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Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://portal.dnb.de abrufbar.

Bibelzitate, sofern nicht anders angegeben, wurden der Schlachter Bibelübersetzung entnommen. Bibeltext der Schlachter, Copyright © 2000 Genfer Bibelgesellschaft. Alle Rechte vorbehalten. Alle Bibelübersetzungen wurden mit freundlicher Genehmigung der Verlage verwendet. Hervorhebungen einzelner Worte oder Passagen innerhalb von Bibelstellen wurden vom Autor vorgenommen.

ELB Revidierte Elberfelder Bibel, © 2006 SCM R.Brockhaus, Witten.

 Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, © 2016 Kath. Bibelanstalt GmbH, Stuttgart.

GNB Gute Nachricht Bibel, revidierte Fassung, © 2000 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.

HFA Hoffnung für alle © by Biblica, Inc.®, hrsg. von Fontis.

LUT Lutherbibel, Revidierte Fassung von 1984, © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft Stuttgart.

NGÜ Neue Genfer Übersetzung – Neues Testament und Psalmen, © 2011 Genfer Bibelgesellschaft.

NLB Neues Leben Bibel, © 2006 SCM R.Brockhaus, Witten.

Zitate aus den folgenden Bibeln wurden aus dem Englischen übersetzt:

AMP Amplified Bible, © 1987 The Lockman Foundation. www.lockman.org

NKJV New King James Version, © 1982 by Thomas Nelson, Inc.

Lektorat: Thilo Niepel

1. Auflage 2019

© 2019 Grace today Verlag, Schotten

Nachdruck und Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlages.

www.gracetoday.de

Inhalt

Vorwort

Einleitung

Das Gleichnis vom Sämann – Teil 1

Das Gleichnis vom Sämann – Teil 2

Das Gleichnis vom Sämann – Teil 3

Das Gleichnis vom Unkraut im Weizen – Teil 1

Das Gleichnis vom Unkraut im Weizen – Teil 2

Das Gleichnis vom Senfkorn und vom Sauerteig

Das Gleichnis vom barmherzigen Samariter

Die Entwurzelung des Maulbeerbaums

Das Gleichnis vom Feigenbaum

10 Ich bin der Weinstock – Johannes 15

11 Das Gleichnis vom unbarmherzigen Diener

12 Das Gleichnis von den anvertrauten Talenten

13 Die Schafe und die Ziegen

14 Das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg

15 Das Gleichnis von dem treuen und dem untreuen Diener

16 Das Gleichnis vom großen Gastmahl

17 Feurige Schlangen

18 Das Gleichnis vom Weinberg

19 Jesus ist das Schaubrot

20 Matthäus 16 und Jona

21 Das Gleichnis von den zehn Jungfrauen

22 Lazarus und der reiche Mann

23 Das Gleichnis vom ungerechten Verwalter

24 Jesus und Jakobs Leiter

Vorwort

Die Buchreihe »Wahre Gnade« mit ihren Bänden »Die Lehren Jesu«, »Die Gleichnisse Jesu« und »Die Wunder Jesu« entstand aus dem tiefen Wunsch, die Evangelien mit neuen Augen zu betrachten. Aus zwei Gründen fühlte ich mich dazu veranlasst.

Zunächst einmal wurde meine Theologie, die zwanzig Jahre lang meine Grundlage gewesen war, durch eine tiefere Offenbarung der Gnade ernsthaft erschüttert. Dieses einzigartige Konzept, dass alle meine Sünden (vergangene, gegenwärtige und zukünftige) von Jesus am Kreuz gebündelt und dort von ihm in vollem Umfang bezahlt worden waren, war etwas, das ich so nie zuvor verstanden hatte. Gott versöhnte durch Christus die Welt (die ganze Welt!) mit sich selbst, indem er den Menschen ihre Sünden nicht anrechnete (siehe 2Kor 5,19). Gott rechnet niemandem dessen Sünden zu! Unser religiöses Schema, Gott um Vergebung anzuflehen, wie auch immer sich das in den jeweiligen Denominationen abspielt, ist nicht biblisch und sogar schädlich für die Menschen Gottes. Darin werden sie nie ganz frei von dem Gefühl, verurteilt zu werden und vor Gott Angst haben zu müssen, und erleben deshalb auch nie die befreiende Wirkung der Würdigkeit und Gerechtigkeit, die uns von Jesus geschenkt wurde.

Die Wahrheit des Evangeliums ist: Wir sind »für immer vollendet« (Hebr 10,14)! Und nicht: »vollendet bis wir das nächste Mal sündigen«. (Alle, die jetzt 1. Johannes 1,9 als Einwand vorbringen, sollten eine kurze Abhandlung von Bob George mit dem Titel »What About 1 John 1:9?« lesen. Dieser Vers – wie auch alles andere im ersten Kapitel von 1. Johannes – richtete sich an die Gnostiker innerhalb der Gemeinde, die mit der wahren Identität Jesu oder mit seiner Mission, sein Volk dauerhaft von der Sünde zu befreien (»Wenn euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr wirklich frei« Joh 8,36 LUT) nicht im Einklang standen. Johannes schreibt ihnen diese Dinge, damit sie in die wahre Gemeinschaft mit den Gläubigen an Jesus eintreten können (»was wir gesehen und gehört haben, das verkündigen wir auch euch, damit auch ihr mit uns Gemeinschaft habt« – 1Joh 1,3).

Das reine Evangelium der Gnade, unsere ewige Erlösung, ist der herrliche Skandal des neuen Bundes in Jesus. Menschen, die »geistlich arm« sind, erben das Königreich! Was Jesus und seinen neuen Bund betrifft, bleibt nur eine Frage: Glaubst du das? Diejenigen, die glauben, haben das ewige Leben. Wer nicht glaubt, ist bereits verurteilt (siehe Joh 3,18). Als ich diese tiefere Offenbarung über das vollbrachte Werk Christi empfing, öffnete sich mir die Bibel wie nie zuvor. Es war, als hätte ich eine völlig neue Bibel! So viel Freude!

Darüber hinaus begann ich zu sehen, wen Jesus in den Berichten der Evangelien verkörperte, nämlich die Übergangsfigur zwischen dem alten Bund des Gesetzes zu dem neuen Bund der Gnade. Heute erscheint alles so elementar, aber zu der damaligen Zeit war es eine gewaltige Offenbarung. Jesus tat während seines Dienstes stets eines von zwei Dingen: Entweder begrub er Menschen unter den Forderungen von Gottes Gesetz, damit sie ihre Eigenbemühungen um Gerechtigkeit aufgeben würden (z. B. eine Person zu hassen kommt einem Mord gleich, eine Person nur zu begehren ist bereits Ehebruch etc.), oder er wusch sie auf neue und lebendige Weise gemäß der Gnade (er machte beispielsweise der Frau, die beim Ehebruch ertappt wurde, das Geschenk des »Nichtverurteiltwerdens«!). Wenn du Jesu unterschiedliche Beweggründe nicht nachvollziehen kannst, wenn du nicht verstehst, dass der neue Bund erst mit dem Tod von Jesus in Kraft trat, und auch nicht erkennst, dass ein Großteil von Jesu Lehren ein Angriff auf das System der »Eigenbemühung« (das System des Fleisches) war, wirst du allen Reden Jesu die gleiche Bedeutsamkeit beimessen. Du wirst dann glauben, sie richteten sich allesamt an gläubige Christen. Diese Herangehensweise hat den Lehren Jesu großen Schaden zugefügt und viele Gläubige in Verdammung und Furcht festgehalten. Diese Buchreihe ist darum bemüht, die kraft- und gnadenvollen Worte Jesu und sein Wirken neu zu erfassen, damit wir die beeindruckende Schönheit und den Skandal des »fleischgewordenen Wortes voller Gnade und Wahrheit« (siehe Joh 1,14) erkennen können.

