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Impressum

© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2020

© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2020

Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung und öffentliche Zugänglichmachung, auch auszugsweise, sowie die Verbreitung durch Film und Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Zustimmung des Verlags.

Projektleitung: Angelika Holdau

Lektorat: Silke Kluth

Covergestaltung: independent Medien-Design, Horst Moser, München

eBook-Herstellung: Lena-Maria Stahl

impressum ISBN 978-3-8338-7499-4

1. Auflage 2020

Bildnachweis

Illustrationen: Claudia Lieb

Fotos: Alamy; Alimdi; Arco Images; Bauer, Christine; Baumjohann, Dorothea; Becker, Jürgen; Bildagentur-online; Bildmaschine; Bildstelle; Biosphoto; Blickwinkel; Borkowski, Elke; Borstell, Ursel; Botanikfoto; Caro; Corbis; ddp; Dorling Kindersley; Ernst, Beat; F1online; Flora Press/Biosphoto; Flora Press/Diez; Flora Press/GAP; Flora Press/Living & More; Flora Press/Möhler; Flora Press/Noack; Flora Press/Practical Pictures; Flora Press/Schindler; Flora Press/Visions; Flowers and Green; GAP Photos; Garden Picture Library; Garden World Images; Das Gartenarchiv; Gartenfoto.at; Gassmann-Samentraum; Bildagentur Geduldig; Gerlach, Hans; Getty Images; Göhner, Manuela; Haas, Hansjörg; Henseler, Britta; Herwig, Modeste; Hokka, Leena; Imago; Interfoto; Jahreszeiten Verlag; Keystone; Kompatscher, Anneliese; Masterfile/Rick Gomez; Masterfile/Susan Findlay; Mauritius Images; Michael, Volker; 48 (Juust Wa‘k Wou, Kees Jacobse, Schoondijke, NL), (De Engelhoeve, Mike Leylant, Warmenhuizen, NL); MMGI/Andrew Lawson; MMGI/Bennet Smith; Marianne Majerus: (Design: Bunny Guinness), (Kasteel Hex, Belgien), (Design: Lynne Marcus); Naturbildportal; Nichols, Cliv; Nickig, Marion; Okapia; Pforr, Manfred; Picture Press; Plainpicture; PPW/Max Kohr; Prisma; Redeleit und Junker; Reinhard-Tierfoto; RHS/Philippa Gibson; Scharler-Biobauernhof; Schneider, Jutta und Michael Will; Schütz, Anke (Styling: Katrin Heinatz); Strauss, Friedrich; Teamworkpress; Timmermann, Annette; Vario; Visum; Wildlife; Your Photo Today; Zoonar

Syndication: www.seasons.agency

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FRÜHLING

Starten Sie jetzt in die neue Gartensaison durch. Draußen gibt es noch nicht so viel zu tun, sodass nun die richtige Zeit zum Planen Ihrer Beete ist.

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AUF DIE SAMEN, FERTIG, LOS!

Die ersten Sonnenstrahlen locken nicht nur Insekten und Knospen hervor, sondern auch die Besitzer von Gemüse- und Kräuterbeeten. Sie werden langsam unruhig, spüren ein gewisses Jucken in den Fingern und es drängt sie mit Macht nach draußen.

Im Februar oder März ist draußen im Garten noch nicht allzu viel zu tun. Die Wartezeit hat aber durchaus ihr Gutes: Sie haben nun die Muße, Ihre Beete zu planen. Wie viel Gemüse und Kräuter benötigen Sie überhaupt? Wie viel Platz steht zur Verfügung? Welche Kulturen wuchsen im vergangenen Jahr auf welchen Beeten? Welche Arten ergänzen sich gut? Diese Fragen beantworten Sie sich am besten anhand eines Planes oder einer Skizze Ihrer Gemüsegartenfläche (>).

Parallel dazu stehen die ersten gärtnerischen Tätigkeiten an: Ab Februar wachsen die Sämlinge wärmeliebender Gemüse auf der warmen Fensterbank heran (>). Erste Aussaaten im Frühbeet und Gewächshaus schließen sich an (>). Ab März/April kommen Samen und Jungpflanzen robuster Gemüsearten wie Knollenfenchel, Kohlrabi oder Kohl in die Beete (>). Im Haus überwinterte Kräuter werden langsam aus dem »Winterschlaf« erweckt, bei Bedarf umgetopft und ins Freie geräumt. Kräuterpflanzen im Garten wie z. B. Oregano oder Liebstöckel werden jetzt geteilt und neu eingesetzt.

Damit Ihre ersten Gemüse sicher und gut gedeihen, verderben Sie lästigen »Mitessern« mit Schneckenzäunen, Kulturschutznetzen und Pflanzenbrühen den Appetit (>). Und gegen Ende des Frühlings ernten Sie bereits den ersten Lohn für Ihren Einsatz: Neben den letzten Wintergemüsen, wie Grünkohl, Rosenkohl, Feldsalat und Winterpostelein, sorgen junge Kräuter, knackige Radieschen, würziger Rukola und süße Zuckerschoten für erste Ernteerfolge und frühlingsfrische Geschmackserlebnisse (>).

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GÄRTNERN MIT DER NATUR

BRAUCHTUM IM FRÜHLING

Selbst wenn es laut Kalender und Meteorologen-Ansagen noch Winter ist – sobald erste Schneeglöckchen neugierig ihre Köpfe aus dem Boden hervorstrecken, beginnt der Vorfrühling. Die erwachende Natur ist auch ein guter Anlass, draußen zu feiern.

