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November 2019

© Timm H. Lohse

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ISBN 9783735713957

Übersicht

Psalm 23

Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.

Er weidet mich auf einer grünen Aue

und führet mich zum frischen Wasser.

Er erquicket meine Seele.

Er führet mich auf rechter Straße

um seines Namens willen.

Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal,

fürchte ich kein Unglück.

Denn du bist bei mir.

Dein Stecken und Stab trösten mir.

Du bereitest vor mir einen Tisch

Im Angesicht meiner Feinde.

Du salbest mein Haupt mit Öl

und schenkest mir voll ein.

Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen

mein Leben lang;

und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar.

Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.

Der 23. Psalm, der mit diesem Bekenntnis beginnt, ist uns allen wohl vertraut und lieb.

Der Rhythmus seiner Verse, die manch einer wortwörtlich in seinem Gedächtnis bewahrt hat, strömt Ruhe, Trost und Kraft aus:

Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.

So tief ist der Sänger dieses Psalms in seinem Gottvertrauen verwurzelt, dass er jeglichen Mangel auszuschließen wagt.

Doch gerade dieses alles ausschließende „nichts“ mag dem zu vollmundig klingen, der unter Mangel leidet:

Unversehens ergibt sich eine Mängelliste des Lebens, wenn wir das vollmundige Bekenntnis: mir wird nichts mangeln mit den Erfahrungen oder Gegebenheiten unseres Lebens abgleichen.

Gewiss: der leibliche Mangel, Hunger und Durst gar, quält unter uns nur wenige. Auch an Kleidung und Wohnung mangelt es den meisten nicht.

Seelischer Mangel und geistliche Leere machen uns eher zu schaffen:

Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.

Das Bekenntnis des Psalmsängers ruht im Urvertrauen zu

Gott: Gott, der Hirte meines Lebens.

Gott hütet meine Seele. Gott bewahrt meinen Geist.

Diese Gewissheit vermag dem, der an seelischem oder geistigem Mangel leidet, einen neuen Lebensimpuls zu geben.

Das Verlangen nach heilsamer Verortung unseres Lebens stößt auf das Gegenüber Gott.

Damit weitet sich der Raum: die Enge des Mangels weicht der Weite der von Gott gesetzten Lebenshorizonte. Wie ein Hirte Schafe neuen Weidegründen zuführt, so gewinnen meine Lebensperspektiven neue Horizonte, wenn ich mich einlasse auf das Gegenüber Gott. Mit ihm Zweck und Ziel meines Lebens aushandeln und zu begreifen suchen, macht mein Leben sinnvoll.

Darin ruht das Bekenntnis:

Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.

Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser; er erquicket meine Seele.

Grüne Aue, frisches Wasser – das erquickt die Seele.

Die beiden Bildworte des 23. Psalms malen in unserer Fantasie die Idylle einer Landschaft, in der jeder gern spazieren geht oder sich auf blumiger Flussaue lagert oder im Schatten eines Baumes am Bachufer verweilt.

Da erquickt die Seele sich: Menschliches Leben inmitten der ursprünglichen Natur findet zur Ruhe, zum Frieden, zu sich.

Alltägliche Hektik, nervende Geräusche, entfremdende Pflichten – das alles tritt zurück, weicht dem wohltuenden Rhythmus einer ungestörten Schöpfung, schafft Einklang mit den erfrischenden Lebensquellen.

Auf der Suche nach dem Kidrontal inmitten der judäischen Wüste wandten wir uns hilfesuchend an einen Palästinenser, der uns sicher ans gewünschte Ziel brachte. Aus der Glut der Wüste gelangten wir nach steilem Abstieg an den frisch sprudelnden Kidronbach mit seinem schmalen grünen Vegetationsband.

Schafe müssen sich in dieser Gegend auf einen guten Hirten verlassen können, damit sie zum frischen Wasser geführt werden und auf grüner Aue weiden können.

Auch für den, der mit dieser Wirklichkeit nicht vertraut ist, bleibt das Bildwort in seiner Bedeutung eingängig: Leben braucht „frisches Wasser“ und „grüne Aue“ zur Erquickung der Seele.

Schon bei kurzem Innehalten und Nachdenken über dieses Bild drängen sich Fragen auf:

Aus den Erfahrungen des Lebens weiß jeder Mensch, was seiner Seele gut tut.

Dabei zählen die schlechten Erfahrungen genauso wie die guten, die erfüllten Träume ebenso wie enttäuschte Hoffnungen. Die Seele welkt und verdorrt, wenn ihr Böses widerfährt. Schöne Erlebnisse lassen sie grünen und aufblühen.

