Über das Buch:
Washington 1897: Anna O’Brien ist Bibliothekarin in der berühmten Library of Congress und führt ein eher vorhersehbares Leben. Doch dann stolpert sie über eine Karte, die auf Fehler in einem alten Bericht hinweist. Vor Jahren soll ein Schiff angeblich während eines Wirbelsturms gesunken sein, doch das neue Material stellt das eindeutig in Frage. Anna beantragt die Korrektur des Berichts – und plötzlich werden ihr an allen Ecken und Enden Steine in den Weg gelegt. Sogar mit Entlassung droht man ihr.
In ihrer Verzweiflung wendet Anna sich an den Kongressabgeordneten Luke Callahan und bittet ihn um Hilfe. Denn sie kann den alten Fall nicht einfach ruhen lassen: Ihr Vater kam bei diesem Schiffsunglück ums Leben. Doch ist die Wahrheit es wert, alle ihre Träume für die Zukunft aufs Spiel zu setzen … und die von Luke gleich mit?

Über die Autorin:
Elizabeth Camden ist Historikerin. Die Woche über arbeitet sie als Bibliothekarin, an den Wochenenden schreibt sie historische Romane. Zusammen mit ihrem Mann lebt sie in der Nähe von Orlando.

Kapitel 8

Luke rutschte auf seinem Sitz hin und her und versuchte, eine einigermaßen gemütliche Sitzposition zu finden, was bei der harten Lehne fast unmöglich war. Der kleine Eichentisch und Stuhl im Plenarsaal des Repräsentantenhauses waren sozusagen sein Büro. Seit Jahren gab es Pläne, ein Gebäude neben dem Kapitol zu errichten, in dem die Kongressabgeordneten angemessene Büros beziehen konnten, aber die Gelder dafür waren in den Bibliothekspalast geflossen, der Lukes sparsame Nordstaatlerseele schmerzte. Er versuchte, den Abgeordneten aus Kentucky auszublenden, der gerade vom Rednerpult aus wortgewaltig die zunehmende Feindseligkeit zwischen Spanien und Kuba beklagte, und blätterte durch Annas jüngste Rechercheergebnisse.

Ob sie die drollige Karte mit dem Drachen schon bekommen hatte? Er stellte sich vor, wie sie begeistert das braune Päckchen auspackte, und musste schmunzeln. Die Karte würde ihre ausgefallenen Tagträume anregen. Wenn es nach ihm ging, würde er ihr noch Dutzende solcher Karten kaufen, solange sie ihr Herz erweichen konnten.

Ein Dienstbote kam in den Plenarsaal und schlängelte sich durch den breiten Halbkreis aus Tischen und Stühlen. Er lieferte Post aus. Als Luke seine erste Plenarsitzung erlebte, war er schockiert darüber gewesen, was die Abgeordneten alles noch nebenbei erledigten. Sie schrieben Briefe, ließen sich Erfrischungen kommen und einige spielten während langweiliger Debatten sogar Karten.

Luke ärgerte sich über den kleinen Stapel Briefe, den der Dienstbote ihm brachte. Als er noch im bedeutsamen Haushaltsausschuss gesessen hatte, hatte er aus dem ganzen Land zahllose Briefe bekommen. Jetzt waren es gerade einmal drei und einer stammte auch noch von seiner Schwester.

Diesen öffnete er zuerst. Während er las, kochte es in ihm allmählich hoch und er fing an, mit den Zähnen zu knirschen.

Julia schrieb, dass seine eigene Partei gegen ihn mobil mache und seine Wiederwahl infrage stelle. Sie hatte eine Karikatur aus einer Zeitung in Bangor beigelegt, auf der er mit Delfinen im Meer herumtollte, während der Strand voller trauriger Holzfäller aus Maine war, die ihre hungrigen Kinder trösteten.

Luke starrte auf das Bild und wünschte sich, den Karikaturisten zwischen die Finger zu bekommen. Verstanden sie denn nicht, wie großartig es war, nach Washington zu kommen und einen Platz im begehrten Haushaltsausschuss zu ergattern? Luke hatte sechs Jahre in Folge dort gearbeitet, während dieser arrogante Schnösel Kritzeleien eines Zweijährigen fabrizierte.

Und dann besaß Julia auch noch die Frechheit und schrieb unter den Brief: PS: Wann darf ich mit den $400 rechnen, um unseren Bruder freizukaufen?

Luke zerknüllte das Papier. Jason konnte von ihm aus bis ins nächste Jahrhundert im Gefängnis sitzen. Er hatte jetzt ganz andere Sorgen. Für ihn ging es darum, die nächste Wahl zu gewinnen. Er starrte finster zum Sprecher des Repräsentantenhauses hinüber, der in einer Zigarettenrauchwolke in der Mitte des Podiums saß. Cornelius Jones sah aus wie ein verwelktes Herbstblatt, das krampfhaft am Leben bleiben wollte. Kaum hatte er eine Zigarette ausgedrückt, rollte er bereits die nächste.

