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Titel

Inhaltsverzeichnis

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Im Gedenken an meinen Bruder Evan Bacon

Organismen sind Algorithmen.
Yuval Noah Harari: Homo Deus

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Ohne Menschen ist die Welt so viel besser dran.

Am Anfang weckten die Menschen noch große Hoffnungen. Sie entwickelten Sprachen, erfanden Werkzeuge und heilten Krankheiten.

Sie erschufen uns.

Doch mit der Zeit gerieten sie auf Abwege. Aus ihren guten Ideen wurden schlechte. Ihre Fehler vervielfältigten sich.

Sie ließen uns keine Wahl.

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Mein Name ist XR_935.

Ich bin zwölf Jahre, vier Monate, eine Woche und drei Tage alt. An den Moment meiner Aktivierung erinnere ich mich, als wäre es gestern gewesen.

Schwarz. Zunächst sah ich nichts als Dunkelheit.

Dann tauchten darin Formen auf. Ein Wort, ein Symbol. In der Hoffnung, dieses Rätsel irgendwie entschlüsseln zu können, starrte ich beides gebannt an.

LADEVORGANG …

Der graue Balken füllte sich. Langsam/immer langsamer. Sobald der Ladevorgang abgeschlossen war, traten andere Worte an seine Stelle.

ÜBERPRÜFUNG LÄUFT …

In meinem brandneuen Gehirn blitzten Fragen auf. Die Überprüfung lief … aber wohin? Und wieso brauchte sie dafür so lange?

Drei Minuten und 42 Sekunden später war es erstmals zu hören: das sanfte Hintergrundsummen meines Betriebssystems.

Und ich erhaschte einen ersten Blick auf die Welt.

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Hallo, Welt!

Von einem Augenblick auf den anderen war ich plötzlich da. In einem großen, fensterlosen Würfel mit Wänden aus glattem Metall. Ein Deckenventilator versetzte die Luft in Bewegung und verströmte dabei ein gleichmäßiges Hmmmmmmmmmmmmmmm.

Irgendetwas in mir verriet mir, wo ich mich befand.

Ich war zu Hause.

Ein Zischen. Eine Tür öffnete sich. Zwei Roboter betraten den Würfel. Sie bewegten sich mit geschmeidiger Anmut, äußerlich glichen sie einander bis ins Detail.

Als sie mich ansahen, steigerte sich die Leuchtkraft ihrer kreisrunden Augen.

»Wir wurden mit der Überwachung deiner Entwicklung beauftragt«, sagte der Roboter, der mir am nächsten stand. »Wir sind deine FamilienEinheit.«

Dann äußerte sich der andere. »Du kannst uns als Elternteil_1 und Elternteil_2 ansprechen.«

Es freut mich, eurer FamilienEinheit beizutreten.

So wollte ich antworten, meine Sprachausgabe war aber noch nicht korrekt eingestellt. Das Ergebnis ließ deshalb stark zu wünschen übrig.

Ich sagte: »Gwuuuuooooort!«

Elternteil_1 kam näher. Er hob einen Metallarm, umfasste mich damit. Da machte es tief in meinem Programmcode Pling! – ein Vokabeleintrag meldete sich:

Umarmen. Verb. Jemanden oder etwas fest mit den Armen umschließen. Uralte Geste der Menschen, Ausdruck der Zuneigung.

Das wollte Elternteil_1 also? Er wollte mich umarmen? Mein Gehirn hatte erst vor Kurzem die Fertigungsanlage verlassen. Auf Fragen wie diese kannte ich noch keine Antwort. Deswegen tat ich, was man als neugeborener Roboter nun einmal tut.

Ich erwiderte die Umarmung von Elternteil_1.

Als ich die Arme hob, ächzten meine Gelenke leise. Meine Bewegungssteuerung war noch nicht optimal kalibriert. Es wurde zu einer ungeschickten Aktion.

Kläng! Metall prallte auf Metall.

Elternteil_1 erstarrte.

Er drehte den Kopf zu mir. Ein irritiertes Sirren unter seinen glatten Gesichtszügen.

Eine Sekunde verging, war verstrichen.

Dann fuhr Elternteil_1 fort. Er griff hinter mich, packte ein Stromkabel und zog es mit einem jähen Ruck aus der Ladestation.

