Über das Buch:
Nichts verspricht einen besseren Start in den Tag als ein gemütliches Frühstück. Mit vielen Leckereien, erfrischenden Säften und jeder Menge Zeit zum Reden. Zeit, sich auszutauschen, einander wirklich zuzuhören und gemeinsam zu träumen.
Die 365 Andachten in diesem Buch laden Sie dazu ein, nicht nur mit Ihrem Partner ins Gespräch zu kommen, sondern auch mit Gott. Denn nur wenn er mit Ihnen am Frühstückstisch sitzt, werden Ihr Hunger und Ihr Durst wirklich gestillt. Und von wem könnten Sie besser lernen, in der Liebe zu wachsen, als von ihm? Gönnen Sie Ihrer Beziehung diese wertvolle Zeit zu dritt. Sie werden merken: Nie war Ihr Liebestank so gefüllt, nie haben Sie sich von Ihrem Partner so geliebt gefühlt und nie haben Sie ihm Ihre Liebe so gut zeigen können.

Über den Autor:
Dr. Gary Chapman hat Anthropologie studiert und war viele Jahre in der Paarberatung tätig. Er ist der Autor zahlreicher Bücher und als Experte für Beziehungsfragen international bekannt. Mit seinem New York Times-Bestseller „Die 5 Sprachen der Liebe“, der in über 30 Sprachen übersetzt wurde, hat er einen neuen Schlüssel zur Kommunikation gefunden und ein Millionenpublikum erreicht. Zusammen mit seiner Frau Karolyn lebt er in North Carolina.

7. Januar

Unser Verhalten erklären

Herr, du durchschaust mich, du kennst mich durch und durch. Ob ich sitze oder stehe – du weißt es, aus der Ferne erkennst du, was ich denke. Dass du mich so genau kennst – unbegreiflich ist das, zu hoch, ein unergründliches Geheimnis!

Psalm 139,1-2.6

Diese Verse aus Psalm 139 gehören zu den beliebtesten in der Bibel, weil sie uns offenbaren, dass Gott uns durch und durch kennt. Er kennt unsere Gedanken, unsere Gefühle und die Gründe für unser Verhalten. Diese Dimension des Verstehens können wir noch nicht einmal begreifen, geschweige denn nachahmen. Deshalb ist für ein Paar die Kunst der Selbstoffenbarung von so großer Bedeutung.

Wir haben darüber gesprochen, dass wir über unsere Wünsche und Gefühle sprechen sollten, aber es ist auch wichtig, über unser Verhalten zu reden. Ihr Partner kann zwar Ihr Verhalten beobachten, aber er deutet es womöglich falsch, wenn Sie es nicht erklären. Zum Beispiel sieht meine Frau, wie ich einnicke, während sie mit mir spricht. Es würde ihr helfen, wenn ich sagen würde: „Bitte entschuldige, dass ich eingenickt bin. Ich habe eine Kopfschmerztablette genommen, und davon bin ich müde geworden – nicht, weil ich vielleicht nicht hören will, was du mir zu sagen hast.“ Diese Erklärung hilft ihr, mein Verhalten richtig einzuordnen.

Es ist auch hilfreich, wenn Sie schon im Vorfeld etwas erklären. „Ich gehe jetzt zum Fußballspiel, aber ich mähe den Rasen, sobald ich zurück bin. Mach’s gut – ich hab dich lieb.“ Jetzt muss Ihre Frau sich nicht den ganzen Nachmittag über das hohe Gras ärgern, während Sie auf dem Sportplatz sind. Schließlich weiß sie, was Sie vorhaben.

Wenn Sie erklären, was Sie getan haben, vermitteln Sie Ihrem Ehepartner wertvolle Informationen. „Heute war ich im Möbelgeschäft. Ich habe mir ein komplettes Schlafzimmer angesehen. Es gefällt mir richtig gut und der Preis ist auch noch stark reduziert. Am besten siehst du es dir auch mal an.“ Eine Erklärung, wie Sie sich angesichts einer Entscheidung oder einer Bitte verhalten haben, hilft Ihrem Partner, die Information richtig zu verarbeiten. Alle diese Schritte fördern das gegenseitige Verständnis und Ihre Paarbeziehung.

Herr Jesus, danke, dass du uns durch und durch kennst und uns trotzdem liebst. Hilf uns, dass wir uns als Ehepaar bemühen, einander besser kennenzulernen. Bitte schenke uns den Mut, miteinander über die Gründe für unser Verhalten zu reden.

7. April

Zu einem Bund gehört Versöhnung

Ich werde dafür sorgen, dass mein Volk sich wieder in seinem Land ansiedeln kann. Es wurde als eine Nation bezeichnet, ‚die kein Erbarmen findet‘; doch die Zeit kommt, in der ich mich über mein Volk erbarmen werde. Es war einst ‚Nicht mein Volk‘; nun aber sage ich zu ihm: ‚Du bist mein Volk‘,

und Israel wird antworten: ‚Du bist mein Gott!’

Hosea 2,25

Eine Ehe als Bund fürs Leben erfordert Auseinandersetzung und Vergebung. Bei der Hochzeit geben wir uns gegenseitig große Versprechen, aber wir können sie manchmal nicht einhalten. Fehler an sich führen noch nicht zur Zerstörung einer Ehe, aber die Weigerung, an diesen Fehlern zu arbeiten, lässt eine Ehe scheitern. Wir reagieren richtig auf einen Fehler, wenn wir ihn bekennen und um Vergebung bitten. So geht Gott mit uns um. Er sagt: „Wenn du gegen meinen Bund verstößt, wirst du die Konsequenzen tragen müssen, aber ich werde dich noch immer lieben und dir treu bleiben.“ Gott nimmt unser Fehlverhalten sehr ernst. Er lässt es zu, dass wir die Folgen spüren, aber seine Liebe zu uns bleibt bestehen. Sein Ziel mit uns ist die Versöhnung.

Die oben zitierten Verse gehören zu den schönsten, tiefgründigsten Worten aus dem Buch Hosea. Der Herr war enttäuscht und zornig über die Israeliten, die sich wiederholt von ihm abgewandt und Götzen an seine Stelle gesetzt hatten. Einige Abschnitte im Buch verdeutlichen, welche Folgen es für das Volk haben würde, weil es sich weigerte, auf Gott zu hören. Aber gleich im Anschluss finden sich wundervolle Verheißungen wie die in unserem heutigen Text. Der Herr will immer Versöhnung. Er ist bereit, uns mit offenen Armen aufzunehmen.

Gleiches sollte auch für die Ehe gelten. Wir können es nicht tolerieren, wenn unser Ehepartner sündigt, aber wir können ihn oder sie liebevoll mit seinem Verhalten konfrontieren und unserem Wunsch nach Vergebung und Versöhnung Ausdruck geben. Wenn Ihr Partner sagt: „Es tut mir leid. Ich weiß, dass ich einen Fehler gemacht habe. Kannst du mir vergeben?“, dann lautet die Antwort in einer Ehe als Bund fürs Leben immer: „Ja, ich möchte unseren Bund erneuern.“

Himmlischer Vater, danke für das Vorbild, das du uns im Buch Hosea so deutlich vor Augen stellst. Wenn du uns immer wieder vergeben und uns mit offenen Armen aufnehmen kannst, wie viel mehr bin ich dann zu Vergebung und Versöhnung meinem Partner gegenüber verpflichtet? Bitte erinnere mich erneut an diesen wichtigen Bestandteil einer Ehe als Bund fürs Leben.

