Doughty, Caitlin Wo die Toten tanzen

Mehr über unsere Autoren und Bücher:
www.malik.de

 

Für Mom und Dad  – & alle Eltern,
die seltsame Kinder seltsam sein lassen

 

Die amerikanische Originalausgabe erschien 2017
unter dem Titel »From Here to Eternity.
Travelling the World to Find the Good Death«
bei W. W. Norton & Company, Inc., New York.

 

Für dieses Buch wurden einige wenige Namen und
beschreibende Angaben verändert.

 

Aus dem Amerikanischen von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann

 

Mit 46 Illustrationen

 

© Caitlin Doughty 2017
© Piper Verlag GmbH, München 2019
Illustrationen: Landis Blair
Covergestaltung: Birgit Kohlhaas, kohlhaas-buchgestaltung.de
Covermotiv: Alamy Stock Photo (Loulouvonglup und Robert Estall photo agency); Shutterstock.com
Litho: Lorenz & Zeller, Inning am Ammersee

 

Sämtliche Inhalte dieses E-Books sind urheberrechtlich geschützt. Der Käufer erwirbt lediglich eine Lizenz für den persönlichen Gebrauch auf eigenen Endgeräten. Urheberrechtsverstöße schaden den Autoren und ihren Werken. Die Weiterverbreitung, Vervielfältigung oder öffentliche Wiedergabe ist ausdrücklich untersagt und kann zivil- und/oder strafrechtliche Folgen haben.

Bildeins

_001_Verwesung

 

Prolog

Das Telefon klingelte, und mein Herz begann zu rasen.

In den ersten Monaten nach der Eröffnung meines Bestattungsinstituts löste ein klingelndes Telefon sofort helle Aufregung aus. Wir bekamen nicht viele Anrufe. »Was, wenn … was, wenn jemand gestorben ist?«, sagte ich dann atemlos. (Nun ja, wir sind ein Bestattungsinstitut – damit ist zu rechnen.)

Die Stimme am anderen Ende gehörte einer Hospizschwester. Sie hatte Josephine vor zehn Minuten für tot erklärt; der Leichnam war noch warm. Die Schwester saß am Bett der Toten und diskutierte mit Josephines Tochter. Die Tochter hatte sich für mein Institut entschieden, um zu verhindern, dass ihre Mutter, kaum dass sie ihren letzten Atemzug getan hatte, weggebracht wurde. Sie wollte den Leichnam noch eine Weile zu Hause behalten.

»Kann sie das machen?«

»Selbstverständlich«, erwiderte ich. »Wir raten sogar dazu.«

»Ist das nicht illegal?«, fragte die Schwester skeptisch.

»Nein, ist es nicht.«

»Normalerweise rufen wir das Bestattungsinstitut an, und die holen den Leichnam dann sehr schnell ab.«

»Die Tochter hat die Entscheidungsgewalt über den Leichnam ihrer Mutter. Nicht das Hospiz, kein Krankenhaus oder Pflegeheim, und schon gar nicht das Bestattungsinstitut.«

»Na gut, wenn Sie sich da sicher sind.«

»Ganz sicher«, sagte ich. »Richten Sie Josephines Tochter doch bitte aus, dass sie uns heute Abend anrufen kann oder morgen früh, wenn ihr das lieber ist! Sobald sie sich dazu in der Lage fühlt.«

Wir holten Josephine um acht Uhr abends ab, sechs Stunden, nachdem sie verstorben war. Am nächsten Tag schickte ihre Tochter uns ein Video, das sie mit dem Handy aufgenommen hatte. In dem Dreißig-Sekunden-Clip liegt die Verstorbene im Bett, bekleidet mit ihrem Lieblingspullover und um den Hals ihr Lieblingstuch. Kerzen flackern auf der Kommode neben dem Bett, und der Leichnam ist mit Blütenblättern bestreut.

Selbst auf der grobkörnigen Handyaufnahme war zu erkennen, dass Josephine an ihrem letzten Abend auf Erden strahlend aussah. Die Tochter war richtig stolz auf ihr Werk. Nachdem ihre Mutter sich immer um sie gekümmert hatte, kümmerte sie sich jetzt um ihre Mutter.

