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Vollständige eBook-Ausgabe der Hardcoverausgabe

Text copyright © Jessica Ennis Limited 2017

Originally published in the English language as Evie’s Magic Bracelet –

The Enchanted Puppy by Hodder and Stoughton 2017

Die Originalausgabe erschien 2017 bei Hodder and Stoughton.

The moral rights of the author have been asserted.

© 2019 arsEdition GmbH, Friedrichstr. 9, 80801 München

Alle Rechte vorbehalten

© Text: Jessica Ennis-Hill mit Elen Caldecott

Übersetzung: Kati Jansson

© Umschlag- und Innenillustration: Iris Hardt

ISBN eBook 978-3-8458-3248-7

ISBN Printausgabe 978-3-8458-2825-1

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Alle Rechte vorbehalten. Unbefugte Nutzungen, wie etwa Vervielfältigung, Verbreitung, Speicherung oder Übertragung können zivil- oder strafrechtlich verfolgt werden.

Für Reggie – Ich liebe dich für immer.

Mummy xx – J.E.-H.

Für Rufus und Frankie – E.C.

Inhalt

Cover

Titel

Impressum

Widmung

1. Kapitel

2. Kapitel

3. Kapitel

4. Kapitel

5. Kapitel

6. Kapitel

7. Kapitel

8. Kapitel

9. Kapitel

10. Kapitel

Leseprobe aus dem Band "Einhorn vermisst!"

Weitere Titel

Nachdenklich betrachtete Evie die glitzernden Staubkörnchen, die unter ihrem Dachfenster tanzten. Funkelten sie wirklich im Sonnenlicht oder war das Magie? Sonne oder Magie – sie wusste es nicht.

Oma Iris würde es wissen, aber Oma Iris war Tausende von Kilometern weit weg in Jamaika. Sie hatte Evie vor einiger Zeit ein geheimnisvolles, fantastisches Armband geschickt, mit dessen Hilfe sie Magie sehen und die Sprache der Tiere verstehen konnte. Doch die Magie war inzwischen erloschen und nun war das Armband nur noch ein hübsches Etwas an Evies Handgelenk.

Ein ziemlich dreckiges Etwas, um ehrlich zu sein, denn sie nahm es nie ab, auch nicht zum Schlafen. Evie seufzte. Immerhin hatte sie viel Spaß mit dem Armband gehabt, solange es noch magisch war.

»Evie!«, rief ihr Vater von unten. »Beeil dich!«

Oh nein! Mist, die Schule! Evie war so sehr mit dem Anstarren der möglicherweise magischen Staubflocken beschäftigt gewesen, dass sie ganz vergessen hatte, sich fertig zu machen. Zum Glück standen Schultasche und Schuhe noch da, wo sie sie hingestellt hatte – in Reih und Glied neben dem Stuhl.

Schnell zog sie die Schuhe an und lief aus ihrem Dachzimmer hinunter in den Flur.

Papa stand unten an der Treppe. In seinen großen Händen hielt er etwas Kleines. »Die Post war da, während du vor dich hin geträumt hast«, grinste er. »Das hier ist für dich.«

Für sie? Evie machte einen Freudensprung. Konnte es von Oma Iris sein?

Papa hielt ihr das hübsch eingepackte Päckchen hin und Evie erkannte die Handschrift. Ja! Es war von Oma Iris! »Danke!« Sie lächelte Papa an.

»Pack es schnell aus«, sagte er. »In zwei Minuten gehen wir los.«

Evie setzte sich auf die unterste Treppenstufe, während Papa nachschaute, wo ihre kleine Schwester Lily abgeblieben war. Die Hündin Mila wedelte erwartungsvoll mit dem Schwanz. Sie hoffte, dass das hübsche Päckchen Hunde-Leckerli enthielt.

»Tut mir leid, Mila, Oma schickt nur zu Weihnachten Hundeschokolade«, sagte Evie. »Das hier ist für mich.«

Mila ließ enttäuscht die Ohren hängen.

Vorsichtig entknotete Evie das Geschenkband und wickelte das Papier ab. Sie hielt die Luft an. In dem Päckchen lag noch ein Armband! Es bestand aus Seidenfäden, die mit winzigen Muscheln verwoben waren. Sie glitzerten und glänzten, als Evie das Armband herausholte.

