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Impressum

© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019

© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019

Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung und öffentliche Zugänglichmachung, auch auszugsweise, sowie die Verbreitung durch Film und Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Zustimmung des Verlags.

Projektleitung: Alexandra Bauer (textwerk, München), Simone Kohl

Lektorat: Margarethe Brunner

Korrektorat: Karin Leonhart

Covergestaltung: Luke Mattson/Stocksy

eBook-Herstellung: Yuliia Antoniuk

impressum ISBN 978-3-8338-7019-4

1. Auflage 2019

Bildnachweis

Illustrationen und Fotos: Adobe Stock, Farina Deutschmann, Duvent Illustrations, Getty Images, GU Archiv: Wolfgang Schardt, Ulrike Frömel, Barbara Bonisolli, Eising Studio, Jochen Arndt, Petra Ender, Istock, Felix Krammer, Offset, Herbert Pettinger, Ann-Kathrin Stade/Rock my Day, Shutterstock, Grit Siwonia, StockFood, Stocksy, Andreas Süß, Westend61, Anja Wilhelmi, ErikCesla

Syndication: www.seasons.agency

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Die GU-Homepage finden Sie im Internet unter www.gu.de

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LIEBE LESERINNEN UND LESER,

wir wollen Ihnen mit diesem E-Book Informationen und Anregungen geben, um Ihnen das Leben zu erleichtern oder Sie zu inspirieren, Neues auszuprobieren. Wir achten bei der Erstellung unserer E-Books auf Aktualität und stellen höchste Ansprüche an Inhalt und Gestaltung. Alle Anleitungen und Rezepte werden von unseren Autoren, jeweils Experten auf ihren Gebieten, gewissenhaft erstellt und von unseren Redakteuren/innen mit größter Sorgfalt ausgewählt und geprüft.

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HALLO LIEBE BALD-MAMI:

DAS MÖCHTE ICH DIR MIT AUF DEN WEG GEBEN

Willkommen in der Kugelzeit! Ein Kind zu bekommen war für mich das Aufregendste, was mir je passiert ist. Krass schön. Krass herausfordernd – und eine tiefere Liebeserfahrung, als ich sie mir je hätte erträumen können. Mit allen Höhen und Tiefen, die sie mit sich bringt. Wer ich bin? Maike Mauer, Mama von Lio (2016) und Crossmedia-Journalistin für Medizin-, Psychologie- und Lifestyle-Themen. Im Netz findest du mich z. B. auf www.instagram.de/herzdrum.

DIESES BUCH IST FÜR DICH

Es ist ein Herzensprojekt: Ein vielseitiger Wohlfühlbegleiter, wie ich ihn mir selbst in meiner Schwangerschaft und der Anfangszeit mit Baby gewünscht hätte. Ein Buch, das leicht nachvollziehbar fundiertes Wissen darüber vermittelt, wie sich Körper und Psyche verändern, wenn eine Frau ein Kind erwartet – ohne Ängste zu schüren. Das zeigt: Jedes Baby, jede Mama und jeder Körper sind einzigartig. Und das Mut macht, öfter mal aufs eigene Bauchgefühl bzw. seine Intuition zu hören. Am besten funktioniert das auf Basis von Fakten und Erfahrungswissen.

Denn natürlich weiß eine (werdende) Mutter nicht immer sofort intuitiv, was sie in einer bestimmten Situation tun soll. Schon gar nicht, wenn alles neu ist und sie plötzlich nicht mehr nur Verantwortung für sich, sondern auch für ein Baby trägt. Deshalb habe ich mit vielen verschiedenen Experten und Eltern gesprochen und ihre Erfahrungen, Denkanstöße und Übungstipps gesammelt, um sie mit dir zu teilen. Pick dir einfach das für dich, dein Baby, deinen Partner und eure Situation Stimmige heraus.

Ich hoffe, dass dir dieses Buch hilft, deinen Weg zu finden und ihn selbstbewusst zu gehen. Und falls das mal nicht so gut gelingt: Nimm Hilfe an. Von deiner Ärztin, deiner Hebamme, deinen Liebsten, von Mütterpflegerinnen oder passenden Beratungsstellen. Das ist keine Schwäche, sondern eine riesige Stärke! Genauso wie das Gut-zu-dir-selbst-sein …

Ich wünsche dir eine wundervolle #Kugelzeit. Alles Liebe, Maike

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Teile alle Infos, die für dich wichtig sind, mit deinem Partner. So weiß er, was dich bewegt, und ihr könnt die Kugelzeit und alles, was danach kommt, gemeinsam genießen.

EINE KLEINE GEBRAUCHSANWEISUNG

Dieses Buch ist kein Standardwerk, das jeden einzelnen Aspekt von Schwangerschaft, Geburt und Elternsein thematisiert – und es ersetzt natürlich weder Arzt noch Hebamme.

Es ist ein Buch mit Fokus auf dich als werdende Mama. Ein Buch, das dir ein gutes Gefühl geben will. Das dich dazu inspirieren soll, regelmäßig etwas Schönes für dich zu tun. Dich zu finden. Und wohlzufühlen in deiner Rolle als (Bald-)Mama und in deinem sich verändernden Körper. Mit allen Aufs und Abs, die dazugehören. Das dir Fakten und Erfahrungen mitgibt und dich dazu ermutigt, auf dein Bauchgefühl zu hören.

Natürlich spielen auch der Papa, die Kindsentwicklung und das Familiewerden eine Rolle. Allem voran geht es aber um dich. Darum, wie du schon von Anfang an eine liebevolle Bindung zum Baby im Bauch aufbauen und dich stärkende Routinen in deinen Alltag einbauen kannst.

VON MAMI ZU MAMI

Jede Mutter und jeder Vater sind einzigartig. Und jedes Baby und jede Beziehung entwickeln sich individuell. Pick dir einfach das für dich, deinen Partner und eure Situation Stimmige heraus.

Undogmatisch und vielstimmig

Darum findest du hier viele Interviews mit Experten sowie Tipps und persönliche Erfahrungen von inspirierenden Mamas für die Schwangerschaft und die Zeit danach mit Baby. Frei von Pauschalregeln und Perfektionsdruck. Ein Richtig oder Falsch gibt es beim Elternsein sowieso selten. Damit es eurem Kind und euch gut geht, muss jeder seinen eigenen Weg finden und gehen. Was für die eine Familie wunderbar klappt, funktioniert für eine andere überhaupt nicht. Auch keine Schwangerschaft verläuft genau gleich. Nicht mal die erste und zweite von ein und derselben Frau.

