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DER SCHNELLE NÄHKURS MIT ONLINETUTORIALIM HANDUMDREHENKARIN ROSER
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Die Schnittmuster und Videos zu diesem Buch stehen in der TOPP Digitalen Bibliothek unter www.topp-kreativ.de/digibib nach erfolgter Registrierung zum Ausdrucken bereit. Den Freischalte-Code finden Sie im Impressum.
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„Die Nähmaschine ist eines
der wenigen nützlichen Dinge,
die jemals erfunden wurden.“
Mahatma Gandhi
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IM HANDUMDREHENKARIN ROSERDER SCHNELLE NÄHKURS MIT ONLINETUTORIAL
Nähmaschine, Wkzeug und Matialien10 Die Nähmaschine12Nähmaschinennadeln14Spulen14Nähmaschinenfüße16 Wichtige Maschinenstiche17 Nützliche Utensilien18Overlockmaschine20 Unentbehrliche Helfer24Verschlüsse26 Stoffbezogene Knöpfe27 Klebe- und Fixierhilfen28 Bänder und Borten29Nähfaden30 Einlagen und Vliese31Stoffverbrauch32 Kleine StoffkundeNähen - die einzelnen Schritte36Stoffzuschnitt38 Zugaben und Markierungen übertragen40 Verstärken mit Vlieseinlage41 Fixier- und Heftmethoden42 Maschine vorbereiten44 Einfache Naht47 Nahtzugaben beschneiden, bügeln und versäubern50 Säume nähenSpezielle Nähtechniken54 Aufgesetzte Taschen55Reißverschluss58KnopflochundKnopf60Applizieren62Tunnelzug-Verschluss63Kräuseln64 Bänder nähen65 Taschenecken nähen66 Stoffteile verstürzen68Handstiche71Maßtabelle72 Jersey verarbeiten74 Jersey mit der Maschine nähen76 Abschlüsse für JerseyNähideen82Täschchen84 Kissenhüllen mit variablen Details86 Turnbeutel für Groß und Klein88 Praktische Körbchen90Umhängetasche92 Kleiner Geldbeutel94 Utensilo zum Hängen96 Flauschteppich „Wolke“97 Runde Tischsets98Lese- und Relaxkissen99Wohlfühlhose100 Mützen für die ganze Familie102 Kurzer Jerseyrock mit Rollsaum104 Shirt mit Raglanärmeln107 Die Autorin107 Impressum6
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Mit den Händen etwas zu gestalten und seiner Kreativität Ausdruck zu verleihen ist ein Urbedürfnis des Menschen. Im Vordergrund steht nicht in erster Linie das Ergebnis, sondern das eigentliche Tun, das Erfinden. Das Nähen ist dabei eine der interessantesten Ausdrucksformen überhaupt.Im Gegensatz zu ihren Vorgängerinnen, die um 1800 noch von Hand betrieben wurden und nur einfachste Näharbeiten ausführen konnten, bieten moderne Nähmaschinen großen Komfort und noch mehr Potenzial für eigene Ideen. Eine bunte Welt voller Stoffe, Bänder, Garne und Knöpfe wartet darauf, erkundet und zusammengefügt zu werden. Ständig gibt es neue Materialien zu entdecken, die uns oft schon beim Anblick faszinieren – häufig fehlt aber das Know-how: Wie werden all diese Dinge verarbeitet?Hier will dieses Buch weiterhelfen! Zu Beginn werden die wichtigsten Begriffe, Nähtechniken und nützliche Utensilien erklärt. Detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitungen mit zahlreichen Bildern zeigen dann, wie alles gelingen kann. Egal, ob einfache Ideen wie Tischsets oder etwas aufwendigere Projekte wie Umhängetasche und Shirt – für diese Anregungen brauchen Sie keine spezielle Ausbildung, nur Spaß am Nähen.Dieser Nähkurs will nicht Perfektion lehren, sondern zum Ausprobieren und Fortsetzen anregen. Greifen Sie zu Stoff und Faden und kreieren Sie selbst individuelle Stücke, Sie werden lange Freude daran haben!Ihre7
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Nähmaschine, Werkzeug und
Materialien
Vor dem Nähen ist es wichtig, sich mit der Nähmaschine und ihrem Zubehör vertraut zu machen. Overlockmaschine, wichtige Utensilien und Materialien werden in diesem Kapitel ebenfalls vorgestellt.
