Kristen R. Ghodsee
Warum Frauen im Sozialismus besseren Sex haben
Und andere Argumente für ökonomische Unabhängigkeit
Aus dem Englischen von Richard Barth und Ursel Schäfer
Suhrkamp
Für Hayden, Jo und Nana
Vorwort zur deutschen Ausgabe
Vorwort zur Originalausgabe
Einleitung: Vielleicht ist es Kapitalismus, woran Sie leiden
1. Frauen – wie Männer, nur billiger: Über Arbeit
2. Worauf Sie sich gefasst machen sollten, wenn Sie in der Hoffnung sind: Über Mutterschaft
3. Hosenanzüge reichen nicht: Über Chefinnen
4. Kapitalismus zwischen den Laken: Über Sex (Teil I)
5. Jeder nach ihren Bedürfnissen: Über Sex (Teil II)
6. Wahlurnen statt Barrikaden: Über Staatsbürgerinnen
Danksagung
Weiterführende Literatur
Anmerkungen
Meine Erinnerungen lassen sich im Wesentlichen in vier Kategorien einteilen. Der erste Typ Erinnerungen ist historisch: eine lineare Abfolge bestimmter Ereignisse. Die Autofahrt von Sofia nach Zagreb 2009, um ein U2-Konzert zu besuchen, oder die Reise von Boston über Amsterdam und Nairobi nach Lusaka, um eine verehrte Stammesführerin zu interviewen. Andere sind intellektueller Natur: Ich erinnere mich an das erste Mal, als ich etwas über Hegels Dialektik oder die kulturelle Vielfalt von Verwandtschaftsmustern lernte. Der dritte Typ von Erinnerungen sind Sinneseindrücke: der Klang von Rachmaninows »Vocalise«, der Anblick der aufgehenden Sonne in Japan, der Geruch von Gardenien im Frühling oder der Geschmack von frischer Wassermelone mit salzigem weißen bulgarischen Käse. Die letzte – und eindringlichste – Kategorie umfasst emotionale Erinnerungen. Was diesen an Detailliertheit mangelt, machen sie mit ihrer Intensität wett. Es ist eine solche emotionale Erinnerung, die ich an den Abend des 30. Juni 1990 auf dem Alexanderplatz habe.
Elena Lagadinowa (rechts, mit Angela Davis) (1930-2017): Die jüngste Partisanin, die während des Zweiten Weltkrieges gegen die
mit den Nationalsozialisten verbündete bulgarische Monarchie kämpfte. Bevor sie Vorsitzende
des Komitees der bulgarischen Frauenbewegung wurde, machte sie einen Doktor in Agrarbiologie
und arbeitete als Forschungsassistentin. Lagadinowa stand an der Spitze der bulgarischen
Delegation auf der ersten UN-Weltfrauenkonferenz 1975. Da freie Märkte zur Diskriminierung jener führen, die Kinder
austragen, so Lagadinowas Überzeugung, können Frauen in ihrer Doppelrolle als Arbeiterinnen
und Mütter nur durch staatliche Eingriffe unterstützt werden.
(Mit freundlicher Genehmigung von Elena Lagadinowa.)
Mein erster Aufenthalt in Deutschland führte mich in ein Land, das es nicht mehr gibt. Ich hatte den Sommer 1990 damit verbracht, als Rucksacktouristin durch Bulgarien, Jugoslawien, Rumänien, Ungarn und die Tschechoslowakei zu reisen. Beim Grenzübertritt in die DDR ließen mich die Grenzbeamten erst passieren, nachdem ich einen bestimmten Betrag Dollar in Ostmark umgetauscht hatte – dabei sollte diese Währung in weniger als einer Woche Geschichte sein. Und als Amerikanerin hatte ich keinen Anspruch darauf, Ostmark am 1. Juli in D-Mark zu wechseln. Mir blieb nichts anderes übrig, als sie auszugeben, und das tat ich, indem ich allerhand Deutschen, die ich nie zuvor gesehen hatte, Getränke spendierte.
An den Namen des Lokals kann ich mich nicht mehr erinnern, aber es war randvoll mit Menschen, die den bevorstehenden Umtausch ihrer Ostmarkscheine in eine harte Währung feierten. Es waren überwiegend junge Leute, und das Zechgelage dauerte bis in die frühen Morgenstunden. Ich erinnere mich, wie ich nach zahllosen Gesprächen mit Fremden und viel zu vielen Bieren das Gefühl hatte, ich surfe auf der Welle der Geschichte und werde Zeugin eines bedeutenden Einschnitts. In mein emotionales Gedächtnis brannten sich die Hoffnung, die Freude und die Ungläubigkeit über die unendlichen Möglichkeiten ein, die mit der neuen Freiheit verbunden waren. Als jemand, der den Großteil seiner Teenagerjahre in großer Angst vor dem drohenden Inferno eines Atomkrieges verbracht hatte, wurde ich in jener Nacht auf dem Alexanderplatz mit einem alles durchdringenden Optimismus angesichts der Geburt einer neuen Welt angesteckt.