Nicht alle in meiner Branche heißen die Methoden gut, mit denen ich mein Bestattungsinstitut führe. Manche glauben, eine Leiche müsse einbalsamiert werden, um auf der sicheren Seite zu sein (stimmt nicht), und eine Leiche sollte nur den Händen von Fachleuten überlassen werden (stimmt auch nicht). Die Kritiker meinen, dass jüngere, progressive Bestatter »unseren Beruf ins Lächerliche ziehen«, und sie fragen sich, ob »das Bestattungswesen nicht allmählich zum Zirkus verkommt«. Ein Kollege versprach: »Wenn es irgendwann so weit ist, dass nicht einbalsamierte Leichen drei Tage lang zu Hause aufgebahrt werden, schmeiß ich hin!«

In meiner US-amerikanischen Heimat ist der Tod seit Anfang des 20. Jahrhunderts ein Riesengeschäft. Ein Jahrhundert hat den Amerikanern genügt, um zu vergessen, dass Bestattungen einmal etwas waren, wofür die Familie und die Gemeinschaft zuständig waren. Im 19. Jahrhundert hätte es niemanden verwundert, wenn Josephines Tochter den Leichnam ihrer Mutter selbst hergerichtet hätte – es wäre sogar befremdlich gewesen, wenn sie das nicht getan hätte. Es hätte niemanden verwundert, dass eine Ehefrau den Leichnam ihres Mannes wäscht und ankleidet oder dass ein Vater seinen Sohn in einem selbst gezimmerten Sarg zu Grabe trägt.

In beeindruckend kurzer Zeit ist unsere Bestattungsbranche zur teuersten, kommerziellsten und bürokratischsten auf der ganzen Welt geworden. Wenn wir überhaupt in irgendetwas die Besten sind, dann wohl darin, unsere trauernden Familien von ihren Verstorbenen getrennt zu halten.

Vor fünf Jahren, als mein Bestattungsinstitut (und dieses Buch) noch reines Wunschdenken war, mietete ich eine Hütte an einer abgelegenen Lagune in Belize. Damals führte ich das glamouröse Leben einer Krematoriumsmitarbeiterin und Leichenwagenfahrerin – die Hütte musste also sehr preiswert sein. Sie hatte weder Handyempfang noch WLAN. Die Lagune lag neun Meilen vom nächsten Ort entfernt und war nur mit einem Geländewagen zu erreichen. Der Fahrer war der Verwalter des Grundstücks, ein dreißig Jahre alter Belizer namens Luciano.

Nur damit Sie sich Luciano besser vorstellen können: Er wurde auf Schritt und Tritt von seinem Rudel treuer, leicht abgemagerter Hunde verfolgt. Wenn die Hütte nicht vermietet war, verschwand er manchmal tagelang im belizischen Busch, Flipflops an den Füßen, bewaffnet mit seiner Machete und gefolgt von seinen Hunden. Er jagte Hirsche, Tapire und Gürteltiere. Und wenn er erfolgreich war, tötete er seine Beute, häutete sie und aß das Herz direkt aus dem Brustkorb.

Luciano fragte mich, was ich beruflich machte. Als ich ihm erzählte, dass ich mit Toten arbeitete, in einem Krematorium, setzte er sich in seiner Hängematte auf. »Ihr verbrennt sie?«, fragte er. »Ihr grillt Menschen?«

Ich dachte über diese Formulierung nach. »Nun ja, die Anlage wird sehr viel heißer als ein Grill. Sie schafft fast tausend Grad, durch das ›Grillstadium‹ jagt sie also blitzschnell hindurch. Aber da ist was dran, ja.«

Wenn jemand in Lucianos Umfeld stirbt, holt die Familie den Leichnam nach Hause, um ihn einen ganzen Tag lang aufzubahren. In Belize lebt ein buntes Völkergemisch mit karibischen und lateinamerikanischen Einflüssen, und Englisch ist die Amtssprache. Luciano ist ein Mestize – ein Nachfahre der indigenen Maya und der spanischen Kolonisten.

Lucianos Großvater war in seiner Gemeinde der Totenwart, der Mann, den Angehörige mit der Herrichtung eines Leichnams betrauten. Wenn er kam, hatte bei dem Verblichenen manchmal bereits die Totenstarre eingesetzt, und die Muskeln waren so steif, dass das Baden und Ankleiden sich schwierig gestalteten. Luciano erzählte, dass sein Großvater in einem solchen Fall mit dem Leichnam sprach.

»Hör mal, willst du im Himmel gut aussehen? Ich kann dich nicht anziehen, wenn du dich so sperrst.«

»Dein Großvater hat die Totenstarre also durch gutes Zureden gelöst?«, fragte ich.

»Man musste den Leichnam auch noch mit ein bisschen Rum einreiben. Aber ja, er hat mit dem Toten gesprochen«, erwiderte er.

Nachdem er den Leichnam sozusagen überredet hatte, locker zu werden, drehte Lucianos Großvater ihn auf den Bauch und presste etwaige durch die Verwesung entstandene Flüssigkeiten und Gase heraus. In etwa so, wie man ein Baby Bäuerchen machen lässt – bring es zum Rülpsen, bevor es dich anrülpst.

»Gehört das in Amerika auch zu deinen Aufgaben?«, fragte er, während er über die Lagune blickte.