Ich glaube, diese Lehreinheiten werden dich mächtig segnen. Ich glaube außerdem, dass der Heilige Geist die hier dargelegten Wahrheiten in deinem Herzen bezeugen wird. Freue dich, mein Freund. Jesus ist SO gut! Und Papa liebt dich!

Greg Riether

Einleitung

Von all seinen Lehren rufen die Gleichnisse Jesu die größten Missverständnisse hervor, was wenig überraschend ist. Jesus selbst sagte, dass man Ohren haben muss, um sie zu hören. Ich denke, er meinte damit, dass wir das Hauptziel seines Dienstes verstehen müssen: die Menschen von dem alten Bund, dem System der Werke und des Fleisches, zu befreien und sie mit einem neuen Bund bekanntzumachen, der auf Gnade gründet – dem System des Glaubens und des Geistes. Das fleischliche System ist ein Abkommen, das dem großartigen Geschenk des geistlichen Systems weit unterlegen ist. Ohne dieses Verständnis kommt es nicht zu »Euch ist es gegeben … zu erkennen« (Lk 8,10), woraus sich die extremen Unstimmigkeiten in der Theologie erklären.

Betrachten wir zum Beispiel das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg. In diesem Gleichnis erhielten die Arbeiter, die am Ende des Tages eine einzige Stunde gearbeitet hatten, den gleichen Lohn wie diejenigen, die den ganzen Tag hart geschuftet und die Hitze der Sonne ertragen hatten. Wie sehr sie sich angestrengt hatten, spielte bei der Höhe ihres Lohns überhaupt keine Rolle. Die meisten Leute werden dies zu Recht als ein schönes Beispiel dafür deuten, dass das vollbrachte Werk Christi für alle, die zu ihm kommen, vollumfänglich und unabhängig von den Werken des Gesetzes gültig ist. Herrliche Gnade!

Doch viele derselben Theologen, die in diesem Gleichnis die Gnade erkennen, werden sich das Gleichnis von den anvertrauten Talenten ansehen und eine ganz andere Botschaft daraus ableiten. Wie viele Predigten hast du schon gehört, die Gottes Volk warnen, »ihr Talent nicht zu begraben«? Und mit »Talent« ist diese eine besondere Gabe gemeint, die einer Person geschenkt wurde. Es kann schwerwiegende Folgen haben, heißt es dann, wenn man Gott nicht alles gibt und nicht sein Bestes tut, um das Reich Gottes zu fördern.

Erkennst du die Widersprüchlichkeit? Im ersten Gleichnis Gnade für diejenigen, die nicht arbeiten. Im zweiten Gleichnis Aufhebung der Gnade für alle, die nicht hart genug arbeiten.

Die Gewalt, die den Gleichnissen angetan wird, drückt sich unmittelbar in Gewalt gegen das Volk Gottes aus, wenn Prediger die Schafe Jesu mit der Gesetzesregel »Tu Gutes – empfang Gutes, tu Böses – empfang Böses« schlagen. Eine schreckliche Mischung aus altem und neuem Bund wird als »christlicher Glaube« gepredigt. Diejenigen, die davon befreit wurden, müssen die Gleichnisse Christi neu betrachten, um in ihnen die herrliche, gleichbleibend stimmige Offenbarung der Gnade zu finden, die darauf wartet, entdeckt zu werden.

Mir ist sehr wohl bewusst, dass meine Interpretationen dieser Gleichnisse nur der Rahmen für weitere Betrachtungen sein können. In jedem dieser Gleichnisse gibt es noch viel mehr, was richtiggestellt und gepredigt werden könnte. Aber mein Ziel bei der Präsentation dieser Auslegungen war es, Menschen, die endlich den Weg nach Hause zum reinen, ursprünglichen Evangelium Jesu gefunden haben, das »Heft« in die Hand zu drücken und ihnen den nötigen Anschub zu geben, diese ganz neue Bibel, die sie jetzt in ihren Händen halten, neu zu durchdenken.

Das hier kommt von mir mit aufrichtigem Dank an Jesus für seine Liebe und Gnade für mich und mit aufrichtiger, echter Liebe zu den Schafen Jesu, die von Predigern überall auf der Welt mit verbalen Schlägen misshandelt wurden. Es reicht! Lass dich von Jesu Worten heilen. Du hast Ohren, die hören. Friede und Kraft für dich!

Kapitel 1

DAS GLEICHNIS VOM SÄMANN

Teil 1

Und er redete zu ihnen vieles in Gleichnissen und sprach: Siehe, der Sämann ging aus, um zu säen. Und als er säte, fiel etliches an den Weg, und die Vögel kamen und fraßen es auf. Anderes aber fiel auf den felsigen Boden, wo es nicht viel Erde hatte; und es ging sogleich auf, weil es keine tiefe Erde hatte. Als aber die Sonne aufging, wurde es verbrannt, und weil es keine Wurzel hatte, verdorrte es. Anderes aber fiel unter die Dornen; und die Dornen wuchsen auf und erstickten es. Anderes aber fiel auf das gute Erdreich und brachte Frucht, etliches hundertfältig, etliches sechzigfältig und etliches dreißigfältig. Wer Ohren hat zu hören, der höre! – Matthäus 13,3–9

Jesus sagt, dass das Gleichnis vom Samen und vom Sämann im Grunde der Schlüssel zu all seinen anderen Gleichnissen ist. Tatsächlich ist dieses Gleichnis in drei der vier Evangelien zu finden, die über das Leben Jesu berichten, und Markus hält in seinem Bericht fest, dass die Jünger Jesus fragten, was dieses Gleichnis bedeutet. Jesus sagt in Markus 4,13 etwas sehr Interessantes: »Wenn ihr dieses Gleichnis nicht versteht, wie wollt ihr dann alle Gleichnisse verstehen?« Mit anderen Worten, wenn du dieses Gleichnis von »Der Sämann ging aus, um zu säen …« nicht verstehst, wirst du keines von ihnen verstehen. Oder nochmal anders gesagt: Wenn du dieses Gleichnis falsch verstehst, dann wirst du deine falsche Interpretation auf alle Gleichnisse beziehen und bei keinem davon verstehen, worum es wirklich geht. Und tatsächlich ist das schon oft genug vorgekommen.

Folgendermaßen läuft es ab: Wir denken, dass es bei diesem Gleichnis irgendwie darum geht, etwas zu tun (dass wir Samen säen müssen). Und wenn es bei diesem Gleichnis um unser Tätigwerden geht, schlussfolgern wir daraus, dass es bei allen Gleichnissen um Dinge geht, die wir tun müssen. Und genau so ist es der Gemeinde bisher größtenteils ergangen. Wir denken, dass es in den Gleichnissen um etwas geht, das wir in Jesu Reich tun müssen.