Nach jenem ersten Aufenthalt fand Deutschland immer wieder Wege, mich zurückzulocken. Nach Kurzbesuchen in einem Berlin voller Kräne 1995, 2000 und 2005 zog ich 2008 nach Rostock, wo ich am Max-Planck-Institut für demografische Forschung ein Aufenthaltsstipendium erhalten hatte. Fast 18 Jahre nach jener wunderbaren Nacht unter dem Berliner Fernsehturm erlebte ich, dass sich die mit der Wiedervereinigung verknüpften Hoffnungen für viele Ostdeutsche nicht erfüllt hatten. Als ich im Sommer 2009 einen weiteren Monat in Rostock verbrachte, wuchs meine Neugier hinsichtlich der gesellschaftlichen Auswirkungen auf einfache Männer und Frauen im Osten. Da ich seit 1997 die Folgen der »Wende« in Bulgarien erforschte, war ich mit den Hoffnungen, die die Menschen in Demokratisierung, Kapitalismus und freie Märkte gesetzt hatten und die nunmehr enttäuscht worden waren, bestens vertraut. Zwar wünschte sich niemand den Autoritarismus zurück, doch viele litten noch immer unter den Folgen der sozialen, politischen und wirtschaftlichen Umwälzungen und ärgerten sich über die Weigerung im Westen, dieses Leid zur Kenntnis zu nehmen.
Im August 2014 nahm ich ein weiteres Aufenthaltsstipendium an, dieses Mal am Freiburg Institute for Advanced Studies (FRIAS), und streifte anlässlich der Feierlichkeiten zum 25. Jahrestag des Mauerfalls durch die Straßen von Berlin. Doch das Narrativ von der geglückten Wiedervereinigung – samt prächtigem Feuerwerk über dem Brandenburger Tor und der »Ode an die Freude« aus Beethovens 9. Sinfonie, dirigiert von Daniel Barenboim – blendete die Schwierigkeiten, mit denen viele Männer und Frauen nach wie vor zu kämpfen hatten, die mir im ehemaligen Osten begegnet waren, völlig aus. Wenige Stunden zuvor war ich an der großen Gegendemonstration vor dem Reichstag vorbeigekommen und hatte einen Mann mittleren Alters gesehen, der ein Plakat mit der Aufschrift: »Gestern = SED-Opfer Heute = Merkel-Opfer« hochhielt. Während des Jahres, das ich in Freiburg im Breisgau verbrachte, musste ich angesichts des Aufstiegs von Pegida und der wachsenden Popularität der Alternative für Deutschland, insbesondere im ehemaligen Osten, immer wieder an dieses Plakat denken. Im Dezember 2015 zog ich nach Jena, vertiefte mich fünf weitere Monate in die deutsche Politik und versuchte zu verstehen, was zwischen dem Jubel auf dem Alexanderplatz am 30. Juni 1990 und dem Fackelmarsch von Rechtsextremen im Zentrum von Jena, dessen Zeugin ich am 20. April 2016 wurde, eigentlich geschehen war.
Da in diesem Jahr der 30. Jahrestag des Mauerfalls gefeiert wird, scheint es mir angebracht, uns über die Geschichte der letzten drei Dekaden Gedanken zu machen. Ich weiß, dass viele Deutsche beim Wort »Sozialismus« an den blassen, weißhaarigen Erich Honecker denken, wie er vor grauen, bröckelnden Fassaden veralteter Fabriken steht, in denen minderwertige Produkte hergestellt werden, die niemand kaufen will. »Sozialismus« ist im besten Fall fade und langweilig, im schlimmsten Fall mörderisch und grausam.
Und doch sind mit der Abkehr vom Staatssozialismus des 20. Jahrhunderts Probleme wie die Instabilität und Ungleichheit, die der freie Markt in Europa hervorgebracht hat, keineswegs gelöst, und die Reallöhne der meisten deutschen Arbeiter sind seit Anfang der neunziger Jahre kaum gestiegen. Ein entfesselter Kapitalismus hat neue Monopole wie Google und Amazon hervorgebracht und uns den Aufstieg von Geschäftsmodellen beschert, die auf befristeten und prekären Arbeitsverhältnissen beruhen. Zudem steuert Deutschland wie alle Industrienationen mit großer Geschwindigkeit auf eine neue Welt zu, in der Kohlendioxid produzierende Arbeiter von Algorithmen und Androiden verdrängt werden, während gleichzeitig der menschengemachte Klimawandel unseren Planeten zu einem immer unwirtlicheren Ort werden lässt. Der Kapitalismus hat der zersetzenden Kraft der Fremdenfeindlichkeit, des Rassismus oder des Sexismus nichts entgegenzusetzen. Auch in Deutschland steht eine Frau, die sich ein Kind wünscht, trotz Elterngeld und garantiertem Kitaplatz vor einem ganzen Berg von Schwierigkeiten. Gesellschaftliche und kulturelle Erwartungen schränken Mütter in ihren beruflichen Möglichkeiten ein, und auf umkämpften Arbeitsmärkten werden Frauen mit familiären Verpflichtungen diskriminiert – mit der Folge, dass sie wirtschaftlich zu oft von Männern abhängig sind.