Natürlich haben die größeren Städte in Belize längst Bestattungsinstitute, die das amerikanische Geschäftsmodell kopiert haben und Familien teure Mahagonisärge und Marmorgrabsteine andrehen. Der gleiche Trend in Richtung Moderne gilt für belizische Krankenhäuser, die mitunter eine Obduktion verlangen, ob die Angehörigen das wollen oder nicht. Lucianos Großmutter hatte eindeutig bestimmt, dass sie nach ihrem Tod nicht aufgeschnitten werden wollte. »Deshalb haben wir ihre Leiche aus dem Krankenhaus geklaut«, erzählte Luciano mir.

»Wie bitte?«

Ich hatte richtig gehört: Sie hatten den Leichnam aus dem Krankenhaus gestohlen. Ihn einfach in ein Laken gewickelt und mitgenommen. »Was hätte das Krankenhaus denn schon machen können?«, fragte Luciano.

Eine ähnliche Geschichte erzählte er mir über einen Freund von ihm, der just in dieser Lagune ertrunken war. Luciano hatte die Polizei gar nicht erst verständigt. »Er war tot, was ging die das an?«

Wenn er stirbt, möchte Luciano in einem einfachen Loch beerdigt werden, eingehüllt in eine Tierhaut, die Wände des Grabs mit Blättern bedeckt. Er hat vor, das Leichentuch aus Tierhaut selbst zu entwerfen.

Er erklärte, dass er »ständig« mit Freunden über den Tod spreche. Sie fragen einander: »Hey, was soll mit dir passieren, wenn du stirbst?«

Luciano fragte: »Reden die Leute bei dir zu Hause nicht so?«

Es war nicht leicht, ihm zu erklären, dass sie das die allermeiste Zeit tatsächlich nicht tun.

Eine der Hauptfragen bei meiner Arbeit war schon immer die, warum sich meine eigene Kultur mit dem Thema Tod so schwertut. Warum weigern wir uns, solche Gespräche zu führen, unsere Angehörigen und Freunde zu fragen, was mit ihrem Körper geschehen soll, wenn sie sterben? Unsere Vermeidungstaktik ist kontraproduktiv. Wenn wir uns davor drücken, über unser unausweichliches Ende zu reden, schadet das sowohl unserem Geldbeutel als auch unserer Fähigkeit zu trauern.

Ich wollte mit eigenen Augen sehen, wie in anderen Kulturen mit dem Tod umgegangen wird, weil ich glaubte, dann vielleicht zeigen zu können, dass es keine reglementierte Art gibt, mit dem Tod zu »verfahren« oder ihn zu verstehen. In den letzten Jahren bin ich durch die Welt gereist, um mir anzusehen, welche Totenrituale in anderen Ländern praktiziert werden – in Australien, England, Deutschland, Spanien, Italien, Indonesien, Mexiko, Bolivien, Japan und in verschiedenen Gegenden der USA. Die Leichenverbrennungen in Indien und die skurrilen Särge in Ghana sind überaus lehrreich, doch die Orte, die ich besuchte, haben ebenso spektakuläre Geschichten zu bieten, die allerdings seltener erzählt werden. Ich hoffe, meine Entdeckungen können dazu beitragen, Sinn und Tradition in unser eigenes Umfeld zurückzuholen. Eine derartige Rückgewinnung ist mir als Betreiberin eines Bestattungsinstituts, aber mehr noch als Tochter und Freundin wichtig.

 

Der griechische Geschichtsschreiber Herodot lieferte vor über 2000 Jahren eine der ersten Schilderungen, wie sich eine Kultur über die Totenrituale einer anderen echauffiert. In der Anekdote lässt der Herrscher des Persischen Reichs eine Gruppe Griechen zu sich kommen. Da diese ihre Toten traditionell verbrennen, fragt der König sie, was sie dafür verlangen würden, wenn sie ihre verstorbenen Väter verspeisen sollten. Die Griechen sind entsetzt über die Frage und erwidern, dass sie sich für kein Geld der Welt zu Kannibalen machen lassen würden. Dann ruft der König eine Gruppe Kallatier zu sich, von denen bekannt ist, dass sie die Leichen ihrer Verstorbenen verspeisen. Er fragt, für welchen Preis sie bereit wären, ihre toten Väter zu verbrennen. Die Kallatier flehen ihn an, sie mit »solchen Scheußlichkeiten« zu verschonen.

Diese Haltung – Abscheu vor dem Umgang anderer Gruppen mit ihren Toten – hat Jahrtausende überdauert. Wer jemals in die Nähe eines modernen Bestattungsinstituts gekommen ist, weiß, dass Bestatter ein Faible für ein Zitat haben, das William Gladstone zugeschrieben wird, einem britischen Premierminister des 19. Jahrhunderts. Es lautet:

Zeigt mir, wie eine Nation mit ihren Toten umgeht, und ich werde mit mathematischer Exaktheit
bemessen, wie es um ihre Barmherzigkeit bestellt ist, um ihren Respekt vor den Gesetzen des Landes und um ihre Treue zu hohen Idealen.

