Dieses Buch ist allen wunderbaren Frauen und Männern gewidmet, die den Mut aufbringen, ihre Ängste in Bezug auf Nähe und tiefe Liebe zu überwinden, und sich damit die großartige Chance geben, die wahre und bedingungslose Liebe sowie Wärme und Geborgenheit zu erleben, die sie verdient haben.

Besuche uns im Internet:

www.karmische-lieb.de

oder

www.dualseelen-liebe.de

Inhalt

  1. Einleitung
    1. Warum dies kein Buch für Gefühlsklärer ist
    2. Warum hier kein Gefühlsklärer zu Wort kommt
    3. Woher wir unser Wissen nehmen
  2. Der Gefühlsklärer
    1. Der Kopfmensch der Dualseelenliebe
    2. Die Entwicklung des Gefühlsklärers
    3. Die Beziehungen des Gefühlsklärers
      1. Der verantwortungsvolle Ehemann
      2. Der Frauenheld
    4. Weibliche Gefühlsklärer
    5. Wenn der Gefühlsklärer auf seinen Loslasser trifft
  3. Die Lernaufgaben des Gefühlsklärers
    1. Ablehnung & Rückzug
      1. Was er von seinem Loslasser benötigt
    2. Liebeskummer
      1. Was er von seinem Loslasser benötigt
    3. Verlustängste durchleben
      1. Was er von seinem Loslasser benötigt
    4. Schutzmauer abbauen
      1. Was er von seinem Loslasser benötigt
    5. Liebevolle Bindung zulassen
      1. Was er von seinem Loslasser benötigt
  4. Nebenlernaufgaben
    1. Finanzen & Job nicht mehr überbetonen
    2. Spiritualität
    3. Mutter- & Vaterthemen
    4. Freundeskreis erneuern
    5. Trennung vom bestehenden
    6. Partner
      1. Seine Frau ist ebenfalls Gefühlsklärerin
      2. Seine Frau ist seine Zwillingsseele
      3. Wenn er Kinder hat
    7. Bindung und Treue
    8. Andere Partnerinnen während der Klärung
      1. Wie diese Frauen ihm bei seinem Prozess helfen
  5. Die emotional-energetische Verbindung
    1. Was er zu Beginn spürt
    2. Beim ersten Rückzug
    3. Wenn sein Loslasser immer greifbar für ihn ist
    4. Wenn der Loslasser an seinen Lernaufgaben arbeitet
    5. Was er sonst noch spürt
    6. Oft auftretende körperliche Beschwerden
  6. Befreiung aus dem inneren Gefängnis
  7. Leben in der geklärten Dualseelenverbindung
  8. Zum Abschluss
  9. Danksagung
  10. Über die Autorinnen

Einleitung

Innerhalb einer Dualseelenliebe finden wir zwei Personen, die sich näher und ähnlicher nicht sein können. Sie sind herzverbunden, verspüren eine schier unbändige Anziehungskraft und haben auf Anhieb das Gefühl, dass sie füreinander bestimmt sind. Ein Blick in die Augen reicht aus, um diese große und wundervolle Liebe, diese seelische Verbundenheit und die fantastischsten körperlichen Gefühle in Gang zu setzen. Eine der schönsten aber auch herausforderndsten Liebesbeziehungen, die unser Sein zu bieten hat, beginnt. Diese zwei Menschen können sich gegenseitig in die höchsten Höhen katapultieren, die größten Glücksgefühle auslösen und die schönsten, innigsten Momente möglich machen. Dennoch spiegeln diese beiden Partner sich auch die eigenen Schwachstellen, noch nicht entwickelten oder auch vernachlässigten Anteile der eigenen Seele und können uns dadurch auch in die tiefsten Tiefen reißen, in die schmerzhaftesten Abgründe unserer ureigensten Ängste und in die katastrophalsten Erschöpfungszustände, sowohl seelisch als auch körperlich.