Was dir jetzt (vielleicht) guttut

Damit du das Mamawerden möglichst oft genießen und ein wenig zelebrieren kannst, findest du auf den folgenden Seiten stärkende Yogaübungen, Meditationen und Rezepte, Wohlfühl- und DIY-Ideen sowie Mama-Baby- und Paarrituale für jedes Trimester und die Zeit mit Neugeborenem. Vielleicht inspiriert dich manches zu ganz eigenen »Das tut mir gut«-Rezepten? Nimm dir Zeit, um die kommenden Monate bewusst zu erleben und dich dem Prozess voller Vertrauen hinzugeben. Es sind ganz besondere Monate. Nutze die Chance, in dich hineinzuspüren und auf deinen Körper und deine Intuition zu hören.

(Bald-)Mama-Nebenwirkungen?

Falls dich zwischendurch das ein oder andere Zipperlein ausbremst oder es dir mal so richtig elend geht, findest du in diesem Buch viele alltagserprobte Tipps und Rezepte von Mamas, Papas und Experten. Nicht jeder Tipp hilft jedem. Oft findet sich aber eine Lösung im Versuch-macht-klug-Verfahren. Hast du Schmerzen oder ein komisches Gefühl, das dir Angst macht, gehe bitte zu deiner Ärztin. Kein Buch – auch keine Internetsuchmaschine – der Welt kann einen Arzt- oder Hebammenbesuch ersetzen! Sei unbesorgt: Den wenigsten macht tatsächlich die ganze Palette der nicht sehr schönen Baby-im-Bauch-Begleiterscheinungen zu schaffen. Vielleicht hast du selbst kaum Probleme und fühlst dich bestens. Wunderbar! Dann überblätterst du diese Seiten einfach.

Basiswissen für Bauchentscheidungen

Oft hilft es schon, wenn du merkst, dass du nicht alleine bist mit deinen Wehwehchen und Momenten der Überforderung. Das bist du nämlich ganz und gar nicht! Auch nicht mit angeblich oberflächlichen Gedanken, die sich um deinen Körper, dein Gewicht und die Veränderungen deines Aussehens drehen.

Es ist nicht für jede werdende Mama leicht, zu merken, dass ihr Körper plötzlich »so gar nicht mehr ihrer« ist. Doch wer weiß, was ein Frauenkörper leisten muss, um Platz für ein Baby zu machen und es zu versorgen, kann so manches besser einordnen und gelassener damit umgehen. Deshalb gibt es zusätzlich das Kapitel »Dein Körper, deine Psyche. Was sich jetzt verändert«. Und auch das Thema Selbstliebe spielt eine große Rolle.

Die Sache mit …

Zu wichtigen Themen, wie Ernährung in der Schwangerschaft, Pränataldiagnostik, Geburt, Stillen (oder Nicht-Stillen) und Schlafen (oder Nicht-Schlafen), findest du Extraseiten mit Infos und Tipps im Buch, die dir und deinem Partner den Umgang damit vielleicht erleichtern. Dazu gibt es auf den letzten Seiten alle wichtigen Adressen, weiterführende Infos und natürlich ein Stichwortregister, damit du konkrete Themen nachschlagen kannst. Mögliche Untersuchungen und sinnvolle To-dos für jede Phase findest du abschließend in allen Kapiteln im Kalender.

Noch eine Bitte

Keiner soll sich diskriminiert fühlen. Das Du als Ansprache fühlt sich einfach besser an, wenn es um so emotionale und intime Themen geht. Die weibliche Form findet ihr hier oft, wenn es um die ärztliche und Hebammenbegleitung geht – einfach weil es der Realität entspricht, die ich kenne. Wenn ich von der klassischen Ersteltern-Konstellation Mama und Papa schreibe, ist jede andere Variante ob Mann-Mann, Frau-Frau oder Co- sowie Patchwork-Eltern, natürlich genauso gemeint. Es geht allein um den besseren Lesefluss.

Ich wünsche mir von Herzen, dass du nach dem Lesen das Gefühl hast, gut auf die kommenden Monate vorbereitet zu sein. Dass du gelassen bleiben kannst, wenn es mal nicht so läuft, wie du dir das immer erträumt hast. Und dass du sie trotz mancher Herausforderung immer wieder spüren kannst: die Liebe zu deinem Partner, zu deinem Baby und zu dir selbst. Denn das macht eine Familie doch aus. Oder?

Apropos. Ich bin ein Fan davon, den Partner mitlesen zu lassen. Vielleicht klebst du ihm Post-its auf die Seiten, bei denen es dir besonders wichtig ist, dass er sie liest?
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1. TRIMESTER
#SCHWANGER – DU WIRST MAMA!

Herzklopfen. Funken sprühende Freude. Der Gedanke: »Yeah, endlich!« Oder: »Oh mein Gott!

«Gefühlschaos. Und wahrscheinlich fragst du dich: Wird jetzt alles anders? Willkommen im 1. Trimester!

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WOW! DU BIST ECHT SCHWANGER!

EIN BABY WÄCHST IN DEINEM BAUCH. IST DAS ZU FASSEN? FÜR VIELE MOMMYS-TO-BE FÜHLT SICH DIESE ERKENNTNIS AM ANFANG TOTAL SELTSAM AN …

Das ist auch nicht verwunderlich: Du siehst noch keine Kugel – und für spürbare Tritte ist das Mini-me im Bauch noch viel zu klein. Doch in dir tut sich eine Menge: Dein Körper stellt sich darauf ein, eurem Baby die besten Startbedingungen zu bieten. Du musst (fast) nichts tun. Das Meiste fügt sich von allein – wie genau, liest du ab >.

EIN GANZ NORMALES WUNDER

Für die Welt mag das Kinderkriegen etwas Alltägliches sein. Aber für dich fühlt es sich wahrscheinlich wie ein Wunder an. Oder so, als wärst du im falschen Film gelandet. Nicht jede Schwangere badet sofort im Glückshormonrausch, sobald sie den positiven Schwangerschaftstest in der Hand hält. Ich etwa saß mit dem Zwei-pinkfarbene-Striche-Stäbchen vollkommen überfordert im Bad. Lachte. Weinte. Und wusste vor lauter Herzklopfen überhaupt nicht, was ich empfinden sollte. Schwanger?!? Für mich eine verdammt große Sache.

Hab Vertrauen

Die kommenden Monate werden vermutlich ziemlich aufregende sein. Du darfst miterleben, wie in dir neues Leben entsteht. Ein klitzekleiner Zellklumpen wächst in rund 40 Wochen zu einem vollkommen fertigen Mini-Menschen heran. In deinem Bauch. Ist das zu glauben?