Zum Beispiel betrachten wir das Gleichnis in Lukas 14, in dem Jesus in Vers 31 sagt: »Oder welcher König, der ausziehen will, um mit einem anderen König Krieg zu führen, setzt sich nicht zuvor hin und berät, ob er imstande ist, mit zehntausend dem zu begegnen, der mit zwanzigtausend gegen ihn anrückt?« Für uns ist das eine »Bedenke-die-Kosten«-Parabel. Sie sagt uns: Du solltest sicher sein, dass du den Weg mit Jesus gehen und alles für ihn aufgeben kannst; vergewissere dich, dass du tatsächlich einen geistlichen Kampf führen und für Jesus auf alles verzichten kannst.

Nein! Das ist kein Gleichnis, das zu Taten aufruft. Es fordert dich vielmehr zur Kapitulation auf. Jesus sagt, dass deine gegenwärtige Kraft im Gesetz nicht stark genug ist, um dich zu schützen. Dass du, wenn du klug wärst, erkennen würdest, was die Bedingungen für Frieden sind. Denn wenn du versuchst, dir Gottes Gunst durch Anstrengung zu verdienen, wenn du dich abmühst, damit du mit ihm im Reinen bleibst, dann bist du wie ein König, der mit 10.000 Mann gegen einen König in den Krieg zieht, der über 20.000 Mann verfügt. Du wirst verlieren. Es ist nicht klug, »sich mehr zu bemühen und dafür zu sorgen, dass du mehr Truppen hast«. Das Klügste ist, sich zu ergeben und Frieden zu schließen. »Wenn aber nicht, so sendet er, solange jener noch fern ist, eine Gesandtschaft und bittet um die Friedensbedingungen. So kann auch keiner von euch mein Jünger sein, der nicht allem entsagt, was er hat« (Verse 32–33).

Dieses »allem entsagen« bedeutet, deiner Armee, sprich deiner eigenen Stärke und deiner eigenen Bemühungen zu entsagen. Es bedeutet, dein eigenes Ich sterben zu lassen, mitsamt all deinen Anstrengungen, Gott bei Laune zu halten und seinen Zorn durch dein heiliges Leben in Schach zu halten. Es bedeutet, deine Übungen in Gerechtigkeit als etwas, das Gott zufriedenstellen soll, aufzugeben. Es bedeutet, Gottes Bedingungen für Frieden anzunehmen, und seine Friedensbedingungen lassen sich in einem Wort zusammenfassen – Jesus. Jesus, und nichts anderes. Wenn du Jesus hast, hast du Frieden mit Gott. Es ist nicht Jesus plus deine intensiven Bemühungen um Gerechtigkeit; es ist nur Jesus und sein Geschenk der Gerechtigkeit, das er dir getrennt vom Gesetz und unabhängig von deinen eigenen Werken gibt. Es ist so einfach, nicht wahr? Wenn der Schleier entfernt wird und du verstehst, dass Jesus dir alle deine Sünden für immer vergeben hat – vergangene, gegenwärtige und zukünftige –, dann erkennst du mit einem Mal auch, wie einfach Gott es für uns gemacht hat. Und dann öffnen sich die Worte Jesu deinem Verständnis.

Du musst erkennen, dass Jesus immer zwei Systeme miteinander vergleicht, nach denen man sein Leben führen kann: zum einen das System der Gesetze (das Weltsystem), bei dem du dich bemühst, Gott durch dein Tun zu gefallen und ihn durch deine Leistung bei Laune zu halten, und zum anderen das System des Reiches (Gottes System) in dem nur Gottes nicht erarbeitete, unverdiente Liebe, Vergebung und Annahme zählen. Erkennst du dies nicht, wirst du keines seiner Gleichnisse verstehen. Das System des Gesetzes ist das System des Fleisches – aus eigener Kraft ein gottgefälliges Leben zu führen und Gott nachzueifern. Das ist es, worin die ganze Welt gefangen ist. Das ist Karma, das ist Islam, das ist Judentum; das ist die natürliche Ordnung, wie man sich Gott nähert. Paulus nennt es die »Prinzipien dieser Welt«. Dabei näherst du dich Gott aus deinem Fleisch (aus eigener Kraft). Du versuchst zu gehorchen und denkst, dass deine Leistung darüber entscheidet, ob du mit Gott verbunden bist oder nicht. Dieses System mit seinen vielfältigen Formen benutzt der Teufel, um dich zu verurteilen und dich vor Gott mit einem Gefühl der Unwürdigkeit dastehen zu lassen. Es ist das System des Teufels. Ich muss diesen Punkt ansprechen. Denn das zu verstehen, ist überaus wichtig.

Satan war derjenige, der zu Adam und Eva kam und sie dazu brachte, ihre Beziehung zu Gott in Frage zu stellen. Sie waren Gottes Kinder, von ihm in die Welt gesetzt. So wie wir als eine Erweiterung unserer Liebe Kinder haben, so waren Adam und Eva eine Ausweitung der Liebe der Gottheit. In Lukas 3 hält die Bibel die Genealogie Jesu fest und verfolgt sie durch die gesamte Geschichte Israels. Sie geht zurück auf Nathan, den Sohn Davids, des Sohnes Isais, des Sohnes Obeds, des Sohnes Boas. Und so geht es immer weiter zurück. Aber sieh dir Lukas 3,38 an: »[Er war ein Sohn] des Enosch, des Seth, des Adam, Gottes.« Die Stammfolge von Menschen, die Menschen zeugen, wird mit den gleichen Worten beschrieben wie die von Gott, der dich zeugt. Du gehörst zur Linie Gottes. Das ist deine wahre Identität – das musst du verinnerlichen. Es sollte dazu führen, dass du eine aufrechte Haltung annimmst und den Kopf hebst!

Adam und Eva lebten in dieser Realität, in vollkommener Gemeinschaft mit Gott. Und dann kommt der Teufel und sagt: »Wenn ihr von diesem Baum der Erkenntnis von Gut und Böse esst, werdet ihr wie Gott sein.« Wie bitte? Sie waren doch schon wie Gott. Der Teufel wollte, dass sie ihre Identität als Kinder Gottes in Frage stellen und in ein System eintreten, bei dem die Interaktion mit Gott auf der Basis von gutem oder schlechtem Handeln stattfindet. Das System, auf diese Weise mit Gott in Beziehung zu treten, ist dämonisch. Es ist böse. Und das vollkommene Gesetz Gottes wurde deshalb gegeben, damit jeder Mund zum Schweigen gebracht würde und wir dieses System aufgeben würden. Bist du es nicht leid, dieses System aufrechtzuerhalten?

