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Lieblingsplätze
Spreewald

Inka Chall

Inhalt

Impressum

  1 Ein schöner Überblick

Cottbus: Spremberger Turm

  2 Wo Dionysos tanzt

Cottbus: Staatstheater Cottbus

  3 Schnitzeljagd

Cottbus: Restaurant Stadtwächter

  4 Größen und Zahlen

Cottbus: Gullideckel

  5 Bei den Giftmischern

Cottbus: Brandenburgisches Apothekenmuseum

  6 Glück in Schichten

Cottbus: Cottbuser Baumkuchen Manufaktur

  7 Hand in Hand

Cottbus: Synagoge Cottbus

  8 Vom Waschen der Felle

Cottbus: Gerberhäuser am Mühlgraben

  9 Kunst im Dieselkraftwerk

Cottbus: Brandenburgisches Landesmuseum für moderne Kunst

  10 Ein bisschen Gizeh

Cottbus: Fürst-Pückler-Pyramide

  11 Die Welt in einem Schloss

Cottbus: Schloss Branitz

  12 Feuer und Wasser

Peitz: Eisenhüttenwerk Peitz

  13 Des Grafen sein Karpfen

Peitz: Lehrpfad Peitzer Teiche

  14 Beim alten Volk

Dissen-Striesow: Freilichtmuseum Dissen: Stary lud

  15 Auf Ochsentour

Dissen-Striesow: Spreeaue Dissen

  16 Wo die Leutchen wohnten

Burg: Bismarckturm

  17 Tradition und Kräuterkunde

Burg: Schlossberghof Burg

  18 Gepudert und gemahlen

Burg: Spreewaldmühle Burg

  19 Schön und alt

Burg: Heimatstube Burg

  20 Film ab!

Burg: Café Geschichtsstübchen Burg

  21 Die Qual der Wahl

Burg: Urban’s Eis- und Kaffeeladen

  22 Des Bäckers Schmetterlinge

Burg: Hotel Bleske

  23 Für alle Schäfchen

Burg: Pfarrkirche Burg

  24 Im schönsten Stall

Burg: Töpferstübchen Möbert

  25 Märchenhaftes Mineral

Burg: Salzgrotte sana per salis

  26 Unter Müllers Flügeln

Burg: Restaurant Zur Kräutermühle

  27 Von Drachen und Wassermännern

Burg: Kur- und Sagenpark Burg

  28 Denkwürdig merkwürdig

Burg: Alte Ladenstraße im Reclame-Café

  29 Wo die Guste bimmelte

Burg: Spreewaldbahnhof Burg

  30 In Salzen schweben

Burg: Spreewald Therme

  31 In der Bimmelbahn

Burg: Rumpel-Guste

  32 Für Körper und Seele

Burg: Bleiche Resort & Spa

  33 Raffiniert bodenständig

Burg: Bio-Hotel Kolonieschänke

  34 Süß und saftig

Burg: Janks Saftladen

  35 Ein leckeres Tröpfchen

Burg: Burger Hofbrennerei

  36 Der Krone zu Ehren

Burg: Pension und Gasthaus Zum Schlangenkönig

  37 Auf der Kaupe

Burg: Hafen Waldschlösschen

  38 Herrschaftszeiten

Vetschau: Schloss Vetschau

  39 In guter Nachbarschaft

Vetschau: Wendisch-Deutsche Doppelkirche

  40 Unter Feinden

Vetschau: Slawenburg Raddusch

  41 Gurkenzeit

Vetschau: Spreewälder Hofladen

  42 Ganz im Walde

Vetschau: Naturhafen Raddusch

  43 Brot und Korn

Vetschau: Radduscher Buschmühle

  44 Wo der Frosch im Keller hockt

Lübbenau: Gasthaus Dubkow-Mühle in Leipe

  45 Unter alten Linden

Lübbenau: Spreewaldhotel Leipe

  46 Fahrradstopp

Lübbenau: Spreewaldhof Leipe

