Insider-Tipp | |
Highlight | |
Best of … | |
Schöne Aussicht | |
Grün & fair: für ökologische oder faire Aspekte | |
(*) | Kostenpflichtige Telefonnummer |
€ € € | über 100 Euro |
€ € | 50–100 Euro |
€ | bis 50 Euro |
€ € € | über 25 Euro |
€ € | 15–25 Euro |
€ | bis 15 Euro |
zu den Erlebnistouren zeigt, wo’s langgeht: inklusive Tourenverlauf und Offline-Karte
© huber-images: R. Schmid
Schnell die wichtigsten Infos auf dem Smartphone: Events, News, neue Insider-Tipps und ggf. aktualisierte Erlebnistouren als PDF zum Downloaden
http://go.marcopolo.de/kub
© mauritius images/Imagebroker: P. Seyfferth
© huber-images: Cossa
Die faszinierende Altstadt Havannas ist mehr als schmucke Fassade oder Verfall: eine einzigartige Mischung aus Dekadenz und Socialismo zur Karte (siehe auch »)
Explosion kubanischen Lebensgefühls: Die schillernde Revuelegende wird von den besten Tänzern und Tänzerinnen Kubas aufgeführt zur Karte (siehe auch »)
Alles sieht noch so aus, als würde Ernest „Papa“ Hemingway jeden Moment in seine geliebte Finca am Stadtrand Havannas eimkehren (Foto) zur Karte (siehe auch »)
In der Karibik einzigartig: die buckligen Kalkberge im „Tabaktal“ Valle de Viñales zur Karte
Das Prunkhotel der Halbinsel Varadero mit Golfplatz und Seeblickrestaurant zur Karte
Die Honeymoon-Insel vor der Insel: Es locken 25 km Traumstrand, eine Leguanund eine Vogelinsel (Foto) zur Karte
Die urwüchsigste Landschaft Kubas: sumpfiger Dschungel mit Krokodilfarm, Indianerdorf und Stelzenhotel zur Karte
Traumschloss zwischen Kitsch und Kunst in Cienfuegos, das den Reichtum seines Erbauers zeigt zur Karte
Seit Che Guevara hier seine letzte Ruhe fand, wurde Santa Clara zur Pilgerstätte für seine Fans zur Karte (siehe auch »)
Die Uhren scheinen in dieser Stadt in tiefster Kolonialzeit stehengeblieben zu sein zur Karte (siehe auch »)
Die elterliche Finca von Fidel Castro bei Birán lässt tiefe Einblicke in seine Jugendjahre zu zur Karte
Das älteste Haus Kubas, architektonische Kostbarkeit und Museum in Santiago de Cuba zur Karte
Ein Hort kubanischer Musik: Die Casa de la Trova in Santiago de Cuba ist eine der besten des Landes zur Karte
Das Rebellenversteck beim Pico Turquino erinnert an die Anfangsjahre der Revolution zur Karte (siehe auch »)
Ein Riff, zahllose Inseln, klares Wasser, buntes Getier – Taucher, was willst du mehr? zur Karte
© AWL Images: D. Delimont
Von allen Insider-Tipps finden Sie hier die 15 besten
© AWL Images/John Warburton-Lee Photography Ltd: N. Pavitt
Zuckerbäcker Josef lockt mit feinen österreichischen Backwaren und Speisen nicht nur Künstler und Intellektuelle in seine Casa Austria in Camagüey
Sauberer als in den Naturbecken von Caleta Buena bei Playa Girón in der legendären Schweinebucht kann Badewasser nicht sein (Foto)
Wer den kleinen Ort Banes im Osten des Landes mit dem Historiador (eine Mischung aus Historiker und Geschichtenerzähler) Luis Rafael Quiñones entdeckt, bekommt viel zu sehen und zu hören
Günstig und supergut: Im Restaurant St. Pauli huldigt ein Heimkehrer dem Hamburger Kultverein – und machte sein Lokal damit selbst zur Kultadresse
Windiger Hügel mit gutem Restaurant: Vom Mirador La Gobernadora lässt sich die Bucht von Guantánamo mit dem berüchtigten US-Stützpunkt und Gefängnis bestens überblicken
Auf Plattformen zwischen Ästen speisen und eine grandiose Aussicht genießen – das gibt’s nur im Restaurant Balcón del Valle in Viñales
Sie genießen den tollen Blick auf die Bucht, die phantasievolle Küche und einen Spitzenservice – in der Finca del Mar in Cienfuegos stimmt einfach alles
Von dem guten Stück träumten schon Piraten, denn der vergoldete Altar der Catedral Parroquial de San Juan Bautista gehört zu den ältesten Kubas
In kuscheligen Oberstübchen nahe der Uferstraße Malecón in Havanna verwöhnt das Ivan Chefs Justo seine Fans mit den phantasievollen kulinarischen Köstlichkeiten eines Spitzenkochs
So geht Tourismus heute: Sie buchen eine Ballettaufführung und unterstützen damit gleich eine Kinderhilfsorganisation in Camagüey!
