IMG

Bio-Balkontypen

Es bereitet pure Freude, auf den Balkon zu gehen und Gemüse, Kräuter, Salate oder Obst zu ernten. Alles ist möglich – dazu noch von Nahem Vögel, Bienen, Schmetterlinge und Eichhörnchen zu beobachten.

Naschbalkon

Leckeres, ausgereiftes Obst liebt jeder. Dazu die wunderbare Zeit der Obstblüte und das Beobachten der Reife über den Sommer. Vielfalt ist möglich mit kompakten Sorten.

IMG

Erdbeeren heißen zwar Erdbeeren, ihre Früchte sind aber keine Beeren. Botanisch gesehen zählt die Scheinfrucht einer Erdbeere nicht zu den Beeren, sondern zu den Sammelfrüchten.

Das Kapitel »Naschbalkon« widmet sich leckerem Obst, das auf dem Balkon angebaut werden kann. Naschen ist Genuss, bei jedem Balkon-Rundgang können Sie je nach Saison Früchte, Kräuter, Salat- und Blütenblätter ernten, die uns frisch und gesund nähren.

Bis auf die Andenbeere sind alle aufgeführten Obstsorten winterhart. Sie bleiben im Winter auf dem Balkon, blühen und tragen im Folgejahr zuverlässig wieder. Ein Vorteil der Beerenobstsorten ist, dass sie nicht zwingend den vollen Lichtgenuss haben müssen. Sie sind bestens für Ost- bzw. Westbalkone geeignet, aber auch für den Südbalkon. Sämtliche Beeren locken Vögel an. Die Blüten sind gute Hummel- und Bienenweiden. Dank dem Engagement einzelner Züchter gibt es speziell beim kompakten, damit besonders für den Balkon geeigneten Obst eine Fülle von guten, robusten und ertragreichen Sorten. Sogar alte Obstsorten können kompakt gezogen werden. Probieren Sie Obst, experimentieren Sie und holen Sie sich den vollen Fruchtgenuss!

Balkontaugliche Sorten der vorgestellten Obstarten stehen in der Tabelle auf >.

IMG

Was gibt es Schöneres, als direkt vom Strauch Aroniabeeren und Brombeeren zu naschen? Dazu braucht man keinen Garten.

Erdbeeren – süße Verführung

Die einheimische Walderdbeere (Fragaria vesca), wertvoll für Wildbienen, Schmetterlinge, Hummeln und Fliegen, wurde in etliche Sorten eingekreuzt. Walderdbeeren wachsen ihrem natürlichen Standort entsprechend gern im Halbschatten und sind als Bodendecker unter Obstbäumen, Wildrosen oder Clematis geeignet. Gartenerdbeeren (Fragaria x ananassa) sind eine Kreuzung aus Chile-Erdbeere und Scharlacherdbeere. Von beiden gibt es Sorten, die einmal im Mai/Juni tragen, dauertragende Sorten, die für den Balkon interessant sind, weiße Erdbeeren, über einen Meter hoch werdende Kletter-Erdbeeren oder Hänge-Erdbeeren mit bis zu einem Meter langen Ranken. Es gibt bodendeckende, rosarot blühende, süße, essbare Zier-Erdbeeren, die auch für Halbschatten geeignet sind.

Erdbeeren wachsen auch mit wenig Licht, aber mit deutlich weniger Ertrag und Geschmack.

