Der Text ist im Rahmen des Projekts »ERC-2014-CoG, No. 647313-Transnational Force of Law« entstanden, das vom European Research Council (ERC) gefördert wird.

Seit 2008 fortgeführt von Patrizia Nanz und Susanne Schüssler.

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ISBN: 9783803142788

Auch in gedruckter Form erhältlich: 978 3 8031 3696 1

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1EINLEITUNG

Die Welt wird gegenwärtig von einer Welle des Populismus ergriffen. Soziale Bewegungen, politische Parteien und sogar Staatspräsidenten beanspruchen für sich, das »Volk« – wie in einer Art Aufstand – gegen die »Eliten« zu vertreten. Die Öffentlichkeit diskutiert heftig darüber, wie mit dieser vermeintlich neuen Entwicklung umzugehen ist. Die einen verurteilen den Populismus als vereinfachend und emotionalisierend, andere meinen, dass er bestehende Repräsentationslücken schließt. Die nächsten halten den Begriff des Populismus insgesamt für unscharf und wenig geeignet, um zu beschreiben, was sich in unseren Gesellschaften gerade abspielt. Jeder und jede scheint mittlerweile ein starkes Urteil zu diesen Fragen zu haben.

Statt das Für und Wider fortzuspinnen, wird in diesem Buch ein analytischerer Weg beschritten. Seine Hauptthese ist, dass der Populismus nichts Neues ist, das plötzlich in unsere Gesellschaften einbricht; vielmehr waren in der Geschichte schon immer populistische Politikformen zu beobachten. Sie sind Teil dessen, was wir unter Politik verstehen, und jenes Prozesses, durch den sich ein politisches System herausgebildet und von anderen sozialen Sphären abgegrenzt hat. Der Appell ans »Volk« gegen die Eliten hat eine lange Geschichte. Sie reicht von den Volksaufständen des Mittelalters und der frühen Neuzeit über die Revolutionsepoche bis zum Bonapartismus des 19. Jahrhunderts. Um Rolle und Funktion populistischer Politikformen zu durchdringen, erscheint es deshalb aufschlussreich, diese Geschichte genauer zu beleuchten und zu fragen, wie die jeweiligen Zeitgenossen mit ihr umgegangen sind.

Dabei gilt es vor allem, die Handlungsform des Volksaufstands in den Blick zu nehmen. Über Jahrhunderte fanden vielfältige Aufstände »im Namen des Volkes« statt. Der Bezug aufs Volk diente den Machtunterworfenen dazu, die jeweiligen Eliten mit Kritik zu konfrontieren und ihnen mit Entmachtung zu drohen. Diese Aufstandsbewegungen waren freilich stets von eigenen Fehlstellungen gekennzeichnet. Sie – so beobachtete schon Karl Marx in seiner Analyse des gescheiterten Volksaufstands 1848 in Frankreich – neigten immer wieder dazu, in einen großen »Katzenjammer« umzuschlagen.1 Auf die Euphorie der Volksfeste, Volksbewegungen, Volksrevolutionen und Volksverfassungen folgte der Kater. Die Aufstände wurden niedergeschlagen oder scheiterten an sich selbst. In vielen Fällen betraten autoritäre Führungsfiguren die Bühne und vereinnahmten den Widerstand von oben. Auch diese Einsicht gehört zur Geschichte des Volksaufstands. Er barg stets die Möglichkeit, dass die eigentlichen Zielsetzungen umgedreht werden. Dann verkehrte sich der Widerstand in sein Gegenteil und bahnte einer autoritären Transformation den Weg.

Die folgende Analyse des Populismus beleuchtet diese demokratischen und autoritären Dynamiken. Sie untersucht das Gelingen und Scheitern einer aufständischen Politik. Damit setzt sie von innen, im Populismus selbst an, um ihn zu durchdringen. Seine Geschichte wird ausgehend von einem Volksaufstand in Rom im Jahr 1347 entfaltet (Kapitel 2). Dieser Aufstand um den Volkstribun Cola di Rienzo ist vor allem deshalb von Interesse, weil er die Diskussionen über Jahrhunderte prägte. Sowohl in der Aufklärung als auch im 19. Jahrhundert diente er als Referenz, an der die Zeitgenossen die Spielräume und Fallstricke einer aufständischen Politik herausarbeiteten (Kapitel 3). Dies ist also ein geeigneter Ausgangspunkt, um die systematischen Problemlagen in den Blick zu nehmen und sie bis in unsere Gegenwart weiterzuverfolgen. Dabei ist auch von Bedeutung, dass sich Cola di Rienzos Aufstandsprojekt aus jener Verbindung von römischen Rechtsquellen und christlicher Befreiungslehre speiste, die für die Herausbildung der modernen Politik und des Rechts insgesamt entscheidend war.2