„If you are sad ...“ rät ein Spruch in der Casa del Cacao, dem Kakao- bzw. Schokoladenhaus in Baracoa, „eat chocolate!“ Wo? Natürlich hier!
„Hemingway würde es hier gefallen“, meinen die Macher des Sia Kava Cafés in Havanna – und hätten den alten Herren gar nicht bemühen müssen
Sichern Sie sich ein Stück vom „alten“ Kuba: Im Kruschladen Memories in Havanna gibt’s alte Plakate, Bücher und Zeitschriften zu Kuba, außerdem Autoplaketten und vieles mehr
Hier fühlen Sie sich wie in einem Kolonialmuseum zu Gast: Im Restaurant Museo Quince Catorce (der Name bedeutet „Museum 1514“) in Trinidad verwöhnt feudale Tischkultur die Augen, das gute Essen den Gaumen
Auf einer Wanderung zum Bergrücken Loma de Piedra im Humboldt-Nationalpark bei Baracoa sind die Chancen groß, Kubas gefiederte Schönheiten Todi und Tocororo (Foto) zu Gesicht zu bekommen
© mauritius images/Alamy
Neues entdecken und den Geldbeutel schonen
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
Am schönsten sitzt es sich auf dem Mäuerchen des Malecón von Havanna – 5 km lang verläuft die Straße immer direkt am Meer – zum Sonnenuntergang: Die Treffpunktmeile vor großartigem Stadtpanorama ist bestes „Stadttheater“, für das man keine Eintrittskarte braucht
Trommelwirbel in der Callejón de Hamel: Sonntags wird in der kleinen Gasse von Havanna-Centro getanzt, afrikanischen Göttern gehuldigt und Touristen allerlei Zauberzeug angeboten. Ein kostenloses Spektakel, nicht nur für Santería-Fans!
Erleben Sie im Skatepark von Vedado, wie die coolen Jungs von Havanna schnell und halsbrecherisch mit ihren Skateboards herumwirbeln; Schaulustige sind immer willkommen – man will ja schließlich bewundert werden ...
In Trinidad an der Escalinata steigt jeden Abend die große Freiluft-Musiksause kubanischer Bands – und alle sind eingeladen. Bezahlen müssen Sie nur für die Getränke an der Bar
Karussells, Schaukeln, Rutschen und vieles mehr, was das Kinderherz erfreut, können Sie Ihren Kleinen im Freizeitpark Isla del Coco in Havanna bieten. Und das für nur einen Peso Eintritt – das sind ca. 3,5 Eurocent ...
Huldigung für den Erfinder des „Neuen Menschen“: Tausende Che-Fans aus aller Welt haben bereits seine letzte Ruhestätte, das Museo Memorial del Ernesto Che Guevara, in Santa Clara besucht – und das kostenlos. Er hätte es sicherlich auch so gewollt ...
