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© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019

© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019

Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung und öffentliche Zugänglichmachung, auch auszugsweise, sowie die Verbreitung durch Film und Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Zustimmung des Verlags.

 

Projektleitung: Barbara Fellenberg

Lektorat: Angelika Lang

Bildredaktion: Henrike Schechter

Covergestaltung: independent Medien-Design, Horst Moser, München

eBook-Herstellung: Gabriel Mlesnite

 

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ISBN 978-3-8338-7212-9

1. Auflage 2019

 

Bildnachweis

Illustrationen: Julia Hollweck

Fotos: Adobe Stock; BioSign; Tatiana Davidova; Dr. med. Ursula Eder; F1online; Foto Sessner; Getty images; iStockphoto; Jump; Claudia Lieb; Mauritius; plainpicture; Privat; shutterstock; stocksy; TK-Krankenversicherung; Your Photo Today

 

Syndication: www.seasons.agency

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ZUM NACHSCHLAGEN

BÜCHER, DIE WEITERHELFEN

Davidson, Richard / Begley, Sharon:

Warum regst du dich so auf? Wie die Gehirnstruktur unsere Emotionen bestimmt.

Goldmann Verlag, München, 2016

Eller-Berndl, Dr. Doris / Roth, Prof. Dr. Erich:

Good by(e) Stress: Hilfe durch Präventivmedizin und Body-Mind-Therapien.

Verlagshaus der Ärzte, Eisenstadt, 2014

Heimann, Jens-Falk / Franke-Gricksch, Nicole:

Der Puls des Lebens: Die Signale des Herzens verstehen.

PACs Verlag, Staufen, 2015

Klink, Katrin:

Denken gefährdet Ihre Gesundheit. Oder: die Heilungszone.

CreateSpace Independent Publishing Platform, 2016

Lohninger, Dr. med. Alfred:

Herzratenvariabilität: Das HRV-Praxis-Lehrbuch.

Facultas Verlag, Wien, 2017

Michalsen, Prof. Dr. Andreas:

Heilen mit der Kraft der Natur.

Insel Verlag, Berlin, 2017

Rosling, Hans / Rosling Rönnlund, Anna:

Factfulness: Wie wir lernen, die Welt so zu sehen, wie sie wirklich ist.

Ullstein Verlag, Berlin, 2018

Servan-Schreiber, David:

Die neue Medizin der Emotionen: Stress, Angst, Depression. Gesund werden ohne Medikamente.

Goldmann Verlag, München, 2006

Sperlich, Dr. med. Franz Jürgen / Zitzer, Svenja:

S.M.i.Le. Sei Mentor im Leben.

tredition Verlag, Hamburg, 2017

Sroka, Dr. Knut:

Herzinfarkt – Neue Wege: Vom Scheitern moderner Herzmedizin.

Books on Demand. 2006

Stallmach, Andreas / Vehreschild, Maria J. G. T. (Hrsg.):

Mikrobiom – Wissensstand und Perspektiven.

De Gruyter Verlag, Berlin, 2016

Bücher aus dem GRÄFE UND UNZER VERLAG

Eßwein, Jan:

Achtsamkeitstraining.

Fröhlich, Susanne / Kleis, Constanze:

Kann weg!

Grasberger, Delia:

Autogenes Training.

Hainbuch, Friedrich:

Progressive Muskelentspannung.

Haller, Prof. Dr. med.:

Das Wunder der Wertschätzung.

Heepen, Günther H.:

Chaos im Darm.

Iding, Doris:

Entschleunigen.

Kirschner-Brouns, Dr. med. Suzann / Kruis, Prof. Dr. med. Wolfgang:

Abnehmen mit dem Darm. Die sensationelle Mikrobiom-Diät.

Kraske, Dr. med. Eva-Maria:

Säure-Basen-Balance.

Kunze, Petra:

Selbstmitgefühl. Mein Übungsbuch für achtsame Selbstwahrnehmung & Wertschätzung.

Küstenmacher, Werner Tiki:

Entrümpeln.

Middendorf, Katharina / Sturm, Ralf:

Happy End im Kopfkino. Wie wir uns von Überzeugungen befreien, die unserem Glück im Weg stehen.