 

Sie gravieren dieses Zitat in Wandtafeln und platzieren es dick und fett neben flatternden amerikanischen Fahnen auf ihren Webseiten. Untermalt wird das Ganze in Endlosschleife von Songs wie »Amazing Grace«. Leider lieferte Gladstone uns nie die Gleichung, die es uns erlauben würde, mit der von ihm versprochenen »mathematischen Exaktheit« festzustellen, dass eine bestimmte Methode des Umgangs mit den Toten zu 79,9 Prozent barbarisch ist, eine andere hingegen zu 62,4 Prozent würdevoll.

(Tatsächlich stammt das Zitat vielleicht gar nicht von Gladstone. Es tauchte erstmals 1938 in der Märzausgabe der Zeitschrift The American Cemetery auf, und zwar in einem Artikel mit dem Titel »Erfolgreiche Friedhofswerbung«. Bis heute ist ungeklärt, ob es auf Gladstone zurückgeht oder nicht, aber ein prominenter Gladstone-Forscher hat mir versichert, dass ihm dieses Zitat nie untergekommen sei. Er räumte lediglich ein, dass es »so klingt, als hätte Gladstone es gesagt haben können«.)

Selbst wenn wir den Wert des Rituals einer anderen Kultur anerkennen, wird dieses Gefühl der Akzeptanz oftmals von unseren Vorurteilen konterkariert. Im Jahr 1636 versammelten sich 2000 Angehörige des Stammes der Wendat-Indianer um ein gemeinschaftliches Grubengrab am Ufer des heutigen Huronsees in Kanada. Das Grab war knapp zwei Meter tief und sieben Meter breit und sollte die Gebeine von siebenhundert Menschen aufnehmen.

Für die Gebeine war das Grubengrab nicht die erste Station nach dem Tod. Als sie noch frische Leichen waren, wurden sie in Biberfell-Gewänder gewickelt und auf drei Meter hohe Holzgerüste gelegt. Etwa alle zehn Jahre trugen die verstreuten Huron-Wendat-Stammesgruppen die sterblichen Überreste ihrer Verstorbenen zusammen, um sie bei einem sogenannten Fest der Toten gemeinsam zu begraben. Dafür wurden die Skelette von den Gerüsten geholt, und Familienangehörige, hauptsächlich Frauen, kratzten eventuelle Fleischreste von den Knochen.

Wie schwierig sich die Säuberung der Knochen gestaltete, hing davon ab, wie lange der Mensch schon tot war. Manche Leichen waren verwest, und am Skelett haftete bloß noch getrocknete, papierdünne Haut. Andere Leichen waren nahezu mumifiziert, sodass das ausgedörrte Fleisch in Streifen abgezogen und verbrannt werden musste. Am schwierigsten waren die Leichen von kürzlich Verstorbenen, denn die wimmelten von Maden.

_002_Pfahlbettung

 

Ein Zeuge dieses Säuberungsrituals war ein katholischer Missionar aus Frankreich namens Jean de Brébeuf, der seine Beobachtungen festhielt. Er reagierte nicht entsetzt, sondern beschrieb mit großer Bewunderung, wie zartfühlend die Angehörigen ihre Toten behandelten. In einem Fall beobachtete de Brébeuf, wie eine Familie einen vor Verwesung triefenden Leichnam auswickelte. Unverzagt machten die Angehörigen sich daran, die Knochen zu säubern und sie in ein neues Biberfell-Gewand zu hüllen. De Brébeuf fragte sich, ob das nicht »ein leuchtendes Vorbild für Christen« sei. Ähnliche Bewunderung brachte er für die Zeremonie am Grubengrab zum Ausdruck. Als die Leichen mit Sand und Rinde bedeckt wurden, fand er es »ermutigend«, solchen »Gnadenakten« beiwohnen zu dürfen.

Ich bin sicher, dass de Brébeuf in dem Moment, als er am Rand der Grube stand, von den Totenritualen des Wendat-Stammes ergriffen war. Das änderte jedoch nichts an seiner größten glühenden Hoffnung, dass alle Bräuche und Zeremonien der Wendat von christlichen Zeremonien überlagert und durch sie ersetzt würden, damit sie »heilig« und nicht mehr »töricht und sinnlos« wären.

Es sollte erwähnt werden, dass die Indianervölker Kanadas den Alternativritualen, die Missionar de Brébeuf ihnen antrug, nicht gänzlich aufgeschlossen gegenüberstanden. Der Historiker Erik Seeman schrieb, dass Ureinwohner und Europäer häufig »schaurige Perversionen« aneinander entdeckten. Wie sollten die Wendat glauben, dass die französischen Katholiken hehre Ziele hatten, wenn diese sich offen zum Kannibalismus bekannten und damit prahlten, in einem Brauch, der sich Kommunion nannte, Fleisch und Blut (noch dazu ihres eigenen Gottes) zu verzehren?