Wurdest du ungeplant oder überraschend schnell nach dem Startschuss eures Projekts »+1« schwanger, brauchst du vermutlich noch ein paar Tage, um deine Emotionen einzuordnen. Gönn dir Zeit, dich ans Mamawerden zu gewöhnen. Auch dein Partner muss sich auf die neue Situation wahrscheinlich erst einmal ein wenig einstellen. Sprecht offen miteinander über eure Gefühle. Die neue, existenzverändernde Nachricht konfrontiert Eltern in spe schließlich mit vielen Zukunftsfragen und Unsicherheiten.

Spür in dich hinein: Wie fühlt sie sich an, die Vorstellung, Mama zu werden?
VON MAMI ZU MAMI

In den ersten Wochen fühlte ich mich mal fantastisch, mal wie überfahren. Mir half es, mich zu nichts zu zwingen. Ist dir nach weinen, weine. Ist dir nach lachen, lache.

Fragen über Fragen

Wie wird sich mein Körper verändern und worauf muss ich jetzt in puncto Ernährung oder Sport achten? Was macht ein Kind mit mir, meinem Leben und unserer Partnerschaft? Werde ich eine gute Mutter sein? Wird mein Partner ein guter Vater sein? Und wie definieren wir das überhaupt? Bestimmt wirbeln dir 1000 Fragen durch den Kopf …

Auf den folgenden Seiten findest du dazu jede Menge Fakten, Inspirationen und Denkanstöße, die dir bzw. euch dabei helfen, eure ganz eigenen Antworten auf eure Fragen zu finden. Denn fürs Eltern werden gibt es kein Patentrezept. Jeder muss, darf, soll seinen eigenen Weg gehen. Die Natur hat das mit den zehn Monaten Vorbereitungszeit also schon ganz gut eingerichtet.

SEI GUTER HOFFNUNG

Sieh der Kugelzeit positiv entgegen. Sag deinem Baby immer wieder, wie sehr du es liebst. Glaub an eure schöne Zukunft als Familie und male sie dir in den buntesten Farben aus. Damit spinnst du erste zarte Bindungsbande und es hilft ein bisschen gegen eventuelle Ängste.

Was bewegt dich besonders? Sich zu sorgen oder Zweifel zu hegen ist ganz natürlich. Je konkreter du sie benennen kannst, umso leichter wird es dir gelingen, dich deinem Partner, deiner Ärztin oder deiner Hebamme anzuvertrauen und Lösungen dafür zu finden. Ja, es gibt schmerzhafte Schicksale, und wenn es so kommt, sollte es kein Tabu sein, offen darüber zu sprechen (hilfreiche Infos findest du ab >).

Was für dich und dein Baby im Bauch aber gerade viel wichtiger ist: 97 Prozent aller Kinder kommen gesund auf die Welt. Macht das nicht jede Menge Mut? Das Beste, was wir der Angst entgegensetzen können, sind Information und Hoffnung. Vertraue auf dich, deinen Körper, das Baby in dir und gestalte deine Schwangerschaft so schön wie möglich. Selbst wenn sie mit kleinen oder größeren Beschwerden einhergeht. Es gibt viele Möglichkeiten, sich selbst zu helfen oder sich helfen zu lassen. Du musst nicht alles alleine schaffen.

VORSORGE

Wusstest du, dass jede Frau die Wahl hat, was die Vorsorgeuntersuchungen betrifft? Du kannst dich deiner Gynäkologin, einer Hebamme oder im Wechsel beiden anvertrauen. In Deutschland trägt die Krankenkasse für jede Variante die Kosten. Hast du eine seelische oder körperliche Grunderkrankung (wie Typ-1-Diabetes, Hashimoto-Thyreoiditis) oder leidest du an einer Depression oder Essstörung, gehört der entsprechende Facharzt in dein Schwangerschafts-Begleitungs-Team. Auch hier trägt die Krankenkasse die Kosten.

Hättest du gern eine Hebamme an deiner Seite?

Sie ist die Fachfrau für die Kugel- und Babyzeit und wenn du das möchtest, begleitet sie dich von Anfang an durch diese spannenden, emotionalen Monate. Bis auf wenige Ausnahmen (z. B. Ultraschall oder Pränataldiagnostik) können Hebammen die Vorsorgen genauso wie Ärzte übernehmen. Wichtig ist, dass die Chemie zwischen euch stimmt und ihr ein gutes Vertrauensverhältnis zueinander aufbauen könnt.

Ich war jedenfalls sehr dankbar dafür, eine tolle Hebamme zu haben. Schon in der Schwangerschaft hat sie mir durch die Zeit mit Frühwehen geholfen und das Vertrauen in mich und unser Baby gestärkt. Deshalb lege ich dir ans Herz: Kümmere dich schon jetzt darum. Es wird immer schwerer, eine Hebamme zu finden. Besonders, wenn du dir eine Beleghebamme wünschst, die bei der Geburt im Krankenhaus dabei ist. Info und Adressen findest du ab >.

Und was, wenn ich niemanden finde?

Eine digitale Notlösung bei akuten Fragen bieten Start-ups wie »Call a midwife« oder »Kinderheldin«. Die Hebammen dort können natürlich keine Ferndiagnosen stellen, aber per Telefon oder Internet-Chat Fragen professionell beantworten. Die Krankenkassen zahlen die Kosten dafür in der Regel nicht, nachfragen schadet aber nicht. Bei Beschwerden oder wenn du das Gefühl hast, dass etwas nicht stimmt, kontaktiere bitte deine Ärztin.

Eine Doula als Ersatz?

Eine Doula (von »Dienerin«) ist dafür ausgebildet, sich vor, während und nach der Geburt um das emotionale und psychische Wohlergehen der werdenden Mutter zu kümmern. Sie kann eine wertvolle Begleitung sein, trägt aber keine medizinische Verantwortung und ist somit kein Ersatz für eine Hebammenbetreuung. Die Kosten für ihre Dienste müssen Frauen privat tragen. Weitere Informationen findest du auf folgenden Webseiten: doulas-in-deutschland.de, fg-bv.de, doula-info.de.

WANN ERZÄHLEN WIR DEN ANDEREN VOM BABY?

Mit jeder weiteren Woche, die vergeht, sinkt die Wahrscheinlichkeit einer Fehlgeburt. Manche fühlen sich deshalb mit einem späten Outing um die zwölfte Woche am wohlsten. Auch weil sie selbst noch etwas Zeit brauchen, um sich an den Gedanken »Wir werden (noch mal) Eltern« zu gewöhnen.

Ich persönlich fand es einfach schön, unser Geheimnis ein bisschen für uns zu behalten, weil wir den Zauber und die Vorfreude so erst mal als Paar teilen konnten. Andere platzen von Anfang an vor guter Hoffnung und Freude und teilen die Nachricht sofort mit ihren Liebsten. Manchmal wird man auch ertappt: wegen starker Übelkeit, weil man plötzlich nicht mehr raucht oder Sätze sagt wie »Ich trinke heute keine Weinschorle« und »Ich mag mein Steak bitte durchgebraten«.