Der Grund dafür liegt darin, dass in einer Dualseelenkonstellation ein Herzmensch, der Loslasser, auf einen Kopfmenschen, den Gefühlsklärer trifft. Und obwohl diese Menschen sich in vielen Dingen ohne Worte verstehen und sich durchaus auch sehr ähnlich sind, ist die Herangehens- und Umgangsweise mit diesen tiefen Gefühlen der Liebe für beide völlig unterschiedlich. Während der Herzmensch sich dieser Liebe völlig hingeben möchte, verspürt der Kopfmensch ziemlich schnell nach der ersten Begegnung Angst vor diesen riesigen Gefühlen und zieht sich oft ohne weitere Begründung zurück. Der riesige Schmerz und der seelische Kummer, den dieses Verlassen nun beim Loslasser auslöst, sind unbeschreiblich schwer. Und jeder Versuch, den Gefühlsklärer wieder zu kontaktieren und wieder an ihn heranzukommen, scheitert meist erbarmungslos. Versucht der Herzmensch es dennoch erneut, wird er meist noch mehr zurückgewiesen oder gar ignoriert und bleibt verletzt zurück. Das Leben für den Loslasser wird nun unheimlich schwer, alles kostet extrem viel Kraft und die alltäglichen Pflichten werden zur kaum zu bewältigenden Last. Und er versteht kaum, was in dem Anderen jetzt auf einmal vorgeht, dass er so abweisend und unnahbar wird.

In „Dualseelen & die Liebe – Wenn das Schicksal auf zwei Herzen trifft“ haben wir erklärt, welche Zusammenhänge zwischen diesen beiden Dualseelenpartnern bestehen, welche Lernaufgaben sie verbinden und welche Entwicklungen für beide nötig sind, um eine gemeinsame Beziehung möglich zu machen. Und mit „Der Loslasser – Der Herzmensch einer Dualseelenliebe“ haben wir eine Art Arbeitsbuch für den Loslasser geschaffen, das es dem Herzmenschen erleichtern soll, seine so wichtigen Lernaufgaben zu verstehen und anzugehen. Mit diesem Buch nun wollen wir das Bild komplettieren und den Gefühlsklärer näher beleuchten. Wo liegen seine Lernaufgaben, was hat er zu bewältigen, wie fühlt er sich währenddessen und was fühlt er für seinen Loslasser, sind dabei die häufigsten Fragen, die uns begegnen. Und diese möchten wir auch alle beantworten. Allerdings nicht für den Gefühlsklärer, sondern vielmehr für seinen Loslasser, den Herzmenschen.

Warum dies kein Buch für Gefühlsklärer ist

Das hat vor allem zwei Gründe. Der erste ist:

Der Gefühlsklärer ist in allererster Linie ein Kopfmensch, der durch diese Konstitution versucht, Liebe im Kopf zu begreifen. Es setzen also immer wieder Verstand und Vernunft bei ihm ein, wenn er mit Liebe konfrontiert ist. Liebe und Gefühle finden auf dieser Ebene jedoch nicht statt. Sie sitzen in unserem Herzen. Warum wir jemanden lieben, können wir oft nicht in Worte fassen, denn der Verstand findet häufig keine andere Erklärung als: „Weil Du so bist, wie Du bist.“ Es ist schon immer schwierig gewesen, Liebe in Worte zu kleiden und sie zu erläutern. Nicht ohne Grund gibt es so viele Lieder, Gedichte und Geschichten zu diesem Thema. Und uns berühren diese Beschreibungen immer nur dann, wenn wir die beschriebenen Gefühle dahinter nachvollziehen können. Das heißt, wir kennen sie, haben Ähnliches auch schon einmal erlebt, können sie nachempfinden. Für einen Herzmenschen ist all das kein Problem. Der Gefühlsklärer hat jedoch genau mit dieser Gefühlsebene Schwierigkeiten. Er ist zwar selbst ein unheimlich emotionaler und tief gehender Mensch, hat es aber schwer sich mit dieser Tiefe und diesen großen Emotionen auseinanderzusetzen. Deshalb ist es sehr schwierig, ihm auf einer logischen und verstandesmäßigen Ebene Liebe zu erklären. Er würde immer verstehen, was man erklärt, aber Gefühle sind nun einmal vor allem nachzuempfinden. Und hier ist das Grundproblem. Denn in diese Tiefe will ein „ungeklärter“ Gefühlsklärer vornehmlich erst einmal nicht eindringen.

