Doris Pirkenau

vegane Küche aus aller Welt

orientiert an den 5 Elementen

Books on Demand

Vorwort

„Was Du isst vegan? Da bekommst Du Mangelerscheinungen, Eisenmangel und sogar B12 Mangel. Daran kann man sogar sterben!“

Solche Warnungen hört man als Veganer oder auch Vegetarier immer wieder. Sogenannte „Puddingvegetarier“ haben zu diesen Überzeugungen geführt. „Puddingvegetarier“ sind Vegetarier, die Fleisch ablehnen und sich stattdessen vorwiegend am liebsten von energielosen Lebensmitteln wie eben Pudding, Nudeln mit fettigen Saucen, Käsesemmeln, Milch, Joghurt, Eis, Torten und als Ausgleich sich zusätzlich von viel Salat und Rohkost ernähren. „Puddingvegetarier“ sind oftmals sogar übergewichtig, leiden unter einem schwachen Immunsystem und ihnen ist meistens ziemlich kalt, kein Wunder.

Ich habe von klein auf vegetarische Kost bevorzugt, sogar mit 3 Jahren verweigerte ich schon vehement Fleisch. Auch Milchprodukte wollte ich anfangs nicht recht zu mir nehmen.

Milchprodukte sind für Menschen ungeeignet. Milch, Käse, Joghurt & Co. verschleimen laut chinesischer Medizin, führen zu Blockaden und Feuchtigkeit (Übergewicht). Vor allem Kuhmilchprodukte sind sehr ungesund, denn sie führen mitunter sogar zu Kalziummangel, weil die Kalzium-Magnesium-Balance der Milch nicht für Menschen, sondern optimal für Kühe geeignet ist. Stattdessen sind gemahlene Eierschalen und schwarze Zuckerrohrmelasse gute Quellen optimal verwertbaren Kalziums, aber auch Gemüse und Obst wie Kohl, Brokkoli, Fenchel, Kapern und Feigen sind wertvolle Kalziumspender.

Ich habe mich über 1 Jahr rein vegan ernährt und dabei viel Rohkost und Getreide zu mir genommen. Die Ernährung hat mir aber durch den hohen Anteil an Rohkost viel zu viel Energie und Wärme geraubt. TCM Spezialisten wissen sofort was passierte: „Meine Mitte“ wurde zu sehr geschwächt. Seitdem esse ich wieder weniger Rohkost und es geht mir dadurch viel besser.

Ich beschäftige mich schon lange mit chinesischer Medizin und der 5-Elemente-Küche. Daher sind auch die meisten Rezepte in meinem Kochbuch an chinesischer Diätetik orientiert.

Was ist nun aber eigentlich „die Mitte“?

„Li Dong-Yuan sah in den beiden Organen Milz und Magen die Basis aller Funktionen des menschlichen Lebens. Nach der Meinung von Li besteht Gesundheit, solange diese beiden Organe stark und in Harmonie sind. Wenn sie jedoch schwach werden, können verschiedene andere Organe beeinträchtigt werden. Weiterhin wird jemand bei einer normalen Funktion von Milz und Magen eine Immunität gegen äußere Einflüsse besitzen, gleichgültig, wie stark der schädigende Faktor ist.“

Auszugsweise aus dem Buch „Abhandlung über Milz und Magen“ von Li Dong Yuan, eine Übersetzung des Pi Wei Lun, Seite →.

Daraus ist ersichtlich wie wichtig es ist auf seine Mitte zu achten.

Aber wie kann man nun seine Mitte stärken?

„Die Wurzel eines Menschen ist Wasser und Getreide. Deshalb stirbt man ohne die Aufnahme von Wasser und Getreide und ebenso stirbt man, wenn der Puls kein Magen-Qi hat.“

Auszugsweise aus o.a. Werk, Seite →.

Der chinesische Weg des Kochens bedeutet daher immer die Mitte zu stärken durch:

Weitere Tipps für eine starke Mitte:

Ich durfte einen der besten chinesischen Mediziner kennenlernen, für diese Erfahrung bin ich sehr dankbar, denn er hat mich auf einige Ernährungsfehler aufmerksam gemacht. Er rät seinen Patienten dringend zu veganer bzw. vegetarischer Ernährung, seine Erfolge als Arzt geben ihm absolut Recht.

