Für die Lebenden, für die Toten

 

Hubertus Tigges

Opa ist tot – Briefe an meine Tochter

 

Sonntag, 17. Februar 2013

Montag, 18. Februar 2013

Dienstag, 19. Februar 2013

Mittwoch, 20. Februar 2013

Donnerstag, 21. Februar 2013

Freitag, 22. Februar 2013

Samstag, 23. Februar 2013

Sonntag, 24. Februar 2013

Montag, 25. Februar 2013

Dienstag, 26. Februar 2013

 

 

 

Opa ist tot – Briefe an meine Tochter

copyright 2014/2016 Hubertus Tigges

Druck und Verlag: epubli GmbH Berlin

www.epubli.de

 

 

 

Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist. Lk, 23,46

 

 

 

 

 

„GIB IHNEN LIEBE!“

 

 

 

 

Opa ist tot - Briefe an meine Tochter

 

Sonntag, 17. Februar 2013

Mein liebes Kind!

Gestern hat mich mein Bruder aus den USA angerufen und mir mitgeteilt, dass dein Opa in ein Krankenhaus eingeliefert werden musste. Am Freitag hat er plötzlich starke Bauchschmerzen bekommen. Nachdem die Wärmflasche und diverse Kräutertees, die deine Oma ihm verabreicht hatte, nichts gegen die Schmerzen ausrichten konnten, hat eine Nachbarin meinen Papa zum Arzt in die Nachbarstadt gefahren. Der beschloss, ihn sofort in ein Krankenhaus bringen zu lassen. Dort wurde sein Magen untersucht. Aber damit war alles in Ordnung. Doch dann haben die Ärzte festgestellt, dass dein Opa eine Bauchspeicheldrüsenentzündung hat. Nachdem er sich immer schlechter fühlte, erkannte das behandelnde Personal, dass er sofort auf die Intensivstation eines anderen Krankenhauses gebracht werden muss. Dort wird er seitdem betreut. Zu der Bauchspeicheldrüsenentzündung ist nun auch ein akutes Nierenversagen gekommen, das den Ärzten einiges Kopfzerbrechen bereitet. Die Nieren haben eine wichtige Aufgabe im Körper. Sie filtern das Blut, ihre Funktion besteht in der Ausscheidung von Endprodukten des Stoffwechsels.

Die Situation ist sehr ernst, hat ein behandelnder Arzt zu meinem Bruder gesagt. Diese Nachrichten trafen mich gestern vollkommen unvorbereitet und machen mir große Sorgen. Ich kann das alles nicht verstehen. Dein Oma ist vollkommen aufgelöst. „Mit einem Mal ist alles vorbei!“, sagte sie unter Tränen. Dein Opa und deine Oma sind seit 54 Jahren verheiratet. 54 Jahre. Das ist eine sehr lange Zeit.

Aber dein Opa ist stark. Er ist zwar schon 85 Jahre alt, doch als wir vor wenigen Wochen am 1. Januar seinen Geburtstag feierten, machte er einen sehr vitalen Eindruck. Er arbeitete Tag für Tag im Freien, sägte Holz, kümmerte sich um das Schaf, das im Stall darauf wartete, Lämmer zu bekommen. Bei Wind und Wetter war er draußen. Wenn er sich allzu lange im Haus aufhalten musste, wurde er unruhig.

Um 7.30 Uhr bin ich heute mit der Fähre zum Festland gefahren. Mein Weg führt mich auf der A 23 in Richtung Hamburg, dann auf der A 7 nach Hannover. Von dort geht es weiter auf der A 2 in Richtung Dortmund. Jetzt ist es 13.15 Uhr, und ich mache eine Pause auf der Autobahnraststätte Brunautal. Ich fühle mich schlecht, sehr angespannt, unruhig. Von einer Stunde auf die andere brechen Koordinaten zusammen, die in meinem Leben bisher Bestand gehabt haben, an denen ich mich ausrichten konnte. Ich warte auf einen Anruf der Nachbarin, die mit deiner Oma in das Krankenhaus gefahren ist, in dem dein Opa behandelt wird. Als das Handy klingelt, zucke ich zusammen. „Es sieht nicht gut aus“, sagt die Nachbarin. „Die Nieren arbeiten nicht, und die Bauchspeicheldrüsenentzündung kriegen die Ärzte auch nicht in den Griff. Es ist mit dem Schlimmsten zu rechnen.“ Das Schlimmste – das ist der Tod! Irre!, denke ich. Das ist doch vollkommen irre!

