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Inhalt

Berge, Meer und 1000 Inseln

Reisen in Kroatien

Planungshilfe für Ihre Reise

Vorschläge für Rundreisen

Wissenswertes über Kroatien

Steckbrief Kroatien

Natur und Umwelt

Aktuelle Politik, Wirtschaft und Soziales

Geschichte

Zeittafel

Gesellschaft und Alltagskultur

Kunst und Kultur

Wissenswertes für die Reise

Anreise und Verkehr

Übernachten

Essen und Trinken

Outdoor

Feste und Veranstaltungen

Reiseinfos von A bis Z

Unterwegs in Kroatien

Kapitel 1 – Zagreb und Umland

Auf einen Blick: Zagreb und Umland

Zagreb

Altstadtviertel Kaptol und Oberstadt

Aktiv: Spaziergang zu den Meštrović-Skulpturen

Unterstadt

Mirogoj und Maksimir

Novi Zagreb und neue Stadtteile

Ausflug in die Medvednica

Hrvatsko Zagorje

Sveti Ivan Zelina bis Trakošćan

Von Krapina bis Stubica

Von Samobor nach Karlovac

Samobor

Žumberačko Gorje

Aktiv: Auf historischen Pfaden von Samobor auf den Oštrc

Karlovac

Ozalj

Slunj

Turopolje, Banovina und Posavina

Turopolje

Sisak und Banovina

Posavina und Lonjsko polje

Kapitel 2 – Binnenkroatien

Auf einen Blick: Binnenkroatien

Varaždin und Međimurje

Varaždin

Čakovec und das Međimurje

Varaždinske Toplice

Podravina

Koprivnica

Hlebine

Virovitica

Slatina

Našice

Bizovac

Ostslowonien

Osijek

Naturpark Kopački Rit

Vukovar

Ilok

Vinkovci

Ðakovo

Aktiv: Slawoniens Wein probieren – eine önologische Reise

Posavina

Slavonski Brod

Požega

Aktiv: Rundfahrt durch den Naturpark Papuk

Kutjevo

Naturpark Papuk

Nova Gradiška

Kapitel 3 – Istrien

Auf einen Blick: Istrien

Pula

Stadtrundgang

Die Umgebung Pulas

Archäologischer Park Nesactium

Vodnjan

Inselgruppe Brijuni

Halbinsel Premantura

Medulin

Rovinj

Sehenswertes

Umgebung von Rovinj

Poreč und Umgebung

Poreč

Umgebung von Poreč

Aktiv: Radtour auf der Weinstraße um Poreč

Istriens Nordwesten

Novigrad

Umag

Durch Istriens Nordwesten

Aktiv: Trüffelregion Mirnatal – eine kulinarische Rundfahrt

Das Innere Istriens und die Ostküste

Svetvinčena

Pazin und Umgebung

Draguć, Hum und Roč

Ćićarija und Učka-Kette

Labin und Rabac

Barban

Kapitel 4 – Küste und Inseln der Kvarner Bucht

Auf einen Blick: Küste und Inseln der Kvarner Bucht

Rijeka

Stadtrundgang

Ortsteil Trsat

Opatija/Abbazia und die Riviera des Fin de Siècle

Opatija

Aktiv: Spaziergang am Lungomare

Lovran und Umgebung

Kastav

Doppelinsel Cres-Lošinj

Cres

Lošinj

Aktiv: Wanderung auf die Televrina

Inseln Unije, Susak und Ilovik

Insel Krk

Omišalj

Krk

Punat und Košljun

Bucht von Baška

Aktiv: Wanderung von Baška nach Punat

Ostküste

Insel Rab

Lopar

Rab

Kampor, Kamenjak und Kalifront

Küste des Kvarner südlich von Rijeka

Bakar, Bakarac und Kraljevica

Crikvenica

Novi Vinodolski und Vinodol

Kapitel 5 – Kroatisches Gebirge

Auf einen Blick: Kroatisches Gebirge

Gorski Kotar und Kapela

Nationalpark Risnjak

An der Kupa

Velika Kapela und Bjelolasica

Bijele und Samarske stijene

Ogulin und der Klek

Nationalpark Plitvicer Seen

Rundwanderung

Velebitgebirge

Senj

Aktiv: Zwei schöne Wanderungen in den Dabarski kukovi im Velebitgebirge

Von Senj durchs Binnenland nach Zadar

Von Senj nach Starigrad Paklenica

Aktiv: Freiklettern im Nationalpark Paklenica

Nationalpark Paklenica

Kapitel 6 – Norddalmatien

Auf einen Blick: Norddalmatien

Zadar

Östliche und nördliche Altstadt

Zentrum und westliche Altstadt

Umland von Zadar

Nin, Zaton und Vir

Riviera und Hinterland von Zadar

Insel Pag

Archipel von Zadar

Pašman und Ugljan

Insel Murter

Aktiv: Segeltörn im Nationalpark Kornati

Dugi Otok

Nationalpark Kornati

Šibenik

Geschichte

Stadtrundgang

Umgebung von Šibenik

Skradin

Nationalpark Krka- Wasserfälle

Knin

Küste und Inseln vor Šibenik

Kapitel 7 – Split und mitteldalmatinische Küste

Auf einen Blick: Split und die mitteldalmatinische Küste

Split

Diokletianpalast

Neustadt

Trogir und Umgebung

Rundgang durch die Stadt

Kaštela-Riviera

Rundreise durch das Binnenland

Festung Klis und Mosorgebirge

Sinj

Aktiv: Gratwanderung im Mosorgebirge

Cetinatal

Omiš

Riviera von Makarska

Küste nördlich von Makarska

Makarska

Aktiv: Wandern im Biokovogebirge

Von Makarska nach Süden

Kapitel 8 – Die Inseln Mitteldalmatiens

Auf einen Blick: Die Inseln Mitteldalmatiens

Inseln Brač und Šolta

Supetar

Škrip

Aktiv: Wanderung zur Einsiedelei Blaca

Postira

Pučišća

Bol

Šolta

Insel Hvar

Stari Grad

Starigrader Ebene und Halbinsel Maslinovik

Vrboska

Jelsa

Grapčeva spilja

Hvar-Stadt

Inseln Vis und Biševo

Vis

Biševo

Kapitel 9 – Süddalmatien

Auf einen Blick: Süddalmatien

Dubrovnik

Stadtbefestigung

Rundgang durch die Altstadt

Insel Lokrum

Von Dubrovnik nach Süden

Aktiv: Wanderung von Cavtat nach Čilipi

Von Dubrovnik zur Neretva

Riviera von Dubrovnik

Neretvadelta

Elaphiten und Halbinsel Pelješac

Elaphiten

Halbinsel Pelješac

Aktiv: Wanderung auf den Berg Sv. Ilija

Aktiv: Weinproben auf der Halbinsel Pelješac

Insel Korčula

Korčula-Stadt

Insel Badija

Lumbarda

Smokvica, Blato und Vela Luka

Mljet und Lastovo

Insel Mljet

Insel Lastovo

Kulinarisches Lexikon

Sprachführer

Impressum

Themen

Karst

Die östliche Adria – Überfluss und Überfischung

Kroatische Naive Malerei

Der Schriftsteller Miroslav Krleža

Zur Geschichte von Zagreb

Unter Geiern

Die Entdeckung von Franz-Joseph-Land

Venedig und die östliche Adria

Der Weg der Galeeren

Sommerfestspiele in Dubrovnik

Alle Karten auf einen Blick

Zagreb und Umland: Überblick

Zagreb

Auf historischen Pfaden von Samobor auf den Oštrc

Binnenkroatien: Überblick

Osijek

Slawoniens Wein probieren – eine önologische Reise

Rundfahrt durch den Naturpark Papuk

Istrien: Überblick

Pula

Poreč

Radtour auf der Weinstraße um Poreč

Trüffelregion Mirnatal – eine kulinarische Rundfahrt

Küste und Inseln der Kvarner Bucht: Überblick