Pflege: Setzen Sie Erdbeerpflanzen ganzjährig an einen sonnigen, luftigen Platz mit gutem, humusreichem Boden. Der Abstand zwischen den Einzelpflanzen sollte 20 bis 30 Zentimeter betragen. In einen Kasten von 120 Zentimeter Länge passen maximal fünf Erdbeerpflanzen. Sie können noch Zwiebeln, Knoblauch oder schön blühenden Lauch dazwischen stecken. Achten Sie auf die richtige Pflanztiefe, das Herz der Erdbeerpflanzen bleibt über der Erdoberfläche. Beste Pflanzzeit für Erdbeeren ist Mitte Juli bis September. Grundsätzlich gilt: Je früher gepflanzt wird, desto höher ist der Ernteerfolg im nächsten Jahr. Gießen und düngen Sie regelmäßig. Erdbeeren sind frosthart. Nach drei Jahren lässt der Ertrag nach. Dann gewinnen Sie Ableger, indem Sie eine Ranke mit entstehendem Erdbeerpflänzchen (»Kindel«) der ertragreichsten, kräftigsten und gesündesten Mutterpflanze vorsichtig in ein neues Töpfchen mit frischer Erde drücken. Sobald die Setzlinge dann Wurzeln haben, können Sie die Ranke abtrennen. Traditionell werden Erdbeeren mit Stroh oder Häckselgut gemulcht. So liegen die Früchte trocken und faulen nicht. Auf dem Balkon ist das Mulchen nicht notwendig.

Erntezeit ist sortenabhängig von Juni bis Oktober. Nach der Ernte werden alle Pflanzen abgeschnitten, dabei das Herz nicht verletzen. Im Frühjahr treiben aus dem Herz neue Blätter. Kombinieren Sie mehrere Sorten mit unterschiedlichen Erntezeiten, dann verlängern Sie das Naschvergnügen.

IMG

Wie die Erdbeere ist der Kulturapfel eine Scheinfrucht und gehört ebenso zu den Rosengewächsen. Dies ist hier eindeutig erkennbar.

Säulenobst

Für den Naschbalkon interessant sind schlanke Säulenbäume oder kleinwüchsige Minibäumchen mit Krone. Sie tragen meist schon ab dem zweiten Jahr Früchte mit normalen Maßen. Säulenobstbäume wachsen sehr langsam, kompakt und verzweigen sich kaum. Sie bilden keine Krone, sondern kurze Fruchtäste entspringen direkt am Stamm. Je mehr Seitenverzweigungen das Bäumchen hat, umso mehr Früchte wird es tragen. Bei ihnen müssen nur einige Apfelsorten nicht oder kaum in Form geschnitten werden, weil sie das Ergebnis einer Mutation, einer Spielart der Natur, sind, die erstmals 1960 durch Zufall in einer kanadischen Obstanlage entdeckt wurde. Die anderen Säulenobstbäume sind Weiterzüchtungen von schmalkronig wachsenden Bäumen. Bei ihnen sind deshalb regelmäßige Schnittmaßnahmen notwendig, um die Form beizubehalten. Mittlerweile werden in manchen Katalogen und Baumärkten alle Baumobstarten und gängige normal wachsende Apfelsorten als Säulen-, Zwerg- oder Minibaum angeboten, obwohl sie nicht die Gene für den schwachen kompakten Säulenwuchs in sich tragen. Bei Ihnen bekannten Apfelsortennamen sowie Birnen, Pflaumen, Aprikosen, Pfirsichen und Süßkirschen müssen zweimal pro Jahr, Mitte Juni und Ende Februar, alle Seitentriebe konsequent und bedenkenlos auf 15 bis 20 Zentimeter zurückgeschnitten werden, um den typischen Säulencharakter zu erhalten! Durch das Kappen der Triebspitze bestimmen Sie die Höhe Ihrer Säule. Zwergobst wird nach der Ernte behutsam ausgelichtet.

Mittlerweile gibt es vom Säulenapfel (Malus domestica) ca. 200 Sorten. Sie sind alle robust, widerstandsfähig oder wenig anfällig bzw. teilweise auch resistent gegen Krankheiten wie Schorf und Mehltau, zum Teil auch gegen Feuerbrand. Das Wachstum hängt von der Sorte und von der Unterlage ab, auf die es veredelt wurde. Achten Sie beim Kauf auf eine schwachwüchsige Veredelungsunterlage (M26). Zur optimalen Platzausnutzung und Bedeckung des Bodens ist eine Unterpflanzung mit Kapuzinerkresse, Ringelblume, Studentenblume, Borretsch, Schmuckkörbchen oder Erdbeeren hübsch.

