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Vollständige eBook-Ausgabe der Hardcoverausgabe

München 2019

Text-Copyright © 2018 Kaye Umansky

Originaltitel: Wish for a Witch

Die Originalausgabe ist 2018 im Verlag Simon and Schuster UK Ltd, Großbritannien, erschienen.

© 2019 arsEdition GmbH, Friedrichstraße 9, 80801 München

Alle deutschsprachigen Rechte vorbehalten

Text: Kaye Umansky

Cover- und Innenillustrationen: Ashley King

Umschlaggestaltung: Grafisches Atelier arsEdition unter Verwendung einer Illustration von Ashley King

Übersetzung: Doris Attwood

ISBN Printausgabe 978-3-8458-2757-5

ISBN eBook 978-3-8458-3523-5

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Alle Rechte vorbehalten. Unbefugte Nutzungen, wie etwa Vervielfältigung, Verbreitung, Speicherung oder Übertragung können zivil- oder strafrechtlich verfolgt werden.

Inhalt

Cover

Titel

Impressum

DIE WICHTIGSTEN REGELN FÜR DEN PERFEKTEN KUNDENSERVICE

MAGENTA ZACKS - DREI GRUNDREGELN DER HEXEREI

Kapitel eins

MAIFEIERTAG

Kapitel zwei

DIE HEXE IST ZURÜCK

Kapitel drei

ZURÜCK IM TURM

Kapitel vier

FRANK

Kapitel fünf

UND WIEDER KEIN SCHLAF

Kapitel sechs

DAS STERNENZIMMER

Kapitel sieben

DER ZAUBERER-BASAR

Kapitel acht

WÄHRENDDESSEN …

Kapitel neun

… UND DAMIT ZURÜCK ZU FRANK

Kapitel zehn

DIE HALLE DER SPIEGEL

Kapitel elf

CHAOS AUF DEM MARKT

Kapitel zwölf

ELSA SCHAFFT ORDNUNG

Kapitel dreizehn

UND WAS JETZT?

Danksagungen

Über die Autorin

Leseprobe aus dem Band "Eine Woche voller Magie"

Weitere Titel

Kapitel eins

MAIFEIERTAG

Es war Maifeiertag in Kleinbrück. Die Sonne schien, bunte Wimpel flatterten vor dem blauen Himmel und die Luft duftete herrlich nach Würstchen.

Kleinbrück war – das dürfte keine Überraschung sein – eine kleine Stadt mit einer kleinen Brücke. Und das war auch schon das Aufregendste, was es über das Städtchen zu berichten gab. Dort war fast nie etwas los, deshalb wurden für den Maifeiertag auch alle Hebel in Bewegung gesetzt.

Die ganze Stadt war auf den Beinen. Kinder zerrten ungeduldig Erwachsene am Ärmel und bettelten um ein paar Pfennige, um sich Süßigkeiten und Paradiesäpfel kaufen zu können. Wirklich alle hatten ein strahlendes Lächeln im Gesicht. Zu den Höhepunkten der Feierlichkeiten gehörten die Ansprache des Bürgermeisters (lang), ein Maibaumtanz des Kindergartens (chaotisch), ein Marionettentheater (lustig) und ein Clown (unlustig), bevor der Tag in einem riesigen Feuerwerk gipfelte (laut!).

Noch war es jedoch später Vormittag, und alle hatten sich auf dem Marktplatz versammelt, wo eine Band fröhliche Musik spielte. Die Band hieß »Die Kleinbrück-Knaben«, obwohl der jüngste »Knabe«, der Banjospieler, bereits zweiundsechzig und der älteste, der Akkordeonspieler, sogar schon dreiundneunzig Jahre alt war.

Der gesamte Platz war mit Tänzern gefüllt. Manche tanzten als Pärchen, andere in Gruppen und wieder andere allein. Ladenbesitzer, Bauern, Bäckerlehrlinge, Milchmädchen, alte Leute, kleine Kinder und hier und da ein trotteliger Hund – alle machten mit! Hände klatschten, Röcke wirbelten, Stiefel stampften, Hundeschwänze wedelten …

Und mittendrin war Elsa Sonnenblum in ihrem schönsten Kleid und den hübschen blauen Schuhen mit den langen Schleifen. Sie tanzte schon den ganzen Morgen, aber ihre Füße waren trotzdem kein bisschen müde. Die anderen Tänzer kamen und gingen, aber Elsa tanzte immer weiter.