Da Religion der Ursprung vieler Totenrituale ist, berufen wir uns oft auf den Glauben, um die Bräuche anderer zu verunglimpfen. Noch 1965 schrieb James W. Fraser in seinem Buch Cremation: Is It Christian? (Spoiler: Nein, ist sie nicht), die Einäscherung sei ein »barbarischer Akt« und leiste »Verbrechen Vorschub«. Für einen anständigen Christenmenschen sei es eine abstoßende Vorstellung, wenn der Leichnam eines Freundes behandelt werde »wie ein Rinderbraten im Ofen, mit triefendem Fett und brutzelndem Gewebe«.

Ich glaube mittlerweile, dass die Vorzüge eines Totenbrauchs nicht auf Mathematik beruhen (zum Beispiel zu 36,7 Prozent ein »barbarischer Akt«), sondern auf Emotionen, auf dem Glauben an die einzigartige Würde der jeweils eigenen Kultur. Das heißt, wir halten Totenrituale nur dann für primitiv, wenn sie nicht mit den unseren übereinstimmen.

 

_003_repentallman

 

_004_liegendeskreuz

 

An meinem letzten Tag in Belize nahm Luciano mich mit auf den Friedhof, wo seine Großeltern (einschließlich der gestohlenen Großmutter) ruhen. Der Friedhof war voll mit oberirdischen Gräbern, einige gepflegt, andere verwahrlost. Um ein umgekipptes, von Unkraut umgebenes Kreuz war ein Damenschlüpfer gewickelt. Auf zwei Gräber hatte jemand plump mit schwarzer Farbe »Gaza Earth« und »Repent All Man« gesprüht.

In der hinteren Ecke unter einem Baum lagen die Särge von Lucianos Großeltern übereinandergestapelt in einem Grab mit Betondeckel. »Meine Großmutter wollte diesen ganzen Zement nicht. Sie wollte bloß ein Loch in der Erde, Staub zu Staub. Aber wie das so ist …«

Luciano wischte liebevoll das Laub vom Grab.

Mich beeindruckte, dass Luciano bei jedem Schritt des Todes seiner Großmutter dabei war. Beim Diebstahl ihres Leichnams aus dem Krankenhaus, bei der Totenwache, wo die Familie Rum trank und Ranchera (Omas Lieblingsmusik) spielte, und Jahre später bei der Pflege ihres Grabs.

Im Gegensatz dazu müssen sich Trauernde in der westlichen Bestattungsindustrie nach jedem Verlust ihren Weg durch eine gezielte Verschleierung bahnen. Die meisten Leute können nicht sagen, welche Chemikalien bei der Einbalsamierung in ihre Mutter gepumpt werden (Antwort: eine Mischung aus Formaldehyd, Methanol, Äthanol und Phenol) oder warum sie einen 3000 Dollar teuren Edelstahlsarg für den Friedhof kaufen müssen (Antwort: damit das Grab sich nicht absenkt und die Gärtner den Rasen besser mähen können). Eine 2017 vom Radionetzwerk NPR in Auftrag gegebene Untersuchung amerikanischer Bestattungsinstitute stieß auf »ein verwirrendes, nutzloses System, das darauf abzielt, undurchschaubar für den Durchschnittsverbraucher zu sein, der gezwungen wird, in einer Zeit der Trauer und der finanziellen Belastungen kostspielige Entscheidungen zu treffen«.

Wir müssen unsere Bestattungsindustrie durch die Einführung neuer Methoden reformieren, die weniger gewinnorientiert sind und Angehörige stärker einbeziehen. Doch wir können unseren Umgang mit den Toten nicht reformieren – oder auch nur hinterfragen! –, wenn wir dieselbe Haltung einnehmen wie Jean de Brébeuf, also fälschlicherweise davon überzeugt sind, es richtig zu machen, während all diese »anderen Leute« pietätlos und barbarisch sind.

Diese geringschätzige Haltung findet sich selbst dort, wo man es nie vermuten würde. Lonely Planet, der weltweit größte Verlag für Reiseliteratur, hat den idyllischen Friedhof des Dorfs Trunyan in seinen Guide über Bali aufgenommen. Die Bewohner von Trunyan flechten Bambuskäfige für ihre Toten, lassen sie darin verwesen und stapeln die Schädel und Knochen dann draußen in der sattgrünen Landschaft. Statt einer Erklärung, was es mit diesen uralten Bräuchen auf sich hat, gibt Lonely Planet klugen Reisenden den Rat, »sich das schaurige Spektakel zu ersparen«.

Wahrscheinlich käme es für Sie nie infrage, Ihren guten alten Dad zu verspeisen, wie es bei den Kallatiern Sitte war. Für mich auch nicht, schließlich bin ich Vegetarierin (ein Witz, Dad). Dennoch ist es eindeutig falsch zu behaupten, unsere im Westen üblichen Totenrituale seien denen der übrigen Welt überlegen. Durch die Ökonomisierung und Kommerzialisierung des Umgangs mit unseren Verstorbenen ist es vielmehr so, dass wir dem Rest der Welt hinterherhinken, wenn es um Nähe, Intimität und Rituale in Sachen Tod geht.