ZEITRECHNUNG UND NATUR

Sie stimmen nicht immer überein. Deshalb sind für den Gärtner weniger die kalendarischen und meteorologischen, sondern vielmehr die phänologischen Jahreszeiten ausschlaggebend. Diese lassen sich aus den Entwicklungsstadien verschiedener Zeigerpflanzen ableiten. Sie können von Jahr zu Jahr und je nach Region variieren. Egal also, ob die Schneeglöckchen im Januar oder März blühen – mit ihnen beginnt der Vorfrühling. Sein Voranschreiten zeigen weitere Zwiebelblumen wie Krokusse an und an den Haselsträuchern erscheinen die männlichen Blütenstände als herabhängende Kätzchen. An den ersten warmen Tagen entlassen sie Schwaden von gelbem Blütenstaub. Wenn schließlich die pelzig-weichen »Palmkätzchen« der Salweide ebenfalls goldgelb bestäubt sind und zu blühen beginnen, neigt sich der Vorfrühling seinem Ende entgegen.

FÜR ALLES GIBT ES DIE RICHTIGE ZEIT

Aus diesen Beobachtungen entstand im 18. Jahrhundert der phänologische Kalender, an dem sich vor allem Bauern und Gärtner orientierten und der in vielen Bauernregeln seinen Ausdruck fand. Gärtnern auch Sie im Einklang mit diesen bewährten Erfahrungen! Achten Sie darauf, wenn in leuchtendem Signalgelb die Forsythien erblühen. Denn dann beginnt der Erstfrühling und mit ihm meist auch die ersten Arbeiten im Küchengarten. Früher Kohl, Kohlrabi und robuste Kräuter werden dann gepflanzt.

»Ist der Mai kühl und nass, füllt's dem Bauern Scheun' und Fass.«

Bauernregel

EIN STORCH BLEIBT SELTEN ALLEIN …

»Tierische« Frühlingsboten, wie die Zugvögel Storch, Star und Bachstelze, kehren nun aus ihren Winterquartieren zurück und halten nach Nistmöglichkeiten und Brutplätzen Ausschau. Warten Sie mit dem Aufstellen von Starenkästen nicht zu lange! Noch können die Singvögel in den kahlen Bäumen beobachtet werden, doch schon bald entfalten Birke, Rosskastanie und Rotbuche ihr Laub, der Ahorn blüht und auf den Wiesen sprießen die Gänseblümchen.

Unsere Großeltern beobachteten das Erwachen der Natur ganz genau, und sobald die Buchen grün wurden, holten sie die Steckzwiebeln hervor, um sie in die Erde zu bringen.

»IM MAI IST DER WINTER VORBEI«

Der Erstfrühling endet mit der Laubentfaltung von Linde und Ahorn. Fliederduft kündigt den Vollfrühling an. Meist ist das mitten im »Wonnemonat« Mai, wenn der Frühling in vollem Gange ist. Mitte des Monats ist »Stichtag« für alle empfindlichen Gartenkulturen: Nach den »Eisheiligen« (>) sollte die Gefahr drohender Spätfröste gebannt sein.

Auf den Beeten kann nun das ganze Sortiment an Gemüse, Salat und Kräutern gesät und gepflanzt werden. Das erste Grün der im März gesäten Möhren und Zwiebeln überzieht die Beete mit zartem grünem Schleier. Die Wiesen werden farbenfroher und grüner. An milden Tagen hört man fast »das Gras wachsen«.

JETZT GEHT DER FRÜHLING IN DIE VOLLEN!

Wenn in allen Gärten ringsum die Apfelbäume blühen, ist es Vollfrühling. Gartenbesitzer, die selbst Bienen halten oder einen Imker kennen, der seine Bienen in ihrem Garten platziert, sind jetzt deutlich im Vorteil.

Je mehr Bienen zur Blütezeit der Obstbäume unterwegs sind, umso mehr knackige Äpfel sind im Herbst zu erwarten. Auch die Himbeeren im Garten haben Blüten angesetzt und eindrucksvoll entfalten die Rosskastanien ebenso ihre großen Blütenkerzen. Der Gartenboden ist jetzt meist so weit aufgewärmt, dass Bohnen, Zucchini und Kürbis gesät und verschiedene Kräuter gepflanzt werden können.

Wenn schließlich die »Spätzünder« unter den Bäumen, Hainbuche und Eiche, sich als Letzte in Blätter hüllen, neigt sich der Vollfrühling seinem Ende entgegen.

AUFWÄRMEN IN DER FRÜHLINGSSONNE

Die frühlingswarmen Temperaturen im Freien heizen auch den Anzuchten im Gewächshaus kräftig ein. Von den wärmeliebenden Chilis, Paprika und Auberginen reichen meist einige Einzelexemplare. Säen Sie sie schon im zeitigen Frühling einzeln in kleine Töpfe und platzieren sie hell im unbeheizten Gewächshaus, dann haben sie beste Startchancen.

»Wenn die Störche ziehen, werden bald die Bäume blühen.«

Bauernregel

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Viele ländliche Regionen laden zum Kirsch- oder Apfelblütenfest. Machen Sie es ihnen doch einfach nach!

VIEL TANZ IN DEN MAI BRINGT DEN FRÜHLING SCHNELL HERBEI

Mit Freudenfeuern (Osterfeuer, Walpurgisfeuer) wird der Winter vertrieben, der Frühling mit ersten blühenden, grünenden Zweigen und Blumen begrüßt.

In der Kirche werden in der Osternacht Osterfeuer oder Osterkerzen entzündet und Speisen geweiht. In vielen christlichen Bräuchen rund ums Osterfest finden sich Elemente keltischer und germanischer Frühlingsfeste. So standen grüne Zweige, Eier, Hasen und Lämmer für die Fruchtbarkeit der wiedererwachten Natur.

In der letzten Aprilnacht entzündete man früher ein Mai- oder Walpurgisfeuer, tanzte »in den Mai« und holte den Maibaum aus dem Wald. Am 1. Mai wurde der prächtig geschmückte Baum, ursprünglich ein heidnisches Fruchtsbarkeitssymbol, im Dorf aufgestellt. Maitainz und Maibaum sind vielerorts heute noch üblich – nutzen auch Sie den »Wonnemonat« für erste Gartenfeste mit saisonalen Genüssen.