8. April

Wie man schweigsame Menschen zum Reden ermutigt

Wer Gutes sagt und tut, dem wird es gut ergehen. Denn der Mensch bekommt, was er verdient. Ein Dummkopf weiß immer alles besser, ein Kluger nimmt auch Ratschläge an.

Sprüche 12,14-15

Wenn wir ins Gespräch kommen, stellt sich rasch heraus, dass es zwei Persönlichkeitstypen gibt. Den ersten bezeichne ich als Totes Meer. Wie das Tote Meer in Israel vom Wasser des Jordans gespeist wird, aber keines weitergibt, machen viele Menschen den ganzen Tag lang Erfahrungen, die sie zwar speichern, aber nicht mit anderen teilen wollen. Der zweite Persönlichkeitstyp ist der plätschernde Bach. Bei diesem Menschen kommen alle über die Augen oder Ohren aufgenommenen Eindrücke rasch aus dem Mund heraus. Häufig sind diese beiden Grundtypen miteinander verheiratet. Können sie eine glückliche Ehe führen? Ja, wenn sie ihre Verschiedenheit verstehen und sich gemeinsam weiterentwickeln wollen.

Vielleicht hört man vom „plätschernden Bach“ diese Klage: „Mein Mann redet einfach nicht mit mir. Ich weiß nicht, was er denkt. Wir werden uns immer fremder.“ Wie können Sie einen schweigsamen Menschen zum Reden ermutigen?

Ich mache Ihnen zwei Vorschläge. Erstens: Stellen Sie konkrete Fragen. Das Schlimmste, was einem „Toten Meer“ passieren kann, ist die Aufforderung: „Rede doch mit mir!“ Mit diesen Worten fühlt sich der Schweigsame überfordert, weil sie wie ein Vorwurf klingen. Eine konkrete Frage dagegen ist viel besser geeignet, den Partner zum Reden zu bringen.

Zweitens: Stoppen Sie Ihren eigenen Redefluss. Wenn Sie möchten, dass Ihr Gegenüber mehr redet, sollten Sie selbst weniger sprechen. Sie sollten kleine Pausen des Schweigens entstehen lassen. Wenn Sie merken, dass Sie zu viel reden und ihr Ehepartner zu wenig spricht, folgen Sie dem Rat des Apostels Jakobus: „Seid immer sofort bereit, jemandem zuzuhören; aber überlegt genau, bevor ihr selbst redet“ (Jakobus 1,19). Ihre Ehe wird davon profitieren.

Himmlischer Vater, danke, dass du uns so verschieden geschaffen hast. Der eine redet gern, und den anderen muss man zum Reden erst ermutigen. Bitte hilf mir, zum Zuhören bereit zu sein und gut zu überlegen, bevor ich selbst rede. Ich möchte meinen Partner besser kennenlernen und mit ihm im Gespräch bleiben.

9. April

Frei von Angst

Gott aber kann viel mehr tun, als wir jemals von ihm erbitten oder uns auch nur vorstellen können. So groß ist seine Kraft, die in uns wirkt.

Epheser 3,20

Gestern haben wir darüber gesprochen, dass es an der Persönlichkeit liegen kann, wenn ein Ehepartner schweigsam ist. Heute möchte ich auf eine weitere, häufig anzutreffende Ursache für Schweigsamkeit eingehen, und zwar die Angst. Vielleicht war es in der Kindheit, in einer vorherigen oder in der jetzigen Ehe, als Ihr Partner festgestellt hat, dass es zu einer „Explosion“ kommt, wenn er seine oder ihre wahren Gedanken mitteilt. Weil er Angst vor Explosionen hat, macht er lieber dicht.

Wie überwinden Sie diese Verschlossenheit? Mein Vorschlag: Beginnen Sie mit einer liebevollen Konfrontation. Sprechen Sie das Thema freundlich an. Sie könnten zum Beispiel sagen: „Ich möchte, dass unsere Ehe immer besser wird, und ich glaube, du möchtest das auch. Wenn du früher gesagt hast, was du denkst, hast du manchmal meinen Zorn zu spüren bekommen, vielleicht auch den Zorn deiner Eltern oder von jemand anderem. Ich weiß nicht, was früher gewesen ist, aber ich weiß eins: Das will ich nicht. Deshalb bitte ich Gott, dass er mir die Bereitschaft schenkt, dir richtig zuzuhören. Wollen wir einen neuen Anfang machen und jeden Tag von einer Sache erzählen, die uns passiert ist? Ich glaube, damit sind wir auf einem guten Weg.“ Ihr Partner ist bestimmt erleichtert, dass Sie diese Sache angesprochen haben. Deshalb wird er bereit sein, einen neuen Versuch zu wagen. Denken Sie daran: Die Bibel macht uns deutlich, dass Veränderung möglich ist. Der Herr kann mehr tun, als wir es uns vorstellen. Er kann auch eine Wende herbeiführen in unserer Art, miteinander zu reden.

Himmlischer Vater, bitte vergib mir, wenn ich meinem Partner mit meiner wütenden Reaktion das Wort abgeschnitten habe. Bitte mach es mir bewusst, wenn ich wieder so reagieren will. Sprich auch zu meinem Partner und mach ihn bereit, einen neuen Versuch zu wagen.

10. April

Respektvoll miteinander umgehen

Achtet alle Menschen, und liebt eure Brüder und Schwestern!

1. Petrus 2,17

Häufig höre ich diesen Satz: „Mein Partner redet einfach nicht mit mir.“ Wenn das eine treffende Beschreibung Ihrer Ehe ist, dann stellt sich die Frage, warum das so ist. Ein Grund für das Schweigen eines Ehepartners kann in negativen Kommunikationsmustern liegen. Die folgenden Fragen sollen Ihnen helfen, über Ihre eigenen Muster nachzudenken. Überlegen Sie dabei, ob Sie häufig negativ reagieren oder sich beklagen.

Wenn Sie die zweite Hälfte dieser Fragen mit „Ja“ beantworten, ist es höchste Zeit, Ihre Kommunikationsmuster zu ändern. Es geht vor allem darum, Ihrem Ehepartner (und allen anderen Menschen) mit Respekt und Liebe zu begegnen, wie es uns die Worte in 1. Petrus 2,17 nahebringen. Damit können wir vielleicht sogar einem schweigsamen Ehepartner die Zunge lösen.

