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Zeit zum Wandern

RHÖN

40 abwechslungsreiche Wanderungen – großartige Aussichten, historische Burgen und Schlösser, weite Natur – Ausflugsziele in der Region – GPS-Tracks zum Download

NORBERT FORSCH

Exklusiv für Sie als Leser:

MIT GPS-DATEN ZUM DOWNLOAD

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Inhalt

Einleitung

Rhön in Zahlen

Tipps und Infos für unterwegs

1 Extratour Guckaisee

20,5 km · 7:00 Std.

2 Zum höchsten Berg der Rhön

18 km · 5:30 Std.

3 Auf die Maulkuppe

13 km · 3:40 Std.

4 Auf die Wasserkuppe

19 km · 6:00 Std.

5 Von Gersfeld zur Ebersburg

16,5 km · 4:15 Std.

6 Auf der Milseburg

4,25 km · 1:20 Std.

7 Von Kleinsassen auf die Milseburg

14 km · 4:00 Std.

Top 5 Beste Aussichten

8 Von Hilders auf die Milseburg

22 km · 6:00 Std.

9 Durch das Schwarze Moor

20 km · 6:30 Std.

10 Von Seiferts auf den Ellenbogen

19 km · 6:00 Std.

11 Basaltsäulen am Gangolfsberg

19 km · 5:45 Std.

12 Kreuzberg und Neustädter Haus

6 km · 1:40 Std.

13 Von Bischofsheim zum Kreuzberg

15 km · 5:00 Std.

14 Von Oberbach zur Kissinger Hütte

16 km · 5:00 Std.

Top 5 Hütten

15 Von Bad Brückenau zum Dreistelz

11 km · 3:40 Std.

16 Auf Kur in Bad Kissingen

24,5 km · 8:00 Std.

17 Hinauf zum Stoppelsberg

7,5 km · 2:30 Std.

18 Von Tann auf den Habelstein

9 km · 3:00 Std.

19 Von Fladungen zur Lichtenburg

23 km · 7:40 Std.

20 Um Öchsen- und Dietrichsberg

17 km · 5:30 Std.

21 Von Geisa nach Point Alpha

14,5 km · 4:30 Std.

Top 5 Leichte Touren

22 Von Breitungen auf den Pleß

21 km · 7:00 Std.

23 Aufstieg zur Stoffelskuppe

10 km · 3:20 Std.

24 Von Dermbach auf den Gläser

19,5 km · 6:10 Std.

25 Von Zella auf den Gläser

14 km · 4:40 Std.

26 Von Kaltennordheim zum Umpfen

12,5 km · 4:00 Std.

27 Rund um Zillbach

13 km · 4:00 Std.

28 Hohe Geba und Träbeser Loch

10 km · 3:15 Std.

Top 5 Burgen und Schlösser

29 Meiningen und Melkerser Felsen

14 km · 4:40 Std.

30 Mit Schiller nach Bauerbach

15 km · 5:00 Std.

31 Hochrhöner 1. Etappe

10 km · 3:00 Std.

32 Hochrhöner 2. Etappe

14 km · 4:00 Std.

33 Hochrhöner 3. Etappe

12 km · 4:00 Std.

34 Hochrhöner 4. Etappe

15,9 km · 5:15 Std.

35 Hochrhöner 5. Etappe

12,5 km · 3:45 Std.

Top 5 Natur

36 Hochrhöner 6. Etappe

13 km · 4:15 Std.

37 Hochrhöner 7. Etappe

16 km · 5:00 Std.

38 Hochrhöner 8. Etappe

18,5 km · 5:30 Std.

39 Hochrhöner 9. Etappe

12 km · 4:00 Std.

40 Hochrhöner 10. Etappe

18 km · 6:00 Std.

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Impressum

Mehr entdecken

Erlebnisbäder

Künstlerdorf Kleinsassen

Deutsches Segelflugmuseum

Hochwildschutzpark Gersfeld

Point Alpha

Freilandmuseum Fladungen

Rhöner Museumsdorf Tann

Keltendorf Sünna

Guckaisee

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Das Fliegerdenkmal auf der Wasserkuppe wurde 1923 errichtet (Touren 1, 2, 4, 35).