Luke köchelte weiter vor sich hin. Er war wütend auf Jason, wütend auf Julia und wütend auf Jones. Er war wütend auf den Abgeordneten aus Kentucky am Rednerpult, der einfach kein Ende fand. Aber am allermeisten war er wütend auf sich selbst, weil er die Beherrschung verloren hatte und dadurch aus dem wichtigsten Ausschuss in Washington geflogen war, nur weil er sich mit dem Sprecher des Repräsentantenhauses hatte anlegen müssen.

Es gab nur einen Menschen, der ihn aus dieser finsteren Stimmung retten konnte. Kaum verkündete der Sitzungshammer das Ende der Versammlung, da sprang Luke schon auf. Er umkurvte all die Abgeordneten, die noch an ihren Tischen verweilten, und stürzte nach draußen, den Flur entlang und über das westliche Treppenhaus nach oben zur Bibliothek.

„O’Brien!“, rief er schon oben am Treppenabsatz im dritten Stock. Weil die Tür zum Kartenraum offen stand, stürmte er hinein. Anna sah noch nicht einmal von ihrer Arbeit auf.

„Steht das Haus in Flammen?“, fragte sie trocken. „Wenn nicht, rede ich erst mit Ihnen, wenn Sie in einer vernünftigen Lautstärke mit mir sprechen.“

„Sie müssen für mich ein Giftrezept heraussuchen“, blaffte er. „Irgendetwas gegen das Ungeziefer, das die Stadt im Griff hat.“

„Tierisches Ungeziefer oder eher die menschliche Sorte?“

Sie sagte das so spröde, dass er sich Mühe geben musste, nicht zu grinsen. „Die Cornelius-Jones-Sorte. Es steht mir bis hierher mit diesem vertrockneten Armleuchter.“

Anna legte den Kopf schief. „Ist er wirklich so schlimm? Zumindest die Leute in Wisconsin scheinen ihn zu mögen, schließlich wählen sie ihn seit fünfundzwanzig Jahren immer wieder. Wie schlimm kann er dann wohl sein?“

„Er ruiniert das ganze Land! Ist das schlimm genug?“

Gemächlich rollte Anna ihre Karte zusammen. „Mr Callahan, was haben Ihre Wähler denn von Ihnen erwartet, als sie Sie wählten?“

Seine Antwort kam wie aus der Pistole geschossen. „Die Steuern erträglich zu halten und die Wirtschaft von Maine zu schützen.“

„Und haben Sie das getan?“

„Ja, aber Jones wirft mir in einem fort Knüppel zwischen die Beine!“

Anna stand auf und sah ihm direkt in die Augen. „Verstehen Sie nicht?“, fragte sie mit ihrer einmaligen, samtigen Stimme. „Sie tun genau das, wofür Sie die Menschen aus Maine gewählt haben. Warum sind Sie dann so wütend? Mit der Faust zu drohen, ändert nichts. Dass Sie wegen dieses Mannes derartig aus der Haut fahren, ist wenig produktiv, Herr Abgeordneter.“

Luke verschränkte die Arme und zwang sich dazu, ruhig zu atmen. Er wiegte sich auf den Füßen nach vorn und hinten und kämpfte mit seiner restlichen Wut. „Reden Sie weiter“, befahl er. „Ihre Stimme beruhigt mich.“

Anna verdrehte die Augen und sortierte weiter Kartenhüllen. „Sie haben ziemlich furchterregend ausgesehen, als Sie eben hier reingestürmt kamen.“

„Furchterregend?“

„Ja. Ihre ganzen Adern am Hals waren hervorgetreten und Ihre Stimme konnte einen das Fürchten lehren.“

Genau so hatte sein Vater oft ausgesehen. Wenn Edgar Callahan wütend war, verzerrte sich sein ganzer Hals und eine Ader auf der Stirn trat hervor und pochte. Luke wandte den Blick ab. Seine größte Angst, so groß, dass er es sich kaum einzugestehen wagte, war, so zu werden wie sein Vater. Der Keim der Wut steckte auch in ihm und er brauchte keinen Alkohol, um ihn zum Leben zu erwecken. Deswegen war er aus Bangor geradezu in die Marmorhallen Washingtons geflohen: Er wollte an der Seite von gestandenen, vernunftbetonten Männern arbeiten.

Und jetzt focht er Schreiduelle im Plenarsaal aus. Und brüllte eine liebenswerte Bibliothekarin an, nur weil er sich über seine Schwester ärgerte.

Allmählich wich die Anspannung aus seinen Gliedern. „Es tut mir leid, Miss O’Brien. Wirklich. Es war ein furchtbarer Morgen heute, aber ich hätte das nicht an Ihnen auslassen dürfen.“ Er sah zur Wand hinüber, wo seine Drachenkarte neben einer Karte der Bodenschätze im Dakota-Gebiet hing. Anna folgte seinem Blick.