Und dafür gab es einen Grund: Es lag an ihren Schuhen. An ihren hübschen blauen Schuhen. Wisst ihr … die Schuhe hatte Elsa von einer echten Hexe bekommen!

Und das kam so:

Elsas Mama und Papa gehörte ein kleiner, ziemlich armseliger Laden namens Galeria Sonnenblum. Vor einigen Monaten war dort jedoch etwas Seltsames passiert. Im Laden war eine Hexe aufgetaucht und hatte Elsa ein Angebot gemacht, das sie nicht ablehnen konnte.

Die Hexe hieß Magenta Zack, aber in der Stadt war sie nur als die Rote Hexe bekannt, weil sie rote Haare hatte und immer Rot trug. Magenta kam nur sehr selten nach Kleinbrück, und wenn sie es tat, warfen ihr die Leute schiefe Blicke zu und wechselten die Straßenseite, um ihr aus dem Weg zu gehen. Hinterher verbrachten sie dann Tage damit, über sie zu tratschen. Man erzählte sich, dass sie im Krummfinger-Wald in einem geheimnisvollen Turm lebte, der sich bewegen konnte. Niemand wusste wirklich, was sie dort so trieb, aber alle waren sich sicher, dass es ihnen missfallen hätte, wenn sie es gewusst hätten.

Ich meine, man musste sie sich schließlich nur mal anschauen. Sie stolzierte in ihren roten Klamotten durch die Gegend. Zu hochnäsig, um schwarze Lumpen und einen spitzen Hut zu tragen wie eine anständige Hexe. Und dann lebte sie auch noch ganz allein im Wald in einem Turm, den niemand finden konnte. Das schickte sich einfach nicht.

Magenta hatte Elsa angeboten, sie für eine Woche als Haushüterin für ihren Turm anzuheuern und ihr ein dickes Säckchen voll Gold dafür zu bezahlen. Obwohl sich ihr Vater mit dem Laden alle Mühe gab, steckte die Galeria Sonnenblum tief in den Schulden und obendrein hatte Elsa auch noch drei hungrige kleine Brüder. Die Aussicht, sich ein bisschen was dazuzuverdienen, war einfach zu verlockend gewesen, um abzulehnen. Außerdem war sie durch all die Gerüchte ziemlich neugierig gewesen, wie dieser geheimnisvolle Turm nun wirklich aussah, und hatte sich auf ein kleines Abenteuer gefreut.

An den Turm hatte sie sich dann erst ein bisschen gewöhnen müssen. Er hatte nicht nur ein paar hochinteressante magische Eigenschaften, sondern schien auch über ein eigenes … Bewusstsein zu verfügen. Elsa konnte spüren, wie er sie beobachtete und ihr zuhörte. Manchmal bebte er sogar ein wenig, um seine Zustimmung oder sein Missfallen mitzuteilen. Außer der Hexe wohnte dort auch ein ziemlich mürrischer Rabe namens Corbett, um den Elsa sich ebenfalls kümmern musste. Er hatte keine Angst davor, den Leuten ins Gesicht zu sagen, was er von ihnen hielt.

Im Laufe der Woche hatte Elsa Magentas eigenartige Nachbarn kennengelernt und sich sogar selbst ein bisschen in der Hexerei versucht, was zu Kabbeleien, Gekicher, Kuchen, Tränen, langen Nächten und Ärger mit einem Liebestrank geführt hatte. Elsa hatte noch nie vorher so viel Spaß gehabt! Eigentlich hatte sie sich gar nicht mit dem Zaubern befassen wollen. Sie war eher in die ganze Sache hineingerutscht und hatte zu ihrer eigenen Überraschung festgestellt, dass sie ziemlich gut darin war.