Ähnliche Bräuche gibt es auch um Pfingsten herum, wie das Pfingstfeuer oder das Schmücken der Häuser mit »Maiengrün« bzw. jungen Birkenzweigen. Auch das Lärmen und Schabernacktreiben in der Nacht auf Pfingstmontag, das böse Geister vertreiben soll, ist mancherorts üblich.

PALMKÄTZCHEN BRINGEN GLÜCK

Die Blütenkätzchen der Salweide erscheinen im zeitigen Frühling und sind traditioneller Schmuck bei Festen und Bräuchen. So auch zur Palmweihe am Sonntag vor Ostern. Da die im Mittelmeerraum als Sinnbild des Lebens geltende Palme hier nicht heimisch ist, werden stattdessen Weidenzweige oder »Palmkätzchen« zu Palmbuschen gebunden und geweiht. Diese trägt man an Stangen von der Kirche nach Hause und bewahrt sie auf, damit sie übers Jahr Glück bringen und Böses abwehren. Drohen Unwetter und Gewitter, verbrennt man die geweihten Zweige. Früher vergrub man Palmzweige mit den Schalen der Ostereier und Kohlen des Osterfeuers in den vier Ecken der Felder, um sie fruchtbar zu machen.

Schneiden Sie Weidenzweige mit Bedacht: Sie sind die erste, lebenswichtige Futterquelle im Jahr für Bienen, Hummeln und andere Insekten.

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Die reihenweise Bepflanzung mit Arten, die sich gegenseitig begünstigen, funktioniert auch auf den äußerst praktischen Hochbeeten.

Die Grundlagen der Beetplanung:

Säen & pflanzen Sie nach System

Im Küchengarten unserer Großeltern ging es meistens recht »geregelt« zu. Man säte und pflanzte Gemüse, Salate und Kräuter nicht »irgendwohin«, wo gerade noch ein Plätzchen frei war, sondern ging nach altüberlieferten Methoden vor. Schöpfen Sie aus diesem Erfahrungsschatz!

Das Wunderbare am Gemüse- und Kräutergarten ist, dass er sich Ihren Wünschen anpasst. Das beginnt bei seiner Größe. Soll Ihre Familie weitgehend aus dem eigenen Garten versorgt werden? Dann rechnen Sie etwa 40 m² Anbaufläche pro Person. Sollen nur einige Lieblingsgemüse kultiviert werden, planen Sie etwa 20–25 m² Gartenplatz pro Person ein. Diese Flächen teilen Sie in Beete ein. Nun wählen Sie aus dem Sortiment, was Ihnen »schmeckt«. Diese Liste ist die Basis für Ihren Anbauplan. Bauen Sie hierfür auf die jahrhundertelange Erfahrung früherer Gärtnergenerationen.

JEDER ART IHREN WOHLFÜHLPLATZ

Wer reich ernten möchte, sorgt dafür, dass es den Pflanzen gut geht. Jede Art hat dabei ihre eigenen Bedürfnisse: Wie hoch ist ihr Nährstoff- und Platzbedarf? Mit welchen Nachbarn oder Vorkulturen verträgt sie sich? Ein Anbauplan (>) hilft Ihnen, alle Ansprüche unter einen Hut zu bringen. Er beruht auf geschicktem Fruchtwechsel, auch Fruchtfolge genannt, sowie auf Mischkultur.

Nachhaltig gärtnern

Sammeln Sie die Samen von Bohnen, Erbsen, Chilis, Kürbis und Tomaten für die nächste Aussaat selbst! Dafür eignen sich vor allem ältere Gemüsesorten, deren Nachkommen – im Gegensatz zu F1-Hybriden – sortenecht fallen. Lassen Sie einfach die Samen einer gut ausgereiften Frucht trocknen. Von sehr fleischigen Früchten wie Tomaten legen Sie die Samen mitsamt dem sie umgebenden Fruchtfleisch einige Tage in eine Schale mit etwas Wasser ein. Anschließend die Samen waschen. Kühl und trocken lagern.

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Ein Gemüsebeet im Juni/Juli in drei aufeinanderfolgenden Jahren: 1 Möhre, 2 Zwiebel 3 Kohlrabi, 4 Pflücksalat, 5 Rote Bete, 6 Buschbohne, 7 Endivie

Immer schön der Reihe nach

Unsere Gemüse- und Kräuterarten gehören unterschiedlichen Pflanzenfamilien an. Häufig »vertragen« sich Pflanzen derselben Art oder Familie (ab >, Porträts) nicht allzu gut. Auch zwischen einzelnen Arten kommen Unverträglichkeiten vor, z. B. zwischen Erbsen und Zwiebeln. Werden Gemüse, die sich nicht »grün« sind, ein oder mehrere Jahre nacheinander auf demselben Beet angebaut, wachsen sie schlechter und bringen weniger Ertrag. Als Auslöser dafür gelten Wurzelausscheidungen, Pflanzenrückstände und andere Stoffwechselprodukte im Boden. Diese negativen Einflüsse können Sie durch Fruchtwechsel weitgehend ausschalten: Pflanzen, die sich nicht vertragen, werden erst nach drei oder vier Jahren wieder am selben Platz im Garten angebaut.

Auf gute Nachbarschaft im Gemüsebeet

Erfreulicherweise gibt es auch das Gegenteil: Zum Beispiel gelten Buschbohnen und Kohlrabi oder Kopfsalat und Möhren als »gute Nachbarn«. Sie schützen und fördern sich gegenseitig, wenn sie nacheinander oder nebeneinander im Beet stehen. Das im biologischen Pflanzenbau entwickelte Prinzip der Mischkultur (>, Tabelle) macht sich diesen Aspekt bei der Platzvergabe auf den Gemüse- und Kräuterbeeten zunutze.