Die gute Nachricht: Niemand zwingt uns zu einem distanzierten und schambesetzten Verhältnis zum Tod. Der erste Schritt zur Lösung des Problems wäre, sich der Herausforderung zu stellen, präsent und engagiert zu sein. In großen, modernen Städten wie Tokio und Barcelona habe ich erlebt, dass Familien genau das tun, dass sie zusammenkommen, um den ganzen Tag mit dem Leichnam zu verbringen und auch noch bei der Einäscherung zugegen zu sein. In Mexiko habe ich gesehen, wie Angehörige noch Jahre nach dem Tod eines geliebten Menschen auf den Friedhof gehen und Geschenke aufs Grab legen, damit niemand vergessen wird.

Viele der in diesem Buch beschriebenen Rituale unterscheiden sich stark von unseren, doch ich hoffe, dass Sie die Schönheit erkennen werden, die in diesem Unterschied liegt. Vielleicht gehören Sie zu den Leuten, bei denen alles, was mit dem Tod zu tun hat, Ängste und Beklemmungen auslöst. Aber Sie sind hier. Genau wie die Menschen, die Sie in diesem Buch kennenlernen werden, haben Sie sich der Herausforderung gestellt.

Colorado

Crestone

Eines Nachmittags im August erhielt ich eine E-Mail, auf die ich seit geraumer Zeit gewartet hatte.

 

Caitlin,

heute am frühen Morgen wurde Laura, ein sehr geschätztes Mitglied unserer Gemeinde, tot aufgefunden: Sie war herzkrank und hatte gerade ihren 75. Geburtstag gefeiert. Ich weiß nicht, wo Sie sind, aber wir würden uns freuen, wenn Sie kommen.

Stephanie

 

Mit Lauras Tod hatte niemand gerechnet. Am Sonntagabend hatte sie noch munter auf einem Gemeindefest getanzt. Am Montagmorgen lag sie tot in ihrer Küche. Am Donnerstagmorgen würde die Familie sie einäschern lassen, und ich würde dabei sein.

Die Feuerbestattung war für Punkt sieben Uhr angesetzt, wenn die Sonne das blaue Licht der Dämmerung durchbrechen würde. Kurz nach halb sieben trafen die ersten Trauergäste ein. Ein Pick-up mit Lauras Sohn am Steuer fuhr vor. Lauras Leichnam, eingehüllt in ein korallenrotes Leichentuch, lag auf der Ladefläche. Es war gemunkelt worden, dass ihr Pferd, Bebe, auch dabei sein würde, doch im letzten Moment hatte die Familie befunden, dass Bebe die vielen Menschen und das Feuer nicht verkraften würde. Das Pferd, so ließ man verlauten, könne der Einäscherung »bedauerlicherweise nicht beiwohnen«.

Angehörige von Laura hoben ihren Leichnam vom Pick-up und trugen ihn auf einer Stofftrage über eine mit Sonnenhut bewachsene Wiese den sanften Hang hinauf zum Scheiterhaufen. Ein Gong schallte durch die Luft. Als ich vom Parkplatz den Sandweg hinaufging, reichte mir eine strahlende Helferin einen frisch geschnittenen Wacholderzweig.

Unter dem hohen Himmel von Colorado wurde Laura auf ein Metallgitter gelegt, das auf zwei parallel stehenden, glatten weißen Betonplatten ruhte. Ich hatte den leeren Scheiterhaufen schon zweimal vorher besucht, doch jetzt, mit dem Leichnam darauf, wurde sein Zweck erst so richtig klar. Nacheinander traten die Trauergäste vor und legten einen Wacholderzweig auf Lauras Körper. Als einzige Anwesende, die sie nicht gekannt hatte, zögerte ich, meinen Zweig abzulegen – vielleicht aus einer Art Bestattungsverlegenheit. Aber ich konnte den Zweig ja schlecht in der Hand behalten (zu offensichtlich) oder in meinen Rucksack stecken (geschmacklos), also trat ich vor und legte ihn auf das Leichentuch.

Lauras Angehörige, darunter ein Junge von acht oder neun Jahren, gingen um den Scheiterhaufen herum und stapelten Scheite aus Kiefern- und Fichtenholz, das wegen seiner ausgezeichneten Brennfähigkeit ausgewählt worden war. Lauras Partner und ihr erwachsener Sohn standen mit brennenden Fackeln bereit. Auf ein Signal hin senkten sie die Fackeln und setzten das Holz genau in dem Moment in Brand, als die Sonne über den Horizont lugte.