Bei einem Leiterschaftstreffen kürzlich in meinem Haus machte einer unserer Mitarbeiter folgende Bemerkung: »Wir alle haben das System der Religion und die nach diesem System funktionierenden Kirchen verlassen, weil uns unsere Bemühungen, Gott zufriedenzustellen und für ihn gut genug zu sein, ausgelaugt haben.« Dieses System ist nicht nur anstrengend, es ist böse. Gib es auf. Lass dein Ich sterben. Gib deine Armee der guten Werke geschlagen und komm zu Jesus. Er hat alles für dich getan. Du kannst dich jetzt in seinem vollbrachten Werk ausruhen. Du musst nichts tun, damit Gott dich gernhat. Dir ist für immer vollständig vergeben, du bist für immer geliebt, mit dem Geist versiegelt, gesegnet, versorgt und nie von Gott getrennt. Nimm diesen Frieden einfach an. Was du auch erlebst oder durchmachst, zwischen dir und Gott herrscht immer Frieden.

Jesus erzählte sehr viele seiner Gleichnisse mit der Absicht, den Unterschied zwischen diesen beiden Ansätzen für den täglichen Umgang mit Gott hervorzuheben – rackerst du dich ab oder ruhst du in der Gnade? Wenn du das nicht verstehst, wirst du einfach dein System der harten Arbeit auf alle Lehren und Gleichnisse Christi anwenden und sie zu Dingen verdrehen, die du tun musst. Das ist ein so enorm wichtiger Punkt. Jesus sagt über dieses Gleichnis vom Sämann: Wenn du dieses Gleichnis als Musterbild nicht verstehst, wirst du auch alle anderen missverstehen.

»Und er redete zu ihnen vieles in Gleichnissen und sprach: Siehe, der Sämann ging aus, um zu säen. Und als er säte, fiel etliches an den Weg, und die Vögel kamen und fraßen es auf« (Mt 13,3–4). Zehn Verse später erklärt Jesus dann, was damit gemeint ist. Sieh dir Vers 19 an: »Sooft jemand das Wort vom Reich hört und nicht versteht, kommt der Böse und raubt das, was in sein Herz gesät ist. Das ist der, bei dem es an den Weg gestreut war.«

Es ist sehr wichtig für uns, die verwendeten Begriffe zu definieren. Was ist der Same, der ausgesät wurde? Jesus sagt, es ist »das Wort vom Reich«; der Same ist das Wort von Gottes Reich. Dieses unterscheidet sich vom natürlichen Wort dieser Welt. Das Wort vom Reich ist nicht das natürliche Wort der Welt. Das Wort der Welt ist das, worüber wir schon gesprochen haben. Es sagt: »Tu Gutes – empfang Gutes, tu Böses – empfang Böses.« Es ist das System des Gesetzes, das urteilt und verurteilt. Es ist das System, mit dem Satan uns von Gott getrennt hält, obwohl Jesus die Welt mit Gott versöhnt hat. Es ist das System, das dir das Gefühl gibt, unwürdig und ungeliebt zu sein und kein Recht auf Segnungen zu haben; das System, das dich wie in einer Beziehung zwischen Sklave und Sklavenhalter zu Gott kriechen lässt. Dieses System bestimmt für den überwiegenden Teil der Welt den Umgang mit dem Vater.

Jesus verachtet dieses System. Die Bibel sagt, dass er dieses System mit all dessen Forderungen und Regeln, die uns so schwer belasteten, ans Kreuz geschlagen und von uns genommen hat. Dieses System der Abhängigkeit von dir selbst und deiner Leistung ist nicht das Wort vom Reich. Das Wort vom Reich ist das Wort, das Jesus bringt; das Wort von deiner Gerechtigkeit, vom richterlichen Beschluss deiner Unschuld, von der Bekanntgabe deiner Sohnschaft und der Wiederherstellung deiner Beziehung zum Vater als eines seiner von ihm gezeugten Kinder. Das Wort der Gnade sagt, dass deine Sünde für immer weg ist und dass auch deine Sünden von morgen für immer weg sind. Jesus hat für all das bezahlt. Die Sündenfrage steht nicht einmal mehr im Raum. Wir gehen mit Gott nicht auf Grundlage der Erkenntnis von Gut und Böse um, sondern befinden uns in dem ungebrochenen, unauflöslichen Bund der Gnade und des Segens.

Das Wort vom Reich ist das Wort der Gnade, welches wiederum Jesus ist. Und wenn Jesus (das Wort Gottes, das Wort der Gnade) in dich gesät wird und du es verstehst und empfängst, dann hast du in dem Moment Jesus und ein völlig neues Leben und eine absolut neue Lebensweise empfangen. Jesus lebt dann in dir. Du bist in Christus, und er ist in dir. Und das ist das Geheimnis des Reiches Gottes. »Weil es euch gegeben ist, die Geheimnisse des Himmelreichs zu verstehen« (Vers 11). Das Geheimnis des Himmelreichs ist »Christus in dir«. Die Geheimnisse des Himmelreichs sind all die Dinge, die »Christus in dir« für dein Leben bedeuten.

Sieh dir Kolosser 1,26–27 (LUT) an: »Das Geheimnis, das verborgen war seit ewigen Zeiten und Geschlechtern, nun aber offenbart ist seinen Heiligen. Denen wollte Gott kundtun, was der herrliche Reichtum dieses Geheimnisses unter den Völkern ist, nämlich Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit.« Der allmächtige Gott hat sich in dir niedergelassen. Er lebt in dir. Das ist ein radikaler Gedanke. Wenn der Same gesät wurde und das Wort geglaubt wird, bekommt Jesus seinen festen Platz in deinem Geist. Nicht das Gesetz auf steinernen Tafeln wird in dir errichtet, sondern Jesus, der Sohn Gottes, wird auf diese Weise in dich gepflanzt.

Alles, was er besitzt, wird zu deinem Besitz, denn in deinem Geist gibt es keinen Unterschied zwischen dir und ihm. Du bist im Geist eins mit ihm. Seine Gerechtigkeit wird zu deiner Gerechtigkeit. Seine Anrechte sind deine Anrechte. Seine Vollkommenheit ist zu deiner Vollkommenheit geworden. Wenn du das verstehst, dann öffnet sich der Himmel für dich und du wirst glauben, dass Gott wundersame Dinge für dich tun kann. Du wirst das nötige Vertrauen haben, um alle Dinge zu empfangen, denn du wirst wissen, dass du ein geliebter Sohn, eine geliebte Tochter Gottes bist, ausgesondert und bedingungslos geliebt und angenommen in einem jeden Moment eines jeden Tages. Menschen, die das wissen, empfangen und empfangen und empfangen immer noch mehr.

Jesus sagte in Matthäus 13,12: »Denn wer hat …« (Wer was hat? Das Geheimnis des Himmelreichs, Christus in uns; seine Anrechte, seine Gerechtigkeit, das Wissen, für immer vollkommen gemacht zu sein, die Erklärung der Unschuld auf deinem Leben.) Wer das hat, »dem wird gegeben werden, und er wird Überfluss haben«. Was wirst du haben? Überfluss!! Reichlich Frieden. Reichlich Freude. Reichliche Versorgung. Überfluss bedeutet, mehr zu haben, als man braucht. Wenn du deine Kindschaft verstehst, wenn du verstehst, dass Gott zu keiner Zeit böse auf dich ist, wenn du verstehst, dass deine Sünde Gott nicht dazu veranlasst, die Gemeinschaft mit dir aufzugeben, wenn du verstehst, dass Jesus für immer in dir lebt und du fest im Griff seiner Gnade und Gunst bist, dann gehörst du zu denen, die mit »wer hat« gemeint sind. Und wenn du einer der mit »wer hat« Gemeinten bist, wird dir noch mehr gegeben werden, immer und immer mehr, weil du das Gesäte glaubst (du bist davon überzeugt – das ist Glaube!), und du wirst Überfluss haben.