  47 Von fliegenden Edelsteinen

Lübbenau: Leiper Weg von Lehde nach Leipe

  48 Im echten Bullerbü

Lübbenau: Freilandmuseum Lehde

  49 Wo Kajak und Kahn sich küssen

Lübbenau: Kahnhafen Lehde

  50 Senf, Salz oder Gewürze?

Lübbenau: Gurkenmuseum Lehde

  51 Über tausend Brücken

Lübbenau: Wanderung zum Gasthaus Wotschofska

  52 Wo das Wasser nicht hinreicht

Lübbenau: Gasthaus Kaupen No. 6 in Lehde

  53 Vom verlorenen Reichtum

Lübbenau: Schloss Lübbenau

  54 Glück in der Schale

Lübbenau: Werkstatt Sorbische Eier in der Galerie Ro

  55 Auf gute Nachbarschaft

Lübbenau: Stadtkirche St. Nikolai und Sagenbrunnen

  56 Wilde Trachten

Lübbenau: Modeatelier Wurlawy

  57 Wo der Tabak wuchs

Lübbenau: Spreewaldmuseum Lübbenau

  58 Unter Cowboys

Lübbenau: Steakhaus Santa Fe

  59 Exotischer Spreewald

Lübbenau: Spreewelten Bad

  60 Im Geheimzimmer

Lübbenau: Pension Spreewelten

  61 Auf alten Schienen

Straupitz: Spreewaldbahnhof Straupitz

  62 Gemeinsam unter einem Dach

Straupitz: Schinkelkirche

  63 Wie sich’s früher arbeitete

Straupitz: Kornspeicher Straupitz

  64 Beflügelt

Straupitz: Holländerwindmühle Straupitz

  65 Auf alten Wegen wandeln

Straupitz: Byttna-Hain

  66 Vom Wünschen und Sterben

Lübben: Liuba-Stein

  67 Ganz hoch hinaus

Lübben: Turmführung in der Paul-Gerhardt-Kirche

  68 Faust trifft Pippi Langstrumpf

Lübben: Lübbener Bücherzelle

  69 Den Menschen ein Herz

Lübben: Begegnungsstätte SchoberTreff

  70 Auf Schutt und Gloria

Lübben: Schloss und Schlossinsel Lübben

  71 Fast wie Zuhause

Lübben: Altes Gärtnerhaus

  72 Wohlfühlmomente

Lübben: Hotel Strandhaus – Boutique Resort & Spa

  73 Ein Cowboy im Wasser

Lübben: Bootsverleih Gebauer

  74 Mit allen Wassern

Lübben: Spreelagune Lübben

  75 Am großen Wasser

Schlepzig: Inselteich Schlepzig

  76 In schönster Robe

Schlepzig: Großer Hafen Schlepzig

  77 Hefe, Hopfen und Genuss

Schlepzig: Spreewaldbrauerei Schlepzig

  78 In Sachen Roggen

Schlepzig: Spreewood Distillers

  79 Auf der Pirsch

Schlepzig: Beobachtungsturm Wussegk

  80 In alle Himmelsrichtungen

Krausnick-Groß Wasserburg: Kreuzkirche Krausnick

  81 Einmal um die Welt

Krausnick-Groß Wasserburg: Badewelt Tropical Islands

  82 Hoch hinaus

Luckau: Marktplatz und Altstadt

  83 In Gewölben

Luckau: Ratskeller Luckau

  84 Wenn Engel grüßen

Luckau: Nikolaikirche Luckau

  85 Curry küsst Zitrone

Luckau: Konditorei Klinkmüller

  86 Wo die Wölfe wohnen

Luckau: Sielmanns Natur-Erlebniszentrum Wanninchen bei Görlsdorf

  87 Einmal Prinzessin

Luckau: Schlosshotel Fürstlich Drehna

  88 Auf alten Spuren wandeln

Altdöbern: Schloss und Schlosspark Altdöbern

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303394.jpg  1 Ein schöner Überblick