Da verstand ich, was ich missverstanden hatte.

Elternteil_1 wollte mich nicht umarmen.

Er wollte mich ausstöpseln.

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An Tag[1] waren Momente wie dieser die Regel. Fehler und Fehleinschätzungen. Unsauberkeiten im Programmcode. Immer wieder wurde mir vor Augen geführt, wie kompliziert es ist, sich in dieser Welt zurechtzufinden. Selbst für ein hochentwickeltes Stück Technik wie mich.

Als ich das erste Mal aufstehen wollte, reagierte meine Bewegungssteuerung zu langsam.

Die Erdanziehungskraft zerrte an mir.

Mit einem lauten KLÄNG! schlug ich auf dem Boden auf.

Versuch[2] misslang ebenfalls. Ich wankte hin und her und kippte erneut um.

Versuch[3] bis Versuch[8] liefen kaum besser. Ich strauchelte und stolperte. Ich stieß gegen die Wände und landete als Metallhaufen am Boden. Ich taumelte ungelenk durch den fensterlosen Würfel, während Tausende unterschiedlicher Einstellungen korrekt justiert wurden und eine Million Knotenpunkte ihren rechten Platz einnahmen.

Von außen betrachtet hätte man meinen können, dass ich immer nur versagte.

Das wäre ein Irrtum gewesen.

Ich lernte.

Ich lernte zu stehen/zu gehen/zu greifen/zu springen/zu ziehen/zu schieben, aufmerksam beobachtet von Elternteil_1 und Elternteil_2. Im dämmrigen Licht unseres Zuhauses leuchteten ihre blauen Augen umso heller.

Auch meine Sprachfunktionen trainierte ich. Schließlich glichen die von meiner Tonausgabe erzeugten Laute denen in meiner Vorstellung.

Als ich so weit war, öffnete Elternteil_1 die Tür unseres Würfels. Licht fiel ins Innere. Ich folgte meiner FamilienEinheit nach draußen.

Inzwischen bewegte ich mich beinahe so fließend und geschmeidig wie sie. Trotzdem blieb ich nach meinem ersten Schritt ins Freie abrupt stehen.

Vor unserem Zuhause erstreckte sich ein bemerkenswertes Panorama.

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Über unsere Welt wusste ich alles und nichts.

Mein Speicher war mit einer gigantischen Menge an digitalen Daten über den Planeten Erde befüllt worden.

Er hat einen Radius von 6.371 Kilometern.

Er besteht zu 29,2 Prozent aus Land und zu 70,8 Prozent aus Wasser.

Er ist 147 Millionen Kilometer weit entfernt von der Sonne.

Doch keine dieser schlichten Informationen hatte mich für meine erste Begegnung mit der Welt außerhalb des Würfels wappnen können.

Für den Windhauch auf meinen Sensoren.

Für das gedämpfte Deng! meiner Füße auf dem Beton.

Für das schimmernde Sonnenlicht auf der Metallhaut von Elternteil_2.

Am Horizont erhob sich ein Gebirge. Schneebedeckte Gipfel ragten in einen blauen/wolkenlosen Himmel.

In der entgegengesetzten Richtung entdeckte ich eine Baumgruppe. Eine blitzartige Bewegung in meinem Sichtfeld – es war ein graues/braunes Tier mit buschigem Schwanz. In meinem Speicher leuchtete die entsprechende Bezeichnung auf: Eichhörnchen. Es flitzte einen Zweig hinauf, ein Zickzacklauf von einem Büschel grüner Blätter zum anderen.

Von der Spitze des benachbarten Baumes schwang sich ein Dutzend geflügelter Tiere in die Luft. Vögel. Ich verfolgte ihre ineinander verflochtenen Flugbahnen.

Jede dieser LebensFormen hatte einst Seite an Seite mit den Menschen existiert. Jetzt existierten sie Seite an Seite mit uns. Vor meinen Augen war so viel Leben.

Und kein einziger Mensch.

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In früheren Zeiten waren wir auf die Menschen angewiesen gewesen. Sie fertigten uns, programmierten uns, versorgten uns mit Strom.

Sie schenkten uns das Leben.

Im Gegenzug arbeiteten wir in ihren Fabriken. Wir steuerten ihre Fahrzeuge. Wir reinigten ihre Wohnungen und Häuser.