Von Vielfraßen und Hungerkünstlern

Ein letzter Faktor ist der Nährstoffbedarf der Gemüse- und Kräuterarten. Sie lassen sich gemäß ihres »Hungers« in Stark-, Mittel- und Schwachzehrer einteilen (ab >, Porträts). Bei ausgewogenem Fruchtwechsel lösen sich die Kulturen in aufeinanderfolgenden Jahren auch entsprechend ihres Nährstoffbedarfs ab (>). So schließen sich idealerweise Schwach- bzw. Mittelzehrer an stark zehrende Arten an. Nach sehr »hungrigen« Gemüsen wie Kohl, Gurken, Zucchini, Tomaten und Sellerie kommen »bescheidenere« wie Spinat, Zwiebeln, Paprika, Kohlrabi sowie Mangold und/oder die sehr anspruchslosen Erbsen, Bohnen, Radieschen und Küchenkräuter ins Beet.

Klingt kompliziert? Fangen Sie einfach an und folgen Sie den Schritten der Beetplanung (>). Erstellen Sie eine Liste der gewünschten Arten und ordnen Sie ihnen jeweils die Verträglichkeiten und den Nährstoffbedarf zu.

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Solange die Zwiebeln wenig Platz brauchen, können Sie Radieschen als »Lückenfüller« dazwischen säen.

Im Wechsel der Jahreszeiten:

So tüfteln Sie optimale Beete aus

Lassen Sie Ihren Gemüsegarten doch zunächst einmal auf dem Papier entstehen. Dabei können Sie für eventuelle Anpassungen und Korrekturen ganz einfach den Radiergummi benutzen. Durch diese Vorgehensweise ist Ihnen der spätere Erfolg auf dem Beet um einiges sicherer!

Ihre Wunschliste mit den nach Verträglichkeiten, Unverträglichkeiten und Nährstoffbedarf geordneten Gemüsen und Kräutern ist fertig Nun folgt der Anbauplan. Dabei handelt es sich um eine Skizze Ihrer gesamten Anbaufläche mit den einzelnen Beeten. Sie zeigt, wann welche Arten wo gesät, gepflanzt und geerntet werden.

DAS BEET IM VERLAUF DER SAISON

Um die Beete ganzjährig optimal zu nutzen, überlegen Sie, welche Gemüse sich darauf abwechseln bzw. aufeinander folgen sollen. Das ist am Anfang etwas knifflig. Doch die Tüftelei macht Spaß! Behalten Sie alljährlich Ihre Aufzeichnungen zur Bepflanzung. Mit diesen Erfahrungen fällt Ihnen die sinnvolle Anbauplanung leichter.

Die Haupt- und Nebenrollen der Kulturfolge

Neben Fruchtwechsel und Mischkultur ist die Kulturdauer für die Planung wichtig. Bei Salaten z. B. beträgt sie nur einige Wochen. Um die Abfolge der Arten auf einem Beet leichter planen zu können, teilt man sie in Haupt-, Vor-, Zwischen- und Nachkulturen ein. Notieren Sie also zu jedem Gemüse noch dessen Aussaat-, Pflanz- und Erntezeit. Das zeigt, wie lange sie die Beetfläche belegen. Als Hauptkultur bezeichnet man jene Pflanzenarten, die das Beet am längsten beanspruchen, z. B. Sellerie. Als Vorkultur dafür eignet sich Kohlrabi: Er reift im Frühling vor der Hauptkultur heran.

Lassen Sie zwischen den Kohlrabireihen ausreichend Platz. Später pflanzen Sie dorthin den Sellerie. Bis zu dem Zeitpunkt, wenn der Sellerie mehr Platz benötigt, wird der Kohlrabi bereits geerntet. Zwischen den Reihen des langsam wachsenden Selleries bleibt über den Sommer genügend Raum für eine Zwischenkultur. Dafür sind Radieschen ideal, die nur sechs Wochen bis zur Ernte brauchen. Im Spätsommer oder Herbst, wenn die Hauptkultur zur Ernte ansteht, entsteht auf dem Beet wieder Platz für eine Nachkultur wie Feldsalat.

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In die Beetskizze tragen Sie ein, welche Kulturen sich im Laufe eines Jahres abwechseln. Das Beet wird nacheinander viermal bepflanzt (März/April, Mai, Juni/Juli, August/September).

Das volle Programm – Schritt für Schritt

Mit Ihrer Wunschliste der Gemüse und Kräuter und deren jeweiligen Vorlieben machen Sie sich Schritt für Schritt an die konkrete Planung der einzelnen Beete.

Weniger Arten – vereinfachter Plan

Wenn Sie nur wenige Gemüse kultivieren, wird die Beetplanung leichter. Teilen Sie Ihre Anbaufläche in zwei gleich große Parzellen. Auf der einen Hälfte bauen Sie Starkzehrer an, auf der anderen Mittel- und Schwachzehrer. Dann brauchen Sie den Nährstoffbedarf nicht einzubeziehen und können sich auf Kulturfolge sowie Mischkultur konzentrieren. Im Folgejahr tauschen Sie die Parzellen. Nun verteilen Sie auf Ihrem Plan alle gewünschten Arten auf die einzelnen Beete. Notieren Sie sich zu den einzelnen Gemüse- und Kräuterarten die jeweiligen Pflanzenfamilien und wechseln Sie in den drei oder vier folgenden Jahren die Belegung der Beete der Fruchtfolge entsprechend ab.

Das gewisse Extra für den Nachwuchs

Wenn Sie Platz haben, lohnt sich ein Saatbeet zur Vorkultur. Dort säen Sie z. B. Kohl, Sellerie oder Mangold in Reihen aus. Sind sie kräftig genug, dürfen sie auf die eigentlichen Gemüsebeete umziehen.