Ich rase über die Autobahn. Das Auto ist noch nie so oft mit 160 Stundenkilometern gefahren. Zwei- oder dreimal beschleunige ich den Wagen auf 180. Immer wieder fange ich an zu weinen. Dann schreie ich. Ich schreie: „Neeeiiiinnnn!“ Ich schreie so laut ich kann. Ich will die Krankheit deines Opas wegbrüllen. Ich will den Tod wegschreien. Es ist mir egal, wie schnell der Tank des Autos leer ist. Ich will zu deinem Opa. Ich rufe die Nachbarin an, sage ihr, dass ich zunächst nachhause komme und nicht, wie ursprünglich geplant, direkt ins Krankenhaus fahre. Zuhause – das ist dort, wo ich aufgewachsen bin, dort, wo deine Oma und dein Opa immer noch leben. Das ist das Haus, das dein Opa 1956 gebaut hat. Ich verabrede mit der Nachbarin, dass wir gemeinsam in das Krankenhaus fahren.

Um sechzehn Uhr fünfzehn erreiche ich das Haus deiner Großeltern. Deine Oma hat ein verweintes Gesicht. Am Samstagabend hat sie ein Arzt von der Intensivstation angerufen und ihr gesagt, dass das Leben deines Opas noch in dieser Nacht vorbei sein könnte. Das hat sie natürlich sehr mitgenommen. Die ganze Nacht habe sie kein Auge zutun können, sagt sie.

Das hätte sich der Arzt auch ersparen können, denke ich. Es hätte gereicht, wenn er meinen Bruder oder mich angerufen hätte, um uns mit dieser Nachricht zu konfrontieren.

Ich koche mir eine Tasse Kaffee, setze mich an den Küchentisch und erwarte, dass mein Papa jeden Augenblick zur Tür hereinkommt. Das ist das seit drei Jahrzehnten Gewohnte. Ich kann mich immer noch nicht in diese Situation finden. Dein Opa war zwar im Verlaufe seines langen Lebens einige Male im Krankenhaus, aber da ging es nie um Leben oder Tod.

Eine halbe Stunde später kommt die Nachbarin, die als Küsterin für das katholische Pfarramt arbeitet, zur Tür herein. Ihre Tochter begleitet sie. Das Mädchen war am Sonnabend viele Stunden bei deiner Oma. Ich bin sehr dankbar für diese Hilfe. Gelebte Nächstenliebe ist das. Die Anwesenheit der Nachbarin und ihrer Tochter nimmt der Situation für den Augenblick die Schwere. Es wird nicht trübsinnig geschwiegen, stattdessen vergeht die Zeit mit Reden und, ja, auch mit Lachen.

Die Unterhaltung verebbt auch nicht während der Fahrt ins Krankenhaus. Die Nachbarin lenkt ihren Wagen über Straßen, die so schmal sind, dass wir auf den Rasenstreifen fahren müssen, um entgegenkommenden Fahrzeugen Platz zu machen. Der Weg, sagt sie, ist kürzer als der über die B 1.

Schließlich erreichen wir Unna, eine Stadt, in der ich seit Kindertagen nicht mehr gewesen bin. Früher, das heißt, vor annähernd vierzig oder fünfundvierzig Jahren, fuhren deine Großeltern mit meinem Bruder und mir regelmäßig einmal im Monat hierher, um einzukaufen. Ich habe kaum eine Erinnerung daran, lediglich das 10er-Pack Schokolade ist mir im Gedächtnis geblieben, das im Einkaufswagen lag. Die Parkplatzsuche erweist sich als mühsames Unternehmen. Rund um das Krankenhaus gibt es kaum freie Plätze, aber nach einigem Herumfahren werden wir doch fündig.