Ob Papa das gesehen hatte? Sie spähte durch das Treppengeländer. Nein, er war mit Lily beschäftigt. Sie sollte sich die Schuhe anziehen, konnte aber nur einen finden. Schnell tauschte Evie das neue Armband gegen das alte aus, bevor das Rätsel des verschwundenen Schuhs gelöst würde.

Ob die Magie nun zurück war? Aufgeregt beugte sie sich zu Mila hinunter. »Wie geht’s dir heute?«, fragte sie den Hund.

Mila leckte ihr das Gesicht.

»Iiiih, lass das!«, sagte Evie und wischte sich das Gesicht mit dem Ärmel ab. Mila redete also nicht mit ihr. Vielleicht war dies doch nur ein ganz normales Armband? Aber halt – beim letzten Mal hatte Oma Iris ihr eine Nachricht mitgeschickt. Ob es wieder eine gab? Evie durchwühlte das Seidenpapier, bis sie einen Zettel fand.

Ein neues Armband siehst du hier,

drei magische Tage schenkt es dir.

Der Zauber ist nicht für dich allein,

vieles wird in Bewegung sein.

Na toll, noch mehr Rätsel. Oma Iris mochte es eben geheimnisvoll. Doch Evie würde es schon herausfinden, denn mit Geheimnissen kannte sie sich aus. Schnell zog sie den Ärmel über das Armband, als Lily angepoltert kam.

»Los, zur Schule!«, brüllte Lily. »Wer zuletzt kommt, ist ein altes Stinktier!«

Evie folgte ihr aus dem Haus und dachte dabei über das Gedicht von Oma Iris nach. Was es wohl bedeuten mochte?

In der Schule ging es morgens immer zu wie in einem Bienenstock. Eltern mit Kinderwagen, Schüler auf dem Fahrrad oder Roller, Lehrer mit Umhängetaschen voller Bücher – alle drängten sich durch das Tor.

Evie hielt Ausschau nach den kleinsten Anzeichen von Magie. Beim letzten Mal hatten die Möwen gesprochen und während einer Schnitzeljagd war ein Einhorn aufgetaucht. Ob das mit dem neuen Armband auch passieren würde?

Da! Über einem Kleinkind, das zwischen seinen Eltern hin- und herschwang, spannte sich ein goldener Streifen wie ein Regenbogen – hui! Einen zweiten Goldstreifen entdeckte sie über einem Jungen, der die Arme um seine Mutter schlang.

Solche Zeichen konnte Evie sehen, seit sie dem Einhorn begegnet war. Doch welche Kräfte in dem neuen Armband steckten, hatte sie, als sie die Schule erreichten, noch nicht herausgefunden. Etwas unkonzentriert verabschiedete sie sich von ihrem Vater und machte sich auf zum Klassenzimmer der Klasse 6.

Frau Willis, die Lehrerin, schrieb gerade etwas an die Tafel und die Klasse schnatterte wie ein rauschender Bach. Evie lief geradewegs auf ihre Freunde Isabelle und Theo zu. Vor ihrem Tisch angekommen, zog sie wortlos den Ärmel ein Stückchen hoch.

Beide wussten sofort, was das bedeutete – schließlich waren sie bei dem letzten magischen Abenteuer dabei gewesen.

»Die gute alte Oma Iris!«, flüsterte Isabelle.

»Was kann das Armband denn?«, wollte Theo wissen.

»Ich weiß es noch nicht. Auf dem Zettel stand etwas von ›in Bewegung sein‹– vielleicht bringt es uns an einen tollen Ort«, überlegte Evie.

Isabelle trommelte aufgeregt auf ihren Tisch. »Florida! Vielleicht bringt es uns ins Disneyland? Oder in die Wüste, die wollte ich schon immer mal sehen. Nein, warte, New York!« Sie schloss mit einem dramatischen Trommelwirbel ab.

»Isabelle!«, schimpfte Frau Willis. »Das hier ist keine Bandprobe. Bitte mach nicht so viel Lärm.«

»Tut mir leid«, entschuldigte sich Isabelle grinsend.

Als die Stunde begann, setzte sich Evie an ihren Platz am Fenster. Sie holte ihr Federmäppchen heraus und schlug ihr Übungsbuch auf. Doch sie konnte sich nicht auf die Worte der Lehrerin konzentrieren.