Ich dachte früher bei zeitigen Outings: Und was, wenn es schiefgeht? Heute sage ich: Es geht sehr viel öfter gut – und es ist ein schöner Gedanke, sich, seinem Kind und der Natur zu vertrauen. Ein weiterer nicht zu unterschätzender Aspekt: Sollte es dennoch Komplikationen geben, sind die Eingeweihten für dich da und können dich/euch liebevoll auffangen.

Und im Job?

Der gesetzliche Kündigungsschutz gilt ab dem Beginn der Schwangerschaft, unabhängig davon, ob du deine Vorgesetzten bereits ins Vertrauen gezogen hast. Wichtig ist ein frühes Bekenntnis, wenn du mit Körperflüssigkeiten, Röntgenstrahlung, Chemikalien und Putzmitteln zu tun hast. Besprich dich dazu mit deiner Ärztin oder Hebamme.

Setze dich auch zu Hause keinen scharfen Chemikalien aus. Vielleicht mag ab jetzt dein Partner euer Bad putzen oder das Katzenklo säubern? Letzteres lässt du nämlich besser bleiben wegen der Infektionsgefahr mit der für das Baby potenziell gefährlichen Toxoplasmose (>). Muss es trotzdem sein: Handschuhe benutzen und die Finger gründlich mit Seife waschen. Apropos: Regelmäßiges Händewaschen ist generell wichtig, um sich nicht unnötig mit Keimen zu infizieren.

Was, wenn ich krank werde?

Schnupfen, Husten, Magen-Darm: All das kann dich natürlich auch als Schwangere erwischen. Sprich am besten immer mit deiner Hebamme oder Ärztin darüber. Sie kann dir sagen, welche Hausmittel helfen, wann du deine Symptome lieber von einer Medizinerin abklären lässt und ob bzw. welche Medikamente sinnvoll sind.

MEDIKAMENTE IN DER SCHWANGERSCHAFT

Am besten hältst du immer mit deinem Arzt Rücksprache, bevor du etwas einnimmst – auch bei frei verkäuflichen Arzneimitteln. In der vom Bundesministerium für Gesundheit geförderten unabhängigen App »Embryotox« bzw. auf embryotox.de kannst du Wirkstoffe und Medikamente in die Suche eingeben und erfährst, ob sie für die Schwangerschaft geeignet sind.

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DEIN KÖRPER, DEINE PSYCHE

WAS SICH JETZT VERÄNDERT

Dein Körper schafft es beeindruckend schnell, von »normal« auf »schwanger« umzuschalten und die gewaltigen Umstellungsprozesse zu meistern. Die Psyche braucht da schon etwas mehr Zeit. Schließlich ist es gar nicht so leicht, zu realisieren, dass in rund 40 Wochen aus einer winzigen befruchteten Eizelle ein kleiner Mensch entsteht, für den du in den nächsten Jahren die Verantwortung trägst.

Genau genommen tust du das schon jetzt: Du bist das allererste Zuhause für dein Kind auf dieser Welt und stillst alle seine Bedürfnisse. Dein Stoffwechsel, dein Herz-Kreislauf-System, dein Beckenboden und dein gesamter Bewegungsapparat vollbringen in den nun kommenden kugelrunden Monaten Höchstleistungen. Lass es dir deshalb so gut wie möglich gehen. Gönn dir gesundes, leckeres Essen. Bewegung an der frischen Luft. Yoga. Ausruhzeit. Massagen. Also all das, was deinen Körper mit Endorphinen durchflutet und dir und dem Baby in dir positive Energie schenkt.

Vielleicht kommt auch das ein oder andere Zipperlein wie die berühmt-berüchtigte Gefühlsachterbahn oder Übelkeit auf dich zu. Emotionale und körperliche Aufs und Abs zu Beginn der Schwangerschaft sind völlig normal. Dein Hormonsystem wirbelt schließlich alles wild durcheinander. Manche Veränderungen fühlen sich großartig an. Andere nerven und bringen dich womöglich an deine Grenzen. Kurzum: Die Hormone beeinflussen uns in der Schwangerschaft mehr, als es der ein oder anderen lieb ist. Da ist es gut, zu wissen, was die Botenstoffe eigentlich genau mit dem Körper und der Psyche anstellen und welche Veränderungen sie bewirken.

IN DEN ERSTEN WOCHEN DEINER SCHWANGERSCHAFT FINDEN IN DEINEM KÖRPER GEWALTIGE UMAUPROZESSE STATT. KEIN WUNDER, DASS SICH DAS BEMERKBAR MACHT.

BRÜSTE

Sie spannen, wachsen, sind sensibel und bereiten sich aufs Stillen vor – unabhängig davon, ob du das später tun möchtest oder nicht. Tipp: Ein bügelloser Sport- oder Still-BH gibt Halt, ohne einzuengen.

MÜDIGKEIT

Das Schwangerschafts-Schutzhormon Progesteron wirkt oftmals wie eine Schlaftablette. So manche Frau wird im ersten Trimester von ihrer Erschöpfung überwältigt. Andere bleiben trotzdem fit.

STIMMUNGSSCHWANKUNGEN

Die Dauerkarte für die Gefühlsachterbahn ist im Frühschwangerschaftspaket inbegriffen. Hat sich die gewaltige Hormonumstellung nach einigen Wochen eingespielt, sind die Stimmungsschwankungen wieder passé.

DU WIRST WEICHER

Nicht nur emotional, sondern auch körperlich. Um Platz fürs Baby zu schaffen, lockert sich das Gewebe und dein Becken dehnt sich aus. Selbst ohne Kugel kann es daher sein, dass schon jetzt deine Hosen nicht mehr so leicht zugehen.

ES STICHT?

Dehnen sich die Mutterbänder, die die Gebärmutter an ihrem Platz halten, kann sich das wie ein Muskelkater oder Stechen seitlich in deiner Leistengegend anfühlen. Sei unbesorgt. Das ist normal. Bist du dennoch alarmiert, besprich dich mit deiner Ärztin oder Hebamme.

ECHT JETZT?!

Irgendwie ist da dieses komische Gefühl. Die Periode lässt auf sich warten. Die Brust spannt. Und du fragst dich nervös: Sollte ich vielleicht einen Schwangerschaftstest machen?