Am Ende möchte ich noch das qingzeitliche Reimgedicht des Ye Gui (1666 – 1745) „Zehn alte Langes-Leben-Künstler“ aus dem Buch „Die chinesische Tempelküche“ von Martina Hasse zitieren:

„In alter Zeit traf ein an der Küste Reisender einmal zehn Alte an. Sie waren alle über hundert Jahre alt, ihre geistige Verfassung dabei hervorragend. Er fragte sie respektvoll, wie sie alle so ein hohes Alter erreicht hätten?

Der erste Alte befühlt seinen Bart: „Ich trinke keinen Alkohol und rauche nicht.“

Der zweite Alte sagt lächelnd: „Grünes Gemüse und Getreide, einfach gegart und ohne viel Gewürz.“

Der dritte Alte ordnet seinen Aufzug und spricht: „Wer sich rührt, der rostet nicht!“

Der vierte Alte stößt mit dem Gehstock auf: „Ich gehe zu Fuß, wann immer ich kann.“

Der fünfte Alte fasst sich an seine große Nase: „Ich lüfte immer gut und mach die Fenster auf.“

Der sechste Alte reibt sich die roten Wangen und spricht: „Sich frei nehmen, sich zu Hause pflegen und ein Bad nehmen hält die Haut jung.“

Der siebte Alte dreht sich schwungvoll: „Jeden Tag Tai-Chi-Übungen machen.“

Der achte Alte zupft sein Bärtchen zurecht: „Früh hinaus und früh zu Bett!“

Der neunte Alte nickt und spricht: „Nicht an den eigenen Vorteil denken und solche Gedanken ausschalten.“

Der zehnte Alte zieht die Brauen hoch und spricht: „Sich keine Sorgen machen und fröhlich bleiben.“

Das sind die guten Ratschläge der zehn Alten, einer nach dem anderen klar und deutlich formuliert. Beherzigt man sie, wird man gewiss hundert Jahre alt.“

Nun wünsche ich Ihnen noch viel Spaß beim Kochen und guten Appetit!

Ich schlage im Buch meistens Sojamilch vor, weil sie am preisgünstigsten und am ehesten erhältlich ist.

Nur bei Schilddrüsenunterfunktion sollte man Sojaprodukte einschränken. Natürlich kann Sojamilch durch jede andere Sorte Milch ersetzt werden: z.B. Hafermilch, Dinkelmilch, Reismilch, Kokosmilch, Mandelmilch usw. Honig oder weißer Zucker kann auch durch Stevia, Agavensirup, Ahornsirup, Reissirup, Gerstenmalz, Rohrzucker o.ä. ersetzt werden.

Ich habe bei den Rezepten meistens Oliven- oder Rapsöl angegeben. Diese Öle können beliebig ausgetauscht werden, z.B. durch hitzestabile und daher sehr gesunde Öle wie natives rotes Palmöl oder Kokosöl.

Möglichkeiten Eier zu ersetzen:

Stärkemehle nach Bedarf wie Pfeilwurzelmehl, Maisstärke, Kartoffelstärke usw., aber auch einfaches Weizenmehl eignet sich sehr gut. Sojamehl bindet ebenfalls und lockert gleichzeitig etwas auf, leider hat es einen ausgeprägten Geschmack.

Für Kuchen sind auch Bananen hervorragend als Ei-Alternative geeignet.

1 Ei = ½ - 1 Banane. Bei Kuchen ohne Eier immer Backpulver verwenden, es lockert den Teig auf.

Gelatine-Ersatz:

Agar-Agar oder Guarkernmehl sind gute Alternativen. Guarkernmehl muss zum Andicken nicht einmal erhitzt werden. Agar-Agar und Guarkernmehl laut Packungsanleitung verwenden.

Die Portionen sind bewusst so groß gewählt, um unerwünschten Gewichtsverlust zu vermeiden.