Am Ende der Woche war Elsa dann nach Hause zurückgekehrt, sehr zufrieden mit sich und mit einem Säckchen voll Gold, drei Zaubersprüchen im Repertoire und den blauen Schuhen, die Magenta ihr ganz überraschend zum Abschied geschenkt hatte.

Jetzt, Monate später, lief das Leben wieder in seinen gewohnten Bahnen. Nein, es lief in besseren gewohnten Bahnen als früher. Die Sonnenblums hatten all ihre Schulden abbezahlt und den Laden mit frischer Farbe, einer neuen Glocke und einem neuen schicken Schild auf Vordermann gebracht. Elsas Vater hatte sogar ein paar neue Schürzen für den Laden spendiert, auf denen »Galeria Sonnenblum – Hier steht Kundenservice an erster Stelle!« stand.

Der Laden verkaufte immer noch dieselben billigen, langweiligen Sachen – Besen, Eimer, Schnur, Seife und hässliche Porzellanfiguren. Nur dass jetzt alles auf frisch gestrichenen Regalen und mit hübschen Etiketten versehen angeboten wurde.

Doch trotz der Verbesserungen nörgelten die Kunden weiter. Aber manche Dinge änderten sich eben nie: Um etwas zu verkaufen, musste man nett zu den Leuten sein, und das war Elsa. Sie kannte die Regeln für den perfekten Kundenservice auswendig.

Das Problem war nur, dass Elsa das normale Leben nun als ziemlich langweilig empfand. Im Laden auszuhelfen und sich um ihre kleinen Brüder Arthy, Toby und Baby Todd zu kümmern, reichte ihr einfach nicht mehr. Sie lieh sich zwar häufig Bücher aus der winzigen Stadtbücherei von Kleinbrück aus, aber über die Abenteuer anderer Leute zu lesen, war einfach nicht so aufregend, wie selbst welche zu erleben. Manchmal schlich sie sich deshalb heimlich ins Lager hinunter und übte ein paar Minuten lang das Zaubern.

Die drei Zaubersprüche, die sie beherrschte, waren simpel, aber wirkungsvoll. Sie konnte:

1. Eier aus dem Nichts zaubern.

2. Frösche heraufbeschwören.

3. Winzige Stürme in Teetassen entstehen lassen.

Elsa hatte jedoch das untrügliche Gefühl, dass ihr Vater Verdacht schöpfte. Er musste das leise Quaken, die über den Boden kullernden Eier und das gedämpfte Donnern aus dem Keller gehört haben, aber er sagte nie etwas. Welcher Vater würde seiner Tochter schon ein wenig Zauber in ihrem Leben verbieten?

Doch heute am Maifeiertag war in Kleinbrück endlich mal was los! Elsa hatte sich die hübschen blauen Schuhe für eine besondere Gelegenheit aufgespart. In dem Moment, als sie hineinschlüpfte, fingen ihre Zehen an zu kribbeln, knisternde Energie jagte an ihren Beinen hinauf und sie wollte nur noch tanzen!

Auch die Band zeigte keinerlei Ermüdungserscheinungen. Sie stimmten gerade die allseits beliebte »Scheunenpolka« an und alle bildeten einen großen Kreis. Elsas Wangen glühten rosa und ihre Augen strahlten, als sie sich den anderen anschließen wollte …

… jedoch feststellen musste, dass sie an Ort und Stelle festgewachsen zu sein schien. Ihre Füße weigerten sich schlichtweg, ihr zu gehorchen.

Im nächsten Moment wirbelte sie zu ihrem großen Schrecken ohne eigenes Zutun herum, wurde nach vorne geschleudert und wie von fremder Hand gezwungen, sich durch die Menge der Tänzer zu quetschen. Sie konnte nichts weiter tun, als »Entschuldigung« und »Tut mir leid« und »Verzeihung, war das Ihr Fuß?« zu stammeln.

Als sie sich schließlich durch das Gewusel gekämpft hatte, legten die blauen Schuhe an Tempo zu und Elsa hüpfte geschwind über die Brücke und entfernte sich immer weiter von den Tänzern auf dem Marktplatz.