Ich fühle mich unwohl. Ich weiß nicht, was mich erwartet. Ich habe eine ungefähre Vorstellung von einem kranken, im Bett liegenden Mann. Aber das ist kein „normaler“ Krankenbesuch. Intensivstation bedeutet, dass der Mann oder die Frau, die hier untergebracht sind, einer besonderen Betreuung bedürfen, dass sie eingehender und aufmerksamer beobachtet und behandelt werden müssen.

Im Eingangsbereich des Krankenhauses werden die Besucher aufgefordert, sich die Hände zu desinfizieren. In Nordrhein-Westfalen erreicht die diesjährige Grippewelle ihren Höhepunkt. Es wäre fatal, wenn wir deinen Opa durch unachtsames Verhalten auch noch mit einem Grippeerreger anstecken. Wenn der Körper schon so geschwächt ist, muss alles getan werden, um ihn nicht noch mehr zu belasten, und so ist es besser, sich einmal mehr die Hände zu desinfizieren als einmal zu wenig.

Wir gehen zu den Fahrstühlen, fahren hinauf zur Intensivstation. Die Nachbarin drückt auf einen silberfarbenen Klingelknopf neben der Durchgangstür. Nach einigen Sekunden hören wir eine Stimme: „Ja, bitte?“ – „Frau Tigges möchte zu ihrem Mann“, sagt die Nachbarin. – „Einen Moment“. Ich lese, dass es zwei Sprechzeiten für Angehörige und Besucher gibt: morgens von 10.30 bis 12.00 Uhr, abends von 17.00 bis 19.00 Uhr. Nach einigen Minuten wird die Tür geöffnet, und ein Pfleger von außergewöhnlicher Körpergröße lässt uns hinein. Links des Ganges liegen die Zimmer, in denen die Patienten medizinisch versorgt werden. Ich folge der Nachbarin, die mich zu dem Raum führt, in dem dein Opa untergebracht ist. Als ich den Menschen sehe, der dort in seinem Bett liegt, erschrecke ich. Das soll mein Papa sein? Das Gesicht aschfahl, die Wangen tief eingefallen, die Haare strähnig und grau, aus dem geöffneten Mund dringen verzweifelte Atemgeräusche. Ich schaue meine Mutter an. „Er schläft“, sagt sie. „Weck ihn mal auf!“, fordert sie mich auf, „damit er erkennt, dass du da bist.“ Unmöglich, denke ich, das ist nicht Papa. Er kann sich nicht innerhalb von drei Tagen so verändert haben. Dann höre ich die erlösenden Worte der Nachbarin: „Das ist nicht Alois.“ Gott sei Dank!, denke ich und verlasse das Zimmer. Die Küsterin fragt eine Pflegerin, wo Herr Tigges nun untergebracht sei. Die Angesprochene weist auf das Zimmer gleich nebenan. Wir gehen hinein, treten an das Krankenbett und … ja, diesen Mann erkenne ich als meinen Papa. Er schläft. In seinen Nasenlöchern steckt ein Schlauch, der ihn mit Sauerstoff versorgt. Am Hals ist ein Zugang gelegt, von dem ein transparenter Schlauch zu einem Behältnis führt, aus dem dem Körper eine Flüssigkeit zugeführt wird. Auf dem linken Handrücken, festgeklebt mit Pflaster, erkenne ich einen weiteren Zugang, desgleichen auf dem rechten Handrücken. Links neben dem Bett steht ein Monitor, auf dem Herzschlag und Blutdruck angezeigt werden, rechts hängen vier Behältnisse, die meinen Vater mit Flüssigkeit, mit Medikamenten versorgen.

