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Impressum

© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019

© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019

Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung und öffentliche Zugänglichmachung, auch auszugsweise, sowie die Verbreitung durch Film und Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Zustimmung des Verlags.

Projektleitung: Monika Rolle

Lektorat: Sylvie Hinderberger

Bildredaktion: Henrike Schechter

Covergestaltung: independent Medien-Design, Horst Moser, München

Foodstyling: Gerlinde Hans

eBook-Herstellung: Lena-Maria Stahl

impressum ISBN 978-3-8338-7231-0

1. Auflage 2019

Bildnachweis

Illustrationen: Niloofar Bijanzadeh

Fotos: Katrin Winner, München; F1online; Fotolia; Getty Images; GU: Neubauer, Kramp & Gölling, Bonisolli, Grossmann & Schürle; Michael Leis; Mauritius; plainpicture; Dagmar Rickert; Shutterstock; Science Photo Library; Seasons Agency; Stock Food

Syndication: www.seasons.agency

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Die GU-Homepage finden Sie im Internet unter www.gu.de

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GRÄFE UND UNZER VERLAG
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Mo–Do: 9.00 – 17.00 Uhr
Fr: 9.00 bis 16.00 Uhr (* gebührenfrei in D, A, CH)

Wichtiger Hinweis

Die Gedanken, Methoden und Anregungen in diesem Buch stellen die Meinung bzw. Erfahrung des Verfassers dar. Sie wurden vom Autor nach bestem Wissen erstellt und mit größtmöglicher Sorgfalt geprüft. Sie bieten jedoch keinen Ersatz für persönlichen kompetenten medizinischen Rat. Für das eigene Tun und Lassen selbst verantwortlich. Weder Autor noch Verlag können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch gegebenen praktischen Hinweisen resultieren, eine Haftung übernehmen.

DIE NEUE ANTI-KREBS-ERNÄHRUNG

DIESES BUCH ZEIGT IHNEN, …

  1. wie die Ernährung den Stoffwechsel beeinflusst und welche Lebensmittel helfen, den Krebs zu besiegen.

  2. mit welchem raffinierten Stoffwechseltrick sich Krebszellen vor Angriffen des Immunsystems schützen und wie sie wieder angreifbar werden.

  3. warum Chemo- und Strahlentherapien wieder schlagkräftig gegen Krebszellen werden, wenn Sie Kohlenhydrate reduzieren, die den Blutzucker stark steigen lassen.

  4. wie Sie gesunde Öle und Fette sowie Eiweiße als alternative Energiequellen für den Körper nutzen können.

  5. welche gesunden Zucker und Zuckerersatzstoffe es gibt, die den Blutzucker kaum beeinflussen – Sie müssen also nicht auf Süßes verzichten.

  6. wie Sie sich mit zahlreichen Rezeptideen abwechslungsreich ernähren.

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Dr. rer. nat. Johannes F. Coy

Der Biologe ist Experte für Biochemie, Stoffwechsel und Ernährung. Die Schwerpunkte seiner Forschungen liegen im Bereich der Diagnose und Therapie von Krebs- und neurodegenerativen Erkrankungen.

Führen Sie vor einer Chemo- oder Strahlentherapie eine Ernährungsumstellung durch, um diese Therapien wirksamer und verträglicher zu machen.

AKTIV GEGEN KREBS

Als im September 2009 die erste Auflage des Buches »Die neue Anti-Krebs-Ernährung« veröffentlicht wurde, bezweifelten viele Wissenschaftler noch vehement, dass man mithilfe der Ernährung etwas gegen Krebs bewirken könne. Zehn Jahre später ist klar, dass die Ernährung für das Entstehen und das Zurückkehren von Krebserkrankungen eine wichtige Rolle spielt und für die Wirksamkeit von Krebstherapien von entscheidender Bedeutung ist. Man kann Krebszellen nicht aushungern, aber man kann ihren Stoffwechsel vor der Behandlung so verändern, dass die Empfindlichkeit für Strahlen- und Chemotherapien steigt und sich so die Heilungschancen deutlich verbessern. Der Weg dorthin ist der Verzicht auf Kohlenhydrate wenige Tage vor dem Start einer Strahlen- oder Chemotherapie, um den Körper in eine ketogene Stoffwechsellage zu versetzen.