Himmlischer Vater, bitte vergib mir, wenn ich durch meine Art zu reden meinem Partner gegenüber respektlos bin. Ich höre nicht zu, bin fordernd und bestimmend, und habe sein Vertrauen missbraucht. Ich weiß, dass dieses Verhalten nichts mit Liebe zu tun hat. Deshalb bitte ich dich: Hilf mir, hilf uns, in Zukunft respektvoll miteinander umzugehen.

11. April

Liebe weitergeben

Geht liebevoll miteinander um, so wie auch Christus euch seine Liebe erwiesen hat. Aus Liebe hat er sein Leben für uns gegeben.Und Gott hat dieses Opfer angenommen.

Epheser 5,2

Was wünschen Sie sich von Ihrem Ehepartner? Die Antwort auf diese Frage offenbart wahrscheinlich Ihre Muttersprache der Liebe. Wenn Sie antworten: Er sollte die Garage aufräumen, das Schlafzimmer renovieren, die Fußböden saugen, das Geschirr spülen oder mit dem Hund nach draußen gehen, dann ist Hilfsbereitschaft Ihre wichtigste Liebessprache. Wenn Sie es gerne hätten, dass Ihr Partner bei einem gemeinsamen Spaziergang Ihre Hand hält, dann ist Zärtlichkeit wohl Ihre Muttersprache der Liebe. Wenn Ihnen bewusst ist, welche der fünf Liebessprachen am ehesten eine Verbindung zwischen Ihnen und Ihrem Ehepartner herstellt, wissen Sie, was geschehen muss, damit Sie beide sich geliebt fühlen.

Bevor Sie Ihren Partner anpredigen, doch endlich Ihre Liebessprache zu sprechen, halten Sie stattdessen kurz inne und stellen sich die Frage: „Fühlt mein Partner sich von mir geliebt?“ Vielleicht fragen Sie ihn oder sie sogar: „Wie voll ist dein Liebestank, wenn du das auf einer Skala von null bis zehn bewerten solltest? Wie sehr fühlst du dich von mir geliebt?“ Wenn die Bewertung unter zehn liegt, dann fragen Sie: „Was kann ich tun, um deinen Liebestank aufzufüllen?“ Hören Sie gut zu und erfüllen Sie die Wünsche Ihres Partners, so gut es geht. Schließlich fordert uns Paulus in Epheser 5 auf, ein Leben voller Liebe zu führen. Wenn wir dem Beispiel Jesu folgen und einander unsere Liebe anbieten, ohne etwas dafür zu erwarten, hat das positive Folgen. Wenn Sie die Liebessprache Ihres Partners erlernen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er ebenfalls lernt, Ihre Liebessprache zu sprechen.

Herr Jesus Christus, ich möchte dir die Ehre geben durch liebevolles Verhalten meinem Mann oder meiner Frau gegenüber. Hilf mir, meine Kraft für ihn einzusetzen und nicht für mich allein. Bereichere unsere Ehe durch neue Ausdrucksformen der Liebe.

12. April

Anderen helfen macht Freude

Das Gesetz des Herrn ist vollkommen, es macht glücklich und froh. Auf seine Gebote kann man sich verlassen. Sie machen auch den klug, der bisher gedankenlos in den Tag hineinlebte.

Psalm 19,8

Was ist, wenn Hilfsbereitschaft die Muttersprache des wichtigsten Menschen in Ihrem Leben ist? Fühlt er sich am meisten geliebt, während Sie den Abfall zum Müllcontainer tragen, das Geschirr spülen oder die Wäsche waschen? Ein Ehemann sagte zu mir: „Also, ich glaube nicht, dass sie sich bei so was geliebt fühlt.“ Nun, das ist eine Sichtweise, aber aus biblischer Sicht ist es besser, wenn Sie lernen, Ihrem Ehepartner zu dienen.

Es fällt Ihnen vielleicht schwer, die Liebessprache der Hilfsbereitschaft zu erlernen. Ich erinnere mich noch an eine Ehefrau, die zu mir sagte: „Ich muss gestehen, dass es anstrengende und auch witzige Vorfälle gegeben hat in den ersten Wochen, in denen mein Mann anfing, mir im Haushalt zu helfen. Als er zum ersten Mal die Wäsche gewaschen hat, hat er unverdünntes Bleichmittel anstelle von normalem Waschpulver verwendet. Unsere blauen Handtücher kamen mit weißen Punkten aus der Waschmaschine. Aber er hat mich in meiner Sprache geliebt, und mein Liebestank hat sich aufgefüllt. Inzwischen weiß er, was im Haushalt zu tun ist. Er nimmt mir sehr viel Arbeit ab. Wir haben viel mehr Zeit füreinander, weil ich nicht mehr so viel zu tun habe. Ob Sie es glauben oder nicht, ich habe auch seine Liebessprache gelernt. Wir sind so richtig glücklich.“

Dem Herrn gefällt es, wenn wir einander in Liebe dienen und den Bedürfnissen des anderen den Vorrang vor unseren eigenen geben. Wenn wir die göttlichen Gebote befolgen, empfinden wir hinterher oft Freude, so wie es in dem oben zitierten Psalm oder am Beispiel dieses Ehepaars deutlich wird. Lernen Sie die Liebessprache Ihres Ehepartners, und auch Sie können in Ihrer Beziehung Wachstum und Gedeihen erleben.

Himmlischer Vater, es macht uns froh, wenn wir deine Gebote befolgen. Danke für die Liebe und Verjüngung unserer Beziehung, die wir erleben können, wenn wir einander helfen und liebevoll miteinander umgehen. Ich bitte dich, hilf uns, das gerne und aus freien Stücken zu tun.

13. April

Geben Sie nie auf!

Liebe ist immer bereit zu verzeihen, stets vertraut sie, sie verliert nie die Hoffnung und hält durch bis zum Ende.

1. Korinther 13,7

Seit mehr als drei Jahrzehnten berate ich Leute mit Eheproblemen. Häufig kommen sie allein in mein Büro, weil ihr Ehepartner sie nicht begleiten will, und oft haben sie die Hoffnung verloren. Sie leben in sehr problematischen Ehen.

Ich gebe mich nicht der Illusion hin, dass ich eine Zauberformel für die Heilung solcher Ehen bereithalte. In jeder Problembeziehung kann jedoch ein Partner positive Schritte unternehmen, die das emotionale Klima zwischen beiden verändern können. Der erste Schritt ist der Entschluss, nicht aufzugeben. Lesen Sie ein Buch über das Thema Ehe, sprechen Sie mit einem Eheberater, mit einem Pastor oder einem Freund, dem Sie vertrauen. Aber eins sollten Sie nicht tun: aufgeben. Der oben zitierte Vers aus dem berühmten Kapitel über die Liebe im ersten Korintherbrief sagt es uns: Wenn Sie nicht aufgeben, nicht das Vertrauen und die Hoffnung verlieren und durchhalten, praktizieren Sie die Liebe, wie Gott sie schildert. Das macht uns neuen Mut. Denn bei Gott ist nichts unmöglich.