Weißer Rauch stieg in winzigen Wirbeln von den Flammen, die Lauras Leichnam verzehrten, in die Höhe und verschwand im Morgenhimmel. Der Geruch rief mir eine Passage aus einem Buch von Edward Abbey in Erinnerung:

Das Feuer. Der Geruch brennenden Wacholders ist der süßeste Duft auf dem Erdenrund, wenn ich mir dieses Urteil erlauben darf. Selbst alle Weihrauchfässer aus Dantes Paradies zusammen könnten es kaum mit ihm aufnehmen. Einmal Wacholderrauch tief eingeatmet – oder den Duft des Wüstenbeifuß nach dem Regen –, und schon erstehen in einer magischen Katalyse, wie manchmal bei Musik, der Raum und das Licht, die Klarheit und die durchdringende Fremdheit des amerikanischen Westens. Möge er lange brennen.

Nach einigen Minuten lösten sich die Rauchwirbel auf, und an deren Stelle tanzten nun leuchtende rote Flammen. Das Feuer gewann an Kraft, loderte zwei Meter hoch, und die Trauergäste, 130 an der Zahl, umstanden es schweigend. Das einzige Geräusch war das Knacken von brennendem Holz, als würden sich Lauras Erinnerungen eine nach der anderen im Äther ausbreiten.

Die Feuerbestattung, wie sie in dem kleinen Ort Crestone, Colorado, praktiziert wird, gibt es seit Zehntausenden von Jahren. Bekanntermaßen bedienten sich die alten Griechen, Römer und Hindus der einfachen Alchemie des Feuers, um das Fleisch zu verbrennen und die Seele zu befreien. Aber die Feuerbestattung selbst geht noch weiter zurück.

_005_Feuerbestattung

 

Ende der 1960er-Jahre entdeckte ein junger Geologe im entlegenen Outback Australiens die verbrannten Knochen einer erwachsenen Frau. Er schätzte das Alter der Knochen auf bis zu 20 000 Jahre. Weitere Untersuchungen ergaben, dass sie sogar 42 000 Jahre alt waren, womit sie aus einer Zeit stammten, die 22 000 Jahre vor dem vermuteten ersten Auftauchen der Aborigines lag. Die Frau musste in einer grünen Landschaft gelebt haben, in der es von riesigen Tieren wimmelte (Kängurus, Wombats, andere ungewöhnlich große Nagetiere). Ihre Nahrung bestand aus Fisch, Samen und den Eiern von gewaltigen Emus. Nach ihrem Tod wurde die Frau, heute bekannt als »Mungo Lady«, von ihrer Sippe verbrannt. Anschließend wurden ihre Knochen zertrümmert, ein zweites Mal verbrannt und rituell mit rotem Ocker bestreut, bevor man sie in der Erde vergrub, wo sie 42 000 Jahre lang ruhten.

Apropos Australien (diese Überleitung zahlt sich aus, versprochen), zehn Minuten nach Beginn von Lauras Feuerbestattung nahm eine der Frauen, die für das Feuer zuständig waren, ein Didgeridoo und bedeutete einem Mann, der eine hölzerne Flöte in der Hand hielt, mit ihr im Duett zu spielen.

Ich machte mich auf das Schlimmste gefasst. Das Didgeridoo ist ein groteskes Instrument für eine amerikanische Bestattung. Doch der satte, volltönende Bass in Verbindung mit dem traurigen Klang der Flöte war irgendwie magisch und beruhigte die Trauergäste, während sie tiefer in die Flammen starrten.

Nun könnte man meinen, es sei irgendeine amerikanische Kleinstadt, irgendeine Trauergemeinde, die sich da um den Scheiterhaufen versammelt hatte. Doch weit gefehlt. Der Scheiterhaufen in Crestone ist der einzige unter freiem Himmel in den USA und sogar in der westlichen Welt.[1]

Die Feuerbestattungen in Crestone verliefen nicht immer so ergreifend. Vor den Prozessionen im Morgengrauen und den Didgeridoos und den gut vorbereiteten Wacholderzweig-Verteilern gab es bloß Stephanie, Paul und ihre mobile Feuerstelle.

»Wir waren die mit dem mobilen Scheiterhaufen«, erklärte Stephanie Gaines sachlich. Sie bezeichnete sich selbst als hyperengagierte Buddhistin. »Ich bin ein Power-Widder«, fügte sie hinzu, »ein dreifacher Widder – meine Sonne, mein Mond und mein Aszendent.« Mit ihren zweiundsiebzig Jahren betreibt sie in Crestone die Feuerbestattungen mit Logistik, Charme und weißem Bubikopf.

Stephanie und Paul Kloppenberg, ein ebenso bezaubernder Typ mit starkem holländischem Akzent, waren mit ihrem Scheiterhaufen ständig in Bewegung, transportierten ihn von Ort zu Ort, verbrannten Tote auf Privatgrundstücken und waren schon wieder weg, ehe die Obrigkeit sie aufhalten konnte. Auf diese Weise führten sie sieben Feuerbestattungen durch.