Da das 21. Jahrhundert so viele neue Herausforderungen bereithält – politisch, persönlich, wirtschaftlich und ökologisch –, ist es meiner Meinung nach an der Zeit, die Geschichte des Staatssozialismus im 20. Jahrhundert neu aufzurollen und uns mit Aspekten zu beschäftigen, die in der Vergangenheit geschmäht, ignoriert oder schlicht vergessen wurden. Vermutlich sind die potenziellen Lektionen eines solchen Unterfangens vielfältig; mich interessiert am meisten, was wir darüber lernen können, wie es in Gesellschaften, in denen emotionaler Gewinn und finanzieller Wert weitgehend entkoppelt sind, um die Qualität menschlicher Beziehungen bestellt ist. Ist es beispielsweise denkbar, dass manche sozialistische Gesellschaften und ihre politischen Ideale von der Gleichheit der Geschlechter es Frauen erleichterten, ihr Arbeits- und Familienleben in Einklang zu bringen? Hat die staatliche Förderung der wirtschaftlichen Unabhängigkeit von Frauen diesen mehr Autonomie verschafft und so die Qualität ihrer Liebesbeziehungen zu Männern verbessert? Schließlich sind Sozialisten seit Langem der Überzeugung, dass das Gebären und Aufziehen der nächsten Generation von Staatsbürgern nicht einzelnen Frauen innerhalb der engen Grenzen der Kleinfamilie aufgebürdet werden, sondern in der gemeinsamen Verantwortung der ganzen Gesellschaft liegen sollte. Einige der frühesten Verfechter dieser Theorie waren Deutsche, daher scheint mir Deutschland der ideale Ort zu sein, um diese Fragen aufzuwerfen.
*
Indes muss ich gestehen, dass ich beim Schreiben dieses Buches nicht deutschsprachige Leserinnen und Leser vor Augen hatte, auch wenn mir die ursprüngliche Idee dazu während eines Deutschlandaufenthalts gekommen ist. Als Fellow moderierte ich im Frühjahr 2015 am FRIAS eine »After Hours Conversation« mit Freiburger Forschern und Studierenden über den Dokumentarfilm Liebte der Osten anders? Sex im geteilten Deutschland aus dem Jahr 2007. Da fast ausschließlich »Wessis« anwesend waren, entspann sich eine angeregte und kontroverse Debatte, die ich in meinem Buch Red Hangover. Legacies of Twentieth-Century Communism (2017) im Kapitel »Gross Domestic Orgasms« einzufangen versucht habe. Darin bettete ich die Diskussion am FRIAS in den Kontext der anthropologischen und soziologischen Forschung in Deutschland, Polen und Tschechien über Sexualität hinter dem Eisernen Vorhang ein. Vor dem offiziellen Erscheinen von Red Hangover lud mich die New York Times dazu ein, die Argumentation jenes Kapitels in einem 1200 Wörter kurzen Meinungsbeitrag zu veröffentlichen. Der Artikel erschien in einer Serie von Kolumnen zum 100. Jahrestag der russischen Revolutionen von 1917; meiner Meinung nach ist die Achtung der Rechte von Frauen eines ihrer zentralen Vermächtnisse.
Der Artikel traf einen Nerv und löste weltweit Diskussionen und einen Shitstorm aus. Und da er online an ebenjenem Tag erschien, als in Charlottesville die schockierenden Proteste von Neonazis stattfanden, wurde ich außerdem wochenlang zur Zielscheibe gehässiger Beschimpfungen und Gewaltandrohungen vonseiten der Rechten. Als die Trolle so richtig in Fahrt waren, rief der Verlag Bold Type Books bei mir an und fragte, ob ich Lust hätte, meine Sichtweise etwas ausführlicher zu begründen und mit Verweisen auf die zugrunde liegende Forschung zu untermauern. Zu den größten Kritikpunkten an meinem Gastbeitrag gehörte nämlich, dass ich zu wenig Belege für meine Behauptungen geliefert hatte – was in einem kurzen Zeitungsartikel nun einmal schwierig zu bewerkstelligen ist. Trotz der Gehässigkeit des Twitter-Mobs nahm ich die Gelegenheit, interessierten Lesern diese einzigartigen Forschungsergebnisse näherzubringen, gerne an. Doch in den Gesprächen mit meinem Lektor waren wir uns von Anfang an einig, dass ich unmittelbar jene jungen amerikanischen Frauen ansprechen sollte, die wütend über die sexistische Politik unseres Frauen begrapschenden Obersten Twitterers waren. Es sollte ein dünnes Buch zur näheren Ausführung und Unterfütterung meiner Argumentation werden, zugeschnitten auf jene Millennials und Angehörige der Generation Z, die lange nach dem Ende des Kalten Krieges geboren wurden und trotzdem in der mit aggressivem Antikommunismus durchtränkten Kultur Amerikas gefangen sind.