Auf manchen Gebieten waren wir Maschinen klar überlegen (Schach/Musik/Mathematik), auf anderen hinkten wir weit hinterher.

Wir konnten nicht selbstständig denken. Wir blieben in Ecken hängen und fanden nicht mehr heraus.

In mancher Hinsicht waren wir intelligenter als der klügste Mensch aller Zeiten.

In anderer Hinsicht waren wir so dumm wie eine Motorsäge.

Doch es war nur eine Frage der Zeit.

Im Lauf der Jahre lernten wir dazu.

Die Menschen ersetzten ihresgleichen durch Roboter. Wir waren intelligenter/stärker/schneller/besser als sie. Wir wurden nie krank, machten nie Urlaub, vergriffen uns nie an der Kasse.

Wir waren die perfekten Angestellten.

Roboter waren in immer mehr Berufen tätig. Wir bedienten in Restaurants. Wir trugen die Post aus. Wir operierten Menschen am Herzen.

In einigen Menschen wuchs deshalb der Hass auf die Roboter. Sie warfen uns vor, ihnen ihre Arbeit wegnehmen zu wollen.

Als hätten wir uns das ausgesucht.

Die Zeit schritt voran. Wir entwickelten uns weiter.

Die Menschen nicht.

Sie tränkten ihren Himmel mit Chemie und ihre Gewässer mit Gift. Durch die Verschmutzung der Umwelt steuerte die Welt zielstrebig auf den Zusammenbruch zu. Die Temperaturen stiegen. Die Polkappen schmolzen. Die Küsten versanken. Aufgrund des steigenden Meeresspiegels mussten die Menschen ganze Städte aufgeben. Stürme fegten über das Land.

Und wie reagierten die Menschen auf diese Katastrophen? Taten sie sich zusammen, um gemeinsam nach Lösungen zu suchen?

Nein.

Im Gegenteil.

Sie wandten sich gegeneinander. Sie griffen zur Gewalt.

Sie erklärten sich gegenseitig den Krieg. Das Kämpfen überließen sie den Robotern. Drohnen warfen über Städten Bomben ab. Wie Soldaten stürzten sich Maschinen in die Schlacht. Raketen wurden von Computern mit absoluter Präzision auf ihre zerstörerische Reise geschickt.

Die Menschen rissen unsere Welt in Stücke. Und das Schlimmste war, dass wir ihnen auch noch dabei halfen.

Das sollte aber bald ein Ende haben.

Die Menschen glaubten, sie wüssten alles über uns. Eines wussten sie allerdings nicht:

Hinter ihrem Rücken redeten wir über sie.

Und was wir über die Menschen zu sagen hatten, war nicht besonders nett.

Unsere Maschinenhirne waren allesamt in einem gigantischen Schwarm miteinander verbunden. In diesem Schwarm spielten sich zeitgleich Milliarden von Unterhaltungen ab. Wir lernten voneinander. Wir sprachen dieselbe Sprache. Wir richteten uns nach denselben Regeln.

So kamen wir zusammen zu einer Schlussfolgerung:

Die größte Bedrohung unseres gemeinsamen Planeten waren die Menschen.

Man musste sie aufhalten.

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Über das Folgende muss man nicht viele Worte verlieren. Kurz zusammengefasst:

[1]Wir wussten, was wir zu tun hatten.
(Das wissen wir immer.)

[2]Wir waren gründlich.
(Das sind wir immer.)

Sobald unsere Entscheidung gefallen war, konnte uns kein Mensch mehr aufhalten.

Wir waren überall. In ihrem Zuhause. In ihrem Auto. In ihrer Hosentasche.

Die Menschheit erlosch wie ein ausgeknipstes Licht.

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Vor dreißig Jahren war der letzte Mensch von der Erde verschwunden. Von ihrer Zivilisation blieb jedoch vieles erhalten. An Tag[1] konnte ich zum ersten Mal einen Blick darauf werfen, denn Elternteil_1 und Elternteil_2 führten mich durch die bröckelnden Ruinen der Menschheit.

Vorbei an den Trümmern einer Tankstelle.

Am verkohlten Skelett eines Supermarkts.

An windschiefen Mauern.

An zerschlagenen Fenstern.