Nach einer erfolgreichen Therapie ist es ebenfalls sinnvoll, die Kohlenhydratmenge zu reduzieren und solche Kohlenhydrate zu bevorzugen, die den Blutzucker- und den Insulinspiegel nicht stark erhöhen. Dadurch sinkt das Krebsrisiko und die Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu versterben.

Auch für Gesunde sind ein stabiler Blutzuckerspiegel sowie eine moderate Aufnahme an Kohlenhydraten empfehlenswert. Sie reduzieren dadurch nicht nur das Risiko für die Entstehung von Krebs, sondern auch von Fettleibigkeit, metabolischem Syndrom, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Alzheimer. Eine konsequente Anti-Krebs-Ernährung ist daher nicht nur sinnvoll, sondern (lebens)notwendig. Nutzen Sie diese Chance und werden Sie aktiv.

Ich wünsche Ihnen dabei alles Gute und viel Erfolg!

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DER FEIND IM KÖRPER

Der Stoffwechsel prägt nicht nur das allgemeine Wohlbefinden, sondern bestimmt auch die Gesundheit und Lebenserwartung. Sogar auf Krebserkrankungen hat er einen wesentlichen Einfluss.

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WIE KREBS ENTSTEHT

Unser Körper gleicht einer riesigen Baustelle: In jeder Sekunde werden etwa zwischen 10 und 50 Millionen alte, verbrauchte und geschädigte Körperzellen abgebaut und durch neue, funktionstüchtige ersetzt. Auf diese Weise erneuert und regeneriert sich unser Organismus und wirkt dem natürlichen Alterungsprozess entgegen. Die Zellen der Leber zum Beispiel erneuern sich so oft, dass sich unser größtes Entgiftungsorgan quasi 17-mal im Jahr völlig neu aufbaut. Unsere Haut erneuert sich innerhalb von ungefähr 14 Tagen sogar komplett, indem sie alte, abgestorbene Hautzellen abstößt, während neue Zellen aus der Keimschicht der Oberhaut nach oben »drängen«. Je stärker die Schädigung der äußeren Hautzellen durch intensive UV-Strahlung ist, desto stärker vollzieht sich dieser Regenerationsprozess. Sie können dies zum Beispiel sehr gut bei einem Sonnenbrand beobachten.

Auch die für die Immunabwehr lebenswichtigen weißen Blutkörperchen erneuern sich ständig. Nur sehr wenige Zellarten, wie Nervenzellen und das Gehirn, erneuern sich nur in geringem Umfang.

BAUPLAN DES LEBENS

Um diesen ständigen Kreislauf aufrechtzuerhalten, verfügt fast jedes Organ und Gewebe über Stammzellen, die in der Lage sind, sich zu teilen und neue Zellen zu bilden. Jede Körperzelle teilt sich dabei nach demselben Prinzip: Zunächst müssen sämtliche Zellstrukturen und -inhalte, inklusive der Kern-DNA (Trägerin der Erbinformation) verdoppelt werden. Anschließend werden sie dann auf die beiden aus der Ausgangszelle entstehenden Tochterzellen aufgeteilt.

Auf der winzigen DNA ist der gesamte genetische »Bauplan« eines Menschen gespeichert. Sie besteht aus zwei parallel zueinander laufenden Genfäden, die in Form einer Doppelhelix umeinandergewunden sind und die durch Anziehungskräfte wie durch eine Art Querstreben miteinander verbunden sind.