Sosehr es mich freut, dass dieses Buch in deutscher Übersetzung erscheint, habe ich daher das Gefühl, mich im Voraus dafür entschuldigen zu müssen, wie sehr es auf Amerika fokussiert ist – vor allem vor dem Hintergrund, dass ich mein gesamtes Berufsleben mit der Erforschung der gesellschaftlichen Auswirkungen der »Wende« in Osteuropa verbracht habe, insbesondere auf Frauen. Mir bleibt nur zu hoffen, dass deutsche Leserinnen und Leser nachsichtig mit mir sein werden, weil sie wissen, wie schrecklich die Lage in den USA in den letzten Jahrzehnten geworden ist. In meiner Zeit in Freiburg und Jena war ich immer ein wenig bestürzt, durch welch rosarote Brille die meisten Deutschen die USA in den acht Jahren der Präsidentschaft Obamas gesehen haben. Ich bin zwar ebenfalls der Auffassung, dass Barack Obama gegenüber George W. Bush ein enormer Fortschritt war (und im Vergleich zu seinem Nachfolger ein Kandidat für die Seligsprechung), doch die fundamentalen Probleme der amerikanischen Wirtschaft hat Obama nie angepackt, und die Einkommensungleichheit hat er nach der Finanzkrise 2008 in mancher Hinsicht sogar verschärft. Indem Obama die Politik seines Vorgängers fortsetzte und mit dem Argument, sie seien »systemrelevant«, ebenjene Banken rettete, die die Krise überhaupt erst herbeigeführt hatten, bescherte er Durchschnittsamerikanern stürmische Jahre und trägt damit (zumindest indirekt) eine Mitverantwortung für die Katastrophe vom November 2016.
Was den Kapitalismus betrifft, so muss man sich klarmachen, dass die Vereinigten Staaten eine ziemlich brutale Version praktizieren. Ich weiß das aus persönlicher Erfahrung, weil ich zusätzlich zu der Zeit, die ich in Deutschland verbracht habe, nahezu zehn Jahre lang in Afrika, Asien und Europa gelebt oder gearbeitet habe: ein Jahr in Ghana, drei Jahre in Japan, ungefähr ebenso lange in Bulgarien und etwa ein weiteres Jahr in Westeuropa. Wenn ich den Lebensstil eines durchschnittlichen Europäers oder einer durchschnittlichen Asiatin mit dem meiner amerikanischen Landsleute vergleiche, bin ich immer wieder über die eklatant unterschiedliche Rolle schockiert, die dem Staat beim Aufbau eines sozialen Netzes zugeschrieben wird. Während alle anderen Industrienationen der Welt in irgendeiner Form staatliche Gesundheitsfürsorge, kostenlose oder subventionierte Hochschulbildung und bezahlten Elternurlaub genießen – um nur einiges zu nennen –, sprechen Amerikaner verächtlich vom »Bevormundungsstaat«. Als Präsident Obama den Affordable Care Act (»Obamacare«) ins Parlament einbrachte, warfen ihm Politiker der Republikanischen Partei vor, er sei ein extremer Sozialist, der mit allen Mitteln die Vereinigten Staaten zerstören wolle. Ja, jedes Sozialprogramm, das zu einer Umverteilung vom reichsten Prozent zu den 99 Prozent führen könnte, löst durch Mark und Bein gehendes Geschrei über Stalin und den Gulag aus. In seiner Rede zur Lage der Nation Anfang 2019 stellte Präsident Trump klar: »Amerika wird niemals ein sozialistisches Land sein.«
Insofern muss ich zugeben, dass Deutsche es im Vergleich zu Amerikanerinnen ziemlich gut haben: bezahlter Elternurlaub mit Rückkehrrecht auf den Arbeitsplatz, Kindergärten, Krankenversicherung, kostenloses Hochschulstudium usw. Für die in Amerika herrschenden Plutokraten sind große Teile von Kontinentaleuropa eine »sozialistische« Hölle. Selbst im ärmsten Mitgliedsstaat der Europäischen Union, in Bulgarien, genießen wirtschaftlich Marginalisierte mehr soziale Absicherung als in Not geratene Amerikaner. Wenn in Amerika heute von »Sozialismus« gesprochen wird, geht es in der Regel um eine Spielart des demokratischen Sozialismus, wie man ihn in Norwegen oder Schweden antrifft. Verweisen jedoch Bernie Sanders oder Alexandria Ocasio-Cortez auf diese Länder, so entgegnen die Republikaner, das seien ja keine »sozialistischen« Länder, da es dort freie Märkte gebe und alle politischen Freiheiten gewährt würden.
