Vorwort Beate Koller
Vorwort Andrea Heistinger
Dank
Einleitung
Über dieses Buch
Über das Gärtnern
Über die Vielfalt
Über den Boden
Über das Düngen
Über die Samen
Kulturarten
Baldriangewächse – Valerianaceae
Vogerlsalat, Feldsalat, Nüsslisalat
Basellgewächse – Basellaceae
Malabarspinat, Indischer Spinat
Doldenblütler – Umbelliferae
Karotte, Möhre
Petersilie
Sellerie, Eppich
Pastinake
Knollenfenchel, Gemüsefenchel
Zuckerwurzel
Kerbelrübe
Eiskrautgewächse – Aizoaceae
Neuseeländer Spinat
Eiskraut, Kristallkraut
Fuchsschwanzgewächse – Amaranthaceae
Amarant, Chinesischer Spinat
Gänsefußgewächse – Chenopodiaceae
Spinat
Rote Rübe, Rote Bete
Mangold, Krautstiel
Gartenmelde
Guter Heinrich
Hülsenfrüchtler – Fabaceae
Gartenbohne: Stangenbohne und Buschbohne
Feuerbohne, Prunkbohne, Käferbohne
Spaghettibohne und Augenbohne
Bohnen für Experimentierfreudige
Puffbohne, Ackerbohne, Pferdebohne, Saubohne, Dicke Bohne, Fave
Erbse
Kichererbse
Linse
Knöterichgewächse – Polygonaceae
Ampfer
Rhababer
Korbblütler – Asteraceae
Salat: Kopfsalat und Krachsalat Bindesalat, Pflücksalat und Spargelsalat
Endivie: Escariol und Frisée
Zichorien-Salate: Radicchio, Zuckerhut, Catalogna, Chicorée und Wurzelzichorie
Artischocke
Kardone, Cardy
Haferwurzel
Schwarzwurzel
Speiseklette, Große Klette
Speisechrysantheme, Salatchrysantheme, Kronen-Wucherblume
Topinambur, Erdbirne
Yacon
Kreuzblütler – Crucifereae
Kopfkohl, Weißkraut, Rotkraut und Wirsing
Karfiol, Blumenkohl und Brokkoli
Sprossenkohl, Rosenkohl
Grünkohl, Palmkohl und Markstammkohl
Kohlrabi
Herbstrübe und Speiserübe: Mairübe, Broccoletto und Rübstiel
Chinakohl und Pak Choi
Kohlrübe, Steckrübe, Wruke
Radieschen und Rettich
Asia-Salate
Weißer Senf, Gelbsenf
Rukola, Salatrauke, Ölrauke
Meerkohl
Gartenkresse
Kren, Meerrettich
Winterkresse, Barbarakresse, Barbarakraut
Brunnenkresse, Wasserkresse
Löffelkraut, Löffelkresse
Kürbisgewächse – Cucurbitaceae
Gurke
Kürbis
Zucchini, Zucchetti
Lagenarien, Flaschenkürbis, Kalebassenkürbis
Zuckermelone und Honigmelone
Wassermelone
Lauchgewächse – Alliaceae
Küchenzwiebel, Speisezwiebel
Familienzwiebel, Schalotte
Etagenzwiebel, Luftzwiebel, Johanniszwiebel
Winterheckezwiebel, Winterzwiebel
Lauch, Porree
Perlzwiebel
Knoblauch
Schnittlauch
Schnittknoblauch, Knolau, Chinesischer Schnittlauch
Lippenblütler – Lamiaceae
Knollenziest
Malvengewächse – Malvaceae
Krause Gemüsemalve
Nachtschattengewächse – Solanaceae
Melanzani, Aubergine, Eierfrucht
Paprika und Chili
Paradeiser, Tomate
Tomatillo
Andenbeere, Kapstachelbeere
Erdapfel, Kartoffel
Portulakgewächse – Portulacaceae
Sommerportulak, Gemüseportulak
Riedgrasgewächse – Cyperaceae
Erdmandel
Sauerkleegewächse – Oxalidaceae
Oca, Knolliger Sauerklee
Spargelgewächse – Asparagaceae
Spargel
Süßgräser – Poaceae
Zuckermais und Popcorn
Service-Teil
Über die Herausgeber und AutorInnen
Weiters haben am Buch mitgewirkt
Biologische Züchtungsfirmen, deren Sorten im Buch angeführt sind
Verfügbarkeit der beschriebenen Sorten
Verwendete Literatur und Quellen sowie Literaturempfehlungen
Bezugsquellen für Saatgut und Zubehör
Organisationen, die Kulturpflanzenvielfalt erhalten
Biologisches Saatgut – Züchtung, Vermehrung und Handel
Handel mit biologischem Saatgut
Organisationen, die sich politisch für Kulturpflanzenvielfalt engagieren
Informationen über ökologisches Saatgut im Internet
Informationen über Gentechnik in der Landwirtschaft
Informationen und Untersuchungen zu Pflanzengesundheit
Kulturpflanzen-Schaugärten
Werkzeug und Biodünger für Biogärtner
Nützlinge und Bestäuberinsekten
Gärtnereibedarf (Kulturschutzgitter, Abdeckvlies, Rankgitter u.a.)
Bezug von und Information zu biologisch-dynamischen Präparaten
Fruchtfolge – was ist das eigentlich?
Wenn Pflanzen zu früh in Blüte gehen: Das Schossen
Wie kommt der Stickstoff im biologischen Anbau in den Boden? Leguminosen und ihre Helferleins
Nitrat – kann auch im Hausgarten ein Problem werden
Das Hügelbeet – ideal für Starkzehrer in neu angelegten Gärten
Das Hochbeet
Kuhlenkompost und Rollkompost
Schnecken im Bio-Garten
Mistbeet: Darf’s ein bisserl wärmer sein?
Anleitung für einen Minitunnel
Wie warm ist mein Boden? Vom Nutzen eines Bodenthermometers
Es ist ein besonderes Vergnügen, das Vorwort für ein bald erscheinendes Buch verfassen zu dürfen – zumal, wenn es sich um ein so lange erwartetes Werk wie das Handbuch Bio-Gemüse handelt.
Für mich ist diese Publikation ein Symbol für die Wirkungsweise des ARCHE NOAH Netzwerks, das seit der Gründung der ARCHE NOAH vor 20 Jahren beständig weiter gewachsen ist. Es besteht aus vielen Menschen, die ideell und auch ganz praktisch die Vielfalt fördern und mit unseren Nahrungspflanzen respektvoll zusammenarbeiten. Viele dieser ARCHE NOAH ErhalterInnen haben ihre Erfahrungen für dieses Buch zur Verfügung gestellt. Dafür möchte ich mich ganz herzlich bedanken – auch bei der Autorin Andrea Heistinger, die alle Angaben auf Grundlage ihres eigenen umfangreichen Gartenwissens zusammengestellt und in Form gebracht hat.
Wir hoffen, Ihnen mit dem Handbuch Bio-Gemüse ein Werk zur Verfügung stellen zu können, das fundiert den Stand des Wissens wiedergibt, gleichzeitig aber auch dem lebendigen Erfahrungswissen den ihm zustehenden Stellenwert einräumt. Wenn das Buch dazu beiträgt, dass viele Menschen in ihren Gärten und auf ihren Äckern die Vielfalt unserer Kulturpflanzen kultivieren, erhalten und entwickeln und daraus Nutzen und Genuss hervorgehen – dann ist unser Ziel erreicht.