Rijeka

Wanderung auf die Televrina

Wanderung von Baška nach Punat

Rab

Kroatisches Gebirge: Überblick

Plitvicer Seen

Zwei schöne Wanderungen in den Dabarski kukovi im Velebitgebirge

Norddalmatien: Überblick

Zadar

Šibenik

Split und die mitteldalmatinische Küste: Überblick

Split

Trogir

Gratwanderung im Mosorgebirge

Wandern im Biokovogebirge

Die Inseln Mitteldalmatiens: Überblick

Wanderung zur Einsiedelei Blaca

Hvar-Stadt

Süddalmatien: Überblick

Dubrovnik

Weinproben auf der Halbinsel Pelješac

Korčula-Stadt

Berge, Meer und 1000 Inseln

Kroatien ist ein kleines Land und dabei doch ausgesprochen abwechslungsreich. Vor der zerklüfteten Adriaküste liegt eine unüberschaubare Zahl von Inseln und Riffen. Hoch ragen die Gebirge in unmittelbarer Küstennähe auf. Historische Städte an der Küste und im Landesinneren bergen zahlreiche Schätze, sprich Kunst- und Kulturdenkmäler, die von einer reichen Geschichte erzählen.

Auf der Suche nach Sonne, Meer und strahlend blauem Himmel zieht es seit über hundert Jahren Reisende an die kroatische Adriaküste. Beliebt sind etwa die alten Hafenstädte, wie Split, das aus dem Palast des römischen Kaisers Diokletian hervorging, oder Dubrovnik, das jahrhundertelang eine unabhängige Adelsrepublik war und wie durch ein Wunder Kriege und Naturkatastrophen überlebt hat. Oder das hübsche Poreč mit seiner spätantiken Basilika.

Fähren oder sogenannte Katamarane bringen den Reisenden zu den Inseln und an einsame Stellen der Festlandsküste, zu Fischerorten, in Weinbaugebiete und zu Badeorten, die auf die österreichisch-ungarische Zeit zurückgehen wie Opatija. Sowohl auf den Außeninseln wie Lastovo und Vis als auch auf den kleinen Inselchen wie Unije, Molat oder Šipan scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Verlassene Dörfer mit Zisternen, in denen noch Wasser steht, und Maulbeerbäumen voller reifer Früchte sind melancholisches Zeugnis einer Zeit, in der die Inseln dichter besiedelt waren. Winzige Hafennester wie Valun auf Cres, Ex-Kurorte aus k. u. k. Zeiten wie Veli und Mali Lošinj und Orte wie Krk, Rab und Pag mit jahrhundertealten Kathedralen laden zum Verweilen ein. Mancher Anblick kann einem geradezu den Atem rauben, z. B. die Bucht von Baška, ein Amphitheater aus Mondbergen hinter der Prachtküste. In Dalmatien ist das nach Lavendel duftende Hvar zu entdecken und Brač, mit einem der schönsten Strände des Landes. Ganz im Süden bietet der Nationalpark Mljet ungestörte Natur, in der sich Land und Meer gefällig verzahnen.

Für Aktivferien ist Kroatien ein geradezu ideales Reiseziel: Segeln, Tauchen, Surfen, Radfahren, Mountainbiking, Höhlenerkundungen, Wandern, Bergsteigen und Klettern in den Karstbergen könnten auf dem Programm stehen. Unvergesslich zu sein versprechen Raftingtouren oder Kanufahrten auf einem der Flüsse im Gorski Kotar zwischen Rijeka und Karlovac, auf der Zrmanja nahe Zadar oder auf der Cetina im dalmatinischen Hinterland bei Omiš. Abseits dieser Täler kann es sehr einsam sein. In diesem kleinen Land findet man tatsächlich noch Naturlandschaften, in denen außer Wolf, Luchs und Bär kaum jemand wohnt.

Wir empfehlen, nun die küstennahen Gebirge zu überschreiten und in Richtung des Donau- und Drauflusses zu reisen. Statt venezianischer Loggien besichtigt man in Zagreb und Slawonien barocke Zwiebelturmkirchen und zum Abendessen gibt es statt gegrillter Riesengarnelen geschmorten Paprikazander. Für den Besuch von Zagreb sollte man sich einen Frühlingstermin im Kalender anstreichen, denn dann ist das Kulturleben noch ganz winterlich dicht, während es vor den Toren schon grünt und die Weinlandschaften des Zagorje und Slawoniens zum Wandern einladen. In Slawonien ist das Tempo gemächlicher als anderswo in Kroatien, die Bauerndörfer wirken verschlafen, die Obstgärten üppiger und die Weine – etwa in Kutjevo, Ilok oder Erdut – mitteleuropäisch. Österreich hat hier länger geherrscht als an der Küste, die von Venedig beeinflusst wurde; die Festungen in Osijek und Slavonski Brod sowie das Jagdhäuschen des Prinzen Eugen von Savoyen in Bilje erzählen davon.

So haben die einzelnen Regionen des Landes ganz unterschiedliche Schicksale durchlebt – und das sieht man ihnen an. Dalmatinische Küste und Inseln, Westistrien und die Inseln des Kvarner wurden durch Venedigs Einfluss geprägt, das zeigt sich in ganz venezianisch anmutenden Orten wie Hvar und Cres, Rab und Rovinj, Zadar und Poreč. Sogar in der Sprache hat sich Venedig verewigt. Der Osten hat dagegen unter ungarischer und kurz auch türkischer, dann vor allem unter österreichischer Herrschaft gestanden. Vom türkischen Erbe ist fast nichts mehr vorhanden, sieht man von ein paar spärlichen Resten ab, wie der in eine Kirche verwandelten Moschee in Ðakovo. Stattdessen entstanden unter österreichischem Einfluss barocke Kirchen und Schlösser, ja ganze Städte wie Nova Gradiška, Osijek und Slavonski Brod.

Den inneren Zusammenhalt der kulturell und geografisch so unterschiedlichen Landesteile ermöglichte trotz territorialer Teilung und fast 900 Jahre andauernder Zugehörigkeit zu anderen Herrschaften und Imperien (1102 bis 1991!) nur das eiserne Festhalten an der eigenen Sprache und an der katholischen Religion. Sprache und Religion sind heute noch die Hauptquellen, aus denen sich das Nationalbewusstsein der Kroaten speist, auch wenn sich viele Traditionen gebildet haben, die mittlerweile unabhängig davon existieren wie Volksmusik, Volkstanz und Trachten. Nach der Unabhängigkeit 1991 hat man die kroatischen nationalen Charakteristika überbetont und sie mitunter zum Kult erhoben. Mittlerweile ist etwas mehr Gelassenheit beim Thema Nation eingekehrt und die Šahovnica-Flagge mit den rot-weißen Karos wird vor den Rathäusern meist von der Europaflagge und den jeweiligen lokalen Wappen eingerahmt.