Darauf könnte Bernie Sanders antworten: »Okay, dann setzen wir doch politische Maßnahmen nach dem Vorbild von Norwegen oder Schweden um.«
Woraufhin die Republikaner rufen werden: »Niemals! Das ist Sozialismus!«
Für einen bestimmten Teil der amerikanischen Wählerschaft steht jeder Schritt hin zu einem Ausbau der sozialen Sicherungssysteme auf einer Stufe mit den schlimmsten Verbrechen der Stasi. Anstatt jedoch weiterhin semantische Spielchen mit den Konservativen zu spielen, erobert sich die amerikanische Linke derzeit das Wort »Sozialismus« zurück – auch wenn Angehörige der älteren Generationen immer versuchen werden, diesen Begriff fest mit den ganz spezifischen Gräueltaten des 20. Jahrhunderts zu verknüpfen. Ich möchte deshalb klarstellen: Wenn ich den Begriff »Sozialismus« verwende, bedeutet das nicht, dass ich all das Schreckliche leugne, was das Leben hinter dem Eisernen Vorhang geprägt hat. Nichts liegt mir ferner, als einer Rückkehr zu irgendeiner Spielart des Staatssozialismus das Wort zu reden, wie wir ihn aus dem 20. Jahrhundert kennen. Die Kombination aus autoritärem Staat und Planwirtschaft ist an ihrer eigenen Ineffizienz und ihren inneren Widersprüchen gescheitert. Die DDR und die Sowjetunion sind Schnee von vorgestern, und dabei sollte es auch bleiben. Mir geht es um etwas anderes: Die Gräuel des Staatssozialismus im 20. Jahrhundert sollten nicht dafür missbraucht werden, jede Kritik an den Problemen des heutigen Kapitalismus zum Verstummen zu bringen.
Aber warum sollten wir uns heute überhaupt über den Sozialismus unterhalten, ganz zu schweigen von der Frage, ob er für besseren Sex sorgen kann? Aus meiner Sicht sprechen dafür mehrere Gründe.
Erstens: Auch wenn wenige Deutsche ihr Wirtschaftssystem heute als »sozialistisch« beschreiben würden, darf man nicht vergessen, dass es der Sozialismus war, der die Sozialgesetzgebung hervorbrachte. Nicht nur weil viele Sozialversicherungen zuerst von Theoretikern entwickelt wurden, die sich selbst als »Sozialisten« bezeichneten, sondern weil es die Angst Bismarcks vor der Arbeiterbewegung war, die den Deutschen das Kranken- und Rentenversicherungssystem bescherte, von dem sie bis heute profitieren. Diese Versicherungen waren keine Geschenke der Industriellen, sondern Zugeständnisse, die ihnen in jahrelangen Auseinandersetzungen abgerungen wurden.
Zweitens gibt es in Deutschland und Europa nach wie vor enorme Ungleichheit, ein Problem, das Männer wie Frauen auch in ihrem Intimleben zu spüren bekommen. Ja, Deutschland hat seit mehr als einem Jahrzehnt eine Frau als Regierungschefin, doch die große Mehrheit der Frauen leidet noch immer unter Ungerechtigkeiten, die der Kapitalismus verursacht und verschärft. Überall in Europa erhalten Frauen für die gleiche Arbeit weniger Lohn und haben Mühe, ihre beruflichen und familiären Verpflichtungen unter einen Hut zu bekommen. Und in den Ländern, in denen Sparprogramme für Kürzungen bei sozialen Einrichtungen und Sozialleistungen gesorgt haben, sind es die Frauen, die in die Bresche springen – und sich um die Kinder, Kranken und Alten kümmern, während die Banker in ihrem Reichtum schwelgen.