Miehlke, Stefan / Frohn, Birgit:

Faszination Darm.

Nidlaye, Safi:

Die 10 Herzensschlüssel.

Oberlack, Helmut / Mertens, Wilhelm:

Qigong.

Schneider, Maren:

Heilende Meditationen.

Trökes, Anna:

Detox mit Yoga.

Waller, Dr. med. Stefan:

Der Dr. Heart Herzcoach.

Wangerin, Imke:

Stressfrei. Mein Übungsbuch für mehr Gelassenheit & Entspannung.

ADRESSEN, DIE WEITERHELFEN

Websites der Autoren

Frau Dr. med. Ursula Eder

www.dreder.de

www.medizin-anders-gedacht.de

Herr Dr. med. Franz Jürgen Sperlich

www.dr-med-sperlich.de

Websites der Interview-Partner

Herr Punito Michael Aisenpreis

www.healthperformance.biz

Frau Dr. med. Ulrike Elisabeth Elsler

hrv-coaching@web.de

Herr Josef Martin Tatschl

www.joseftatschl.com

Fachgesellschaften

Internationale Gesellschaft für autonome Funktionsdiagnostik und Regulationsmedizin (IGAF e.V.)

www.igafev.com

Ziel der Gesellschaft ist es, die Analyse des autonomen Nervensystems und die dazugehörigen Therapiemöglichkeiten in allen medizinischen Bereichen, in denen das autonome Nervensystem eine Rolle spielt, bekannt zu machen.

Internationale Gesellschaft für Natur- und Kulturheilkunde (IGNK)

www.ignk.de

Die Ziele des gemeinnützigen Vereins sind die Förderung von Wissenschaft und Forschung sowie die Fort- und Weiterbildung in den Bereichen der Integrativen Medizin.

Hufelandgesellschaft e.V.

www.hufelandgesellschaft.de

Die Hufelandgesellschaft als Dachverband der komplementärmedizinisch tätigen Ärzteschaft setzt sich für eine Integrative Medizin ein.

Deutsche Gesellschaft für Biofeedback e.V. (DGBfb)

www.dgbfb.de

Die Ziele der Gesellschaft sind unter anderem die Verbreitung von Informationen über Biofeedback, die Förderung von Biofeedback in Praxis, Lehre und Forschung sowie Angebote einer quailfizierten Weiterbildung in Biofeedback-Therapien.

Internet-Adressen

www.awmf.org/leitlinien

Informationen zu »Leitlinien«. Leitlinien der wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellschaften sind systematisch entwickelte Hilfen für Ärzte zur Entscheidungsfindung in spezifischen Situationen.

Leitlinie HRV in der Arbeitsmedizin.pdf

Informationen zur Herzraten-Variabilität

www.hrv-herzratenvariabilitaet.de

www.hrv24.de

www.parasympathikus.de

Neues und Weiterführendes von Dr. Ursula Eder und Dr. Franz Sperlich

Bezugs-Adressen

Mobiles HRV-Biofeedback (Qiu) und HRV-Technik

www.shop-biosign.de

HRV-Technik

www.nilas-mv.com

Relaxator (Hilfsmittel für die Atembremse für alle, die sich mit dem verlangsamten Ausatmen schwertun)

www.medvetenandning.se/produkt/relaxator-enbart

SO STÄRKT DAS PARASYMPATHIKUS-PRINZIP IHRE STRESSRESILIENZ

Mit den folgenden Tipps sowie den Tipps ab > im Buch unterstützen Sie Ihren inneren Arzt.

Wichtig: Nutzen Sie bei allen Aktionen Ihre Atmung!

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Beobachten Sie etwas Langsames, zum Beispiel eine Schildkröte oder ein Faultier. Einen ähnlichen Effekt für das vegetative Nervensystem haben Sie, wenn Sie sich das Langsame »nur« vorstellen mit geschlossenen Augen.

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Beobachten Sie etwas in wiederkehrender Schwingung, zum Beispiel einen im Wind schwingenden Vorhang oder eine Fahne.