Die Ausgangslage für Volksaufstände veränderte sich dadurch, dass über die Jahrhunderte ein eigenständiges politisches System entstand, das demokratisch verfasst war (Kapitel 3). Das aufständische Moment in der Politik nahm einen neuen Aggregatzustand an. Der Aufstand konfrontierte die herrschende Ordnung nicht mehr von »außen«, sondern wurde in das politische System internalisiert. Schließlich schreibt die demokratische Verfassung dem Volk die verfassungsgebende Gewalt zu und erhebt die Volkssouveränität zur Grundnorm. So wird es möglich, dass politische Akteure und Bewegungen die parlamentarische Oppositionsrolle radikalisieren. Sie werfen der jeweiligen Regierung dann nicht nur vor, dass sie unzureichende Gesetzesentwürfe einbringt oder das Gemeinwesen schlecht verwaltet. Sie skandalisieren, dass sich die Regierungspraxis von ihrer sozialen Basis entfernt hat, und fordern, dass die Machtverteilung neu justiert wird. Dabei beanspruchen die Bewegungen, den Volkswillen zu verkörpern und die Verselbständigung der Eliten wieder zurückzunehmen. Dieser »kleine Volksaufstand« in den Bahnen des bestehenden politischen Systems ist die Grundform populistischer Politik (Kapitel 4).

Wie an unterschiedlichen historischen Beispielen gezeigt wird, verstrickt sich der so verstandene Populismus in Widersprüche, mit der Folge, dass er sich selbst unterläuft. Eine besonders scharfe Dynamik dieses Effekts ist zu beobachten, wenn sich der kleine Aufstand umdreht. Dann zielt der Appell ans Volk nicht mehr darauf, die Eliten zu entmachten, sondern er stilisiert ein Nationalvolk und deklariert alle anderen zu Gefährdern der Volksidentität (Kapitel 5). In diesem umgedrehten Aufstand, der auch in der Gegenwart wieder zu beobachten ist, dient der Ruf nach Volkssouveränität dazu, eine noch schärfere Spielart sozialer Herrschaft einzuführen. Die gängige Reaktion auf diese Tendenzen besteht häufig darin, den Anspruch auf Vertretung des Volkes aus dem gesellschaftlichen Leben zu verdrängen, sei es mit Ordnungskräften oder mit Argumenten. Doch – und auch das zeigt sich in der Gegenwart – der auf diese Weise »verdrängte Aufstand« kann sich wehren und zur Not mit Gewalt ins öffentliche Leben zurückdrängen (Kapitel 6). In solchen Situationen steht ein Antipopulismus, der sich auf Werte und Prinzipien stützt, der autoritären Transformation recht hilflos gegenüber.

Dagegen zeichnet sich im »progressiven Aufstand« eine andere Herangehensweise ab (Kapitel 7). Er nimmt den Konflikt um die Bestimmung des Volkswillens ausdrücklich an und lässt Kritik zu. Dabei stützt sich der progressive Aufstand nicht auf ein identitäres Nationalvolk, sondern hält sich an die Unterscheidung von Volk und Elite. Er mobilisiert ein breites »Wir« der Machtunterworfenen, zu denen auch Geflüchtete und Migranten zählen, und will die Verfügungsgewalt der Wenigen über Kapital und Wissen wieder an die Vielen zurückgeben. Wie sich zeigen wird, leidet dieser progressive Aufstand jedoch ebenfalls an einer Fehlstellung, die sich in der Geschichte des Populismus immer wieder nachzeichnen lässt. Er will die Welt verändern, indem er den Volkswillen mobilisiert. Seiner Willensrhetorik mangelt es aber an Mitteln, um eine kluge Politik zu entwickeln und gesellschaftliche Veränderung nicht nur laut einzufordern, sondern auch durchzusetzen. Aus diesem Durchgang durch die Grundstruktur des Volksaufstands ergibt sich der Fluchtpunkt eines guten Aufstands (Kapitel 8), der aus der Geschichte lernt. Er setzt ein intelligentes Kalkül ins Werk, um in den längst transnationalisierten sozialen Widersprüchen handlungsfähig zu bleiben.

Wie an diesen Einlassungen deutlich wird, bemüht dieses Buch ein Analyseverfahren, das in der Öffentlichkeit und auch in der wissenschaftlichen Forschung derzeit rar ist. Es verfolgt den Weg einer immanenten Kritik, indem es nicht von außen zwischen »gut« und »schlecht« unterscheidet, sondern zunächst eine Bestimmung des Gegenstands selbst wagt, um davon ausgehend Möglichkeiten seiner Kritik und letztlich seiner Überschreitung zu erschließen. Mit dieser innen ansetzenden Analyse dürfte besser zu verstehen sein, wie populistische Politikformen zu charakterisieren sind, wie sie ins Autoritäre umschlagen und wo eine Überschreitung in befreiender Absicht ansetzen könnte.