»Wir sind einfach angekommen und haben alles schnell und unauffällig aufgebaut«, sagte Paul.

Der mobile Scheiterhaufen war eine simple Konstruktion aus Betonziegeln mit aufgelegtem Rost. Aufgrund der enormen Hitze war der Rost nach jeder Feuerbestattung verzogen und verbogen. »Wir mussten mit dem Pick-up drüberfahren, um ihn wieder flach zu kriegen«, erklärte Stephanie. »Es kommt einem verrückt vor, aus heutiger Sicht«, schob sie amüsiert, aber nicht kleinlaut nach.

2006 machte sich das Paar auf die Suche nach einem dauerhaften Ort für die Feuerbestattungen. Crestone schien einfach perfekt zu sein, ländlich im wahrsten Sinne des Wortes, vier Stunden südlich von Denver, 137 Einwohner (1400 in der Umgebung). Das verleiht Crestone einen irgendwie libertären Anstrich, nach dem Motto: »Der Staat kann mich mal.« Marihuana ist ebenso legal wie Bordelle. (Nicht, dass da irgendwelche Bordelle betrieben werden, aber erlaubt wär’s.)

Der Ort lockt alle möglichen spirituellen Suchenden an. Es kommen Leute aus der ganzen Welt, um zu meditieren, auch der Dalai Lama war schon da. Flyer in den Naturkostläden preisen Qigong-Unterricht und Schattenweisheitslehrer an, Meditationen für Kinder, um »ihr natürliches Genie zu wecken«, Retreats für nordafrikanische Tanzkurse und etwas, das sich »Sakralraum Zauberwald« nennt. Zu Crestones Einwohnern zählen Aussteiger und Scheckbuch-Hippies, doch viele, die hier leben, sind wahrhaft überzeugte Gläubige: Buddhisten, Sufis und Karmeliterinnen. Laura selbst war jahrzehntelang Anhängerin des indischen Philosophen Sri Aurobindo.

Pauls und Stephanies erster Vorschlag für einen dauerhaften Feuerbestattungsort wurde abgeschmettert, als Grundstücksbesitzer in Windrichtung des angedachten Standorts – »Raucher, wohlgemerkt«, so Paul – mit dem Argument »nicht vor meiner Haustür« ihr Veto einlegten. Stephanies Meinung nach waren das »notorische Nörgler«, die gar nicht erst hören wollten, dass keinerlei Gefahr von Bränden, unangenehmen Gerüchen, Quecksilbervergiftungen (verursacht von Zahnfüllungen) oder Feinstaub bestand. Die Raucher schrieben Briefe an die Bezirksverwaltung und die Umweltschutzbehörde.

Im Gegenzug gaben sich die Betreiber des mobilen Scheiterhaufens eine seriöse Rechtsform und gründeten eine gemeinnützige Organisation, das Crestone End of Life Project. Sie reichten einen Antrag nach dem anderen ein, sammelten vierhundert Unterschriften (fast ein Drittel der Bevölkerung von Crestone und Umgebung) und füllten dicke Ordner mit juristischen Dokumenten und wissenschaftlichen Abhandlungen. Sie besuchten sogar sämtliche Einwohner von Crestone und hörten sich deren Bedenken an.

Anfangs trafen sie auf heftigen Widerstand. Ein Mann in der Anti-Scheiterhaufen-Fraktion nannte die Gruppe »Nachbarn verbrennen Nachbarn«. Als Paul und Stephanie den (scherzhaft gemeinten) Vorschlag machten, einen Festwagen bei der jährlichen Parade zu sponsern, erhob eine Familie Protest, weil ein mit Pappmascheeflammen geschmückter Festwagen »schrecklich taktlos« sei.

»Die Leute haben sogar befürchtet, durch den Scheiterhaufen würde zu viel Verkehr in den Ort kommen«, sagte Stephanie. »Dabei sind in Crestone schon sechs Autos zu viel Verkehr.«

Paul erklärte: »Es gibt jede Menge Ängste: ›Was ist mit Luftverschmutzung? Ist so was nicht makaber? Bei allem, was mit Tod zu tun hat, krieg ich Gänsehaut.‹ Man muss geduldig bleiben, sich ihre Wünsche anhören.«

Paul und Stephanie ließen sich trotz der fast unüberwindlichen rechtlichen Hürden nicht entmutigen, weil viele im Ort von der Idee des Scheiterhaufens angetan waren. (Die Möglichkeit, sich auf einem Scheiterhaufen verbrennen zu lassen, hatte einige derart begeistert, dass sie Paul und Stephanie baten, einen Betonziegelgrill in ihren Gärten aufzubauen.) »Wie viele Leute bieten schon einen Service an, der bei anderen Leuten wirklich Resonanz findet?«, fragte Stephanie. »Wenn keine Resonanz da ist, vergiss es. Diese Resonanz war es, die uns Auftrieb gab.«