„Danke für die Karte“, sagte sie. „Antike Schätze wie diese sind für eine Bibliothek immer ein Glücksfall, aber wir könnten sie uns nie leisten, es sei denn, sie werden gespendet. Sie werden in Kürze noch ein offizielles Dankesschreiben von Mr Spofford bekommen.“

„Das war ein Geschenk an Sie ... nicht an die Bibliothek.“

Sie sah verwirrt aus. „Wieso sollten Sie mir so etwas schenken? Noch dazu etwas so Wertvolles?“

Er seufzte. Für eine intelligente Frau war Anna O’Brien ziemlich begriffsstutzig. Er machte ihr auf traditionelle Weise den Hof, kapierte sie das denn nicht? Er musste damit aufhören, für jedes Auftauchen bei ihr einen Vorwand zu erfinden. Es war an der Zeit, ehrlich zu sein. Er sah aus dem Fenster in den botanischen Garten, der das Kapitol säumte. „Machen Sie einen Spaziergang mit mir?“

„Nicht mit dieser Laune. Ich gehe generell nicht mit Männern spazieren, die sich mit Mordgedanken und Giftmischerei tragen.“

Sie tat es schon wieder – ihn mit ihrem Witz und ihrer klaren Logik beruhigen. Sie war wie Balsam auf entzündeter Haut, fegte seinen Frust davon und ließ ihn von verrückten, unwahrscheinlichen Dingen träumen wie Herbstspaziergängen in sonnendurchfluteten Gärten. Er wollte im Klang ihrer Stimme baden, dieser weichen und doch mit einer warmen, tiefen Patinaschicht belegten Stimme. Er wollte ihr ein Buch in die Hand drücken und sie dazu bringen, ihm vorzulesen. Egal, was. Von ihm aus sogar das Telefonbuch.

„Bitte“, raunte er. „Gehen Sie mit mir spazieren.“

„Es ist noch nicht Mittagspause.“

„Die Gewächshäuser werden mittags völlig überfüllt sein. Wenn Sie jetzt mitkommen, dann zeige ich Ihnen eine neue Orchidee aus Südamerika. Sie ist orange.“

„Orange?“ Anna O’Brien schien nicht sonderlich beeindruckt, aber das war ihm egal.

„Ich wette, so eine haben Sie noch nie gesehen. Bitte, Miss O’Brien.“

Er seufzte erleichtert, als sie aufstand, um ihre Jacke zu holen.

* * *

Auf dem Weg zum Gewächshaus achtete Anna peinlichst darauf, einen angemessenen Abstand zu ihm zu halten. Das Gewächshaus wurde vom Landwirtschaftsministerium am anderen Ende der National Mall betrieben. Eigentlich sollte es die Vielfalt der Botanik in Amerika zeigen, hatte aber nach und nach auch exotische Pflanzen aus aller Welt aufgenommen.

Die orangefarbene Orchidee hatte ihre Blütenblätter abgeworfen und war eine Enttäuschung, aber Anna folgte Mr Callahan trotzdem zufrieden durch das Gewächshaus. Die warme Luft roch nach Eisenkraut, Eichenmoos und nach Sommer.

„Bitte, lassen Sie mir das Gebrüll niemals durchgehen“, sagte Mr Callahan und klang unerwartet ernst. „Ich kann es nicht leiden, wenn ich so austeile. Natürlich weiß ich, dass man das nicht macht, aber manchmal sammelt es sich in mir so an und ... explodiert einfach. Wie Überdruck in einem Kessel. Wie ich es verabscheue, wenn es in mir hochkocht!“

Der Ärger in seiner Stimme erinnerte Anna an Neville, als sie noch klein waren. Neville konnte nichts gegen die ständigen Zuckungen tun, die ihn quälten. Manchmal schlug er sich selbst oder rannte gegen eine Wand, um das Zucken abzustellen. Aber geholfen hatte es nie. Er ertrug Jahre des Selbsthasses, bevor er sich mit seinem Leiden abfinden konnte.

„Mr Callahan, Sie werden lernen müssen, sich selbst anzunehmen. Wir Menschen sind nun mal Sünder. Rein, und doch verdorben. Sind wir das nicht alle? Gott hat Ihnen den Verstand und den Ehrgeiz gegeben, das ländliche Maine hinter sich zu lassen und es bis ins Repräsentantenhaus zu schaffen, aber das macht Sie nicht wie durch Zauberhand zu einem anderen Menschen. Die Wut, die Sie von Ihrem Vater geerbt haben, ist nicht nur ein störendes Überbleibsel. Sie kann Sie warnen, wenn etwas nicht stimmt, kann ein Signal für rechtmäßige Empörung sein und Sie anspornen, für das Gute zu kämpfen. Aber sie kann Sie auch verderben. Ich glaube nicht, dass Sie jemals in der Lage sein werden, dieses Feuer in sich zu ersticken. Sie können nur lernen, es zu kontrollieren. Haben Sie nicht gesagt, dass Ihr Lieblingsvers ‚Selig sind die Friedfertigen‘ heißt? Vielleicht hat es seinen Grund, warum Gott Ihnen gerade diesen Text ins Herz gelegt hat.“

Mr Callahan sah sie an, als wäre sie so selten und exotisch wie die Orchideen um sie herum. „Wo waren Sie nur all die Jahre?“, fragte er.