Pflege: Säulenbäume und Minibäumchen sind pflegeleicht und bevorzugen einen nährstoffreichen und durchlässigen Boden, der ausreichend bewässert werden sollte. Ein warmer, sonniger bis halbschattiger Standort ist nötig. Das Pflanzgefäß sollte mindestens 30 Liter umfassen, ein Balkonkasten ist auf Dauer nicht ausreichend. Umtopfen in einen größeren Kübel ist erst nötig, wenn Sie merken, dass sich der Baum trotz regelmäßigen Gießens und Düngens nicht mehr wohlfühlt, wenn die Wurzeln rund wachsen und Sie keine Erde mehr im Topf sehen. Dies machen Sie am besten nach dem Blattfall im Herbst. Oder Sie nehmen nach vier bis fünf Jahren den Baum einmal komplett aus dem Behälter heraus, stechen alle feinen Wurzeln ab, pflanzen wieder ein und füllen die Erde auf. Säulenobst sollte im Abstand von 50 bis 100 Zentimeter stehen. Enger ist möglich zur Bildung einer fruchttragenden Sichtschutzhecke, die auch vor zu viel Sonne schützt. Die Lebenserwartung gesunder, gut gepflegter Bäume liegt bei rund 20 Jahren.

Säulenobst blüht und trägt grundsätzlich jedes Jahr. Die Züchter haben Sorten ausgewählt, die nicht alternieren, also periodisch tragen: in einem Jahr ganz viele, im nächsten Jahr kaum Früchte.

Wenn im Juni Früchte abfallen, liegt das nicht an Ihrer Pflege, sondern der Baum entledigt sich überzähliger, schlecht befruchteter Früchte und jener, die er nicht ernähren kann. Meist hängen immer noch mehr als eine Frucht pro Blütenbüschel. Ist das der Fall, dünnen Sie pro Blütenbüschel auf eine Frucht aus. Dabei schneiden Sie den Stiel nicht an der Basis ab, sondern hinter der Frucht. So vermeiden Sie Schäden an den zukünftigen Früchten. Die Blüten für das Folgejahr werden während der Fruchtreife ausgebildet. Deshalb ist vorsichtige Handausdünnung wichtig.

Äpfel und Birnen sind selbst unfruchtbar, das heißt, sie können sich nicht selbst befruchten. Die Befruchtung funktioniert nur zwischen zwei verschiedenen Apfel- bzw. Birnensorten. Haben Sie eine Kleingartenanlage, andere Balkone mit Apfel- bzw. Birnbäumen in der Nähe, dann klappt eine Befruchtung in der Regel immer, weil sich die Bienen üppig mit Pollen beladen und diese Pollen auch auf den Balkon tragen.

Eine Innovation der letzten Jahre sind Easytrees, Spindelbäume oder schlanke Spindeln auf schwach wachsender Unterlage: Sie sind erst ein Jahr alt und lassen sich besonders gut nach unseren Wünschen zum Beispiel für ein Spalier formen. Ohne Schnitt- und Erziehungsmaßnahmen wachsen sie an einem Stützpfahl von selbst zu kompakten schmalkronigen Bäumchen heran, die bei Äpfeln und Birnen im Alter kaum höher als zwei Meter bei einer Breite von ungefähr 1,3 Metern werden.

IMG

Äpfel sprechen alle Sinne an. Wir beobachten die Baumblüte, die Fruchtansätze, das Wachstum. Höhepunkt: der Genuss der Äpfel.

IMG

Himbeeren sind lecker. Sie haben lange Saison, sind aber Diven im Kübel. Beachten Sie beim Anbau die Pflegehinweise.

Himbeere – Königin unter den Beerensträuchern

Die Himbeere (Rubus idaeus) ist ursprünglich eine Waldpflanze und Raupenfutterpflanze für 70 Schmetterlingsarten. Sie braucht Sonne, sollte aber gerade im Kübel nicht an den heißesten und vollsonnigsten Lagen stehen. Ein heller, halbschattiger Platz ist ideal. Zu hohe Temperaturen in der Vollsonne führen zu Stress und Schäden an Blattwerk und Wurzeln.