Das erleben Sie nur hier
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
Kühl wie das zerstoßene Eis, das Sodawasser und die frische Minze, süß wie der kubanische Zucker und betörend wie der helle kubanische Rum, so muss er schmecken, ein richtiger Mojito. Die erste (aber auch teuerste) Adresse dafür ist La Bodeguita del Medio in Havanna
Bühne frei für Son, Salsa, Bolero oder Trova – die casas de la trova („Liederhäuser“) sind Kultstätten auf Kuba. Besonders temperamentvoll geht’s in der Casa de la Trova von Santiago de Cuba zu
Auf Kuba liegen die besten Tabakanbaugebiete der Welt, und beim Geruch einer echten „Havanna“ geht Zigarrenliebhabern das Herz auf. Lassen Sie sich in den Fabriken Partagás in Havanna oder Donatién in Pinar del Río die Herstellung vorführen
Jedem christlichen Heiligen seine afrikanische Gottheit – das diente einst zur Tarnung! Zur Jungfrau Maria von El Cobre z. B. gehört Ochún. Und weil deren Farbe Gelb ist, pilgern viele Kubaner mit Sonnenblumen zur Hl. Jungfrau
Was wäre Kuba ohne seine Revolutionsmuseen? Vor allem in Santa Clara, Santiago de Cuba und Havanna trumpft die Regierung mit Museen oder Gedenkstätten für ihre Helden auf
Die Guantanamera, die weltberühmte Ballade Kubas, wer kennt sie nicht? Der Text von Heldenpoet José Martí besingt eine Bäuerin aus Guantánamo, vertont wurde er von Fernández Díaz
Musik fürs Volk, das hat auf Kuba Tradition. Da trifft sich schon mal der ganze Ort zum Tanz auf der Straße oder zum Sonntagskonzert, wie z. B. in Remedios
Aktivitäten, die Laune machen
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
Auf „Papa“ Hemingways ehemaliger Finca La Vigía reist man zurück in der Zeit – gab es damals einen besseren Ort zum Schreiben? Zur Zeiten Hemingways lag die Finca noch nicht wie heute zwischen Hauptverkehrsstraßen
In der Höhle ist das Wetter draußen egal: Die Gewölbe und Gänge der Cuevas de Bellamar in Matanzas bilden ein verwinkeltes unterirdisches System. Mutige wagen sich mit der Grubenlampe in unbeleuchtete Ecken vor
Überdacht Souvenirs aller Art shoppen, dazwischen ein Käffchen zur Erholung – im riesigen Komplex der Feria Antiguos Almacenes Nave San José in Havanna wird’s nie langweilig
Die verwirrende und verstörende Welt der kubanischen Santería und der Geheimbünde ist im Museo Histórico de Guanabacoa hervorragend aufbereitet. Allen Erläuterungen zum Trotz: Die Exponate sprechen ihre eigene Sprache
Adel verpflichtet zu fürstlichem Lebensstil – in welchem Ausmaß, davon kann man sich im ehemaligen Palacio Brunet, dem heutigen Museo Romántico, in Trinidad überzeugen
Das einzige Wachsfigurenkabinett (Museo de Cera) Kubas liegt ein wenig abseits, aber wer sowieso gerade in Bayamo ist, sollte es nicht verpassen! Lebensgroß grüßen u. a. Beny Moré, Compay Segundo und Polo Montañez
Durchatmen, genießen und verwöhnen lassen
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
Soll’s ein offener Chrysler Bel Air mit weichen Ledersitzen sein? Bitte sehr! Solche 50er-Jahre-Straßenkreuzer laden in Havanna zu entspannten Stadtrundfahrten ein
„Sauna, Sinnesduschen, Sonnenbad“ verspricht das Resort Paradisus Río de Oro & Spa an der Playa Esmeralda seinen Gästen und Wellnessfans
Das Schönste am historischen Hotel Raquel ist die Dachterrasse. Und jetzt bitte einen cafecito – oder schon einen Mojito? Der Platz, sich zurückzulehnen und Havannas Dächerlandschaft zu genießen
Zurücklehnen und die Aussicht genießen: Täglich um 9.30 Uhr fährt der Tren de vapor (Dampfzug) von der Estación de Toro in Trinidad ins Tal der Zuckermühlen (Valle de los Ingenios) und zurück
Gemütlicher Entdeckertrip mit Aussicht: Genießen Sie die Überfahrt mit der Hafenfähre „Lancha“ über die Bahia de Habana nach Regla
Wellness mit Schlammpackung gefällig? Oder doch lieber mit Schokolade? Diese und noch viele andere Anwendungen gibt’s im Acuavida Spa Talaso auf Cayo Coco – schön im Freien auf einer Klippe!
Die Rosse sind eingespannt, der Kutscher sitzt auf dem Bock. Sie müssen sich nur noch zurücklehnen, und los geht’s! Kutschen für gemütliche Rundfahrten durch Alt-Havanna warten am Parque Central auf Passagiere
Entdecken Sie Kuba!