Tu das. Ab dem ersten Tag, an dem deine Periode ausbleibt, kannst du auf das berühmte Stäbchen pinkeln und bekommst innerhalb von Minuten eine Antwort auf die Frage, ob sich da ein Kind ankündigt. Ist der Test positiv, kannst du erst einmal abwarten – oder gleich einen Termin bei deiner Frauenärztin machen.

Im Ultraschall lässt sich bereits zwei bis drei Tage nach dem Ausbleiben der Periode an einem kleinen Punkt erkennen, ob neues Leben in dir entsteht. Blut- und Urintests ergänzen die Untersuchung. Bestätigen sie den Befund, bist du nach der offiziellen Zählung schon in der fünften Schwangerschaftswoche. Oder wie im Mutterpass (>) ausgedrückt: SSW 4+X Tage. Das liest sich noch etwas gewöhnungsbedürftig, wird dir aber schon bald geläufig sein.

Was das entstehende Leben gefährdet? Allen voran natürlich Alkohol, Drogen und Zigaretten.
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Sobald um den Eisprung herum eine Samenzelle in das Ei eindringt, ist die Zeugung vollzogen: Ein kleiner Mensch beginnt in dir zu wachsen.

GROSSE DINGE BEGINNEN OFT KLITZEKLEIN

Rechnerisch beginnt jede Schwangerschaft mit dem ersten Tag der letzten Periode – also noch bevor es überhaupt zur Empfängnis kam. Denn die Befruchtung findet erst in der Mitte des Zyklus statt, nachdem die Eizelle im Eierstock herangereift ist, ihr umhüllendes Einbläschen platzt, das Ei in den Eileiter »springt« und seine Reise in Richtung Gebärmutter beginnt.

Hattest du vor einiger Zeit Sex, haften an der Eileiterwand schon Spermien – weibliche X- und männliche Y-Samen. Ihre Mission: ins Ei eindringen. Schafft es eins, braucht das nun befruchtete Ei noch fünf bis sechs Tage, bevor es in der Gebärmutter ankommt und sich darin einnisten kann.

Bis dahin teilt es sich fortwährend, sodass eine kleine Zellkugel entsteht (Blastozyste oder Keimblase genannt), aus der sich schon bald der Embryo sowie die Plazenta und die Fruchtblase bilden werden.

Um sich einzunisten, dringt die Blastozyste in die Gebärmutterschleimhaut ein, verbindet sich mit deinen Blutgefäßen und signalisiert deinem Körper, dass er sich auf eine Schwangerschaft einstellen darf. Manche Frauen nehmen die Einnistung durch eine Schmierblutung wahr. Andere merken gar nichts davon.

AUSNAHMSWEISE STIMMT DIE RECHNUNG 1+1 = 2+X

Aus dem Team Spermium und Eizelle wächst ein neuer Mensch heran. Oder zwei oder x. Es kommen tatsächlich immer mehr Mehrlinge auf die Welt, weil Frauen mit künstlicher Befruchtung nachhelfen oder sich später fürs Kinderkriegen entscheiden – im Schnitt bekommt eine Frau heute ihr erstes Kind mit 30 Jahren. Jedes vierte Baby hat eine Mutter, die 35 Jahre oder älter ist. Fünf Prozent sind über 40 Jahre alt.

Kein Wunder: In einer Studie aus den Niederlanden stellten Forscher bei den untersuchten über 35-Jährigen fest, dass bei einem Fünftel der beobachteten Zyklen mehrere Eizellen heranwuchsen. Bei den Frauen unter 30 Jahren kam das nur in unter 10 Prozent der Fälle vor. Sind mehrere Eizellen vorhanden, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für eine gleichzeitige Befruchtung. Es entstehen Zwillinge bzw. Mehrlinge, die sich in etwa so ähnlich sind wie nacheinander geborene Geschwister.

Anders liegt der Fall bei genetisch identischen, sogenannten eineiigen Zwillingen. Hier teilt sich eine befruchtete Eizelle spontan in der Gebärmutter. Das passiert unabhängig vom Alter und ist deutlich seltener: Bei 1000 Schwangerschaften kommt es nur rund viermal vor.

DIE HORMONPARTY BEGINNT

Ab jetzt realisierst du deutliche Veränderungen. Denn nun produziert die Plazenta das Schwangerschaftshormon humanes Choriongonadotropin (hCG). Es steigert die Bildung von Progesteron und Östrogen in den Eierstöcken und signalisiert dem Körper, dass du schwanger bist. Deine Periode bleibt aus und die Hormonparty beginnt.

Stimmungsschwankungen

Wie fühlst du dich? Superhappy, nur um plötzlich wie aus dem Nichts genervt zu reagieren? Oder musst du wegen Kleinigkeiten Tränchen verdrücken? Das kann einen ziemlich verunsichern. Muss es aber nicht: Solche Stimmungsschwankungen sind völlig normal in einer so einschneidenden Phase des Umbruchs und der Veränderung. Die Hormonflut kann dir neben Glücksgedanken auch jede Menge Zweifel ins Hirn spülen.

Nur eine Phase

Auch wenn nicht jede(r) offen darüber spricht: Fast keine(r) schwebt während der Schwangerschaft durchgehend auf Wolke sieben – genauso wenig wie davor und danach. Negative Gedanken, Zweifel, ob das gerade wirklich eine gute Idee ist, und eine gewisse Überforderung mit der neuen Lebenssituation kennen viele werdende Eltern.

Lass deine Gefühle zu. Sie sind in Ordnung. Vertraue darauf, dass du alles, was kommt, meistern kannst. Dein Körper ist dafür gemacht, ein Kind auf die Welt zu bringen. Dich darauf einzustellen, dass du Mama wirst, ist ein Prozess. Ein körperlicher und ein seelischer. Du hast neun bis zehn Monate Zeit, dich daran zu gewöhnen.

Spannend: Auch werdende Väter erleben Studien zufolge Hormonschwankungen. Ihr Körper produziert weniger Testosteron und mehr vom Brutpflegehormon Prolaktin.

Hilfe bei Seelennot

Nehmen Ängste, depressive Phasen und Schlafstörungen überhand, kannst du dir Hilfe holen. Besprich dich deswegen mit deiner Frauenärztin oder vertraue dich einer Expertin in einer Schwangerenberatungsstelle oder einer Therapeutin an. Adressen findest du ab >. Auch wenn sich das momentan so anfühlen mag: Du bist nicht die Einzige, der es so geht. Jede zehnte Frau erlebt eine Schwangerschaftsdepression. Sie kann heute gut behandelt werden.

Unfassbar müde oder topfit?