Anna lächelte und sah schnell weg. Es schmeichelte ihr, wie er sie ansah, aber sie durfte sich das nicht zu Kopfe steigen lassen. Ein Mann wie er hatte sicher ein Dutzend Salonlöwinnen in Washington, die sich auf jeden Brocken Aufmerksamkeit stürzten, den er ihnen zuwarf. Anna wollte nicht bei einem Spiel mitmachen, das sie von vornherein nicht gewinnen konnte.

„Gehen wir nach draußen“, schlug er vor. „Hier drin ist es mir zu voll.“

Ihr kam das Gewächshaus nicht sonderlich überfüllt vor, aber sie folgte ihm nach draußen in die klare Herbstluft. Der Wind war kalt und sie zog ihren Mantel enger.

„Gehen wir dort zu den Kastanien“, schlug er vor und zeigte auf die National Mall, wo einige Leute flanierten. Die Pläne sahen vor, die Bäume irgendwann zu fällen und eine lange Rasenfläche anzulegen, damit die Besucher freien Blick vom Kapitol bis zum Washington Monument hatten, aber Anna hatte da ihre Zweifel. Wie ein Schandfleck stand der Bahnhof der Potomac Train Company mitten auf der National Mall und es würde sicher Jahre dauern, den Bahnhof abzureißen und die Gleise zu verlegen. Im Augenblick konnte man unter den Bäumen immer ein ruhiges Fleckchen finden. Mr Callahan führte sie schweigend zu einer eisernen Bank unter den ausladenden Ästen. Seine Mundwinkel zeigten nach unten. Anna setzte sich und dachte über sein seltsam ernstes Schweigen nach.

„Warum haben Sie mich hier herausgebeten?“, fragte sie irgendwann. „Das hatte doch sicher nichts mit dieser orangefarbenen Orchidee zu tun oder mit den Kastanien.“

Zum ersten Mal machte er einen nervösen Eindruck auf sie. Er saß am anderen Ende der Bank, hatte die Ellbogen auf die Knie gestützt und starrte den Boden an.

„Bei den Franzosen gibt es einen Ausdruck, der Coup de foudre heißt“, sagte er schließlich. „Kennen Sie ihn?“

Fremdsprachenunterricht gehörte nicht zu den Dingen, für die Tante Ruth Geld auszugeben bereit gewesen war. „Nie gehört.“

„Wörtlich übersetzt heißt es so viel wie ‚Blitzschlag‘“, erklärte er. „Das ist der Augenblick, wo einen der Blitz trifft und sich alles verändert. Wo man unwiderruflich geprägt wird und will, dass es für den Rest seines Lebens so bleibt.“ Er sah ihr in die Augen. „Wir sind da viel direkter. Bei uns heißt es ‚Liebe auf den ersten Blick‘.“

Sein Blick war eine Mischung aus Angst und Hoffnung, als würde er auf eine Antwort von ihr warten, aber was um Himmels willen sollte sie darauf sagen? Sie hatte keine Ahnung, wohin dieses Gespräch führen sollte. Sie bemerkte nur seinen seltsamen Blick ... verletzlich und unbehaglich, während der Wind ihm durch die Haare fuhr.

„Liebe auf den ersten Blick ist ein instinktives, unkontrollierbares Gefühl“, sagte er. „Man fühlt sich so unglaublich lebendig. Als müsse die Welt stillstehen, bis man durch den Raum stürmen und sich das Objekt seiner Begierde schnappen kann. Natürlich hat Liebe auf den ersten Blick nichts mit Logik zu tun und ist wahrscheinlich nur das Hirngespinst eines Wunschtraums. Nur Dichter und hoffnungslose Dummköpfe glauben daran.“

„Das sehe ich auch so.“

Er lachte. Die Anspannung wich aus seinem Körper und er lehnte sich zurück. „Das Problem ist“, sagte er langsam und beobachtete sie dabei, „trotz aller meiner Versuche, es zu leugnen und später zu ignorieren, traf mich dieser Blitz in dem Augenblick, als ich Sie zum ersten Mal sah.“

Anna sprang auf und traute ihren Ohren nicht. Auf einmal war ihr Mund ganz trocken und sie fing an, vor der Bank hin und her zu laufen. Ihr Blick hastete überallhin, nur nicht zu ihm.