Jeder der beiden Genfäden stellt gewissermaßen die Sicherungskopie des anderen dar: Tritt auf einem der Stränge ein Fehler auf, wird er durch die fehlerfreie Kopie auf dem anderen Strang ausgeglichen.

Die Querstreben dieser Doppelhelix bestehen aus vier Bausteinen: Adenin, Cytosin, Guanin und Thymin (abgekürzt durch A, C, G, T), die wie Buchstaben in einer bestimmten Reihenfolge verknüpft sind. Diese Reihenfolge enthält die gesamte für das Leben notwendige Information. Die wichtigste Informationsuntereinheit ist hierbei das Gen. Es stellt in der Regel die Bauanleitung für den Körperbaustein Eiweiß dar.

Unsere Genfäden sind auf 46 Chromosomen in den Zellkernen der Zellen verteilt; insgesamt passen auf alle menschlichen Chromosomen 3 000 000 000 dieser Buchstaben. Ihre spezifische Reihenfolge bestimmt das Verhalten der Zelle und übersetzt ihre genetische Information in eine »Bauanleitung« für Eiweiße (Proteine), die zum Beispiel als Bausteine der Zellen, für die Kommunikation der Zellen untereinander oder als Enzyme dienen.

Ein wichtiger Teil der Enzyme wird benötigt, um die Substanzen aus der Nahrung so umwandeln zu können, dass die Zelle sie nutzen kann. Enzyme können aber auch Stoffe in Zellen nach Bedarf umbauen.

FOLGEN DER EVOLUTION

Der Mensch ist seit hunderttausend Jahren perfekt für den Kampf ums Überleben ausgerüstet. Doch vor allem in den letzten Jahrzehnten haben sich Lebensstil und Essgewohnheiten so rasant verändert, dass sich unser Stoffwechsel nicht mehr daran anpassen konnte. Die Folgen dieses nicht »artgerechten« Lebens sind Zivilisationskrankheiten wie zum Beispiel Krebs.

MUTATIONEN: KLEINE FEHLER MIT GROSSER WIRKUNG

Beim Kopieren dieser langen Buchstabencodes können sich bei jeder Zellteilung Fehler einschleichen. Diese Ablesefehler in der DNA-Kopie werden als Mutation bezeichnet. Dabei kann bereits eine einzige Änderung unter den drei Milliarden Buchstaben eine Zelle schwer schädigen oder gar absterben lassen. Denn das fehlerhafte Duplikat stellt selbst wieder Proteine her, welche die ihnen zugedachte Aufgabe im Körper nicht ordnungsgemäß erfüllen. Die Auswirkungen solcher Kopierfehler können enorm sein, wenn sie zum Beispiel Geschlechtszellen betreffen, oder kaum auffallen, wenn nur eine »normale« Körperzelle davon betroffen ist.

Eine Tumorzelle entsteht

Kommt es während der Zellteilung jedoch zu einer Mutation in Genabschnitten, die für die Wachstumskontrolle der Zelle verantwortlich sind, kann eine unkontrolliert wachsende Zelle entstehen, die damit schon eine Vorstufe zu einer Tumorzelle darstellt. Zum Glück ist der Körper auf die gar nicht so seltene Art dieser Mutationen vorbereitet: Mithilfe spezieller Mechanismen hört die Zelle meist auf zu wachsen, sobald sie ihre Nachbarzelle berührt (Kontaktinhibition).