Himmlischer Vater, ich glaube, dass dir nichts unmöglich ist. Wenn es für mich so aussieht, als sei meine Ehe mit Problemen beladen oder sogar nicht mehr zu retten, komme ich zu dir, weil du alle Wunden heilen kannst. Bitte schenke mir neue Hoffnung und unserer Ehe neues Leben.

14. April

Liebe bewirkt Veränderung

Wichtiger als alles andere ist die Liebe. Wenn ihr sie habt, wird euch nichts fehlen. Sie ist das Band, das euch verbindet.

Kolosser 3,14

In manchen Beziehungen stellt die Herrschsucht ein größeres Problem dar. Eine Ehefrau, die mit einem herrschsüchtigen Mann zu kämpfen hatte, erzählte mir: „Ich fühle mich wie ein Vogel in einem Käfig oder besser gesagt wie ein Hamster in einem Käfig, denn ich habe keine Flügel mehr. Ich will mich nicht scheiden lassen, aber ich weiß nicht, wie lange ich diesen Druck noch aushalte.“ Diese Frau hatte ihre Freiheit verloren und empfand einen tiefen Schmerz, weil die Ehe für sie zum Gefängnis geworden war.

Gibt es noch Hoffnung für ein Ehepaar wie dieses? Ja. Der erste Schritt besteht im Glauben an Veränderung. Kann sich der Mann noch ändern? Ja! Kann die Frau zu dieser Veränderung beitragen? Ja! Ihre kraftvollste „Waffe“ ist die Liebe. Der Apostel Paulus schreibt in Kolosser 3, dass wir vor allem anderen nach der Liebe streben sollen. Warum sollen wir das tun? Weil Liebe die Macht hat, Menschen zu vereinen, sie auf innige Weise miteinander zu verbinden. Deshalb hat Liebe in einer Ehe die größte Wirkung.

In der Situation, in der sich diese Frau befindet, sind zwei Arten von Liebe gefragt. An erster Stelle steht die sanfte oder zärtliche Liebe. Diese Frau muss die Liebessprache ihres Mannes erlernen und versuchen, sein Bedürfnis nach Liebe zu erfüllen. Zweitens ist liebevolle Strenge erforderlich. Die Frau kann zum Beispiel sagen: „Ich liebe dich zu sehr, um hier herumzusitzen und nichts zu tun, während du unsere Ehe zerstörst.“ Dann sollte sie ein paar „Spielregeln“ festlegen und auch Konsequenzen ankündigen, falls diese Regeln nicht eingehalten werden. Sie sollte ihm sagen, was er von ihr zu erwarten hat, bis er bereit ist, Schritte zu unternehmen, um sein Verhalten zu ändern.

Wenn ein Ehepartner zunächst sanfte Liebe zu spüren bekommt, ist er auch in der Lage, liebevolle Strenge zu akzeptieren.

Himmlischer Vater, wenn ich in meiner Ehe Kämpfe auszufechten habe, dann hilf mir, zunächst mit Liebe zu reagieren. Hilf, dass meine echte, zärtliche Liebe das Herz meines Partners berührt und den Weg für die erforderliche liebevolle Strenge bereitet. Bitte leite mich, wenn ich diese Schritte unternehme.

15. April

Zweisamkeit ist besser als Einsamkeit

Genieße das Leben mit der Frau, die du liebst, solange du dein vergängliches Leben führst, das Gott dir auf dieser Welt gegeben hat. Genieße jeden flüchtigen Tag, denn das ist der einzige Lohn für deine Mühen.

Prediger 9,9

Ein entscheidender Vorteil der Ehe ist die Gemeinschaft. Ein liebevoller, positiv eingestellter Ehepartner ist nicht nur gut für Ihre emotionale Gesundheit, sondern auch für Ihre körperliche Gesundheit. Vor einiger Zeit führte man mit zehntausend verheirateten Männern im Alter von vierzig Jahren und darüber ein Forschungsprojekt durch. Man fand heraus, dass die Probanden mit liebevollen, positiv eingestellten Ehefrauen seltener unter Herzerkrankungen litten als die anderen Männer. Eine enge, vertraute Beziehung in der Ehe ist demnach gesundheitsfördernd.

Einsamkeit in einer Ehe ist jedoch gesundheitsschädlich. Die Ehe ist von Gott auf Gemeinschaft hin angelegt. Gott sagte über Adam: „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein lebt. Er soll eine Gefährtin bekommen, die zu ihm passt!“ (1. Mose 2,18). Gefährten teilen ihr Leben miteinander. Wenn ein Ehepaar täglich miteinander kommuniziert, entwickelt sich ihr Sinn für Gemeinsamkeit. Beide Partner fühlen sich eng verbunden. Gemeinsam stellen sie sich den Ungewissheiten des Lebens. Wenn man einen Gefährten an seiner Seite hat, wird das Leben erträglicher. Das war der Plan Gottes für die Ehe. König Salomo schreibt im Buch Prediger, dass eine Ehefrau – und natürlich auch ein Ehemann – ein Geschenk Gottes ist, das uns von den Mühen des Alltags entschädigt.

Deshalb sollten Sie als Ehepaar miteinander reden, einander zuhören und Ihre Beziehung fördern und aufbauen. Lassen Sie nicht zu, dass Einsamkeit Ihnen die Gesundheit raubt.

Herr Jesus Christus, danke für das Geschenk der Ehe und die daraus entstehende Gemeinsamkeit. Ich möchte meinem Partner Freundschaft und Partnerschaft schenken, damit er nicht in Einsamkeit leben muss. Bitte hilf uns, damit unsere Beziehung immer stärker wird.

16. April

Wenn Ihr Ehepartner wütend ist

Eine freundliche Antwort vertreibt den Zorn, aber ein kränkendes Wort lässt ihn aufflammen.

Sprüche 15,1

Wie reagieren Sie, wenn Ihr Partner wütend ist? Es wäre nur natürlich, wenn man mit ebenso zornigen Bemerkungen antwortet. Aber der Text in Sprüche 15,1 erinnert uns daran, dass diese Reaktion bloß zu weiterem Streit führt. Wenn Sie die Wut umlenken und die Ursache der Verstimmung herausfinden wollen, ist Zuhören der erste Schritt. Warum ist Ihr Partner wütend? Was haben Sie zu diesen verletzten Gefühlen beigetragen? Vielleicht handelt es sich bloß um ein Missverständnis, aber das können Sie erst dann erfahren, wenn Sie zuhören. Wenn Ihr Partner wütend ist, dann sollten Sie alles stehen und liegen lassen und fragen: „Liebling, warum bist du so wütend auf mich?“ Und dann hören Sie gut zu.