Ich wünsche Ihnen viel Freude mit diesem Buch!
Beate Koller
ARCHE NOAH Geschäftsführerin
Mit diesem Buch habe ich versucht, mein Verständnis und meinen Zugang zu Gärten in Buchform umzusetzen: Für mich sind Gärten Freiräume jenseits eines unmittelbaren Verwertungszwanges; Orte, die voller inspirierender Widersprüche und Kontinuen sind. Gärten sind produktiv; das Gärtnern macht den Kopf frei und gibt gleichzeitig Denkanstöße. Gärtnern ist manchmal lustvoll, manchmal anstrengend, immer ist man beim Gärtnern in Bewegung.
Dieses Buch war Teamwork. Teamwork im besten Sinne. Als Autorin war ich die Choreographin des Buches. Doch ein Gartenbuch mit dem Ziel, Vielfalt zu porträtieren, kann niemand alleine schreiben. Peter Zipser, Franziska Lerch von Arche Noah und Peter Lassnig, erfahrener Biogärtner aus der Gärtnerei Ochsenherz bei Wien, haben die Texte gegengelesen und ihre eigenen Erfahrungen eingebracht. Einzelne Texte haben Kooperationspartner der Arche Noah gegengelesen – vielen Dank für Euer Engagement und Eure unterstützende Kritik, auch in Zeiten, in denen ihr alle Hände voll zu tun hattet. Für dieses Buch habe ich viele Gemüsegärtner und -gärtnerinnen auf die Bühne der Texte gebeten, habe vieles recherchiert, viele Informationen aus dem Fundus und den Datenbanken der Arche Noah zusammengetragen. Ich verstand meine Aufgabe darin, die einzelnen Beiträge zu einem Ganzen zu ordnen und eine innere Logik in das Gesamtstück zu bringen. Doch was ist Inhalt ohne Form? Was ist das faszinierendste Gartenbuch ohne eine Lektorin, die genau liest, ohne eine engagierte Verlagsbetreuung, ohne klare und freundliche Grafik? Auf dem letzten Stück des Weges haben viele noch tatkräftig mitgeholfen – ein herzliches Dankeschön!
Ich hoffe, es ist mir und uns geglückt, ein Buch auf die Welt zu bringen, das gleich viel Nutzen wie Freude stiftet und bei aller Orientierung, die es geben möchte, auch Freiräume schaffen kann für neue Wege des Gärtnerns und trotz aller Antworten auch zu neuen Fragen inspiriert.
Die Arbeiten an diesem Buch wären nicht möglich gewesen ohne die große Unterstützung meines Mannes Gebhard Kofler und unseres Sohnes Fortunat. Die Texte entstanden zum Großteil während seines siebenten bis vierzehnten Lebensmonates. Dass er nichtsdestotrotz Gemüse liebt – als Spielzeug und auf dem Teller – erscheint mir gar nicht so selbstverständlich. Einige Fotos in diesem Buch zeugen davon. Auch allen anderen in unserem familiären und freundschaftlichen Netzwerk, die uns in der intensiven Phase des Schreibens unterstützt haben, sei herzlich gedankt, allen voran meiner Mutter Margret Heistinger.
Andrea Heistinger
• Pat und Marcus Meier, die das Entstehen dieses Buches ermöglicht haben
• Markus Hatzer und seinem Team vom loewenzahn verlag, insbesondere Eva Simeaner für ihr kritisches, neugieriges und ermutigendes Gegenlesen der Texte und Anita Winkler für die tolle und geduldige Betreuung sowie Judith Eberharter für die feine und klare Gestaltung des Buches
• Franziska Lerch, Peter Lassnig und Peter Zipser für ihr kritisches Fachlektorat neben all der anderen Arbeit, die in dieser Zeit angefallen ist den vielen Arche Noah-ErhalterInnen, die mit
• den vielen Arche Noah-ErhalterInnen, die mit ihrem Erfahrungswissen zu diesem Buch beigetragen haben
• allen, in deren Gärten und Äckern wir fotografieren durften und die uns Gemüse zur Verfügung gestellt haben
• allen, die Rezepte für einzelne Gemüse beigesteuert haben
• dem Gemüseberatungsteam von Bio-Austria, insbesondere Elfriede Stopper für das Zur- Verfügung-Stellen zahlreicher Erfahrungsberichte aus dem Bio-Gemüsebau in Österreich
• Reinhild Frech-Emmelmann, Wolfgang Palme und Thomas Gladis, die uns viele gemüsebauliche Fragen und Fragen der botanischen Systematik beantwortet haben und dies stets umgehend
• vielen weiteren KollegInnen und PartnerInnen, die uns mit Rat und Tat beim Schreiben unterstützt haben, insbesondere Birgit Vorderwülbecke und Michael Suanjak vom Arche Noah Sortenarchiv
• Stefan Emmelmann und Markus Zuber für ihren Einsatz, die Pflanzen mit Zeichenstift und Kamera zu porträtieren
• den Gärtnerinnen und Gärtnern der Vergangenheit, welche die Sortenvielfalt hervorgebracht haben, von der dieses Buch handelt
Reinhild Frech-Emmelmann, Bernd Horneburg, Peter Lassnig, Wolfgang Palme, Johann Peitl, Reinhard Seitner, Karl Schardax, Erich Stekovics, Monika und Walter Stockenhuber, Amadeus Tschunke
• Höhere Bundeslehr- und Forschungsanstalt Schönbrunn, Außenstelle Zinsenhof, Österreich
• Schaugarten der Arche Noah, Schiltern, Österreich
• Vermehrungsgarten der Arche Noah, Langenlois, Österreich
• Gärtnerei Ochsenherz, Gänserndorf, Österreich
• Saatzucht ReinSaat, St. Leonhard am Hornerwald, Österreich
• Paradeishof Stekovics, Frauenkirchen, Österreich
• Saatzucht Sativa, Rheinau, Schweiz
• Schlossgarten Wildegg, Wildegg, Schweiz
• Schlossgarten Prangins, Prangins, Schweiz
• Samengärtnerei Zollinger, Les Evouettes, Schweiz
• Edith und Robert Bernhard, Vinschgau, Italien
• Soizig Paget, Diendorf am Kamp, Österreich
• Andrea Heistinger und Gebhard Kofler, Schiltern, Österreich
• Traude Strohhofer, Schiltern, Österreich
• Marc Bosse, Schiltern, Österreich
Hausgärten – wo Gemüse wächst, kann man auch die Seele baumeln lassen.