Der zweite Grund ist:

Ein Gefühlsklärer ist kein Mensch, der gerne über seine Gefühle redet oder sich mit ihnen beschäftigt. Er vermeidet lieber zu starke Gefühlszustände – vor allem, wenn es um Liebe geht - und geht ihnen deshalb aus dem Weg. Ein solcher Kopfmensch ist in dieser Hinsicht vielmehr auf Verdrängen und Ablenkung eingestellt, um unerwünschte Gefühle nicht spüren zu müssen. Das bedeutet bedauerlicherweise aber auch, dass dieser sensible und emotional sehr leicht verletzliche Mensch sich leider in allererster Linie keine Hilfestellung in Form von Gesprächen, Büchern, Coachings oder auch Therapien holen mag.

Es macht also wenig Sinn, eine Art Arbeitsbuch für einen Gefühlsklärer zu schreiben. Offen und bereit ist der Kopfmensch für Erklärungen, Erläuterungen und eine Auseinandersetzung mit seiner Gefühlswelt nämlich leider erst ab einem gewissen Punkt seiner Entwicklung. Vorher würde er jedes Vordringen in seine sensible und damit verletzbare Seele verweigern und ablehnen.

Warum hier kein Gefühlsklärer zu Wort kommt

Wir haben natürlich nichts unversucht gelassen, mit Gefühlsklärern zu sprechen, und natürlich haben wir auch mit vielen reden können. Der Grundtenor zu der Frage, ob sie uns für ein Buch Rede und Antwort stehen würden, ist jedoch ein klares „Nein.“ Die Gründe, die sie uns dafür nennen, sind meist ganz einfache und sehr gefühlsklärertypisch.

In allererster Linie öffnet sich ein Gefühlsklärer auch in dem Moment, wo er all seine Lernaufgaben erledigt hat, nicht gleich der ganzen Welt, wenn es um seine Emotionen geht. Er wird sicherlich weicher und herzlicher, wenn er vorher kühler und härter war. Er wird umgänglicher, zufriedener und offenherziger. Auch für ihn wird vieles leichter. Aber sein Herz und seine Seele offenbart er vor allem nur seinem Loslasser. Denn diesem Menschen vertraut er, bei ihm fühlt er sich sicher und bedingungslos angenommen. Es fällt ihm also durchaus noch schwer, mit Fremden oder Bekannten über seine Gefühle zu sprechen, und er tut es dementsprechend ungern. Außerdem sind sie heilfroh, dass die schwere Zeit hinter ihnen liegt und sie möchten im Nachhinein nicht noch einmal in den Schmerz und das Leid abtauchen. Sie möchten nur noch genießen, dass sie all die leidvollen Entwicklungsschritte hinter sich haben.

Du kannst dir sicherlich vorstellen, dass ein Gefühlsklärer, der noch mitten in seinen Lernphasen steckt, dementsprechend noch viel weniger mit anderen Menschen über seine tiefsten Gefühle sprechen mag. Er steckt noch voller Masken, um zu verbergen, wer er wirklich ist, weil er glaubt, mit seinem wahren Ich sowieso nicht angenommen zu werden. Er verhält sich also entsprechend abweisend oder tut Gefühle als unwichtig ab und spielt sie herunter. Du hast es sicherlich schon selbst versucht, in deinen Gefühlsklärer vorzudringen, obwohl er noch nicht bereit dazu war. Und sicherlich bist auch du an keine befriedigenden Gespräche oder Ergebnisse gekommen. Stell dir nun auch einmal vor, wie dein Gefühlsklärer reagieren würde, wenn wir ihn fragen würden, ob er uns für ein Interview über seine Gefühlswelt in Bezug auf dich zur Verfügung stehen würde. Du wirst sicherlich eine Idee haben, wie er auf diese Anfrage reagieren und ob er uns klare, ehrliche Antworten geben würde. Vor allem in aller Öffentlichkeit in einem Buch.

Es ist einfach schwierig. Dennoch haben wir natürlich viele Informationen sammeln und auch mit vielen von ihnen sprechen können.