2ROM, 1347, VOLKSAUFSTAND

Der Volksaufstand in der Stadt Rom war gelungen. Sein Anführer, Cola di Rienzo, hatte lange darauf hingearbeitet, das Gemeinwesen von der Tyrannei der Adelsfamilien der Orsini und Colonna zu befreien, die die Stadt Rom viele Jahre lang in einen Zustand der Unsicherheit versetzt hatten. Sie bekriegten sich auf offener Straße und unterdrückten das Volk, das popolo. Unterstützt von den Mittel- und Unterklassen zog Cola di Rienzo am 20. Mai 1347 zum Kapitol und setzte sich als Volkstribun ein. Er wollte das Gemeinwesen reformieren und den alten Glanz der Stadt wiederherstellen. In den ersten Wochen war seine Volksregierung durchaus erfolgreich. Cola stärkte die Justiz und drängte die Willkür der Adelsfamilien zurück. Euphorie griff um sich. Der Volksaufstand strahlte weit über die italienische Halbinsel hinaus und begeisterte die Menschen bis nach Frankreich. In den ersten beiden Augustwochen feierte die Stadt ein großes Einheitsfest. Mehrere Tage lang gab es Prozessionen und Bankette. Cola inszenierte sich dabei als Kaiser und führte in prunkvollen Gewändern die Umzüge an.

Am 15. Dezember 1347 war die Euphorie allerdings vollständig verflogen. An diesem Wintertag verließ Cola di Rienzo das Kapitol schluchzend. Er, der den Volksaufstand angeführt hatte und sich seitdem Volkstribun nannte, zog aus der Stadt Rom aus. Der Platz vor dem Kapitol war voller Menschen, das Volk hatte sich versammelt. So berichtet es der anonyme Stadtschreiber, der anonimo romano, dem wir die Überlieferungen zum Volksaufstand verdanken:

Weinend und schluchzend hielt der Volkstribun eine Rede an die Leute, die dort versammelt waren, und er sagte, er habe gut regiert und dass aufgrund von Neid die Menschen nicht mehr zufrieden mit ihm seien: »Jetzt, im siebten Monat trete ich von meiner Herrscherposition zurück.« Nachdem er diese Worte gesprochen hatte, begann er zu weinen, dann stieg er auf sein Pferd. Die silbernen Trompeten erklangen, und mit den Insignien der Herrschaft und begleitet von bewaffneten Männern schritt er triumphierend herab und ritt zur Engelsburg.4

Doch nicht nur Cola, auch die Armen der Stadt, die sich am Wegesrand versammelten, weinten, wie der anonimo romano berichtet. Auf die vielen prunkvollen Volksfeste des Sommers folgte ein letzter, trauriger Zug aus der Stadt. An diesem grauen 15. Dezember zerschlugen sich die Hoffnungen endgültig. Die Volksregierung war isoliert und zermürbt, der Papst exkommunizierte Cola di Rienzo. Der Aufstand, der den Glanz des alten Roms wiederherstellen sollte, war gescheitert.

Schon seit dem Herbst, so berichtet der anonyme Stadtschreiber weiter, hatte sich Colas Amtsführung verändert. Nachdem er mit seinem mutigen, widerständigen Geist und seinen rednerischen Fähigkeiten den Aufstand gegen den Adel der Stadt zunächst erfolgreich angeleitet hatte, fand bald ein Rollenwechsel statt. Der Anführer des Volksaufstands wurde zum Führer der Volksregierung. Cola zeigte sich übermütig. Hatte er sich anfangs in Anlehnung an die römische Republik noch Volkstribun genannt, so inszenierte er sich immer mehr als Kaiser. Damit stellte er die Autorität des Papstes und der Kirche in Frage. Papst Clemens VI., der in Avignon residierte, war empört. Er wandte sich von Cola ab und arbeitete daran, ihn zu stürzen.

Auch die mächtigen Adelsfamilien, die mit viel Geld und Truppen ausgestattet waren, wollten Cola aus dem Weg räumen. Im Sommer begannen sie einen blutigen Bürgerkrieg gegen seine Regierung. Wieder musste Cola die Rolle wechseln. Die Umstände zwangen ihn, der nie mit militärischen Belangen vertraut gewesen war, als Feldherr zu agieren und die städtische Miliz im Bürgerkrieg zu führen. Bei den Entscheidungen, die er vom Sommer an zu treffen hatte, halfen ihm die Gesänge, Massenversammlungen und prunkvollen Kleider nicht mehr weiter, die er auf dem Freiheitsfest im August getragen hatte. Cola wurde in seinem Handeln zusehends unberechenbar, womit er sein öffentliches Ansehen untergrub. Der widerständige Mut des Volkstribuns verkehrte sich in den Übermut eines neuen Herrschers.