Nur ein einziges Augenpaar beobachtete sie dabei. Es gehörte Kleinbrücks streunendem Hund. Er hieß Nervensäge, und er lag schon den ganzen Tag unter dem Würstchenstand und hoffte, dass irgendjemand einen leckeren Happen für ihn fallen ließ. Als Elsa Sonnenblum nun unfreiwillig mit ihren hübschen blauen Schuhen davoneilte, erhob er sich gemächlich und trottete ihr hinterher.

Kapitel zwei

DIE HEXE IST ZURÜCK

Die Hauptstraße war menschenleer. Sämtliche Feierlichkeiten fanden auf dem Marktplatz statt.

Elsa kam sich richtig albern vor, als sie mit ihren eigenwilligen Schuhen über die Pflastersteine hüpfte. Sie versuchte, ihnen Befehle zuzurufen: »Stehen bleiben, Schuhe!« und »Langsamer, sofort!« und noch ein oder zwei andere Dinge, die ihr vor ihren Kunden niemals über die Lippen gekommen wären. Aber die Schuhe hatten ihren eigenen Kopf.

Eine angeleinte Ziege blickte überrascht auf, als Elsa hilflos an ihr vorbeitänzelte. Hühner flatterten erschrocken aus dem Weg, um ihr Platz zu machen. Hinter ihr spielte die Band unbeirrt weiter, auch wenn die Musik durch die Entfernung immer schwächer und blecherner klang.

Die Galeria Sonnenblum befand sich in einer dunklen, schmalen Gasse. Genau dort brachten sie die Schuhe nun hin. Das GESCHLOSSEN-Schild hing natürlich in der Tür. Elsas Familie amüsierte sich genau wie alle anderen auf dem Fest.

Es wartete jedoch trotzdem jemand auf sie. Als Elsa näher kam, trat eine große Gestalt aus den Schatten, bewegte sich auf sie zu und hob eine in einem roten Handschuh steckende Hand.

Elsas Schuhe blieben abrupt stehen.

»Wie findest du sie?«, fragte die Rote Hexe und schaute zu den Schuhen hinunter. Kein »Hallo, Elsa«. Kein »Schön, dich wiederzusehen«. Kein »Wie geht es dir?«.

Nichts dergleichen. Magenta Zack war nicht unbedingt dafür bekannt, dass sie gut mit anderen Leuten umgehen konnte.

»Rasant«, keuchte Elsa. »Hallo, Magenta. Es ist wirklich schön, Sie zu sehen.«

So schnell konnte es gehen. Mit einem Mal sah es ganz danach aus, als würde das Leben wieder um einiges interessanter werden.

»Ich habe sie mit Schwung-Streuseln bestreut«, erklärte Magenta. »Streu Schwung in dein Leben. Einer meiner Verkaufsschlager. Bei Briefträgern sehr beliebt.«

»Na, es hat auf jeden Fall funktioniert.« Elsa deutete auf das Schild. »Sie wissen schon, dass wir geschlossen haben, oder? Wollten Sie etwas Bestimmtes?«

»Dich. Ich will, dass du dich um die eingegangenen Bestellungen kümmerst.«

Magenta betrieb einen kleinen Versandhandel mit dem Namen Auf Zack – Zügige Zauber. Leider hielt er nicht immer, was sein Name versprach. Die Hexe geriet mit den Bestellungen oft in Verzug oder brachte sie durcheinander. Sie kritzelte die Adressen so undeutlich auf die Sendungen, dass sie niemand entziffern konnte. Oder sie vergaß, Briefmarken aufzukleben, und ignorierte sämtliche Beschwerden, die sie von erzürnten Kunden erreichten.

»Alles ist völlig außer Kontrolle geraten«, fuhr sie fort. »Mein Büro gleicht einer Müllhalde. Ich kann die Zaubertränke nicht mischen, weil mir sämtliche Grundzutaten ausgegangen sind. Und dann ist mir auch noch dieses lächerliche Schreiben in den Turm geschneit. Ich habe es erst heute Morgen gelesen.«

Sie fasste unter ihren Umhang und holte einen braunen, offiziell aussehenden Umschlag hervor.