© huber-images: T. B. Morandi
Um es gleich vorwegzunehmen: Noch hat sich nicht viel verändert auf Kuba. Immer noch ist es das einzige kommunistische Land im Westen, immer noch besteht die Wirtschaftsblockade der USA (wenn auch abgemildert); immer noch sind die Revolutionäre von einst im Land präsent; und immer noch ist es arm – trotz der zahlreichen Wirtschaftsreformen unter Präsident Raúl Castro, der u. a. Kleingewerbe und Unternehmertum zuließ. Wie fragil die inzwischen schon so viel buntere sozialistische Welt Kubas aber immer noch ist, zeigt sich schnell nach wirtschaftlichen Rückschlägen wie z. B. den verheerenden Auswirkungen von Hurrikan Irma. Und immer wieder aufs Neue sind die Helden die Kubaner selbst: Überlebenskünstler, die ihr tropisches Paradies zärtlich lieben!
© huber-images: Schmid
Kuba war schon immer „besonders“, erst für Kolumbus, der von der Schönheit der Insel schwärmte, dann für die Eroberer Lateinamerikas, die Kuba als Sammel- und Starthafen ihrer Schatzgaleonen vor der Heimfahrt nach Spanien auserkoren. Später konnte sich das noch immer spanische Kuba größter Zuckerproduzent der Welt nennen. Und als in den USA Glücksspiel und Alkoholkonsum verboten waren, tobten sich die Genuss- und Spielsüchtigen auf der Insel aus: Kuba mutierte zum Sündenbabel Amerikas. Vollends zum Mythos aber wurde Kuba durch die Revolution, als bärtige Gesellen in Kampfanzügen – allen voran Fidel Castro mit seinem Bruder Raúl, Camilo Cienfuegos und dem Argentinier Ernesto „Che“ Guevara – den Diktator Fulgencio Batista von der Insel vertrieben, um eine gerechtere Gesellschaft zu etablieren. Großgrundbesitzer wurden enteignet, Bildung und ärztliche Versorgung kostenlos für jedermann, Sexismus und Rassismus bekämpft. Diese Revolution bewegte die Welt und veränderte nicht nur Kuba, sondern ganz Lateinamerika. Als Barack Obama, der ehemalige Präsident der USA, nach einem halben Jahrhundert Eiszeit zwischen Kuba und den USA wieder diplomatische Beziehungen mit Kuba aufnahm, schuf er Schlupflöcher in der US-Blockade, u. a. für Studienreisende oder Hilfsorganisationen, für dringend benötigtes wirtschaftliches Know-how und für Internetgiganten aus den USA. Sein Nachfolger Donald Trump hat diese Löcher teilweise wieder gestopft. Doch viele Neuerungen aus der Obama-Ära ließ auch er – aus wirtschaftlichem Interesse – unangetastet. Und Kuba signalisiert weiterhin Gesprächsbereitschaft. Nur in einem Punkt gibt es die nicht: Von den USA will sich niemand etwas diktieren lassen. Das wäre ja Verrat an der Revolution. Wirtschaftlich geht es Kuba immer noch schlecht. Jahrzehnte sozialistischer Misswirtschaft prägen das Land nach wie vor. Gott sei Dank, sagen die einen. Denn wo bliebe Havannas morbider Charme, wären da nicht seine phantasievoll zusammengeflickten, manchmal nur noch zur Hälfte bewohnbaren Häuser? Oder auf dem Land: Wenn auf den Feldern anstelle des handgesteuerten Ochsenpflugs die neuesten Erntemaschinen kreisen würden? Wenn Sie das erste Mal nach Kuba reisen und die bröckelnden Häuser in Havanna sehen, wenn wieder mal Leitungen krepieren oder der Strom ausfällt, werden Sie von der Rückständigkeit Kubas erstmal schockiert sein. Und dann beobachten, wie einfallsreich sich die Kubaner zu helfen wissen, wie sie improvisieren, aus der Not eine Tugend machen. Und dann werden vielleicht auch Sie wohlwollend urteilen: für kubanische Verhältnisse super!