Ich nehme seine Hand, streiche ihm über den Kopf, der sich warm, beinahe heiß anfühlt. Er wacht auf. „Guck mal, wer da ist!“, sagt meine Mutter. -„Ach“, sagt mein Vater, „Hubertus.“ Mühsam kommen die Worte aus seinem Mund, der trocken ist, trocken wie die Lippen. Und dann sagt er: „Das nimmt kein gutes Ende hier! Nein, nein, das nimmt kein gutes Ende!“ – „Ach was“, sage ich, „natürlich nimmt das ein gutes Ende. Du wirst doch gut versorgt hier. Wirst mal sehen, bald bist du wieder zuhause.“ Woher ich die Zuversicht nehme? Sie ist einfach da. Seine Wangen sind doch rot. Und: Dein Opa will aufstehen! Sehr gut, denke ich, sehr gut, Alois. Dein Widerstandsgeist ist ungebrochen. Er wird dich aus diesem Krankenbett führen. Und die Liebe des Helfenden Einen, so nenne ich die Kraft jetzt, die Liebe Gottes, die Liebe Christi! Ja, daran glaube ich ganz gewiss. Um diese Hilfe bitte ich! Um diese Hilfe meditiere ich. Du wirst gesund, Papa, ganz bestimmt. Ich halte seine Hand. Er umfasst sie mit festem Griff. Ich sitze links am Bett, deine Oma rechts. Dorothee steht am Fußende. Immer wieder nickt dein Opa ein. Ein Pfleger kommt, überprüft, ob alles in Ordnung ist, schreibt etwas in eine Tabelle. Ich verlasse das Krankenzimmer und lasse mir von einem Arzt erklären, was deinem Opa so zu schaffen macht. Er sagt, dass die Situation immer noch ernst sei. Die Bauchspeicheldrüsenentzündung ist nicht abgeheilt, die Nieren arbeiten nicht. Im Grunde ist es das, was ich seit Samstag weiß.

Wir bleiben bis gegen viertel vor sieben. Als wir die Intensivstation verlassen, bin ich ratlos. Aber ich bin sicher, dass dein Opa diesen Kampf gewinnen wird. Ich weiß nicht, woher ich diese Zuversicht nehme, aber sie ist da.

Es ist stockdunkel in der Straße, in der die Küsterin ihren Wagen abgestellt hat. In Unna gibt es rund um das Krankenhaus nicht nur einen Mangel an Parkraum, sondern auch ein Zuwenig an Licht. Vorsichtig führe ich meine Mutter zu dem Pkw. Sie hat zwei künstliche Kniegelenke. Ein Sturz und eine Verletzung ist das Letzte, was wir in dieser Situation gebrauchen können. Hinter Unna biegt die Küsterin von der B 1 ab und wählt den Weg zurück, den wir auf der Hinfahrt gefahren sind. Gegen halb acht Uhr sind wir schließlich zuhause. Ich hole mein Gepäck aus dem Auto, bringe es hinauf in das Zimmer, in dem ich in den nächsten Tagen bleiben werde. Ich liebe den Ausblick aus dem Fenster über die Felder und Wiesen. Kein Haus verstellt die Sicht. Obwohl es mir in den vergangenen Jahren nie in den Sinn kam, in dieses Dorf zurückzukehren, hatte ich immer eine irrationale Angst davor, dass der Grund und Boden vor unserem Haus einmal in Bauland umgewandelt werden könnte und den Ausblick verschandeln würde. Immer wieder dachte ich, wenn ich aus diesem Fenster schaute, dass es viel zu klein war, dass ein Panoramafenster diesem wunderbaren Ausblick viel eher gerecht würde.

Jetzt ist es dunkel, und doch spüre ich etwas von der Weite der Landschaft. Ich packe mein Sitzkissen aus, lege es auf die Yogamatte, aber ich bin zu müde, um noch zu meditieren. Ich gehe jetzt schlafen, mein liebes Kind. Ich schaue den kommenden Tagen mit Gefasstheit entgegen. Ich werde alles tun, damit Opa das Krankenhaus gesund verlässt.

Alles tun?