Je nach Zeit der Fruchtreife unterscheidet man zwischen Sommer- und Herbsthimbeeren.

Sommerhimbeeren fruchten im Juli an vorjährigen Ruten, den sogenannten Tragruten. Sie werden an einem Spalier befestigt. Gleichzeitig wachsen bereits die Jungruten heran, von denen dann im Juli des nächsten Jahres geerntet werden kann. Sommerhimbeeren sind aufgrund der kurzen Erntezeit und der komplizierteren Schnittarbeiten für die Kultur im Kübel nicht empfehlenswert.

Herbsthimbeeren fruchten von Juli bis zum ersten Frost. Das heißt, dass pflanzen, wachsen, blühen, fruchten, ernten und genießen alles in einem Jahr stattfindet. Im nächsten Jahr, Ende Februar oder Anfang März, knapp bevor die neue Vegetationsperiode beginnt, schneiden Sie alle Ruten bis fünf Zentimeter über dem Boden ab. Die Himbeeren bestocken und treiben dann von unten wieder aus.

Eine Variante sind Twotimer® Himbeeren mit zweimaligem Erntefenster. An den einjährigen Ruten können Sie von Mitte August bis Oktober und an den zweijährigen Ruten im Juni ernten. Twotimer® können im Topf nur mit Stütz- oder Rankhilfe kultiviert werden.

Züchterisch geht es in Richtung dauertragende Himbeeren von Juni bis November. Inzwischen gibt es robuste Himbeeren nicht nur mit typisch himbeerroten Früchten, sondern auch mit gelben, schwarzen oder aprikotfarbenen Früchten, dazu viele neue kompakte Züchtungen für den Balkon.

Himbeeren sind ganzjährig pflanzbar, denn sie werden als Containerware angeboten. Beste Pflanzzeit ist im Frühling, der Wurzelballen muss aufgerissen werden. Die Ruten werden auf zehn Zentimeter heruntergeschnitten.

Pflege: Himbeeren sind Flachwurzler und würden damit grundsätzlich im Balkonkasten mit begrenztem Wurzelraum zurechtkommen. Aber bei diesem kleinen Volumen verzeihen sie keinen Gießfehler. Deshalb sind größere Pflanzgefäße den kleinen vorzuziehen. Je mehr Erde um die Wurzeln ist, desto mehr kann sich die Pflanze annähernd so verhalten, wie eine im Boden gewachsene. Geben Sie immer wieder mal eine Handvoll Kompost oder Wurmhumus mit Milliarden von Mikroorganismen dazu, gern auch ein paar Regenwürmer, dann hat Ihre Pflanze das Gefühl, dass sie im Gartenboden steht, und sie wird gesund bleiben und mehr tragen. Wählen Sie einen großen Topf ab 15 Liter, besser noch 30 Liter und mehr. Unten in den Topf geben Sie eine Drainageschicht (Kies, Styropor oder Lecca). Darüber kommt ein Vlies, damit keine Wurzeln einwachsen oder Erdteilchen einwandern und die Poren verstopfen. Da Himbeeren extrem empfindlich auf Staunässe reagieren, sollten Sie weitere Wasserabzugslöcher in den Topf bohren. Stellen Sie den Topf etwas höher, damit das Wasser gut ablaufen kann. Bei Staunässe neigen Himbeeren zu Wurzelkrankheiten. Eine Himbeere ist, entgegen der landläufigen Meinung, am gesündesten, wenn sie eher zu trocken als zu nass geführt wird.

Wichtig sind grobe, lockere, humose Substrate wie Bio-Gemüseerde, die das Wasser sehr gut speichern können. Die Pflanze holt es sich nach und nach. Am besten gießen Sie in Intervallen – je nach Einstrahlung und Wärme einen großen Topf maximal ein- bis zweimal pro Woche –, auf keinen Fall täglich. Himbeerzüchter empfehlen, keinesfalls zu mulchen wegen der Staunässe.