Karina Bartmann, Andrea Heistinger, Margret Heistinger, Nadia Karimy, Hans Reisinger, Eva Simeaner, Gärtnerei Ochsenherz, Nottl, Karl Volgger, Edith Wallner, Ludwig Watschong, Irene Weinfurter, Peter Zipser
Traude Banek, Edith Bernhard, Ermelinde Elixhauser, Erich Gerencser, Thomas Gladis, Martina Haselsberger, Gerlinde Hochreiter, Annegret Hottner, Annette Hofmann, Gregoria Hötzer, Claudia Kaufmann, Margit Lamm, Klaus Lang, Peter Lassnig, Franziska Lerch, Anja Meckstroth, Walter Scharler, Helmut Schönthaler, Reinhard Seitner, Raimund Sobotka, Walter Stockenhuber, Norbert Ullrich, Frank van Keirsbilck, Edith und Marlies Wallner, Roland Wüst
Dieses Buch erscheint aus Anlass des 20-jährigen Bestehens des Vereins Arche Noah. Seit 20 Jahren wird im Netzwerk Arche Noah die Vielfalt samenfester Sorten in den Gärten und auf den Äckern der Mitglieder angebaut, gepflegt, weitervermehrt, ausgetauscht, zu köstlichen und frischen Gerichten aus dem Garten zubereitet und auf Märkten jenen Menschen angeboten, die keinen Garten ihr Eigen nennen.
Der Verein Arche Noah wurde 1990 auf Initiative von Hausgärtnerinnen und Hausgärtnern sowie Bäuerinnen und Bauern gegründet, die damit konfrontiert waren, dass Sorten, die sich im Anbau bewährt hatten, nicht mehr erhältlich waren. Es war eine Zeit, in der kleine Saatgutfirmen ihre Pforten schlossen und der Fortschrittsmythos Einzug hielt in das Sortiment der größeren Saatgutfirmen. Eine Zeit, in der regional bewährte Sorten zügig durch Hybridsorten und andere Hochleistungssorten für den Erwerbsanbau ersetzt wurden und von den Sortenlisten gestrichen wurden. Nancy Arrowsmith und andere ergriffen die Initiative und gründeten die Sortensammlung der Arche Noah, die seit 1994 im Schaugarten der Arche Noah in Schiltern – an der Grenze zwischen Waldviertel, Weinviertel und der Wachau – angebaut wird.
Seither hat nicht nur die Idee, Sortenvielfalt zu erhalten, viele Menschen angezogen. Für viele Gärtnerinnen und Gärtner sind die Sammlung, die Beratungstätigkeit und das Engagement der Arche Noah zur Basis ihres eigenen Gärtnerns, ihres eigenen landwirtschaftlichen Betriebes oder ihres Kochens – sowohl in der eigenen Küche wie auch in der Gastronomie – geworden.
Viele dieser Menschen haben in der einen oder anderen Form einen Beitrag für dieses Buch geleistet. Die Sammlung der Arche Noah und die Erfahrungen der Arche Noah GärtnerInnen sind auch die Basis für dieses Buch. Arche Noah Gärtnerinnen und Gärtner haben uns Früchte für die Sortenfotos zur Verfügung gestellt, haben uns besondere Erfahrungen mit einzelnen Sorten oder auch aus ihrer Bio-Gartenpraxis geschrieben, haben Rezepte für die Zubereitung zur Verfügung gestellt. Ihnen allen sei auch an dieser Stelle nochmals herzlich gedankt.
Das Buch entstand im kurzen Zeitraum von zwei Jahren. In dieser Zeit haben wir versucht, die Vielfalt von annähernd 100 Gemüsearten und den biologischen Anbau im Hausgarten in Bild und Wort zu beschreiben. Ein Zeitraum, der viel zu kurz erscheint, um das Wissen um die Vielfalt zusammenzufassen. Wir können in diesem Buch hunderte von Gemüsesorten in Wort und Bild zeigen. Und trotzdem: Findige Gärtnerinnen und Gärtner, die Experten für die eine oder andere Kulturart sind, werden da und dort auch Lücken entdecken. Und das ist gut so. Denn Kulturpflanzenvielfalt lässt sich nicht auf den einen richtigen und vor allem nicht auf den einen endgültigen Punkt bringen. Kulturpflanzenvielfalt ist widerspenstig, nie vollständig und immer in Veränderung, solange sie von Menschen in Kultur genommen, gehütet und verwandelt wird. Letztlich lässt sie sich nicht in zwei Buchdeckel pressen. Auch das ist gut so. Doch wir haben eine klare Vision vor Augen: Dass dieses Buch einen Beitrag dazu leisten kann, dass ausgehend von den Gärten dieser Welt samenfeste Sorten und biologischer Anbau weiter in die Welt getragen werden. Das eine bedingt das andere – keine samenfesten Sorten ohne biologischen Anbau und kein Bio-Anbau ohne samenfeste Sorten.
Das Buch ist in einen Einleitungsteil, einen Kernteil und den Serviceteil gegliedert.
Die Kapitel zu den einzelnen Gemüsearten folgen einem einheitlichen Aufbau: Einem Kurzporträt der Kulturpflanze folgt ein Steckbrief, wann ausgesät, gepflanzt und geerntet werden kann. Dann folgen die wichtigsten Angaben zu den Ansprüchen an Boden, Wasser, Nährstoffen, Pflanzengesundheit und Pflege der Pflanzen, Hinweise zur Kultivierung auf dem Balkon, Tipps und Erfahrungen von Arche Noah GärtnerInnen, die Beschreibung der Sortenvielfalt sowie Sortenbeschreibungen und schließlich Rezepte und allgemeine Hinweise zum biologischen Anbau im Hausgarten. Bei den Sortenbeschreibungen sind jene Sorten, die mittels Foto im Buch anschaulich gemacht werden, mit einem * gekennzeichnet.
Die botanische Terminologie wurde übernommen aus Zander: Handwörterbuch der Pflanzennamen (1993) und Mansfeld’s World Database of Agricultural and Horticultural Crops.
Alle Sorten, die wir beschreiben, sind auch erhältlich – entweder im Netzwerk der Arche Noah oder bei einer anderen Initiative, die biologische und samenfeste Sorten anbietet. Die meisten Sorten stammen aus Österreich (Firma ReinSaat, Gärtnerei Ochsenherz), Deutschland (Bingenheimer Saatgut, Verein Dreschflegel) und der Schweiz (Sativa Rheinau, Pro Specie Rara und Samengärtnerei Zollinger). In Ausnahmefällen haben wir auch Sorten von Firmen aus dem angloamerikanischen Raum angegeben, die über das Internet bestellt werden können.
Alle Sorten, die wir beschreiben, sind samenfeste Sorten. Wir beschreiben historische Sorten und Sorten aus der jüngeren biologischen Züchtung, die für den Anbau im Hausgarten interessant sind. Viele der Sorten aus dem Arche Noah Sortenarchiv haben wieder zurück in das Angebot von Saatgutfirmen gefunden, bei diesen Sorten ist sowohl Arche Noah wie auch die Saatgutfirma, bei der bestellt werden kann, angegeben. Nicht alle Arche Noah Sorten sind direkt im Büro der Arche Noah erhältlich. Viele von ihnen werden im Arche Noah-Netzwerk vom einen oder der anderen Gärtnerin angebaut und über das Arche Noah Sortenhandbuch (sortenhandbuch.arche-noah.at) angeboten. Diese Sorten können direkt bei den einzelnen AnbieterInnen bestellt werden. Dann gibt es Sorten, die im Sortenarchiv der Arche Noah eingelagert sind und immer dann wieder angebaut und vermehrt werden, wenn es notwendig ist, um die Keimfähigkeit der Sorte zu erhalten. Von diesen Sorten wird dann im Jahr der Vermehrung überschüssiges Saatgut abgegeben. In anderen Jahren kann es sein, dass kein Saatgut verfügbar ist.