Gehen Sie bewusst Stufe für Stufe eine Treppe hinunter – ob zu Hause, unterwegs oder auch im Arbeitsalltag – und atmen Sie jeweils über drei bis fünf Stufen nach der auf > erklärten Methode ein und aus.

Stellen Sie sich auf eine Brücke, die über einen Bach oder über einen kleinen Fluss führt, und werfen Sie nach und nach Äste, Blätter oder Blüten ins Wasser. Beobachten Sie, wie diese von der Strömung weggetragen werden.

Beobachten Sie ein im Spiel versunkenes Kind oder ein Haustier.

Machen Sie Seifenblasen – hier kommt zum Spaß und zur Langsamkeit sogar noch der Effekt der Atmung dazu.

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Spielen Sie mit einer Kugelbahn und beobachten Sie die Kugeln und/oder Figuren, wie sie hinunterrollen.

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Blasen Sie einen Luftballon auf und werfen Sie ihn mit einem Spielpartner hin und her.

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Malen Sie Mandalas, handarbeiten oder basteln Sie.

Auch Rituale, die Sie selbst durchführen oder denen Sie »nur« beiwohnen, unterstützen Ihren Parasympathikus, zum Beispiel: im Chor singen, einen Gottesdienst besuchen oder an einer Teezeremonie teilnehmen.

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GEDANKEN, DIE DER ENTSPANNUNG NÜTZEN …

… speziell für alle, die die Pflicht lieben:

Beherzigen Sie folgende Gedanken zum Thema Arbeit, wenn Sie es damit mal wieder viel zu genau nehmen und zulassen, dass Sie sich gestresst fühlen. Denken Sie nicht aktiv darüber nach, sondern wählen Sie Ihren Satz und lassen Sie ihn wie ein Mantra wirken.

 

Alles ist getan, was wirklich wichtig ist.

Ich habe mein Bestes gegeben.

Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut.

Morgen ist wieder ein Tag, da mache ich weiter.

Ein Berg wird nicht mit einem einzigen Schritt bestiegen.

Aus der Mücke will ich keinen Elefanten machen.

 

… zum Thema Erholung:

Ich lasse jetzt fünf gerade sein.

Ich darf das!

Ich erlaube mir …

Es ist jetzt wichtig, dass ich für meine Erholung sorge – damit ich weiter die Kraft habe, meine Familie und meine Firma zu unterstützen.

 

 

Tipp für Ordnungs- und Kontrollfreaks:

Erlauben Sie sich wenigstens eine einzige schlampige Schublade im Haus. Damit ist einerseits tatsächlich eine Schublade gemeint, in der die Sachen auch einfach mal nur herumfliegen dürfen. Andererseits ist damit aber auch eine »Schublade« in der Seele gemeint, wo es eben auch mal chaotisch zugehen darf – neben der ganzen Ordnung, die notwendig dafür ist, das »Chaos Leben« zu überleben.

DR. MED. PARASYMPATHIKUS IN UNSERER SPRACHE

Fast täglich spricht Dr. med. Parasympathikus durch Sie und gibt Ihnen dabei persönlich eine Empfehlung – Sie brauchen ihm und sich selbst eigentlich nur zuzuhören. Mit seinen bzw. Ihren Worten erklärt er Ihnen, wie er sich fühlt, oftmals aber auch seine Bedürfnisse, um wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Dafür beschreibt er Ihnen häufig etwas, das mit Ihrer Atmung zu tun hat.

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Bestimmt kennen Sie die eine oder andere Aussage:

»Der/die/das regt mich so auf, da bekomme ich gleich Schnappatmung.«

»Da bleibt mir doch echt die Luft weg!«

»Vor Schreck ist mir der Atem gestockt.«

»Das geht mir an die Nieren.«

»Da musste ich meinem Unmut aber mal Luft machen.«

»Jetzt habe ich aber echt ein Ventil gebraucht.«

»Mein Ärger hat sich in Luft aufgelöst.«

»Jetzt musste ich aber mal Dampf ablassen.«

»Atme doch erst ein paarmal durch und dann kannst du dich ja immer noch aufregen.«

Wir beginnen einen Satz zum Beispiel mit »Puuhh …«, wenn wir sinngemäß etwas Anstrengendes ausdrücken wollen, etwa nachdem wir gerade noch einmal ein Unglück abwenden konnten: »Puuhh, das war aber knapp!«

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In kleineren oder größeren »Not-«Situationen tun wir instinktiv Dinge, die mit Ausatmung zu tun haben. Damit stärken wir aktiv unseren Parasympathikus.