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Die Radomkuppel auf der Wasserkuppe ist heute ein Kulturdenkmal (Touren 1, 2, 4, 35).

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Autor Norbert Forsch in Aktion

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Auf dem Basaltweg bei der Kissinger Hütte (Tour 14)

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Die Rhön ist von Natur aus ein Buchenwaldgebiet, was sich in der uralten Bezeichnung „Buchonia“ wiederspiegelt (Tour 11).

Unterwegs in der Rhön

Immer wieder schweift der Blick über tief eingefurchte Täler. Kuppen und Kegelberge überragen die Blumenmeere der Wiesen, über denen Bussarde kreisen. Eben noch an einem rauschenden Bach, steht man plötzlich auf einer weiten Ebene, die sich bis zum Horizont erstreckt. Das ist die Rhön. Der weite Blick hat sie berühmt gemacht und ihr den Beinamen »Land der offenen Fernen« verliehen.

Die Landschaft

Das Mittelgebirge Rhön erstreckt sich von der Werra im Norden über 90 Kilometer gen Süden zum Main und vom thüringischen Meiningen über 50 Kilometer bis Fulda im Westen. Die Rhön nimmt eine Fläche von ca. 3500 km2 ein. Man zählt 271 Erhebungen zwischen 500 und 950 Metern Höhe. Waldfreie Hochlagen und bewaldete Kuppen sind typische Landschaftselemente.

Die Entstehung der Rhön begann vor etwa 230 Millionen Jahren. Vulkanausbrüche und Erdbeben formten das Gebirge, Wind und Wasser modellieren es bis heute. Aktive Zeugen der Vulkantätigkeit sind die zahlreichen Mineralquellen in den Kurorten, die wie ein Kranz die Rhön umgeben: Bad Bocklet, Bad Kissingen, Bad Neustadt, Bad Brückenau und Bad Salzungen.

Einst war die gesamte Rhön von endlos scheinendem Buchenwald bedeckt. Das hat ihr in alten Aufzeichnungen den Namen Buchonia eingetragen. Im Mittelalter wurden die Hochflächen und Kuppen gerodet, um Weideflächen und Holzkohle für die frühindustriellen Eisenschmelzen, Schmiedehämmer und Glashütten zu gewinnen. Zwischen den verbliebenen Waldregionen entwickelten sich einzigartige Mattenregionen mit Waldstücken und Hochmooren. So entstand eine Kulturlandschaft mit Lesesteinwällen, Hecken, Feldgehölzen und Weideflächen mit riesigen frei stehenden Buchen. Sie sind ein Markenzeichen der Rhön. Das Gebiet wird in Hochrhön, Kuppenrhön, Vorderrhön und Rhönvorland eingeteilt.

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Das steinerne Tor ist Mahnmal für ein einstiges Arbeitslager der Nazizeit (Touren 9, 10).

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Der Pferdskopf schenkt ein echtes Gipfelerlebnis (Touren 1, 2).

Geschichte

Bedeutende Zeugnisse aus vorchristlicher Zeit hinterließen uns erst die Kelten der Latènezeit (450 v. Chr. bis Christi Geburt). Auf sie geht das bekannteste Flächendenkmal der Rhön, die Ringwallanlage auf der Milseburg, zurück. Die Kelten verteidigten das Land gegen das Vordringen der Germanen und Römer, aber letztlich ohne Erfolg. Nach dem Untergang des römischen Reiches gliederten während der Völkerwanderung die Thüringer und wenig später Franken das Land in ihre Reiche ein. In dieser Zeit entstanden etliche Siedlungen.