Johannisbeere und Stachelbeere

Johannisbeere und Stachelbeere wachsen von Natur aus strauchartig und nehmen viel Platz ein. Für den Balkon ist die Kultur als Hochstamm sinnvoll, abgestützt wird mit einem Pfahl. Unter der Krone können noch Blumen oder Kräuter gepflanzt werden. Allerdings sind Hochstämmchen weniger langlebig und erntefreudig. Die Früchte von beiden sind im Gegensatz zur Erdbeere echte Beeren.

Wie alle Beerenobstsorten brauchen Stachelbeeren (Ribes uva-crispa) und Johannisbeeren nicht den vollen Lichtgenuss. Allerdings werden die Früchte umso süßer, je mehr Sonne sie während der Reifezeit bekommen. Schwarze Johannisbeeren (Ribes nigrum) vertragen mehr Schatten und rauere Gegenden als Rote und Weiße Johannisbeeren (Ribes rubrum), zu viel Hitze bekommt ihnen nicht. Johannis- und Stachelbeere sind selbstfruchtbar, tragen aber reicher, wenn eine zweite Pflanze anderer Sorte in der Nähe steht. Die ersten Sorten werden am Johannistag, also am 24. Juni, reif – daher der Name. Die einfachen und unkomplizierten Roten Johannisbeeren tragen oft schon im ersten Jahr nach der Pflanzung leckere Früchte. Früh geerntet, entwickeln sie eine belebende Säure. Reifen sie länger am Strauch, wird der Geschmack angenehm süß-aromatisch. Weiße Johannisbeeren sind etwas milder im Geschmack als die rotfrüchtigen. Die in der Tabelle auf > vorgeschlagenen Sorten sind Neuzüchtungen. Sie sind großfrüchtig, wachsen aufrecht und sind gesund im Wuchs, besser im Geschmack, tolerant gegen Mehltau. Schwarze Johannisbeeren sind wahre Vitamin- und Mineralstoffbomben mit kräftig-herbem Geschmack. Die Neuzüchtung bringt viel Süße gepaart mit ausgeprägtem Cassis-Aroma.

Durch Kreuzung von Schwarzer Johannisbeere mit Stachelbeere entstand die mehltauresistente großbeerige Jostabeere (Ribes x nidigrolaria), auch Jochelbeere genannt. Der selbstbefruchtende, dornenlose Kleinstrauch wird etwa zwei Meter hoch und breit. Es gibt Rote Johannisbeere und Gelbe Stachelbeere an einer Pflanze. Die Vierbeere® ist aus der Gold-Johannisbeere gezüchtet. Sie erfreut uns vier Mal im Jahr: Im April erscheinen ihre dekorativen, leuchtend gelben Blüten, die intensiv duften, im Hochsommer liefert sie einen reichen Fruchtertrag mit kräftig aromatischen Beeren, im Herbst bezaubert sie durch die rote Laubfärbung. Daher der Name.

Pflege: Das Pflanzgefäß sollte 30 Liter und mehr umfassen. Als Substrat eignet sich Bio-Gemüseerde. Wichtig ist, jährlich zu düngen mit Wurmhumus im Frühjahr – das fördert Wachstum, Bodenleben und Fruchtqualität – und regelmäßig zu gießen. Beide Beerenobstarten werden regelmäßig verjüngt durch einen kräftigen Rückschnitt Ende Februar bis März. Er sorgt für ausreichend neues und starkes Fruchtholz und unterstützt einen optimalen Ertrag. Rote und Weiße Johannisbeeren sowie Stachelbeeren fruchten am ein- und mehrjährigen Holz, Schwarze Johannisbeeren tragen ausschließlich am einjährigen Holz Früchte.