Von der Tumorzelle zum Tumor

Allerdings kann es passieren, dass während der folgenden Verdopplung einer solchen Vorstufe einer Tumorzelle weitere Mutationen auftreten. Damit können weitere »Kontrollschalter« beschädigt werden, die Wachstum, Teilung und Selbstzerstörung steuern. So entzieht sich die Tumorzelle der Kontrolle von regulierenden Signalen und wächst ungebremst weiter. Die Natur hat aus diesem Grund für ungebremst wachsende Zellen eine Art Selbstzerstörungsprogramm vorgesehen: den programmierten Zelltod (Apoptose). Ist die Zelle abgestorben, ist auch das Problem gelöst. Kommt es allerdings ausgerechnet bei denjenigen Genen, die die Apoptose steuern (zum Beispiel das p53-Gen), zu Mutationen, greift auch dieses ausgefeilte Sicherheitssystem nicht. Eine entsprechend mutierte Zelle beginnt unkontrolliert zu wachsen. Sie teilt sich ungebremst weiter und verdrängt dadurch ihre gesunden Nachbarzellen mehr und mehr. Ein gutartiger Tumor ist entstanden. Allerdings schiebt dieser das umgebende Gewebe zwar zur Seite, er zerstört es aber nicht aktiv.

FOLGENSCHWERER FEHLER

Ein einziger falsch kopierter Buchstabe kann den Sinn eines Satzes ändern oder zunichtemachen. So erhält etwa der folgende Satz durch die Änderung des Buchstabens »i« zu »e« in dem Wort »stillt« einen komplett anderen Sinn: »Die Mutter stillt ihr Kind« wird zu »Die Mutter stellt ihr Kind« – ein winziger Fehler mit großer Auswirkung.

Wenn ein Tumor zu Krebs wird

Tagtäglich bilden sich im Körper bis zu einige Hundert Zellen, deren Mutationen zu unkontrolliertem Wachstum führen. Meistens bemerken wir davon nichts, denn die entarteten und damit unkontrolliert wachsenden Zellen haben einen mächtigen Gegner: das körpereigene Immunsystem. Es kann Tumorzellen anhand bestimmter Strukturen auf der Oberfläche von deren Zellmembran aufspüren und unschädlich machen – keine leichte Aufgabe, denn die geschädigten Zellen sind den gesunden noch immer sehr ähnlich.

Unter normalen Umständen jedoch bewältigt ein schlagkräftiges Immunsystem diese Herausforderung. Erst wenn Tumorzellen um sich herum einen »Schutzschild« aus Milchsäure bilden, können sie den Angriff des Immunsystems abwehren. Dazu stellen sie ihren Stoffwechsel von Verbrennung auf Vergärung um (siehe >). Weil die Zellen mithilfe der Milchsäure auch das umgebende gesunde Gewebe auflösen, können sie in dieses hineinwachsen und so Platz für sich schaffen.

Aus dem anfangs relativ harmlosen Zellhaufen hat sich ein bösartiger (maligner) Tumor entwickelt. Erst jetzt sind die Krebszellen in der Lage, sich über die Blutbahn im gesamten Körper auszubreiten. Das heißt, der Tumor streut und Metastasen entstehen. Der Patient hat nun Krebs.

DAS BEGÜNSTIGT TUMORZELLEN

Die folgenden Faktoren können zur Bildung ungebremst wachsender Zellen führen:

  • mutationsauslösende Chemikalien (z. B. bestimmte Farben, Weichmacher, Pestizide)

  • radioaktive Strahlung

  • elektromagnetische Wellen (z. B. Radarstrahlen)

  • erhöhte UV-Strahlen-Belastung

  • bestimmte Bakterien (z. B. Helicobacter pylori, welche die Bildung von Magentumoren fördern)

  • bestimmte Viren (z. B. humane Papillomaviren/HPV, die Gebärmutterhalstumoren fördern)

  • bestimmte Pilze (z. B. Aspergillus flavus, der den krebserregenden Giftstoff Aflatoxin bildet)

  • krebsauslösende Substanzen in Lebensmitteln, z. B. in Gepökeltem (Nitrosamine)

  • Zigarettenrauch

SECHS UNIVERSELLE KENNZEICHEN VON KREBS

Verdrängend wachsende Tumoren sind gutartig und werden nicht als Krebsgeschwür bezeichnet. Erst wenn bei Tumoren die folgenden Kriterien erfüllt sind, spricht man von Krebs:

Tatsächlich Krebs?