Wir seufzen, wenn uns etwas bedrückt.

Wir stöhnen, wenn etwas schwer wird für uns.

Wir schreien, wenn wir Schmerzen haben oder wütend sind.

Wir gähnen, wenn wir müde werden.

Danksagung

Wir möchten Herrn Dr. Markus Hofer, Firma BioSign, ganz besonders danken für seine große Unterstützung bei diesem Buchprojekt und die Bereitstellung von Bildmaterial. Ebenfalls ein herzliches Dankeschön an unsere Interviewpartner, Frau Dr. Ulrike Elisabeth Elsler, Herrn Martin Tatschl und Herrn Punito Aisenpreis für die interessanten Gespräche. Unserer Lektorin Frau Angelika Lang danken wir ganz besonders für die sehr angenehme Zusammenarbeit beim Lektorat unseres Manuskriptes.

Selbstverständlich danken wir auch unserem Kollegen, Herrn Dr. med. Parasympathikus, für seine herausragende Fachkompetenz und seine begeisterte Unterstützung.

Das größte Dankeschön geht aber natürlich von ganzem Herzen an Steffi und Toni.

Wichtiger Hinweis der Autoren

Die in diesem Buch dargestellten Zusammenhänge sind sehr komplex und vielfach Gegenstand der aktuellen Forschung. Zum besseren Verständnis und für eine gute Umsetzbarkeit wurden an manchen Stellen im Buch komplizierte Zusammenhänge von den Autoren auf möglichst prägnante Aussagen reduziert.

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Dr. med. Ursula Eder

»Medizin anders gedacht« ist die Ausrichtung ihrer Praxis in Dachau bei München. Dort verbindet sie die Schul- und die Komplementärmedizin zu einem sinnvollen Konzept. Eine gute ärztliche Behandlung ist für sie immer so schulmedizinisch wie nötig und so natürlich wie möglich. Als Dozentin unterrichtet sie Mediziner, Apotheker und Therapeuten in der Integrativen Medizin.

Sie ist Mutter von drei erwachsenen Kindern.

www.medizin-anders-gedacht.de

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Dr. med. Franz J. Sperlich

Ist Experte für angewandte Neurowissenschaften, Begründer der universitär anerkannten »Narrativen Mentoring«-Methode und Autor von S.M.i.Le!

Auf dieser Basis arbeitet er als Arzt in seiner Praxis für Integrative Medizin in Lilienthal bei Bremen, leitet Trainings für Ärzte und Führungskräfte und begeistert international Menschen als Keynotespeaker.

Er ist verheiratet und Vater von zwei Kindern.

www.dr-med-sperlich.de

VORWORT DER AUTOREN

Nach mehr als zwei Jahrzehnten ärztlicher Tätigkeit und sehr umfangreichen Zusatzausbildungen in den komplementären Heilverfahren formte sich in uns ein immer genaueres Bild, wie Gesundheit funktioniert oder – andersherum gedacht – wie Krankheit entsteht. Unsere Lehrmeister sind unsere Patienten – Tag für Tag aufs Neue.

Es gibt unzählige Ratgeber zu Gesundheitsthemen. Jeder davon hat für sich betrachtet in seinem speziellen Thema inhaltlich recht. Wir alle wissen, dass wir uns bewegen sollen, dass wir unsere Ernährung optimieren müssen, und wir wissen mittlerweile auch, was die Kraft unserer Gedanken im negativen und natürlich auch im positiven Sinn mit uns macht.

Ratgeber dieser Art greifen jeder für sich einen kleinen Aspekt aus dem großen Zusammenhang der Gesundheitsregulation heraus. Die Umsetzung der Ratschläge im Alltagsleben und damit die Optimierung dieses gesundheitsfördernden Teilaspekts aus einem Ratgeber ist manchmal gar nicht so einfach. Gelingt es uns aber zum Beispiel, unsere Ernährung gesünder zu gestalten oder mehr Sport zu treiben, dann nützt das ganz sicher der Gesundheit und dem Wohlbefinden. Das ist auf jeden Fall schon einmal ein großer Gewinn.