Der Autor

© Hubert Beyerle, Berlin

Hubert Beyerle

www.dumontreise.de/magazin/autoren

Hubert Beyerle ist Journalist und lebt hauptsächlich in Berlin. Mehr als zehn Jahre hat er als Politik- und Wirtschaftsredakteur gearbeitet. Mit Kroatien verbindet ihn eine Reisebegeisterung, die nun schon seit 20 Jahren unvermindert anhält. Inzwischen kennt er so ziemlich jeden Winkel des Landes, nur einige kleinere Inseln (zu klein, um in diesem Buch erwähnt zu werden) fehlen noch. Beim DuMont Reiseverlag hat er auch das Reise-Taschenbuch »Kroatische Adriaküste« verfasst.

Reisen in Kroatien

Kroatien ist ein Urlaubsland par excellence, gesegnet mit atemberaubender Natur, architektonischen Highlights und einer im Laufe der Zeit immer weiter entwickelten touristischen Infrastruktur. Das Meer und die Küstenlandschaften halten, was die Fotos der Reiseprospekte versprechen.

Der richtige Urlaubsmix

Doch Kroatien hat wesentlich mehr zu bieten als Badebuchten: unberührte Naturlandschaften sowie Zeugnisse jahrhundertealter Geschichte und Kultur. Man kann in Kroatien beides haben – egal, wo man hinfährt. Das gilt für das grüne, fruchtbare Hinterland mit seinen weichen Hügelketten und mitteleuropäisch geprägten Mischwäldern, in denen sich einsame Burgen und Schlösser verstecken, oder den habsburgisch geprägten Städten mit eindrucksvollen Kathedralen und anderen Repräsentationsbauten. Das gilt aber ebenso für die mediterrane Küstenlandschaft mit schroffen Felsen, azurblauem Meer und venezianisch geprägten Städten.

Verlockende Adriaküste

Die meisten Kroatien-Urlauber steuern die Küste an. Die Adria übt auf Besucher eine besondere Anziehungskraft aus, und das seit bereits rund 150 Jahren. Wer seinen Urlaub am Strand verbringen möchte, ist an Istriens Westküste gut aufgehoben, von Umag im Norden bis Pula an der Südspitze der Halbinsel. Weite Strände gibt es aber auch in Nord- und Mitteldalmatien, um Primošten etwa, oder in Makarska im Süden. Auf der Insel Brač lockt ein berühmter Strand: das ›Goldene Horn‹, das wie eine Zunge ins Meer hineinragt und seine Form von Jahr zu Jahr ein wenig ändert.

Paradies für Wassersportler und Wanderer

Ein Inselparadies der besonderen Art sind die Kornaten, ein Nationalpark mit rund hundert meist unbewohnten Inseln, die man idealerweise als Mitfahrer auf einem Segelboot erkundet. Mit Kajaks lassen sich die Uferstreifen um Rovinj oder Split im Süden sportlich erobern. Eine mehr für die Nerven als für Muskeln anstrengende Sportart ist das Rafting auf Flüssen wie der Cetina bei Omiš im Süden Dalmatiens.

Kroatien bietet zudem herrliche Möglichkeiten zum Wandern und Bergsteigen. Das kann direkt an der Küste sein, etwa im wilden Velebit- oder im Biokovogebirge, oder auch im idyllischen Hinterland der Hauptstadt Zagreb. Vor allem das fruchtbare Hrvatsko Zagorje oder das einsame Slawonien im Osten eignen sich bestens zum Wandern.

Quirlige Städte

Die Hauptstadt Zagreb ist eine mitteleuropäische Metropole, die sich immer an Wien und Budapest orientiert hat. An Lage und architektonischem Reichtum wird sie noch übertroffen von der Küstenstadt Dubrovnik im Süden. Sehenswert sind zudem Split, Pula und das barocke Varaždin im Norden. Zumindest einen Tagesausflug von Zagreb lohnt das im doppelten Sinne süße Städtchen Samobor. Wer sich für Militärarchitektur interessiert, kommt in Karlovac, Slavonski Brod und Osijek mit den Resten österreichischer Festungsbauten auf seine Kosten.

Das stolze Zadar wartet mit grandiosen Kirchenbauten und einer von Wellen des Meeres betriebenen Wasserorgel auf. Etwas weniger bekannt, aber nicht minder schön ist Šibenik mit der prachtvollen Jakobs-Kathedrale. Wer ein Faible hat für die Ursprünge des Adria-Tourismus, wo sich einst der Wiener Adel auf der Uferpromenade gegrüßt hat, für den sind Opatija, Lovran oder auch Mali Lošinj die richtigen Ziele.

Landschaften für Feinschmecker

Wer schöne Landschaften mit kulinarischen Genüssen verbinden möchte, der sollte Istrien auf dem Plan haben: Trüffel, grüner Spargel, Olivenöl, lokaler Wein und Pršut, der besondere luftgetrocknete Schinken, schmecken hier vorzüglich. Entlang der dalmatinischen Küste gibt es viele gute Restaurants, in denen, soweit möglich, in der Nähe gefangener Fisch auf den Tisch kommt. Die trockene und windige Insel Pag ist berühmt für ihren würzigen Schafskäse.

Traumziel für Individualtouristen

Kroatien eignet sich hervorragend für selbstbestimmtes Reisen. Entlang der Küste gibt es ein riesiges Angebot an Hotelzimmern und privaten Apartments, die auf Einzelreisende eingerichtet sind. Die Verständigung klappt in der Regel auf Deutsch oder Englisch. Wer mit dem Auto unterwegs ist, reist unabhängig, doch Kroatien mit seinen vielen Inseln eignet sich auch sehr gut für einen autofreien Urlaub. Das öffentliche Busnetz ist ausgezeichnet und auf die Inseln kommt man ohnehin nur mit der Fähre oder dem Katamaran. Nicht zuletzt bietet vor allem Istrien auch die Möglichkeit, viel mit dem Fahrrad erkunden zu können. Hier, aber auch in Dalmatien gibt es in jedem größeren Ort Fahrradverleihe mit meist guten Mountainbikes.

Pauschal oder auf eigene Faust

Reiseveranstalter bieten schöne Pauschalreisen an, so braucht man sich weder um Anreise noch um die Unterkunft zu kümmern. Individualreisende können mühelos ein Hotelzimmer per Telefon oder über die Website des Hotels buchen, meist mit Kreditkarte. Für die unzähligen privaten Apartments gibt es lokale Vermittlungsagenturen oder Online-Portale wie Booking.com, Airbnb oder hometogo.de. In der Hochsaison (Juli/August) sollte man besser einige Wochen im Voraus buchen.

Wichtige Fragen vor der Reise

Welche Ausweise braucht man für die Einreise und beim Reisen? s. >>>>

Wie kommt man im Land selbst an Bargeld? s. >>>>

Welche Gesundheitsrisiken gibt es? s. >>>>

Welche Kleidung muss in den Koffer? s. >>>>

Welche Websites helfen bei der Reiseplanung? s. >>>>

Wie informiert man sich über aktuelle Wetterprognosen? s. >>>>

Welches Budget muss ich für einen Urlaub in Kroatien einplanen? s. >>>>

Wie steht es um die Sicherheit im Land? s. >>>>

Planungshilfe für Ihre Reise

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Angaben zur Zeitplanung

Bei den folgenden Zeitangaben für die Reise handelt es sich um Empfehlungswerte für Reisende, die ihr Zeitbudget eher knapp kalkulieren.