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HINWEISDie Abbildung zeigt beispielhaft eine Compu-ternähmaschine. Je nach Hersteller und Modell kön-nen die Bedienelemente unterschiedlich sein oder die Bezeichnungen abwei-chen. Vor Inbetriebnahme der Maschine sollten Sie stets die zugehörige Bedie-nungsanleitung sorgfältig durchlesen.10Die NähmaschineEs gibt eine große Bandbreite unterschiedlicher Nähmaschinen für individuelle Bedürfnisse. Je nach Modell und Preisklasse unterscheiden sie sich in Aufbau und Ausstattung. Mechanische Nähmaschi-nen bieten grundlegende Standardfunktionen, und die Einstellung der Stiche sowie deren Länge und Breite werden manuell über Drehknöpfe oder Hebel vorgenommen. Moderne, computergesteuerte Nähmaschinen dagegen bieten häufig neben den Nähprogrammen noch viele praktische Extras, mit denen sich bestimmte Arbeitsschritte schneller und einfacher nähen lassen. Teils erfolgen die Einstel-lungen per Tastendruck oder Touchscreen, für die Stiche sind Stichlänge und -breite sowie die Faden-spannung bereits voreingestellt, und Veränderungen erfolgen nur bei Bedarf. Hochwertige und grö-ßere Bildschirme können Infos zu Einstellungen, Fehlermeldungen, benötigtem Nähfuß etc. anzeigen. Je mehr Funktionen eine Maschine bietet, desto höher ist der Kaufpreis.Fadenführung für OberfadenFadenspannungs-EinstellradAnschiebetisch/ZubehörfachKnopflochhebelSpulenfach-abdeckungUnterfaden Schnell- automatikAufspulvorrichtungGarnrollenstiftLCD-BildschirmTaste für StichlängeTaste für StichbreiteTaste für automatisches VernähenFadenhebelHandradFadenabschneiderNähfußhebelNadeleinfädler-hebelStart/Stopp-TasteStichplatte mit FührungslinienStichmuster-EinstellradStichmuster-AnzeigefensterTaste für Nadelposition unten/obenTaste für RückwärtsstichNähgeschwindigkeits-reglerTransporteurFadenführungFadenführung der NadelstangeNähfuß
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TIPPÜberlegen Sie vor dem Kauf einer Nähmaschine genau, welche Projekte Sie realisieren möchten. Als Näheinsteiger sollten Sie sich im Fachhandel gründlich beraten lassen und selbst probenähen. Meist ist eine Einweisung in die Handhabung der Nähmaschine inklusive, und bei Fragen oder Problemen können Sie sich auch nach dem Kauf an fachkundige Ansprechpartner wenden.11PRAKTISCHE FUNKTIONEN BEI COMPUTERNÄHMASCHINENVERNÄHFUNKTIONAußer dem normalen Rückwärtsnähen gibt es weitere Optionen zum Vernähen, z. B. können an Nahtanfang und -ende automatisch Rückwärts- oder einige über-einanderliegende Verstärkungsstiche genäht werden.STICHARTENJe umfangreicher die Auswahl, desto vielseitiger kann die Maschine eingesetzt werden. Für Jersey bzw. dehnbare Stoffe sind z. B. Overlockstiche sehr nützlich. Ein automa-tisches Ein-Schritt-Knopfloch lässt sich komfor-tabler nähen als ein mechanisches Vier-Schritt-Knopfloch.NADELEINFÄDLERMithilfe eines Häkchens wird der Faden einfach und schnell durch das Nadelöhr gezogen.START-STOPP-TASTEermöglicht Nähen ohne Fußpedal, bequem z. B. für lange Nähte.AUTOMATISCHER FADENABSCHNEIDERPer Tastendruck werden Ober- und Unterfaden ab-geschnitten.NADELPOSITION UNTEN/OBENZum Heben und Senken der Nadel. Das Nähen von Ecken ist einfacher,wenn „unten“ eingestellt