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„your name.“ von Makoto Shinkai

Aus dem Japanischen von Claudia Peter

Originaltitel: „Kimi no na ha.“

Originalausgabe:

Novel your name.

© Makoto Shinkai

© 2016 TOHO CO., LTD. / CoMix Wave Films Inc. / KADOKAWA CORPORATION / East Japan Marketing & Communications, Inc. /AMUSE INC. / voque ting co.,ltd. / Lawson HMV Entertainment, Inc.

First published in Japan in 2016 by KADOKAWA CORPORATION, Tokyo.

German translation rights arranged with KADOKAWA CORPORATION, Tokyo through TOHAN CORPORATION, Tokyo.

Deutschsprachige Ausgabe erschienen bei

© Egmont Manga.digital

verlegt durch Egmont Verlagsgesellschaften mbH,

Alte Jakobstraße 83, 10179 Berlin

1. Auflage 2017

Verantwortliche Redakteurin: Katharina Altreuther

Textbearbeitung: Etsche Hoffmann-Mahler

Gestaltung: Laura Bartels

Koordination: Theresa Lindenstruth

Satz und E-Book: Datagrafix GmbH, Berlin

ISBN 978-3-7704-9702-7

Wie ist dein Name?
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www.egmont-manga.de

Die Egmont Verlagsgesellschaften gehören als Teil der Egmont-Gruppe zur Egmont Foundation – einer gemeinnützigen Stiftung, deren Ziel es ist, die sozialen, kulturellen und gesundheitlichen Lebensumstände von Kindern und Jugendlichen zu verbessern. Weitere ausführliche Informationen zur Egmont Foundation unter

www.egmont.com

Inhalt

1. KapitelDer Traum

2. KapitelDer Anfang

3. KapitelTage

4. KapitelNachforschungen

5. KapitelErinnerungen

6. KapitelWiederholung

7. KapitelSüßer Kampf

8. KapitelDein Name

Nachwort

KommentarGenki Kawamura

Glossar

1. Kapitel

Der Traum

Eine vertraute Stimme und ein mir bekannter Geruch. Das Licht, das ich so sehr mag, gepaart mit einer angenehmen Wärme.

Ich bin eng an einen mir sehr kostbaren Menschen geschmiegt, zwischen uns nicht der kleinste Spalt. Wir sind untrennbar miteinander verbunden. Wie damals als Säugling an der Mutterbrust spüre ich nicht einen Hauch von Angst oder Verlassenheit. Ein durch und durch süßes Gefühl, ein Gefühl noch nie etwas verloren zu haben, füllt schmerzhaft meinen Körper.

Ich öffne die Augen.

Die Decke.

Das Zimmer.

Der Morgen.

Allein.

In Tokio.

Ach so, ich habe nur geträumt. Ich hieve mich aus dem Bett.

Und in diesen gerade mal zwei Sekunden ist das Gefühl des wohligen Einsseins, das mich bis eben noch umhüllt hat, für immer verloren. Spurlos und ohne jeden Nachklang. Angesichts dieser brutalen Abruptheit schießen mir, ohne dass ich einen klaren Gedanken fassen kann, die Tränen in die Augen.

Als ich morgens die Augen öffne, laufen mir Tränen übers Gesicht. So etwas kommt bei mir immer mal wieder vor.

Und nie kann ich mich an das erinnern, was ich gerade geträumt habe.

Ich betrachte meine rechte Hand. Die Hand, mit der ich mir eben noch die Tränen abgewischt habe. Den winzigen Tropfen, immer noch auf der Spitze meines Zeigefingers.

Und genauso schnell wie die Tränen getrocknet sind, die nur einen Moment lang meine Augenwinkel benetzten, ist auch der Traum verblasst.

Es war etwas unglaublich Wichtiges. Zum Greifen nah.

Ich weiß es nicht mehr.

Ich gebe auf, steige aus dem Bett und gehe ins Bad. Während ich mir das Gesicht wasche, habe ich das Gefühl, dass ich schon einmal über die Wärme und den Geschmack des Wassers erstaunt war. Ich starre in den Spiegel. Und ein Gesicht, das irgendwie unzufrieden wirkt, starrt zurück.

Während ich in den Spiegel schaue, binde ich mir die Haare zusammen. Dann schlüpfe ich in mein Frühlingskostüm.

Ich zurre die Krawatte fest, die ich endlich zu binden gelernt habe, und ziehe den Anzug an.

Ich öffne die Wohnungstür.

Ich schließe die Apartmenttür und vor meinen Augen…

… breitet sich die Landschaft Tokios aus, an deren Anblick ich mich endlich gewöhnt habe. Und so wie ich mir früher ganz selbstverständlich die Namen der Berge gemerkt habe, kann ich mittlerweile die Namen einer ganzen Reihe Hochhäuser aufsagen.

Ich lasse das Gedränge an der Bahnsteigsperre des Bahnhofs hinter mir und fahre die Rolltreppe hinunter.

Ich steige in den Pendlerzug. Ich lehne mich an die Tür und lasse die Landschaft vorüberziehen. Die Fenster der Gebäude, die Fahrzeuge, die Fußgängerbrücken, die ganze Stadt quillt über vor Menschen.

Der Himmel ist weiß und leicht bewölkt, wie so oft zur Kirschblütenzeit. Ein Waggon mit hundert Personen, ein Zug mit tausend Menschen, und eintausend Züge, die diese Stadt durchstreifen.

Und während ich wie immer die Stadt betrachte, merke ich plötzlich:

Ich suche jemanden, jemanden bestimmten.