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Vanessa Varamonte

Von ihr erwischt und bestraft





BookRix GmbH & Co. KG
80331 München

Kapitel 1: Vom Regen überrascht

 

Er stand bereits seit 20 Minuten vor diesem Lokal und sah nochmals nach der Zeit. Hatte er ernsthaft damit gerechnet, dass sie auftauchen würde? Nicht wirklich, doch sein Gefühl war gut gewesen. Ein bisschen in den nahen Wald gehen wollte sie vielleicht später, hatte sie gemeint. Immerhin – es war an diesem Tag sonnig, und dann ging er eben allein.

 

Der Himmel zeigte sich in einem satten Blau und nur von ein paar harmlosen Wolken bedeckt. Es war sogar so etwas wie angenehm warm, und in seiner Fantasie sah er sich nackt in einem breiten Liegestuhl mitten im satten Grün auf einer einsamen Lichtung liegen. Der Liegestuhl war wirklich sehr breit und weit zurückgelehnt, und das Grünzeug rundherum sehr dicht. Niemand war da, und nichts außer leisem Blätterrauschen und dem entfernten Zwitschern einiger Vögel lag in der Luft.

 

In diesem Szenario tauchte seine unbekannte Bekanntschaft dann doch auf. Vielleicht war es eine leicht bekleidete, schlanke und trotzdem durchaus kräftige Frau, wie er vielleicht um die 25. Sie hatte sich ebenfalls gerade des letzten Kleidungsstücks entledigt und lächelte ihn mit böse verzerrtem Gesicht an. Ihre nasse oder ölige Haut glänzte in der Sonne. Langsam kam sie näher und war dabei, sich seinen aufgerichteten harten Tatsachen zu nähern. Auf einmal schreckte ihn das Hupen eines Autos auf. Er sollte lieber doch nicht in Tagträume versinken, wenn er die Straße überqueren wollte.

 

Er kannte er sich hier aus, wo der Stadtrand in dichten Wald überging, der sich über viele Kilometer erstreckte. Sonst wäre er wohl wieder in diese typische Ausflugsgegend geraten. Manchmal war dort mehr los als in einer Einkaufsstraße, nicht selten spazierten hunderte von Leuten hintereinander her. Nicht nur am Sonntag war dem offenbar so, doch an diesem Tag und in diesem Teil des Waldes herrschte Einsamkeit. Schon seltsam, weil er ebenfalls nicht so entlegen war.