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Kulturerlebnis

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Naturerlebnis

Die Kapitel in diesem Buch

1. Zagreb und Umland: s. >>>>

2. Binnenkroatien: s. >>>>

3. Istrien: s. >>>>

4. Küste und Inseln der Kvarner Bucht:           s. >>>>

5. Kroatisches Gebirge: s. >>>>

6. Norddalmatien: s. >>>>

7. Split und die mitteldalmatinische      Küste: s. >>>>

8. Die Inseln Mitteldalmatiens: s. >>>>

9. Süddalmatien: s. >>>>

1. Zagreb und Umland

Die kroatische Hauptstadt Zagreb ist das unumstrittene politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Landes. Historisch ist die Kapitale stark von Wien und von Budapest geprägt. Die jugoslawische Ära rückt in die zweite Reihe, man knüpft historisch wieder an Habsburg an. Das Altstadtviertel auf den beiden Hügeln Gornji Grad und Kaptol wartet mit der neugotischen Kathedrale und einer Reihe reicher Adelspaläste mit sehenswerten Museen und Regierungsgebäuden auf. Die Stadt wird durchzogen von Parks und gut erhaltenen Gründerzeitstraßen und bietet nicht zuletzt viele Cafés und Restaurants, die einen Zwischenstopp lohnen. Auf diese alte und neue Kaffeehauskultur sind die Bürger Zagrebs besonders stolz. Seit der Unabhängigkeit 1991 ist Zagreb aus dem Dornröschenschlaf erwacht und steckt Geld in moderne Bauwerke und Infrastruktur. Heute ist Zagreb eine europäische Metropole, in Sachen Eleganz und Modebewusstsein orientiert man sich an Italien. Wer Kroatien wirklich kennenlernen will, der sollte Zagreb unbedingt einen Besuch abstatten. Ein Tagesausflug ins schöne Umland, etwa nach Samobor oder Karlovac, darf dann auf keinen Fall fehlen. Zagreb ist aber auch ein gutes Ziel für einen Städte-Kurztrip.

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Zagreb

Gut zu wissen: Zagreb eignet sich nicht nur als Zwischenstopp auf der Fahrt an die Küste und als Wochenend-Ausflugsziel, sondern auch als Standort für einen längeren landeskundlichen Urlaub. Die Stadt liegt zentral, verkehrstechnisch günstig und verfügt über gute Übernachtungsmöglichkeiten. Die Standards des öffentlichen Lebens sind mitteleuropäisch, die Preise mittlerweile allerdings auch.

Zeitplanung

Zagreb:      2–3 Tage

Zagreb und Umland:      4–5 Tage

2. Binnenkroatien

Angefangen bei der Barockstadt Varaždin im Norden, fast an der Grenze zu Ungarn, bis nach Vukovar an der Donau, die dort die Grenze zu Serbien bildet, bietet das Binnenland Kroatiens versteckte Schlösser alten kroatischen Adels, österreichische Kastelle und eine sehr reiche Tier- und Pflanzenwelt. Die Dörfer in dieser dünn besiedelten Gegend sind noch recht authentisch, oft erstrecken sich die Maisfelder bis an den Horizont. Die Auenlandschaften von Donau, Save und Drau sind überwältigende Naturparadiese, die man sowohl zu Fuß, als auch mit dem Fahrrad oder per Boot erkunden kann, am besten im Rahmen einer Führung. Zahlreiche Weingüter locken zudem zur Verkostung und die Weinkeller der schönen Stadt Ilok an der Donau sind landesweit bekannt. Natur- und Kulturbegeisterte kommen hier gleichermaßen auf ihre Kosten, abseits vom Massen- und Strandtourismus, der stellenweise die Adriaküste prägt – wobei Varaždin durchaus kulturelle Großveranstaltungen zu bieten hat.

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Varaždin

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Naturpark Kopački Rit

Gut zu wissen: Binnenkroatien, vor allem Ostslawonien, ist nicht so sehr auf den Tourismus ausgerichtet wie die Küste. Es gibt kaum private Apartments, weshalb Reisende hier eher auf Hotels angewiesen sind. Ein Auto ist angesichts der Entfernungen in dieser Region sehr von Vorteil. Da allerdings die Straßen wenig befahren sind, haben auch Radtouren durchaus ihren Reiz, zum Beispiel entlang der Donau. Im Sommer kann es hier aber sehr heiß werden, dann sollte man sich in der Nähe der Flüsse aufhalten, allerdings ist das Schwimmen dort wegen der Strömungen nicht ganz ungefährlich.

Zeitplanung

Binnenkroatien:     4 Tage

Varaždin:     1 Tag

Draudelta und Kopački Rit:     1–2 Tage

3. Istrien

Eine geradezu ideale Urlaubsregion, die von allem etwas bietet: Strand, lokale Küche, Einsamkeit, Natur, prachtvolle Städte und spannende Geschichte. Vieles erinnert hier an Italien: die Villen in mediterranen Gärten, die Urlaub auf dem Land anbieten, die italienisch-venezianische Architektur und eine sanfte, von dichten Steineichenwäldern durchzogene Hügellandschaft. Istrien war zuerst römisch, dann venezianisch und später lange italienisch, das ist bis heute spürbar. Architektonische Meisterwerke wie das Amphitheater von Pula und die Euphrasius-Basilika von Poreč sind wichtige Anziehungspunkte für Kulturinteressierte. Rovinj ist ein gut erhaltenes, atmosphärisches Fischerstädtchen, das mit hübschen Fotomotiven nicht geizt. Ebenso reizvoll sind gut erhaltene städtisch geprägte Dörfer auf den bewaldeten Hügelkuppeln im Hinterland. Die Aussicht auf das Meer vom Kap Kamenjak an der Südspitze der Halbinsel ist unvergesslich. Und Gourmets kommen auch nicht zu kurz. Die Restaurants sind die besten des Landes.

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• Pula

• Rovinj

• Poreč

Gut zu wissen: Als Ausgangspunkt für Erkundungen eignen sich die Küstenstädte Pula, Rovinj, Poreč oder Novigrad. Von hier aus lassen sich schöne Touren ins Landesinnere machen: ganz unoriginell mit dem Auto, aber auch sehr schön mit dem Fahrrad auf den kleinen Landstraßen. Beides kann man gut vor Ort ausleihen.

© DuMont Bildarchiv, Ostfildern: Frank Heuer

Magische Stunde kurz vor Einbruch der Dunkelheit – im istrischen Rabac

Zeitplanung

Pula:     1–2 Tage

Rovinj:     1 Tag

Poreč:     1 Tag

4. Küste und Inseln der Kvarner Bucht

Die Inseln Cres und Krk sind zwar in der Fläche genau gleich groß, im Charakter dennoch denkbar gegensätzlich. Während Krk als Heimat machtbewusster Adelsfamilien für Kroatien seit dem Mittelalter wichtig war und dank seiner schönen Strände schon früh vom Massentourismus entdeckt wurde, ist die schmale und bergige Insel Cres von bäuerlicher Landwirtschaft geprägt und bis heute ziemlich einsam – die ideale Insel für Naturbegeisterte, die auf Trubel verzichten können und ein Stück authentisches Kroatien suchen. Dafür hat sich die Insel Lošinj mit ihrem besonders milden, mediterranen Klima zum Lieblingsziel von Luxusjachten entwickelt, zudem lässt sich hier herrlich wandern. In Opatija an der Küste haben sich die Hotels der habsburgischen Tourismus-Gründerzeit wieder fein rausgeputzt und bieten auf der Spazierpromenade Lungomare eine repräsentative Kulisse. Die Altstadt von Rab auf der gleichnamigen Insel mit ihren vier berühmten Kirchtürmen ist ein ganz eigenes Juwel, das man unbedingt besuchen sollte.