Es gibt viele Aspekte und Facetten des Gärtnerns, auf die wir in diesem Buch aus Platzgründen nicht eingehen können. Doch auf den kommenden Seiten beschreiben wir einige Grundlagen des biologischen Gemüsegärtnerns. Viele weitere Hinweise haben wir bei den einzelnen Kulturarten eingearbeitet.
Es ist eine der schönsten Seiten des Gärtnerns, dass man eigentlich einfach losstarten kann, die Fragen stellen sich dann von selber mit der Zeit, einige recht unmittelbar, andere später. Ein genaues Beobachten der Pflanzen, der Gartentiere und des Bodens und der Wechselwirkung zwischen ihnen, das ist eine der schönsten Herausforderungen des Gärtnerns. Stets jedoch ist ein Garten flexibel, er verzeiht kleine Nachlässigkeiten und größere Missgeschicke. Je besser man den eigenen Garten kennt und je länger man ihn biologisch kultiviert, umso lebendiger wird der Garten und umso größer seine Selbstregulierungskraft. Ein belebter Garten lässt viele Probleme gar nicht erst recht groß werden – sei es, dass Marienkäfer innerhalb weniger Tage einer Blattlaus-Population den Garaus machen, sei es, dass ein reichliches Bodenleben Schadpilze erst gar nicht aufkommen lässt oder ein humusreicher Garten uns GärtnerInnen einen Teil der Gießarbeit abnimmt, weil Humus besonders viel Wasser speichern kann.
Für viele HausgärtnerInnen ist es selbstverständlich, dass sie ihren Garten biologisch bewirtschaften, auch wenn sie dies nicht extra betonen. Erfahrene Bio-Gärtnerinnen und Bio-Gärtner wissen, dass biologisches Gemüse frisch aus dem Garten unvergleichlich gut schmeckt. Viele Studien, die konventionelles und biologisches Obst und Gemüse verglichen haben, bestätigen diese Erfahrungen: Biologisch kultiviertes Gemüse hat deutlich mehr Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe. Da Bio-Gemüse nicht mit chemisch-synthetischen Düngemitteln getrieben wird, schmeckt es intensiver und ist haltbarer (z.B. Rote Rüben und Erdäpfel um bis zu 50 %). Bio-Gemüse speichert deutlich weniger Nitrat, enthält weniger Schwermetalle und hat keine Rückstände von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln. In der Schweiz gibt es seit beinahe 30 Jahren einen Langzeitversuch, der die biologische und die biologischdynamische Wirtschaftsweise mit der konventionellen vergleicht (den so genannten DOKVersuch). Ein klares Ergebnis dieses Versuchs ist auch, dass der biologisch-dynamische Landbau die größte Bodenfruchtbarkeit hervorbringt. Ein Vergleich der Erträge ergab 20 % geringere Erträge bei ökologischen Anbausystemen gegenüber konventionellen, obgleich der Einsatz von Düngemitteln und Energie um 34–53 % und der von Pestiziden um 97 % geringer war. Man rechnet im Bio-Landbau durchschnittlich mit 20 % weniger Ertrag verglichen mit dem konventionellen Landbau. Doch neben den vielen genannten Geschmacks- und Inhaltsstoff-Aspekten muss man sagen, dass im Bio-Landbau rund 50 % weniger Dünger und fossile Energie eingesetzt werden. Bio-Landbau ist daher auch aus der Perspektive des Energie-Einsatzes die effizienteste Methode, Land zu bebauen. Biologisch kultivierte Pflanzen können das Bodenleben gut als Ressource nutzen, sie gehen Symbiosen mit Rhizobien-Bakterien und Mykorriza-Pilzen ein, die gezielt Nährstoffe für sie erschließen können. So kann Stickstoff in einem Bio-Garten auf dreierlei Art und Weise für die Pflanze verfügbar werden: Durch Einträge aus der Atmosphäre, durch die Stickstoff-Fixierung durch Leguminosen und durch die laufende Mineralisation der organischen Substanz – so wird aus jeder abgestorbenen Pflanze wiederum die Nahrungsgrundlage für die Pflanzen, die gerade im Garten wachsen. Die Arbeit der Regenwürmer, Bodenpilze, Bakterien und übrigen Mikroorganismen geht Hand in Hand. Da diese Organismen in Bio-Böden aktiver sind, werden zugeführte Nährstoffe (z.B. in Form von Kompost oder Ernterückständen) rascher wieder abgebaut und pflanzenverfügbar und es wird gleichzeitig Humus aufgebaut. In Bio-Böden leben um 50–80 % mehr Regenwürmer als in konventionell bewirtschafteten Böden. Das ist nur eine Zahl aus einer Fülle von Untersuchungen, die belegen, dass Bio-Landbau die Artenvielfalt und Bodenfruchtbarkeit fördert.
Kräuter, Blumen und Gemüse ergänzen einander.
Der Kulturpflanzenforscher Peer Schilperoord postuliert, dass Pflanzen ein Recht darauf hätten, biologisch kultiviert zu werden. Er konnte in einigen Arbeiten zeigen, dass der Einsatz von stickstoffhaltigem Kunstdünger dazu führt, dass die Differenzierungs- und die Reifeprozesse der Kulturpflanzen sich nicht voll entfalten können.
Wer einen Garten neu anlegt, braucht zunächst vor allem eines: Geduld. Gerade in den ersten Jahren ist es sehr wichtig, den Standort des Gartens gut kennen zu lernen und die Vorrausetzungen des Gärtnerns einschätzen zu können. Wichtig ist es zunächst, ein Gespür für den Boden zu bekommen – ist er leicht und sandig oder eher schwer, steinig oder tiefgründig (→ Über den Boden). Es kann auch sein, dass es kleine oder große Unterschiede in der Beschaffenheit des Bodens innerhalb des Gartens gibt. Ein Gemüsegarten sollte an der sonnigsten Stelle im Garten angelegt werden, gleichzeitig möglichst nahe am Haus und leicht erreichbar.
Schaugarten der Arche Noah in Schiltern (Niederösterreich)
Wer einen Gemüsegarten – z.B. nach dem Neubau eines Hauses – neu anlegen will, sollte darauf achten, dass während der Bauphase Erdhügel nicht unabgedeckt sind. Auf dem offenen Boden keimen innerhalb kürzester Zeit Unkräuter, die sich wiederum rasch versamen. Und „Unkraut-vergehtnicht“: Die Samen vieler Unkräuter bleiben über Jahre, manche bis Jahrzehnte keimfähig im Boden. Wer neu ins Gärtnern einsteigt, ist gut beraten, einmal kleiner anzufangen und dann von Jahr zu Jahr die Anbauflächen zu vergrößern. Es braucht Zeit, bis man den Boden und die eigenen Vorlieben kennen lernt, bis man ein Gespür dafür bekommt, welche Kulturarten an diesem Standort gut gedeihen und welchen es hier nicht behagt, welche und wie viel Pflege die einzelnen Kulturarten brauchen, wann der Garten viel Aufmerksamkeit benötigt und wann weniger. Wenn man einen Garten neu anlegt, kann man auch einen Teil der Beete mit einer einjährigen oder zweijährigen Gründüngung einsäen, die den Boden gut durchwurzelt und belebt. Ebenso eine gute Kultur, um eine Wiese in Gartenland umzuwandeln sind Erdäpfel (allerdings nicht für Beete, auf denen im Folgejahr Paradeiser angebaut werden sollen). Was die Witterung anbelangt, ist man gut beraten, Bäuerinnen und Bauern der Gegend zu befragen.