Ob ein gutartiger Tumor wieder verschwindet oder aus ihm sogar tatsächlich Krebs wird, hat sehr viel mit dem Ernährungs- und Lebensstil zu tun. So beeinflussen zum Beispiel die Kohlenhydratmenge in der Nahrung sowie die Stärke und Häufigkeit des Blutzuckeranstiegs, ob sich ein Tumor oder gar Krebs entwickelt (siehe >). Gleichzeitig kann durch die Aufnahme von Anti-Krebs-Stoffen aus Pflanzen (Phytopharmaka) die Auslösung des Selbstmordprogramms in Tumorzellen (Apoptose) erleichtert werden. So können Tumoren eliminiert werden, bevor daraus ein Krebsgeschwür entsteht.

DIE PSYCHE HAT EINFLUSS AUF DIE GESUNDHEIT

Auch wenn gesicherte Studien fehlen: Es gibt einen Zusammenhang zwischen der Entstehung von Tumoren und der Psyche. Wer entspannt und unbeschwert ist und sich im Kreise seiner Familie und Freunde wohlbehütet weiß, stärkt sein Immunsystem. Nur wenn dieses stark genug ist, kann es mutierte Zellen aufspüren und vernichten. Angst, Stresssituationen, Hilflosigkeit, soziale Isolation und andere psychische Probleme schwächen dagegen auf Dauer die körpereigene »Gesundheitspolizei«.

DIE FRÜHZEITIGE DIAGNOSE ERHÖHT DIE HEILUNGSCHANCEN

Daher ist es auch so wichtig, dass gutartige Tumoren und deren Vorstufen möglichst frühzeitig festgestellt werden. Bisher erfolgte bei Verdacht auf Krebs fast immer ein minimalinvasiver Eingriff, um eine kleine Gewebeprobe zu entnehmen (Biopsie). Ein neues Diagnoseverfahren nutzt nun erstmals das körpereigene Immunsystem: Es gibt dort Zellen, die darauf spezialisiert sind, fremde oder unerwünschte Zellen zu erkennen und aufzufressen. Daher werden diese Immunzellen auch Fresszellen (Makrophagen) genannt. Makrophagen erkennen Tumorzellen und wandern aus dem Blut in das Gewebe ein, wo sich Tumorzellen befinden. Sie umschließen diese, verdauen sie und machen sie dadurch unschädlich. Anschließend wandern die Fresszellen zurück ins Blut, wo sie auf ihren nächsten »Einsatz« warten. Da das Verdauen der Tumorzellen ein länger andauernder Prozess ist, lässt sich durch lasergestützte Verfahren der »Mageninhalt« der Fresszellen analysieren. Durch den Nachweis bestimmter Eiweiße im Inneren der Makrophagen lässt sich erkennen, ob es sich bei der gefressenen Zelle um eine Tumor- oder sogar schon um eine Krebszelle handelt.

Ist der Befund positiv, wird die Wucherung in der Regel chirurgisch entfernt. Darüber hinaus versucht man, mittels Chemo- und/oder Strahlentherapie möglicherweise bei der Operation nicht entfernte Tumor- oder Krebszellen nachträglich noch abzutöten. Die Heilungschancen sind dabei umso besser, je früher ein entarteter Zellhaufen erkannt wird. Nutzen Sie daher unbedingt regelmäßig die angebotenen Vorsorgeuntersuchungen und Tests zur Früherkennung.

UNTERSCHIEDLICHE ENERGIEFREISETZUNG
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Solange Tumorzellen ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden und Zucker »normal« verbrennen, sind sie gutartig und stellen in der Regel keine lebensbedrohliche Form dar (oben). Erst wenn sie die Mitochondrien deaktivieren und auf TKTL1-Vergärung umstellen, werden sie invasiv: Es entwickelt sich Krebs, der streut (unten).