Biologisch gärtnern

Ein Hochbeet ist bequem zu bearbeiten und liefert bis dreimal so viel Ertrag wie ein Bodenbeet, weil es sich schnell erwärmt. Den Mutterboden etwa zwei Spatenstiche tief ausheben und einen etwa 80 cm hohen Holzrahmen darum bauen. Lagenweise mit Laub, zerkleinertem Hecken- oder Strauchschnitt, Rasensoden und Kompost-Erde-Gemisch befüllen.

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Sind die Jungpflanzen groß genug, werden sie pikiert, d. h. vorsichtig in größere Töpfe gesetzt.

Frühstart auf der Fensterbank:

Manche Gemüse brauchen Vorsprung

Wegen der Kälte ist im zeitigen Frühling draußen noch kaum ans Aussäen zu denken. Im warmen Zimmer dafür umso mehr. Bei dieser Vorkultur ziehen Sie die ersten Gemüse- und Kräuterpflänzchen heran. Diese wandern in den Garten, sobald die Temperaturen verträglich sind.

Einige Kräuter und Gemüse brauchen zum Saisonbeginn einen Vorsprung. Sonst dauert es einfach zu lange, bis man sie ernten kann. Obendrein reifen manche dann bis zum Winter schlecht aus. Geben Sie sich damit nicht zufrieden: Ziehen Sie diese Arten einfach vor.

KANDIDATEN FÜR DIE FENSTERBANK

Tomaten und Auberginen sind Beispiele für Gemüse, die ursprünglich aus klimatisch günstigeren Gebieten stammen. Dort fällt das Thermometer nie in den Minusbereich. Entsprechend dürfen diese Gemüse sicherheitshalber erst ins Freie, wenn mit Gewissheit keine Fröste mehr drohen, also ab Anfang/Mitte Mai. Auch Arten mit langer Kulturzeit wie Kohl oder Sellerie sind dankbar für einen »Vorsprung«. Beide Gruppen ziehen Sie besser auf der warmen Fensterbank vor. Für diese Starthilfe eignet sich ein heller Platz an einem Ost- oder Westfenster bei einer Raumtemperatur von 18 °C bis 20 °C.

Alles zu seiner (Aussaat-)Zeit

Ein Vorziehen am warmen Fensterbrett ist bei Paprika, Tomaten, Auberginen, Zucchini, Gurken, Kürbis, Sellerie, Bohnen oder Basilikum zu empfehlen. Bei den äußerst langsam wachsenden Paprika und Auberginen beginnen Sie schon etwa Mitte Februar mit der Aussaat. Mit Tomaten warten Sie besser bis etwa Mitte März. Sie werden sonst schnell zu lang- und dünntriebig. Ebenfalls ab März folgen Aussaaten von Basilikum, Kürbis und Artischocke. Im April werden noch Zucchini, Gurken, Sellerie und Bohnen am warmen Fensterbrett herangezogen. Auch Salate und Gartenkresse für die Kultur unter Glas (>) können Sie schon vorziehen.

Schalen und Töpfe als »Anzuchtbeete«

Als Aussaatgefäße eignen sich flache Saatschalen aus Holz, Styropor und Kunststoff, Ton- und Kunststofftöpfe, kompostierbare Jiffy-Pots aus Torf und Zellulose sowie Quick-Pots bzw. Multiplatten mit vielen Vertiefungen. Preiswerter sind Eierkartons, selbst gefaltete Töpfe aus Zeitungspapier (Anleitung im Internet) und Joghurtbecher mit Abflussloch.

Verwenden Sie spezielle Anzuchterde. Sie ist sehr fein, sodass die Keimlinge schnell Fuß fassen. Zudem enthält sie keinen Dünger, der sonst die jungen Wurzeln leicht verbrennen würde. Es gibt inzwischen hochwertige torffreie (Bio-)Aussaaterde, die Sie guten Gewissens verwenden können.

Für die Aussaat (>) füllen Sie die Erde bis etwa 1 cm unter den Rand in die Gefäße und drücken sie leicht an. Von Zucchini, Gurke und Kürbis geben Sie jeweils einen Samen in einen Topf mit 6–8 cm Durchmesser; von Bohnensamen 1–3 Stück pro Topf. Tomatensämlinge gedeihen einzeln gut in Jiffy-Pots oder Eierkartons. Basilikum-, Kresse-, Sellerie- oder Salatsamen streuen Sie in Saatschalen, Multiplatten oder größere Töpfe.

Von Licht- und Dunkelkeimern

Die Samentüte verrät, ob es sich bei den Arten um Licht- oder Dunkelkeimer handelt. Lichtkeimer, wie Basilikum, Kopfsalat und Sellerie, streuen Sie nur aus und drücken sie leicht auf der Erdoberfläche an. Dunkelkeimer dagegen bedecken Sie mit einer Schicht Erde, etwa so hoch, wie sie dick sind.

Nachhaltig gärtnern

Ihre eigene Aussaaterde stellen Sie folgendermaßen her: Gut abgelagerten Kompost und Gartenerde (oder »Maulwurfhügel-Erde« von der Wiese!) 1:1 mischen und durch ein feines Sieb schütten. In einem gut verschlossenen, alten Kochtopf bei 120 °C etwa 30 Minuten im Backofen sterilisieren. Das beugt Pilzkrankheiten oder Unkrautbefall vor. Im Verhältnis 1:2 feinen Sand dazumischen. Abgekühlt verwenden.

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Säen Sie große Samen wie Bohnen einzeln. In Eierkartons oder aus Zeitungspapier gefalteten Töpfchen gedeihen sie gut.