Der anonyme Stadtschreiber berichtet, wie sich seit dem Herbst ein erratischer Zug in Colas Verhalten zeigte. Er schien allmählich verrückt zu werden und sah überall nur noch Feinde: »Er sprach schnell und zitterte; er weinte; er wusste nicht, was zu tun ist […]. Er dachte, dass Agenten gegen ihn in der Mitte der Stadt positioniert waren. Das war nicht der Fall, weil kein einziger Rebell aufgetaucht war.«5

Am Tag, an dem er Rom verließ, brach alles endgültig auseinander: ein trauriger Auszug, der so anders war als die befreiende Apokalypse, die Cola in seinen Volksreden herbeigeredet hatte. Aus dem Zusammenbruch und der Offenbarung sollte die Energie für einen Neubeginn gewonnen werden. Cola sprach immer wieder davon, dass Rom verfalle und dem Niedergang geweiht sei. Aus der Rückbesinnung auf die Tradition der Stadt sollte ein neues, heiliges Zeitalter hervorgehen. Träger der Befreiung war das römische Volk, und dessen Anführer war er: Cola, der Volkstribun.

Der Aufstieg zum Anführer des Aufstands war nicht vorgezeichnet. Cola entstammte einfachen Verhältnissen. Sein Vater Lorenzo besaß eine Taverne, die Mutter Matalena arbeitete als Wäscherin. Cola wuchs im Stadtteil Regola auf. Nachdem seine Mutter gestorben war, verbrachte er seine Jugend in Anagni, das im Südosten Roms liegt. In der Wirtschaft seines Vaters, die sich an einem Fluss befand, trafen sich Händler und Arbeiter. Sie waren Teil jener neuen sozialen Gruppen, die in den Städten Ober- und Mittelitaliens von der Mitte des 13. bis zur Mitte des 14. Jahrhundert anwuchsen. Die Wirtschaft entwickelte sich, Textilfabriken entstanden, der Handel florierte. Die Landbevölkerung zog in die Städte und veränderte das dortige Leben. Händler, Textilarbeiter, Kaufleute und Handwerker bildeten eine neue soziale Klasse und organisierten sich in Zünften. Sie wollten den Einfluss des Adels zurückdrängen. Der Name, den sie sich gaben, den ihnen aber auch Beobachter zuschrieben, lautete schlicht »popolo«. Es war ein Kampfbegriff, den sie nutzten, um die Berücksichtigung ihrer Interessen einzufordern.6 Sie schufen sich eigene Organe und Räte, wiesen einen Repräsentanten als capitano del popolo aus und verlangten Reformen der Verfassungsordnung. Tatsächlich kam es damals zu sogenannten gemischten Verfassungen, in denen die Interessen der unterschiedlichen sozialen Gruppen ausbalanciert werden sollten. Auch das popolo wurde schrittweise berücksichtigt. Solche gemischten Verfassungen entstanden um 1250 in Lucca und Florenz, in Siena um 1262 und verbreiteten sich schließlich in der gesamten Region. So erhielt das popolo um 1222 in Piacenza die Hälfte der Ämter in der Regierung. Auch in Lodi (1224), Bergamo (1230), Genua (1257) und vielen anderen Städten erlangte es eine Vertretung im Stadtrat, während es in Bologna ab 1228 sogar die gesamte Regierungsmacht übernahm.

Im 13. und 14. Jahrhundert war ein ganzer Zyklus solcher Volksaufstände zu beobachten: Unten gegen oben, popolo gegen Feudaladel – das war das Grundmuster der Politik. Zwar unterschieden sich die jeweiligen Konfliktlagen wie auch die Familien und sozialen Gruppen, die das »Volk« konstituierten, doch insgesamt lässt sich festhalten, dass das popolo zu einem Machtfaktor wurde. Bald teilte es sich in das »fette Volk«, das popolo grasso der wohlhabenderen Bürger und Händler, und das »kleine Volk«, das popolo minuto der Handwerker und Arbeiter. Neue Konflikte zwischen oben und unten, zwischen Bürgern und Armen betraten die Bühne der Geschichte.