Die einsetzende Christianisierung sollte die Rhön nachhaltig verändern. St. Kilian und seine Gefährten missionierten die Ostrhön, während der heilige Bonifatius vom Westen her die Rhöner bekehrte. Die darauffolgende Zeit ist von dem Bestreben der geistlichen Herrschaften Fulda und Würzburg gekennzeichnet, den Einfluss des mächtig werdenden Adels zu beschränken. So entstanden im Zuge der Siedlungspolitik der Fuldaer Fürstäbte zahlreiche Einzelgehöfte und Weiler in der Vorder- und Kuppenrhön. Wichtigste Kraft in der Ostrhön war das Grafengeschlecht der Henneberger, das 1583 ausstarb.

Vom Mittelalter bis zur Neuzeit (8. bis 18. Jh.) war die Rhön territorial zersplittert. Erst die Säkularisation im 19. Jh. und die daran anschließende Neuverteilung des Landes beendete die Herrschaft der geistlichen Fürstentümer. Das Land wurde dem neuen Kurfürstentum Hessen und dem Königtum Bayern zugeschlagen. Lediglich in der heutigen thüringischen Rhön blieb die Kleinstaaterei noch eine Weile bestehen. Erst 1920 wurden die thüringischen Einzelstaaten zum Land Thüringen zusammengeschlossen.

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Das Torhaus des Keltendorfs Sünna (Tour 20)

Diese Aufteilung sollte bald schwerwiegende Folgen nach sich ziehen. Nach dem verlorenen Zweiten Weltkrieg wurden Hessen und Bayern von den Westmächten besetzt und 1949 in die Bundesrepublik Deutschland eingegliedert, während Thüringen an die sowjetische Besatzungsmacht fiel und Teil der Deutschen Demokratischen Republik wurde. Bis zum Fall der innerdeutschen Grenze 1990 wurde die thüringische Rhön durch eine 180 km lange Grenze vom Westen getrennt. Die geografischen Grenzen der Rhön deckten sich nie mit der Siedlungsgeschichte und den Herrschaftsgebieten. Die Rhön wurde mehr durch ihre unterschiedliche Geschichte geteilt als durch geografische und kulturelle Unterschiede.

Klima

Die Rhön weist ein ozeanisch-kontinentales Übergangsklima auf, das in Abhängigkeit von der Höhenlage starke Unterschiede zeigt. Sie reichen vom Schon- bis zum extremen Reizklima und garantieren Erholung bei jeder Witterung.

Wanderzeit in der Rhön ist von Frühjahr bis Herbst. Im Frühling erfreuen die meisten Blumen, und im Herbst, wenn die Luft kühl und trocken ist, genießt man die beste Fernsicht. Man kann sich aber nicht nach dem Kalenderblatt richten, denn in den Hochlagen kommt der Frühling spät, und bereits im frühen Herbst können ergiebige Schneefälle überraschen. Die zu den jeweiligen Touren empfohlene Jahreszeit wurde in Hinblick auf die Vegetation und die Sonneneinstrahlung gewählt. Natürlich kann man auch im Winter wandern, wenn nicht gerade dichter Schnee die Wege bedeckt.

Essen und Trinken

Die Rhön zählte in der »guten alten Zeit« zu den Armenhäusern Deutschlands. Die kargen Böden lieferten den Bauern wenig Ertrag, und Bodenschätze waren auch nicht zu finden. Wer konnte, suchte sein Glück in der Ferne. So ist es kein Wunder, dass Rhöner Gerichte lange Zeit als Arme-Leute-Essen verschrien waren. Das hat sich grundlegend geändert. Unter dem Motto »Von der Rhön für die Rhön« werden wieder verstärkt heimische Gerichte mit frischen Produkten aus der nahen Umgebung zubereitet, die manchmal original, manchmal verfeinert angeboten werden. Manche sind zur Delikatesse aufgestiegen. Eine zentrale Rolle nimmt das schwarzköpfige Rhönschaf ein, das als Lammkeule auf Wiesenheu und Lammzunge in Wecksoß auf den Teller kommt. Kooperationen von Gast- und Landwirten sorgen dafür, dass auch Fleisch von Ziegen, Weideochsen und Bachforellen, Rhöner Biere und Spirituosen einen festen Platz auf den Speise- und Getränkekarten haben. Viele Produkte kommen aus der biologischen Landwirtschaft und manches direkt aus dem Wald oder von der Wiese, man denke nur an Sauerampfersüppchen, Löwenzahnsalat oder Bärlauchsoße. Wagemutige können sich in kulinarische Abenteuer stürzen und das Geheimnis von Rhöner Fleischhötees, Zwibbelsploatz, Krempelsopp und Flurgönder lüften. Besondere Erwähnung verdienen die Klöße, Hütes genannt, schließlich wurde das Leibgericht der Thüringer in Meiningen erfunden.