Gut »behütet« vom Samen zur Pflanze

Nach der Aussaat gießen Sie die Saaten vorsichtig mit einer kleinen Gießkanne mit feiner Tülle oder einer Sprühflasche an. Weiterhin stets leicht feucht halten. Unter einer Abdeckung aus transparenter Folie oder einer Glasscheibe entsteht hohe Luftfeuchtigkeit, welche die Samen gleichmäßiger keimen lässt. Praktischer sind »Zimmergewächshäuser« aus Kunststoff mit passender Abdeckhaube.

Nach den zwei ungeteilten Keimblättern erscheinen in 3–6 Wochen die ersten für die jeweilige Art typischen Laubblätter: Zeit, die Abdeckung wegzunehmen und die dicht wachsenden Jungpflanzen in größere Gefäße umzusetzen. Profis nennen das »pikieren«. Mit einem Holzstäbchen heben Sie die Pflanzen mit möglichst vielen Wurzeln aus der Erde. Vereinzeln Sie sie in mit Erde gefüllte Töpfe von etwa 6 cm Durchmesser oder in Quick-Pots. Ungefähr ab Mitte Mai beziehen die vorgezogenen Pflanzen ihre Plätze auf den Beeten im Garten, im Frühbeet oder im (ungeheizten) Gewächshaus.

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Einfache Frühbeete mit einer transparenten Abdeckung lassen sich vielfältig für den Anbau nutzen. Sie schützen das Gemüse vor kalten Temperaturen. Zum Lüften sollten die Fenster leicht zu öffnen sein.

Ein Fall für Gewächshaus oder Frühbeet:

Gemüseanbau rund ums Jahr

Wenn der Platz für ein einfaches, unbeheiztes Gewächshaus, ein Frühbeet oder selbst einen Folien- oder Vliestunnel ausreicht, lohnt sich deren Anschaffung. Im Frühling bieten sie Ihnen mehr Möglichkeiten für die Anzucht. über den Sommer ziehen wärmeliebene Gemüse ein.

Unter Glas und Folie herrschen optimale Bedingungen für Gemüse- und Kräutersämlinge sowie -jungpflanzen. Dort gibt es mehr Platz zum Vorziehen als auf der Fensterbank und die Pflanzen freuen sich über das Plus an Wärme. Gewächshäuser können Sie überdies rund ums Jahr nutzen.

MEHR FLÄCHE FÜR DIE VORKULTUR

Wahrscheinlich merken Sie schnell, dass es auf Ihren Fensterbänken für die Vorkultur zu eng wird. Wohl dem, der im Garten Platz für ein Gewächshaus hat. Sollte Ihnen weniger Raum zur Verfügung stehen, versuchen Sie es stattdessen mit einem Frühbeet, das es im Gartencenter als Bausatz gibt. Alternativ spannen Sie Folie oder Gärtnervlies in Form eines Tunnels über gebogene Drahtbügel.

Prima Klima für den Nachwuchs

Erwärmte und mit Feuchtigkeit gesättigte Luft, wie sie unter Glas oder Folie entsteht, schafft für Sämlinge und Jungpflanzen die besten Wachstumsverhältnisse. Sie gedeihen gleichmäßig, werden kräftig und gesund. Witterungseinflüsse, wie ein Kälteeinbruch, Dauerregen, Wind und Gewitter, können ihnen nichts anhaben. Im zeitigen Frühling bekommen unter Glas, Folie oder Vlies ausgepflanzte oder gesäte Kulturen einen zeitlichen Vorsprung vor Salat und Gemüse im Freiland. Später, im Mai/Juni, dient ein Gewächshaus, Frühbeet oder Tunnel als Anzuchtstation für Folgesaaten. Saatschalen, z. B. mit Salat, bleiben in diesem Fall allerdings nur so lange unter Glas und Folie, bis die Pflanzen gleichmäßig aufgegangen sind und, nach den typischen Keimblättern, das erste echte Paar Laubblätter gebildet haben. Dann ist es Zeit, die vorgezogenen Pflänzchen auf Beete im Freien zu setzen.

Frische Luft und mittlere Temperaturen

Mehltau und andere Pilzkrankheiten fühlen sich bei hoher Luftfeuchtigkeit wohl. Um einem Befall vorzubeugen, lüften Sie Gewächshaus und Frühbeet bei milderen Temperaturen regelmäßig. Sobald kein Frost mehr droht, können Sie die Klappen auch nachts offen lassen. Vlies- und Folientunnel öffnen Sie zu diesem Zweck an den Enden oder Sie schieben Vlies und Folie an den Seiten nach oben.

Das ständige Öffnen und Schließen der Gewächshausklappen können Sie automatischen Lüftungsvorrichtungen überlassen. Im Fachhandel gibt es Fertigbausätze, womit sich fast alle Modelle auch im Nachhinein ausstatten lassen.

Bei intensiver Sonneneinstrahlung oder an einem sehr sonnigen Standort kann es trotz Lüftens zu warm werden. Dagegen hilft, das Gewächshaus mit Schilfmatten oder Schattiergewebe abzudecken. Zu viel Schattierung bringt bei manchen Pflanzen allerdings auch Nachteile mit sich: Viele Salatarten speichern, wenn sie wenig Licht abbekommen, verstärkt Nitrat in ihren Blättern.

Beim Verzehr kann dieser Stoff zu gesundheitsschädlichen Nitrosaminen umgewandelt werden. Beugen Sie dem einfach vor, indem Sie Salate unter Glas, Folie oder Vlies vorzugsweise nachmittags ernten: Sie enthalten dann besonders wenig Nitrat, denn eine Nitratanreicherung erfolgt nachts.

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Auch als Anzuchtstation für beispielsweise Gurken, Zucchini oder Kohlrabi ist ein Gewächshaus ideal.

