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Sonntagmorgen, es ist still.
Sehr still. Wie im Grab.
Entspannend oder langweilig? Ich kann mich nicht wirklich entscheiden, wer weiss schon wie es im Grab ist…
Die Zeitung verrät mir, was Madame de Style im 18. Jahrhundert schon wusste:
„Je besser ich die Männer kenne, desto lieber sind mir Hunde“.
Nun steht da natürlich nicht mit wie viel und welcher Lebenserfahrung die Dame aufwarten konnte, aber vielleicht hatte sie ja Recht.
Oder?
Der Hund an sich ist ja eine ziemlich unerschütterliche, lebensfrohe und freundliche Natur.
Im Gegensatz zum Mann.
Das ist jedenfalls meine bisherige Lebenserfahrung.
Ich gehe durch den Park und erlebe spontan verschiedene Szenen, wo sonntäglich gelaunte Menschen mit Hunden an den Leinen damit beschäftigt sind, sich Gegenseitig vor ihren Hunden zu warnen und sich aus dem Weg zu gehen, bevor die jeweiligen Hunde auch nur den Hauch einer Chance hatten, selber was zu sagen.
Wenn man die (Hunde) mal fragen könnte, würde das wahrscheinlich das Weltbild Einiger „Frauchen“ und „Herrchen“ gewaltig durcheinanderbringen.
Und während die „Herrchen“ noch laut diskutieren, wird einer der völlig genervten Hunde, der soweit es die Leine zulässt, auf die Wiese am Ententeich zurückgewichen ist, von einem Schwan gebissen.
Damit war die Diskussion der „Herrchen“ beendet, die beteiligten Hunde warfen sich noch irritierten Blick zu.
Die „Herrchen“ nicht.
Man schritt von Dannen und war sich über die Grundsätze der Hundeerziehung nicht einig geworden.
Also, wer ist hier eigentlich das Problem?
Der Hund oder der Halter?
Soll ich mir das überhaupt an den Hals hängen?
Vor allem wen, den Hund oder den Halter.
Es ist ja nicht so, als ob ich nicht interessiert wäre, von Hunden habe ich keine Ahnung, von Männern dummerweise auch nur ein halbes Leben lang, aber was heisst das schon.
Insofern lese ich alle Anzeigen, die sich auf diese zwei Spezies beziehen.
Seltsamerweise sind Hunde in der Zeitung wesentlich besser präsentiert als Männer.
Wahrscheinlich, weil Hunde ihre Anzeigen nicht selbst formulieren.
Man kann sie (die Hunde) sofort im Internet anschauen.
Und schon ist es passiert.
So ein richtiger Strassenköter, im Kleinformat, geschätzte 4 Monate alt. Schwarz.
Das Thema Männer ist erst mal vertagt.
Zwar gibt es sie natürlich auch im Internet zu bestaunen, der Aufwand heraus zufinden, wie solche Fotos zu solchen Texten passen sollen, ist mir jetzt zu hoch.
Ich schaue mir lieber noch ein Weilchen „meinen“ Hund an.
In plötzlicher Panik rufe ich die Telefonnummer an, bevor ihn mir irgendein mieser Molch vor der Nase wegschnappt.