„Und spätestens jetzt muss ich gucken, wo hinter den Bäumen Ihre Freunde sitzen, die jetzt kaum noch an sich halten können vor Lachen. Kommen Sie, wo sind sie?“

„Hier ist niemand außer uns.“ Er wurde rot, richtete sich etwas auf und rieb sich die Hände an den Beinen. „Ich warte die ganze Zeit darauf, dass dieses Gefühl nachlässt, aber es bleibt einfach da. Wissen Sie, ich war den größten Teil meines Erwachsenenlebens einsam, wie ein unbenutztes Streichholz. Und auf einmal sind Sie da und alles ist entbrannt. Nichts ist mehr, wie es war.“

„Himmel noch mal ...“ Bestimmt nahm er sie nur auf den Arm. Sie wartete darauf, dass jeden Augenblick sein Grinsen auftauchte und er ihr beichtete, dass er sich einen Spaß erlaubt hatte, aber dieser ernste, hungrige Blick blieb.

„Das ist mir schon einmal passiert ...“

Anna fuhr herum. „Tatsächlich?“

„Einmal. Erst ein einziges Mal habe ich dieses unkontrollierbare, dieses ...“, er sah zum Himmel, als würde von dort das richtige Wort kommen, „... unersättliche Feuer erlebt.“

„Wer war sie?“ Das ging sie nichts an, aber sie war trotzdem neugierig.

„Violet Desjardins. Sie war Opernsängerin, die mit ihrer Truppe in Bangor haltmachte. Ich warf einen Blick auf sie und war verloren. Wir mochten dieselben Dichter, dieselbe Musik. Sooft es ging, stahlen wir uns aus der Stadt und liefen stundenlang im Wald umher und taten nichts, als uns verwundert anzusehen. Damals fühlte es sich an wie reine Magie. Selbst heute noch verzaubert mich die Erinnerung daran ein wenig.“

Diese Sehnsucht in seinem Gesicht, die Schwermut ... Anna konnte sich nicht erinnern, Freude und Schmerz schon einmal so nah beieinander gesehen zu haben. „Was ist passiert?“, fragte sie.

Er nahm einen tiefen Atemzug und war wieder in der Gegenwart. „Nun, Violet und ich blieben an einem besonders großen Stolperstein hängen. Ich war erst achtzehn und sie war neunundzwanzig.“

Anna schnappte nach Luft.

„Genau so hat auch meine Mutter reagiert“, sagte er belustigt. „Bangor war noch immer eine Kleinstadt und diese Neuigkeit verbreitete sich natürlich wie ein Lauffeuer. Mein Vater drohte, mir meinen Erbteil der Turmalinmine wegzunehmen. Er war der Meinung, Violet sei nur auf unser Geld aus, aber das stimmte nicht. Außerdem war mir das Geld egal. Auch unser Altersunterschied war mir egal. Sie war wunderschön, sie liebte mich und ich war mir sicher, dass ich sie bis zu meinem letzten Atemzug lieben würde. Was machten da schon ein paar Jahre Altersunterschied? Ich machte ihr einen Heiratsantrag und ich glaube, das war der Augenblick, an dem sie Vernunft annahm. Zwei Tage später verließ sie mich.“

Er zupfte einen Grashalm ab und rieb ihn zwischen seinen Handflächen. „Die Leute aus Bangor taten es als einen großen Scherz ab, aber für mich war es kein Scherz. Unsere Beziehung war etwas ganz Besonderes. Nachdem sie mir gesagt hatte, es sei aus, schleppte ich mich nach oben in mein Zimmer, schloss die Tür ab und schluchzte so sehr, dass ich kaum noch Luft bekam.“ Er warf den Grashalm weg und lächelte Anna an. „Sie wissen, dass ich Sie leider umbringen lassen muss, falls Sie auch nur ein Sterbenswörtchen davon verraten.“

„Glauben Sie mir, ich werde dieses Gespräch ganz bestimmt für mich behalten.“

„Violet versuchte es mir schonend beizubringen und sagte, ich würde ihr eines Tages dankbar sein. Natürlich behielt sie recht. Dieser Rausch des Verliebtseins ließ irgendwann nach. Ich rechne fest damit, dass das bei Ihnen auch so sein wird.“

Anna erstarrte. „Und?“

„Noch nicht. Ich bin immer noch hin und weg von Ihnen, aber ich arbeite daran. Das wird bestimmt bald besser.“

„Soll ich Ihnen helfen? Glauben Sie mir, ich bin kein Hauptgewinn. Das würden Sie sehr schnell merken, wenn Sie mich etwas besser kennenlernen würden.“