Gesunder Nachschub zu jeder Jahreszeit

In Gewächshaus, Frühbeet oder Tunnel können Sie nahezu den ganzen Winter hindurch bis etwa Ende Februar/Anfang März einiges an Gemüse und Salat ernten. Besonders gut eignen sich spezielle Züchtungen für diese Bedingungen. Dazu gehören überwinternder Feldsalat, wie die Sorten ›Dunkelgrüner Vollherziger‹ oder ›Vit‹, frostharte Spinatsorten, z. B. ›Medania‹ oder ›Matador‹, Winterpostelein oder Rukola. Haben sich die Beete schließlich geleert, lockern Sie den Boden und glätten ihn mit dem Rechen. Bereits ab Februar/März zieht nämlich dann schon wieder frisches Grün ein.

Von vielen Arten gibt es speziell fürs Gewächshaus geeignete Sorten. Dazu zählen Kopfsalate wie ›Larissa‹, ›Briweri‹ oder ›Merveille des quatre saisons‹, Eissalat ›Stylist‹, Eichblattsalat ›Smile‹, Pflücksalat ›Lollo rosso Solmar‹ sowie Radieschen ›Knacker‹, frühe Rettiche, z. B. ›Neckarruhm‹ oder ›Ostergruß rosa‹ und violetter Kohlrabi wie ›Blaro‹ oder ›Azur‹. Ab Ende April/Anfang Mai verwandelt sich das Gewächshaus in eine lauschige Sommerresidenz für wärmebedürftige Gemüsearten wie Tomaten, Paprika und Auberginen.

Etwa ab Mitte/Ende Mai kommen dann noch vorgezogene Salatgurken dazu. Leiten Sie diese an einer Schnur nach oben (>), dann wird es auch dem übrigen Gemüse nicht zu eng. Sind die Sommergäste im Herbst müde geworden, säen Sie schon wieder Feldsalat & Co., und der Zyklus beginnt von vorne.

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So steht Ihr Gemüse bald in Reih und Glied: Spannen Sie eine Schnur, die die späteren Gemüsereihen markiert, und säen an ihr entlang aus. So verfahren Sie auch mit jeder weiteren Aussaatreihe, dann wird alles schön gerade.

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Ebenso verfahren Sie beim Einsetzen von Gemüsenachwuchs wie etwa Kohlrabi, Rote Bete oder Mangold: Heben Sie entlang einer Pflanzschnur für jedes Exemplar ein eigenes Pflanzloch aus.

Jetzt geht's los:

Endlich startet die Freiluftsaison!

Mit den ersten frühlingswarmen Sonnentagen werden Gärtner unruhig: Ob man vielleicht schon mit dem Säen und Pflanzen erster Kulturen im Garten beginnen kann? Die zauberhaften Schneeglöckchen verraten Ihnen: Sobald sie im Februar/März voll erblüht sind, ist es so weit.

Wie Sie bereits von der Aussaat auf der Fensterbank (>) wissen, stammen die bei uns angebauten Kräuter und Gemüse ursprünglich aus unterschiedlichen Regionen bzw. Klimazonen. Um im Freien gut durchstarten zu können, sind diese Pflanzen auf bestimmte Mindesttemperaturen angewiesen.

IDEALE SAAT- UND PFLANZTERMINE

Je früher Sie säen, desto früher können Sie ernten – natürlich mit Einschränkungen: Im zeitigen Frühling drohen immer noch Kälteeinbrüche, Nachtfröste, ja gelegentlich sogar einzelne verspätete Schneefälle. Doch so manche robuste Gemüseart steckt das weg. Gewusst, welche!

Stellen Sie vor der Aussaat unbedingt sicher, dass der Boden nicht mehr gefroren ist, was selbst bei mildem Wetter in dieser Jahreszeit durchaus noch der Fall sein kann.

Je schwerer und feuchter der Boden ist, desto länger dauert es, bis er ausreichend abgetrocknet und gleichmäßig warm geworden ist – ein wichtiger Erfolgsfaktor für die Keimung der Samen. Bei schweren, fetten Lehmen (>) müssen Sie sich daher mit dem Aussäen etwas länger gedulden als bei leichten, eher sandigen Gartenböden.

Bei Kälteeinbrüchen oder Nachtfrösten schützen Sie Ihre Aussaaten und Keimlinge mit einer Abdeckung aus Folie oder Gärtnervlies.

Von robusten und weniger robusten Typen

Je nach ihrer Kälteempfindlichkeit säen Sie die jeweiligen Gemüsesorten (>) nach und nach aus.

Die Pflanzsaison im Garten beginnt!

Für die ersten Pflanzungen im Freiland (>) sollte der Boden frostfrei und etwas aufgewärmt sein. Am Fenster vorgezogene oder gekaufte Jungpflanzen von Fenchel, Kopfsalat, Kohlrabi oder Kohl ziehen ab März/April in die Gartenbeete um. Auch die Steckzwiebelchen kommen jetzt in die Erde. Später liefern sie das Material für prächtige Zwiebelzöpfe zur dekorativen Lagerung.

Stecken Sie die Zwiebelchen gerade so tief, dass die Spitzen nicht mehr aus dem Boden hervorschauen – dann kommen Vögel und Regenwürmer (!) gar nicht erst in Versuchung, die Zwiebelchen wieder herauszuziehen.

Altes Wissen

Gefräßige Schnecken hielten unsere Großmütter von jungem Gemüse fern, indem sie Rhabarberblätter im Garten auslegten. Da sich Schnecken tagsüber gerne an kühlen, feuchten Plätzen verstecken, kann man sie morgens von der Unterseite der Blätter absammeln.

Gibt es noch einmal Frost oder nicht?

Die Eisheiligen – das sind die Namenstage verschiedener Heiliger vom 11. bis 15. Mai – sollte man laut altem Volksglauben abwarten, bevor man frostempfindliche Gemüse wie z. B. Tomaten, Gurken oder Zucchini und Kräuter ins Freie sät oder pflanzt. Angeblich drohen erst dann keine Nachtfröste mehr.