Es gibt einige Richtwerte, wie viel Anbaufläche man im Durchschnitt braucht, damit der ganzjährige Gemüsebedarf einer Person teilweise, weitestgehend oder vollständig aus dem Garten gedeckt werden kann. Erfahrungswerte für die Größe eines Nutzgartens sind in untenstehender Tabelle zusammengefasst. Doch letztlich ist die Fruchtbarkeit des Gartens entscheidend, wie viel Gemüse pro Fläche geerntet werden kann. Und daneben gibt es das subjektive Maß, wie viel Gemüsegarten genug für mich ist: Wie viel Arbeit macht mir Spaß? Bis wann ist die Gartenarbeit eine wohltuende Bereicherung und ab wann wird sie zur Belastung? Dies kann von Jahr zu Jahr genauso verschieden sein wie in einzelnen Lebensphasen. Und wenn man oder frau gerade das Haus voller kleiner Kinder hat, ist frisches Gemüse aus dem Garten zwar gerade besonders gefragt und auch Kinder haben ihre Freude, wenn sie im Gemüsegarten herumtollen und ernten können … trotzdem: Viele der üppigen und wunderschönen Gemüsegärten werden von Frauen und Männern bewirtschaftet, deren Kinder schon außer Haus sind und die gerade auch viel Zeit haben, sich dem Garten zu widmen.
• Welchen Boden habe ich?
• Wann ist mit den letzten Frösten im Frühling zu rechnen?
• Wann mit den ersten Frösten im Herbst?
• Wie verlaufen die Tages-, wie die Nachttemperaturen im Laufe des Gartenjahres?
• Wie hoch sind die durchschnittlichen Jahresniederschläge?
• Gibt es für die Region typische Trockenzeiten und wie verteilen sich die Niederschläge über die Monate?
• Wie gieße ich den Garten? Kann ich mit Regentonnen Dachwasser sammeln?
• Wer gießt den Garten, wenn ich auf Urlaub fahre – die Nachbarn oder eine automatische Bewässerung?
• Hat sich die Witterung in der Region in den letzten Jahren verändert?
• Soll der Gemüsegarten den Großteil des Bedarfs an Gemüse, Obst und Kräutern decken oder einen kleineren Teil?
• Wie viel Zeit habe ich fürs Gärtnern?
• Habe ich eine Bezugsquelle für Mist und/ oder Kompost?
• Braucht mein Garten einen Zaun?
• Habe ich die Möglichkeit, Jungpflanzen vorzuziehen?
• Haben Nützlinge genügend Unterschlupfmöglichkeiten in meinem Garten?
• Habe ich gutes Gartenwerkzeug?
Größe des Nutzgartens pro Kopf und Nase |
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teilweise Selbstversorgung: Gemüse und Kräuter, Beeren und Obst inklusive Wege und Kompostflächen |
25 m2 pro Person |
weitgehende Selbstversorgung |
70 m2 pro Person |
vollständige Selbstversorgung |
170 m2 pro Person. Davon 20 m2 Gemüse für den Frischverzehr, 40 m2 Lagergemüse und Erdäpfel, 100 m2 für Beeren, Äpfel, Birnen, Nüsse etc. und 10 m2 für Wege und Kompostflächen. |
Quelle: Natur im Garten 2000
Die Vorkultur von Pflanzen kann aus einigen Gründen wichtig sein: Viele Pflanzen haben sehr hohe Keimtemperaturen, die wir ihnen in unseren Gärten gar nicht bieten können – oder erst zu einem viel späteren Zeitpunkt. Die Jungpflanzenanzucht im Haus oder im Gewächshaus ermöglicht eine Vorkultur der Pflanzen und die Pflanzen haben so einen Wachstumsvorsprung und können rascher beerntet werden. Einige Kulturarten wie Melanzani oder Paprika können bei uns ausschließlich über die Jungpflanzenzucht angebaut werden. Bei einer Aussaat im Freiland wäre ihre Kulturdauer so lange, dass die ersten Fröste früher als die ersten reifen Früchte dran wären. Viele Kulturpflanzen wie Salat oder Fenchel können vorgezogen oder direkt gesät werden. Beides hat Vorund Nachteile. Als Vorteil ist immer die Ernteverfrühung zu nennen. Weiters können so manche Schädlinge den bereits größeren Pflanzen nicht mehr so leicht zu Leibe rücken: Etwa Drahtwürmer bei Salatpflanzen oder auch Schnecken bei bereits größeren Gurken- oder Kürbispflanzen. Weiters werden einige vorgezogene Pflanzen wie Sellerie oder Fenchel 1- bis 2-mal pikiert (siehe unten), was jeweils ihr Wurzelwachstum anregt. Andererseits ist das Vorkultivieren eine zusätzliche Arbeit, benötigt einen hellen und warmen Platz, die Pflanzen müssen einige Tage vor dem Auspflanzen abgehärtet werden – also untertags ins Freie und in der Nacht wieder eingeräumt werden – und das Aussetzen ist für die Pflanze ein kleiner Kulturschock. Anders, wenn sie im Freiland von der Keimung an heranwachsen. Diese Pflanzen konnten sich von klein auf an niedrige Nachttemperaturen, an den Wind und an intensive Sonneneinstrahlung gewöhnen. Und: Sie bilden ein anderes – tiefer gehendes – Wurzelsystem aus und sind weniger auf die Gießfreudigkeit der Gärtnerin oder des Gärtners angewiesen. So reichen die Wurzeln von direkt gesätem Salat bis zu 60 cm in die Tiefe, jene von gesetztem nur ca. 30 cm (→ Zeichnung). Aus diesem Grund stresst direkt gesäte Pflanzen Trockenheit nicht so schnell und sie sind schossfester. Die Direktsaat ist bei den meisten Kulturarten nur auf unkrautarmen Böden möglich. Nur Schnellstarter können, wenn sie bereits bei tieferen Temperaturen rasch wachsen können, dem Unkraut davon wachsen. Die Vor- und Nachteile der Vorkultur und Direktsaat sind bei den einzelnen Kulturarten angegeben.
• Jede Kulturpflanze hat eine optimale Keimtemperatur und eine Mindestkeimtemperatur. Bei der optimalen Keimtemperatur keimen die Samen am raschesten und viele Auflaufkrankheiten (meist Pilze, die die kleinen Pflänzchen befallen und rasch hinwegraffen), haben keine Chance, die Pflanzen wachsen ihnen einfach davon. Unterhalb ihrer Mindestkeimtemperatur keimen Samen nicht. Einfache Hilfsmittel, um den Samen genügend Wärme für die Keimung bereitstellen zu können: Aufstellen der Aussaatschalen über einer Wärmequelle wie einem Heizkörper oder einem Kachelofen (allerdings Vorsicht vor dem Austrocknen – am besten mit einer Sprühflasche immer wieder leicht befeuchten). Im Fachhandel erhältlich sind Heizmatten für die Jungpflanzenanzucht, die man genau regulieren kann. Für Pflanzen mit besonders hohen Keimtemperaturen wie Melonen oder Melanzani tun diese Matten gute Dienste (ebenso Heizmatten aus dem Zoofachhandel für Haustiere).