Was kann ich tun? Beten? Die Hände auflegen? Tonglen praktizieren? All das und zwar nicht nur, wenn ich am Krankenbett sitze, sondern ununterbrochen, soweit mir das gelingt. Wird es mir gelingen? Ich weiß es nicht. Ich habe mich noch nie in einer solchen Situation befunden. Der letzte Mensch, dessen Verfall ich Woche für Woche erleben musste, war ein lieber Kollege aus dem Taxibetrieb, in dem ich gearbeitet habe. Nach drei Monaten Krankheit ist er gestorben. Ich habe gebetet für ihn, ihn besucht im Krankenhaus, versucht, ihm Mut zu machen. Aber kurz nach meinem letzten Besuch erhielt ich die Nachricht, dass er gestorben war.

Tot.

Was ist das: tot? Ich weiß es nicht. Das Sterben und der Tod sind für mich ein ebensolches Mysterium wie dein Werden aus einer Zelle, die sich differenzierte immerzu, bis ein gesundes, lebensfähiges Menschenkind geboren war: du.

Der Anfang. Das Ende. Ich verstehe es nicht. Als deine Mama mir erzählte, dass sie schwanger war, habe ich versucht, Tag für Tag, Woche für Woche nachzuvollziehen, was geschieht, wie aus zwei, vier, acht, sechzehn Zellen unendlich viele werden, die alle eine Funktion erfüllen, und aus dir das unverwechselbare Menschenkind gemacht haben, das du jetzt bist. Ich sagte: Ich habe versucht, es zu verstehen, und ich bekenne: Begriffen habe ich es nicht. Ich weiß nicht, woher du kommst. Tatsächlich weiß ich nicht einmal, warum du hier bist. Natürlich gibt es den einen Grund: Mama und ich haben uns geliebt, und aus dieser Liebe bist du entstanden. Dennoch: Es geht mir um das Mysterium, das mit der Warum-Frage berührt wird. Warum bist du? Woher kommst du? Und, vom Ende her gedacht: Wohin gehen wir? Ich würde dir gern eine Antwort geben, aber die Wahrheit ist: Ich kann es nicht, weil ich es nicht weiß.

Montag, 18. Februar 2013

Mein liebes Kind!

Ich wache in fremder und doch vertrauter Umgebung auf. In diesem Haus habe ich die ersten zwanzig Jahre meines Lebens verbracht. In diesem Zimmer unter dem Dach habe ich meine Kindheit und Jugend verlebt. Mein Bruder hat im Verlaufe der Jahre einiges verändert, aber dennoch erkenne ich dieses Zimmer als das Meinige. Neben dem Bett liegt das Handy, das gleichzeitig Wecker ist, ein Foto von dir, das Gotteslob, Bücher, etwas zu schreiben. Der Wecker hat um 2.55 Uhr geklingelt. Ich bin nicht aufgestanden. Auch nicht um 3.55 Uhr. Jetzt ist es fünf Uhr, ich habe das Licht angemacht, ich will meditieren, obwohl es mir schwerfällt. Die Herausforderung besteht darin, in das Leiden hinein still zu werden. Das Leiden anzuschauen und es als das zu erkennen, was es ist: leer wie alles. Ja, leer. Das ist in der augenblicklichen Situation ein unerhörter Gedanke, hört sich vermutlich auch eigenartig an, aber es ist so. Leiden existiert nicht inhärent. Es wird vergehen, irgendwann. Wie alles. Aber das begreife ich jetzt nicht. An diesem Morgen erscheint mir die Herausforderung zu groß. Aber da es nicht die erste Prüfung ist, ich daher weiß, dass sich in der Stille der Meditation häufig Außergewöhnliches ereignen kann, stehe ich auf, absolviere mein Yoga-Programm und setze mich dann auf mein Kissen.

, einen tibetischen Heiligen zum Beispiel. Ich habe mich ja in der Vergangenheit intensiv genug mit dem Buddhismus auseinandergesetzt und verdanke ihm sehr, sehr viel. Ja, ich glaube auch, dass mir die buddhistische Philosophie näher steht als die des Christentums, aber hier und jetzt ist Jesus Christus ganz selbstverständlich die personifizierte Kraft der Liebe, die ich um Hilfe für meinen Vater bitte: Herr, Jesus Chri