Lilly & Lucky

Fiddelfoddels Reise durch das magische Auge

Zauberhafte Huskygeschichten

ISBN 978-3-7322-5235-0

Alle Rechte liegen bei der Autorin (www.Luckyhusky.de)

Bilder im Buch und Titelbild von Johann van Rossum (www.johannvanrossum.nl)

Copyright Bilder: Johann van Rossum, Melanie Schumacher

Herstellung und Verlag: Books on Demand GmbH, Norderstedt

Ein riesiges Dankeschön an meine großartigen Töchter, die diesen Kurzgeschichten viele Anregungen beisteuerten und dann auch noch als Testleser hergehalten haben. Kindliche Kritik ist ehrlich und direkt. Durch nichts zu ersetzen! Vielen Dank meiner lieben Freundin Annelore! Mit ihrem guten Gespür sorgte sie wieder einmal für den letzten, wichtigen Schliff!

Und Johann van Rossum nicht zu vergessen, dem ich herzlich dafür danke, auch mein drittes Kinderbuch mit seinen wundervollen Bildern zu schmücken!

Zu guter Letzt gilt der Dank meinem Mann Wolfram, der sich sogar in unserem Urlaub das Klack-Klack-Klack der Tastatur anhören musste.

Mit Sicherheit wären ihm Trolle in den Ohren lieber gewesen. Leider waren die schon mit Lilly beschäftigt …

Melanie Schumacher, Autorin der Kinderbücher Der große Willow, Band I und Band II, lebt mit ihrer Familie auf einem alten Bauernhof in der Wetterau.

Mit vielen Hunden und einer Katze.

Inhalt

Ein Geschenk aus dem Teich

Lilly und Lucky warteten auf den Bus. Nein, nicht wirklich, denn sie waren zwei Huskys in Weiß-Grau mit einem Ringelschwanz und Fell, weich wie ein Teddybär.

Lilly hatte ein blaues Auge. Aber nicht irgendein blaues Auge. Es war ein Zauberauge.

Sie saßen nebeneinander am Teich, um die Enten zu beobachten, und es sah aus, als warteten sie an einer Bushaltestelle.

Für die beiden war diese Beschäftigung wie Fernsehgucken. Es gab leider nur ein Programm.

Lilly war eine Hündin, Lucky ihr stolzes Bruderherz.

Er war fürchterlich stolz auf Lilly, denn sie hatte dieses besondere Auge, hellblau wie der Himmel mit gigantischen Zauberkräften.

Die Enten flogen davon, als sich Lucky entschloss, ein kleines Bad zu nehmen. Mit einem großen Satz sprang er in den Teich und spritzte Lilly von oben bis unten nass. Es tropfte nur so von ihrer Nase, Lucky kugelte sich vor Lachen.

„Du gemeiner, zotteliger Stinkstiefel! Mach das ja nicht noch einmal!“, schrie ihm Lilly entgegen.

„Was sagst du? Ich kann dich so schlecht verstehen, vielleicht habe ich Wasser in den Ohren. Ich soll es noch einmal machen?“

Lucky hatte sehr wohl jedes Wort verstanden, aber er hatte den größten Spaß, seine Schwester zu ärgern.

Er paddelte mit den Vorderpfoten so heftig an der Wasseroberfläche, dass Lilly zum zweiten Mal nass wurde.

„Na warte, Brüderchen Ringelschwanz!“ Lilly nahm Anlauf, sprang mit einem Mega-Bauchklatscher vor Lucky ins Wasser, sodass ihr Kopf sogar kurz untertauchte.

„Fang mich doch!“, lachte Lucky und paddelte davon.

Lilly bekam seine Schwanzspitze zwischen die Zähne und schüttelte den Kopf hin und her. Dann hatte sie genug vom Wasser und schwamm zum Land zurück.

Lucky jedoch gefiel die große Pfütze, die in der Mitte ganz schön tief wurde.

„Komm raus, Lucky! Wir wollen doch noch um die Wette buddeln.“ Lilly schüttelte sich die Tropfen aus dem Pelzmantel. Ihr Haarkleid war so fettig, dass man das Wasser wie Perlen hinabgleiten sah.