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Rhöner Zwiebelbrot, eine deftige Zwischenmahlzeit

Pflanzen

Die Rhön gehört zu den waldärmsten Gebieten Deutschlands. Besonders vielfältig zeigt sich der Wald noch an der Milseburg und im Eisgraben. An seltenen Blumen lassen sich Maiglöckchen, Wald-Schlüsselblume, Aronstab, Waldvögelein und Frauenschuh entdecken. Ab 500m Höhe gedeihen in den Wäldern bereits Gebirgspflanzen, unter ihnen Gelber Eisenhut und Hasenlattich, auf den Wiesen Teufelskralle und Berg-Flockenblume. Auf Geröllhalden finden sich Moose und Flechten, die ansonsten nur in arktischen und alpinen Gebieten vorkommen. In den Hochmooren fallen die bizarr wirkenden Karpatenbirken und der Frühlingsblüher Wollgras ins Auge. Daneben gibt es den fleischfressenden Sonnentau und die sehr seltene Türkenbundlilie zu entdecken.

Berühmt ist der Blumenreichtum der Kalkmagerrasen der Hochröhn und der thüringischen Rhön. Beispiele für Kalkmagerrasen- und Steppenheidegebiete sind Arnsberg, Giebelrain, Eube, Oberbernhardser Höhe, Hardt bei Kaltennordheim, St. Gangolf bei Fladungen und Dünsberg bei Oberelsbach.

Schon von Weitem fallen die saftig grünen Bestände des Wacholders auf. Borstgras und Trift-Hafer sind häufig vertreten, während Arnika schon recht selten geworden ist. Verbreitet sind auch Küchenschelle, Gelbe Schlüsselblume, Acker-Wachtelweizen und Fransenenzian. Nicht vergessen darf man die goldgelb leuchtende Trollblume, die noch immer weite Flächen der Langen Rhön verzaubert, und die Silberdistel, das Wahrzeichen der Rhön und Emblem des Naturparks.

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Glockenblume

Orchideen kommen in vielen Arten und manchmal in großen Beständen vor, darunter etliche Knabenkrautarten. Hier und da gedeihen Fliegenragwurz und Grünliche Waldhyazinthe, sehr selten Ohnsporn, Pyramidenorchidee und Honigorchis.

Tiere

Die Rhön bietet auch vielen Tieren Lebensraum und Rückzugsgebiet. Wandernd wird man aber die wenigsten entdecken, denn die meisten sind scheu und viele dämmerungs- und nachtaktiv. Begegnungen mit Säugetieren beschränken sich in der Regel auf ein Eichhörnchen und ein aufgeschrecktes Reh. Da es an großflächigen Wäldern mangelt, ist der Rothirsch kaum vorhanden. Stark vermehrt haben sich Wildschwein, Fuchs und der eingewanderte Waschbär. Steinmarder, Iltis und Wiesel finden in Geröllhalden und Steinwällen günstige Lebensbedingungen. Igel und Maulwurf wagen sich bis in die Höhenlagen vor. Ebenfalls heimisch sind Dachs, Spitzmaus und Fledermaus.