„Genau das ist ja meine Absicht.“

Anna verdrehte die Augen. Sie konnte nicht fassen, dass dieses Gespräch tatsächlich stattfand. Es war ihr peinlich und unangenehm. „Deswegen haben Sie mir also all die Rechercheaufgaben gegeben? Sie haben gehofft, dass der ständige Kontakt mit meinem unglaublichen Charme Sie schlussendlich immun dagegen macht?“

Er schüttelte den Kopf. „Ich brauchte die Zahlen und wusste, dass Sie das schaffen würden. Was den Gefühlssturm betrifft, nun, ich dachte, er würde schnell vorbeigehen, aber dem ist nicht so. Er wird immer schlimmer.“

„Oh, oh.“ Also hatte sie sich dieses Knistern zwischen ihnen doch nicht eingebildet. Sie hatte das, was sie zu ihm hinzog, unterdrückt, aber von nun an konnte sie es nicht mehr einfach ignorieren. Als plötzlich ein Eichhörnchen an ihnen vorbeihüpfte und auf der Suche nach einem verborgenen Schatz die Blätter durchwühlte, beobachtete Anna lieber das nervöse Eichhörnchen, als sich auf den charmanten und einflussreichen Mann zu konzentrieren, der neben ihr saß und ihr sein Herz ausschüttete.

„Anna“, sagte er leise, stand auf und kam auf sie zu. Sie wich zurück, bis sie gegen einen Baumstamm stieß. „Besteht denn eine kleine Möglichkeit, dass meine Gefühle erwidert werden? Ich glaube nicht mehr an Liebe auf den ersten Blick und ich kann mich damit abfinden, dass dieser Gefühlssturm nachlassen wird. Aber jetzt, wo ich Sie besser kenne, habe ich das Gefühl, Sie könnten diejenige sein, nach der ich immer gesucht habe. Und deswegen möchte ich mehr Zeit mit Ihnen verbringen, um zu sehen, ob aus diesem Blitzschlag etwas Echtes, Dauerhaftes werden kann.“

„Das geht nicht. Das würde in einem Desaster enden.“ Anna studierte die zerfurchte, graue Rinde der Kastanie. Sie drückte ihre Finger in die tiefen Rillen und fuhr mit dem Daumen auf und ab. Luke Callahan konnte sie jetzt beim besten Willen nicht ansehen.

„Wieso? Gibt es da schon jemanden?“

Da war niemand, aber sie hatte sich bereits damit abgefunden, allein zu bleiben. Wenn sie je heiratete, würde sie sofort ihre Anstellung verlieren. Nicht, dass es ihr undenkbar erschien, die Arbeit als Bibliothekarin für ein Leben als Ehefrau und Mutter aufzugeben, aber sie konnte doch keinen Politiker heiraten. Die Erwartungen an die Frau eines Abgeordneten waren für sie unerfüllbar. Gesellschaften zu geben, sich mit Senatoren und Diplomaten zu tummeln und womöglich sogar, Gott bewahre, auf Wahlkampfveranstaltungen Reden zu halten. Wenn es etwas gab, das sie an Dantes Inferno erinnerte, dann war es das Leben als Frau an der Seite eines Politikers.

Luke Callahan hatte zwar keineswegs um ihre Hand angehalten, aber sie konnte sich denken, wohin das hier führte. Es gab nur zwei mögliche Folgen. Entweder es blieb bei einem unglücklichen Werben, das mit verletzten Gefühlen und womöglich mit einer Kündigung endete, weil sie sich mit einem Mitglied des Abgeordnetenhauses eingelassen hatte, oder es endete in einer Ehe und den grauenhaften Pflichten, die sie als Frau eines Abgeordneten erwarteten. Egal wie es ausging, ihr gefiel weder das eine noch das andere.

„Wir sind einfach zu verschieden, Mr Callahan.“

„Luke.“

Anna zögerte kurz. „Wir sind zu unterschiedlich … Luke. Wenn ich jemals einen ernsthaften Verehrer haben sollte, dann wird er so wie ich sein. Ein Bücherwurm. Still. Durchschnittlich.“

„An Ihnen ist rein gar nichts durchschnittlich.“

Das Stück Rinde an ihrer Hand zerbrach. Sie warf es weg und widmete sich der nächsten Furche. „Außerdem glaube ich auch nicht an Liebe auf den ersten Blick.“

„Um ehrlich zu sein, war es gar nicht so sehr Ihr Anblick, sondern Ihre Stimme“, sagte Luke und Anna dachte daran, wie sie ihm im Fischereiausschuss etwas ins Ohr geflüstert hatte.