In anderen Worten: Veganer dürfen sich ordentlich und mit Genuss satt schlemmen.

Als Belohnung bleiben sie von Figurproblemen und Cellulitis verschont und schauen zudem um Jahre jünger aus, weil diese Ernährung weniger Stoffwechselschlacken erzeugt und große Mengen an Basen enthält.

Bezugsquellen, Links:

Ölspezialitäten: www.hartlieb.at, www.fandler.at

natives rotes Palmöl, Kokosöl, Kokosblütenzucker, usw.:

www.noble-house.tk/html/duits/index_du.htm

www.drgoerg.com

Naturprodukte von Dr. Vogel, Kelpalgen,

Kelpamare:www.avogel.de, www.stuebers.de

Rohkostspezialitäten, Maca, Mesquite & Co: www.pureraw.de

www.vegan.at

www.vegan.eu

www.biovegan.de

www.bevegt.at

www.pureraw.de

www.veganbasics.de

www.vegan-wonderland.de

www.vegane-gesellschaft.org

Bücher:

China Study: Die wissenschaftliche Begründung für eine vegane Ernährungsweise, T. Colin Campbell, Thomas M. Campbell und Maria Michalitsch

The Starch Solution: Eat the Foods You Love, Regain Your Health, and Lose the Weight for Good! John A. McDougall und Mary McDougall

Superfood Kitchen, Julie Morris

www.dorispirkenau.jimdo.com

FRÜHSTÜCKSIDEEN

Das Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit des Tages, stärkt die Mitte und sollte in der Magenzeit von 7 – 9 Uhr eingenommen werden. Der Magen liebt leichte, milde, saftige bzw. suppige Kost!

Haferflocken mit gewürfelten Dörrpflaumen und geriebenem Apfel in wenig Wasser einmal aufkochen und ausquellen lassen. Mit Honig süßen und mit Zimt bestreut servieren. Gerste grob schroten, in ganz wenig Wasser einmal aufkochen und ausquellen lassen.
Mit Heidelbeeren oder Erdbeeren und Mandelmilch pürieren.
Weizenkeime unterrühren und nach Bedarf mit Stevia abschmecken.
Milchreis (mit Reis-, Mandel- oder Sojamilch) kochen, einige Minuten vor dem Servieren kleingewürfelte Nektarinen kurz mit erhitzen.
Mit Vanille bestreut servieren und mit Agavensirup süßen.
Dinkel grob schroten und mit geriebenem Apfel und je 1 Prise gem. Kardamom, Orangenschalen und Vanille in wenig Wasser einmal aufkochen und ausquellen lassen.
Reisflocken mit geriebener Birne und 1 Prise Ingwer in wenig Wasser einmal aufkochen und ausquellen lassen, mit Birnendicksaft abschmecken. Grießbrei mit Himbeeren, mit Kokosflocken bestreut servieren
Hirse mit Curry, Karotten, Erbsen und Petersilie, mit Kräutersalz abschmecken. Hirsebrei mit Zwetschkenröster
Miso- oder Gemüsesuppe mit Nudeln oder Reis Polenta (Maisgrieß) mit Obst oder Gemüse

original chinesisches Reis-Congee

Reis-Congee ist sehr bekömmlich und leicht assimilierbar. Es wirkt entschlackend und stärkt bei Schwäche und konsumierenden Krankheiten. Congee tonisiert Qi und Blut im Körper, stärkt den mittleren Erwärmer und fördert den Harnfluss. Reis mit der zehnfachen Menge an kaltem Wasser in einem großen Topf ohne Gewürze aufkochen und unter sehr geringer Hitze zugedeckt 2 – 4 Stunden lang kochen. Traditionell wird in China der Reis 4 Stunden gekocht! Verwenden Sie hierzu einen sehr großen Kochtopf, da der Reis sonst überkocht. Reis-Congee kann gut vorgekocht werden und hält gekühlt ca. 3 Tage.

Nachteil: „Geschmack“ und Konsistenz sind für uns Europäer mehr als gewöhnungsbedürftig!