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Maulkuppe mit Fuldaer Haus (Tour 3)

Die Rhön bewahrt einen großen Reichtum an seltenen Vogelarten. Noch heimisch sind Kolkrabe, Uhu und Schwarzstorch. Sehr selten geworden ist die Wiesenralle, die vereinzelt in höheren Lagen brütet. Birkhühner sind noch in geringer Zahl vor allem in der Langen Rhön vertreten. Nahezu ausgestorben ist der Auerhahn. Allein in der bayerischen Rhön leben einige wenige Exemplare. Turmfalke und Mäusebussard, Habicht, Roter Milan und Sperber sind häufig am Himmel zu sehen. Unter den Eulen sind Waldkauz und Waldohreule zu nennen. Allgegenwärtig sind viele Sing- und Krähenvögel. Die Ufer der Wasserläufe sind Heimat des Eisvogels und der Wasseramsel.

Unter den Kriechtieren sind vor allem Bergeidechse, Blindschleiche, Frösche und Kröten zu nennen. Das Vorkommen von Ringelnatter und Kreuzotter beschränkt sich auf einige wenige Standorte. Freuen kann man sich noch über viele Schmetterlingsarten, die auf Wiesen und Magerrasen eine Heimat haben, darunter der seltene Schwarze Apollo.

Rhön in Zahlen

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Rund um die Wasserkuppe sind auch Mountainbiker unterwegs (Touren 1, 4).

38 Museen und Lehrpfade informieren über Flora und Fauna, Kunst und Handwerk und vieles mehr.

175 km lang ist der Fernwanderweg Hochrhöner, ein Premiumwanderweg, der über die höchsten Gipfel führt.

600 Jahre vor unserer Zeitrechnung begannen Kelten, die Rhön flächendeckend zu besiedeln. Reste ihrer Befestigungsanlagen zeugen von ihrem damaligen Leben.

5500 km Wanderwege wurden vom Rhönklub markiert. Sie werden von rund 90 ehrenamtlich tätigen Wegewarten betreut.

950 m hoch ist die Wasserkuppe, der höchste Berg der Rhön, der auch der höchste Berg Hessens ist.

1500 km2 groß ist die Rhön, das Mittelgebirge im Grenzgebiet der deutschen Länder Bayern, Hessen und Thüringen.

30 Berge und Kuppen erheben sich in der Rhön. Wasserkuppe, Kreuzberg, Milseburg und Hohe Geba sind die meistbesuchten.

30 Hütten und sechs große Berghäuser des Rhönklubs laden Wanderer und Naturfreunde ein. In manchen kann man übernachten.

Tipps und Infos für unterwegs

Das sollte jeder mit auf die Wanderung nehmen

imageWanderschuhe

imageJacke oder Pullover

imageRegenschutzkleidung

imageTaschentücher

imageRucksack

imageWasserflasche

imageProviant

imageTüte für den Abfall

imageTaschenmesser

imageSonnenschutz

imageGeld

imageAusweis

Das sollte mindestens einmal in der Wandergruppe vorhanden sein

imageKartenmaterial

imageErste-Hilfe-Set

imageNotizpapier

imageSchreibstift

imageLampe

imageSmartphone

imageUhr

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Wanderausrüstung

Wanderungen in der Rhön erfordern keine besondere Ausrüstung, denn Gefahren des Gebirges sind nicht zu erwarten. Allerdings sollten unbedingt feste Schuhe mit griffigen Sohlen getragen werden. Auch bei Wanderungen auf gut ausgebauten Wegen gibt es immer wieder rutschige und steinige Abschnitte. Das gilt vor allem bei nassem Wetter. Das Klima ist rau. So paradiesisch eine Bergwiese an einem milden Frühlingstag erscheint, so unwirtlich zeigt sie sich im windgepeitschten Herbst. Wanderungen in der Rhön führen oft bergauf, bergab. Schnell ist man erhitzt und steht auf der Höhe in einem kühlen Wind. Die Kleidung sollte daher leicht und wind- und wasserabweisend sein. Keinesfalls darf man die Sonneneinstrahlung unterschätzen. Besonders bei Wanderungen über die weiten schattenlosen Hochrhönmatten leistet eine Kopfbedeckung gute Dienste. Zwar gibt es in der Regel reichlich Einkehrmöglichkeiten, aber bei sommerlichen Tagestouren wird man sich immer über eine volle Wasserflasche freuen. Freude kann auch ein kleines Fernglas bereiten, und ein Pflanzenbestimmungsbuch mag für Kurzweil sorgen.