„Gleich, irgendetwas kitzelt mich an den Beinen. Will wissen, was das ist.“

Lucky drehte um und fing plötzlich an, furchtbar herumzuzappeln. Lilly musste zuschauen, wie er sogar kurz unter Wasser tauchte, während seine Vorderfüßchen versuchten, wieder nach oben zu kommen.

„Lilly, hilf mir!“, jaulte er aus Leibeskräften.

Lilly verharrte stocksteif am Ufer. Es dauerte einige Sekunden, bis sie endlich begriff, dass Lucky in großer Gefahr war.

„Was ist, warum schwimmst du nicht weiter?“, jaulte sie zurück.

Lucky konnte nicht antworten. Er schluckte eine Menge Wasser, bis Lilly endlich etwas unternahm.

Als er erneut untertauchte, zuckte ein Blitz durch ihren Kopf. Völlig durcheinander kniff Lilly beide Augen fest zusammen. Sie sammelte alle Gedanken zu einem festen Bündel, hielt die Luft an, bis sie nicht mehr konnte. Dann öffnete sie ihr blaues Auge einen Spalt und sah damit genau zu Lucky hinüber.

Die Sonne knipste ihr Licht für eine Sekunde lang aus, als ein hellblauer Sternenstrahl aus ihrem Auge direkt auf die Stelle traf, wo Lucky unter Wasser getaucht war.

Blitzschnell verschwand der Strahl, die Sonne leuchtete wieder und Lucky wurde an die Wasseroberfläche geworfen. Keuchend kämpfte er sich ans Ufer.

„Lilly, das war allerhöchste Eisenbahn!“ Er war immer noch außer Atem. „Ich glaube, ich habe mich in den Schlingpflanzen verheddert.“

„Mann, das war knapp. Aber dafür gewinne ich beim Wettbuddeln, du bist ja ziemlich k. o.“

„Sehr witzig, Schwesterlein. Na, dann mal los!“

Lilly und Lucky positionierten sich auf der sandigen Erde. Lilly gab das Kommando, mit dem Buddeln zu beginnen.

„Was grinst du eigentlich so komisch?“, wunderte sich Lilly über Luckys Gesichtsausdruck.

„Nix!“

Lucky gewann das Wettbuddeln. Er warf sich auf den Rücken und krümmte sich vor Lachen. Lilly stand da, ohne auch nur ein winziges Loch vor ihrer Nase. Ihre Vorderbeine waren mit Schlingpflanzen zusammengebunden. Vor lauter Aufregung hatte sie nicht bemerkt, dass Lucky ihr einen Streich gespielt hatte. Die langen grünen Wasserpflanzen hatten ihn nicht unter Wasser gezogen, sondern wurden von Lucky gepflückt, um das Wettbuddeln zu gewinnen. Ein kleines Geschenk aus dem Teich.

Mauritius, 20. November 2006

Fiddelfoddel

„Nun wach schon auf, Lucky! Du alter Faulpelz! Ich will jetzt mit dir spielen. Auf mit den Glotzerchen, habe ich gesagt!“

Lilly brüllte Lucky ins Ohr. Aber den interessierte das überhaupt nicht. Lucky hatte sich auf der kühlen Wiese eingerollt und schlief tief und fest wie ein Murmeltier. Lilly wusste nicht, wohin mit ihrer Energie. Ihr war langweilig und sie sprang wie ein Geißbock herum. Sie packte Lucky im Genick, aber der rührte sich keinen Zentimeter.

„Dann träum doch weiter, du alter Langweiler. Ich suche mir schon jemanden, der mit mir spielt.“ Lilly hockte sich hin und überlegte. Das Wetter war traumhaft schön, die Schmetterlinge tanzten über die frischen Blüten und das Gras wog sich im Wind. Plötzlich hatte Lilly eine Idee.