Land und Leute bilden auf Kuba eine fast spürbare Einheit. Wer sie kennenlernen will, muss die Rundum-Versorgung seines All-inclusive-Hotels in Varadero, auf der Cayería del Norte, den Jardines del Rey oder in der Provinz Holguín verlassen und sich auf das Abenteuer Entdecken einlassen. Für kleinere Ausflüge bieten sich Kutschen, Fahrradtaxis oder Taxis an. Für längere stehen Ihnen schnelle Überlandbusse (Viazul), langsame Züge und manchmal schon etwas mitgenommene Mietwagen (bei rechtzeitiger Reservierung) zu Verfügung. Der Verkehr verläuft (aufgrund zahlreicher Kontrollen) geordnet. Und mit erhöhter Wachsamkeit und einigen Spanischkenntnissen kommen Sie gut und sicher durchs Land. Keine Angst: Gefahr droht auf Kuba ebenso wenig wie bei uns! Das Land gehört immer noch zu den sichersten Lateinamerikas. Es erwartet Sie eine karibische Welt von seltener Weite und stolzer Größe, reich an grünen Ebenen, Gebirgen, weißen Korallenstränden und vorgelagerten Inseln. Im Westen, in Viñales, leuchtet rote Tabakerde zwischen den berühmten mogotes, den 160 bis 140 Mio. Jahre alten erodierten Riffkalkblöcken. Es sind Riesen aus einer Zeit lange vor der Entstehung der Kleinen Antillen, lange schon von der Unesco zum Welterbe erklärt. Sie verleihen der Region etwas Mystisches, vor allem am Morgen, wenn Nebel sie umwabern und den frühen Wanderer verzaubern. Die Mogotes sind Teil der Sierra de los Órganos, in der die ältesten Gesteine der Karibik gefunden wurden. Zusammen mit fünf weiteren gebirgigen Inselkernen hoben sie sich im Miozän (vor 24 bis 5 Mio. Jahren) aus dem Meer, zum Teil noch verbunden mit Hispaniola und Jamaika.
© mauritius images/age
Erst seit 7 Mio. Jahren besitzt Kuba seine heutige langgezogene Gestalt – von West nach Ost 1250 km, mit nur 31 km Breite an der schmalsten Stelle – mit den weiten grünen Ebenen zwischen den Gebirgen. Der kubanische Dichter Nicolás Guillén (1902–89) verglich sie mit der eines auf dem Rücken liegenden, lachenden Krokodils. Ein Tier, das auch auf Kuba vorkommt, und zwar in Gestalt des nur hier heimischen Rautenkrokodils. Es ist in der Ciénaga de Zapata beheimatet, dem größten Sumpfgebiet der Karibik, das zu Kubas sieben Nationalparks gehört und als Biosphärenreservat ausgewiesen ist. Naturfreunde können die Schutzgebiete mit Führern erkunden, die sich in den Infozentren anbieten (oder sie vorher bei einem Veranstalter mit Reiseleiter in der Muttersprache buchen). Deutsche können hier auch auf den Spuren ihres berühmtesten Naturforschers wandern: Nach Alexander von Humboldt wurde der artenreichste Nationalpark des Landes benannt. Er breitet sich im Hinterland des verträumten Baracoa (gegründet 1511) aus, jener kleinen Stadt, in der die Spanier einst ihre erste Kolonialregierung einrichteten. Terrakottadächer, hohe, vergitterte Fenster, hohe Holztüren – die Architektur der frühen Kolonialzeit prägt bis heute viele kubanische Städte, allen voran die sechs ältesten: Bayamo (gegründet 1512), Remedios, Sancti Spíritus und Trinidad (alle 1514) sowie Baracoas Hauptstadt-Nachfolger Santiago de Cuba (1515) und natürlich Havanna (1519). Andere Städte wie Holguín oder Matanzas prunken mit Palästen aus der späten Kolonialzeit, als hier Zuckerbarone und Sklaven noch einen unvorstellbaren Reichtum erwirtschafteten, während der Rest Amerikas längst unabhängig und frei war.