ist, denn die Nadel verbleibt beim Nähstopp im Stoff und die Nährichtung kann schnell geändert werden. Bei mechanischen Maschinen wird die Position der Nadel per Handrad eingestellt. NADELPOSITION RECHTS/LINKSBeim Gerad-stich kann die Nadelposition nach rechts oder links verschoben werden. Dies ist hilfreich, wenn man schmale Abstände einhalten möchte wie z.B. beim Einnähen von Reißverschlüssen und beim knappkantigen Absteppen.LED-BELEUCHTUNGDas weiße Licht leuchtet den Nähbereich optimal aus.GESCHWINDIGKEITSREGLERNormalerweise wird die Geschwindigkeit per Fußdruck aufs Pedal reguliert, was nicht immer fein dosiert ge-lingt. Besonders Näheinsteiger werden einen Regler schätzen, mit dem sich auch ganz lang-sam nähen lässt, egal wie stark das Pedal ge-drückt wird.GÄNGIGE GREIFERYSTEMEDer Greifer ist für die Stichbildung zuständig und verbindet Ober- und Unterfaden während des Näh-vorgangs. Bei handelsüblichen Nähmaschinen sind vor allem zwei verschiedene Greifersysteme ge-bräuchlich:ZENTRAL-SPULEN-GREIFER Auch CB-Greifer genannt. Die Spule wird zuerst in eine Metall-kapsel eingelegt und anschließend beides von vorne in den Greifer eingesetzt. VorNähbeginn muss der Unterfaden per Handrad bzw. Nähna-del nach oben geholt werden.HORIZONTALGREIFERBei der rechts abgebil-deten Nähmaschine wird die Spule von oben in einen Horizontalgreifer vor der Stichplatte ein-gesetzt. Bei diesem sogenannten Schnellstart-Spulensystem, das sich hinter einer Klappe be-findet, kann sofort genäht werden ohne den Un-terfaden heraufzuholen. Vorteilhaft ist auch die Sichtbarkeit des Unterfadenvorrats.
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TIPPZum Austauschen der Nähmaschinennadel den Nähfuß senken und die Nadel in ihre höchste Stellung bringen. Ein Stoff- oder Papierstück unter dem Fuß verhindert, dass die Nadel versehentlich in das Stichplattenloch fällt.12NADELSYSTEMFür Haushaltsnähmaschinen ist 130/705H üblich, wobei das H für Hohlkehle steht. Auf manchen Nadelverpackungen steht auch nur 130/705 oder die Bezeichnung 15 x 1 H.NADELTYPBei der Wahl der richtigen Nadel spielt auch die Spitze eine wichtige Rolle, denn unterschiedliche Stoffarten erfordern verschie-dene Spitzenformen. Einige Hersteller kenn-zeichnen den Nadeltyp am Kolben durch eine Farbmarkierung (siehe rechts). Während die Uni-versalnadel in allen Stärken erhältlich ist, sind für andere Nadeltypen teils nur bestimmte Stärken verfügbar.NADELSTÄRKESie ist am oberen Nadelende, dem sogenannten Kolben, eingraviert. Die Stär-ken 60, 70 und 75 werden für leichte Stoffqua-litäten verwendet, 80 und 90 für mittlere Quali-täten, 100, 110 und 120 für schwere Qualitäten. Generell gilt: Je feiner der Stoff, desto feiner sollte auch die Nadel sein.NähmaschinennadelnIm Laufe der Zeit nutzt sich eine Nadel beim Nähen ab oder verbiegt sich beim versehentlichen Über-nähen eines harten Gegenstands. Sobald eine defekte Spitze den Stoff beschädigt oder Stichaus-setzer verursacht, sollte die Nadel ausgetauscht werden. Die normalen Nähmaschinennadeln haben einen abgeflachten Kolben. Bei den meisten Nähmaschinen zeigt die flache Seite beim Einsetzen nach hinten. Die Verwendung der richtigen Nadel ist für das Gelingen einer Näharbeit maßgeblich. Daher ist es sinnvoll, sich ein kleines Nadelsortiment für die gebräuchlichsten Näharbeiten zuzulegen. Achten Sie beim Kauf der Nähmaschinennadeln stets auf gute Markenqualität.MERKMALE DER NÄHMASCHINENNADELNadelsystemNadeltypEuropäische NadelstärkeAmerikanische NadelstärkeHersteller