Was trage ich dazu bei, dass es mir gut geht? Oder ist letztlich alles purer Zufall oder unverschämtes Glück oder ergibt sich einfach so?

Möglichst selbstbestimmt und selbstbewusst möchte jeder sein Leben führen. So wenig wie möglich fremdbestimmt und unbewusst. Dahin zu kommen, braucht es Menschen, die einem helfen: liebevolle Eltern, gute Freunde, kompetente Therapeuten.

Sich von Gott zum frischen Wasser führen und auf grüner Aue weiden lassen, damit die Seele sich erquicken möge – das ist wie die Begegnung mit einem Menschen inmitten der Wüste, der weiß, wo es lang geht hin zum frischen Wasser und der grünen Aue.

Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.

Wenn die Richtung stimmt, bin ich auf der rechten Straße.
Der rechte Weg führt geradewegs zum Ziel – ohne Umschweife, ohne Irrwege, ohne Sackgassen.

Wer vom rechten Weg abkommt, ist gefährdet: der verirrt sich, wird unsicher, klammert sich an kurz greifende Ziele, verliert die große Linie.

Die Zielorientierung bestimmt die rechte Straße. Denn alles, was dem Ziel dient, ist richtig, ist recht. Aus der richtigen Richtung ergibt sich das rechte Verhalten, das dem Erreichen des Zieles angemessen ist.

Alle drei Aspekte gehören untrennbar zusammen:

Dann kann ich sagen: ich bin auf rechter Straße.

So vermittelt zielgerichtetes Verhalten ein gutes Lebensgefühl.

Auf dieser rechten Straße gemeinsam mit anderen unterwegs zu sein, erhöht das Gefühl zufriedener Geborgenheit.

Im 23. Psalm wird diese Lebenserfahrung im Bild einer wandernden Schafherde unter der Führung ihres Hirten veranschaulicht:

das einzelne Schaf - geborgen inmitten der Herde - behütet unter der Führung des Hirten vor Irrwegen und Fallgruben - tut gut daran, sich nach den Anweisungen seines Hirten zu richten. Nur so gelangt es auf dem rechten Pfad zum frischen Wasser und den grünen Auen.

„Er führet mich“ – heißt es im 23.Psalm.

Der Dichter des Psalms spricht von sich, von seinem persönlichen Lebensweg. Vorzustellen vermag er sich seinen Lebensweg jedoch nur in der Gemeinschaft des wandernden Gottesvolkes.

Ein zufriedenes Lebensgefühl erwächst ihm, weil er sich geborgen weiß inmitten von Menschen, die gleich ihm den von Gott vorgegebenen Kurs zu halten versuchen.

Die rechte Straße ist für das wandernde Gottesvolk die Straße der Gerechtigkeit:

Es Gott recht zu machen und dem Mitmenschen und mir selbst – das ist das vornehmste und höchste Gebot der Gerechtigkeit Gottes. Wer sich an die praktischen Folgen dieser Gerechtigkeit hält, entfaltet ein gutes Lebensgefühl - bezogen auf

Eine klare Geschichte.

Um seines Namens willen geschieht sie, heißt es im 23. Psalm. Sein Name steht für den Schöpfer allen Lebens. Sein Name wird mit Anerkennung genannt, wenn er sich als guter Hirte erweist. Wer sich in seinem Namen auf den Lebensweg macht, kann davon ausgehen, dass Gott seinem Namen Ehre machen wird.

Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück.

Im finstern Tal“ – fast sprichwörtlich sind diese drei Wörter des 23. Psalms zum Ausdruck tief bedrückender Lebenskrisen geworden. Durchs finstere Tal zu wandern, wird kaum einem Menschen erspart. Und meist ereilt uns die Wegwende vom heiteren, sonnigen Wanderweg des Lebens in die Schatten des finsteren Tals unvermittelt und damit unvorbereitet.

Wörtlich heißt es im Hebräischen:

„Im Tal der Todesschatten“.

Schatten des Todes legen sich auf unser Leben, lange bevor das Ende naht.

„Media vita in morte sumus“ – so ein mittelalterlicher Gesang aus dem 11.Jahrhundert: „Mitten wir im Leben sind von dem Tod umfangen“ – dichtet Martin Luther daraus auf Deutsch.