Der zweite Schritt ist erneutes Zuhören. Stellen Sie Fragen, um sicherzugehen, dass Sie Ihren Mann richtig verstanden haben. Eine solche Frage könnte zum Beispiel so lauten: „Ist es das, was du mir sagen willst? Du bist wütend, weil du deine Hemden auf den Stuhl gelegt hast, damit ich sie in die Reinigung bringen soll. Aber als du heute Abend nach Hause gekommen bist, hast du gesehen, dass sie immer noch da liegen.“ „Genau“, könnte Ihr Mann jetzt antworten. „Und dabei hast du mir doch versprochen, die Hemden in die Reinigung zu bringen. Das verstehe ich einfach nicht.“

Der dritte Schritt ist wieder Zuhören. Richtig, Sie sollten es ein weiteres Mal tun. „Liebling, willst du mir damit sagen, dass ich dich enttäuscht habe, weil ich deine Hemden nicht in die Reinigung brachte?“ „Ja, und außerdem habe ich jetzt für morgen kein Hemd. Ich weiß nicht, was ich machen soll.“ Jetzt sind Sie bereit für Schritt vier, den ich Ihnen morgen vorstellen werde.

Himmlischer Vater, wenn mein Partner wütend ist und mich deswegen zornig anfährt, will ich es meinem Partner eigentlich mit gleicher Münze zurückzahlen. Es erfordert eine Menge Selbstbeherrschung, freundlich zu reagieren, aber ich weiß, dass das für unsere Beziehung am besten ist. Bitte lehre mich, zuerst zuzuhören, bevor ich reagiere, damit ich verstehe, warum mein Partner wütend ist. Dafür brauche ich deine Hilfe.

8. Januar

Veränderung beginnt bei mir

Warum siehst du jeden kleinen Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem eigenen Auge bemerkst du nicht? Du Heuchler! Entferne zuerst den Balken aus deinem Auge, dann kannst du klar sehen, um auch den Splitter aus dem Auge deines Bruders zu ziehen.

Matthäus 7,3.5

In meiner Tätigkeit als Eheberater bin ich zu dieser Schlussfolgerung gelangt: Jeder wünscht sich, dass sich der Partner ändert. „Unsere Ehe könnte so gut sein, wenn er bloß bereit wäre, mir öfter im Haushalt zu helfen.“ Oder: „Unsere Ehe wäre wirklich toll, wenn sie bereit wäre, öfter als bloß einmal im Monat mit mir zu schlafen.“ Er will, dass sie sich ändert, und sie will, dass er sich ändert. Und wie sieht das Ergebnis aus? Beide fühlen sich unverstanden, und beide empfinden Bitterkeit.

Die Worte Jesu in Matthäus 7 zeichnen ein lebhaftes Bild von diesem Problem. Wir meinen, dass wir die Fehler der anderen deutlich sehen und wir geben uns viel Mühe bei dem Versuch, diese Defizite zu korrigieren. Aber in Wirklichkeit macht uns unsere eigene Sünde blind. Wenn wir nicht bereit sind, an unseren eigenen Fehlern zu arbeiten, haben wir kein Recht darauf, das Versagen unseres Ehepartners zu kritisieren.

Es gibt jedoch einen besseren Weg. Beginnen Sie bei sich selbst. Geben Sie zu, dass Sie nicht perfekt sind. Bekennen Sie Ihrem Ehepartner Ihre offensichtlichsten Fehler und bekräftigen Sie Ihren Wunsch nach Veränderung. Bitten Sie Ihren Partner jede Woche um Vorschläge, was Sie tun können, um eine bessere Ehefrau oder ein besserer Ehemann zu sein. Setzen Sie Ihren Wunsch nach Veränderung in die Praxis um. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass Ihr Partner es Ihnen gleichtut.

Himmlischer Vater, es fällt mir viel leichter, mich auf die Defizite meines Partners zu konzentrieren, anstatt an mir selbst zu arbeiten. Bitte schenke mir den Mut, ehrlich zu mir selbst zu sein. Hilf mir heute, eine Veränderung in die Tat umzusetzen und dadurch zu einem besseren Ehepartner zu werden.

17. April

Die richtige Reaktion auf Wut

Hört jetzt genau zu, wenn ich meinen Fall klarstelle! Achtet auf jedes Wort!

Hiob 13,17

Erinnern Sie sich noch an die ersten drei Schritte bei der Reaktion auf die Wut eines Ehepartners? Zuhören, zuhören, zuhören. Bevor Sie Ihrem Partner nicht drei Mal zugehört haben, können Sie sich kein klares Bild über die Ursache seiner Wut machen. Wenn Sie Fragen stellen und genau zuhören, weiß Ihr Partner, dass Sie ihn ernst nehmen. Die Bibel berichtet, wie Hiob großes körperliches und seelisches Leid ertragen musste. Als er sprach, ohne dass ihm jemand richtig zuhörte, wuchsen sein Zorn und seine Frustration. Ein Freund oder ein Ehepartner aber, der die Kunst des Zuhörens beherrscht, kann viel bewirken.

Der vierte Schritt ist der Versuch, die Notlage Ihres Ehepartners zu verstehen. Schlüpfen Sie in seine Haut und versuchen Sie, die Welt mit seinen Augen zu sehen. Vielleicht hätten Sie sich nicht so sehr aufgeregt über das, was passiert ist. Aber wenn Sie die Persönlichkeit Ihres Partners berücksichtigen, können Sie dann verstehen, warum er so reagiert hat?

Sobald Sie zu einer neuen Einsicht gelangt sind, können Sie im fünften Schritt Ihrem Verständnis Ausdruck verleihen. Zum Beispiel könnten Sie sagen: „Liebling, wenn ich versuche, die Sache mit deinen Augen zu sehen, kann ich verstehen, warum du wütend bist. Wenn ich an deiner Stelle wäre, würde es mir genauso gehen. Jetzt macht es Sinn für mich.“ Großartig! Sie treten sich nicht mehr als Feinde gegenüber, sondern als Freunde, und Freunde können einander helfen, ihre Probleme zu lösen.

Unser großer Gott, wenn mein Partner wütend ist, will ich nicht zu seinem Gegner werden. Hilf mir, ihm stattdessen zuzuhören, ihn zu verstehen und dieses Verständnis auch zum Ausdruck zu bringen, damit wir Freunde sein können. Bitte schenke mir die nötige Nachsicht und Demut für die Lösung unserer Probleme.

18. April

Eine Lösung finden

Ertragt einander, und seid bereit, einander zu vergeben, selbst wenn ihr glaubt, im Recht zu sein. Denn auch Christus hat euch vergeben.

Kolosser 3,13

Wie wir in den letzten Tagen festgestellt haben, müssen Sie gut zuhören und Verständnis aufbringen, wenn Ihr Ehepartner wütend ist, damit Sie den Grund seiner Wut erkennen. Erst dann sind Sie bereit für den sechsten Schritt: Sprechen Sie über Ihre Sicht der Dinge. Bestimmt sehen Sie die Situation mit anderen Augen als Ihr Partner, und deshalb sollten Sie ihm das auch mitteilen. Sagen Sie zum Beispiel: „Liebling, bitte lass mich dir erzählen, woran ich gedacht habe, als ich das sagte.“ Oder: „Ich möchte dir sagen, was ich mir dabei gedacht habe.“ Es ist gut möglich, dass Ihr Partner Ihre Erklärungen wohlwollend anhört, weil Sie durch die Schritte eins bis fünf bereits eine freundliche Atmosphäre geschaffen haben.