Cottbus: Spremberger Turm

Die Sonne taucht Cottbus (niedersorbisch: Chóśebuz) in ein gleißend warmes Licht, die Aussicht ist phänomenal. Ich stehe auf dem Spremberger Turm, dem Wahrzeichen von Cottbus, 28 Meter über der Stadt. Mein Blick fällt auf die schönen alten Häuser, über die Synagoge, die Universität bis zum Grünen Band, das Cottbus umgibt. Nicht umsonst ist diese Stadt das Tor zum Spreewald, auch wenn sie streng genommen natürlich außerhalb davon liegt.

Der alte Verteidigungsturm – Teile stammen aus dem 13. Jahrhundert – gehört zur Stadtmauer, die in großen Teilen erhalten geblieben ist. Der Name lässt sich auf das Tor zurückführen, das an dieser Stelle der nach Spremberg zeigende südliche Eingang der Stadt war. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde der Turm nach Plänen des bekannten preußischen Baumeisters Karl Friedrich Schinkel erhöht und mit Zinnen versehen. Er wurde im Jahr 2000 aufwendig restauriert, heute kümmert sich der eigens dafür gegründete Cottbuser Turmverein um das Gebäude und ermöglicht tägliche Öffnungszeiten.

Ein Krebs begrüßt mich an der Tür. Das ist weniger überraschend, als es scheint, denn das Tier gehört zum Stadtwappen von Cottbus. Eventuell deutet das Wappen auf die krebsreiche Spree hin, ganz einig sind sich die Forscher darüber nicht. Am Eingangsbereich vorbei müssen 131 Treppenstufen erklommen werden, das ist nichts für schwache Beine. Auf Holztreppen geht es an der großen Turmuhrkonstruktion vorbei, die allerdings erst aus dem Jahr 1970 stammt. Auf den Zwischenebenen werden regelmäßig Bilder lokaler Fotografen und Malerinnen ausgestellt.

Der Erhalt des Turms erfolgt ehrenamtlich und ausschließlich aus eigenen Mitteln des Vereins – ein weiterer guter Grund, das geringe Eintrittsgeld zu bezahlen und vielleicht auch das ein oder andere Souvenir zu erwerben, das im Eingang angeboten wird.

Besonders schöne Fotos gelingen im Spätherbst am Vormittag, da die Sonne tiefer zum Horizont steht.

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Spremberger Turm

Spremberger Straße 21

03046 Cottbus

0355 49458649

www.sprembergerturm.de

303401.jpg  2 Wo Dionysos tanzt

Cottbus: Staatstheater Cottbus

Wie so vieles in dieser Gegend, wurde das Staatstheater Cottbus nicht auf Kosten der Stadt oder Gemeinde finanziert, sondern von den Bürgern selbst. Diese wünschten sich ein vorzeigbares Theater und sammelten genügend Geld. Dank Tuchmachergewerbes hatte Cottbus um 1900 viele betuchte Bewohner. Der Ausdruck »betucht« entstammt jedoch nicht, wie man nun annehmen sollte, dem Tuchmachergewerbe. Er leitet sich von dem jiddischen Wort »betukhe« ab und bedeutet sicher, (finanziell) vertrauensvoll.

Für das Staatstheater wurde als Baumeister Bernhard Sehring beauftragt, der bereits durch seine Konzeption des Berliner Theaters des Westens berühmt und für seinen Stilmix bekannt geworden war. Er benötigte gerade einmal 16 Monate für die Fertigstellung des Cottbuser Großen Hauses. Nach heutigen Maßstäben ein Traum!

