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Mit 34 farbigen Fotos und einer Karte

Übersetzung aus dem Französischen von Bettina Müller Renzoni und Barbara Neeb

ISBN 978-3-492-96715-0

Juli 2017
© der französischen Originalausgabe: »Instincts«
bei Éditions Michel Lafon, 2016
Deutschsprachige Ausgabe:
© Piper Verlag GmbH, München/Berlin 2017
Covergestaltung: Dorkenwald Grafik-Design, München
Covermotiv: Krystle Wright
Bildteil: © Sarah Marquis, mit Ausnahmen siehe Bildunterschriften
Litho: Lorenz & Zeller, Inning a.A.
Datenkonvertierung: Uhl + Massopust, Aalen

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Für alle indigenen Völker auf diesem Planeten.

Sie zeigen uns fortwährend das wertvolle, essenzielle Band, das uns mit der Erde verbindet …

Aber vor allem für die Aborigines Australiens, die ihr Wissen und ihre überlieferte Weisheit mit uns geteilt haben.

Vorwort

Eine alte Hindulegende erzählt, dass es einmal eine Zeit gab, in der alle Menschen Götter waren. Aber sie missbrauchten ihre göttliche Macht so sehr, dass Brahma beschloss, sie ihnen wegzunehmen und an einem Ort zu verstecken, an dem sie sie niemals wiederfinden würden. Das Problem war nun die Wahl eines geeigneten Verstecks. Und so wurden die Götter zu einem Ratstreffen zusammengerufen, um dieses Problem zu lösen.

Sie schlugen vor: »Lasst uns die Göttlichkeit des Menschen in der Erde vergraben.«

Aber Brahma erwiderte: »Nein, das reicht nicht, denn der Mensch wird graben und sie wiederfinden.«

Da sagten die Götter: »Dann werfen wir die Göttlichkeit in den tiefsten Ozean.«

Aber Brahma entgegnete wieder: »Nein, früher oder später wird der Mensch die Tiefen aller Ozeane erforschen, und eines Tages wird er sie ganz sicher entdecken und wieder an die Oberfläche bringen.«

Verdutzt schlugen die Götter vor: »Dann bleibt nur noch der Himmel, ja, verstecken wir die Göttlichkeit des Menschen auf dem Mond.«

Aber Brahma lehnte auch das ab: »Nein. Eines Tages wird der Mensch den Himmel durchqueren, auf dem Mond landen und sie finden.«

So sagten die Götter schließlich: »Wir wissen nicht, wo wir sie verstecken sollen, denn weder auf der Erde noch im Meer oder im Himmel scheint es einen Ort zu geben, den der Mensch nicht eines Tages erreichen kann.«

Da erwiderte Brahma: »Wir werden Folgendes mit der Göttlichkeit des Menschen machen: Wir verstecken sie ganz tief in ihm selbst, denn das ist der einzige Ort, an dem er sie niemals suchen wird.«

Seit jener Zeit, so schließt die Legende, hat der Mensch die Erde umrundet, er ist geklettert, getaucht, gewandert und hat gegraben, er hat den Mond und den Himmel erforscht auf der Suche nach etwas, das sich in ihm selbst befindet.