• Neben der Temperatur braucht ein Samen zunächst Feuchtigkeit, damit die Keimprozesse in Gang kommen können. Ein keimendes Samenkorn darf niemals austrocknen, es darf aber auch nicht zu lange im Wasser liegen, sonst erstickt es.
Wer Platz sparen muss, kann Paradeiser auch dicht säen, aber jetzt rasch pikieren.
• Es gibt Samen, die nur keimen, wenn sie am Licht liegen, andere, die nur in der Dunkelheit keimen, und eine dritte Gruppe, die sowohl im Licht, wie auch in der Dunkelheit keimen kann. Ausgesprochene Lichtkeimer sind Salat, Kresse und Basilikum.
• Samen benötigen zum Keimen keinen Dünger. Die Nährstoffe, die sie brauchen, um den Keimprozess am Laufen zu halten, haben sie selbst gespeichert. Im Gegenteil: Keimlinge sind äußerst empfindlich gegen ein Substrat mit zu hohen Düngergaben, diese Salzkonzentration verätzt die feinen Würzelchen und bringt sie rasch zum Absterben oder verursacht Kümmerwuchs. Aussaaterde ist daher stets ungedüngt, Jungpflanzenerde hingegen schon leicht gedüngt.
• Viele Pflanzen können auch im Gewächshaus oder im Frühbeet in Saatkisten ausgesät werden.
• Die optimale Keimtemperatur gilt jeweils nur bis zur Keimung, danach müssen die Pflanzen kühler gestellt werden (auch diese Temperaturen sind bei den einzelnen Kapiteln angegeben). Schließlich müssen die vorgezogenen Pflanzen ja bald mit den kühleren Temperaturen im Freiland zurechtkommen (vor allem mit den größeren Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht).
• Wenn die Nährstoffe im Substrat aufgebraucht sind, müssen die Pflanzen zügig ins Beet gesetzt werden. Müssen die Pflanzen dann noch im Topf bleiben, werden sie „überständig" – sie zeigen Nährstoffmangelsymptome wie aufgehellte und vergilbte Blätter und neigen zum Schossen. Einige Pflanzen wie Gurken oder Melonen sind hier besonders empfindlich und erholen sich ein ganzes Pflanzenleben lang nicht mehr.
• Alle näheren Angaben siehe die einzelnen Kulturarten.
In die Aussaatschale wird zunächst Erde gefüllt, diese gut angepresst und mit einem feinen Strahl befeuchtet. Nach der Aussaat werden Dunkelkeimer leicht mit Erde übersiebt und Erde sowie Samen gut angedrückt, damit die Samen guten Kontakt zum Substrat haben.
Paprika Jungpflanzen reif zum Pikieren
Mit dem Pikierstab ein Loch in die Erde stupfen, die Wurzeln einkürzen und die Pflanze setzen; dann kommt das nächste Pflänzchen an die Reihe.
Paprika Jungpflanzen pikieren
• Die Jungpflanzen der meisten Gemüse werden pikiert. Als Werkzeug braucht man einen Pikierstab (→ Foto). Ein breiter Kugelschreiber oder eine alte, runde Nagelfeile können auch gute Dienste tun. Die kleinen Pflänzchen werden in Quickpots oder direkt in kleine Töpfe pikiert, die man bereits mit Jungpflanzenerde gefüllt hat.
• Die meisten Pflanzen können bereits 7-10 Tage nach dem Keimen pikiert werden – sie müssen jedenfalls pikiert werden, bevor sie sich gegenseitig Konkurrenz machen.
• Schwächere Pflanzen werden nicht pikiert, sondern kommen auf den Kompost. So ist das Pikieren auch gleichzeitig eine Auslese auf starkwüchsige und kräftige Pflanzen.
Und so wird’s gemacht:
• Pflanzen müssen zügig pikiert werden, keinesfalls dürfen sie aus der Erde genommen und dann an der Sonne liegen gelassen werden. Daher immer nur einige Pflanzen aus der Erde heben und diese gleich pikieren.
• Wie hoch oder tief die Pflanzen pikiert werden, hängt von der Kulturart ab: Salat, Fenchel und Knollensellerie dürfen keinesfalls zu tief pikiert werden, sie dürfen leicht umfallen. Alle Pflanzen, die am Stamm noch Wurzeln ausbilden können, werden tiefer gesetzt. Wichtig ist dies bei Paprika und Paradeiser. Durch das Pikieren bekommen die Pflanzen mehr Standraum und können sich ober- und unterirdisch kräftiger entwickeln. Zusätzlich wird durch das Einkürzen der Würzelchen das Wurzelwachstum angeregt. Besonders wichtig ist das bei Sellerie.
• Kürbisgewächse werden nicht pikiert, sondern direkt in größere Töpfe gesät. Bei frischem, gut keimfähigem Saatgut 1 Korn pro Topf, bei etwas älterem Saatgut 2–3 Korn und nur das Pflänzchen, das am raschesten gekeimt hat, stehen lassen.
• Nach dem Pikieren die Pflanzen gut angießen und nicht in die pralle Sonne stellen, idealerweise 2-3 Tage schattieren.
Reihensaat
Breitsaat
Horstsaat
1. Aussäen in den gelockerten Boden
2. Einrechen, danach gießen
Aussaat Karotte mit Schnüren und Platzhalter
Eine Direktsaat von Gemüse ist nur auf unkrautarmen Flächen möglich. Durch eine Bearbeitung des Bodens ca. 2 Wochen vor der geplanten Aussaat kann man die im Boden wartenden Unkrautsamen zur Keimung anregen und die bereits gekeimten Unkräuter dann unmittelbar vor der Saat z.B. mit einer Pendelhacke in den Boden einarbeiten.
Es gibt drei verschiedene Formen, wie man Saatgut in die Beete ausbringen kann: als Breitsaat, als Horstsaat oder als Reihensaat (→ Zeichnungen). Die Unkrautbearbeitung ist bei Aussaaten in Reihen oder Horsten leichter möglich als bei einer Breitsaat. Die Aussaat in Horsten ist bei rankenden Pflanzen üblich, die z.B. um eine Stange herum ausgesät werden.
Und so wird’s gemacht:
• Saatbeet tief lockern
• mit dem Rechen einebnen
• Samen breitwürfig aussäen
• Samen einrechen und angießen (oder auf den Regen warten)
Jungpflanzen werden idealerweise an einem schattigen Tag ausgesetzt. Dann verdunsten die Blätter automatisch weniger Wasser. Dort wo es möglich ist, entfernt man unmittelbar vor dem Setzen einen Teil der Blätter oder kürzt die Blätter um ein Drittel ein (z.B. bei Salat), um die Verdunstungsfläche zu reduzieren. Dies ist besonders wichtig bei Pflanzen, die aus einer Saatschale oder einem Saatbeet mit nackten Wurzeln in die Erde kommen. Vor dem Setzen werden die Ballen der Jungpflanzen noch einmal gut angegossen oder am besten gleich in ein Wasserbad gestellt. Starkzehrer stellt man am besten in eine (noch junge) Pflanzenjauche ein (→ Dünger aus dem eigenen Garten). Nach dem Setzen müssen die Wurzeln gut eingeschlemmt, also üppig gegossen werden.