Weiße und Rote Johannisbeeren (nicht Schwarze) wie auch Stachelbeeren lassen sich als sogenannter Spindelstrauch, als Eintrieber, ziehen. Dazu schneiden Sie an einem normalen Strauch bis auf den kräftigsten Trieb alle anderen bodennah heraus. Dieser eine Trieb wird an einem dünnen Stab (Bambus oder Schnur von der Decke) fixiert. Er erreicht gut zwei Meter Höhe, da die ganze Kraft der Wurzeln nur in ihn geschickt wird. Neue, von unten herauswachsende Triebe schneiden Sie heraus. Wächst die Mittelachse über die Stablänge hinaus, kappen Sie sie einfach. Die aus dem Trieb herauswachsenden Seitenäste kürzen Sie Ende Februar/Anfang März auf 20 Zentimeter ein. An diesem kurzen Fruchtholz wachsen die Beeren. Nach vier bis fünf Jahren ist dieser Trieb erschöpft. Daher sollten Sie bereits im zweiten bzw. dritten Jahr nach der Pflanzung einen neuen kräftigen Trieb von der Basis heranziehen. Mit dieser kontinuierlichen Erziehung haben Sie eine kräftige und vitale Pflanze, die eine beeindruckende Fruchtqualität liefert. Spindelsträucher können ein-, zwei- oder dreitriebig gezogen werden, der Haupttrieb kann auch wie ein Bogen gezogen werden. Weil die Sonne die Triebe der Spindel optimal belichten kann, wachsen an ihr mehr und größere Beeren als an einem Strauch oder Hochstamm. Auch sind die Früchte süßer.

IMG

Bezaubernde Blüten und viele süße Früchte hat die Jostabeere. Sie ist die Lieblingsbeere meines Sohnes und wird auch von Vögeln gemocht.

Balkontaugliche Obstsorten

Voller Fruchtgenuss in Töpfen und Kübeln

Name

Sorten

Bemerkungen

Erdbeeren

‘Senga Sengana’

‘Mieze Schindler’

‘Mara des Bois’

‘Fraisonette®

‘Parfum® Ewigi Liebi®

‘Rügen’

‘Parfum® Freeclimber®

Double Pleasures® ‘standing Pink Wonder®

‘Parfum® Freejumper®

Double Pleasures® ‘hanging Pink Wonder®

mittelfrüh

spätreifend, Walderdbeeraroma

dauertragend, Walderdbeeraroma

dauertragend

dauertragend, Walderdbeeraroma

Monatserdbeere, alte Sorte von 1920

dauertragend, Kletter-Erdbeere

Kletter-Erdbeere, immertragende Zier-Erdbeere mit neonpinken Blüten

dauertragend, Hänge-Erdbeere

Hänge-Erdbeere mit dunkelrosa Blüten

Apfel-Säulenobst

‘Pomredrobust’

Malini® ‘Pronto®

Malini® ‘Subito®

Malini® ‘Mannequin’

Redini® ‘Cuckoo’

1,50 m

2 bis 2,50 m

2 bis 2,50 m

2,50 bis 3 m

2,50 bis 3 m, rotfleischig

Mini-Äpfel

Gullivers®

Maloni® ‘Sally®

1 x 0,80 m, kleinster Apfelbaum, den es derzeit gibt

Birnen-Säulenobst

‘Pirini Myway’

1,50 bis 2 m

Mini-Birnen

Pironi® ‘Little Sweety®

‘Joy of Kent’

1,50 m

1,50 m

Zwerghimbeere

‘Lowberry® Alltimer® Baby Dwarf®

‘Lowberry Little Sweet Sister’

‘Ruby Beauty’

ca. 50 cm, mindestens 10-Liter-Topf

ca. 80 cm

ca. 100 cm

Herbsthimbeere

‘Twotimer® Schlaraffia® Plentiful’

‘Autumn Bliss’

‘Fallgold’

110 bis 150 cm, mindestens 15-Liter-Topf

ca. 120 cm, Pflanzgerüst nötig

gelbe Früchte, alte Sorte

Sommer-
himbeere

‘Gelbe Antwerpener’

160 cm, alte Sorte, ohne Standhilfe und Schneiden

Stachelbeere

‘Easycrisp® Lady Late, Captivator’

‘Easycrisp® Madame Sanssouci’

‘Larell’

‘Easycrisp® Lady Sun’

dunkelrote Früchte, stachelarm

für Spindelerziehung

nur 1,20 m, rote Früchte, stachelarm

gelbe Früchte

Johannisbeere

‘Ribest® Violette®

‘Ribest® Blanchette®

‘Cassissima® Nimue®

rote Früchte

weiße Früchte

kompakter Wuchs, schwarze Früchte

cover

Impressum

 

© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2020

© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2020

Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung und öffentliche Zugänglichmachung, auch auszugsweise, sowie die Verbreitung durch Film und Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Zustimmung des Verlags.