Die Volksaufstände der damaligen Zeit waren von einer neuen Art des politischen Denkens geprägt, das von den Universitäten ausstrahlte. Dort entdeckten die Gelehrten insbesondere römische Rechtsquellen wieder und schulten sich an den antiken Klassikern der politischen Philosophie. Dabei spielte insbesondere der Ausbildungsgang für Notare eine wichtige Rolle.7 Formal war diese Ausbildung der politischen Rhetorik zugeordnet. Doch die angehenden Notare erlernten neben der Redekunst vor allem auch, Briefe, Verträge und Urkunden ordentlich abzufassen und zu besiegeln. Diese Tätigkeit folgte strengen formalen Regeln. Außerdem spielte für die Notare auch die Kenntnis rechtlicher Instrumente und Normen eine herausragende Rolle. Nicht zuletzt kümmerten sie sich auch um Eheschließungen, Leihangelegenheiten und geschäftliche Verträge. Bei diesem Typ der Ausbildung bildete sich eine Gelehrtenkultur aus. Wer sich in der ars dictaminis schulte, der Kunst des Diktierens, erlernte nicht nur das korrekte Verfassen von Schriftstücken. Die Gelehrten diskutierten auch die sozialen Fragen ihrer Zeit. Die Anwendung der Regeln aus der Rhetorik entwickelte sich zum Kommentar. Die Gelehrten schrieben über die Geschichte ihrer Städte oder verfassten Texte darüber, wie die Stadtregierung politisch zu führen sei. Beim Notieren warfen sie die großen Fragen der Politik und Gesellschaft auf: Soll das popolo in der Politik berücksichtigt werden? Was wäre eine gute Ordnung, ein buono stato, der Freiheit und Gleichheit verbürgt? Gerade in Rom besaß die ars dictaminis eine lange Tradition, was vor allem mit der Rolle der Kirche zusammenhing. Denn seit dem 12. Jahrhundert erhielten die Notare ihre Lizenz vom Papst und wurden zuvor von Kardinälen geprüft.

Cola genoss eine Ausbildung, bei der er nicht nur lesen und schreiben lernte, sondern die ihn auch mit klassischen Quellen der Antike vertraut machte. Er wurde in genau jener Gelehrtenkultur der ars dictaminis als Notar ausgebildet und arbeitete seit 1333 in diesem Beruf. 1343 wurde er als Angehöriger der Partei des römischen popolo nach Avignon geschickt, um Papst Clemens VI. zur Rückkehr nach Rom zu bewegen. Der Papst war von Colas Geschick und seinen rednerischen Fähigkeiten begeistert. Er ernannte ihn am 17. Juni 1344 zum Notar der römischen Stadtkammer und schickte ihn nach Rom zurück. Clemens hatte bei diesem Schachzug einen Hintergedanken. Er wollte politische Veränderungen in Rom erreichen, denn die Stadt war reformbedürftig und hatte ihre einst wichtige Stellung in der Welt verloren. Die Kirche hatte im Jahr 1305 den Papstsitz von Rom nach Avignon verlegt. Die Folgen für die Stadt waren existenziell. Die Bevölkerung schrumpfte, und Rom hatte 1310 nur noch circa 30.000 Einwohner. Auch suchten Seuchen und Krankheiten die Stadt heim. Verlassen war die ruhmreiche Stadt, das Zentrum, um das sich das Volk Gottes, das populus dei, einst geschart hatte. Das Gelände des Laterans vereinsamte. Die Ordnung der Stadt war nicht zuletzt deswegen von politischer Instabilität gekennzeichnet, weil die Familien der Oberschicht verfeindet waren und sich bekriegten. Weder die Händler noch die Armen der Stadt konnten in Sicherheit leben. Der anonyme Stadtschreiber berichtete:

Die Stadt Rom stand in höchster Bedrängnis. Jeden Tag wurde gekämpft, geplündert, wurden Nonnen geschändet, unerwachsene Mädchen entehrt. Das Weib dem Manne aus dem Bett gerissen. Die Feldarbeiter wurden vor den Toren ausgeraubt, die Pilger, die die heiligen Kirchen besuchen wollten, geplündert und erwürgt. Die Priester führten einen schlechten Lebenswandel. Überall herrschte Zügellosigkeit, nirgends Gerechtigkeit. Nirgends sah man Rettung, jedem drohte der Untergang. Recht war nur mit dem Schwert zu erlangen. Es gab keine andere Hilfe, als sich mit Verwandten und Freunden zur Verteidigung zusammenzutun. Jeden Tag sah man Zusammenrottungen Bewaffneter.8

Es war jenes unberechenbare und übermütige Eigeninteresse der Oberen, das der Dichter und Humanist Francesco Petrarca in einem Brief an seinen Freund Cola di Rienzo als Begehren nach Herrschaft beschrieb – ein Begehren, so stark, dass es die gesamte Stadt in einen Zustand der Unsicherheit stürze und die soziale Ordnung unterminiere. Petrarca lernte Cola in seiner Zeit in Avignon kennen und schätzen. Beide pflegten fortan eine Brieffreundschaft und einen regen intellektuellen Austausch. Petrarca schrieb:

Um auf unsere Barone zurückzukommen: Sie glauben oder (das erscheint mir wahrscheinlicher) sie geben vor, dass ihnen aus Reichtum der größte Vorteil erwächst, obwohl er oft der größte Fluch für die Herrscher war. Es bleibt für uns die Aufgabe, den wirklichen Grund für ihr Begehren nach Herrschaft herauszufinden.9

Der Volksaufstand richtete sich gegen diese Situation, gegen die Fehden, die der Adel um die Familien der Orsini und Colonna auf die Straße trug, gegen den Verfall und gegen den ruinösen Zustand des Laterans. Stattdessen sollten der Glanz und Ruhm des alten Roms wiederhergestellt werden, sollten die Interessen des popolo Berücksichtigung finden, sollte Befreiung, ja Erlösung erreicht, der Niedergang aufgehalten werden, so dass die Hauptstadt der katholischen Kirche wieder in gutem Licht erscheinen würde. In den Berichten des anonimo romano und den überlieferten Briefwechseln lässt sich ablesen, wie Cola eine eigene Befreiungslehre entwarf. Sie bezog sich auf die antiken Quellen des Rechts und der Philosophie, aber auch auf die Theologie und riss die Grenzen zwischen den intellektuellen Disziplinen nieder. Beeinflusst vom großen Apokalyptiker Joachim von Fiore, der im 12. Jahrhundert über ein kommendes heiliges Zeitalter spekuliert hatte, mischte sich hier Immanenz und Transzendenz, Welt und Jenseits, Politik und Religion. Der »buono stato«, der »gute Staat«, war dabei mehr als ein vernünftiger Zustand. Er verknüpfte die Lehren der römischen Republik mit der Heiligen Schrift. Cola schrieb:

Lasst die Stadt wieder von ihrem Fall und ihrem langen Niedergang auferstehen, aufsteigend zum Thron ihrer gewohnten Größe […]. Die Himmel haben sich geöffnet […], und eine unerwartete Gnade und wundersame Klarheit vom Ruhm des Vaters, vom Tag der Auferstehung Christi, von der Verbreitung des Lichtes des Heiligen Geistes ist bereitet für euch, die ihr in den düsteren Schatten des Todes lebt.10

Die Apokalypse, hier schloss sich Cola der Lehre des Joachim von Fiore an, war nicht nur der Untergang, sie war zugleich auch die Offenbarung, eine Öffnung der Geschichte für eine bessere Welt. Cola folgt hier den Gepflogenheiten seiner Zeit. Denn die Anlehnung an die Apokalypse wurde damals »joachimitisch« wiederholt als politische Rhetorik der Öffnung bemüht und weniger als bloße Rede vom Untergang verstanden.11

Cola begann den Volksaufstand schon im Jahr 1344 vorzubereiten. Er hielt öffentliche Reden und nutzte das neue Medium der Wandmalerei, um sein politisches Programm zu verbreiten. Cola ließ überall in Rom Bilder anbringen. Der anonimo romano berichtet über seine Agitationsmethoden: »Er beschriftete ein Schild und brachte es an der Tür der San Giorgio della Chiavica (in Velabro) an. Dort stand geschrieben: ›In kurzer Zeit werden die Römer wieder zu ihrem alten buono stato zurückkehren‹.«12

Am 20. Mai 1347 scharte Cola eine kleine Miliz und seine Unterstützer um sich. Er trug eine Ritterrüstung und zog mit um die hundert Anhängern zum Kapitol, angefeuert von Zurufen der Leute, den grida del popolo. Der Zug wurde von vier Fahnen angeführt: einem Freiheitsbanner, einem Banner der Gerechtigkeit, einem Banner des Friedens und einem Banner, das den heiligen Georg darstellte. Cola richtete eine Rede ans Volk und nannte sich »Cola, der Gestrenge und Gnädige, Tribun der Freiheit, des Friedens und der Gerechtigkeit, Befreier der römischen Republik.« Nach dem gelungenen Aufstand überbrachte sein Freund Francesco Petrarca ihm und dem römischen Volk in einem Brief seine Glückwünsche: »Ich bin noch unentschlossen, edle Seele, ob ich zuerst Dir für das Erreichen so großen Ruhms gratulieren soll oder Deinen Bürgern […] für die glückliche Wiederherstellung ihrer Freiheit.«13

Um den Aufstand zu rechtfertigen, bemühte Cola eine römische Rechtsquelle, die seit dem 13. Jahrhundert die politischen Diskussionen prägte. Denn die Rechtsgelehrten der damaligen Zeit hatten den corpus iuris civilis für sich entdeckt. Dies war eine Sammlung römischer Rechtsnormen, die Kaiser Justinian (482–565) einst zusammengestellt hatte. Der corpus enthält sowohl privatrechtliche Normen, die insbesondere die Vertragsverhältnisse zwischen den Bürgern betreffen, als auch öffentlich-rechtliche Vorschriften. Von zentraler Bedeutung für die Rechtsgelehrten war die sogenannte lex regia, das römische Königsrecht.14 Die lex regia kam das erste Mal in der Konsolidierungsphase des Principats (27 v. Chr.) auf, die Kaiser Augustus mit besonderen Gesetzgebungskompetenzen ausstattete.15 Demnach kann der Herrscher seine Amtsmacht zwar nutzen, sie leitet sich aber wiederum aus dem Königsrecht des römischen Volkes ab, des populus romanus. Im corpus iuris civilis ist dies wie folgt festgehalten:

Aber auch das, was der Kaiser bestimmt, hat Gesetzeskraft, weil das Volk durch das »königliche« Gesetz [lex regia – der Verf.], das über die Herrschaft des Kaisers ergangen ist, diesem und auf diesen seine gesamte Herrschaftsgewalt übertragen hat.16

Dieses Übertragungsmotiv war die Grundlage für Colas Volksaufstand. Nach einer demokratischen Lesart der lex regia war nur das Volk souverän. Es übertrug dem Kaiser zwar die Herrschaftsgewalt, hatte damit aber auch die Kompetenz, diese Übertragung wieder zurückzunehmen und eine neue Ordnung einzusetzen. Colas Volksaufstand war nicht nur vom bloßen Willen oder den Interessen der Bevölkerung getrieben, denn er verstand sich als Sachwalter des höchsten königlichen Gesetzes, das dem Volk die verfassungsgebende Gewalt zuschrieb.

Dieser Bezug auf die lex regia ist insofern nicht erstaunlich, als er in den Konflikten um die politische Ordnung im 14. Jahrhundert eine wichtige Rolle spielte. Cola untermauerte die Legitimität seines Aufstands mit einem Fund in einer der Kirchen Roms. In der eingefallenen Lateranbasilika San Giovanni entdeckte er eine Bronzetafel, auf der die lex regia ausformuliert war. Sie behandelte die Übertragung der Amtsmacht auf Kaiser Vespasian im Jahr 69 n. Chr., die ebenso als Ausdruck der lex regia verstanden wurde. Auf Colas Veranlassung wurde die Tafel im Chor der Lateranbasilika neu eingemauert und von einer Malerei eingerahmt. Dieses Bild zeigte den römischen Senat, während er Vespasian die Kaisergewalt überträgt. Noch vor dem Volksaufstand im Mai hatte Cola einen Vortrag über die Bedeutung der lex regia gehalten. Dafür hatte er sich besonders feierlich gekleidet: Ein weißes Obergewand, ein weiter Mantel nach deutscher Art, eine einrahmende Kapuze und ein Barett sollten diesen Moment hervorheben.17 In seiner Rede nach dem gelungenen Volksaufstand rekapitulierte Cola die Gedanken dieses Vortrags und appellierte an die lex regia. Das römische Volk sollte sich die volle Entscheidungsmacht als Volkssouverän wieder aneignen, damit »uns und unserem Volk wieder die alten Rechte des römischen Volkes zurückübertragen«18 werden können.

Nach dem siegreichen Aufstand begann die praktische Tätigkeit der Volksregierung. Cola führte neue »Ordnungen« des buono stato ein, die aus 15 Artikeln bestanden. Die Artikel 1, 2, 3 und 15 sollten Rechtssicherheit herstellen. Mörder sollten beispielsweise von einem öffentlichen Gericht zum Tode verurteilt werden, und die Kommune konnte nun ihre Häuser und ihr Eigentum selbst konfiszieren. Rechtsverfahren mussten innerhalb von 15 Tagen endgültig beschieden werden. Alle diese Artikel waren gegen die Willkür der Adelsfamilien gerichtet. Die Artikel 4, 6, 8, 9, 10 und 14 regelten eine Reform der Armee. Cola gründete eine öffentliche Miliz, deren Mitglieder sich paritätisch aus den diversen Stadtteilen zusammensetzten. Jeder Stadtteil musste ungefähr 120 Infanterie- und 30 Kavalleriesoldaten stellen, was insgesamt 1.300 Infanteristen und 360 Kavalleristen ergab. Die Artikel 5, 7, 11, 13 und 12 wiederum behandelten soziale Maßnahmen. So war die Kommune angehalten, Hilfen für Waisenkinder und Witwen sowie für die Angehörigen gefallener Soldaten bereitzustellen. Alle Steuern wurden unmittelbar dem buono stato übereignet. Darüber hinaus wurde in jedem Stadtteil ein Getreidespeicher eingerichtet, um die Versorgung mit Lebensmitteln zu verbessern. Begeistert schrieb Cola an den Papst: »Es freuen sich die Armen, es jubeln die Schwachen, die […] das unersättliche Wüten tyrannischer Wildheit bisher ängstigte. Es freuen sich die Guten, es frohlocken die Friedfertigen, es jubeln mit ihnen die Sanftmütigen zu Gott, dass die Räubereien ein Ende haben und dass nunmehr jeder von seiner Arbeit und seinem Ertrage leben muss.«19

