Die Ratschläge in diesem Buch wurden von dem Autor sorgfältig ausgewählt und geprüft. Sie bieten jedoch keinen Ersatz für kompetenten medizinischen Rat. Alle Angaben in diesem Buch erfolgen daher ohne jegliche Gewährleistung oder Garantie seitens des Autors. Eine Haftung des Autors für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ebenfalls ausgeschlossen.

Auf Gendersternchen (*) oder ähnliches wurde durchgehend verzichtet, da ich dieses künstliche Sprachkonstrukt ablehne.

1. Auflage 2020

Copyright © 2020 Dirk Schweigler

Illustrationen: www.shutterstock.com

Herstellung und Verlag:

BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt

ISBN: 9783750450424

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Fast jeder hat schon einmal eine schmerzhafte Erfahrung mit Histamin gemacht, denn dazu genügt schon eine kurze Berührung einer Brennnessel. Diese ansonsten harmoniebedürftigen Pflänzchen injizieren beim Kontakt das Histamin über feinste Härchen in die Haut. Und darauf reagieren wir dann mit Juckreiz und Hautausschlag.

Doch Histamin ist mehr als nur ein Bestandteil der Brennnessel. Es erfüllt viele wichtige Aufgaben in unserem Körper. Wenn aber gesundheitlich etwas aus dem Lot geraten ist, dann kann Histamin auch recht schnell zum Problemfall werden.

Der allerwichtigste Schritt ist, überhaupt erst einmal darauf zu kommen, dass hinter den eigenen Beschwerden eine Histaminintoleranz steckt. Vielleicht merkt man, dass ständig dubiose Verdauungsbeschwerden oder Hautrötungen nach dem Essen auftreten. Aber gerade am Anfang ist der Grund dafür meist überhaupt nicht ersichtlich. Wir werden uns im Folgenden noch genauer anschauen, wie man überhaupt feststellt, ob man unter einer Histaminintoleranz leidet.

Wenn man dagegen schon sicher weiß, dass eine Histaminunverträglichkeit der Grund für die Verdauungsprobleme ist, dann möchte man diese Unverträglichkeit natürlich so schnell wie möglich wieder loswerden. Doch leider gibt die Schulmedizin keine Antwort auf die Frage „Wie werde ich meine Histaminunverträglichkeit denn nun wieder los?“. Meist bekommt man nur den Rat, dass man histaminreiche Nahrungsmittel vermeiden soll, eventuell sogar lebenslang.

Wahrscheinlich fragen Sie sich schon die ganze Zeit, was denn nun dieser völlig neue Blickwinkel auf die Histaminintoleranz sein soll, der im Titel so groß angekündigt wurde. Ich selbst hatte lange Zeit mit Verdauungs- und starken Histaminproblemen zu kämpfen. Um meine Beschwerden wieder loszuwerden, habe ich viele Bücher zu diesem Thema gelesen und intensiv im Internet recherchiert.

Doch leider habe ich gemerkt, dass sich die allermeisten Bücher oder Internetseiten nur damit beschäftigen, wie man histaminreiche Nahrungsmittel meidet oder wie man mit der Krankheit lebt. Das Ergebnis ist dann aber immer das Gleiche: Man muss die Histaminintoleranz ein Leben lang ertragen.

Deshalb möchte ich einmal einen völlig neuen Blickwinkel auf das Thema Histaminintoleranz ins Spiel bringen – und zwar aus der Sicht der Ursachen. Es geht mir also überhaupt nicht darum, wie man sich lebenslang mit seiner Histaminintoleranz arrangiert. Sondern das Ziel ist, die Unverträglichkeit wieder loszuwerden. Heilt man die Ursache einer Erkrankung, dann verschwinden auch die Symptome von ganz allein. Andersherum funktioniert es eben gerade nicht.

Auf die Idee vom Titel mit den unterschiedlichen Blickwinkeln kam ich durch den Film „8 Blickwinkel“. Darin treffen sich die Staatschefs mehrere Länder zu einem Anti-Terror-Gipfel. Auf diesem Treffen gibt es ein Attentat auf den US-Präsidenten und anschließend wird die Geschichte aus 8 verschiedenen Perspektiven erzählt – unter anderem aus der Sicht einer Reporterin, eines Polizisten, eines Zuschauers, aus Sicht des US-Präsidenten und aus der Perspektive der Hintermänner.