Markierung und Wegweiser

Über 5 000 Kilometer Wanderwege wurden vom Rhönklub markiert und werden ständig betreut. Als Zeichen dienen Keile, auch Dreiecke genannt, Tropfen und Winkel in unterschiedlichen Farben.

In der Regel sind in der Rhön Strecken markiert. Stets weist die Spitze des Zeichens zum Ziel. Bei der Konstruktion von Rundwanderungen entsteht oft eine Kombination aus Teilstrecken verschiedener Weitwanderwege, die zum Teil in Gegenrichtung gewandert werden. Natürlich decken sich etliche Wanderwege, und oft weisen fünf verschiedene Markierungen auf den gleichen Weg. In den vorliegenden Beschreibungen wird die manchmal verwirrende Anzahl auf eine Auswahl reduziert. Eine Sonderstellung nimmt der Weitwanderweg Hochrhöner ein, der sich ausgezeichnet für mehrtägige Streckentouren eignet. Er ist mit einem Ö in der Farbe Orange markiert und führt von Bad Kissingen nach Bad Salzungen. Zubringerwege sind mit grünem Ö markiert. Dem Hochrhöner angegliedert sind 20 »Extratouren«, Rundwanderungen von 9 bis 21 Kilometern Länge. Sie sind mit roten Buchstaben gekennzeichnet.

Wanderkarten

TF-50-RH-Nord, Rhön Nord 1:50000, Hessisches Landesvermessungsamt

UK L 14 Naturpark Rhön, 1:50000, Südblatt, Bayer. Landesvermessungsamt

TK 50 W Thüringische Rhön, 1:50000, Blatt 52, Thüringer Landesvermessungsamt

Fritsch Karte Nr. 68, Naturpark Rhön, 1:50000, Fritsch Landkarten-Verlag

Wichtige Adressen

Rhön Info Zentrum, Wasserkuppe 1, 36129 Gersfeld, Tel. 06654/91834-0, www.rhoen.de

Rhönklub. e.V., 36037 Fulda, Peterstor 7, Tel. 0661/73488, www.rhoenklub.de

Die Schwierigkeits-grade der Touren

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Leicht: Technisch und konditionell einfache Wanderungen auf guten Wegen und Pfaden mit kleineren Anstiegen

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Mittel: Technisch und/oder konditionell mittelschwierige Wanderungen, die einen sicheren Tritt und abschnittsweise Schwindelfreiheit erfordern

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Schwer: Technisch und/oder konditionell anspruchsvolle Wanderungen, die aufgrund ihrer Länge oder Wegbeschaffenheit Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und gute Kondition erfordern; streckenweise auch Felspfade mit Seilsicherung

Auf geht’s

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Der Milseburggipfel ist die höchste Erhebung der Kuppenrhön (Touren 6, 7, 8, 35).

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Extratour Guckaisee

Zu den landschaftlichen Höhepunkten zählen die grandiosen Aussichten von Abtsrodaer Kuppe und Pferdskopf und das Naturschutzgebiet Schafstein. Der Guckaisee lockt mit Badesee und Bootsverleih. Auf der ganzen Strecke dieser Extratour des Hochrhöners leitet uns das rote G.

Tourencharakter

Breite Wege, schmale Pfade, Wald, Hochrhönmatten und herrliche Aussichtspunkte

Ausgangspunkt

Segelflugmuseum auf der Wasserkuppe

Anfahrt

Mit der Bahn bis Fulda und weiter mit dem Bus. Mit dem Auto auf der B 458 von Fulda nach Dietges und weiter auf dem Hochrhönring.