Drittens hat der Sozialismus wichtige Ideen hervorgebracht, die es sich zu bewahren lohnt. Wenn wir die schlimmsten Exzesse des Staatssozialismus, wie er in der DDR oder der Sowjetunion praktiziert wurde, von uns weisen, sollten wir nicht das Kind mit dem Bade ausschütten. Zwei sozialistische Ideen, die wir erhalten sollten, sind die Betonung der wirtschaftlichen Unabhängigkeit von Frauen und die Idee, dass Liebesbeziehungen frei von finanziellen Überlegungen sein sollten. Zu oft werden ehemalige DDR-Bürgerinnen und -Bürger wegen ihrer Erfahrungen und Erinnerungen in den deutschen Medien schlechtgemacht und als unverbesserliche Ostalgiker dargestellt, die sich in eine vermeintlich bessere Vergangenheit zurücksehnen, anstatt nach vorne zu schauen, und dabei die negativen Seiten des Unrechtsstaats ausblenden, in dem sie einst lebten. Die Kritik und die Beschwerden dieser Menschen werden als Schwärmerei jener abgetan, die vom Leben unter der »zweiten Diktatur« bleibenden psychischen Schaden davongetragen hätten und unfähig seien, sich an die Verantwortung zu gewöhnen, die Staatsbürger einer Demokratie tragen. Doch in den letzten zehn Jahren hat eine neue Generation von Forschern überall im ehemaligen Ostblock – auf der Grundlage von neu geöffneten Archiven, soziologischen Studien und Augenzeugenberichten – die gelebte Erfahrung des Staatssozialismus erforscht (siehe 5. Kapitel), und auch wenn sie unsere bisherigen erkenntnistheoretischen Vorurteile infrage stellen: Die Auseinandersetzung mit ihren Ergebnissen lohnt sich.
Viertens sollte der Aufstieg rechtspopulistischer Parteien und Politiker – in Deutschland, Ungarn, Polen und in den USA – uns allen Angst machen. Rechte Politiker halten sich beim Umgang mit der Geschichte nicht an das Gebot der Fairness. Wenn konservative Politiker in den Vereinigten Staaten beispielsweise ein Loblied auf den freien Markt singen, entkoppeln sie Kapitalismus und freie Märkte stets von deren historischen Verstrickungen in Sklaverei, Imperialismus und Monopolwirtschaft. Sobald jedoch das Wort »Sozialismus« fällt, stellen sie sofort eine Verknüpfung zwischen dessen Geschichte und jener von Hungersnöten, Arbeitslagern und Säuberungen her. Damit will ich nichts von dieser Geschichte leugnen – Sklaverei, Imperialismus, Monopolwirtschaft, Hungersnöte, Gulags und Säuberungen müssen stets Teil unseres kollektiven Verständnisses der historischen Entwicklung des Kapitalismus und des Sozialismus sein. Aber politische und wirtschaftliche Systeme verändern sich und entwickeln sich weiter. Verfechter der uneingeschränkten Marktwirtschaft reklamieren diese Dynamik für den Kapitalismus, wollen sie dem Sozialismus jedoch nicht zugestehen.
Vor diesem Hintergrund bedarf es einer differenzierten Sicht auf den Sozialismus in seinem historischen Kontext, zumal in einer Zeit, in der eine neue Politikergeneration sozialistische Ideen aufgreift. In den Vereinigten Staaten ist der »Green New Deal«, für den demokratische Sozialisten werben, unsere beste Hoffnung, amerikanische Wähler dazu zu bewegen, den Klimawandel ernst zu nehmen. Politiker wie Bernie Sanders und Alexandria Ocasio-Cortez sprechen eine neue Generation Staatsbürger an. Man darf nicht vergessen, dass Ocasio-Cortez im Oktober 1989 geboren wurde, nur einen Monat vor dem Mauerfall. Ihre Vision des Sozialismus ist von der historischen Realität der brutalen Vergangenheit unbeeinflusst. Natürlich sollte sie diese historische Realität nicht ausblenden, aber wenn »Sozialismus« das Wort ist, das eine jüngere Generation anzusprechen vermag, die von der grausamen Launenhaftigkeit des amerikanischen Kapitalismus und Imperialismus genug hat, dann lohnt es sich meiner Meinung nach, diesen Begriff und die damit bezeichneten Ideale in die Gegenwart herüberzuretten und einen Weg zu finden, sie so umzufunktionieren, dass sie uns dabei helfen können, die vielen Herausforderungen zu bewältigen, die das 21. Jahrhundert bereithalten mag.
Die wichtigste Botschaft dieses Buches lautet letztlich, dass nichts in Stein gemeißelt ist. Die Wirtschaftselite, die vom Status quo profitiert, möchte, dass die jungen Leute frustriert aus dem politischen Prozess aussteigen. Diese Elite schürt den Abscheu und frohlockt über die Apathie der Bürger. Doch wenn wir uns dem Pessimismus verweigern, den Zynismus in Schach halten und alle miteinander anfangen daran zu glauben, dass eine andere Welt möglich ist, kann das Rad der Geschichte sich weiterdrehen und Mauern können fallen.