Ich finde diesen Ansatz sehr interessant, denn nicht nur eine Geschichte kann man aus mehreren Blickwinkeln erzählen, sondern auch eine Krankheit kann aus mehreren Perspektiven betrachtet werden. Und deshalb möchte ich gern den Blickwinkel auf die Ursachen der Histaminintoleranz lenken. Die Ursachen werden nämlich viel zu selten berücksichtigt, obwohl sie doch die Wurzel des Problems sind.

Das Thema Histamin ist an sich nicht ganz so einfach. Das liegt daran, weil es verschiedene Gründe gibt, warum sich eine Histaminintoleranz entwickeln kann. Bei dem Einen ist es ein Mangel an Kupfer oder Vitamin B6, der Nächste hat Histaminprobleme aufgrund eines angeschlagenen Darms und bei einem Dritten steckt eine Schwermetallbelastung dahinter.

Deshalb wird es auch nicht irgendwann mal eine Tablette geben, durch die plötzlich die Beschwerden komplett weg sind. Dafür gibt es einfach viel zu viele Ursachen, die infrage kommen. Und wenn es so einfach heilbar wäre, dann gäbe es heutzutage nicht so viele Histaminbetroffene.

Ich möchte Ihnen an dieser Stelle jedoch etwas Mut machen, denn es gibt durchaus sehr viele Therapiemöglichkeiten für die Histaminintoleranz. Und diese setzen direkt an der Ursache des Problems an. Allerdings ist die Ursache für die Histaminintoleranz nicht bei allen Betroffenen gleich. In unserem Körper finden tagtäglich hochkomplexe Abläufe statt. Deshalb gibt es auch verschiedene Gründe, warum eine Histaminerkrankung entsteht.

Wichtig ist, dass man immer die richtige Reihenfolge einhält: Erst die Diagnose, dann die Therapie! Man nimmt also nicht irgendeine Tablette ein und hofft, dass sie vielleicht irgendwie hilft. Das wäre ein bisschen wie beim Topfschlagen mit verbundenen Augen – da irrt man auch ziellos umher.

Sondern die richtige Herangehensweise ist, dass man zuerst bestimmte Werte über eine Blut-, Stuhl- oder Urinprobe misst. Daran sieht man, wo genau im Körper etwas aus dem Lot gekommen ist. Und erst dann kommt die Therapie, die genau bei diesem ganz konkreten Problem ansetzt.

Doch zum Glück ist man bei der Suche nach der Ursache nicht komplett auf sich allein gestellt, denn durch die moderne Labormedizin stehen heutzutage ungeahnte Möglichkeiten offen. Man muss diese Möglichkeiten eben nur kennen und sie nutzen. Welche Tests Ihnen weiterhelfen können, das sehen wir uns in Kapitel 3 genauer an.

Bei mir ist es inzwischen so, dass ich fast alles wieder essen kann. Und ich muss mir unterwegs auch keine Gedanken mehr machen, ob eine Toilette in der Nähe ist. Allerdings ist es meistens ein holpriger Weg bis zur Gesundung und es gibt öfter mal Rückschläge. Fast alle in diesem Buch empfohlenen Maßnahmen habe ich selbst ausprobiert und getestet. Wichtig ist mir dabei, dass ein Test oder eine Therapie immer wissenschaftlich ist. Es sollen also keine dubiosen, unüberprüfbaren Methoden zum Einsatz kommen. Dafür gibt es im 21. Jahrhundert einfach viel zu gute wissenschaftliche Verfahren, die hervorragend funktionieren.

Neben der Wissenschaftlichkeit sind aber auch die Erfahrungswerte von anderen Betroffenen sehr wichtig. Das Thema Histaminintoleranz ist noch recht neu und es gibt kaum Forschungsergebnisse dazu – zumindest was die Heilung betrifft. Deshalb sind die tatsächlich gemachten Erfahrungswerte von anderen Betroffenen so wichtig und ich habe versucht, sehr viel davon hier einfließen zu lassen.