Da das Wetter, auf ganz Deutschland bezogen, großen regionalen Schwankungen unterworfen ist, kann diese Regel nicht immer auf die einzelnen Gebiete übertragen werden.

Wenn Sie jedoch auf Nummer sicher gehen wollen, warten Sie besser auch heute noch bis Mitte/Ende Mai, bevor Sie Lauch, Zucchini, Sellerie, Artischocke und Kürbis in die Gemüsebeete pflanzen. Behalten Sie dabei stets den örtlichen Wetterbericht im Auge!

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Pflanzenhauben schützen einzelne Salatpflanzen vor Schnecken. Wichtig ist der Schutz vor allem nachts. An sehr sonnigen Tagen wird der Salat besser aufgedeckt.

Wehret den Anfängen:

Schutz vor »Mitessern« zahlt sich aus!

Eine alte Gärtnerweisheit besagt, dass man die Beete in den ersten Wochen der Saison in Schuss halten muss. Haben sich die Pflanzen einmal etabliert, passiert nicht mehr viel, was die Ernte gefährdet. Kulturschutznetze, Schneckenabwehr & Co. sind dabei eine große Hilfe.

Aller Anfang ist gut – wenn Sie Ihr junges Gemüse dabei ein wenig unterstützen. Die Pflänzchen sind eben noch sehr zart und wenig wehrhaft. Und leider locken die warmen Temperaturen sonniger Frühlingstage auch die ersten ungebetenen Gäste in den Garten. Je früher Sie eingreifen, desto besser!

VORBEUGEN UND AUSTRICKSEN

Lassen Sie sich von Schnecken, Schmetterlingen und Blattläusen auf gar keinen Fall um Ihren Genuss bringen! Mit altbewährten Tricks und Kniffen halten Sie die Plagegeister von Ihren Schützlingen fern oder verderben ihnen nachhaltig den Appetit daran.

Das Motto im Frühling: Schnecken raus!

Die nur 2 cm kleinen graubraunen Ackerschnecken schlüpfen bereits sehr früh aus ihren Eiern. Diese überwintern in Hohlräumen des Bodens. Durch regelmäßiges Hacken und Rechen halten Sie die Bodenoberfläche immer feinkrümelig und zerstören somit Hohlräume und Eier. Alternativ verdichten Sie den Boden etwas mit einem Brett oder einer kleinen Walze.

Für besonders schneckengefährdete Pflanzen lohnt es sich, in Schneckenzäune aus Metall oder Kunststoff zu investieren. Der Fachhandel bietet verschiedene Modelle an. Sammeln Sie aber vor der Umzäunung der Beete unbedingt die darin vorhandenen Schnecken ab. Hilfreich sind hierbei Lockmittel wie etwa halbierte Kartoffeln oder auch Bierfallen.

Feine Netze gegen fiese Falter

Kommen Sie Gemüsefliegen und Schadschmetterlingen an Rettich, Radieschen, Kohlgewächsen, Zwiebeln, Lauch oder Möhren mit entsprechenden Maßnahmen doch einfach zuvor!

Legen Sie dazu ab April/Mai feinmaschige Kulturschutznetze oder Gartenvliese locker auf die Jungpflanzenbeete auf. Sie lassen Licht und Wasser durch, halten die Schädlinge aber ab. Sichern Sie die Netze am Rand mit Steinen oder Ähnlichem. Für höhere Gemüse können Sie die Gewebe wie einen Folientunnel über gebogene Drahtstäbe spannen.

Altes Wissen

Bei der Bodenlockerung untergemischter Kalk regt die Aktivität der Bodenlebewesen an: Bei höheren pH-Werten haben sie bessere Bedingungen als bei niedrigen. Ein echter Vorteil für Frühgemüse, denn die »Arbeit« erzeugt – ähnlich wie im Kompost oder Hochbeet – Wärme.

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Den Wurzelballen kräftiger Thymianpflanzen teilen Sie von Hand oder mit einem scharfen Messer.

Keine Chance für Läuse & Co.

Den sich im Frühling rasch vermehrenden Blattläusen rücken Sie am besten mit einer Brühe aus Rhabarberlaub zu Leibe.

Schneiden Sie 500 g frische Blätter klein. 24 Stunden in 3 l Wasser einweichen, aufkochen und etwa 15 Minuten lang leise köcheln lassen. Abgesiebt und abgekühlt, spritzen Sie befallene Pflanzen mehrmals hintereinander mit der unverdünnten Brühe.

Auch Brennnesseljauche verdirbt lästigen Insekten ganz und gar den Appetit:

1 kg zerkleinertes Brennnesselkraut (vor der Blüte!) mit 10 l Wasser ansetzen und 12–20 Tage vergären lassen. Im Verhältnis 1:20 mit Wasser verdünnen und über die Pflanzen spritzen bzw. Jungpflanzen damit gießen.

SONDERBEHANDLUNG FÜR KRÄUTER

Viele Küchenkräuter sind mehrjährig. Um gesund zu bleiben, bedürfen sie jetzt einer Fitnesskur.

Bringen Sie Schnittlauch & Co. in Bestform!

Kurz vor dem Austrieb im März/April schneiden Sie Kräuter wie Lavendel, Thymian, Salbei, Ysop und Bergbohnenkraut um ein Drittel bis die Hälfte zurück. So bleiben sie kompakt. Etwa ab April graben Sie Pfefferminze, Zitronenmelisse, Liebstöckel, Schnittlauch oder Estragon aus, um sie mit dem Spaten oder der Grabegabel zur Vermehrung zu teilen.

Im Haus überwinterte Arten, wie Rosmarin und Lorbeer, räumen Sie ab Mitte/Ende Mai ins Freie. Auf Schädlinge kontrollieren und kranke oder zu lang gewordene Triebe zurückschneiden. Topfen Sie zu groß gewordene Pflanzen um. Halten Sie zudem Vlies für Frostnächte bereit.