Einkehr

Guckai-Stuben, Guckai 5, 36163 Poppenhausen

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Blick auf die Wasserkuppe

Der Wegverlauf

Wir starten beim Deutschen Segelflugmuseum image auf der Wasserkuppe und spazieren am Hotel Deutscher Flieger vorbei zur Sommerrodelbahn. Dort links zum Querweg hinauf und rechts zur Abtsrodaer Kuppe image (0:20 Std.).

Der Blick schweift nach Norden bis zu den Kalibergen an der Werra, der nördlichen Grenze der Rhön. Bei günstigem Wetter gehen auf der Kuppe Modellflieger ihrem Hobby nach.

Weiter zum Fliegerdenkmal oder Guckaisee und über die Hochrhönmatten zum Pferdskopf image (1:00 Std.). Auf den Gipfel und in bisheriger Richtung weiter. Auf anstrengenden Pfaden am Höhenkreuz vorbei und durch den Wald zum Guckaisee image (1:20 Std.).

Er ist der einzige natürlich entstandene See in der Rhön. Ein Bergrutsch hat wahrscheinlich den Bachlauf aufgestaut. Der See ist zweigeteilt. In dem einen Teil darf man baden, auf dem anderen Kahn fahren.

Freud & Leid

Herrliche Fernblicke und reichlich offene Flur machen diese Tour zu einem aussichtsreichen Erlebnis, aber bei Hitze und bei Regenwetter zu einer Strapaze. Auf der Wasserkuppe vermeint man an manchen Tagen auf einem Rummelplatz zu stehen, was sich beim Abstieg schnell wieder ändert. Dann verlockt der Guckaisee zum Baden. Aber Vorsicht, er bleibt übers ganze Jahr recht kühl.

An den Guckai-Stuben vorbei und am Hochufer des ersten Teichs entlang zu einer Kreuzung. Links und einen Schotterweg hinauf bis zur Gabelung vor dem Waldrand; dort rechts zum Kiesweg auf der freien Höhe unterhalb der Radarkuppel. Hier rechts, zur Kurve eines Querwegs und links bergab zur Gabelung in einem Waldstück; scharf links und weiter bergab. In der Wegsenke beim Abzweig rechts und auch am folgenden Querweg rechts. Beim nächsten Abzweig links, zu einem Teerweg und talwärts. Vor der Trasse des Skilifts rechts auf einen steilen Pfad und nach Obernhausen image (3:00 Std.) hinab und zum Ortsende. Nun halb links halten. Erst auf Teer, dann auf Schotter geradeaus in den Wald. Zu einem Querweg vor einer weiten Wiese. Hier scharf links und am Waldrand entlang, dann in den Wald. Jetzt auf den Rechtsabzweig achten, der mit schönem Blick in den Gersfelder Talkessel über den Feldberg image (4:00 Std.) führt. Durch die Wiesenflur bergab, geradeaus über eine Kreuzung und auf breitem Weg über die freie Höhe zu einem Querweg, dem vom Roten Moor kommenden Hochrhöner, der sich bis zur Fuldaquelle mit unserem Weg deckt. Hier links, dann die nach Tann führende B284 querend in den Wald und am Fuchsstein image (4:30 Std.) vorbei.

Fast weglos durch felsiges Gelände zu einem Weg am Waldrand und links. Durch Fichtenwäldchen zu einem Wegweiser und rechts zur Fuldaquelle image (5:00 Std.) hinauf.

Die Quelle ist Urprung von Hessens längstem Fluss, der sich hier beginnend seinen Weg zur gleichnamigen Stadt Fulda bahnt und dann weiter bis zur Mündung in die Weser fließt.

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Blick auf den Guckaisee

Die Straße queren und über den Parkplatz auf einen Pfad, zur breiten Schotterstraße und dort links. Am Quellbrunnen der historischen Dorfstelle Grumbach vorbei und auf den Weg, der links talwärts zieht und einen Querweg erreicht, hier rechts. Durch felsiges Gelände auf das Gipfelplateau des Naturschutzgebiets Schafstein image (5:30 Std.), das man auf schwierigen Pfaden erkunden kann.

Segelflugmuseumimage(7:00 Std.)