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HINWEISJe nach Hersteller können am Kolben der Nähmaschi-nennadel zwei verschie-dene Farbringe markiert sein. Der obere Ring gibt den Nadeltyp an, der un-tere die Stärke. Bewahren Sie die Nadeln am besten stets in der Originalverpa-ckung auf, um Verwechs-lungen zu vermeiden.13DIE GÄNGIGSTEN NÄHNADELNNadeltypenUNIVERSAL-/STANDARDNADEL H(ohne Farb-markierung) mit normaler Spitze für fast alle han-delsüblichen, festen StoffartenJEANSNADEL J(blau) ist besonders spitz und hat einen extra verstärkten Schaft (= unteres Na-delteil), für Denim- und Jeansstoff sowie ähnlich feste Gewebe; auch für Kunstleder, Wachstuch oder Plastikfolie geeignetJERSEYNADEL SUK/BALLPOINT(orange) mit abgerundeter Kugelspitze für elastische Ma-schenware wie Jersey,Sweatshirtstoffe und feine StrickwarenSTRETCHNADEL S(gelb) mit halbrunder Kugel-spitze für hoch- bzw. bi-elastische Maschenware mit Elastan- oder Lycraanteil wie Stretchstoffe (Badeanzüge), Fleece oder Seidenjersey sowie gröbere StrickwarenLEDERNADEL LL(braun) mit geschliffener Drei-kantspitze für Leder, Kunstleder oder ähnliche MaterialienMIKROFASER-/MICROTEXNADEL M(lila) mit besonders schlanker Spitze für sehr feine oder dicht gewebte Stoffe wie Seide, Satin sowie be-schichtete MaterialienSTICK-/EMBROIDERYNADEL E (rot) mit breitem Nadelöhr für Stickmuster und Verzierungen aus dickerem Maschinenstick- und DekorfadenZWILLINGSNADEL ZWI(teils mit Farbmarkie-rung) für ein- oder zweifarbige Effekte bei Zier- und Absteppnähten, besonders bei dehnbaren Stoffen. Zwillingsnadeln passen in alle handels-üblichen Haushaltsnähmaschinen und sind als unterschiedliche Nadeltypen mit verschiedenen Abständen erhältlich. Der Bedienungsanleitung der Nähmaschine können Sie entnehmen, wel-che maximale Stichbreite nicht überschritten werden darf.Nadelstärken60, 70, 75 Dünne, feine Stoffqualitäten, z. B. Feinjersey, Viskose, Kunstseide80, 90 Mittlere Stoffqualitäten, z. B. Baumwolle, Leinen, Sweatshirtstoff100, 110, 120 Schwere, dicke Stoffqualitäten, z. B. Jeans, Tweed-Wollstoff, Webpelz
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TIPPBevor die Spule auf die Aufspulvorrichtung gesetzt wird, sollte der Fadenan-fang von innen nach außen durch ein Loch bzw. einen Schlitz nach oben geführt werden. Den Fadenanfang zunächst festhalten, nach ein paar Umwicklungen abschneiden und die Spule zu Ende wickeln. Auf diese Weise wird der Faden von Anfang an straff aufgespult und bildet beim Nähen, wenn der Unterfaden zu Ende geht, noch eine sau-bere Naht.14SpulenNeben dem Oberfaden benötigt man zum Nähen auch einen Unterfaden. Dieser wird vor dem Näh-beginn vom Oberfaden ab- und auf die Unterfadenspule aufgewickelt. Lesen Sie in der Bedienungs-anleitung Ihrer Maschine nach, was bei Ihrem Modell beachtet werden muss, um eine straffe, gleich-mäßige Wicklung zu erhalten. Denn ist der Unterfaden zu locker