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Bucht von Baška auf Krk

Gut zu wissen: Auf den Inseln des Kvarner ist es auch im Hochsommer meist nicht so extrem heiß. Für Hitzeempfindliche eignen sie sich daher mehr als ihre süddalmatinischen Schwestern. Die Inseln bieten zum Wandern allesamt schöne Möglichkeiten.

Zeitplanung

Rab:     2–3 Tage

Lungomare von Opatija:     1 Tag

Baška:     2 Tage

5. Kroatisches Gebirge

Der Velebit ist ein großenteils wildes Gebirge an der Küste zwischen Dalmatien und dem kroatischen Hinterland. Er bietet für Wanderer viele Möglichkeiten, noch intakte und einsame Natur zu entdecken. Der Karst hat hier die ungewöhnlichsten Landschaftsformationen aus dem Fels herausgewaschen, die in dieser Ausprägung sonst nirgendwo zu finden sind. Die Küstenstraße zwischen den Felsen des Velebit und der Adria ist wegen der atemberaubenden Kulisse absolut eine Fahrt wert. Eine ganz eigene, charakteristische Landschaft bieten die Plitvicer Seen. Ihre Wasserfälle sind seit Langem Nationalpark, für Touristen gut erschlossen und im Hochsommer hoffnungslos überfüllt.

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Nationalpark Plitvicer Seen

Gut zu wissen: Die Unterkünfte im Gebirge selbst sind meist einfache Bettenlager. Wem das nicht passt, der kann sich ein Apartment in umliegenden Dörfern und Städtchen suchen wie Krasno, Sv. Jurai, Karlobag oder Starigrad Paklenica.

Zeitplanung

Plitvicer Seen:      1 Tag

Nationalpark Starigrad Paklenica:     2 Tage

6. Norddalmatien

Die Städte Zadar und Šibenik sind zwei schöne Schwestern, wobei sich Erstere sicher wähnt, die schönere zu sein, was allerdings zu diskutieren wäre. Beide halten sich gegenüber den prominenten Touristenzielen etwas im Hintergrund und bieten doch alles, was man von einem Kroatien-Urlaub erwartet: eine reiche Geschichte, massive Festungen, berühmte Kathedralen, mittelalterliche Gassen, gotische oder Renaissance-Kirchen und Paläste. Zadar ist die historische Hauptstadt Dalmatiens und stark italienisch geprägt, sie hat ihren ganz eigenen Stolz. Im Umland liegen Hunderte kleiner, verwunschener Inseln, oft autofrei, in denen der Ruhesuchende auf seine Kosten kommt. Die pittoreske Inselgruppe der überwiegend waldlosen und felsigen Kornaten ist bei Seglern besonders beliebt.

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Šibenik

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Nationalpark Kornati

Gut zu wissen: Šibenik bietet zwei Nationalparks in unmittelbarer Nähe: die herrlichen Krka-Wasserfälle und die Inselgruppe der Kornaten. Ohne Auto sind die Wasserfälle allerdings etwas mühsam zu erreichen. Die Inseln werden von den Ausflugsschiffen der Tourismusagenturen und von speziellen Skippern auf Segelbooten angefahren.

Zeitplanung

Zadar:     2–3 Tage

Šibenik:     2–3 Tage

Kornaten:     1 Tag

7. Split und die mitteldalmatinische Küste

Die Großstadt Split wird im Sommer von Touristenscharen heimgesucht. Der antike Diokletianspalast ist eine Wucht und in dieser Form und dem gut erhaltenen Zustand wohl weltweit einzigartig. Insofern ist die Besichtigung Splits eigentlich ein Muss bei einem Dalmatien-Urlaub. Die zweitgrößte Stadt Kroatiens bietet ein sprudelndes, quirliges Leben. Hinzu kommen wichtige Museen, etwa die beiden dem größten kroatischen Bildhauer Ivan Meštrović gewidmeten, der lange in Split gelebt hat. Split besitzt zudem ein bergiges Umland, was die Stadt auch für Wanderfreunde interessant macht. Sie eignet sich auch gut als Ausgangspunkt für einen Inselurlaub und lässt sich mit einem solchen gut kombinieren. Deutlich kleiner und ebenfalls voller architektonischer Schätze ist Trogir, eine fast komplett erhaltene Renaissance-Stadt.

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• Split

• Trogir

Gut zu wissen: Der Flughafen von Split liegt etwas außerhalb, ist aber gut mit Shuttlebussen mit der Stadt und dem Hafen verbunden. Trogir dagegen liegt nur zehn Bus-Minuten vom Flughafen entfernt, für einen Kurztrip daher fast noch besser geeignet.

Zeitplanung

Diokletianspalast:     1 Tag

Altstadt von Trogir:     1 Tag

8. Die Inseln Mitteldalmatiens

Die Inseln Brač und Hvar sind die beiden populärsten dalmatinischen Urlaubsinseln. Die Strandorte Bol auf Brač und Hvar-Stadt sind teure, perfekt auf den Massentourismus ausgerichtete Ziele. Das internationale, jugendliche Publikum kommt per Flugzeug und Katamaran und mit Rollkoffern und macht die Nacht zum Tag, Geld spielt keine Rolle dabei. Trotz des hochsommerlichen Rummels sind Hvar-Stadt und Bol immer noch wunderschöne Orte. Und wenn man ein anderes Inselnest wählt, und davon gibt es einige, bekommt man von dem Trubel möglicherweise gar nichts mit und kann die klare Adria ganz für sich genießen. Daher sind die Inseln bei Familien mit Kindern äußerst beliebt. Wer es exklusiv haben möchte, kann es ja auch mit dem weit draußen in der Adria liegenden Vis versuchen.

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Hvar-Stadt

Gut zu wissen: Die Inseln sind sehr gut mit dem Hafen von Split verbunden und daher auch ohne Auto gut zu bereisen. Täglich fahren Tragflügelboote (Katamarane) die wichtigsten Orte der Inseln ab. Doch aufgepasst: Im Hochsommer sind diese oft tagelang vorher ausgebucht.

Zeitplanung

Bol:     1–2 Tage

Hvar:     2–3 Tage

9. Süddalmatien

Dubrovnik ist die bekannteste Stadt Kroatiens, in Fernost noch bekannter als das Land selbst. Dabei ist die Stadt eher klein und ziemlich abgelegen. Aber sie hat es in sich: Innerhalb ihrer massiven Mauern hat sich die barocke Patrizierstadt fast unversehrt erhalten. Als Republik Ragusa konnte sie sich durch diplomatisches Geschick die Unabhängigkeit sichern und vergrößerte dabei kontinuierlich ihren Reichtum. Der Stolz darauf ist an jeder Ecke spürbar. Hier ist alles edel und vom Feinsten. Bezahlbar ist es nur für einen Kurzurlaub. Das ruhigere Cavtat liegt noch weiter südlich und ist mit seinem Umland, dem Konavle an der Grenze zu Montenegro, eine in schöner Natur gelegene Alternative. Mit den Elaphiten gibt es auch eine kleine schöne Inselgruppe, quasi vor der Haustür. Und bis Korčula ist es ebenfalls nicht weit.