Mit einem Pflanzholz ein ausreichend tiefes Setzloch im Beet vorbereiten. Die Jungpflanze aus dem Topf nehmen, setzen und zügig angießen.
Wenn in den Reihen die Pflanzen versetzt zueinander angebaut werden, kann man den Platz im Beet am besten ausnutzen.
Die Wurzeln des direkt gesäten Salats (rechts) gehen weiter in die Tiefe als bei gepflanztem Salat (links).
Pflanzen brauchen über und unter der Erde genügend Standraum, um gut gedeihen und gute Erträge liefern zu können. Beim Säen und Setzen scheinen die Pflanzabstände oft zu groß, doch weniger an Pflanzen heißt oft mehr an Ertrag.
1. Ziehen der Reihen
2. Auslegen der Jungpflanzen
3. Einsetzen der Jungpflanzen
4. Angießen
Zur Versorgung der Pflanzen mit Wasser kann man fast genauso viel sagen wie über das Düngen. In den einzelnen Kapiteln ist daher diesem Thema auch jeweils ein eigener Absatz gewidmet. An dieser Stelle nur das Wichtigste: Das beste Gießwasser ist Regenwasser, dieses ist weiches Wasser und es versorgt die Pflanzen auch in der freien Natur. Am besten lässt es sich mit Regentonnen sammeln oder, wer die Möglichkeit hat, in Zisternen. Die Pflanzen freuen sich, wenn das Wasser nicht eiskalt, sondern bereits luftwarm ist. Besonders gilt das für kälteempfindliche Pflanzen wie z.B. Paprika. Nach dem Ansetzen müssen Jungpflanzen kräftig eingeschlämmt werden, damit sich rasch Feinwurzeln bilden können. Gesetzte Pflanzen so lange gut mit Wasser versorgen, bis sie einen ersten deutlichen Wachstumsschub machen – ein Zeichen, dass sie nun auch gut eingewurzelt sind. Dann zurückhaltender gießen, damit die Pflanzen angeregt sind, sich selbst mit Wasser aus dem Boden zu versorgen und ein kräftiges Wurzelsystem auszubilden. Aus diesem Grund gilt auch für alle Pflanzen: Besser weniger und dafür ausgiebiger gießen – meist ist zweimal die Woche ausreichend. Idealerweise so gießen, dass das Wasser langsam im Boden versickert (verrieselt) – auch hier ist der Regen das beste Vorbild. Bulgarische Gemüsebauern, die ab den 1950er Jahren den Gemüsebau ins Burgenland und nach Wien brachten, waren nicht nur für ihre guten Sorten bekannt, sondern auch für ihre ausgeklügelten Bewässerungssysteme. Dazu gehörte ein Anbau auf Beeten, die rundherum von einem Wall umgeben waren, der das Wasser zurückhielt. Auf diese Art wird keine Erde weggeschwemmt und das Wasser kann langsam verrieseln. Es dringt also so in den Boden ein, wie Regen in den Boden eindringt und versickert langsam. So werden die Wurzeln angeregt, dem Wasser nachzuwachsen. Wichtig ist eine ausreichende Wasserversorgung, wenn man Kompost oder Mist einbringt – dieser kann nur dann von den Bodenorganismen in den Boden eingearbeitet und umgesetzt werden, wenn der Boden ausreichend feucht ist. Sollte der Boden im Frühling trocken sein, vor dem Ausbringen des Düngers ausreichend gießen. Auch Gründüngung sollte bewässert werden, wenn der Regen ausbleibt. Sie bewurzelt dann den Boden intensiver und bildet mehr organische Masse.
Schließlich gehört zum Thema Gießen auch noch der Hinweis, dass Wasser besser im Boden bleibt, wenn der Boden regelmäßig gehackt wird. Dies mag aufs Erste erstaunlich klingen. Doch erfahrene Gärtnerinnen nennen dieses Phänomen: Einmal gehackt ist zweimal gegossen (→ Kohlrabi).
Gerade in Regionen mit geringen Niederschlägen ist eine Mulchschicht sehr empfehlenswert – sie hält das Wasser im Boden zurück und verhindert, dass Regen direkt auf dem Boden aufprasselt und der Boden erodiert. Auf schweren Böden muss sparsamer gegossen werden. Dies gilt vor allem für Gärtnerinnen und Gärtner, die automatische Bewässerungssysteme installiert haben: Wenn es regnet und es wird zusätzlich bewässert, kann es zu Staunässe kommen, die Pflanzen erleiden eine Wachstumsstock (weil ihre Wurzeln im Wasser stehen und nicht mehr atmen können).
Wer ein Gewächshaus im Garten hat, sollte dieses im Winter bewässern, auch hier, damit das Bodenleben ausreichend Feuchtigkeit hat. Im Herbst und über den Winter ist es ideal so zu wässern, dass es in etwa den Freilandbedingungen entspricht. Also wenn es draußen regnet, auch im Haus bewässern, dementsprechend wird im Herbst stark bewässert. Vor der ersten Bodenbearbeitung im Frühjahr ebenfalls den Boden langsam durchfeuchten und erst dann Mist oder Kompost einbringen.
Umgraben lockert den Boden, braucht viel Kraft und die Bodenorganismen müssen sich wieder neu ordnen.
Zur Frage, wie Gartenbeete idealerweise bearbeitet werden sollen, gibt es verschiedene Betrachtungsweisen. Während beim Umstechen des Gartens mit dem Spaten der Boden gewendet wird, bleibt die Bodenschichtung beim Lockern mit dem Sauzahn oder mit der Grabgabel erhalten. Dadurch wird auch das Bodenleben nicht durcheinander gebracht und so der Boden möglichst wenig in seinen Auf- und Abbauprozessen gestört. Kompost, Gründüngung und Ernterückstände werden maximal oberflächlich eingearbeitet, damit sie nicht unter Luftabschluss geraten und zu faulen beginnen, sondern durch Verrottungsprozesse in der obersten Bodenschicht (den obersten 5 cm, der sogenannten Rotteschicht) abgebaut und in der Folge in der Humusschicht wieder in den Boden eingebracht werden. Gleichzeitig dienen sie als Futter für die Regenwürmer. Seit ca. 20 Jahren gibt es immer mehr Bio-Bäuerinnen und Bio-Bauern, die ihre Äcker ohne Pflug bearbeiten. Diese Anbaumethode heißt auch „Minimale Bodenbearbeitung“. Wer allerdings einen schweren Boden hat und/ oder einen hohen Unkrautdruck, stößt mit einer nicht-wendenden Bodenbearbeitung an Grenzen. Schwere Böden sollten ab und zu umgegraben und mit kompostiertem Mist oder Kompost versorgt werden. Bei der nicht-wendenden Bodenbearbeitung im Garten wird der Boden mit der Grabgabel gelockert und danach mit einer Mulchschicht in den Winter geschickt. Im Frühling kommt dann unter der Mulchschicht ein feinkrümeliger Boden hervor, der sehr leicht zu bearbeiten ist.
Das Lockern mit der Grabegabel braucht weniger Kraft, der Boden wird nicht gewendet und das Bodenleben nur geringfügig gestört.
Der Sauzahn lockert bis in ca. 20 cm Tiefe.