Auch das ist das Werk der Schwangerschaftshormone. Insbesondere das Progesteron wirkt mitunter wie eine Schlaftablette. Viele Bald-Mamas fühlen sich öfter müde, schlapp und wie ausgebremst. So manche Frau kann gar nicht anders, als sich, so oft es geht, hinzulegen. Ich hätte mich manchmal am liebsten unter den Schreibtisch verkrochen, um wenigstens gaaanz kurz die Augen zuzumachen – und bin abends oft noch vor 20 Uhr völlig erledigt auf der Couch eingeschlafen.

Umgekehrt gibt es Schwangere, die im ersten Trimester fit bleiben. So wie Serena Williams, die im zweiten Monat ihrer Schwangerschaft die Australian Open gewann …

Wie das sein kann? Die Herzleistung einer Schwangeren erhöht sich im ersten Trimester genauso wie die Sauerstoffzufuhr in den Muskeln. Das kann die sportliche Leistung verbessern.

Doch nicht jede Bald-Mami ist eine Ausnahmesportlerin. In meinen Gesprächen für dieses Buch kristallisierte sich öfter der Typ »Mich schaffen diese Veränderungen ganz schön« als der Typ »Ich könnte Bäume ausreißen« heraus. Sich fit halten ist trotzdem super. Wie positiv sich moderater Sport auf deine und Babys Gesundheit auswirkt und worauf du achten solltest, liest du auf >.

INSPIRATION

PLAYLIST

»Oh My Love« von John Lennon

»Long Time Sun« von Snatam Kaur

»Daddys Eyes« von Sarah Connor

»Wunder« von Die Firma

»Wenn du da bist« von Pur

»Small Bump« von Ed Sheeran

»Blue« von Beyoncé

»Happy« von Pharrell Williams

DIESE VERÄNDERUNGEN NIMMST DU JETZT WAHRSCHEINLICH WAHR

Dein Körper braucht nun öfter Pausen

Extrem schonen musst du dich in der Kugelzeit nicht. Aber gönne dir Ruhe, wenn dein Körper sie mit klaren Signalen wie Müdigkeit oder Schwindel fordert. Selbst wenn du im Alltag zwischendurch vergisst, dass du schwanger bist. Dein Körper leistet eine Menge, um das Embryo zu schützen, ihm ein Nest zu bauen, es zu versorgen und wachsen zu lassen. Außerdem entstehen in den ersten drei Monaten die Organe deines Babys. Bei diesen Bauarbeiten schadet euch Extraruhe sicher nicht.

Dein Sauerstoffverbrauch steigt während der Schwangerschaft um etwa 20 Prozent. Also regelmäßig raus an die frische Luft, mit geschlossenem Mund tief in den Bauch ein- und durch den leicht geöffneten Mund extra langsam wieder ausatmen. Den Bauch dabei ganz loslassen. Legst du die Hände darauf, spürst du, dass er sich hebt und senkt. Das entspannt den Beckenboden und beruhigt dich, wenn das Chaos in Herz und Kopf dir einmal zu viel wird. Gut tun dir bestimmt auch die Atem- und Yogaübungen ab >. Am besten gleich ausprobieren.

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Im ersten Trimester sind viele Schwangere erschöpft und schnell müde. Das ändert sich meist nach der 12. SSW.

Die Brüste sind sensibler

Ziemlich früh in der Schwangerschaft spürst du die Veränderungen deiner Brüste: Wahrscheinlich wirken sie schon seit Ausbleiben deiner Periode sichtbar praller. Sie ziehen und spannen nun leicht, reagieren empfindlicher auf Druck und oft schimmern die Adern unter der Haut durch.

Das freigesetzte Stillhormon Prolaktin lässt die Milchdrüsen schon jetzt wachsen. Ob du viel oder wenig Milch hast, entscheidet übrigens die genetisch festgelegte Anzahl der Drüsen – nicht die Größe der Brüste. Auch die Talgdrüsen rund um den Brustwarzenhof treten hervor und produzieren natürliche Öle, die die Brustwarzen geschmeidig machen. Was hilfreich ist, wenn du stillen willst.

Die Pigmentierung nimmt zu

Ist dir aufgefallen, dass sich dein Warzenhof dunkler verfärbt – genau wie Leberflecken, falls du welche hast? Das passiert, weil dein Körper jetzt durch die hormonellen Veränderungen vermehrt den Bräunungsfarbstoff Melanin einlagert. Besonders dunkelhaarige Frauen bekommen diese Färbungen im Brust-, Nabel- und Intimbereich. Nach der Geburt normalisiert sich das in der Regel: Warzenhof und Flecken verblassen wieder. Nicht aber Sonnenschäden: Wer Flecken im Gesicht vorbeugen möchte, sollte sich mit einer schwangerschaftsgeeigneten Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor schützen.

Die Haut reagiert jetzt verstärkt auf die Sonnenstrahlung. Schwangerschaftsflecken können entstehen. Deshalb: Nie den UV-Schutz vergessen! Lieber vorbeugen als hinterher an Schäden rumdoktern.

Haare, Nägel, Haut – alles verändert sich

Hast du schon bemerkt, dass deine Nägel schneller wachsen? Vielleicht ändert sich auch die Haarstruktur. Außerdem freuen sich viele Frauen über den berühmten Schwangeren-Glow. Die Haut wirkt praller, weicher und frischer. Hast du weniger Glück, können Pickel sprießen. Das liegt daran, dass die Talg- und Schweißdrüsen ihre Aktivität erhöhen, und ist Typsache.

Zur Pflege benutzt du in diesem Fall am besten pH-neutrale Seife oder Gesichtslotion. Auch super: Heilerdemasken. Vorsicht bei Wirkstoffen wie hoch dosierter Salicylsäure (BHA) und Vitamin A (bzw. Retinol oder Tretinoin). Sie sind für Schwangere nicht geeignet. Im Zweifel lieber individuell mit dem Hautarzt klären, wie du dein Problem in den Griff bekommst.

Du wirst insgesamt weicher

Typisch schwanger, oder? Alles an dir wird ein wenig weicher und runder. Nicht nur im emotionalen Sinn, sondern auch in körperlicher Hinsicht. Obwohl dein Baby noch winzig ist, schafft dein Körper schon jetzt Platz für später: Das Gewebe von Beckenboden, Bändern, Gebärmutter und Vagina lockert auf – und das Becken dehnt sich aus. Es kann also gut sein, dass deine Hosen schon jetzt nicht mehr so leicht zugehen und du einen Haargummi verwenden musst, um den Knopf zu schließen. Und das alles, obwohl noch gar keine große Kugel zu sehen ist.

Der freigesetzte Hormoncocktail mindert zudem die Spannung der glatten Muskulatur. Dadurch läuft die Verdauung langsamer, was leider Verstopfung und Blähungen begünstigt. Tendierst du zu viel Luft im Bauch, kannst du Mineralwasser, Hülsenfrüchte, Lauch und Zwiebeln weglassen. Bei lästiger Verstopfung können dir die Anti-Zipperlein-Tipps auf > helfen.