»Es ist von der Obersten Zauberkammer. Sie drohen, mir die Zauberlizenz zu entziehen. Was für eine Unverschämtheit!« Elsa nahm ihr den Umschlag ab und faltete den Brief auseinander, der sich darin befand.

»Der ist schon drei Wochen alt! Und Sie haben ihn eben erst gelesen?«

»Ja, na ja, die braunen Briefe mag ich nun mal nicht. Jedenfalls schreiben sie, sie hätten eine Rekordanzahl an Beschwerden erhalten. Die meisten davon, weil bestellte Zauber nicht angekommen sind. Oder zu spät.«

»Das sehe ich«, sagte Elsa und überflog den Brief hastig.

»Lächerlich, nicht wahr?«, schnaubte Magenta. »Und das alles nur, weil hin und wieder etwas in der Post verloren geht oder ich einfach keine Lust habe. Ist das vielleicht meine Schuld?«

»Sie haben Ihnen einen Monat Zeit gegeben, um Ihren Versandhandel in Ordnung zu bringen. Das heißt, dass Sie jetzt nur noch eine Woche Zeit haben!«

»Ungeheuerlich. Ich werde mich beschweren.«

Elsa schüttelte den Kopf. »Das wird Ihnen nichts nützen. Hier steht, dass sie ein Notensystem haben. Eine Eins ist herausragend, eine Zwei ist gut, eine Drei bedeutet, dass noch Verbesserungsbedarf besteht, und eine Vier ist ungenügend. Aber speziell für Sie haben sie eine neue Note eingeführt, eine Fünf: schauderhaft.«

»Na schön, bei mir ist vielleicht ein bisschen was durcheinandergeraten«, gab Magenta zu. »Aber ich kann die Bestellungen erst fertig machen, wenn ich die nötigen Zutaten habe. Ich wollte mir eigentlich eine Liste schreiben, aber ich finde einfach keinen Stift. Die Schublade mit den Beschwerden ist so voll, dass ich schon überlegt habe, sie einfach alle draußen auf einen Haufen zu werfen und zu verbrennen.«

»Tun Sie das nicht«, rief Elsa. »Wenn Sie Beschwerdebriefe verbrennen, werden sich die Leute deswegen beschweren.«

»Und was soll ich dann tun?«

»Schicken Sie ihnen eine Entschuldigung und versprechen Sie ihnen, die Bestellungen zu bearbeiten oder ihnen ihr Geld zurückzuerstatten.«

»Oh, das ist mir alles viel zu aufwendig.« Magenta wedelte abwehrend mit der Hand. »Ich habe keine Zeit, einem Haufen Meckerziegen zu schreiben.«

»Dann werden sie auch nichts mehr bei Ihnen kaufen und Sie verdienen kein Geld.«

»Ich verdiene sowieso kein Geld. Sie bezahlen ja nie.«

»Das liegt aber nur daran, dass sie mit dem Service unzufrieden sind«, erklärte Elsa. »Sie müssen immer dafür sorgen, dass Ihre Kunden zufrieden sind. Wenn Sie ihnen geben, was sie wollen, dann bezahlen sie auch. So läuft das Geschäft.«

»Ja, schon, aber das ist mir viel zu anstrengend. Und es ist so langweilig.«

»Warum machen Sie es dann überhaupt?«

»Na, weil die Welt meine fantastischen Produkte braucht, natürlich. Und ich brauche eine Assistentin – und die bist du. Du fängst morgen an.«

»Das ist wirklich sehr kurzfristig«, erwiderte Elsa. »Papa braucht Hilfe im Laden, wissen Sie …«

Insgeheim dachte sie jedoch: Ja! Oh, ja! Liebend gerne!

»Na und? Dann soll er eben jemanden einstellen. Ich bezahle dich natürlich. Ich nehme an, er hätte nichts gegen ein weiteres Säckchen voll Gold einzuwenden?«

Nein, dachte Elsa. Das hätte er ganz sicher nicht. Aber ich würde es gar nicht wegen des Goldes tun. Ich würde es wegen der Hexerei tun.