Bei einer guten Therapie kommt man leider um das Thema der Behandlungskosten nicht herum. Um wirklich etwas zu erreichen, muss man deutlich mehr machen, als nur die Standardmöglichkeiten, die von der Krankenkasse bezahlt werden. Doch dazu gibt es zum Glück gute Optionen, um das Sparschweinchen etwas zu schonen. Dieses Thema schauen wir uns in Kapitel 4.3 noch etwas genauer an.

Ich habe allerdings absichtlich vermieden, für die Tests und die Behandlungen Preise zu nennen – und das hat genau zwei Gründe. Einerseits variieren die Preise zwischen den Laboren oder auch zwischen den Heilpraktikern recht stark, da gibt es einfach viel zu große Abweichungen, um einen festen Preis nennen zu können.

Und der zweite Grund ist, dass sich die Preise über die Jahre verändern können. Ein Test, der heutzutage 50€ kostet, kann in 3 Jahren schon 75€ kosten. Deshalb würde eine Nennung der Kosten letztendlich mehr Verwirrung stiften, als dass es wirklich weiterhilft. Aber wie gesagt, die Kosten kann man mit einigen Tricks und Kniffen sehr überschaubar halten.

1 Was ist eigentlich dieses mysteriöse Histamin?

Histamin kommt in so gut wie allen Lebensmitteln vor. Es entsteht immer dann, wenn Eiweiße ab- oder umgebaut werden [1]. Aber Histamin entsteht nicht nur in der Nahrung: Auch unser Körper produziert Histamin. Dieses Histamin wird genutzt, um spezielle Funktionen im Körper zu erfüllen. Hat das Histamin dann seinen Zweck erfüllt, wird es vom Körper wieder abgebaut und ausgeschieden.

Problematisch wird es, wenn ständig Histamin im Körper gebildet wird oder das Histamin nicht mehr ordentlich abgebaut werden kann. In diesem Fall spricht man von einer Histaminintoleranz. Das Histamin selbst ist also überhaupt nicht gefährlich für uns. Es wird erst zum Problem, wenn zu viel davon vorhanden ist. Statistisch gesehen sind es etwa 80% Frauen, die unter einer Histaminintoleranz leiden, meistens im Alter ab 40 Jahren.

Ob das Histamin im Körper gut abgebaut wird, hängt von mehreren Faktoren ab. Dazu zählt zum Beispiel der Zustand des Darms oder ob ein Mangel an bestimmten Nährstoffen vorliegt. Aber auch die Hormone spielen dabei eine wichtige Rolle.

Wie schon beschrieben, macht Histamin aber nicht nur Ärger, sondern es hat im Körper auch sehr wichtige Aufgaben zu erfüllen. Dazu zählen

Aus biologisch-chemischer Sicht gehört das Histamin zur Gruppe der biogenen Amine. Die biogenen Amine entstehen bei der Umwandlung von Aminosäuren. Neben dem Histamin zählen beispielsweise noch das Cadaverin, Serotonin oder Tyramin dazu. Beim Abbau im Körper entsteht manchmal eine Art Konkurrenzkampf, denn einige dieser biogenen Amine werden durch das exakt gleiche Enzym abgebaut.

Das Histamin in unserem Körper wird hauptsächlich durch das DAO-Enzym abgebaut. Sind nun in einer Mahlzeit verschiedene biogene Amine enthalten, dann hat das DAO-Enzym alle Hände voll zu tun. Neben dem Histamin muss es sich dann auch noch um die anderen biogenen Amine kümmern.

Wenn das DAO-Enzym nun gerade ein anderes biogenes Amin abbaut, dann bleibt nicht mehr viel übrig für den Abbau des Histamins. Das Histamin muss sich also hintenanstellen. Aus diesem Grund kann ein Lebensmittel für Histaminbetroffene ungünstig sein, obwohl es eigentlich nur sehr wenig oder gar kein Histamin enthält, denn die biogenen Amine werden noch vor dem Histamin abgebaut und verbrauchen damit das wenige DAO.

Die biogenen Amine machen das Thema Histamin natürlich noch einmal deutlich komplizierter. Um es aber nicht gar so schwierig zu machen, ist es erst einmal nur entscheidend, dass man bei der Lebensmittelauswahl oder in Histamin-Tabellen nicht allein auf den Histamingehalt eines Nahrungsmittels schaut.