 

Projektleitung: Cornelia Nunn

Lektorat: Angelika Lang

Bildredaktion: Esther Herr, Natascha Klebl (Cover)

Covergestaltung: independent Medien-Design, Horst Moser, München

eBook-Herstellung: Lena-Maria Stahl

 

Impressum_e

ISBN 978-3-8338-7445-1

2. Auflage 2020

 

Bildnachweis

Fotos: Cover: Lilli Erasin; Adobe Stock; Alamy Stock Foto: Premium Stock Photography GmbH; Zoonar GmbH; Petra Bauer; Atessa Bienhuels; Lars Baus; Stefanie Binder; Elke Borkowski/gardenpicturestock; Deaflora Aromagärtnerei; Gabriela Dietzsch; Marie Dreisam; Martin Egbert; Lilli Erasin; Flora Press: BIOSPHOTO/Yann Avril; Otmar Diez; Christine Ann Foell; gartenfoto.at; GWI; Martin Hughes-Jones; Yvonn König; Kubacsi; Daniela Kunze; Nature In Stock/Schulzwildlifeimages; Nova Photo Graphik; Redeleit & Junker/L. Redeleit; Derek St. Romaine; Visions; GAP Photos: FhF Greenmedia; John Glover; Dianna Jazwinski; Nicola Stocken; Graham Strong; Juliette Wade; Getty Images; Angelika Gruener; Katharina Heuberger; Susanne Hohmann; iStock; Isabel Jauernig; Dorothea Lang; mauritius images: GWI/Rita Coates; GWI/Liz Cole; Birgit Schattling; Sascha Singh/Borago.de; Shutterstock; Friedrich Strauss; Babette Wagner; Barbara Wasserhess; Gabriele Wimmer

Syndication: www.seasons.agency

GuU 8-7445 07_2020_01

 

Aktualisierung 2020/002

 

Unser E-Book enthält Links zu externen Webseiten Dritter, auf deren Inhalte wir keinen Einfluss haben. Deshalb können wir für diese fremden Inhalte auch keine Gewähr übernehmen. Für die Inhalte der verlinkten Seiten ist stets der jeweilige Anbieter oder Betreiber der Seiten verantwortlich. Im Laufe der Zeit können die Adressen vereinzelt ungültig werden und/oder deren Inhalte sich ändern.

 

Die GU-Homepage finden Sie im Internet unter www.gu.de

 

Impressum_e

www.facebook.com/gu.verlag

Logo

Garantie

Garantie

 

 

LIEBE LESERINNEN UND LESER,

 

wir wollen Ihnen mit diesem E-Book Informationen und Anregungen geben, um Ihnen das Leben zu erleichtern oder Sie zu inspirieren, Neues auszuprobieren. Wir achten bei der Erstellung unserer E-Books auf Aktualität und stellen höchste Ansprüche an Inhalt und Gestaltung. Alle Anleitungen und Rezepte werden von unseren Autoren, jeweils Experten auf ihren Gebieten, gewissenhaft erstellt und von unseren Redakteuren/innen mit größter Sorgfalt ausgewählt und geprüft.
Haben wir Ihre Erwartungen erfüllt? Sind Sie mit diesem E-Book und seinen Inhalten zufrieden? Haben Sie weitere Fragen zu diesem Thema? Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldung, auf Lob, Kritik und Anregungen, damit wir für Sie immer besser werden können. Und wir freuen uns, wenn Sie diesen Titel weiterempfehlen, in ihrem Freundeskreis oder bei Ihrem online-Kauf.