ABER … es gibt ein großes »Aber«. »Wer aber nicht hat …« (Was nicht hat? Das Geheimnis des Himmelreichs – Christus in uns, ewige Vergebung, Kindschaft, ungebrochene Gemeinschaft mit Gott); dem, der das nicht hat, »von dem wird auch das genommen werden, was er hat«. Mit anderen Worten, am Ende wird der Teufel dir alles wegnehmen. Jeder Anschein von Frieden wird dir gestohlen. Du wirst dich vor dem Tod fürchten. Du wirst in Angst und Unsicherheit gegenüber Gott leben. Du wirst nicht in der Lage sein, von Gott zuversichtlich etwas zu erbitten, und dich nicht für würdig halten, weil du deine Beziehung zu ihm nach dem bösen System des Fleisches zu führen versuchst, dem teuflischen System, bei dem du dich abmühst, gut genug zu sein. Das ist das unheilvolle System, das dich dazu nötigt, »Gott« zu geben, zu geben und immer mehr zu geben, und dich denken lässt, dass es das ist, was Gott will. Du denkst, dass es das ist, was es braucht, damit er mit dir zufrieden ist.

Es ist wichtig, dass du das richtig verstehst. Denn das ist die Wahrheit. Da ist etwas Kaputtes in der Menschheit, das uns in dieser Vorstellung gefangen hält, dass Gott ein Nehmer ist und wir die Geber sind. Jesus kam, um uns mit einem anderen System bekanntzumachen, dem System, in dem ursprünglich Adam und Eva lebten. Gott ist der Geber, du bist der Nehmer. Die Bibel sagt: »Es ist besser zu geben als zu empfangen.« Was lässt dich denken, dass Gott sich dafür entscheiden würde, der Geringere bei diesem Konzept zu sein? Wenn es besser ist zu geben, dann ist es garantiert das, was Gott tut. Gott ist der Geber. Adam und Eva hatten nichts, was sie Gott hätten geben können. Sie waren aus Staub. Damit Staub überhaupt etwas hat, muss es ihm gegeben werden. Sie waren diejenigen, die von Gott empfingen. Sie waren im Garten Empfänger seiner Güte und seiner Liebe. Jesus hat dich dazu befreit, wieder ein Empfänger der Güte Gottes zu sein. Er ist der Geber. Wenn du denkst, dass du vor Gott der Geber bist, dann bist du derjenige, »der nicht hat, und dem selbst das, was er hat, genommen wird«. Warum? Weil es das System des Teufels ist und der Teufel ein Dieb ist.

Vielleicht ist dies das erste Mal in deinem Leben, dass du die wahre Botschaft der Gnade in Jesus gehört hast. Und du versuchst jetzt, das irgendwie in deinen Kopf zu kriegen, weil dieses Muster so völlig anders ist. Hör zu, viele von uns haben das schon durchgemacht. Aber folgende Gefahr besteht – Jesus sagte: »Wenn du nicht verstehst, was ich über den neuen Bund, über das Wort vom Reich Gottes sage, dann wird der Böse, der Teufel, kommen und dir das, was in dein Herz gesät wurde, entreißen.«

Was bedeutet das? Es ist ganz einfach. Die Standardeinstellung eines jeden Menschen auf diesem Planeten ist die, sich Gott auf der Basis eigener Werke zu nähern, was das System des Teufels ist. Der Teufel will, dass du in diesem System bleibst, in dem du dich unwürdig und verurteilt fühlst. Und wenn ich das Wort vom Reich Jesu nicht klar genug kommuniziert habe, sodass du es begreifen und dich dafür begeistern kannst, dann wirst du einfach zu deinem Standardsystem zurückkehren – dem bösen System, dem System des Teufels. Die Samen der Botschaft der Gnade werden verzehrt werden. Und anstatt das innere Wort vom Reich in dich hineingepflanzt zu bekommen, wirst du dazu zurückkehren, die nach außen hin sichtbaren Steintafeln des Gesetzes in deinem Herzen zu tragen.

Wir alle wissen, dass Steine nicht sprießen und wachsen. Das Gesetz, das auf Stein geschriebene Gesetz im Herzen zu errichten, ist wie Steine ins Herz zu pflanzen. Es wird kein Wachstum und keine innere Veränderung geben. Das Gesetz, wenn du genug davon in dich aufnimmst, führt lediglich zu äußeren Verhaltensänderungen, die auf Angst basieren. Aber wirklich verändern wird es dich nie. Wir alle wollen Veränderung sehen. Wir wollen Leute anschauen und Ergebnisse sehen. Und wir mögen Regeln, weil Regeln scheinbar sofort zu Ergebnissen führen. Ich könnte eine Regel aufstellen, die besagt: »Keine lila Haare in der Kirche. Menschen mit lila Haaren sündigen gegen Gott, der eine natürliche Haarfarbe für sie vorgesehen hat.« Und wenn wir das ernst nähmen, würden wir sofortige Resultate sehen. Es kämen keine Menschen mehr mit lila Haaren in die Kirche. Aber die Leute, die lila Haare hatten und sie zurück zu ihrer Naturfarbe gefärbt haben, um akzeptiert zu werden, würden immer noch lila Haare wollen. Denn innerlich fand kein Sinneswandel statt.

Meine Frau Sherry wuchs als Mitglied einer Assembly-of-God-Gemeinde auf. Und eine der Regeln, die in ihrem Elternhaus galten, lautete »keine Rock-’n’-Roll-Musik«. Keine Rockmusik. Und Sherry hielt sich an diese Regel, solange Mama und Papa in der Nähe waren. Aber sobald Mama und Papa weg waren, wurde das Radio hervorgeholt, wurden die verbotenen Schallplatten aus dem Versteck geholt. Wenn Mama und Papa zurück nach Hause kamen, setzte sich wieder die Furcht durch und das äußere Verhalten änderte sich. Das ist alles, was das Gesetz bewirken kann: äußere, durch Angst motivierte Verhaltensänderung. Was die Beziehung zu Gott angeht, ist das das System des Teufels. Es basiert auf Angst.

Gottes System basiert auf Liebe. Es ist auf Gnade gegründet. Es ist das Wort vom Reich. Und wenn du das Wort vom Reich schließlich zu verstehen beginnst, geschieht etwas Erstaunliches in dir. Du fängst an, Gott zurückzulieben. Und du hörst auf, alles in gute Werke oder schlechte Werke einzuteilen; du lässt dich stattdessen mehr und mehr vom Geist leiten. Und das bringt Frucht, teils dreißigfach, teils sechzigfach und teils hundertfach.