Vorrangig im Jugendstil errichtet, finden sich am monumentalen Bau jedoch auch Elemente anderer Epochen: Putten auf den Balkonen, Obelisken am Eingang, Löwen in der Auffahrt. Insbesondere die griechische Mythologie hatte es Sehring in Bezug auf das Theater angetan. So finden wir von Panthern gezogene Streitwagen, die von Ariadne und Dionysos, Gott des Weines und des Theaters, gelenkt werden. Im Innern beeindruckt besonders das Bühnenportal mit Darstellungen von antiken Kriegern und Frauen, nebendran finden sich vergoldete Reliefs mit einer weinenden und einer lachenden Maske – ein Verweis auf die Komödie und Tragödie der Antike.

Neben dem Großen Haus gibt es in der Stadt mittlerweile weitere Aufführungsorte: die Kammerbühne, den Kammermusiksaal, die Theaterscheune und ein beliebtes Sommertheater im Kasernenhof. 1945 verhinderten Cottbuser Bürger kurz vor knapp die Sprengung. Kein Wunder, dass die Stadt stolz auf ihr Theater ist, übrigens das einzige Staatstheater in ganz Brandenburg.

Sonntags werden häufig Führungen zu Geschichte und Architektur des Großen Hauses angeboten.

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Staatstheater Cottbus

Schillerplatz 1

03046 Cottbus

0355 78240

www.staatstheater-cottbus.de

303897.jpg  3 Schnitzeljagd

Cottbus: Restaurant Stadtwächter

Wer Schnitzel mag, wird den Stadtwächter lieben. Das mittelalterliche Wiekhaus, in dem sich das Restaurant befindet, ist in die alte Stadtmauer aus dem 15. Jahrhundert eingelassen und war ursprünglich für den Wachtposten am westlichen Eingang gedacht. Mehrere solcher Wiekhäuser sind in Cottbus erhalten geblieben. In den 1970er- und 1980er-Jahren befand sich hier ein Jugendclub, heute ist es eine der beliebtesten Wirtschaften der Stadt und schon von außen mit dem restaurierten Fachwerkhäuschen ein Blickfang.

Das historische Innenleben des Gebäudes wurde bei den Umbauarbeiten für den gastronomischen Betrieb zum großen Teil erhalten, auch der alte Kachelhofen existiert noch. Man sitzt an urigen Holztischen in den kleinen und etwas verschachtelten Räumlichkeiten, was die ein oder andere Herausforderung für die Angestellten mit sich bringt. Ich bin entzückt von der kuscheligen Atmosphäre und der freundlichen Bedienung, die trotz des großen Andranges die Ruhe weg zu haben scheint.

Die Speisekarte sorgt mit Menübezeichnungen wie der Drallen Else oder Erichs Liebling für gelegentliche Lacher. Gute Hausmannskost ist hier zwar die Regel, aber auch Vegetarier kommen auf ihre Kosten. So kommen etwa gegrillte Artischocken, Omas Kräuterpfannkuchen oder hausgemachte Piroggi auf den Teller. Neben kühlem Cottbuser Bier wird auch eine Spezialität des Hauses serviert: selbstgemachte Limonade. Wer am Wochenende einkehren möchte, sollte nicht gerade geräuschempfindlich sein, denn hier kann es schon einmal lauter werden.

Der schönste Sitzplatz ist im Sommer auf der Terrasse. An diesem lauschigen Ort wird an trockenen Tagen zwischen altem Mauerwerk und Grünpflanzen bedient – aber nicht weitersagen!

Da die Räumlichkeiten klein und das Schnitzel sehr beliebt ist, unbedingt reservieren!

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Restaurant Stadtwächter

Mauerstraße 1

03046 Cottbus

0355 23618

www.stadtwaechter.de

303409.jpg  4 Größen und Zahlen

Cottbus: Gullideckel

In Cottbus gibt es eine besondere Stelle, die einiges über die Geschichte von Cottbus erzählt. Entdeckt habe ich sie erst in Rahmen einer großartigen Stadtführung.