Extraschutz fürs Baby

Um den Muttermund vor Krankheitserregern abzuschirmen, bildet sich davor ein Schleimpfropf, der manchmal auch Gebärmuttersiegel genannt wird. Läuft alles ideal, verschließt er ihn bis zum Ende der Schwangerschaft und löst sich erst wieder, wenn er nicht mehr gebraucht wird. Also bis kurz vor der Geburt.

Wahrscheinlich bemerkst du bald nach dem Ausbleiben deiner Periode einen leichten Ausfluss, weil die Scheide stärker durchblutet wird und mehr Flüssigkeit produziert. Solange er nicht auffällig riecht, aussieht oder juckt, ist das völlig okay. Sonst besser zum Arzt gehen. Schwangere sind anfälliger für Scheiden- und Harnwegsinfektionen, die behandelt werden sollten. Sonst besteht die Gefahr, dass sich eine Nierenbeckenentzündung daraus entwickelt. Diese ist schmerzhaft und kann eine Frühgeburt auslösen.

Alarmsignal Blutungen

Sie sind nicht immer dramatisch, aber ein Grund, zum Arzt zu gehen. Meist reichen Schonung und Geduld. Doch nichts tun zu können, außer abzuwarten, kann zermürbend sein. Vielleicht hilft es dir, laut oder in Gedanken mit deinem Baby zu sprechen. Sag ihm, wie sehr du dich auf es freust. Knüpfe ein inneres Band zu ihm (dazu findest du auf > eine wunderschöne Meditation).

Achtsamkeitsübungen können dir helfen, dich emotional zu festigen. Horch in dich hinein und sei gut zu dir! Eine Freundin bekam von ihrer Hebamme den Rat, täglich ein bis zwei Tassen Frauenmanteltee zu trinken, um die Frühschwangerschaft zu stabilisieren. Besprich dich am besten mit deiner Hebamme oder Ärztin, was sie dir empfiehlt.

RISIKO INFEKTIONEN

Durch die Vagina aufsteigende Infektionen lassen sich gut behandeln, können aber unbehandelt ein Risiko für dich und dein Baby darstellen. Bei Verdacht kannst du deinen Scheideneingangs-pH-Wert mit speziellen Handschuhen aus der Apotheke kontrollieren. Ideal ist ein Wert von 4,0 bis 4,4. Liegt er darüber, sprich mit deiner Ärztin.

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Ruh dich aus, wenn dein Körper es verlangt. In dir vollziehen sich rasante Umbauprozesse, die viel Energie benötigen.

Und immer wieder Pinkelpausen

Ab der neunten Woche beginnt die wachsende Gebärmutter langsam auf die Harnblase zu drücken. Heißt: Du musst öfter auf die Toilette. Auch nachts. Trink trotzdem um die zwei Liter pro Tag. Das ist wichtig, um den Stoffwechsel zu unterstützen: Du schwitzt nicht nur viel, dein Körper lagert auch zusätzliche Flüssigkeit ein. Nebenbei spült es Nieren und Blase durch und beugt so Infektionen vor. Klingt banal: Aber mir half es, tagsüber viel und am Abend weniger zu trinken, das erspart einem so manchen nächtlichen Toilettengang.

Empfindliche Nase

Was einige in der Frühschwangerschaft noch feststellen: Der Geruchssinn verändert sich. Du nimmst Düfte auf einmal intensiver und manchmal auch ganz anders als gewohnt wahr. Manche ekeln dich sogar an. Oft betrifft das Kaffee, Alkohol und Zigarettenrauch. Bestimmt ein Trick der Natur, damit der Verzicht darauf leichter fällt?

Eventuell wird dir vom Kühlschranköffnen schlecht oder du musst Fleisch und Wurst verbannen. Eine Freundin, die ihr Steak sonst fast blutig liebte, konnte in ihrer Schwangerschaft nur noch vegetarisch essen. Sie spürte einen Widerwillen gegen tierische Produkte. Auch das könnte ein Sicherheitsmechanismus sein. Im ersten Drittel der Schwangerschaft ist das Immunsystem geschwächt, damit die Körperabwehr den Embryo in der Gebärmutter nicht abstößt. In dieser Zeit gilt es, sich gut vor Infektionen und Keimen zu schützen. Z.  B. vor solchen, wie sie häufig in rohen tierischen Nahrungsmitteln vorkommen (mehr zum Thema Ernährung auf >).

Geschmacksverwirrung

Selbst der Geschmack kann sich verändern. Vielleicht realisierst du eine metallische oder bittere Note oder entwickelst Abneigungen gegen Nahrungsmittel, von denen du früher nie genug bekommen konntest? Hast du Heißhunger auf Saures? Oder ergreift dich, wie bei mir der Fall, eine unbedingte Lust auf Walnusseis, Melone und Grapefruitsaft? Das ist – in Maßen – kein Problem, sagen Experten. Wobei, in Maßen hin oder her: Manchmal ist das Verlangen nach etwas Bestimmten so groß, da muss es einfach her. Sofort!

Meine Mutter erzählt mir bis heute davon, wie mein Vater ihr einmal spätabends eine Currywurst holen musste, als sie mit mir schwanger war. Sie brauchte eine. Und war danach happy. Ich erinnere mich natürlich nicht, aber jedes Baby teilt über die Nabelschnur auch Glückshormone mit seiner Mami. Nach Herzenslust schlemmen muss deshalb auch mal drin sein. Nur eben nicht täglich.

DREI TOLLE HEBAMMENBLOGS

hebammenblog.de

Wertvolle Praxistipps und Denkanstöße findest du bei Zweifach-Mama Jana Friedrich

vonguteneltern.de

Hier teilt die vierfache Mutter Anja Gaca ihr Expertenwissen rund ums Eltern werden.

hebammezauberschoen.de

Kompetent und empathisch schreibt auch die zweifache Mama Jule Tilgner über den Start ins Leben

MANGELANZEICHEN

Falls du ein ungesundes Verlangen nach Lehm, Kalkfarben oder Erde verspürst, kann das ein Hinweis auf einen geringen Eisenspiegel sein. Sprich darüber mit deiner Frauenärztin. Sie wird dein Blut testen und dich entsprechend beraten, falls sie einen Eisenmangel bei dir feststellt. Vielleicht reicht es schon aus, mehr eisenhaltige Lebensmittel zu essen (>). Falls nicht, können Tabletten helfen.

WOHL ODER ÜBEL?