„Jetzt weiß ich, wer mit mir spielen wird. Ich zaubere mir einfach einen kleinen Hundefreund. Genau! Einen, mit dem ich Fangen spielen kann, der mit mir um ein Stöckchen kämpft und beim Wettbuddeln auf jeden Fall verliert!“

Lilly schaute auf die große grüne Wiese. Dann kniff sie ihre Augen ganz feste zu, hielt die Luft an und sammelte ihre Gedanken zu einem Bündel. Dann öffnete sie ihr blaues Auge einen Spaltbreit, als die Sonne für kurze Zeit ihr Licht ausknipste. Ein hellblauer Sternenstrahl fiel auf die Mitte der Wiese, als dort ein kleiner weißer Pudel erschien, auf dem Kopf einen roten Hut mit gelben Sternen.

Schnell wurde es wieder hell. Lilly schüttelte sich ein wenig – denn das Zaubern hatte sie ganz schön angestrengt –, und dann lief sie wie eine Rakete auf das Hündchen zu.

„Hallohallohallo ... Wen habe ich denn da auf unsere Erde gezaubert? Du siehst vielleicht lustig aus. Warum hast du einen Hut auf dem Kopf?“

Der Kleine gab keine Antwort.

„He, bist du stumm? Warum sagst du nichts?“

Lilly stupste das weiße Wollknäuel sanft zur Seite.

„Hm, na gut. Reden willst du nicht. Ich hoffe, du hast Lust mit mir zu spielen. Darum habe ich dich schließlich hergezaubert, du vierfüßiger Minischneemann. Also pass auf!“

Lilly lief um das Hundchen herum, um es von oben bis unten zu mustern.

„Zuerst brauchen wir einen Namen für dich. Fidelio.“ Der Minischneemann schüttelte den Kopf.

„Fidelino.“

Das Wollknäuel schüttelte noch heftiger den Kopf, dass die Ohren nur so klatschten.

„Na, was nun, das hört sich doch niedlich an, was willst du denn für einen Namen?“

Jetzt sprang das Pudelchen in die Luft, landete dann auf dem Rücken, sprang wieder auf, um erneut auf dem Hintern zu landen. Dann klemmte er das kleine Schwänzchen ein und drehte sich so schnell im Kreis, bis er umfiel und Sternchen vor den Augen sah.

„Jetzt weiß ich – Fiddelfoddel!!! Ja, Fiddelfoddel sollst du heißen, das passt zu dir wie die Sahne zum Pudding.“

Fiddelfoddel freute sich. Jetzt konnte das Spiel beginnen. Zuerst rannte Fiddelfoddel davon. Lilly hatte Mühe ihn einzufangen, weil er kreuz und quer lief. Aber schließlich waren ihre Beine länger, somit holte sie auf, um den Gejagten zu erwischen. Sie balgten sich wie kleine Kinder, bis Lilly Fiddelfoddels Hut erwischte, ihn zwischen den Zähnen hielt und davonlief. Der Minischneemann ärgerte sich darüber. Als er laut kläffte, hörte es sich an wie ein quietschendes Türschloss.

„Hey, nicht rummotzen, hol dir das Hütchen, komm ... komm ...“

Mit einem Satz warf sich Lilly den Hut selbst auf den Kopf. Da geschah etwas Seltsames. Einige der kleinen gelben Sternchen auf dem Hut lösten sich ab. Dann kreisten sie um die erstaunten Hundeaugen herum.

„Cool, hast du gesehen? Komm, wir versuchen sie wieder einzufangen.“

Lilly erwischte einen Stern mit ihrer Pfote.

Fiddelfoddel aber streckte stattdessen die Zunge heraus, als sich ein kleines Sternchen ganz langsam darauf heruntergleiten ließ. Er leckte sich das Mäulchen.

„Mensch, kann man die etwa essen?“

Fiddelfoddel nickte.

„Ich glaub es nicht, die schmecken ja fantastisch!“

Lilly verspeiste gleich zwei Sternchen auf einmal. Je mehr Sterne sie aßen, umso weniger waren noch auf der Mütze zu sehen, bis sie nur noch rot war. Lilly hatte den größten Spaß, bis nur noch ein einziger Stern übrig war. Sie jagte ihn kreuz und quer über die Wiese, bis er aufhörte zu tanzen und nach unten schwebte. Mit geschlossenen Augen streckte Lilly die lange rosa Zunge heraus, um den Leckerbissen aufzufangen. Fiddelfoddel aber fing laut an zu kläffen. Er schimpfte und schüttelte immer wieder den kleinen Lockenkopf.