Sie finden diesen Ort am Altmarkt an der Ecke Spremberger Straße (das ist die Fußgängerzone vor dem Café Lauterbach) und Marktstraße in Form eines Gullideckels. Wenn Sie auf ihm stehen, können Sie gen Westen das Tor in der alten Stadtmauer aus dem 14. Jahrhundert sehen. Im Süden ist der Spremberger Turm sichtbar, der ebenfalls eine Stadtgrenze markierte. Ein ordentlicher Steinwurf nach Norden trifft den Klosterplatz, hinter dem das Stadtgebiet endete. Nur nach Osten verhindert ein leichter Knick der Straße den Blick auf den Mühlengraben. So klein war also Cottbus! Und das immerhin mehrere Jahrhunderte lang.

Eine andere Perspektive auf die Stadt erschließt sich bei einem Blick auf die früheren Verhältnisse. Im Jahr 1671 tobte in Cottbus ein verheerendes Feuer, dem die meisten Häuser zum Opfer fielen. Allerdings lebten zu dieser Zeit nur etwa 1.500 Menschen in der Stadt. Durch die Pest und den Dreißigjährigen Krieg war die Bevölkerung rasant geschrumpft. Aufgrund der Industrialisierung und insbesondere der Textilindustrie wuchs die Bevölkerung im 19. Jahrhundert rasant, der Platz wurde knapp und die Stadtmauer verlor ihre Grenzfunktion. Heute hat Cottbus mal mehr, mal weniger als 100.000 Einwohner und kratzt damit immer wieder am Großstadtstatus.

Die Stadt mit dem niedersorbischen Namen Chóśebuz gilt trotz der mittlerweile geringen Anzahl an Sorben als das sorbische Zentrum der Niederlausitz. In der ganzen Region werden Sie immer wieder auf niedersorbische/wendische Ortsnamen und Bezeichnungen stoßen. Trotz aller Bemühungen ist Niedersorbisch mit etwa 7.000–10.000 aktiven Sprechern eine der gefährdetsten Sprachen Europas.

Empfehlenswerte und günstige Stadtführungen mit sehr engagierten Fremdenführern werden von der Tourismusinformation Cottbus angeboten, direkt neben der Stadthalle unweit der Spremberger Straße.

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Gullideckel

Spremberger Straße / Ecke Marktstraße

03046 Cottbus

 

Informationen:

Cottbus-Service – Tourist-Information

Berliner Platz 6 / Stadthalle Cottbus

03046 Cottbus

0355 75420

www.cottbus-tourismus.de

303415.jpg  5 Bei den Giftmischern

Cottbus: Brandenburgisches Apothekenmuseum

Das Brandenburgische Apothekenmuseum am Altmarkt ist ein echter Schatz. Schon der Anblick des hübschen grünen Barock-Hauses mit Staffelgiebel und den goldenen Lettern »Apotheke« lässt das Herz höherschlagen und steigert die Vorfreude auf eine Besichtigung. Hoch oben thront eine Skulptur der griechischen Hygieia, Schutzpatronin der Apotheker.

Die ehemalige Löwen-Apotheke öffnete bereits im Jahr 1573 auf Geheiß des Markgrafen von Brandenburg, Johann von Küstrin, ihre Türen. Der barocke Giebel wurde allerdings erst um 1800 auf das Gebäude gesetzt. Fast unglaubliche 400 Jahre wurde die Apotheke an diesem Standort durchgängig geführt. 1951 wurde sie verstaatlicht und erst 1982 fiel der Entschluss, in dem denkmalgeschützten Haus ein Museum zu errichten.

Eine Führung ist hier angesichts der wertvollen Exponate Pflicht. In verschiedenen Räumen werden komplette Apothekeneinrichtungen aus unterschiedlichen Epochen des 20. und 21. Jahrhunderts präsentiert. Auch ein Offizin, der Arbeitsraum einer Apotheke, zu Zeiten der DDR wurde originalgetreu eingerichtet. Manche Geräte und Ausstellungsstücke stammen wiederum aus vorherigen Jahrhunderten. Fragen sind erwünscht, die Mitarbeiter erklären gerne das Handwerk eines Apothekers von damals und heute.