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• Dubrovnik

• Korčula-Stadt

Gut zu wissen: Dubrovnik ist eine Tourismushochburg. Im Sommer, wenn die Kreuzfahrtschiffe anlegen, wird es sehr voll in der Stadt. Hotels, Restaurants und Apartments sind meist sehr professionell geführt. Als alternativer Standort bietet sich das Städtchen Župa Dubrovačka weiter südlich an. Von dort lässt sich Dubrovnik gut in Tagesausflügen erkunden.

Zeitplanung

Dubrovnik:     3–4 Tage

Cavtat:     1 Tag

Korčula-Stadt:     2–3 Tage

Vorschläge für Rundreisen

1. bis 2. Tag: Ankunft in Kroatiens Hauptstadt Zagreb, Stadtbesichtigung und Museumsbesuche je nach Interesse.

3. Tag: Ausflug in das nahe gelegene Barockstädtchen Samobor, eventuell Wanderung auf den Oštrc. Abends eine Übernachtung in Samobor einplanen – und unbedingt eine Kremšnite probieren!

4. Tag: Fahrt an die Küste nach Senj, Besichtigung der Uskokenfestung Nehaj.

5. bis 7. Tag: Inseltour nach Krk, das durch eine Brücke mit dem Festland verbunden ist. Besichtigung der Altstadt von Krk, anschließend sollte man am herrlichen Strand von Baška baden und das eindrucksvolle Panorama genießen (diese Etappe ist nur mit dem Auto möglich).

8. Tag: Erstes Tagesetappenziel ist die Hafenstadt Rijeka, deren historische Altstadt ausgesprochen sehenswert ist. Eventuell Besuch der Festung Trsat. Anschließend Weiterfahrt nach Opatija, wo einst gekrönte Häupter ihren Urlaub verbrachten. Abends lohnt ein Spaziergang auf dem bekannten Lungomare.

9. Tag: Fahrt von Rijeka nach Karlovac, dort Stadtbesichtigung.

10. Tag: Ausflug in den Naturpark Lonjsko polje mit den Storchendörfern, abends Rückfahrt nach Zagreb.

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1. Tag: Ankunft am Flughafen von Split, anschließend Stadtbummel inklusive Besichtigung des Diokletianspalastes und einem Spaziergang entlang der quirligen Promenade.

2. bis 4. Tag: Mit dem Katamaran geht es nach Bol auf der Insel Brač, wo man am berühmten Strand Zlatni rat baden kann.

5. bis 7. Tag: Nächstes Inselziel ist Hvar, das im Sommer mit duftenden Lavendelfeldern gesegnet ist. Besichtigung des mondänen Städtchens. Bootsausflüge zu den vorgelagerten Inseln oder Fahrt nach Stari Grad.

8. bis 9. Tag: Wieder mit einem Katamaran geht es nach Korčula. Dort Erkundung des intakten mittelalterlichen Städtchens. Ausflug mit der Fähre nach Orebić und eventuell Besichtigung der Halbinsel Pelješac, die für ihren Weinanbau berühmt ist.

10. Tag: Rückfahrt von Korčula nach Split. Abschluss der Rundfahrt mit Spaziergang an der Riva und Fahrt zum Flughafen.

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1. bis 2. Tag: Ankunft in Poreč, anschließend Stadtbesichtigung, die die weltberühmte Euphrasius-Basilika einschließt. Ausflug nach Savudrija oder Vrsar. Wassersportmöglichkeiten wie z. B. Seekajak-Paddeln bieten sich am nahe gelegenen Limski kanal, wo man anschließend hervorragende, frisch geerntete Austern probieren kann.

3. Tag: Ausflug ins istrische Hinterland: ins schöne Mirnatal mit den zauberhaften Städtchen Motovun, Buzet und Pazin, in denen die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Abends Rückfahrt nach Poreč.

4. bis 5. Tag: Dem zauberhaften Rovinj sollte man zwei Tage einräumen. An die Stadtbesichtigung, die einen unweigerlich zu der auf dem Hügel gelegenen Euphemia-Kirche führt, lässt sich eine Fahrradtour ins Hinterland von Rovinj oder ein schöner Badestopp anschließen. Kleine Badebuchten säumen die Küste bei Rovinj.

6. Tag: Tour Richtung Pula. Von dem kleinen, beschaulichen Städtchen Fažana aus lässt sich ein Schiffsausflug auf die vorgelagerten Brijuni-Inseln, auf denen Tito einst seine Staatsgäste empfing und wo heute exotische Tiere eine Heimat haben, unternehmen. Im Anschluss an diesen erholsamen Tagesausflug lohnt sich ein Bummel durch das geschäftige Pula.

7. Tag: Ausflug zum Kap Kamenjak, hier bieten sich schöne Bade- und Wassersportmöglichkeiten. Nachmittags steht Pula auf dem Programm. Auf keinen Fall verpassen sollte man die Besichtigung der berühmten ›Arena‹, wo im Sommer zahlreiche Veranstaltungen stattfinden.

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Wissenswertes über Kroatien

»Jede Vergangenheit hat hier gehaust, jede hat ihre Zeichen gelassen.«

Hermann Bahr, 1912

© laif, Köln: Mark Bauer/Loop Images

Blaue Stunde in der Altstadt von Dubrovnik

Steckbrief Kroatien

Daten und Fakten

Name: Republika Hrvatska (Republik Kroatien)

Fläche: 56 594 km2

Hauptstadt: Zagreb

Sprache: Kroatisch (Amtssprache); Serbisch (1 %), Italienisch (0,5 %), Ungarisch (0,3 %)

Einwohner: 4,1 Mio. (2018)

Bevölkerungsdichte: 75,4 Einw./km2

Bevölkerung: 90,4 % Kroaten, 4,4 % Serben, 5,2 % Minderheiten

Religion: 86,3 % Katholiken, 4,4 % Orthodoxe, 1,5 % Muslime, 7,8 % andere

Regierungsform: Parlamentarische

Demokratie

Währung: 1 Kuna (Kn) = 100 Lipa, 1 € = 7,43 Kn (Jan. 2019)

Zeitzone: Mitteleuropäische Zeit

Landesvorwahl: +385

Internetkennung: hr

Autokennzeichen: HR

Netzspannung: 230 Volt, 50 Hertz

Beste Reisezeit: An der Küste April bis Oktober, im Binnenland Mai bis Oktober

Landesflagge: Drei waagerechte Streifen, von oben Rot, Weiß und Blau, eingesetztes Wappenschild mit rot-weißem Karomuster, bekrönt von den Wappen der fünf historischen Regionen.