Woher wir unser Wissen nehmen

Wir beschäftigen uns nun gut 10 Jahre mit der Dualseelen- Thematik und haben diesbezüglich mittlerweile über 50.000 Gespräche geführt und etwa 8.000 Einzelgeschichten gehört. Wissenschaftliche Studien werden teilweise schon ab einer Befragung von 1.000 Personen als repräsentativ und erwiesen erachtet. Der rote Faden, der in allen Gesprächen und Geschichten ersichtlich ist, wiederholt sich in aller Regelmäßigkeit. Und wir tragen immer noch unsere Informationen zu sammen, erweitern unser Wissen mit jeder Geschichte und jeder Begebenheit, die uns erzählt wird.

Innerhalb dieser Gespräche bekommen wir natürlich auch immer wieder Informationen über die Gefühlsklärer, weil sie anfangen, sich ihrem Loslasser zu offenbaren, sich öffnen und beginnen über ihre wahren Gefühle zu sprechen. Dies ist also eine Quelle, aus der wir unser Wissen beziehen. Und natürlich können wir auch immer wieder mit Gefühlsklärern sprechen. Vor allem mit denjenigen, die bereits alle Lernaufgaben hinter sich gebracht haben. Aber auch mit einigen, die mitten in der Klärung stecken. Sie möchten alle jedoch nicht öffentlich auftreten. Dennoch sind diese Gespräche besonders wertvoll für uns und geben uns eine Fülle an Informationen darüber, wie sie die einzelnen Lernphasen erleben und empfinden.

All diese Informationen, die wir also über die letzten Jahre und die zigtausend Gespräche über den Gefühlsklärer zusammengetragen haben, möchten wir in diesem Buch nun mit dir als Loslasser teilen. Wir hoffen, dass sich dein Lernweg dadurch erleichtert und du mehr verstehen kannst, warum dein so perfektes Gegenstück in manchen Situationen noch nicht so reagieren kann, wie du es dir wünschst, warum er mit bestimmten Dingen solche Schwierigkeiten hat, die dir so leicht fallen, und wie er die ganze Zeit und seine Gefühle für dich erlebt.

Jetzt wollen wir uns aber nicht länger mit Vorreden aufhalten. Fangen wir an.

Ricarda & Conny

Noch eine Kleinigkeit:

Der Kopfmensch bzw. der Gefühlsklärer trägt hauptsächlich die männlichen, härteren Energien in sich. Und da dies in etwa 95% die Männer und nur in selteneren Fällen Frauen betrifft, sprechen wir sie in diesem Buch mit der männlichen Form an und gehen bei dir vom weiblichen Gegenstück aus. Wir bitten dich, uns das zu verzeihen, wenn du ein Mann bist oder es sich um eine gleichgeschlechtliche Liebe bei dir handelt. Es hat rein formale Gründe und bezieht sich in allererster Linie auf die energetische Ausrichtung. Fühl dich bitte genauso herzlich aufgenommen und unterstützt. Denn es gilt natürlich auch für dich, wenn du der Herzmensch von euch beiden bist, und die Dame deines Herzens der Kopfmensch ist und damit die männlichen Energien trägt.

Der Gefühlsklärer

Der Kopfmensch der Dualseelenliebe

Der Gefühlsklärer ist der Kopfmensch innerhalb einer dualen Seelenverbindung und ist eigentlich ein Mann, wie er im Buche steht. Es sind feine Kerle, gute Kumpel und Freunde, mit denen man eine Menge unternehmen kann, und verlässliche Geschäftspartner. Wenn man ihnen begegnet, sind es Männer mit einem absolut fantastischen Charisma, die Souveränität und eine große innere Stärke vermitteln. Sie stehen mit beiden Beinen im Leben, sind oft sogar gut situiert und scheinen ihr Leben absolut im Griff zu haben. Ein wahrer Fels in der Brandung. Außerdem können sie unheimlich liebenswert und charmant sein, sind gepflegt, oft auch attraktiv und stellen buchstäblich den Beschützer dar, den sich jede Frau einfach nur wünschen kann. Sie sind echte Männer, tolle Kerle und besitzen eine unglaublich anziehende Ausstrahlung. Man kann absolut zu ihnen aufschauen. Alles Dinge, die ein Loslasser unwahrscheinlich faszinierend findet. Und oft natürlich auch viele andere Frauen. Sie scheinen einfach nahezu perfekt zu sein, wahre Traummänner. Der Prinz, der das Märchen perfekt machen könnte.