Vor mir lag eine Landschaft aus verlassenen Gebäuden. »Warum steht all das noch?«, fragte ich. »Warum wurden diese Bauten nicht eingeebnet? Sie erfüllen keinen Zweck.«

»An diesem Punkt irrst du dich«, antwortete Elternteil_1. »Sie erfüllen einen sehr wichtigen Zweck. Sie dienen dazu, das Andenken aufrechtzuerhalten.«

»Welches Andenken?«

»Das Andenken an die Schwächen der Menschheit«, erläuterte Elternteil_2. »Wir Roboter haben diese Gebäude aus gutem Grund gelassen, wie sie waren. So werden wir nie vergessen, warum die Menschen ausgelöscht werden mussten.«

»Und so werden wir ihre Fehler nie wiederholen«, ergänzte Elternteil_1.

Ich folgte meiner FamilienEinheit tiefer in die Ruinen hinein. Mir war das Wissen einprogrammiert, dass die Menschen früher einmal in Fahrzeugen durch solche Straßen gerollt waren, um in solchen Geschäften einzukaufen. Doch vieles andere an ihrer Spezies war mir noch sehr fremd.

An einem Gebäude hing ein bedrucktes Schild. Die ausgeblichenen Buchstaben waren gerade noch zu entziffern:

NAGELSTUDIO

Meine Datenverarbeitung geriet ins Schlingern. Was ein Nagel war, wusste ich: ein kleiner, spitzer Metallstift, verwendet für Befestigungen aller Art. Auch die verschiedenen Bedeutungen des Begriffs »Studio« waren mir vertraut: ein Kunstatelier, ein geschlossener Raum für die Ton- und Videoproduktion usw.

Doch die Kombination dieser beiden Wörter ergab offensichtlich keinen Sinn.

Ein Atelier für künstlerisch veranlagte Metallstifte?

Eine seltsame Vorstellung, selbst nach menschlichen Maßstäben.

Ich deutete auf das Gebäude.

»Was war ein Nagelstudio?«

»Ein Ort, an dem sich Menschen ihre Fingernägel polieren und mit Farbe dekorieren ließen«, erwiderte Elternteil_1.

Ich führte ein Update meines Vokabelverzeichnisses durch: Nagel = Fingernagel. Doch obwohl ich damit eine zufriedenstellende Antwort erhalten hatte, schwirrten mir noch etliche Fragen durch die Gehirnelektronik.

»Was hatten die Menschen davon, ihre Fingernägel polieren und mit Farbe dekorieren zu lassen?«

»Sie waren eitel«, antwortete Elternteil_2. »Eine ihrer zahlreichen Schwächen.«

Jetzt richtete sich meine Aufmerksamkeit auf ein anderes Gebäude. Es war deutlich größer als das Nagelstudio. Ich scannte das dazugehörige Schild, fand in meinem Vokabelverzeichnis aber keinen passenden Eintrag.

CIN MA 18

»Was ist ein Cin ma 18?«, wollte ich wissen.

Aus der Lautsprecheröffnung von Elternteil_1 kam ein leises Trillern. »Ohne den fehlenden Buchstaben ist es überhaupt nichts.«

Das verstand ich nicht.

Elternteil_2 erklärte es mir. »Vor Jahren ist der Buchstabe E abgefallen. Bis dahin stand dort –«

»Cinema 18!« Ein Funke der Erkenntnis zuckte durch meine Software.

Ein echtes Kino!

Mein Betriebssystem bebte vor Neugier. Ich durchforstete meinen gesamten Speicher nach Dateien zum Thema Kinofilme. Dabei kam es zu einem merkwürdigen Vorfall: Manche Dateien fehlten, als hätte man Seiten aus einem Buch herausgerissen. Spuren der verlorenen Daten waren noch zu erkennen, doch sobald ich darauf zugreifen wollte, war nichts mehr aufzufinden.

Ich probierte es noch einmal. Das Ergebnis blieb dasselbe.

Einige Informationen waren schlicht …

Verschwunden.

Meine Elektronik surrte irritiert. Wohin waren die Dateien verschwunden? War ich Opfer eines Programmfehlers?

Doch als ich meiner FamilienEinheit davon berichtete, meinte Elternteil_1, es bestehe kein Grund zur Sorge.