 

KONTAKT

GRÄFE UND UNZER VERLAG
Leserservice
Postfach 86 03 13
81630 München
E-Mail: leserservice@graefe-und-unzer.de

 

Telefon: 00800 / 72 37 33 33*
Telefax: 00800 / 50 12 05 44*
Mo-Do: 9.00 – 17.00 Uhr
Fr: 9.00 bis 16.00 Uhr (*gebührenfrei in D,A,CH)

Hinweis zur Optimierung

Unsere eBooks werden auf kindle paperwhite, iBooks (iPad) und tolino vision 3 HD optimiert. Auf anderen Lesegeräten bzw. in anderen Lese-Softwares und -Apps kann es zu Verschiebungen in der Darstellung von Textelementen und Tabellen kommen, die leider nicht zu vermeiden sind. Wir bitten um Ihr Verständnis.

IMG

Heidelbeere

Vaccinium corymbosum

IMG

Wuchs: 40–180 cm hoch. Frostharte Kulturheidelbeere. Strauch mit toller Herbstfärbung des Laubs. Selbstfruchtbar, eine zweite Pflanze erhöht den Ertrag.

Pflege: Heidelbeeren sind Heidekrautgewächse, deshalb ausschließlich saure Erde verwenden, z.B. Heidelbeer- bzw. Rhododendronerde – auf torffreie Erde achten. Das Pflanzgefäß sollte 15 l und mehr umfassen, am Boden eine Drainageschicht einbringen. Regelmäßig gießen, da Trockenheit nicht vertragen wird. Mulchen mit Rinde. Schnitt nach Bedarf, sind gut schnittverträglich.

Sorten: Kompakt und robust wachsend sind ‘Sunshine Blue’, ‘Lowberry® Little Blue Wonder’, ‘BrazelBerry® JELLY BEAN®’, ‘Blautropf®’. Ähnlich zu pflegende weitere Art: Vaccinium cylindraceum ‘Blautropf®’ mit hellroter Blüte, 60 cm.

IMG

Goji-Beere

Lycium barbarum

IMG

Wuchs: Bis 200 cm hoch. Winterharter Strauch mit überhängenden Zweigen, deshalb Anbau dreitriebig im Spalier. Selbstfruchtbar. Beeren Juli bis Oktober.

Pflege: Pflanzgefäß mit mindestens 15 l. Reichlich gießen. Im Juni düngen. Im Winter schneiden.

Sorten: Selektion aus 15 verschiedenen Ertragssorten: ‘TURGIDUS’ – gesund, früh, ertragreich, süß, fruchtig, robust und kompakt.

Verwendung: Superfrucht zur Gesundheitsvorsorge, Heilpflanze aus der TCM. Die äußerst wüchsige, invasive, aus Südwestasien und Südosteuropa stammende Wildpflanze Gemeiner Bocksdorn oder Wolfsdorn (Lycium barbarum) darf nicht in die freie Landschaft gepflanzt werden.

IMG

Brombeere

Rubus fruticosus

IMG

Wuchs: Bis 200 cm hoch. Winterharter Strauch mit rankenden Zweigen; bis auf die ‘Navaho’-Sorten und die Zwergsorten ist ein Spalier nötig.

Pflege: Brombeeren sind deutlich anspruchsloser als Himbeeren. Das Gefäß sollte 10 l und mehr umfassen. Mulchen. Im Frühjahr und zum Ende der Blüte düngen. Bei ‘Lowberry’ die alten Ruten im Februar/März auf etwa 20 cm zurückschneiden. Bei ‘BrazelBerry’ Formschnitt bei Bedarf nach der Ernte. ‘Original Navaho’ trägt an den Vorjahrestrieben – nach der Ernte Ruten abschneiden.

Sorten: Dornenlose Zwerg-Brombeeren bis 100 cm: ‘Lowberry® Little Black Prince®’, ‘BrazelBerry® Baby Cakes®’. ‘Original Navaho’, ‘Navaho® Summerlong®’. ‘Easy Tay Taybeere’ ist eine dornenlose Kreuzung zwischen Himbeere und Brombeere.