gespult, können unschöne Stiche entstehen.NähmaschinenfüßeDer Nähfuß übt von oben Druck auf den Stoff aus und sorgt so dafür, dass dieser vom Transporteur während des Nähens gleichmäßig weitergeschoben wird. Neben dem Standardnähfuß, auch Normal- oder Zickzackfuß genannt, gehören noch einige weitere nützliche Nähfüße zum mitgelieferten Zube-hör der Nähmaschine. Sie ermöglichen, gängige Grundnähtechniken wie Nähte, Säume oder Knopf-löcher am Nähprojekt auszuführen. Bei anderen Maschinen können die beigelegten Nähfüße von den rechts abgebildeten abweichen, auch das Aussehen kann leicht variieren. So ist eine mechanische Ma-schine z.B. meist mit einer schlichten Knopflochschiene für ein Vier-Schritt-Knopfloch ausgestattet, die einzelnen Schritte erfolgen jeweils durch manuelle Einstellung.Neben den mitgelieferten Füßen gibt es für die meisten Maschinen ein vielseitiges Sortiment an Spe-zialnähfüßen für besondere Nähtechniken zu kaufen. Weitere Informationen zu diesem optionalen Zu-behör finden Sie in der zugehörigen Bedienungsanleitung oder im Internet.Im Zubehör einer Nähmaschine sind meist ei-nige Ersatzspulen aus Metall oder Kunststoff enthalten. Es ist sehr nützlich, mehrere Spulen zu besitzen, damit häufig verwendete Fadenfarben bei Bedarf sofort zur Verfügung stehen und das Garn nicht erst auf die Spule aufgewickelt wer-den muss. Nehmen Sie zum Nachkaufen am besten eine Spule mit, denn die Größe kann je nach Maschine bzw. Greifersystem variieren.Spulen können Sie übersichtlich in speziellen Boxen oder einem Spulenring (Bild links oben) aufbewahren – so bleiben sie ordentlich aufge-spult und alle Farben sind auf einen Blick er-kennbar.
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15STANDARDNÄHFUSS (A) Der normale Fuß für Geradstich und Zickzacknähte wird am häu-figsten gebraucht, denn er kann für allgemeine Nähtechniken und viele Zierstiche eingesetzt werden. Je nach Maschinentyp kann die Breite etwas variieren.EINSCHRITT-KNOPFLOCHFUSS (B) Vereinfacht das Anfertigen von exakten Knopflöchern bei Computernähmaschinen. Der Knopf wird einge-legt und ein passendes Knopfloch kann automa-tisch in einem Schritt genäht werden.BLINDSTICHFUSS (C) Zum Säumen von Web-stoffen oder dehnbaren Stoffen, wenn der Saum unauffällig bzw. nicht sichtbar sein soll.OVERLOCK-/ÜBERWENDLINGFUSS (D) Ein kleiner Metallstift sorgt dafür, dass sich Over-lockstiche auch an weichen und dünnen Stoff-kanten nicht zusammenziehen (nicht bei allen Nähmaschinen enthalten).REISSVERSCHLUSSFUSS (E) Die spezielle Form ermöglicht es, dicht rechts und links der Reißver-schlusszähnchen oder an einer Paspelkante ent-langzusteppen.KNOPFANNÄHFUSS (F) Zum Annähen von Knöpfen mit zwei oder vier Löchern.OBERTRANSPORTFUSS (G) Für manche Ma-schinen ohne integrierten Obertransport ist ein Obertransportfuß erhältlich. Wird er eingesetzt, können Stofflagen sowohl von oben als auch von unten transportiert werden. Hilfreich zum Nähen von Stoffen wie z.B. Jersey, die sich ansonsten gern verziehen oder sich gegeneinander ver-schieben. Kann nur bei Gerad- und Zickzackstich benutzt werden.FÜHRUNGSLINEAL (H) Das Lineal kann an der Nähfußhaltestange befestigt werden. Es ist hilf-reich zum Einhalten der exakten Naht- bzw. Saumzugabe und von gleichmäßigen Abständen bei parallelen Stepp- und Ziernähten.TIPPFür Materialien wie Wachs-tuch oder Kunstleder sind hilfreiche Spezialnähfüße erhältlich. So kann ein Tef-lonfuß aufgrund seiner Spe-zialbeschichtung über diese Materialien nähen, ohne haften zu bleiben, wodurch gleichmäßige Stiche gelin-gen. Auch ein Rollenfuß, der auf der Unterseite mit zwei kleinen Metallrollen ausgestattet ist, kann dafür verwendet werden.HABCDEFG