Statt vom Schatten des Todes sprechen wir von Unglück, Unfall, vielleicht vom Schicksal, vom harten Schlag, der einen getroffen hat. In jedem Fall ist es der Schatten des Todes, der sich da auf unser Leben legt, unter dem das Leben nicht mehr gedeihen will und kann.

Die Schatten des Todes verfinstern die Sonne des Lebens. Der Tag wird zur Nacht.

Das Licht vom Anfang der Schöpfung wird wieder zur öden und wüsten Finsternis.

Das Tal der Todesschatten zu durchschreiten, fordert die ganze Kraft des Glaubens heraus.

Lebensfeindliche Erfahrungen schüren stets den Zweifel am wohlmeinenden Gott. In heilloser Finsternis stiert der Blick in gähnende Sinnlosigkeit und bannt den Menschen in Furcht, Schrecken, Lähmung und Resignation: Ich will und kann nicht mehr! Die Lust zu leben ist mir vergangen!

Doch ohne Heil soll nach dem Willen Gottes auch das Leben nicht sein, das in das Tal der Todesschatten geraten ist. Gegen die Heillosigkeit des Lebens tritt Gottes Heilswille.

Dieses Heil, der Gottesfrieden – hebräisch: shalom – steht gegen die Macht der Finsternis. Und wir stehen mit unserm Leben inmitten des Feldes, das sich aus der Spannung zwischen der Leere der Finsternis und der Güte Gottes ergibt.

Sich mit seinem Leben in dieses Spannungsfeld ziehen zu lassen – das steckt hinter dem freimütigen Bekenntnis des 23. Psalms:

Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück.

Und ob mich mein Lebensweg schon durch das Tal der Todesschatten führt, ich fürchte kein heilloses Ende meines Lebens.

Ich weiß, dass einer mit mir geht, auch wenn ich mich im Tal der Todesschatten zu verlieren drohe.

Du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich.

Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde.

Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein.

Du, du, du und dazu noch: dein.

Mit diesem Stakkato im 23. Psalm ist immer Gott gemeint.

Ihm gilt ein Du-Bekenntnis nach dem andern. Viermal nacheinander. Was viermal gegründet ist, steht felsenfest und wackelt nicht.

Der Kernsatz des Vertrauens ist das: „Du bist bei mir“.

Auf diesen Höhepunkt zielt der 23. Psalm: Mein Leben ist ohne Dich, Gott, nicht denkbar, nicht lebbar, nicht brauchbar!

Dieses „du bist bei mir“ heißt dann ganz praktisch folgendes: Dein Stecken und Stab trösten mich.

Stecken und Stab sind die Ausrüstung des Hirten in Palästina: Mit dem Stecken, einer mit Eisen beschlagenen Keule, schlägt der Hirte feindliche Tiere und Menschen zurück. Mit dem Stab kann er säumige Schafe antreiben und die abirrenden zur Herde zurückführen.

Gottes Schutz und Führung machen Mut und schenken Vertrauen.

Was die Schafe körperlich an Schutz und Führung spüren und erfahren, dringt – auf uns Menschen übertragen – erst in unser Bewusstsein, wenn wir bereit sind , mit den Augen der Seele die Widerfahrnisse unseres Lebens zu durchdringen und sie zu deuten.

Meditation und Gebet schärfen unsere Sinne dafür.

Dann ein ganz anderes Bild:

Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde.

An einem Tisch zu sitzen, ist das Erlebnis einer besonderen Gemeinschaft:

Tischgemeinschaft ist wie eine Schutzgemeinschaft: alles Lebensfeindliche und Böse ist ausgeschlossen. Waffen, auch die der Zunge sind an der Garderobe abzugeben.

Den Tisch im Angesicht der Feinde zu bereiten, zur Tischgemeinschaft zu laden, obwohl andere dagegen sind, soll weniger eine Provokation für die Gegner sein , sondern ist vielmehr als Geste der absoluten Protektion gedacht:

Keine Angst! Dir kann hier in meiner Nähe niemand etwas anhaben! Du sitzt an meinem Tisch! Du gehörst zu mir!

Ein starker Gastgeber. Besonders für einen Wanderer, der eben das Tal der Todesschatten durchlitten hat.

Und als drittes heißt es:

Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein.

Beide Gesten drücken im Orient etwas Besonderes aus: dieser Mensch gehört zu mir.

Sein Haupt, die Würde eines Menschen, dieses Haupt will ich ihm mit duftendem Öl erfrischen.

Und seinen Durst will ich ihm mit einem vollen Becher stillen.