Schlendert man in Buchhandlungen an Regalen mit Gesundheitsratgebern entlang, ist man verwirrt. Es schleicht sich ein Gefühl ein wie: »Was? Das alles sollte ich beachten und umsetzen, um gesund zu bleiben? Geht das nicht einfacher? Gibt es da nicht so etwas wie ein Geheimnis? Was ich tun kann, um meine Gesundheit auf einem deutlich weniger anstrengenden und aufwendigen Weg zu verbessern?«

In der ärztlichen Praxis begegnen uns tagtäglich die unterschiedlichsten Menschen. Oft haben aber diese Menschen ähnliche Probleme, was die Gesundheit angeht. Ganz oben auf der Liste stehen zum Beispiel Bluthochdruck, Schlafstörungen, Verdauungsprobleme. Hintergrund dieser gesundheitlichen Störungen ist oft »Stress«. Auch das ist hinreichend bekannt. Nur, hier etwas zu verändern, bedeutet im schlimmsten Fall, das ganze Leben zu ändern. Was ist oft die Konsequenz? Man macht halt weiter wie bisher und hofft auf die Rente. In den letzten Jahren rückt diese aber zeitlich auch immer weiter nach hinten – ein Teufelskreis ohne Ausweg?

Stress – Gefahr für die Gesundheit oder nicht?

In unseren Praxen haben wir allerdings auch oft die Erfahrung gemacht, dass nicht jeder unter Stress leidet, selbst wenn er objektiv enorm viel Stress in seinem Leben und um sich herum hat. Manche Patienten sind durchaus in der Lage, mit einem riesigen Pensum an Aufgaben und auch mit ungünstigen persönlichen Lebensumständen bestens zurechtzukommen, und deren Gesundheit leidet in keiner Weise – sie sind fit, gesund und zufrieden. Wir haben genauer hingeschaut und haben uns Fragen gestellt. Und wir haben erstaunliche Antworten darauf gefunden. Dieses Buch erzählt Ihnen alles darüber.

Wir betrachten den Menschen, der unser Patient ist, nach den Aspekten der ganzheitlichen Medizin. Das geht weit über das Messen des Blutdrucks und die Beurteilung von Standard-Laborwerten hinaus. In der herkömmlichen Medizin gilt kurz gesagt jemand als gesund, dessen Blutdruck und Laborwerte beim Check-up im Normbereich liegen. Ist das der Fall, dann geht man hier davon aus, dass man vorsorglich für diesen Patienten nichts weiter tun kann, und er wird fünf Jahre später wieder zum Check-up eingeladen. Die »normale« Medizin ist in den meisten Bereichen eine »Reparaturmedizin«. Das soll heißen, erst wenn eine Krankheit oder eine Störung vorliegt, wird medizinisch eingegriffen – allzu oft mit chemischen Mitteln aus der Pharmaindustrie. Ganz anders ist das in der Regulationsmedizin. Hier kann man schon sehr frühzeitig erkennen, ob jemand auf größere gesundheitliche Probleme zusteuert, und man kann schon entsprechend frühzeitig aktiv etwas dagegen tun.

Mit den immer umfangreicheren Erkenntnissen aus den komplementären Heilverfahren haben wir angefangen, unsere Patienten aus einem anderen Blickwinkel heraus zu betrachten. Dabei ist uns Folgendes aufgefallen: Manche Patienten sind deutlich gesünder, als man es aufgrund der persönlichen Anamnese annehmen würde. Und andere sind deutlich kränker, als es Alter oder Lebensumstände eigentlich erwarten ließen.

Auch im Coaching von Führungskräften in Unternehmen stellen wir erstaunliche Dinge fest: Es scheint so zu sein, dass gerade die erfolgreichen Mitarbeiter eines Unternehmens – nennen wir es mal: »energetisch besonders« aufgestellt sind. Große Verantwortung und oft sehr viel Arbeitsbelastung beflügeln diese Menschen offensichtlich auch noch zusätzlich, und sie werden von dem Stress nicht krank, sondern er tut ihnen sogar gut.