Besonders dufte: In der Gift- und Kräuterkammer lagern Holzgefäße aus zwei Jahrhunderten und damit auch die Gerüche exotischer Arzneien, die damals nur ein Apotheker anmischen und vertreiben durfte. Im Innenhof kitzelt es ebenfalls in der Nase, hier schnuppere ich gleich weiter an frischen Kräutern.

Wer spontan vorbeikommt und keine Gelegenheit zu einer Führung hat, kann sich einfach im Verkaufsraum zwischen dem schönen alten Holzinventar umsehen und Kräuter, Teemischungen sowie Liköre oder Weine erwerben.

Die anderen beeindruckenden Häuser am Altmarkt in Cottbus lohnen ebenfalls einen Blick. Sie stammen zumeist aus der Zeit nach dem Cottbuser Großbrand im Jahr 1671.

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Brandenburgisches Apothekenmuseum

Altmarkt 24

03046 Cottbus

0355 23997

www.brandenburgisches-apothekenmuseum.de

303903.jpg  6 Glück in Schichten

Cottbus: Cottbuser Baumkuchen Manufaktur

Wer Deutschlands kleinste Baumkuchenmanufaktur besucht, trifft auf ein Stück ostdeutsche Geschichte. Bereits seit 1807 wurde Baumkuchen in Salzwedel hergestellt, doch da das Geheimrezept nur in erlauchten Kreisen weitergegeben wurde, beschränkte sich der Verkauf in den nachfolgenden Jahren auf wenige Betriebe. Nach Cottbus kam der Baumkuchen erst Ende des 19. Jahrhunderts. Konditormeister Max Lauterbach vertrieb das Gebäck allerdings innerhalb weniger Jahre so erfolgreich, dass er 1917 zum königlichen Hoflieferanten ernannt wird. In den folgenden Jahrzehnten bleibt das Geschäft in Familienhand.

Während der DDR stoppt die Produktion, denn es fehlt der Nachschub an geeigneter Kuvertüre. Doch schon bald nach der Wende führt die Familie Lauterbach den Betrieb fort. Erst nur mit kleinen Produktionsmengen für Freunde, doch nach und nach entsteht wieder ein fester Kundenstamm. 2006 wird die Cottbuser Baumkuchen Manufaktur neu gegründet. Schicht um Schicht wird hier der Teig nach originalem Rezept auf eine Walze aufgetragen und nach dem Backen und Erkalten mit Kuvertüre überzogen, bis das schwere, leckere Kunststück fertig ist. Der Baumkuchen kommt übrigens ganz ohne Konservierungsstoffe aus, er ist deshalb nur 3–4 Wochen haltbar.

In der stadtbekannten Conditorei & Café Lauterbach können Sie die leckeren Stücke erwerben, die Manufaktur liegt gleich nebenan und veranstaltet regelmäßig Schaubacken, bei dem Sie dem Meister über die Schulter gucken dürfen. Neben dem Klassiker mit dunkler Schokolade werden Variationen mit weißer Schokolade und sogar mit Matcha angeboten. Oder Sie lassen sich gleich im Café zu einer Kostprobe hinreißen. Aber Achtung, der begehrte Baumkuchen ist manchmal ausverkauft.

Die kleinen Baumkuchenpralinen sind ein leckerer Schmaus und Sie können hier außerdem mehrere Varianten des Baumkuchens probieren.

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Cottbuser Baumkuchen Manufaktur

Mühlenstraße 45

03046 Cottbus

0355 2892273

www.baumkuchen-cottbus.de

 

Conditorei & Café Lauterbach

Spremberger Straße 4

03046 Cottbus

0355 24758

www.lauterbach-cottbus.de

303422.jpg  7 Hand in Hand

Cottbus: Synagoge Cottbus

Der auffallend schöne Bau in der Fußgängerzone sieht aus wie eine Kirche und ist eine Besonderheit: Er ist seit einigen Jahren eine Synagoge.