Schritt sieben besteht schließlich darin, eine Lösung zu finden. Jetzt stellen Sie die Frage: „Wie lösen wir dieses Problem?“ Zwei erwachsene Menschen, die einander zugehört haben, können jetzt eine Lösung suchen. Wenn echtes Unrecht begangen worden ist, dann kann es jetzt bekannt und vergeben werden. Beide Partner können darüber sprechen, wie sich solche Dinge in der Zukunft vermeiden lassen. Die Worte in Kolosser 3,13 sollen Christen daran erinnern, dass wir keine andere Wahl haben, als einander zu vergeben. Sie sollten einander diese Gnade zugestehen. Wenn die Ursache der Wut in einem Missverständnis lag, dann sollten Sie darüber reden, wie Sie künftig mit solchen Situationen umgehen wollen.

Jede ärgerliche Auseinandersetzung in einer Ehe sollte Ihnen als Lernerfahrung dienen, und Sie haben jetzt sogar einen Plan, wie Sie das Gelernte in die Praxis umsetzen können.

Herr Jesus Christus, wir danken dir, dass Wut und Zorn unsere Beziehung nicht zerstören müssen. Wenn mein Partner und ich versuchen, der Wut des anderen ruhig zu begegnen, dann hilf uns, dass wir gemeinsam eine Lösung finden. Schenke uns die Fähigkeit, auch aus Konfliktsituationen zu lernen und beim nächsten Mal besser damit umzugehen.

19. April

Kindererziehung im Team

Wie man Eisen durch Eisen schleift, so schleift ein Mensch den Charakter eines anderen.

Sprüche 27,17

Ist es möglich, zu einer Einigung zu kommen, wenn Eltern vollkommen verschiedene Auffassungen über Kindererziehung haben? Die Antwort ist ein uneingeschränktes Ja. Ich habe es selbst erlebt. In unserer Ehe haben wir herausgefunden, dass ich eher der ruhige, besonnene Elternteil war, der mit unseren Kindern über alles reden wollte. Meine Frau Karolyn dagegen war für sofortiges Handeln. Wir brauchten eine Weile, bis uns das klar wurde, bis wir unsere Verhaltensmuster analysiert und uns gegenseitig unsere unterschiedlichen Neigungen eingestanden hatten.

Schließlich konzentrierten wir uns jedoch auf die Frage: Was ist für unsere Kinder am besten? Wir fanden heraus, dass wir als Team zusammenarbeiten konnten, ja sogar mussten. Unsere jeweiligen Neigungen änderten sich nicht, aber wir lernten, sie zu mäßigen. Ich lernte, wie ich verantwortlich handeln konnte, damit Worte und Taten übereinstimmten. Karolyn lernte, vor dem Handeln zuerst zu überlegen.

Die bekannten Worte aus dem Buch der Sprüche werden oft auf Freundschaften oder Kleingruppen in christlichen Gemeinden angewandt. Aber sie beziehen sich auch – oder sogar noch zutreffender – auf die Ehe. Wenn wir erkennen, dass unser Ehepartner andere Fähigkeiten und Methoden hat, mit denen unsere eigenen ausgeglichen werden können, werden wir „geschliffen“. Für Ehepaare mit Kindern gilt: Wir können erleben, wie sich unsere gemeinsame Erziehungsarbeit und unsere Ehe verbessert, wenn wir akzeptieren, dass wir verschieden sind, und lernen, uns gegenseitig zu ergänzen.

Herr Jesus Christus, danke, dass du uns Kinder geschenkt hast. Ich bitte dich: Hilf uns, ihre Erziehung als Teamarbeit anzusehen. Wir haben verschiedene Methoden und Stärken, und das ist auch gut so. Bitte schenke uns die Weisheit, eine gute Mischung dieser Methoden zu finden und als Team gut zusammenzuarbeiten.

20. April

Worte und Taten gehören zusammen

Ihr Väter, behandelt eure Kinder nicht ungerecht! Sonst fordert ihr sie nur zum Widerspruch heraus. Eure Erziehung soll sie vielmehr in Wort und Tat zu Gott, dem Herrn, hinführen.

Epheser 6,4

Kindererziehung geschieht immer durch Worte und Taten. Dabei ist es nicht ungewöhnlich, dass ein Elternteil eher zum Reden und der andere eher zum Handeln neigt. Der eine will das Kind mit Worten zum Gehorsam bewegen, während der andere das Kind einfach dazu bringt, zu gehorchen. Beide Methoden haben ihren Wert, aber wenn sie bis zum Äußersten getrieben werden, hat jeder dieser Ansätze seine eigenen Probleme. Der eine kann zu Beschimpfungen, der andere zu körperlicher Gewalt führen.

Die Bibel verdeutlicht, dass gute Kindererziehung die Kinder nicht „zum Widerspruch herausfordern“ oder „zum Zorn reizen“ (Luther 1984) sollte. Obwohl sich die Verse aus dem Epheserbrief an Väter richten, beziehen sie sich bestimmt auch auf beide Elternteile, denn beide können ein Kind durch unfaire, respektlose oder unangebracht harte Behandlung zum Zorn reizen. Ein besserer Weg ist das Zusammenwirken von Worten und Taten. Sagen Sie Ihrem Kind genau, was Sie erwarten und welche Folgen es hat, wenn es nicht gehorcht. Wenn das Kind sich zum Ungehorsam entschließt, dann lassen Sie es freundlich, aber bestimmt die Folgen spüren. Anstatt die Kindererziehung zu einem Konkurrenzkampf zu machen, sollten Sie lieber ein Team bilden und Ihre Fähigkeiten miteinander verbinden. Legen Sie hilfreiche Regeln fest und beschließen Sie, welche Folgen der Ungehorsam haben sollte. Eine positive Auswirkung zeigt sich darin, dass Sie beide wissen, was zu tun ist, wenn Ihr Kind Ihnen nicht gehorcht. Natürlich funktioniert das am besten, wenn sich das Kind von beiden Eltern geliebt fühlt. Kindererziehung ist Teamarbeit – in jeder Hinsicht.

Herr Jesus Christus, danke für die Chance, gemeinsam mit meinem Partner die Herausforderungen der Kindererziehung als Teil eines Teams zu meistern. Hilf uns, damit wir zusammenarbeiten und die beste Erziehungsmethode für unsere Kinder entwickeln, eine Methode, die sie nicht zum Widerstand herausfordert, sondern sie zu den Menschen macht, die sie nach deinem Willen sein sollen. Wir danken dir für die Familie, die du uns geschenkt hast.

21. April

Die Mauer niederreißen

Bekennt einander eure Sünden und betet füreinander, damit ihr geheilt werdet. Denn das Gebet eines Menschen, der nach Gottes Willen lebt, hat große Kraft.