Wir haben uns folgende Fragen gestellt: Gibt es für all das oben Genannte einen Grund? Macht hier der eine vielleicht irgendetwas günstiger als der andere? Liegt es wirklich »nur« an der »Software« im Programmablauf, wie zum Beispiel an einer gesünderen Ernährung oder daran, dass der eine mehr Sport treibt als der andere? Oder gibt es unter den Menschen vielleicht sogar eine unterschiedlich optimale »Hardware«, die bei dem Gesünderen dafür sorgt, dass es ihm einfach besser geht?

Forschung und Technik haben uns hier weitergeholfen und haben zu einer weiteren verblüffenden Entdeckung geführt.

Gesund sein bedeutet gut reguliert sein

Jeder von uns kann auf einem ganz einfachen Weg für mehr Gesundheit sorgen.

Es gibt eine moderne Messmethode, die eigentlich ganz einfach und schon lange bekannt ist. Diese Messmethode kann innerhalb von wenigen Minuten einen kleinen, aber extrem wertvollen Einblick in die gesundheitliche Situation des Menschen geben. Für diese Messmethode gibt es schon viele Geräte in unterschiedlichen Größen und Ausführungen. Ein kleines Gerät für diese Messung steht in unseren Sprechzimmern. Drücken wir dieses Gerät – in unserem Fall ist das ein Ball, etwa so groß wie eine Orange – dem Patienten in die Hand, leuchtet der Ball nach einigen Sekunden der Messung in Rot oder in Grün auf. Rot steht für eine ungünstige Messung, Grün steht dafür, dass in diesem Moment alles bestens ist in der Gesundheitsregulation.

Es gibt mehrere spannende Aspekte bei diesen Versuchen:

Weitaus nicht bei jedem, bei dem wir Grün erwarten würden aufgrund der guten Ergebnisse im Check-up, leuchtet der Ball auch wirklich grün. Andererseits schaffen oft Personen, denen wir aufgrund ihrer persönlichen Geschichte eher ein rotes Licht voraussagen würden, auf Anhieb einen grünen Ball. Also ein sehr positives Ergebnis in der momentanen Gesundheitsregulation. Erwartet hätten wir die Ergebnisse ja eigentlich genau andersherum.

Aber das Spannendste ist Folgendes: Wenn wir den Patienten mit dem roten Licht im Ball sagen: »Mach das Licht grün«, dann gelingt das in den meisten Fällen sogar auf Anhieb. Oft kann der Proband gar nicht sagen, was genau er gemacht hat, damit der Ball grün wird. Und trotzdem ist der Ball jetzt grün.

Den inneren Arzt aktivieren

Übersetzt heißt das: Jeder von uns hat eine Fähigkeit in sich, ganz einfach innerhalb von Sekunden von einer ungünstigen regulativen Gesundheitssituation in eine günstige zu wechseln – einfach so. Und jeder von uns kann das auch beziehungsweise jeder hat das schon mal gekonnt und vielleicht nur verlernt.

Und nun das Beste: Diese Fähigkeit kann man trainieren. Beherrscht man sie, kann man ganz einfach sogar im Alltag über den Tag verteilt immer wieder für die Aufrechterhaltung der Gesundheit sorgen. Da diese Optimierung auf einer übergeordneten Ebene stattfindet, wirkt sie entsprechend auch auf allen anderen Ebenen. Sie wirkt also auch positiv auf alle die Aspekte, die in den Gesundheitsratgebern der Bücherregale einzeln beleuchtet werden. Das bedeutet: Die Effekte, die zum Beispiel gute Ernährung und ausreichend Bewegung auf die Gesundheit haben, werden damit auch noch zusätzlich verstärkt.

All diese Erkenntnisse decken sich mit sehr vielen, sehr aktuellen Forschungsergebnissen zum Beispiel aus den modernen Neurowissenschaften und aus der Genforschung. Auch in diesen Bereichen wird Folgendes immer deutlicher: Gesundheit ist kein starrer Zustand, genauso wie Krankheit kein starrer Zustand ist. Der große Überbegriff über allem ist REGULATION, und dazu gehört auch in ganz besonderem Maß der »geheime innere Heiler«.