1.1 Das empfindliche Histamin-Gleichgewicht

Tagtäglich kommen wir mehrfach mit Histamin in Kontakt, denn Histamin befindet sich in sehr vielen Lebensmitteln und auch der Körper produziert es ja selbst. Deshalb ist Histamin an sich nichts Böses oder Schädliches für uns. Nur eben zu viel Histamin im Körper führt zu Problemen.

Wird das Histamin vom Körper selbst produziert, spricht man von endogenem Histamin. Es gibt aber nicht nur einen Ort im Körper, an dem Histamin hergestellt wird, sondern es kann fast überall produziert werden. Und je nach Organ wird diese Aufgabe von unterschiedlichen Zellen erledigt (ECL-Zellen, Mastzellen usw.). Der Körper kann also Histamin im Magen, im Darm oder im Gehirn herstellen und dort auch speichern.

Das ist auch ein Grund dafür, warum die Beschwerden bei jedem Betroffenen so unterschiedlich ausfallen können. Histamin kann überall im Körper vorkommen und während ein Betroffener über Kopfschmerzen oder Röte im Gesicht klagt, schlägt es sich beim Anderen auf die Verdauung nieder.

Das gespeicherte Histamin kann der Körper freigeben, wenn es gerade benötigt wird. Bei einem gesunden Menschen gibt der Körper aber nur dann das Histamin frei, wenn es gerade gebraucht wird - beispielsweise zur Regulierung des Blutdrucks oder um eine Entzündung an einer Stelle einzuleiten.

Dieser Vorgang kann aber aus dem Ruder laufen. Nämlich dann, wenn das gespeicherte Histamin unkontrolliert freigesetzt wird, wie zum Beispiel durch bestimmte Medikamente.

Neben dem im Körper gespeicherten Histamin kommen aber noch weitere Histaminmengen über die Nahrung in den Körper. Das ist soweit normal und verursacht bei einem gesunden Menschen keinerlei Probleme, denn das Histamin wird von bestimmten Enzymen wieder abgebaut.

Für den Abbau sind zwei Enzyme verantwortlich: Das HNMT (Histamin-N-Methyltransferase) baut das Histamin innerhalb der Zellen ab und das DAO (Diaminoxidase) baut das Histamin außerhalb der Zellen ab. Beide Enzyme sind überall im Körper aktiv. Den größten Teil des anfallenden Histamins übernimmt jedoch das DAO.

Das DAO-Enzym wird hauptsächlich in den Zellen der Darmschleimhaut produziert [2]. Das erklärt auch, warum ein angeschlagener Darm häufig mit einer Histaminintoleranz zusammen auftritt. Geht es dem Darm nicht gut, dann wird zu wenig DAO produziert. Und mangelt es am DAO, dann kann das anfallende Histamin nicht richtig abgebaut werden.

Es ist im Körper also ein immerwährendes Auf und Ab zwischen einem Histaminanstieg und dem darauffolgenden Histaminabbau. Doch nicht bei jedem klappt der Histaminabbau reibungslos, denn es ist ein komplexes Zusammenspiel vieler Faktoren.

Deshalb gibt es auch keine einheitliche Histaminmenge, bei der jeder Mensch Probleme bekommt. Man kann also nicht sagen: Bei 20g Hartkäse bekommen alle Menschen mit einer Histaminintoleranz automatisch Probleme. Sondern bei jedem gibt es eine individuelle Toleranzgrenze, die bestimmt, wie viel Histamin man verträgt. Diese Toleranzgrenze kann sich ständig verändern, da sie zum Beispiel von Hormonen oder Stress abhängig ist.

1.2 Symptome: Wie macht sich Histamin bemerkbar?

Fühlt man sich schlapp, fiebrig, mit Husten oder Schnupfen, dann ist meisten eine Erkältung im Anmarsch. Eine Histaminerkrankung ist dagegen gar nicht so einfach zu erkennen, denn im Körper gibt es sehr viele Rezeptoren, wo das Histamin andocken kann. Und dementsprechend können die Beschwerden auch an ganz unterschiedlichen Stellen auftreten.

Es gibt allerdings einige sehr typische Histamin-Symptome, die immer wieder vorkommen:

Es ist auch kein Zufall, dass ausgerechnet genau diese Symptome durch Histamin auftreten. Nehmen wir beispielsweise einmal die Hautrötung nach einer histaminreichen Mahlzeit. Wenn zu viel Histamin im Körper umherschwirrt, dann werden die Blutgefäße erweitert. Dadurch kann mehr Blut durch die Gefäße fließen und die betreffenden Hautstellen werden stärker durchblutet, was dann wiederum zu einer Hautrötung führt.