Das Wort vom Reich – Jesus selbst – wird in dein Herz gesät. Werde noch heute ein Empfänger. Lass Gott der Geber sein. Jesus gibt dir Gerechtigkeit. Er sorgt für deine Annahme. Er verleiht dir deine Befähigungen. Ihn zu empfangen bedeutet, wieder in der Stellung eines Sohnes, einer Tochter zu sein. Ihn zu empfangen bedeutet, deine Identität zu kennen. Du weißt dann: Wenn schon ein irdischer Vater seinem Kind Gutes zu geben weiß, dass dein liebender Vater im Himmel dir noch viel mehr geben wird. Denn er betrachtet dich mit Augen der vollkommenen Liebe und sieht dich als sein Liebstes, an dem er Freude hat. Wie viel mehr Gutes wird er dir geben! Lass dieses Wort der Gnade tief in dein Inneres dringen. Lass es tiefgründig Wurzeln schlagen.

Manche Frucht erfordert Geduld. Als Jesus dieses Gleichnis im Lukasevangelium, Kapitel 8, erzählte, sagte er, dass die Frucht in Geduld hervorgebracht wird. Bei einigen von uns muss zuerst noch sehr viel Gesetz ausgerodet werden. Wir alle haben in unseren Herzen ungeheilte Bereiche, für die wir das heilmachende Wort der Gnade brauchen. Manche Menschen finden sofortige Heilung in ihrem Herzen, andere wiederum müssen viele, viele Male im Wasser der Gnade baden, um gesund zu werden. Aber das Gegenmittel ist immer Jesus und seine vollständige Annahme und Liebe zu dir. Es gibt nichts, was du vor deinem Erlöser verbergen müsstest. Er sieht alles, und er liebt dich trotzdem. Er wird dich nicht ein Jota mehr lieben, wenn du im Himmel bist. Und Papa liebt dich schon jetzt als sein vollkommenes Kind. Das ist der gute Samen. Empfange ihn mit Freude in dein Herz.

Kapitel 2

DAS GLEICHNIS VOM SÄMANN

Teil 2

Und er redete zu ihnen vieles in Gleichnissen und sprach: Siehe, der Sämann ging aus, um zu säen. Und als er säte, fiel etliches an den Weg, und die Vögel kamen und fraßen es auf. Anderes aber fiel auf den felsigen Boden, wo es nicht viel Erde hatte; und es ging sogleich auf, weil es keine tiefe Erde hatte. Als aber die Sonne aufging, wurde es verbrannt, und weil es keine Wurzel hatte, verdorrte es. Anderes aber fiel unter die Dornen; und die Dornen wuchsen auf und erstickten es. Anderes aber fiel auf das gute Erdreich und brachte Frucht, etliches hundertfältig, etliches sechzigfältig und etliches dreißigfältig. Wer Ohren hat zu hören, der höre! – Matthäus 13,3–9

Jesus nannte den Samen das »Wort vom Reich« im Gegensatz zu dem Wort, das aus der Welt kommt. Das Wort vom Reich ist das Wort, das aus dem Mund Gottes kommt. Das Wort der Welt ist das Wort, das aus dem Mund der Menschen kommt. Das Wort vom Reich ist Jesus selbst und das, was er im neuen Bund der Gnade mit an den Tisch deines Lebens bringt. Im Verlauf dieses Gleichnisses verwendet Jesus noch eine andere Formulierung. In Vers 11 () spricht er vom Geheimnis des Reiches: »Euch ist es gegeben, die Geheimnisse des Himmelreichs zu verstehen.« Das Geheimnis des Reiches ist: Christus ist in dir, die Hoffnung der Herrlichkeit (siehe Kol 1,27). Es geht um dein ständiges Einssein mit der Gottheit. Christus in dir, du in Christus.

Du bildest mit Jesus im Geist eine Einheit, deine Sünden sind dir ausnahmslos und für immer vergeben – vergangene, gegenwärtige und zukünftige. Gottes Gerechtigkeit wurde dir unabhängig von deiner Leistung zum Geschenk gemacht. Du lebst in ungebrochener Gemeinschaft mit dem Vater und genießt seine unerschütterliche Liebe, seine unverbrüchliche Gunst und seine unendlichen Segnungen. Ich kann dir heute mit fester Überzeugung sagen, dass Gott mit dir zufrieden ist! Du bist sein geliebtes Kind, denn das ist der neue Bund. Das ist dein Stand in Jesus. Das ist das Geheimnis vom Reich.

Jesus sagt: »Wer hat, dem wird gegeben werden, und er wird Überfluss haben« (mehr gegeben … im Überfluss). Für diejenigen, die das nicht haben, die auf das Wort der Welt hören, für diejenigen, die unter dem alten Bund leben und immerzu versuchen, Gott zu gefallen und gut genug für ihn zu sein, die das Geheimnis vom Reich (Christus in uns) nicht verstehen, gilt: Auch das, was sie haben, wird ihnen vom Teufel genommen werden. Aber die, die das Geheimnis Christi »haben«, bringen diese Frucht hervor. Welche Frucht? Mehr … im Überfluss.

Siehst du, Jesus hat dir bereits gesagt, was die Frucht in diesem Gleichnis ist. Sie ist das Ergebnis davon, das Geheimnis vom Reich (Christus in dir) zu verstehen – mehr wird dir gegeben und du wirst Überfluss haben. Überfluss wovon? Von Jesus und dem Erbe Jesu und der Fülle des Friedens. Wenn du weißt, dass dir für immer vergeben ist, unabhängig von deiner Leistung, empfängst du den Frieden Gottes in dein Herz. Das lässt dich zur Ruhe kommen. Je besser du es verstehst, desto mehr Frieden hast du. Du empfängst Frieden in Fülle, überfließende Freude und überfließende Liebe (die Liebe wächst in dir und fließt über). Dazu hast du das volle Erbe, Versorgung im Überfluss und eine Fülle von allem, was du zu einem Leben brauchst, wie es Gott für dich vorgesehen hat. Du hast es, Freund. Und es kommt noch mehr!

Im Lukasevangelium sagt Jesus, dass die Frucht in Geduld hervorgebracht wird. Sie entsteht nicht unbedingt sofort. Nimm kein verdammendes Urteil über dich an, wenn sich die Fülle in deinem Leben bisher nicht manifestiert hat. Es gibt viele Bereiche in meinem Leben, in denen sich die Fülle noch nicht manifestiert hat. Das ist in Ordnung. Sie kommt. Hör nicht auf, an das Wort vom Reich zu glauben – Christus in dir, die Hoffnung der Herrlichkeit. Wir üben uns in Geduld und lassen den Heiligen Geist sein Ding machen. Das ist deine Hoffnung. Die Fülle kommt gewiss.

Alles, was wir über den neuen Bund der Gnade erfahren haben, fließt in diesem Gleichnis zusammen. Betrachten wir, was Jesus über den Samen sagt, der auf dornigen Boden gesät wurde. In der ursprünglichen Erzählung dieses Gleichnisses erklärt Jesus in Vers 7: »Anderes aber (die Samenkörner, die das Wort vom Reich sind) fiel unter die Dornen; und die Dornen wuchsen auf und erstickten es.« Das ist die ursprüngliche Aussage. Gehe nun fünfzehn Verse weiter zu der Auslegung, die Jesus selbst gibt.