Geografie

Kroatien liegt im Nordwesten der Balkanhalbinsel und grenzt an Slowenien, Ungarn, Serbien, Montenegro und Bosnien-Herzegowina, in der Adriamitte an italienische Gewässer. Wegen der unregelmäßigen, an ein Hufeisen erinnernden Form des Landes sind die Staatsgrenzen zu Lande sehr ausgedehnt, sie betragen 2197 km, die Küstenlinie des Festlandes ist 1777 km, jene der Inseln 4058 km lang. Die große Halbinsel Istrien, die Adriaküste und die Inseln werden durch ein Kettengebirge gebildet, das im Velebitgebirge 1758 m Höhe erreicht. Klima und Vegetation der adriatischen Küstenzone sind mediterran. Der Osten des Landes umfasst Flussebenen und Hügelland zwischen Mur, Save und Donau. Klima und Vegetation dieser Zone sind mitteleuropäisch-kontinental. Die größten Städte des Landes sind die Hauptstadt Zagreb (790 000 Einw.) und die Städte Split (180 000 Einw.), Rijeka (130 000 Einw.) und Osijek (110 000 Einw.).

Geschichte

Kroatien hat nur in zwei kurzen Phasen seiner Geschichte einen eigenen unabhängigen Staat gebildet. Die erste Phase war das frühkroatische Königtum, das von 925 bis 1102 währte, als der letzte nationalkroatische König kinderlos starb und der ungarische König den kroatischen Königstitel erbte. Die zweite Phase begann 1991, als Kroatien die Unabhängigkeit ausrief und sie in einem bis 1995 andauernden Krieg gegen Jugoslawien-Serbien verteidigte.

In den 900 Jahren dazwischen war Kroatien von Budapest und – seit der Übernahme der ungarischen Königskrone durch die Habsburger 1527 – von Wien abhängig, während die Küste von Venedig beherrscht wurde. Im Süden Dalmatiens konnte die Republik von Ragusa (Dubrovnik) bis 1808 ihre Autonomie erhalten. 1919 war das formell für ein paar Tage unabhängige Kroatien einer der Gründerstaaten Jugoslawiens. Die Teilnahme am Vielvölkerstaat Jugoslawien stand aber in beiden Versuchen, also ab 1918 und ab 1945, unter keinem guten Stern und war daher wohl zum Scheitern verurteilt. Seit dem 1. Juli 2013 ist Kroatien der 28. Mitgliedstaat der EU.

Staat und Politik

Kroatien ist eine parlamentarische Demokratie. Das Land ist in 20 Regierungsbezirke (županija = Gespanschaft, Grafschaft) und die gesondert verwaltete Hauptstadt Zagreb eingeteilt. Das Parlament, der Sabor, wird vom Volk gewählt. Aus den Parlamentswahlen im September 2016 ging die konservative HDZ als stärkste Partei hervor, was deren Vorsitzenden Andrej Plenković zum neuen Premierminister prädestinierte. Er regiert seither recht souverän. Der EU-orientierte und moderate Plenković war zuvor Diplomat und Abgeordneter im Europäischen Parlament gewesen.

Von 2011 bis 2015 hatte der Sozialdemokrat Zoran Milanović mit einer Mitte-Links-Regierung die Geschicke des Landes bestimmt. Seither kämpfen die Sozialdemokraten um eine Rückkehr an die Macht, und sie sind im politisch scharf gespaltenen Land mit seinen vielen politischen Konflikten durchaus nicht ohne Chancen.

Staatsoberhaupt ist der Staatspräsident. Seit 2015 hat das Amt die bisherige Karrierediplomatin Kolinda Grabar-Kitarović inne, die ebenfalls für die HDZ antrat, aber für das Amt formell aus der Partei austrat. Ihre Rolle ist mehr repräsentativer Natur, aber sie kann durchaus Akzente setzen.

Politiker geraten in Kroatien immer wieder in Konflikt mit der Justiz, vor allem wegen Korruptionsvorwürfen. Allerdings kommen sie nach ihrer Verhaftung meist wieder frei, wie der ehemalige Premierminister Ivo Sanader oder Zagrebs Bürgermeister Milan Bandić. Das Ausmaß der Korruption in der Politik Kroatiens ist daher nur schwer einzuschätzen.

Wirtschaft und Tourismus

Kroatiens Wirtschaft ist extrem gespalten. Zwar hat das Land die Folgen des Krieges der 1990er-Jahre und den Zusammenbruch der jugoslawischen Wirtschaftsbeziehungen weitgehend überwunden. Doch es floriert seither nur der Tourismus an der Küste. Hier wird viel Geld verdient, hierhin fließt daher auch viel Geld, einschließlich der EU-Milliarden für die Straßen. Kroatiens Wirtschaft konnte sich erst 2015 aus einer sechsjährigen Rezession befreien, seither wächst sie wieder. Die Arbeitslosigkeit liegt bei etwa 11 %, im Winter regelmäßig deutlich höher. Kroatiens Industrie hat Schwierigkeiten, auf dem Weltmarkt mitzuhalten – nur der Tourismus wächst weiter von Jahr zu Jahr und spült regelmäßig Geld in die Kassen.

Bevölkerung und Religion

Kroatiens Bevölkerung schrumpft langsam, aber stetig. 1991 hatte das Land noch 4,8 Mio. Einwohner, durch den Krieg waren es 2001 nur noch 4,4 Mio. Der Trend hält an, mit zuletzt 4,1 Mio. Einwohnern. Jedes Jahr wandern etwa 30 000 bis 40 000 Kroaten aus, überwiegend nach Deutschland. Im Schnitt bekommt eine Kroatin nur 1,5 Kinder.

Die meisten Kroaten sind Katholiken, dies ist quasi eine Nationaleigenschaft: Die Kirche hat einen besonderen Platz im öffentlichen Leben. Die kroatische Nationalflagge hängt wie selbstverständlich an den katholischen Kirchen, und es gibt von keiner Seite ein Bedürfnis auf Trennung von Kirche und Staat. Daneben hat das Land eine serbische Minderheit (2011: 4,4 %, nach 1991: 12,2 %) orthodoxen Glaubens. Diese Bevölkerungsgruppe wurde großteils zu Kriegsende 1995 vertrieben oder sie flüchtete, je nach Standpunkt.

Natur und Umwelt

Kroatiens Naturraum besteht aus drei Großregionen: dem mediterranen Küsten- und Inselgebiet, dem Gebirge, das sich wie ein Wall an der Festlandsküste entlangzieht, und den kontinentalen Ebenen und Hügelzonen im Norden und Osten. Während das kontinentale Tiefland, vor allem um die Flüsse Save und Drau, fruchtbar und grün ist, präsentiert sich der Küstenstreifen als raue Karstlandschaft.

Karstberge und Flussebenen

Die Vogelperspektive hilft, Kroatiens abwechslungsreiche Landschaft zu erfassen: Reist man mit dem Flugzeug an und kann einen Blick auf das Binnenland werfen, so sieht man entweder satt-grüne Ebenen, durch die sich ruhige Flüsse winden, und waldreiche Hügellandschaften. Im Osten erstrecken sich meist große Maisfelder, die je nach Jahreszeit gelb leuchten. Oder es präsentiert sich einem ein völlig anderes Bild: das der Küstenlandschaft mit blendend weißem Kalk in trockenen Karstgebieten und, ohne großen Übergang, das der tiefblauen Adria. Ein Gegensatz, der größer kaum sein könnte und Ökologie und Gesellschaft Kroatiens entscheidend prägt.