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16GERAD-/STEPPSTICH (A)Zum Zusammennähen von Stofflagen, für Absteppnähte und vieles mehr. Mit der größten Stichlänge können auch Stoffe z. B. für Rüschen gekräuselt oder zur vorübergehenden Fixierung geheftet werden.ZICKZACKSTICH (B)Mit dem Zickzackstich werden die Schnittkanten eines Webstoffs versäubert bzw.umnäht, damit sie nicht ausfransen. Er wird außerdem eingesetzt zum Annähen von Knöpfen, Übernähen von Elastikfäden, für Riegel und Verzierungen. Zum Aufnähen von Applikationen wird häu-fig ein sogenannter SATINSTICH (C) mit großer Stichbreite und geringer Stichlänge gewählt.DREIFACH-GERADSTICH (D)Die einzelnen Stiche werden so vor- und rückwärts genäht, dass immer drei Stiche übereinanderliegen, und sind dadurch besonders reißfest. Ideal zum Zusammennähen von stark beanspruchten Nähten wie Schrittnähten (an Hosen) oder auch als dekorativer Steppstich.DREIFACH-ZICKZACKSTICH (E)Er ist dehnbarer und strapazierfähiger als der normale Zickzackstich, da er jeweils drei Stiche in jede Richtung näht. Für Ausbesserungsarbeiten, Aufnähen von Flicken, Stopfen gerader Risse, zum Auf- oder Zusammennähen von Gummiband, aber auch zur Kantenver-säuberung bei dicken Stoffen. Als dekoratives Muster ist er für fast alle Stoffe geeignet.OVERLOCK-/ÜBERWENDLINGSTICH (F)Das Zusammennähen und Versäubern erfolgt in einem Ar-beitsgang und ähnelt ein wenig der Arbeitsweise einer Overlockmaschine. Es gibt geschlossene (wie abgebildet) und offene Stichvarianten. Ideal sowohl für Webstoffe, die ausfransen können, als auch für dehnbare Stoffe.BLINDSTICH (G)Der normale Blindstich wird hauptsächlich für Saumabschlüsse bei sehr dicken Stof-fen oder bei eleganten Kleidungsstücken verwendet, wenn auf der rechten Seite keine durchgehende Naht sichtbar sein soll. Der ELASTISCHE BLINDSTICH (H)wird zum Säumen von dehnbaren und fei-nen Stoffen verwendet.ZWILLINGSNAHT (I)Mithilfe der Zwillingsnadel und zwei Oberfadenrollen kann eine leicht dehnbare Naht genäht werden. Auf der Oberseite sind parallele Geradstiche sichtbar, auf der Unterseite Zick-zackstiche.ZIERSTICHE (J+K) Vielseitig einsetzbar für dekorative Akzente.Wichtige MaschinensticheJede Nähmaschine verfügt über die wichtigsten Nutz- bzw. Standardstiche, wozu in erster Linie Gerad- und Zickzackstich gehören. Je nach Modell steht eine ganze Reihe verschiedener Stiche zur Auswahl. Machen Sie am besten auf einem doppelt gelegten Stoffrest eine Nähprobe, ob Ihnen die Stichwahl gefällt. Lesen Sie im Zweifelsfall in der Bedienungsanleitung nach, ob der Nähfuß ausge-wechselt werden muss. Egal, welche Nähmaschine Sie haben, sie hat wahrscheinlich mehr zu bieten, als Sie denken – am besten loslegen und experimentieren.ABCDEFGHIJK