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Jaqueline S.

Aufgeben ist keine
Option

Aus dem Leben einer Stehauf-Frau

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© 2016 Meine Geschichte in J. Kamphausen Mediengruppe
GmbH, Bielefeld

Autor: Jaqueline S.
Lektorat, Korrektorat: Deutsches Lektorenbüro, Würzburg

Verlag: Meine Geschichte in J. Kamphausen Mediengruppe GmbH, Bielefeld,
www.Meine-Geschichte.de, eMail:info@meine-geschichte.de

Bibliographische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über http://dnb.de/abrufbar.

ISBN

Paperback:ISBN 978-3-96083-009-2
Hardcover: ISBN 978-3-96083-010-8
e-Book:ISBN 978-3-96083-011-5

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Jaqueline S.

Aufgeben ist keine Option

Aus dem Leben einer Stehauf-Frau

Vorwort

Vielen Dank, dass Du Dich für mich und meine Lebensgeschichte interessierst. Ich bleibe beim Du, wenn es für Dich okay ist.

Ich will mit einem Gedicht beginnen, das mir besonders gut gefällt. Dich soll es darauf einstimmen, dass Du Dir mit Bedacht Zeit zum Lesen nimmst – und auch wirklich aufnimmst, was Du liest.

Wusstest du schon, dass die Nähe eines Menschen gesund machen, krank machen, tot oder lebendig machen kann?

Wusstest du schon, dass die Nähe eines Menschen gut machen, böse machen, traurig und froh machen kann?

Wusstest du schon, dass das Wegbleiben eines Menschen sterben lassen kann, dass das Kommen eines Menschen wieder leben lässt?

Wusstest du schon, dass die Stimme eines Menschen einen anderen Menschen wieder aufhorchen lässt, der für alles taub war?

Wusstest du schon, dass das Wort oder Tun eines Menschen wieder sehend machen kann, einen, der für alles blind war, der nichts mehr sah, der keinen Sinn mehr sah in dieser Welt und in seinem Leben?

Wusstest du schon, dass das Zeithaben für einen Menschen mehr ist als Geld, mehr als Medikamente, unter Umständen mehr als eine geniale Operation?

Wusstest du schon, dass das Anhören eines Menschen Wunder wirkt, dass das Wohlwollen Zinsen bringt, dass ein Vorschuss an Vertrauen hundertfach auf uns zurückkommt?

Wusstest du schon, dass Tun mehr ist als Reden?

Wusstest du das alles schon?

Wusstest du auch schon, dass der Weg vom Wissen über das Reden

zum Tun unendlich weit ist?

(Gedicht von Wilhelm Willms)

Kapitel 1 – I’m Alive

Celine Dion ist für mich die weltbeste Sängerin, sie hat in meinem Leben viel bewegt. Natürlich hat sie sehr viele tolle Songs geschrieben, und einer dieser tollen Songs weckt mich jeden Tag. Dieser Song und auch „Think Twice“ begleiten mich schon seit über 16 Jahren.

Jetzt kann ich das ja öffentlich sagen: Celine Dion, ich hoffe, Du liest das eines Tages. Danke für Deine Songs und Danke für die Kraft, die Du mir und all Deinen Millionen Fans bisher schon gegeben hast und immer noch gibst. Du bist so eine starke Frau, eine POWER-Frau mit viel Herz, und ich hoffe, dass ich Dich bald live in Las Vegas oder sonstwo auf der Welt sehen, hören und mit Dir sprechen und Fotos machen kann.

Meine Lieblingssongs sind auf jeden Fall „I’m Alive“ – der weckt mich jeden Morgen, „Think Twice“, „Because You Loved Me“ und „I Drove All Night“.

Klar gibt es noch Hundert anderer Songs, aber diese gefallen mir besonders.

Danke, liebe Celine Dion.

Kapitel 2 – Nimm Dein Leben in die Hand

Nun zum Buch.

Das Buch ist nicht so dick wie viele andere. Wichtig ist doch der Inhalt. Und der ist hoffentlich lesenswert für Dich. Wenn ich Dir an irgendeiner Stelle im Buch zu nahekomme, dann möchte ich mich dafür gleich vorab entschuldigen.

Ich denke, die Hilfsmittel, die ich verwendet habe und heute noch verwende, helfen Dir garantiert, egal in welcher Situation Du gerade steckst. Sicher ist es nicht leicht, aber das ist das Leben. Es gibt keinen Menschen, der keine Probleme hat, selbst Babys haben schon Probleme … ja – glaub mir: entweder mit der Verdauung oder mit irgendetwas anderem. FAKT IST: Es gibt für jedes Problem eine Lösung. Glaub mir, auch ich war oft am Ende meiner Kräfte, und ich wollte mir sogar ein paar Mal das Leben nehmen, weil ich meinte, dass es nicht mehr weitergeht.