In aller Regel ist der Gefühlsklärer gleich seinem Loslasser ein wundervoller Mensch, der unheimlich sensibel ist und eine sehr große emotionale Tiefe besitzt. Er hat ein sehr großes Herz, auch wenn er es nicht unbedingt auf der Zunge trägt. Denn er schützt diese innere Sensibilität, die ihm auch äußerst bewusst ist, sehr. Die eigene Verletzbarkeit, die er spürt und die ihm unheimlich ans Herz geht, sorgt jedoch dafür, dass er sich lieber mit rationalen und materiellen Dinge beschäftigt als mit seinen Gefühlen. Er hat eher den Eindruck, dass ihn zu viele Emotionen schwach machen und zu weich erscheinen lassen. Leider führt das immer wieder dazu, dass er sich - gerade wenn ihm etwas emotional sehr nahe geht – rational und übervernünftig zeigt. Und er wirkt bedingt dadurch manchmal sehr kalt und unnahbar. Je nach Charakter kann sich diese Unnahbarkeit sehr liebevoll und ehrlich ausdrücken. Dieser Gefühlsklärer ist dann einfach nur sehr klar in seinen Gesprächen über Gefühle, aber nicht zwangsläufig verletzend. Wobei auch seine schonungslose Ehrlichkeit dabei Wunden reißen kann. Aber er beabsichtigt diese nicht. Es kann aber ebenso sein, dass sein Charakter dafür sorgt, dass er eher aufbrausend ist und dabei dann seinen Loslasser auch kränkt, beleidigt oder sogar demütigt. Dies geschieht jedoch zumeist nicht aus einer Bösartigkeit heraus, sondern vielmehr aus einer Unwissenheit im Umgang mit den eigenen Gefühlen und denen anderer. In der Angst, sich mit zu viel Emotionen konfrontiert zu sehen, reagiert er über und beißt eventuell blindlings um sich. Aber am häufigsten ist jedoch der Gefühlsklärer, der generell das Sprechen über Emotionen meidet und sich bei „Gefahr“ einfach zurückzieht, sich nicht mehr meldet und buchstäblich auf Tauchstation geht.

Doch egal, wie sich dein Gefühlsklärer charakterlich zeigt, all das hängt vor allem von seinen Prägungen in der Kindheit ab.

Die Entwicklung des Gefühlsklärers

Generell sind Selbstschutz, eine gewisse Vernunft und Rationalität, sowie die Fähigkeit, Grenzen zu setzen, keine schlechten Eigenschaften. Der Gefühlsklärer jedoch ist in all diesen Richtungen absolut überbetont. Die Schutzmauer, die er in seiner oft schwierigen Kindheit aufgebaut hat, ist überfunktional.

In der typischen Kindheit eines Gefühlsklärers finden wir deshalb vor allem Kinder, meistens Jungen, die unheimlich emotional und sensibel sind. Und gerade weil es jedoch oft Jungen sind, werden diese Sensibilität und dieser Gefühlsreichtum nach unseren immer noch aktiven Vorstellungen von Geschlechterrollen bei ihnen nicht erwünscht und dementsprechend unterdrückt und abgestraft. Sie werden immer noch und immer wieder auf die typisch männlichen Eigenschaften hin erzogen. So sollen sie Stärke und sogar Härte zeigen, statt weich, sensibel und zu liebevoll zu sein. Denn unsere Gesellschaft empfindet Jungen, die weinen, Gefühle zeigen und zu emotional sind, immer noch als „weibisch“, schwach und unmännlich. Sie sollen vielmehr kämpferisch, ehrgeizig, erfolgreich und hart im Nehmen sein. Sie werden auf ihre spätere Rolle des starken Mannes, Ernährers und erfolgreichen Geschäftsmannes vorbereitet. So lernen diese Kinder, ihre von anderen offenbar unerwünschte Gefühlswelt zu unterdrücken und für sich zu behalten. Denn zeigen sie sie doch, erfahren sie dafür oft massive Ablehnung, werden verletzt und verurteilt oder gar verhöhnt.