Aber auch Bauchschmerzen und Durchfall sind typisch für eine Histaminintoleranz. Durch Histamin wird die glatte Muskulatur im Körper angeregt. Glatte Muskelfasern finden sich generell dort, wo wir keinen bewussten Einfluss haben, zum Beispiel auf den Herzschlag oder eben auf die Verdauung im Magen- und Darmtrakt [3]. Wird diese Muskulatur nun durch das Histamin angeregt, dann kann sie sich einerseits zusammenziehen (Bauchkrämpfe) oder sie transportiert die Nahrung plötzlich sehr schnell in Richtung Ausgang (Durchfall).

Auch der Zeitpunkt, wann das Histamin nach einer Mahlzeit zu wirken beginnt, kann bei jedem Betroffenen sehr unterschiedlich sein. Die Nahrung ist innerhalb von Sekunden im Magen und bereits dort kann es schon zu einer Histaminausschüttung kommen. Die Folgen sind meist nach wenigen Minuten spürbar.

Es kann aber auch sein, dass das Histamin erst später im Darm zu Problemen führt. Das dauert dann deutlich länger, denn die Nahrung braucht eine bestimmte Zeit, ehe sie überhaupt im Darm angelangt ist. Flüssigkeiten und leichte Kost verdaut der Magen recht schnell, Fleisch dagegen liegt deutlich schwerer. Da kann es schon einmal sein, dass eine Mahlzeit über 5 Stunden im Magen liegt und erst dann schrittweise in den Darm weiterreist.

Verursacht das Histamin erst im Darm Probleme, dann treten die Symptome deutlich zeitversetzt nach dem Essen auf, teilweise sogar erst am nächsten Tag. Das macht es dann besonders schwer, den eigentlichen Auslöser zu finden. Wenn es nach dem Frühstück im Bauch grummelt und rumort, dann denkt man eigentlich nicht mehr daran, dass es eigentlich noch vom Abendbrot sein könnte.

Um überhaupt erst einmal herauszufinden, ob man unter einer Histaminunverträglichkeit leidet, eignet sich die Auslassdiät. Dabei vermeidet man histaminreiche Nahrungsmittel für etwa 2-3 Wochen. Fühlt man sich in dieser Zeit deutlich besser oder gehen die Beschwerden sogar ganz weg, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass eine Histaminintoleranz dahintersteckt.

Aber nicht nur durch das Essen, sondern auch bei Allergien wie Hausstaub- oder Tierhaarallergie wird sehr viel Histamin ausgeschüttet. Die Histaminbeschwerden müssen also gar nicht unbedingt immer vom Essen kommen. Wenn der Körper mit allergieauslösenden Stoffen in Kontakt kommt, dann schüttet er Histamin aus. Und egal ob das Histamin durch die Nahrung, Pollen oder Tierhaare freigesetzt wurde, es kann an sämtliche Rezeptoren im Körper andocken und damit überall im Körper Probleme machen.

Bei dem Thema Allergie und Histaminausschüttung lässt sich gut erkennen, wie alles im Körper eng miteinander zusammenhängt. Das Immunsystem ist ganz wichtig bei der Entstehung von Allergien. Ordnet das Immunsystem harmlose Stoffe wie Pollen oder Tierhaare als feindlich ein, dann beginnt eine Allergiereaktion. Und diese wiederum setzt neues Histamin frei. Über 80% des Immunsystems liegen im Darm, da hier sehr viele Immun-Abwehrzellen produziert werden. Geht es also dem Darm schlecht, dann leidet automatisch auch das Immunsystem.

Das Histamin, dass durch die Allergie freigesetzt wird, kann auch den Darm in Mitleidenschaft ziehen und eine Entzündung der Darmschleimhaut hervorrufen. Und hier beginnt der Kreislauf wieder von vorn und er verstärkt sich, da sich der verschlechterte Darmzustand wieder auf das Immunsystem und damit die Allergien auswirkt.

1.3 Ursachen: Was führt zu einer Histaminintoleranz