Vers 22: »Unter die Dornen gesät aber ist es bei dem, der das Wort hört, aber die Sorge dieser Weltzeit und der Betrug des Reichtums ersticken das Wort, und es wird unfruchtbar.« Was bedeutet es, dass es unfruchtbar wird? Es bedeutet, dass sich die Fülle des Friedens, die Fülle der Freude, die Fülle der Liebe und Güte, der Überfluss, nicht zeigen. (Das »mehr … im Überfluss« wird nicht empfangen.)

Dieser Vers beschreibt letzten Endes jeden Einzelnen von uns in zumindest einem Bereich des eigenen Lebens. Jesus sagte, dass die Person in diesem Vers das Wort vom Reich, die reine Botschaft der Gnade, das wahre Evangelium gehört hat. Das bist du. Diese Person glaubt es. Das bist du. Es erwacht zum Leben. Das Wort von der Gnade Gottes sprießt in unserem Herzen auf. Aber es gibt einige Bereiche darin – in unserem Denken und unseren Emotionen –, deren Boden dornig ist. Und worum es da geht, hat Jesus für uns definiert.

Was sind die Dornen, die die Frucht ersticken? Er sagt: »Die Sorge dieser Weltzeit und der Betrug des Reichtums ersticken das Wort.« Was meint Jesus mit »die Sorge dieser Weltzeit«? Das im griechischen Grundtext verwendete Wort für »Sorge« lautet merimna. Es steht dort ebenfalls im Singular und bedeutet Sorge, Angst oder Furcht. Mit anderen Worten, »Sorge dieser Weltzeit« bedeutet nicht, dass du dich einfach nur wegen der Dinge sorgst, die um dich herum geschehen. Es ist ja nicht wirklich so, als wärst du ständig von der Sorge über alltägliche Dinge verzehrt und würdest dich fieberhaft fragen: »Wie soll ich die Kinder zum Fußballtraining bringen und dann auch noch das Abendessen kochen?« Nein, darum geht es nicht. Es geht um merimna – um Sorge, Angst und Furcht. Wir reden hier von einem Zustand der Angst.

Jesus spricht von »der Angst dieser Zeit«. Das gilt für alle Menschen in allen Zeitaltern, auch wenn sich die Ängste von Generation zu Generation unterscheiden mögen. Was ist die Angst der Zeit, in der du lebst? Was verursacht dir einen Knoten im Magen, wenn du deine Welt, dein Leben oder die Welt als Ganzes betrachtest? Diese Angst, die dauerhaft dein Zuhause geworden ist, die in einem bestimmten Bereich zu einem Teil deines Lebens geworden ist? Genau um die geht es. Du willst nicht an diesem Ort der Angst leben, aber du tust es. Es ist ein schlechter Ort, um sich dort ein Zuhause zu schaffen.

Angst erstickt das Wort vom Reich, sodass es in diesem bestimmten Bereich deines Lebens unfruchtbar wird. Für mich sind das deutliche Worte. Angst kann eine solch mächtige Waffe in der Hand des Feindes sein. Und der Teufel weiß sie zu nutzen. Sieh dich um. Wir sind in vielerlei Hinsicht eine von Angst getriebene Gesellschaft. Die Nachrichten im Fernsehen, in der Zeitung, im Internet, in politischen Sendungen – die eine Gruppe sagt, wenn diese Person gewählt wird, ist das Land dem Untergang geweiht; die gegnerische Gruppe sagt, wenn die andere Person gewählt wird, geht alles den Bach runter. Du schaust dir dein Rentenkonto an. Und wenn du zu den vielen Menschen gehörst, die vor einigen Jahren bei der Altersvorsorge sehr herbe Verluste wegstecken mussten, fragst du dich vielleicht: »Werde ich alles verlieren? Kann ich jemals in Rente gehen? Der Arbeitsmarkt ist so schlecht, wie kann ich jemals einen anständigen Job bekommen, wie werden meine Kinder es in dieser Welt jemals zu etwas bringen? Sieh dir doch die Welt an. Schafft der Iran es, eine Atombombe zu bauen? Was passiert, wenn Israel den Iran bombardiert und damit den nächsten großen Krieg im Nahen Osten auslöst?« Benzinpreise, Lebensmittelpreise, der Einbruch an den Aktienmärkten, die zunehmend außer Kontrolle geratende Staatsverschuldung. Und so geht es weiter und immer weiter. Es nimmt kein Ende.

Aber hier ist der Punkt: Seit den Anfängen der Zivilisation, seit dem Fall des Menschen, hat es kein Ende mehr gegeben. Dornen! Als Adam und Eva in Sünde fielen, sagte Gott über den Boden zu ihnen: »Dornen und Disteln soll er dir tragen« (1Mo 3,18). Direkt aus der Substanz dieser Erde werden Ängste und falsches Denken erwachsen. Dornen und Disteln. Nenne beliebig Zeitalter, Generation, Jahrhundert oder Jahrzehnt – es spielt keine Rolle, denn an Ängsten hat es zu keiner Zeit je gemangelt.

In unserer Zeit kann man jedes Mal, wenn man den Fernseher einschaltet, die Angst buchstäblich konsumieren. Oder man schaltet eine Talkshow im Radio ein und führt sie sich auf diese Weise zu. Egal, welches Medium du wählst, du kannst sicher sein, dass die schlechten Nachrichten dort nie ausgehen und man sie dir sicher gerne übermittelt. Und in unseren Herzen gibt es Bereiche, in denen die Angst dieser Zeit tief hineinwurzeln konnte. Vielleicht ist es schon vor Langem dazu gekommen und die Dornen in dir haben sich kräftig entwickelt.

Diese Dinge passieren. Als meine Frau und ich eine Pflegeelternschulung absolvierten, lernten wir, dass Kinder, die benachteiligt aufgewachsen sind und nicht wissen, woher ihre nächste Mahlzeit kommt, oft Essen mit ins Bett schmuggeln. Das war dort, wo sie ursprünglich zu Hause waren, Teil ihrer Überlebensstrategie. Man sollte meinen, dass dieses Verhalten aufhören würde, wenn sie in ein Zuhause kommen, in dem es reichlich Nahrung und Sicherheit gibt. Aber auch nach Jahren in einer sicheren Umgebung kann sich dieses Verhalten weiter zeigen. Die Angst vor dem Mangel ist Teil ihrer Persönlichkeit geworden. Viele von uns haben tiefsitzende Ängste, deren Ursache in den verwundeten Bereichen unseres Denkens zu finden ist. Und Jesus sagte, dass genau dorthin die Samen fielen.

Sie fielen zwischen die Dornen. Die Dornen – die Sorgen – waren schon da! Der Samen fiel und spross auf. Der natürlichen Entwicklung des Samenkorns entspricht es, Frucht in dir hervorzubringen: die Frucht des Friedens und der Zuversicht, die Frucht des Glaubens und der Fülle; aber die dornigen Sorgen, die dornigen Ängste ersticken das Wort vom Reich. Es ist einfach nicht möglich, dass Angst und Glaube Seite an Seite gedeihen. Sie können eine Zeit lang koexistieren, aber anhaltende Angst wird den Glauben irgendwann ersticken.