Jakobus 5,16

Viele Ehepaare befinden sich in einer Sackgasse, weil sie es zugelassen haben, dass sich eine Mauer zwischen ihnen aufgebaut hat. Mauern entstehen, indem ein Stein auf den anderen gesetzt wird. Jeder Stein steht für ein bestimmtes Fehlverhalten oder Versagen eines Ehepartners. Vielleicht ist es eine Kleinigkeit wie die fehlende Bereitschaft, den Abfall zum Müllcontainer zu bringen, oder eine größere Sache wie die Unfähigkeit, die sexuellen Bedürfnisse des anderen zu erfüllen. Der- oder diejenige, der das Unrecht begeht, neigt oft dazu, es zu ignorieren, anstatt aktiv dagegen anzugehen. Man hört häufig Ausreden wie: „Was erwartet sie überhaupt? Ich mache doch schon alles.“ Oder: „Warum denkt er nicht daran, dass ich auch Bedürfnisse habe?“

Häufig wird ein Fehlverhalten nach dem anderen ignoriert, bis sich eine lange, hohe und dicke Mauer bildet zwischen zwei Menschen, die ihren gemeinsamen Weg doch eigentlich „in Liebe“ begonnen haben. Die Kommunikation kommt zum Stillstand, und was bleibt, ist Verbitterung.

Möchten Sie die Mauer in Ihrer Beziehung niederreißen? Ich kann Ihnen sagen, wie das geht. Sie tragen die Mauer ab, indem Sie einen Stein des Versagens nach dem anderen wegräumen. Bekennen Sie Ihr Fehlverhalten so konkret wie möglich, und dann bitten Sie Ihren Ehepartner um Vergebung. Wenn Sie damit beginnen, die Mauer auf Ihrer Seite niederzureißen, machen Sie es Ihrem Partner leichter, das Gleiche auf seiner Seite zu tun.

Die Worte in Jakobus 5,16 fordern uns auf, einander unsere Sünden zu bekennen. Das trifft umso mehr im Rahmen einer Ehe zu, weil das begangene Unrecht eine direkte Wirkung auf den Ehepartner hat. Seien Sie bereit, zu Ihren Fehlern zu stehen. Wenn Sie beide bereit sind, die Mauer der Trennung niederzureißen, können Sie den Schutt wegräumen und in Ihrer Beziehung etwas Wunderbares aufbauen.

Danke, Herr Jesus Christus, dass du uns immer wieder die Möglichkeit für einen Neuanfang schenkst. Bitte mache uns bereit, die Mauer aus verletzten Gefühlen niederzureißen, begangenes Unrecht zu bekennen und einander zu vergeben, damit wir neu anfangen können. Danke, dass du uns immer wieder aufs Neue Vergebung anbietest.

22. April

Ein reines Gewissen

Bleib in deinem Glauben fest, und bewahr dir ein reines Gewissen.

1. Timotheus 1,19

In Apostelgeschichte 24,16 spricht der Apostel Paulus über ein Prinzip, nach dem er sein eigenes Leben ausrichtete: „Deshalb bemühe ich mich auch, immer ein reines Gewissen vor Gott und den Menschen zu haben.“ In seinem Fall sollte ihn nichts daran hindern, die frohe Botschaft über Jesus Christus zu verbreiten. Das ist auch für uns ein hervorragender Grund, aber ein reines Gewissen ist überdies gut für Ihre seelische Gesundheit und für Ihre zwischenmenschlichen Beziehungen. Leider haben wir alle unsere Mängel. Wir können nicht immer die Gebote Gottes halten. Sie müssen auch gar nicht vollkommen sein, um eine gute Ehe zu führen, aber Sie sollten sich Ihren Fehlern stellen.

Wie erreichen Sie es, ein reines Gewissen vor Gott zu bekommen? Indem Sie ihm Ihre Sünden bekennen. Wie erreichen Sie es, ein reines Gewissen vor Menschen zu bekommen? Indem Sie Ihre Sünden bekennen, und zwar der Person gegenüber, der Sie Unrecht getan haben. In der Ehe ist das Ihr Mann oder Ihre Frau.

Häufig stellt man mir die Frage: „Aber was ist, wenn mein Partner mir nicht vergeben will?“ Das ist nicht Ihr Problem. Sie haben die Pflicht, Ihren Fehler einzugestehen und um Vergebung zu bitten. Solange Sie Ihr Versagen nicht bekannt haben, haben Sie nicht den ersten Schritt getan. Tun Sie es aber, dann hat Ihr Ehepartner die Wahl, Ihnen zu vergeben oder nicht. Auf jeden Fall ist Ihr Gewissen rein. Jetzt können Sie Gott um Hilfe bitten, damit Sie zu einem Teil der Lösung und nicht des Problems werden.

Himmlischer Vater, danke, dass ich dir immer meine Sünden bekennen kann und du mir vergibst. Das ist ein unglaubliches Geschenk. Hilf mir, auch meinem Partner gegenüber meine Sünden zu bekennen und mir ein reines Gewissen zu bewahren.

23. April

Unsere Verantwortung

Denn jeder ist für sein eigenes Tun vor Gott verantwortlich.

Galater 6,5

Warum schieben wir gerne die Schuld auf unseren Ehepartner, wenn in unserer Beziehung nicht alles glattläuft? Leider liegt dieses Verhalten in der Natur des Menschen, und es lässt sich zurückverfolgen bis zu Adam und Eva. In 1. Mose 3 lesen wir, wie sie sich gegenseitig die Schuld zuschieben. Aber die Worte in Galater 6,5 erinnern uns daran, dass jeder von uns für seine eigenen Entscheidungen und sein eigenes Verhalten verantwortlich ist, und dazu gehört auch unsere Rolle in einer Beziehung. Darf ich Ihnen einige hilfreiche Schritte vorstellen?

  1. Ich erkenne, dass meine Ehe nicht so ist, wie sie sein sollte.
  2. Ich schiebe die Schuld nicht mehr auf meinen Ehepartner, sondern ich bitte Gott, mir zu zeigen, wo ich im Unrecht bin.
  3. Ich bekenne meine Sünde und empfange von Gott Vergebung, wie es in 1. Johannes 1,9 steht.
  4. Ich bitte Gott um Kraft und Vollmacht, damit ich in meinem Leben konstruktive Veränderungen herbeiführen kann.
  5. Ich gehe zu meinem Partner, bekenne meine Schuld und bitte ihn um Vergebung.
  6. Ich nehme die Kraft Gottes in Anspruch und ändere mein Verhalten, meine Worte und meine Haltung, gemäß den Prinzipien, die ich in der Bibel entdecke.

Das ist der Plan Gottes, und er funktioniert auch. Wenn Sie Ihrem Ehepartner immer wieder die Schuld zuschieben, bewirken Sie bloß Verbitterung und Zwietracht. Wenn Sie Ihre eigenen Fehler bekennen und zulassen, dass Gott Ihr Verhalten ändert, wird in Ihrer Ehe ein neues und positives Klima geschaffen. Dann befinden Sie sich auf dem Weg zu einer immer stärkeren Beziehung.