Daher mein erster Rat:

ÜBERNIMM VERANTWORTUNG FÜR DEIN LEBEN!

Mache Dir bewusst, dass Du ein wunderbares Leben geschenkt bekommen hast.

Nimm Dein Leben in die Hand, kann ich Dir nur sagen. Das ist nicht nur ein schöner Satz, es ist zugleich eine Aufforderung, die an Dich gerichtet ist. Strecke nicht die Hand aus und warte nicht ab, was geschieht und was alles kommen wird. Warte nicht auf die Zukunft und warte nicht darauf, was sie Dir bringen wird. Wenn Du die Hand ausstreckst, ist das ein Zeichen, dass Du offen bist, aber es ist auch ein Zeichen dafür, dass Du wartest.

Dein Leben gehört Dir, Deine Energie, sie gehört Dir. Nutze die positiven Chancen, die Dir geboten werden. Wir sind nicht auf der Welt, um zu warten, und wenn wir nur die Hand ausstrecken, dann wird die Hand mit der Zeit schwer (– probiere es mal aus: strecke die Hand aus und warte eine Minute! Merkst Du es?) Du wirst merken, dass da keine Energie fließt; aber denke mal an etwas Schönes und schließe Deine Hand. Halte es in Gedanken fest, und Du wirst merken, Energie fließt durch Deinen Körper. Wir (und damit meine ich alle Menschen) müssen es in uns spüren, wir müssen zupacken und an uns glauben.

Deine Begabungen, egal welche das sind, gehören Dir, Du verfügst über sie. Du kannst sie festhalten, Deine Begabungen, oder Du kannst sie Dir nehmen lassen. Ich sag Dir ehrlich eins: Wenn Du Deine Begabungen nicht benutzt, dann werden sie verkümmern. Also nutze sie.

Wenn Du Dich nicht selbst entscheidest, werden andere die Entscheidung für Dich treffen, und Du wirst langsam alles verlieren und wirst innerlich immer ärmer werden. Wie oft treffen wir Leute, die die Mundwinkel nur noch nach unten ziehen, nicht mehr lächeln, die nicht mehr an die Zukunft glauben! Die jeden schönen Traum mit einer Handbewegung abwerten und sagen: „Ach, das funktioniert doch sowieso nicht!“ Ich sehe jeden Tag solche Menschen. Entschei den heißt wach werden, wach werden heißt NEUE ENTSCHEIDUNGEN treffen. Das Leben genießen. Entscheide Dich dafür.

Was ist eigentlich unser Leben?

Unser Leben ist das, was geschieht. Das, was wir empfinden, während etwas geschieht. Unser Leben ist auch unsere Erinnerung/Vergangenheit. So viele Leute sind zu oft mit ihren Gedanken in ihrer Vergangenheit, und zwar erinnern sie sich meistens daran, was nicht funktioniert hat, was schwierig war, was keine einfachen Umstände waren. Und dann schlussfolgern sie daraus, dass es in Zukunft so weitergehen wird, oder dass das Leben gefährlich ist oder dass es eben nicht so einfach ist. Aber unser Leben ist genau das, was wir darüber denken.

EINES IST WOHL DIE GRÖSSTE TATSACHE DER WELT:

KEINER WIRD JEMALS IN DER LAGE SEIN, DIE VERGANGENHEIT ZU VERÄNDERN!

DIE VERGANGENHEIT IST VORBEI!!!

Unser Leben ist das, was wir daraus machen. Deshalb sollten wir uns weniger Gedanken über unsere Vergangenheit machen, sondern mehr über unsere Zukunft nachdenken.

Wie wird Deine Zukunft aussehen?

Unternimm endlich was, um Deinem Leben mehr zu geben als acht Stunden Arbeit, Haushalt, Büro etc.! (DAS KANN DOCH NICHT ALLES SEIN ODER?)

LEBE ENDLICH UND GENIESSE ES IN VOLLEN ZÜGEN!

Für andere kann man immer viel tun, aber für sich selber darf es gerne das Doppelte und Dreifache sein.

Aber natürlich hat jeder Mensch auch seine eigene Geschichte. Aus meiner will ich Dir jetzt erzählen.