Küstenkroatien: die Dinarischen Gebirgsketten

Besonders nah kommt das Gebirge dem Meer im Süden Dalmatiens bei Makarska. Hier, an der Makarska-Riviera südlich von Split, reichen die zerklüfteten Felsmassive des Biokovogebirges bis dicht an die Küste und bilden eine majestätische Kulisse. Von der Ostgrenze Istriens über Rijeka bis zur Maslenica-Brücke und von der Burg Klis hinter Split bis zur äußersten südöstlichen Spitze Kroatiens zieht sich eine waldarme Kalkgebirgskette hinter der Küste entlang und lässt nur einen schmalen Streifen am Meer für die Besiedlung frei – oder gar nichts.

Steigt man auf diese Berge hinauf, stellt man fest, dass sie keineswegs in Graten und Gipfeln münden, sondern in einem welligen Plateau. Im Landesinnern schließen sich zum Teil weitere Gebirge an. Aber dazwischen schieben sich tiefe, von Flüssen ausgeräumte Zonen mit mächtigen Ablagerungen aus kalkigen, mergeligen oder sandigen Gesteinen, die zu Rutschungen neigen. Für die Menschen sind diese Gebiete ein Segen: Hier fließen Flüsse, die, sowie sie in Kalkgebiete kommen, wieder versickern, hier gibt es fruchtbaren Boden, Wiesen, Felder, saftige Weiden.

Wenn man von Rijeka oder Senj ins Landesinnere fährt, merkt man bald, dass man sich mit wachsender Entfernung von der Küste in ein immer unübersichtlicheres Gebirge begibt: die verkarstete Dinarische Gebirgsregion. Überall gibt es Höhlen, die von Höhlenforschern erst teilweise erkundet worden sind.

Bei Karlovac haben Kupa, Dobra und Korana ganze Arbeit geleistet und in der Kupa-Ebene, der Kupčinsko Polje, ein riesiges Sedimentbecken von 1000 km2 ausgeräumt, das teilweise versumpft und oft überschwemmt ist. Die Kupa kommt mit dem Abfluss kaum nach, ihr Weg durch die letzten Ketten des Dinarischen Gebirges ist ziemlich mühsam und bis sie in Sisak endlich die Save erreicht, muss sie sich durch einige enge Schlingen zwängen.

Binnenkroatien: die Pannonische Tiefebene

Die großen Flusstäler der Drava (Drau) mit ihrem Nebenfluss Mura (Mur) und der Sava (Save), die beide in den Dunav-Strom (Donau) münden, bilden eine ganz eigene Welt. Die breiten Flussterrassen über den eigentlichen Flusstälern sind bretteben und fruchtbar, an den Hügeln im Hintergrund hat sich während der Eiszeiten eine mächtige Lößdecke angesammelt, auf der ein hervorragender Wein wächst. Ein Bauerndorf neben dem anderen liegt am Rand der Ebene. Nur ein schmaler Streifen zwischen Donau und Save in Syrmien und nördlich der Drau in der Baranja vermittelt in die eigentliche Pannonische Tiefebene, deren Ausmaß man erahnen kann, wenn man am Hochufer bei Ilok steht und über die (serbische) Vojvodina hinweg weit in die Ferne blickt. Generationen haben dieses Land bebaut, den Wald gerodet, kaum ein Fleckchen Naturraum übrig gelassen, Ausnahmen bilden nur die Überschwemmungsgebiete der großen Flüsse, in denen heute Naturparks eingerichtet sind.

Vielfältige Inselwelten

Ganz offiziell zählt Kroatien 1244 Inseln in der Adria, davon sind aber nur 78 richtige Inseln im eigentlichen Sinne – bei 524 Exemplaren handelt es sich eher um Inselchen und bei 642 um Riffe, die kaum übers Wasser lugen. Nur 47 der Eilande sind dauerhaft bewohnt. Die Gesamtlänge der Inselküsten mit all ihren unzähligen Buchten liegt bei knapp 4400 km – wobei da jede Bucht mitgezählt wird.

Die parallelen Ketten des Dinarischen Gebirges, dessen Flyschsenken schon lange ausgeräumt waren, sodass lang gestreckte Täler entstanden, sind nach der Eiszeit durch den steigenden Meeresspiegel und das Absenken der Küste unter Wasser geraten. Dabei wurden auch die tieferen Flusstäler überflutet, der Limski kanal in Istrien ist so ein ertrunkener Fluss und die Ombla (Rijeka Dubrovačka) bei Dubrovnik. Die Berggipfel steigen noch über den Meeresspiegel auf, das sind die Inseln, manche erreichen gerade eben die Meeresoberfläche, das sind die Schollen und Klippen. An den Küsten eines Meeres, das an die Flanken eines Kalkgebirges brandet, sind Sandstrände auf die Nähe einiger Flussmündungen (Neretva) und die südlichsten Inseln beschränkt.

Die lang gestreckten, schmalen und oft steil ins Meer stürzenden Inseln der östlichen Adria mögen für den Urlauber aus dem Norden romantisch wirken, aber für dauernde Besiedlung waren sie nicht sonderlich geeignet. Dabei waren alle Inseln, auch die kleineren, bis auf die der Bura ausgesetzten Flanken früher bewaldet, aber nachdem der Mensch sie abgeholzt hat, wurde die Erde abgespült und neue kann sich nicht entwickeln (die frühere Bewaldung stammt aus anderen, feuchteren Vorklimaten). Das gesamte Kornaten-Archipel ist so eine Karstwildnis – einsam, atemberaubend und aus menschlicher Sicht völlig nutzlos. Auf den größeren Inseln wächst Wald teilweise nach, wenn man nur die Ziegen fernhält, wie man auf Cres beobachten kann. Auf der natürlichen Fortsetzung, der Insel Lošinj, wurden Ende des 19. Jh. Kiefernhaine als Schattenspender angepflanzt, die nun, über ein Jahrhundert später, ganz natürlich erscheinen. Wo vernünftige Menschen den Wald geschützt haben wie in der Republik Ragusa, ist er aber am schönsten, auch die Inseln Korčula und Mljet können mit Waldreichtum punkten.

Die großen Inseln Cres, Krk, Brač, Hvar und Korčula konnten sich traditionell selbst versorgen, weil in den Karstpoljen Wein, Oliven und Weizen reifen. Doch vor allem auf den kleineren Inseln ist gerade das Trinkwasser ein ganz großes Problem – der Karst lässt das Wasser in dem Moment versickern, in dem es auf die Oberfläche trifft, dann ist es meist für die Nutzung verloren. So herrschte auf den Inseln bis ins frühe 20. Jh. bittere Armut. Zisternen, in denen man früher Regenwasser sammelte, können ein Haus oder auch ein Dorf versorgen, aber nicht mehr eine ganze Stadt, vor allem dann nicht, wenn sie vom Tourismus leben will. Also wird Wasser vom Festland durch Unterwasserrohre auf die Inseln gebracht.

© laif, Köln: Berthold Steinhilber

Bei Omiš durchbricht die Cetina das Küstengebirge und mündet in die Adria

Klima: Bura und Steppenwind

Eines der bekanntesten Naturphänomene Kroatiens besteht nur aus Luft: der kalte Fallwind Bura (ital. bora), der dem Mittelmeerklima der Küste auch im Sommer ab und an zusetzt. Normalerweise sind die Küsten und Inseln Kroatiens, aber auch die große Halbinsel Istrien von typischem Mittelmeerklima gekennzeichnet: milde und an den Gebirgsflanken feuchte und kurze Winter (Dezember bis Februar), in denen die Temperatur selten unter 0 °C sinkt, lange Frühlingsmonate und trockene und heiße Sommer mit Temperaturen um die 35 °C.

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