Vom Sommer an verlegte sich Cola in seiner Amtsführung allerdings zunehmend auf symbolische Handlungen. Vom 1. bis zum 15. August 1347 fanden Feierlichkeiten für die Einheit Italiens statt. Cola ernannte sich am Abend des 31. Juli zum Volkstribun. Dies war eigentlich ein republikanischer Titel, der auf die Kämpfe zwischen Plebejern und Patriziern in der frühen römischen Republik anspielt.20 In den langen Ordnungskonflikten zogen die Plebejer insgesamt dreimal aus Rom aus. Sie stiegen auf den heiligen Berg – den mons sacer – und protestierten gegen die Oberen der Stadt, die Patrizier. Den Überlieferungen zufolge waren es diese Auszüge, die in die gemischte Verfassung der römischen Republik mündeten. Die Plebejer kehrten daraufhin in die Stadt zurück und erreichten als Zugeständnis die Installation eigener Gegenmachtinstitutionen. Mit dem Volkstribun erhielten sie eine offizielle Repräsentation in der Verfassung der Stadt, die ihren Interessen gegen jene der Patrizier zur Geltung verhelfen sollte.

Inszenierte sich Cola zu Beginn als Tribun, so wandelte sich sein Amtsverständnis immer mehr in Richtung eines übergreifenden Allmachtanspruchs. Noch während des Einheitsfestes badete er in einer Taufwanne aus Porphyr, in der einst Kaiser Konstantin gesessen hatte. Darin wurde Konstantin Überlieferungen zufolge von einer schweren Krankheit geheilt und empfing die christliche Taufe. In den abschließenden Zeremonien des 15. August bezeichnete sich Cola als »Augustus«, als Kaiser. Bertrand de Deux, ein Gesandter des Papstes, nahm in Rom an den Feierlichkeiten teil. Er war über diese Entwicklungen beunruhigt. In einem Brief an den Papst schilderte er, wie Rienzo nach immer umfassenderer Macht strebte, wenn er sich zum Kaiser aufschwinge und zudem damit beginne, eigene Münzen zu prägen und auch solche Gemeinden zu besteuern, die eigentlich der Kirche unterstehen.21

Papst Clemens erschien all dies als anmaßender Anspruch auf umfangreiche Autorität in Politik und Religion und damit als Angriff auf die Kirche. Das popolo, das Cola führte, war nun nicht mehr nur eine Ansammlung von unzufriedenen sozialen Gruppen, die einen Umsturz forderten. Indem Cola die Zweiteilung zwischen Welt und Kirche, Immanenz und Transzendenz, Politik und Glauben auflöste, aber auch zwischen römischer Innenpolitik und imperialer Außenpolitik, in der die Kirche Mitspracherecht haben wollte, veränderte er seine Rolle. Nach dem Bad in der Taufwanne inszenierte sich Cola fortan nicht mehr als Volkstribun, sondern nur noch als nach Allmacht strebender Kaiser. Und sein Volk war nicht mehr das popolo Roms, sondern das auserwählte, wahre Volk Gottes. Clemens hatte zwar Interesse an einer stabilen Regierung in Rom, nicht aber an Colas übersteigertem Herrschaftsanspruch, der die Position des Papstes und der Kirche auf der italienischen Halbinsel in Frage stellte. Cola ließ jedoch nicht von seinen Zielen ab und entließ den Vikar des Papstes in Rom, Raimund von Orvieto, aus seiner Regierung.

Ein zweites Konfliktfeld trat hinzu. Die vertriebenen Adelsfamilien versammelten sich, scharten Milizen um sich und bereiteten ein Attentat auf Cola vor. Vom Beginn des Septembers an musste sich die Volksregierung in einem Bürgerkrieg gegen diese Familien behaupten. Die Wohlhabenden der Stadt waren über die neue Steuerpolitik verärgert, die sie zu vielen Abgaben zwang. Cola vereitelte Ende September das Attentat einer Verschwörergruppe der Orsini und Colonna und sperrte sie ins Gefängnis. Über die Frage, wie die Volksregierung mit ihnen umgehen sollte, wurde heftig gerungen.22popolo minutoconsul clarissimusprinceps spectabilis populo minuto– waren aufgebracht und kritisierten, dass die Tyrannei des Adels in die Stadt zurückkehren würde. Die Geschichte gab ihnen Recht. Nach den Versöhnungsgesten zogen sich die Orsini und Colonna aus der Stadt zurück, um neue Angriffe auf die Volksregierung vorzubereiten.