„Sie meinen Liebe auf den ersten Affront?“

Er lachte kurz auf. „Ich glaube, es traf mich im Kartenraum. Als ich sah, wie Sie mit den Büchern umgingen, als seien es Reliquien. Mir war, als hätte ein Stück meiner Seele sich mit Ihrer verbunden. Anders kann ich es nicht sagen.“

Das alles musste ein Scherz sein. Luke Callahan hatte doch nicht wirklich ernsthafte Absichten. Und alles, was nicht in einer Ehe endete, bedeutete den Verlust ihrer Anstellung. Allein schon Gerüchte über sie beide würden genügen, um sie ohne Arbeit und ohne Einkommen dastehen zu lassen – und ohne eine Möglichkeit, ihre Tante zu unterstützen.

„Meine Gefühle stehen fest“, sagte sie und sah unentwegt auf die Rinde. „Ich empfinde nichts für Sie.“

„Oh.“ Es war nur eine einzige Silbe, aber die Enttäuschung war nicht zu überhören. Das Rascheln von Kleidung signalisierte ihr, dass er auf sie zukam. Er stützte sich knapp über ihr mit der Hand am Baum ab. „Sind Sie sich sicher?“, flüsterte er. „Ich kann sehr geduldig sein, wenn Sie Zeit brauchen, um darüber nachzudenken.“

Für sie war es sicherer, so weiterzuleben wie bisher. Sie hatte eine Anstellung, die sie mochte, und Neville als guten Freund, wenn sie sich allzu einsam fühlte. Luke Callahans Hand bewegte sich nicht und die Stille wurde allmählich unerträglich.

„Ich muss nicht darüber nachdenken“, sagte sie schnell und hoffte, die leisen Zweifel zu ersticken, die sich in ihr breitmachten.

Als er sich vom Baum abdrückte, wich endlich die Anspannung aus der Situation und Anna riskierte einen Blick. Mit nach unten gerichteten Mundwinkeln zog er seine Jacke glatt.

„Nun, ich hoffe, die Gefühle lassen bald nach“, sagte er. „Die Recherchehilfe werde ich dennoch weiter in Anspruch nehmen, weil Sie so gut sind. Und da die Liebe, wie man so schön sagt, mit der Entfernung wächst, würde ich gern weiter mit Ihnen zusammenarbeiten. Derartige Gefühle kann man ja schlecht für jemanden aufrechterhalten, den man gut kennt. Also, zeigen Sie mir ruhig alle Ihre schlechten Seiten. Obwohl ich nicht begreifen kann, wieso Sie einen Mann mit derart atemberaubenden Qualitäten verschmähen.“

„Sie müssen der arroganteste Mann sein, der je geboren wurde.“

„Sehen Sie? Schon lässt Ihre Anziehungskraft etwas nach. Danke, O’Brien.“ Er zog seine Taschenuhr heraus und öffnete sie. „Ich muss zurück zum Kapitol. Eine weitere unfassbar spannende Sitzung über Weichtiere.“

Forsch schritt er davon. Anna sah nur noch seinen geraden Rücken. Sie rieb sich den Hals und wünschte sich eine Pastille, um den Schmerz zu betäuben. Aber sie hatte das Richtige getan. Wenn Luke Callahan sie wirklich kennen würde, würde er sich schämen, mit ihr zusammen gesehen zu werden. Sie war ein eher kleines, durchschnittliches Mädchen mit einer Stimme wie ein Reibeisen und dem Charakter eines Einsiedlerkrebses.

Außerdem war sie in der angesehensten Bibliothek des ganzen Landes angestellt, und wenn sie das außer Acht ließ, konnte es nur böse enden. Sarah Starling war gefeuert worden, weil sie einen Abgeordneten in der Garderobe geküsst hatte. Mit ihr würde man nicht weniger zimperlich umgehen, wenn sie unter einer Kastanie oder anderswo in der Stadt erwischt wurden.

* * *

Annas Abweisung tat ihm mehr weh, als er gedacht hatte. Als Luke am Abend nach Hause lief, war aus der schweren Enttäuschung ein körperlicher Schmerz geworden. Wie hatte er Annas Signale so missdeuten können? Sie schien doch immer aufzublühen, wenn er in den Kartenraum kam. Das hatte nichts mit Arroganz zu tun, das war einfach so. Er hatte gehofft, dass seine langen Jahre als Junggeselle endlich vorüber waren. Aber Anna hatte ihn tatsächlich wie ein lästiges Insekt weggescheucht.

Vielleicht war er einfach nur einsam, doch die düstere Stimmung hatte ihn jetzt so sehr erfasst, dass es ihm schwerfiel, die vier Treppen bis zu seinem Hotelzimmer hinaufzusteigen. Der Raum war dunkel, leer und kalt. Eines Tages wollte Luke durch eine Haustür treten und von seiner strahlenden Frau empfangen werden. Von Kinderlachen und kleinen Rabauken, die sich ihm ans Bein hängten.