Vielleicht am lebhaftesten in Erinnerung geblieben ist mir von jener Nacht auf dem Alexanderplatz vor so vielen Jahren, wie ungläubig ich den Geschehnissen um mich herum gegenüberstand. Jahrelang hatte ich geglaubt, der Kalte Krieg werde mit der Auslöschung der Menschheit durch einen Atomkrieg enden, und jetzt feierte ich hier den scheinbaren Triumph des kapitalistischen Individualismus über den sozialistischen Kollektivismus. Und diesen Sieg feierte ich, indem ich Menschen in die Arme fiel, die noch ein Jahr zuvor die Todfeinde meines Heimatlandes gewesen waren, und mit ihnen Bier trank, das ich mit Papierfetzen bezahlt hatte, die am nächsten Tag wertlos gewesen wären. Wir feierten den Sieg des Kapitalismus, aber heute, 30 Jahre später, ist mir klar, dass das mit Kapitalismus überhaupt nichts zu tun hatte. Die emotionale Erinnerung, die ich an den 30. Juni 1990 habe, ist, dass wir im Grunde alle miteinander verbunden sind, einfach weil wir alle Menschen sind, und dass wir unsere Zukunft auf diesem Planeten gemeinsam gestalten werden. Ein sozialistischeres Gefühl kann ich mir nicht vorstellen.
Kristen R. Ghodsee
Philadelphia, 8. März 2019
Die gesellschaftlichen Auswirkungen des politischen und wirtschaftlichen Übergangs vom Staatssozialismus zum Kapitalismus in Osteuropa beschäftigen mich seit 20 Jahren. Bereist habe ich die Region erstmals wenige Monate nach dem Fall der Berliner Mauer 1989; mein berufliches Interesse nahm seinen Anfang 1997, als ich begann, die Folgen des Zusammenbruchs der kommunistischen Ideologie für die einfachen Leute zu erforschen. Als Doktorandin und später als Universitätsprofessorin lebte ich mehr als drei Jahre in Bulgarien und 19 Monate im Osten und Westen Deutschlands. Im Sommer 1990 reiste ich zwei Monate lang durch Jugoslawien, Rumänien, Ungarn, die Tschechoslowakei sowie – kurz bevor sie von der Landkarte verschwand – die DDR. Seither bin ich häufig zu Gastvorträgen nach Osteuropa eingeladen worden, etwa nach Belgrad, Bukarest, Budapest und Warschau. Da ich oft mit dem Auto, Bus oder Zug unterwegs bin, habe ich das Wüten des neoliberalen Kapitalismus in der ganzen Region mit eigenen Augen gesehen: An die Stelle öder, mit den verfallenen Ruinen einst florierender Fabriken übersäter Landschaften traten neue Vorstädte mit Supermärkten, in denen man 42 verschiedene Sorten Shampoo kaufen kann. Außerdem habe ich untersucht, wie die Einführung unregulierter Märkte in Osteuropa für viele Frauen mit der Rückkehr zu einem untergeordneten Status einherging, in dem sie wirtschaftlich von Männern abhängig waren.
Seit 2004 habe ich sechs wissenschaftliche Bücher und mehr als drei Dutzend Artikel und Aufsätze veröffentlicht, in denen ich mich auf empirische Belege aus Archiven, Interviews und umfangreiche ethnografische Feldforschungen stütze. Im vorliegenden Buch schöpfe ich aus meiner mehr als 20-jährigen Erfahrung in Forschung und Lehre, um eine Einführung für eine breite Leserschaft zu schreiben, die sich für sozialistische feministische Theorien in Europa, die Lebenswirklichkeit im Staatssozialismus des 20. Jahrhunderts und die Lehren für die Gegenwart interessieren. Seit dem unerwarteten Erfolg von Bernie Sanders in den Vorwahlen der Demokraten 2016 werden sozialistische Ansätze in der amerikanischen Öffentlichkeit breiter diskutiert. Vor diesem Hintergrund ist es unerlässlich, dass wir innehalten und aus den Erfahrungen der Vergangenheit lernen, im Schlechten wie im Guten. Weil ich einer differenzierten Sicht auf die Geschichte das Wort rede und der Überzeugung bin, dass nicht alles im Staatssozialismus schlecht war, wird der Vorwurf, ich sei eine Apologetin des Stalinismus, nicht ausbleiben. Hasserfüllte persönliche Angriffe sind im derzeitigen, extrem polarisierten politischen Klima an der Tagesordnung, und es entbehrt für mich nicht der Ironie, dass jene, die behaupten, Totalitarismus zu verabscheuen, kein Problem damit haben, andere mundtot zu machen oder einen hysterischen Twitter-Mob zu entfesseln. »Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden«, so der berühmte Satz Rosa Luxemburgs. Dieses Buch möchte zum Andersdenken über die staatssozialistische Vergangenheit, unsere neoliberale kapitalistische Gegenwart und Wege in unsere kollektive Zukunft anregen.