„Was ist los, warum soll ich den Stern nicht essen? Er schmeckt doch so gut. In Ordnung, wenn du nicht willst, lass ich ihn halt auf die Erde fallen“, sagte Lilly.

Die beiden Hunde beobachteten, wie der kleine Stern zu Boden fiel, wieder aufstand und zurück auf den Hut schwebte. Dann plötzlich, wie von Geisterhand, vermehrte sich das Sternchen, bis es genauso viele waren wie zu Anfang.

Lilly gab den Hut wieder zurück, um nachzusehen, ob Lucky in der Zwischenzeit wach geworden war. Lucky schlief noch immer tief und fest. Als Fiddelfoddel ihn entdeckte, freute er sich über einen weiteren Spielkameraden. Mit einem Satz sprang der kleine Pudel Lucky auf den Bauch.

„Bist du verrückt? Ich habe mich vielleicht erschreckt!“, rief Lucky außer sich.

„Das war ich nicht. Das war Fiddelfoddel.“

„Wer ist Foddelfiddel?“, fragte Lucky völlig erstaunt.

Lilly drehte sich suchend um. Der Minischneemann hatte sich in Luft aufgelöst. Dabei hatte er einen kleinen gelben Stern von seinem Hut verloren, und der klebte nun auf Lillys dicker Nase.

„Soll ich dir erzählen, wovon ich geträumt habe?“, sagte Lucky, aber Lilly drehte sich immer noch im Kreis und suchte Fiddelfoddel.

„Was ist los, hast du deine Stimme verloren und suchst sie jetzt im Gras? Haaaallllo, Lilly, hörst du mich überhaupt?“ Lucky wunderte sich über Lilly, er konnte jedenfalls nicht erkennen, was sie suchte. „So, jetzt haben wir aber genug gepennt, wie wär’s mit einer Runde Fangen spielen?“, fragte er.

Lilly aber war hundemüde, rollte sich ein und schlief tief und fest.

„Was ist los mit dir, du Spielverderberin? Los, du Faulpelz, auf mit den Glotzerchen!“, brüllte Lucky. Aber Lilly hörte ihn nicht mehr.

Köln, 24. November 2006

Das Diamanthalsband

Lilly und Lucky spazierten durch den dichten Wald. Lange dünne Birken mit weißer Baumrinde standen eng neben Buchen, deren Stämme glatt waren wie der Umschlag eines Lesebuches. Lucky staunte über die vielen Farben der Blätter.

„Mir ist langweilig, wollen wir Verstecken spielen?“, piepste Lilly.

„Gute Idee, hier gibt es ja genügend Möglichkeiten, sich zu verstecken. Ich fang an, du zählst bis tausend, okay?“

„Wie bis tausend? Soll ich dich etwa in Afrika suchen gehen? Nee, nee, ich zähle bis fünfzig. Das ist mehr als genug, Bruderherz!“

Lilly legte sich auf den Boden und schob ihre Nase unter die Pfoten. Dann fing sie an zu zählen. Lucky rannte los, um ein gutes Versteck zu finden. Endlich fand er große Baumstämme, die auf dem Boden lagen. Scheinbar hatte es einen Sturm gegeben, oder Menschen haben sie abgesägt, um im Wald ein wenig aufzuräumen. Dahinter duckte er sich.

Lilly bellte einmal laut, für Lucky ein Zeichen, dass die Suche begann. Lilly schaute sich zuerst einmal um. Sie sah ein Holzbrett, aber dahinter war Lucky nicht. Dann suchte sie hinter großen Bäumen, ohne Erfolg. Einmal blieb sie sogar ganz ruhig stehen und lauschte, vielleicht machte Lucky irgendwelche Geräusche. Nichts.

„Lucky, komm raus, ich finde dich nicht!“ Aber Lilly bekam keine Antwort. Sie setzte sich hin und heulte dem Himmel entgegen. Vielleicht würde er sich ja jetzt melden. Es war schon viel Zeit vergangen.