Das Parasympathikus-Prinzip erklärt Ihnen, was es auf sich hat mit diesem »inneren Heiler«. So viel vorab: Er ist einer der beiden Regulatoren des vegetativen Nervensystems, und er ist 24 Stunden täglich und sieben Tage pro Woche damit beschäftigt, unseren Stress und seine Folgen zu reduzieren. Durch dieses Buch erfahren Sie alles über eine einfache Methode, mit der Sie im Alltag jederzeit entschleunigen und so Ihre Gesundheit optimal unterstützen. Wir werden Ihnen erklären, wie Sie Ihren ganz persönlichen Arzt für Gesundheit enorm aktivieren und trainieren können.

Unser geheimer Heiler bekommt nun einen Namen: Dr. med. Parasympathikus.

Auf der nächsten Seite stellt er sich gleich selbst vor.

Viel Spaß beim Lesen!

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DR. MED. PARASYMPATHIKUS STELLT SICH VOR

Liebe Leserin, lieber Leser dieses schönen Buches, es freut mich sehr, dass mir meine beiden Autoren gleich zu Beginn hier die Möglichkeit geben, mich selbst vorzustellen.

Mein Name ist Dr. med. Parasympathikus. Ich praktiziere in jedem von Ihnen schon seit vor Ihrer Geburt. Meine Sprechzeiten sind immer und ich mache auch keine Unterschiede in der Krankenversicherung. Denn meine Leistungen sind sowieso völlig kostenfrei. Es gibt auch keine Wartezeiten in überfüllten Wartezimmern – ich bin immer für Sie da.

Ich begleite Sie überallhin, egal, was Sie anstellen in Ihrem Leben. Ich bin dabei, wenn Sie morgens aufstehen, und ich bin selbstverständlich mit an Ihrem Arbeitsplatz. Ich stehe mit Ihnen im Stau oder an der Supermarktkasse an, fahre mit Ihnen in den Urlaub und bin mit von der Partie, wenn Sie Fallschirm springen. Ich bin dabei, wenn Sie lachen und auch wenn Sie sich ärgern. Mich werden Sie nicht los, denn Sie brauchen mich! Ich sorge für Ihre Regeneration, und zwar ständig. Es freut mich, dass wir nun die Gelegenheit haben, uns näher kennenzulernen.

Da ich in Ihnen drinstecke, kenne ich Sie sehr gut – vermutlich viel besser, als Sie sich selbst kennen. Meine Autoren werden Ihnen genau erklären, wo ich in Ihnen wohne. In der Abbildung auf > können Sie ein grobes Schema sehen, wo ich zu finden bin und auch, wo ich in Ihrem Körper überall meine ärztliche und heilende Tätigkeit ausübe. Dieses Schema ist ein guter Überblick, aber aufgrund des Maßstabs kann man darauf nicht genau erkennen, wie weit ich bis an jede Stelle jedes Organs und auch an jeder einzelnen Zelle meine Wirkung ausbreiten kann.

Was ich Ihnen eigentlich mit alldem sagen will: Achten Sie in Zukunft besser auf sich selbst und bitte auch auf mich! Oder vielleicht formuliere ich das besser andersherum: Achten Sie doch bitte in Zukunft besser auf mich, damit ich besser auf Sie und Ihre Gesundheit achten kann. Das genau ist nämlich meine Aufgabe. Denn ich bin Ihr innerer Arzt für Gesundheit. Wie das geht, was Sie dafür tun und wie Sie mich erreichen können, erklären Ihnen meine beiden Autoren in den folgenden spannenden Kapiteln.

Im Lauf des Buches darf ich immer mal wieder zu Wort kommen und das Geschriebene kommentieren – darauf freue ich mich sehr. Damit Sie mich und alles, was mit mir zusammenhängt, auch gut verstehen können, fangen meine beiden Autoren erst mal mit einer kleinen, aber wichtigen Geschichte an, die aus der Technik kommt. Dann werden Sie meine Fähigkeiten eher verstehen.

Bis später!