Am Übergang von der Damen- zur Herrenwäsche-Abteilung stand ich erst einmal ratlos herum. Dabei wurde überall beworben, dass sogar kurz vor Ladenschluss immer jemand für Fragen zur Verfügung stehen würde. Als Mann kam ich mir in diesem Kaufhaus fast etwas einsam vor, aber ich entdeckte auch nur drei oder vier Frauen, die sich durch die Sonderangebote wühlten. Am besten wäre es, ich würde mich einfach auf den Weg nach Hause machen. So kaputt waren die letzten Socken, die ich noch bei mir finden konnte, auch wieder nicht.
Genauso hätte ich noch länger in diesem Lokal eine Etage darunter bleiben und warten können, ob sie doch noch auftauchte. Fast eine halbe Stunde lang hatte ich gewartet, sogar einen zweiten Kaffee bestellt, und es dann aufgegeben. Aber was hatte ich mir auch erwartet, wenn mir allen Ernstes eine Frau zuerst geschrieben hatte? Ich hätte mir ohnehin fast nur eine Antwort mit einer kostenpflichtigen Telefonnummer erwartet, doch der Vorschlag mit diesem Treffen war von ihr gekommen. Ich hatte überlegt, ob ich einfach ganz natürlich oder betont männlich auftreten sollte. Vielleicht auch mit einem etwas eleganteren T-Shirt, was in diesem Laden natürlich auch nicht zu finden war.
„Äh, ja?“, entgegnete ich, und außer mir konnte niemand gemeint sein.
„Natürlich, und … da könnte ich vielleicht Hilfe gebrauchen.“
„Sind glaube ich da drüben“, entgegnete sie, und drehte sich in eine Ecke, wo überhaupt niemand war.