Kapitel 3 – Warum mich meine leibliche Mutter nicht wollte

Am 29.09.1980 erblickte ich in Hennigsdorf, einer Stadt nordwestlich von Berlin, das Licht der Welt. Meine leibliche Mutter wollte mich nicht wirklich in ihrem Leben haben, sie schlief lieber in meiner Gegenwart mit anderen Männern. Ich erzähl Dir kurz eine Geschichte, die mir meine Adoptivmutti erzählt hat: Meine Mutter sollte mich in die Krippe bringen, tat sie aber nicht; sie schlief mit ’nem Mann, und ich saß auf dem Bett, mit einer Stulle in der Hand.

Das Jugendamt klingelte – das war wohl so zu DDR-Zeiten, dass meine Mutter eine Meldepflicht gegenüber dem Jugendamt hatte, und wenn sie dieser Verpflichtung nicht nachkam, war dann ganz schnell mal das Jugendamt zur Stelle. Naja, das Jugendamt holte mich schließlich aus der verwahrlosten Wohnung raus – meine Mutter war eine versoffene Frau, die nicht begriff, dass ein Baby Fürsorge braucht, ich hasse sie! – und steckte mich in ein Heim.

Mein leiblicher Vater hätte mich ja genommen, aber er wurde vom Bund eingezogen. Ich glaube, von ihm habe ich die Pünktlichkeit und den Ehrgeiz, Dinge durchzuziehen, geerbt. Ich denke, er wäre mir ein guter Vater gewesen. Doch man brachte mich in ein Heim, wo ich etwa ein halbes Jahr verbrachte. Meine Adoptiveltern kamen irgendwann in das Heim und suchten ein Kind für sich. Meine Adoptivmutti erzählte mir, dass es ganz schlimm war, mich zu sehen, denn ich saß in der Ecke, sagte kein Wort und war total abgemagert. Nicht mal Haare hatte ich auf dem Kopf, und dabei war ich schon zwei Jahre alt. Sprechen konnte ich auch noch kein einziges Wort. Kannst Du jetzt verstehen, dass ich meine leibliche Mutter hasse?!

Meine Adoptivmutti wollte eigentlich keine Kinder, jedenfalls nicht zum damaligen Zeitpunkt, Sie wollte ihre Jugend noch genießen. Nur dem Drängen meines Adoptivvaters habe ich es zu verdanken, dass ich heute da bin, wo ich bin. Und das ist nicht schlecht. Meine Eltern durften mich vier Wochen zur Probe mit nach Hause nehmen. Um zu sehen, ob sie auch für mich sorgen konnten, kam eine vom Jugendamt beauftragte Frau und sah sich die Wohnung meiner Eltern an.

Sie mussten auch ein Führungszeugnis abgeben, damit sie mich adoptieren konnten. Man musste vorweisen, dass man nicht straffällig geworden und dass man verheiratet ist, Arbeit hat und eine Wohnung. Also fast so wie heute, nur dass heute auch gleichgeschlechtliche Partnerschaften Kinder adoptieren dürfen. Finde ich gut. Nach den vier Wochen kam das Jugendamt zu dem Entschluss, dass meine Eltern mich für immer nach Hause holen dürfen. Sie freuten sich. Meine erste Erinnerung setzt da ein, als ich Hand in Hand mit meinen Eltern das Heim verlassen habe. Ich weiß noch, dass die Sonne schien und ich das Gefühl hatte, das ich ab jetzt ein neues Leben anfangen darf.

Kapitel 4 – Juhu, ich werde adoptiert

Das neue Leben beginnt mit einem Umzug …

In meinem neuen Heim angekommen, wurde ich natürlich erst mal der Familie und den Freunden vorgestellt. Alle umarmten mich, was für ein schönes Gefühl!

Ich weiß heute nicht mal, warum wir damals umzogen????

Jedenfalls zogen wir von Oranienburg nach Bad Muskau in ein Doppelhaus; die eine Hälfte bezogen wir, in der anderen wohnte eine Familie mit zwei Kindern.

Ich glaub, mein Vater, der ja zu diesem Zeitpunkt in der Armee diente, wurde versetzt. Kann’s aber nicht mehr genau sagen.

Mein Vater verstand sich super gut mit der Nachbarin, heute weiß ich, dass er fremd ging … Sorry, Vati, aber auch das muss hier rein. Wir wollen ja nix verschweigen … Bussi.

Der erste Schultag, Fahnenappell, blaues Halstuch und kleine weiße Friedenstaube, Hundebiss und wieder ein Umzug …

Ich kann mich nicht an alles erinnern, aber ich versuche es.