Wenigstens hatte er Philip. An Abenden wie diesen musste er mit sich ringen, um nicht einfach seine Brieftasche zu öffnen und die restliche Schuld zu tilgen, die beim Hotel noch offen war. Damit könnte er sich einen ganzen Monat einsamer Abende in dieser engen Hotelsuite ersparen. Philip wurde nicht vor acht Uhr aus seinem Frondienst in der Wäscherei entlassen. Um fünf nach acht schleppte sich der Junge ins Zimmer und Luke ließ ihm keine Verschnaufpause.

„Gehen wir spazieren“, sagte er. Alles, nur nicht in diesem trostlosen Raum sitzen und über Annas Abweisung nachdenken.

Philip ließ die Schultern hängen. „Jetzt? Ich bin so müde, mir tun sogar die Knochen im Gesicht weh und morgen schreiben wir eine Arbeit in Astronomie.“

„Dann lernen wir draußen. Der Himmel ist klar und wir haben freien Eintritt ins Labor der Sterne.“

Ein kleiner Schimmer zeigte sich in Philips müden Augen und zehn Minuten später lagen sie schon auf dem Rücken im Gras vor dem Hotel und sahen in den besprenkelten Himmel.

„Was ist das da?“, fragte Luke und zeigte auf eine Ansammlung von Sternen.

„Centaurus. Der Zentaur. Obwohl die Griechen eine ziemlich wilde Fantasie gehabt haben müssen, um da einen Zentaur zu sehen.“

Luke lächelte, ließ die wilde Fantasie aber unkommentiert. Schließlich litt er selbst sein ganzes Leben schon daran. „Und was macht das Sternbild des Zentaur so besonders?“, hakte er nach.

„Alpha Centauri. Der Stern, der der Erde am nächsten ist.“

„Richtig.“

„Woher weißt du das alles eigentlich?“, fragte Philip.

„Jeder, der die Gedichte von Samuel Taylor Coleridge liest, bekommt automatisch gewisse Grundkenntnisse in Astronomie.“

Der Abend war mild und so blieben sie noch lange so liegen, sahen in den Sternenhimmel hinauf und sprachen über die griechische Mythologie. Es war schon fast Mitternacht, aber Philip war wieder wach und bei der Sache. Der Junge schien die sternenklare Nacht genauso zu genießen wie er.

„Was wolltest du eigentlich werden, als du so alt warst wie ich?“, fragte Philip und betrachtete weiter den Himmel.

„Ein großer Dichter.“

„Und?“

„Ich habe gemerkt, dass ich nicht besonders gut war.“

Philip seufzte. „Wenn ich mal kein großer Maler werde ...“ Er schluckte. „Na ja, dann eben nicht.“ Die Skepsis war nicht zu überhören.

„Sei immer ehrlich“, mahnte Luke. „Sogar wenn du Selbstgespräche führst.“

„Okay, dann bin ich ehrlich. Ich möchte so sehr Maler werden, dass ich glaube, ich müsste sterben, wenn es nicht klappt. Dann würde mir der Sinn des Lebens fehlen.“

Luke drehte sich zur Seite und stützte sich auf.

„Wenn du kein Maler sein kannst, dann richte diese Leidenschaft auf ein anderes Ziel. Du stirbst nicht. Glaubst du, ich hätte den alten Waggon in eine fahrende Bibliothek verwandelt, wenn ich die Lyrik nicht so geliebt hätte? Meine Liebe zur Lyrik war ein Geschenk Gottes. Und genau so ist es mit deiner Leidenschaft für die Kunst, auch wenn wir noch nicht wissen, was daraus einmal werden wird. Wenn du es nicht als Maler schaffst, dann vielleicht als großer Lehrer. Oder als Museumskurator. Vielleicht wirst du auch reicher Fabrikant und gründest ein Museum. Mach deinen Weg nicht eng, nur weil du meinst, Gottes Willen für dein Leben bereits zu kennen.“

Es war ein Privileg, Philip aufzuziehen und durch diese heimtückischen Jahre der Pubertät zu begleiten. Luke wünschte sich einen Sohn, den er einst genauso lieben würde wie Philip. An manchen Tagen war die Sehnsucht nach einer Ehefrau so stark, dass es ihm physische Schmerzen bereitete, und er fragte sich, wie lange er noch würde warten müssen. Luke konnte nicht glauben, dass er Anna O’Briens Signale so missverstanden hatte, aber Aufgeben kam für ihn nicht infrage.

Anna und er waren so unterschiedlich wie Tag und Nacht. Sie tat nie etwas aus einem Impuls heraus und sie brauchte offensichtlich die Sicherheit ihres Kartenraums weit oben im Dachstübchen des Kapitols. Wie eine Prinzessin in einem Turm, so versteckte sie sich dort oben, umgeben von einer Burg aus Büchern und Karten.

Luke lächelte vor sich hin. Er gehörte nicht zu der Sorte Mensch, die leicht aufgab. Und wenn er etwas wollte, dann diese Mauern erklimmen und Anna O’Brien befreien.

Und er hatte schon immer bekommen, was er wollte.