Himmlischer Vater, ich weiß, wie leicht ich meinem Partner die Schuld an Dingen zuschiebe, die in unserer Ehe falschlaufen. Bitte vergib mir. Hilf mir, stattdessen die volle Verantwortung für meine eigenen Fehler zu übernehmen. Zeig mir, wo ich Unrecht begangen habe, und hilf mir, mich zu ändern. Ich weiß, dass ich es schaffen kann, wenn du mir die Kraft dazu schenkst.

24. April

Der Balken im eigenen Auge

Warum siehst du jeden kleinen Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem eigenen Auge bemerkst du nicht? Du sagst: ‚Mein Bruder, komm her! Ich will dir den Splitter aus dem Auge ziehen!‘ Dabei hast du selbst einen Balken im Auge! Du Heuchler! Entferne zuerst den Balken aus deinem Auge, dann kannst du klar sehen, um auch den Splitter aus dem Auge deines Bruders zu ziehen.

Matthäus 7,3-5

In den letzten Andachten haben wir darüber gesprochen, dass wir die Verantwortung für unsere eigenen Fehler übernehmen sollten, anstatt unserem Ehepartner die Schuld in die Schuhe zu schieben. Natürlich bedeutet das nicht, niemals das Fehlverhalten unseres Partners anzusprechen. Als Ehepaar versuchen wir zu lernen, wie wir im Team zusammenarbeiten können. Wenn ich meine, dass mein Ehepartner mich unfair behandelt, sollte ich liebevoll über meine verletzten Gefühle sprechen. Aber das ist erst dann angebracht, wenn ich mich vorher mit meinen eigenen Fehlern auseinandergesetzt habe.

Das will Jesus uns in den Versen aus Matthäus 7 sagen. Wenn wir die Schuld auf unseren Ehepartner schieben, ohne uns vorher selbst geprüft zu haben, sind wir nicht in der Lage, eine klare Sicht von dem Problem zu bekommen. Beim Scheitern einer Beziehung sind meistens beide Seiten beteiligt. Vielleicht hat der eine Partner mehr Schuld daran als der andere, aber beide können aktiv werden, damit die Beziehung wieder gut wird. Allerdings muss jeder erst einmal bei sich selbst anfangen.

Seien Sie bereit, den ersten Schritt zu machen. Sitzen Sie nicht herum und schieben Ihrem Partner die Schuld in die Schuhe. Vergeuden Sie Ihre Zeit nicht mit Warten, bis der oder die andere zu Ihnen kommt und seine Fehler zugibt. Wenn Sie Ihre Fehler aufrichtig bekennen, kann das ein Anreiz für Ihren Ehepartner sein, das eigene Fehlverhalten einzugestehen. Der erste Schritt ist am wichtigsten.

Himmlischer Vater, ich bitte dich um die nötige Demut und den Mut, den ersten Schritt zu machen. Hilf mir, meine eigenen Fehler einzusehen und zu bekennen, ohne auf meinen Partner zu warten, dass er zuerst aktiv wird. Bitte segne unser Bemühen um eine gute Beziehung.

25. April

Liebe, die konfrontriert

Da antwortete der Herr: „Die Leute von Israel und Juda hören nicht auf, Schuld auf sich zu laden. Im ganzen Land haben sie Menschen umgebracht, und in Jerusalem herrschen Unrecht und Gewalt.“

Hesekiel 9,9

Es gibt Dinge, die in einer Ehe einfach nicht vorkommen dürfen. Körperliche Gewalt, Ehebruch, Kindesmisshandlung oder -missbrauch, Drogen- oder Alkoholsucht erfordern liebevolles, aber klares Handeln. Es ist kein Zeichen von Liebe, wenn wir ein derartiges Verhalten einfach so hinnehmen.

Warum ist das so? Weil Liebe sich immer um das Wohlergehen des anderen sorgt und ein solches Verhalten sowohl die Person selbst als auch die Ehe oder andere Familienmitglieder zerstört. Liebe muss den anderen auch mit seinen Fehlern konfrontieren können. Wahre Liebe ist gepaart mit der Fähigkeit, gute Grenzen zu ziehen.

In der Bibel wird Konfrontation häufig als heilsam und erlösend geschildert. Die Propheten im Alten Testament hatten von Gott immer wieder den Auftrag, Israel mit seinen Sünden zu konfrontieren. Das können wir auch aus den oben zitierten Versen entnehmen. Der Ton, den der Prophet anschlägt, klingt für unsere Ohren vielleicht hart, aber das Volk sollte erkennen, wie tief es gefallen war, damit es mit Gott wieder ins Reine kommen konnte.

Auf einer eher zwischenmenschlichen Ebene lautet die Aufforderung Jesu an uns: „Wenn dein Bruder Schuld auf sich geladen hat, dann geh zu ihm und sag ihm, was er falsch gemacht hat“ (Matthäus 18,15). Der Sinn einer Konfrontation liegt darin, dass die Beziehung wiederhergestellt werden soll. Wenn eine echte Umkehr und Veränderung stattfindet, dann ist auch echte Vergebung möglich, und dann kann eine Ehe wieder aufgebaut werden. Ohne Konfrontation und Umkehr wird sich jedoch nichts ändern. Liebe gepaart mit der Fähigkeit zur Konfrontation sorgt sich so sehr um den anderen, dass sie ihn nicht einfach seinen schlechten Charaktereigenschaften oder falschen Entscheidungen überlässt.

Himmlischer Vater, es fällt mir schwer, meinen Partner mit seinen Fehlern zu konfrontieren. Aber aus deinem Wort lerne ich, dass manche Dinge nicht einfach hingenommen werden können, weil sie zu viel Schaden anrichten. Bitte gib mir die nötige Weisheit, damit ich weiß, wann ich meinen Partner mit seinen Fehlern konfrontieren soll. Zeige mir auch, wie ich reagieren soll, wenn er oder sie mich mit meinem eigenen Fehlverhalten konfrontiert.

26. April

Zeit für konfrontative Liebe

In großer Sorge, mit schwerem Herzen und unter Tränen hatte ich euch geschrieben. Aber ich wollte euch damit nicht verletzen. Im Gegenteil! Ihr solltet vielmehr erkennen, wie sehr ich gerade euch liebe.

2. Korinther 2,4

Sie sollten niemals aufhören, Ihren Ehepartner zu lieben. Dennoch kann sich die Art, wie Sie diese Liebe zum Ausdruck bringen, ändern. Wenn Ihr Partner sich weigert, ein zerstörerisches Verhaltensmuster zu ändern, obwohl Sie versucht haben, seine oder ihre Bedürfnisse zufriedenzustellen, dann könnte die Zeit für konfrontative Liebe gekommen sein. Der Apostel Paulus musste diese Art von Liebe bei der Gemeinde in Korinth praktizieren. Weil die Gemeinde in ihrer Mitte Sünde geduldet hatte, wies er sie zurecht, aber nicht, weil ihm die Menschen in dieser Gemeinde gleichgültig waren, wie er in dem oben zitierten Vers deutlich macht. Gerade weil er sie so sehr liebte, wollte er, dass sie sich von diesem für sie nachteiligen Weg abwenden und bessere Entscheidungen treffen sollten.