Beachte hierbei aber eine Sache: Die Dornen töten den Schössling nicht direkt. Der Spross stirbt nicht sofort ab. Der Schössling erstickt. Damit meine ich, dass wir hier nicht über Himmel oder Hölle reden. Wir reden nicht davon, dass jemand seine Erlösung verliert. Hier geht es darum, dass das Wachstum des Samens unterdrückt wird, sodass du (als Gläubiger) nicht die Frucht von »mehr … und im Überfluss« erfahren kannst, die Jesus dir erkauft hat. Was machen die Sorgen und Ängste? Sie ersticken das Wort vom Reich. Das Wort, das im griechischen Grundtext für »ersticken« verwendet wird, bedeutet wörtlich »keuchen«. Als ob dir jemand die Hände so um den Hals legt, dass du zwar noch etwas Luft bekommst, aber nur sehr schwer atmen kannst. Ist das nicht eine perfekte Beschreibung von Angst? Man hat Probleme zu atmen! Ängste ersticken das Wort.

Nun die gute Nachricht! Jesus kam, um dich von deinen Ängsten zu befreien! Allen Ängsten! Das ist ein erstaunlicher Gedanke. Du und ich sollen ein angstfreies Leben führen. In Römer 8,15 heißt es: »Denn ihr habt nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen, dass ihr euch wiederum fürchten müsstet, sondern ihr habt den Geist der Sohnschaft empfangen, in dem wir rufen: Abba, Vater!« Und 1. Johannes 4,16 sagt uns, dass Gott Liebe ist. Damit will Gott dich wissen lassen, dass er dich liebt! Er liebt dich! Es ist nicht so, dass er dich liebt und zugleich verurteilt. Nein, er liebt dich und erklärt dich für unschuldig, und er wünscht sich, dass du seiner Liebe vertraust. »Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus« (Vers 18). Die vollkommene Liebe Gottes erfüllt dich, sobald du verstehst, dass im neuen Bund die Gnade Gottes durch Jesus über dich und in dir herrscht.

In Römer 5,5 (siehe Anmerkung in der Schlachter Bibel) steht: »Die Hoffnung aber enttäuscht uns nicht; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben worden ist« (Vergangenheitsform!). Bete nicht für eine Ausgießung der Liebe Gottes. Sie wurde bereits ausgegossen und wird unaufhörlich weiter ausgegossen. Was uns daran hindert, die Liebe Gottes zu empfangen und zu erfahren, sind die verwundeten Bereiche in unseren Herzen und unser falsches Denken. Bitte Gott, dir diese Dinge aufzuzeigen, denn Gottes Liebe und deine Angst stehen sich feindlich gegenüber. Dort, wo deine Angst und Gottes Liebe aufeinandertreffen, ist der Punkt, an dem du dich entscheiden kannst, ob du in dem einen oder in dem anderen leben möchtest. Weiterhin in Angst zu verweilen bedeutet, das Wort vom Reich zu ersticken. Immer mehr die Liebe Gottes zu deinem Zuhause zu machen, bedeutet, die Angst zu vertreiben, denn er kümmert sich als Papa um dich.

Du kannst wählen – zwischen der Angst dieses Zeitalters oder dem Liebesmeer Gottes. Und manches können wir tatsächlich bewusst entscheiden, aber wahr ist auch, dass man letztendlich nicht wirklich das eine oder andere wählt. Vielmehr funktioniert es so: Was du düngst, wird sich ausbreiten, genau wie im Garten. Ängste, die du nährst, werden sich in dir ausbreiten. Das Wort Gottes, wenn du dich davon ernährst, wird sich ebenfalls ausbreiten. Was düngst du, wovon ernährst du dich? Das ist die eigentliche Frage. Wenn du zwei Stunden am Tag damit verbringst, dich von Angst zu ernähren, wird die Angst für dich entscheiden, was du glaubst. Wenn du aber durch das Wort der Gnade gestärkt bist, wird die Liebe des Vaters die Ängste vertreiben. Es ist nicht wirklich eine bewusste Wahl. Es geht eher darum, was du und ich in unsere Gedankenwelt hineingelangen lassen.

Es gibt Leute, die sagen: »Pastor, du bist verrückt, in der Welt passieren gerade Dinge, vor denen du sehr wohl Angst haben solltest.« Ich sage nicht, dass ich mich nie fürchte, aber ich kann dir sagen, dass es in mir eine zunehmende Sicherheit gibt, die vom Vater kommt und die mich darauf Folgendes antworten lässt: »Ich glaube nicht, dass ich der Verrückte hier bin! Ich glaube, du siehst nicht, was ich sehe. Hast du eine Ahnung, wie groß und wie liebevoll mein Vater ist? Hast du eine Vorstellung von seiner Liebe zu mir? Weißt du überhaupt, wer ich für Gott bin? Ich bin der geliebte Sohn, an dem er Freude hat. Und genau das bist auch du für ihn.« Wenn du nicht denkst, dass dich das von anderen unterscheidet, dann ist es wahr, dass du dich nicht von anderen unterscheidest. Du hast nämlich das, was du glaubst. Aber wenn du glaubst, dass du ausgesondert bist und dass Gott dir seine Liebe schenkt, dann wird sich seine Güte zeigen. Du wirst haben, und mehr wird dir gegeben werden, bis du im Überfluss hast.

Was mich betrifft, bekomme ich die Zeitung nach Hause geliefert. Jeden Morgen wird sie uns zugestellt und ich überfliege dann die Schlagzeilen, um mich über das Weltgeschehen auf dem Laufenden zu halten. Aber so gut wie nie lese ich irgendwelche Angst verbreitenden Artikel. Ich sage nicht, dass es das ist, was auch du tun solltest. Ich verurteile dich keineswegs. Lass dich einfach vom Geist leiten. Ich rede nur davon, wie es mir, als Lehrer des Wortes, erging. Früher habe ich regelmäßig die Abendnachrichten angeschaut, jeden Morgen gründlich die Zeitung gelesen und dazu alle möglichen politischen Talkshows verfolgt. Ich tat das eine Zeit lang und fühlte eine Verschmutzung in meiner Seele, die ich nur schwer wieder loswerden konnte. Von wie vielen Morden, Vergewaltigungen und Sensationsprozessen muss man lesen, um zu wissen, dass Morde, Vergewaltigungen und Strafprozesse jeden Tag in jeder Stadt stattfinden? Ich würde viel lieber das Wort der Gnade in den Vordergrund rücken.

Ich möchte Prediger hören, die mich in der Liebe des Vaters bestärken. Ich möchte, dass die Liebe des Vaters jede Furcht austreibt. Ich höre meine eigenen Predigten! Ich weiß, dass ich Gottes Gnade in Jesus predige. Es stärkt mich. Und selbst wenn mir sonst niemand zuhörte, würde ich trotzdem zum Predigen raus auf meine Veranda gehen und über die Worte der Gnade staunen, die gelegentlich aus meinem Mund kommen. Ich denke, wenn Paulus den Brief, den er an die Epheser schrieb und an die Gemeinden schickte, hervorholen und nochmal durchlesen könnte, würde er sagen: »O Mann, ist das gut. Wow, das ist so gut! Vater, habe ich das geschrieben?« Er würde sich von Gottes gutem Wort ernähren!