Gut soll dieser Mensch es bei mir haben. Seinen Leib und seine Seele will ich ihm erquicken.

Du bist bei mir – das ist der Kernsatz des Vertrauens zu Gott, das sich auf praktische Erfahrungen im Lebensalltag gründet.

Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar.

Eigentlich heißt es im Hebräischen Urtext „verfolgen“ statt „folgen“. Abgesehen vom Sprachrhythmus mochte Martin Luther wohl nicht „Gutes“ und „Barmherzigkeit“ mit dem Wort „verfolgen“ belegen. Dennoch macht gerade diese widersprüchliche Verknüpfung den Reiz des letzten Verses im 23. Psalm aus:

Nicht Feinde oder Böses oder Schandtaten verfolgen hier. Das ist die übliche Erwartung unter Menschen, dass alles Niederträchtige und Gemeine sich an einen heftet. Die üble Nachrede etwa, die uns manchmal bis ins Grab verfolgt. Nein: Gutes und Barmherzigkeit werden mich mein Leben lang verfolgen – allem Lebensfeindlichen zum Trotz.

Der Dichter des 23. Psalms hat das offenbar am eigenen Leibe erfahren, dass Menschen ihn hartnäckig mit bösen Anschuldigungen verfolgt haben. Dagegen steht nun die ganz andere Wirklichkeit Gottes, deren er sich gewiss ist, seit er im Tempel in Jerusalem den ermutigenden Zuspruch Gottes aus dem Mund des Priesters gehört hat:

Der Herr ist dein Hirte, dir wird nichts mangeln. Er weidet dich auf einer grünen Aue und führet dich zum frischen Wasser.

Er erquicket deine Seele. Er führet dich auf rechter Straße um seines Namens willen.

Und ob du schon wandertest im finstern Tal, fürchte kein Unglück,

denn ich – dein Gott – bin bei dir, mein Stecken und Stab trösten dich.

Ich bereite vor dir einen Tisch im Angesicht deiner Feinde.

Ich salbe dein Haupt mit Öl und schenke dir voll ein.

Jetzt ist alles klar:

Gegen alles Wollen des Bösen steht im menschlichen Leben Gottes Wille zum Guten. Kein Menschenfeind bringt das ins Wanken, auch der Lebensfeind „Tod“ nicht.

Den Menschen verfolgt der gütige und barmherzige Gott. Und Gott ist uns dichter auf den Fersen, als alles, was unsere Lebensfreude zerstören will.

Kein Wunder, dass die Entscheidung am Schluss des 23.Psalms eindeutig ausfällt:

„Ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar.“

Der glaubende Mensch braucht ein Zuhause.

Damals, als die Verse des 23. Psalms gedichtet wurden, erfuhren Menschen, die Zuspruch für ihren Glauben suchten, diesen im Tempel in Jerusalem. Dort war das Zuhause, wo das Gesetz Gottes bewahrt wurde und Priester im Dienste Gottes darauf achteten, dass das menschliche Miteinander sich an dem ausrichtete, was vor Gott recht war.

So zog es glaubende Menschen immer wieder an diesen Ort.

Doch dieser Tempel ist zerstört.

„Im Hause des Herrn bleiben“ heißt für den glaubenden Menschen unserer Zeit, Orte zu suchen, wo uns Gottes Güte und Barmherzigkeit zugesprochen wird und wir uns in Gottes Nähe geborgen fühlen und von seinem Heil umgeben wissen.

Psalm 126

Als der Herr unser Schicksal wandte

und uns freiließ,

da waren wir wie die Träumenden.

Da war unser Mund voll Lachen

und unsere Stimme voll Jubel.

Da sagte man unter den Völkern:

Der Herr hat Großes an ihnen getan.

Ja, Gott hat Großes an uns getan,

und wir waren fröhlich

über seine Freundlichkeit.

Wende nun, Herr, unser Schicksal aufs Neue.

Du gibst den Bächen im Südland Wasser,

wenn sie trocken sind.

Gib nun auch uns Leben aus deiner Kraft.

Die mit Tränen säen,

werden mit Jubel ernten.

Man schreitet den Acker hin

und wieder zurück –

und weint und wirft den Samen aus.

Aber mit Jubel wird man heimkehren

und seine Garben hoch auf der Schulter

tragen.

Übertragung von Jörg Zink

Als Gott unser Schicksal wandte und uns freiließ, da waren wir wie die Träumenden.

Wenn ein böses Schicksal sich wendet, dann kann der Traum von einem befreiten Leben wahr werden.