Endlich. Ein leises Heulen kam zu ihr zurück. Es kam von den dicken Baumstämmen, die übereinander lagen.

„Ha, ich hab dich, jetzt bist du dran. Hoffentlich brauchst du nicht so lange, um mich zu finden. Sonst schlafe ich ein.“

Lucky räkelte sich erst einmal, bevor er ebenfalls seine Augen mit den Pfoten zuhielt.

Lilly rannte etwas weiter weg, bis sie auf einen Spazierweg kam. Dort stand eine alte Bank, unter der sie sich versteckte. Tatsächlich dauerte die Suche so lang, dass Lilly fast einschlief. Bis sie etwas blendete, dass ihre Augen schmerzten. Ausgerechnet in dem Moment, als Lucky an der Bank vorbeikam, um sie zu suchen, stand sie auf, um herauszufinden, was es war.

„Ätsch, hab dich gefunden. Warum bleibst du nicht einfach liegen? Ich glaube, ich hätte dich dann ewig suchen können.“

„Lucky, schau mal, da drüben liegt etwas. Lass uns nachsehen, was es ist.“

Lilly lief auf die andere Seite des Weges. Dort sah sie ein wunderschönes Halsband liegen, bestickt mit vielen glitzernden Diamanten, die in bunten Farben leuchteten.

„Lucky, das gibt’s nicht. Das ist doch tatsächlich ein Halsband für Hunde. Hast du so etwas schon einmal gesehen?“

„Wozu braucht man ein Glitzerhalsband? Ist doch völlig unpraktisch. Du siehst ja, der ehemalige Besitzer hat es auch verloren. Komm, lass uns weiterspielen.“

„Weiterspielen? Jetzt schau es dir doch einmal richtig an, es ist umwerfend!“ Lilly war völlig fasziniert von der Schönheit dieses Schmuckstückes. „Unpraktisch, müssen Dinge immer praktisch sein, um einen Nutzen zu haben? Hilf mir, es anzulegen, ich werde es behalten.“

Lucky konnte nicht verstehen, warum Lilly dieses Halsband unbedingt haben musste, trotzdem half er ihr. Er nahm es vorsichtig zwischen die Zähne und Lilly schlüpfte umständlich hinein.

„Boah, es passt! Es passt!“ Glücklich tanzte sie um Lucky herum.

„Jetzt ist aber gut, komm mit, da vorn ist ein großer Felsen, den möchte ich mir mal ansehen.“

Lilly war ganz verliebt in ihr Halsband. Vor jeder Pfütze blieb sie stehen, um sich darin zu spiegeln.

„Lilly, schnell, hier ist eine Höhle!“ Lucky rannte vorweg.

„Lucky, wo bist du? Warte auf mich!“

Aber Lucky war bereits in der Höhle verschwunden.

Lilly blieb davor stehen.

„Was ist, warum kommst du nicht rein? Ist ziemlich eng hier, richtig gespenstisch!“, rief Lucky aus der Höhle. Seine Stimme hörte sich an wie von einem Flaschengeist, tief und hohl.

„Nein, sonst zerkratzt mein Halsband noch, ich warte hier draußen auf dich!“

„Das kann doch nicht dein Ernst sein! Komm rein, die Höhle geht noch weiter. Leg das Halsband doch einfach vor dem Eingang ab.“ Lucky konnte nicht glauben, dass sich Lilly dieses Abenteuer wegen eines Halsbandes entgehen lassen wollte.

„Ich weiß nicht, meinst du wirklich?“ Lilly wollte zu gerne in die Höhle. Sie überlegte. Dann strich sie sich mit den Pfoten das Halsband herunter und legte es auf den Boden. Noch ein kurzer Blick darauf und sie folgte Lucky in die Höhle.

„Cool ist es hier drin. Guck mal, da oben hängen Fledermäuse!“

Lucky sah nach oben. Tatsächlich hatten sich viele kleine Fledermäuse unter die Decke gehängt, mit dem Kopf nach unten und den Flügeln vor den kleinen Gesichtern.