Das Gegenteil der »Ich brauche sofort etwas zu essen«-Attacken heißt Frühschwangerschaftsübelkeit. Sie betrifft etwa vier von fünf der werdenden Mamis. Also eine ganze Menge.

Bis heute ist nicht klar, warum das Unwohlsein so verbreitet ist. Wissenschaftler gehen davon aus, dass es an der größeren Menge vom Schwangerschaftshormon hCG im Blut liegt.

Es beginnt im Schnitt in Woche fünf, nimmt zu bis Woche neun und flaut dann bei den meisten bis zur Woche 16 ab. Der Leidensfaktor reicht von »Mir ist morgens furchtbar schlecht« über »Ich muss mehrmals täglich spucken« bis hin zu »Ich bin eine kloschüsselumarmende Dauerübergebende und am Ende meiner Kräfte«.

Was hilft, wenn dir schlecht ist?

Manch eine Schwangere schwört auf Ingwer- und Zitronenwasser, Käsebrote, Kartoffeln oder Vitamin B6 (Pyridoxin). Über die Einnahme von Letzterem sprichst du am besten mit deiner Ärztin. Zehn weitere Anti-Übelkeits-Tipps findest du auf >.

Frag dich auch: Wann ist es besonders schlimm? Wann wird es (wieder) besser? Eventuell kannst du so deine persönlichen Auslöser für die Übelkeit erkennen und künftig vermeiden.

Ein Gewichtsverlust durchs Übergeben ist für dein Baby kein Drama. Aber dir geht das Erbrechen an die Substanz. Versuche zumindest zu trinken! Wer nicht einmal Flüssigkeit bei sich behält, benötigt eine Infusion gegen die Austrocknung. Übermäßiges, mehrmaliges Erbrechen am Tag und in der Nacht (Hyperemesis gravidarum), wie sie bei Englands Herzogin Kate Schlagzeilen machte, ist oft ein Fall für die Klinik. Sie betrifft zum Glück aber nur ein Prozent der Schwangeren.

Um es ganz ehrlich zu sagen: In sehr seltenen Fällen hilft auch schlichtweg gar nichts außer einer medikamentösen Behandlung und einer Krankschreibung.

Zum Glück gibt es Präparate, die unbedenklich für dich und dein Baby sind. Vertrau dich deiner Ärztin oder deiner Hebamme an.

VON MAMI ZU MAMI

Mein Mantra, wenn alles nervte: »Every moment is temporary –the challenges I face now, will soon pass …« So ist es! Alles ist nur eine Phase. Auch später mit Baby …

Ein kleiner Trost

Löst die Zahnbürste Brechreiz aus? Versuche es mal mit einer für Kinder oder mit Zahnpasta auf deinen Fingern.

KUGELRUND GESUND

Machst du dir Gedanken, wie viel du wohl zunehmen wirst? Der einen ist es egal, für die andere ist es ein Riesenthema. Studien zeigen, dass nur jede zehnte Frau zufrieden mit ihrem Körper ist. Da liegen gerade in der Kugelzeit Ängste bezüglich der bevorstehenden, weitestgehend unkontrollierbaren Veränderungen nahe. Der Umstand, dass man sich am Anfang oft noch nicht richtig schwanger, sondern eher überfuttert fühlt, macht es einem nicht leichter. Der Bauch ist aufgebläht, aber noch nicht als »made by Baby« zu erkennen.

Dazu kommt die eigene Unsicherheit: Du weißt nicht, wie dein Körper in und nach der Schwangerschaft aussehen und wie er sich anfühlen wird. Du fragst dich vielleicht: Wie viel muss ich mindestens und wie viel soll ich höchstens zunehmen, damit es dem Baby und mir gut geht?

VON MAMI ZU MAMI

Ich wog mich nur bei den Kontrolluntersuchungen, um mich nicht unnötig verrückt zu machen. Mein Gewicht schwankt auch ohne Kind im Bauch jeden Tag.

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Wie viel du in der Kugelzeit zunehmen solltest, hängt von deinem Ausgangsgewicht ab. Normalgewicht ist ideal.

Ungefähre Kilo-Faustregeln

Pauschal beantworten Ärzte die Zunahmefrage ungern, weil dein Ausgangsgewicht dabei eine große Rolle spielt. Ideal ist der Start in die Schwangerschaft mit Normalgewicht. Ist das bei dir so, misst die Waage gegen Ende plus elf bis 16 Zusatzkilos, wenn man sich am Durchschnitt orientiert. Sie verteilen sich aufs Baby, die Plazenta, den Uterus, die Brüste, das Fruchtwasser, dein Blut, das Gewebewasser und die Fettreserven.

Zählst du eher zu den untergewichtigen Frauen, kann eine größere Gewichtszunahme sinnvoll sein (zwölf bis 18 Kilo). Beim Schwangerschaftsstart mit Übergewicht gelten sieben bis elf Kilo als Richtwert. Solltest du stark übergewichtig sein, reichen fünf bis neun Zusatzkilos bis zur Geburt.

Wissenschaftliche Auswertungen zeigen: Übermäßiges Zunehmen tut weder dir noch dem Baby gut. Im Gegenteil. Es kann mit erhöhtem Blutdruck und Blutzucker einhergehen und zusätzlich das Risiko für Erkrankungen wie einen Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes) erhöhen. In diesem Fall hat der Rat, bewusster zu essen und dich mehr zu bewegen, also nichts mit Schönheitsidealen, Schlankheitswahn oder Bevormundung zu tun. Es sind schlicht Schutzmaßnahmen für dich und dein Baby.

Im Schnitt nimmt eine Schwangere ein bis zwei Kilo im ersten Trimester, sechs bis acht Kilo im zweiten Trimester und vier bis sechs Kilo im dritten Trimester zu. Wie gesagt: Das kann sich bei dir anders verteilen. Die eine legt gleich drei Kilo zu, die andere verliert fünf, weil sie sich erbrechen muss. Nicht zu vergessen: Bauch und Baby wachsen in Schüben. In der einen Woche bleibt die Zahl auf der Waage gleich. In der anderen zeigt sie zwei Kilo mehr an. Ist alles kein Grund zur Sorge.

Trotzdem: Eine Diät ist ein No-Go. In den Fettzellen eingelagerte, freiwerdende Stoffe könnten deinem Baby und dir schaden.
ZUSATZLEISTUNGEN

In vielen Arztpraxen werden häufig individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) angeboten, für die die Krankenkasse nicht aufkommt. Etwa Akupunktur oder zusätzliche Tests. Wer unsicher ist, kann sich auf www.igel-monitor.de informieren, sich mit seinem Arzt beraten und bei seiner Krankenkasse nachfragen. Manche tragen freiwillig die Kosten für bestimmte Untersuchungen.