Zuerst ein Beet längs, in einem zweiten Arbeitsgang quer lockern
Die Pendelhacke lockert den Boden und arbeitet Unkraut flach in den Boden ein.
Wer die Beete umgräbt, sollte dies erst spät im Jahr tun, wenn sich bei den dann niedrigen Temperaturen die Regenwürmer bereits in tiefere Bodenschichten zurückgezogen haben. Ist der Boden dabei sehr nass, wird gewartet, bis er leicht gefroren ist. Auch wenn viele Schnecken im Garten vorkommen, wird erst nach den ersten Frösten umgegraben (durch das Umstechen entstehen tiefe Spalten, die den Schnecken als Rückzugsort dienen können).
Das Thema Werkzeug im Bio-Garten ist insofern ein wichtiges, als gutes Werkzeug leider gegenwärtig nicht leicht erhältlich ist. Vieles, was angeboten wird, zum Teil auch hochpreisiges Werkzeug, ist entweder unpraktikabel oder kurzlebig oder völlig überflüssig. Gutes Werkzeug ist – bei entsprechender Pflege – langlebig, leicht und gleichzeitig robust und es muss nicht teuer sein. Wir beschreiben im Folgenden die Grundausstattung eines Bio-Gartens, mit der man aber vermutlich über viele Jahre gut über die Runden kommt.
Der Sauzahn lockert den Boden, ohne die Bodenschichten des Mutterbodens umzudrehen, er erspart Zeit- und Arbeitsaufwand, dringt leicht und mit wenig Kraftaufwand in den Boden ein. In kürzester Zeit sind die Beete zur Neubestellung hergerichtet oder der Boden zwischen den Gemüsereihen oder auch in den Reihen gelockert. Der Sauzahn durchlüftet den Boden und regt die Bodenbelebung sowie die Nährstoffmineralisierung an. Auch Kompost und Zwischendüngung können oberflächig eingebracht werden. Er lässt Tau tiefer eindringen und durch die tiefer gehende Wurzelbildung werden festliegende Bodenmineralien aufgeschlossen.
Die Rad-Pendelhacke ist besonders bei größeren Anbauflächen im Einsatz.
Bis dicht an die Kulturen kann gearbeitet werden.
Ein traditionelles und bewährtes Gartengerät: die „Scher“
Das Gerät, das in keinem Bio-Garten fehlen sollte – es lockert gleichzeitig den Boden, jätet das Unkraut und arbeite das Unkraut oberflächlich in den Boden ein, so dass es gleichzeitig als Nahrung für die Bodenorganismen aufbereitet wird. Die Hacke besteht aus einem zweiseitig geschärften Messer, das waagrecht zum Boden montiert ist, allerdings nicht fix, sondern in einem Pendelgelenk. So arbeitet die Pendelhacke sowohl bei stoßender wie auch bei ziehender Arbeitsrichtung. Sie dringt dabei nur wenig in den Boden ein.
Bei wissenschaftlichen Untersuchungen an der Technischen Hochschule Zürich zeigte sich, dass mit der Pendelhacke unter geringstem Kraftaufwand der Boden gelockert werden kann: Im weichen Boden konnte bei gleichem Energieverbrauch der Versuchsperson eine rund zweimal so große Bodenfläche bearbeitet werden wie bei Verwendung einer Schlaghacke (Gartenhaue). Auch im harten Boden bleibt die Pendelhacke überlegen. Schwierig ist der Einsatz der Pendelhacke bei sehr steinigen Böden oder in Kombination mit einer Mulchdecke. Diese muss für den Bearbeitungsgang entfernt werden, außer es liegt nur noch eine dünne Schicht auf, dann kann diese oberflächlich mit der Pendelhacke eingearbeitet werden. Pendelhacken gibt es in verschiedenen Breiten und in einer weiteren Version: als Rad-Pendelhacke. Diese eignet sich für größere Anbauflächen von Gemüse. Im Hausgarten ist die einfache Pendelhacke ausreichend. Pendelhacken wurden für den Gemüse-Erwerbsanbau entwickelt und sind im Hausgarten ein wichtiges Werkzeug. Pendelhacken sind zudem langlebige und sehr günstige Arbeitsgeräte.
Pendelhacke groß (16 cm), klein (12 cm) und Schere
Dreizack, Gartenhaue und Sauzahn aus Kupfer (von PKS-Gartengeräte)
Bei gemulchten Kulturen lassen sich Unkräuter sehr leicht entfernen, am besten mit einer Handhaue.
Es gibt verschiedene Formen von Handhauen. Die zwei wichtigsten Eigenschaften sind, dass sie leicht und scharf sind. Ähnlich wie bei der Pendelhacke arbeitet die Haue Unkräuter oberflächlich in den Boden ein und lockert gleichzeitig den Boden. Dazu muss die Haue so geformt sein, dass sie mit möglichst wenig Widerstand durch den Boden gleitet. Das Blatt muss daher möglichst schmal sein und ist zum Stiel leicht schräg gestellt. Handhauen sind mit verschieden großen Blättern erhältlich. Umgangssprachlich werden sie in Ostösterreich auch als „Scher“ bezeichnet, in Anlehnung an die Form der Bodenbearbeitung – der Boden wird oberflächlich „aufgeschert“.
Die Feldhaue ist das Standardgerät im Hausgarten. Feldhauen sind aus Eisen oder Kupfer erhältlich. Eine gute Feldhaue sollte leicht sein (unter 1 kg), einen Stiel haben, der gut in der Hand liegt und ca. 120 cm lang ist. Mit der Feldhaue wird der Boden oberflächlich gelockert, werden größere Pflanzen, können verschiedene Substrate gut gemischt werden, Saatrillen gezogen werden und vieles mehr.
Eine Grabgabel tut auch beim Ernten gute Dienste.
Spaten und Grabgabel
Ein handliches Allround-Gerät: der Soil Scoup
Spaten sind wichtig, auch wenn man den Boden nicht immer umgräbt: Zum Pflanzen von Sträuchern, Stauden und Bäumen oder zur Kompostarbeit. Ein guter Spaten zeichnet sich durch einen kräftigen Schmiedestahl aus, der aus einem Stück geschmiedet wird, und: ein guter Spaten muss gleichzeitig leicht sein und eine scharfe Arbeitskante haben. Spaten gibt es in verschiedenen Ausführungen – schmälere Spaten, die weniger Krafteinsatz benötigen, sind im Handel oft als „Damenspaten“ erhältlich.
Auch eine Grabgabel ist ein wichtiges Werkzeug im Bio-Garten. Mit der Grabgabel kann man Wurzelgemüse vorsichtig und ohne es zu verletzen ernten, den Boden lockern (einen festeren Boden auch umgraben) und den Kompost umsetzen. Gute Dienste leistet sie auch, wenn man Wurzelunkräuter aus dem Boden entfernen will.
Einfache Rechen braucht man zum Herrichten (Einebnen) der Aussaatbeete, zum Zusammenrechen von Grasschnitt für eine Mulchdecke und sie eignen sich auch sehr gut, um Reihenaussaaten zu verdichten, damit die Samen gut Bodenanschluss haben (dazu den Rechen beinahe senkrecht in die Hand nehmen. So, dass die Zinken nicht den Boden lockern können, sondern nach oben zeigen.
www.sensenmaehen.at