Die Krone der kubanischen Städte aber ist und bleibt Havanna, durch die Jahrhunderte vielfach besungen und beschrieben: wegen seiner Lage direkt am Meer, das sein Salz wie eine Würze über die Metropole versprüht; wegen der prächtigen Architektur aus den unterschiedlichsten Epochen, der alten Häuser, die Calle für Calle, Avenida für Avenida die unglaublichsten Geschichten erzählen. Zum Beispiel jene von dem Zuhälter Alberto Yarini y Ponce de Léon, „El Rey“ (der König) genannt, der aus einer der besten Familien Havannas stammte und mit seinen sechs Frauen in der Calle Paula Nr. 96 wohnte, von berühmten Tänzerinnen wie Josefine Baker, von berüchtigten Mafiosi wie Meyer Lansky und natürlich von „Papa“ Ernest Hemingway. Längst sind sie zurückgekehrt, diese alten Geschichten, ausgegraben von kubanischen Schriftstellern wie Leonardo Padura. Ihre Erzählungen nehmen den res-taurierten Straßenzügen das Fassadenhafte – und versöhnen mit Irrtümern einer inzwischen legendären Revolution.
Arawak-Indianer wandern ein
Kolumbus nimmt für die spanische Krone Besitz von Kuba
Havanna wird Hauptstadt und Hauptwerft Neuspaniens
England erobert Havanna. Wenig später findet der Tausch gegen das spanische Florida statt
Flüchtlingsstrom aus Haiti. Kuba wird größter Zuckerexporteur
Erster Unabhängigkeitskrieg gegen Spanien
Zweiter Unabhängigkeitskrieg; er führt nach US-Einmischung zur Abhängigkeit von den USA
Kuba wird Republik
Zuckerexportboom im Ersten Weltkrieg. US-gesteuerte Marionettenpräsidenten, zuletzt Diktator Fulgencio Batista
Sieg der Revolution unter Fidel Castro – nach Zeiten der Verhaftung und Jahren des Exils in Mexiko
Beginn des Wirtschaftsembargos der USA; Handelspartner Nummer eins wird die UdSSR
Wirtschaftskrise nach Zerfall der UdSSR. Aufbau touristischer Infrastruktur
Nach 49 Jahren als Staatschef überträgt der schwer erkrankte Fidel Casto das Amt seinem Bruder Raúl
Kuba und die USA nehmen 2015 diplomatische Beziehungen auf, das Embargo bekommt Lücken; Fidel Castro stirbt 2016 mit 90 Jahren; 2017 verwüstet Hurrikan Irma die Nordküste
In Kuba gibt es viel Neues zu entdecken. Das Spannendste auf diesen Seiten
Sie jagen mit Affenzahn über den Parcour, vollführen die tollsten Drehungen und landen doch (meist) sicher: die Artisten vom Skatepark am Malecón (Ecke Calle A, vor den Galerías de Paseo)! Seit Jahren werden sie von einer Non-Profit Organisation in Washington mit Boards unterstützt, über die Grenzen Kubas machte sie das You-Tube-Filmchen „Ritual“ berühmt, und schon stieg die Schar der Skateboarder in Havanna auf über 1000. Seit 2017 gibt es einen zweiten Park Ecke Paseo/31. Calle.
Natürlich auch mit Blumenstrauß, in geschmückter Kutsche oder im aufpolierten Oldtimer zur Kirche. Seit sich die letzten Päpste Kubas annahmen und die Gotteshäuser wieder geöffnet wurden, scheinen junge Paare fleißig nachzuholen, was bei ihren Vätern und Müttern unmöglich war: sich vor dem Altar das Jawort zu geben – um natürlich hinterher noch den Segen der Orishas, der afrokubanischen Götter, einzuholen ... Übrigens: Die meisten lassen sich gern fotografieren!
Nein, die Kubaner lassen sich den Mund nicht verbieten, auch wenn’s mit der Pressefreiheit (noch) nicht weit her ist. Wer gehört werden will, betreibt heute einen Blog, in dem er seine Liebe zum Land kundtut, Poetisches oder Fachwissen an alle weitergibt, die ins Internet kommen; Kommentare erwünscht. Gebaut werden die Seiten zu Hause am PC mit Programmen wie wordpress und dann ins Netz gestellt. Damit, wer sucht, auch findet, gibt’s unter blogscubanos.wordpress.com eine alphabetische Auflistung.
Zugegeben, auf dem Land ist der Transport oft noch ein Problem. Aber in den Städten haben die carros colectivos oder taxis colectivos