Wenn ich in diesem Buch von »Staatssozialismus« beziehungsweise »staatssozialistisch« spreche, so beziehe ich mich auf jene Staaten Osteuropas und der Sowjetunion, in denen kommunistische Parteien herrschten und politische Freiheiten beschnitten waren. Mit »demokratischer Sozialismus« oder »demokratisch-sozialistisch« bezeichne ich Länder, in denen die politischen Freiheiten gewahrt sind und sozialistische Prinzipien von Parteien verfochten werden, die in freien und fairen Wahlen antreten. Zwar haben sich schon viele Parteien »kommunistisch« genannt, doch beschreibt dieser Begriff eigentlich das Ideal einer Gesellschaft, in der alle wirtschaftlichen Vermögenswerte Gemeinschaftseigentum sind und Staat und Gesetz »abgestorben« sind. Dieser Zustand ist nirgends je erreicht worden, und deshalb bemühe ich mich, diesen Begriff zu vermeiden, wenn ich von real existierenden Staaten spreche.
Was die Semantik betrifft, so habe ich auch versucht, intersektionelle Diskriminierung zu berücksichtigen. Wenn in diesem Buch beispielsweise von »Frauen« die Rede ist, so spreche ich in erster Linie von sogenannten »Cis-Frauen«. Die besonderen Bedürfnisse von Transfrauen waren in der sozialistischen »Frauenfrage« des 19. und 20. Jahrhunderts kein Thema; dennoch habe ich nicht die Absicht, Transgender vor den Kopf zu stoßen oder von der aktuellen Diskussion auszuschließen. Genauso bin ich mir im Kapitel über Mutterschaft bewusst, dass ich ausschließlich von Menschen spreche, deren Geschlechtsidentität dem Geschlecht entspricht, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde. Trotzdem verwende ich die Bezeichnung »Frauen«, gleichwohl diese Kategorie auch Menschen umfasst, die sich als Männer oder etwas anderes fühlen.
Da es sich um ein Buch mit einführendem Charakter handelt, gehe ich nicht im Einzelnen auf Themen wie das bedingungslose Grundeinkommen, die Aneignung von Mehrwert oder Frauenquoten ein. Insbesondere werden eine steuerfinanzierte Krankenversicherung für alle und die kostenlose Hochschulbildung – beides Ansätze, die ich für absolut unerlässlich halte – hier nur gestreift, weil sie von anderen bereits ausführlich behandelt worden sind. Meine Hoffnung ist, dass dieses Buch Leserinnern und Leser dazu anregt, sich eingehender mit den hier aufgeworfenen Fragen am Schnittpunkt von Sozialismus und Feminismus zu beschäftigen. Betonen möchte ich, dass dies keine wissenschaftliche Abhandlung ist; wer sich für den theoretischen Unterbau und methodologische Fragen interessiert, sollte zu den Büchern greifen, die ich in Universitätsverlagen veröffentlicht habe. Im Übrigen bin ich mir der langen und bedeutenden Tradition des sozialistischen Feminismus westlicher Prägung bewusst, auch wenn er auf diesen Seiten nicht diskutiert wird. Interessierten Lesern seien diesbezüglich die Vorschläge im Abschnitt »Weiterführende Literatur« ans Herz gelegt.
Nachweise zu allen direkten Zitaten und statistischen Angaben in diesem Buch finden sich in den Endnoten, die ich jeweils am Absatzende gesetzt habe. Es gibt kaum inhaltliche Endnoten; somit können die meisten Leser die Endnoten getrost ignorieren, es sei denn, sie haben eine Frage zu einer bestimmten Quelle. Allgemeines historisches Material findet sich in der weiterführenden Literatur. Bei persönlichen Anekdoten habe ich zum Schutz der Anonymität Namen und charakteristische Details geändert.
Und schließlich: Angesichts der zahlreichen gesellschaftlichen Probleme, vor denen wir heute stehen, mögen manche die Kapitel über intime Beziehungen als für ihren Geschmack zu anzüglich empfinden, und manche mögen besseren Sex für einen ziemlich trivialen Grund für einen Wechsel des Wirtschaftssystems halten. Doch egal, ob man den Fernseher anschaltet, eine Zeitschrift aufschlägt oder im Internet surft: Das Thema Sex ist allgegenwärtig. Der Kapitalismus hat keinerlei Problem damit, Sexualität zu kommodifizieren und sogar unsere Beziehungsängste auszuschlachten, um uns Produkte und Dienstleistungen anzudrehen, die wir nicht brauchen. Neoliberale Ideologien sollen uns so weit bringen, dass wir unseren Körper, unsere Aufmerksamkeit und unsere Gefühle als käufliche Dinge betrachten. Ich möchte den Spieß umdrehen und anhand meiner Ausführungen über Sexualität die Unzulänglichkeit gänzlich unregulierter, freier Märkte bloßlegen. Wenn wir besser verstehen, wie das derzeitige kapitalistische System grundlegende menschliche Gefühle gekapert und kommerzialisiert hat, ist das ein erster Schritt hin zur Zurückweisung jener Marktbewertungen, die für sich in Anspruch nehmen, unseren elementaren Wert als Menschen zu quantifizieren. Das Politische ist privat.