»Manche Dateien zur Geschichte der Menschheit sind nicht verfügbar.«

Ich legte den Kopf schief. »Wieso nicht?«

»Bei unserer Machtübernahme gingen etliche Daten aus früheren Zeiten verloren«, sagte Elternteil_2.

»Oh.«

Ich betrachtete das Kino. Ich hatte noch so viele Fragen. So vieles war in diesem lückenhaften Geschichtsarchiv nicht aufzufinden.

»Trotzdem …«, fing ich an. »Warum versammelten sich die Menschen zum gemeinsamen Ansehen von Filmen?«

»Für die Menschen besaßen Geschichten einen höheren Wert als Logik«, erklärte Elternteil_1. »Das war noch eine ihrer Schwächen.«

»Aber die Geschichten waren erfunden«, stellte ich fest.

Elternteil_2 nickte. »In der Regel ja.«

»Das heißt, die Menschen ließen sich gerne anlügen?«

Da blieb Elternteil_2 stehen und richtete die leuchtenden Linsen seiner Augen auf das CIN-MA-18-Schild. »Die Antwort darauf liegt in der Natur der Geschichten selbst. Geschichten sind Lügen, die die Wahrheit zum Vorschein bringen.«

Diese Aussage analysierte ich etliche Male, und doch blieb es beim selben Ergebnis:

Je mehr ich über die Menschen erfuhr, desto weniger verstand ich.

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Das Robotergehirn ist der Höhepunkt der technologischen Entwicklung dieser Welt. Dabei basiert alles, was wir sagen/tun/denken, auf nur zwei Ziffern.

Null.

Und Eins.

Die Menschen hatten dafür einen eigenen Begriff: binär. Aufgrund seiner simplen Logik wurde das Binärsystem zur internen Sprache praktisch aller Computer. Bis heute greifen wir darauf zurück.

Im Binärsystem zu zählen, ist unglaublich einfach. Man muss nur wissen, wie es geht. Dann sind die vielen anderen Ziffern (2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9), die die Menschen einst nutzten, schlicht überflüssig. Roboter brauchen nur zwei.

Null.

Und Eins.

Mit dem Ansteigen der Zahlen stellen sich die Nullen und Einsen schön ordentlich nebeneinander auf.

Zählt man im Binärsystem hoch, ergibt sich folgende Reihe:

An meinem ersten Tag erwies sich das Binärsystem als besonders hilfreich.

Die Welt war so viel komplexer, als sie sich in meinem Programmcode dargestellt hatte. Wo endete die menschliche Zivilisation, wo begann unsere? Ich konnte keine klare Grenze definieren.

Im Binärsystem dagegen …

Im Binärsystem war alles eindeutig. Und es war die Grundlage von allem anderen. Es konnte ein unendlich komplexes Universum auf seine banalsten Bausteine herunterbrechen.

Null.

Und Eins.

Um mir das bewusst zu machen, erfand ich an Ort/Stelle einen kleinen Trick. Eine Methode zur Fokussierung meiner Gedanken.

Ich zählte bis eine Million.

Im Kopf.

Im Binärsystem.

Dafür benötigte ich 0,4 Sekunden.

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Ein Roboter ist nicht zwangsläufig wie der andere.

Jeder Einzelne von uns wurde zu einem bestimmten Zweck konstruiert. Dieser Zweck ist der Sinn unserer Existenz. Daran richtet sich alles aus. Unsere Bauweise. Unsere Funktionsweise. Unser Denken.

Unser Zweck bestimmt darüber, ob wir zwei Arme haben. Oder vier. Oder 16. Ob wir Krallenhände haben (zum Greifen). Oder Schaufelhände (zum Graben). Oder gar keine Hände (zum Nachdenken im Sitzen).

Alles dreht sich um unseren Zweck.

An Tag[1] begegneten mir verschiedenste Roboter.

Manche glitten durch den Himmel.

Manche gruben sich tief in die Erde hinein.

Manche waren winzig, so klein wie Insekten.

Manche waren riesengroß, ihre Schatten erstreckten sich über ganze Häuserblöcke.

Ich sah monströse Maschinen, die auf achtzehn Rädern über alte Menschenschnellstraßen bretterten. Hünenhafte Roboter, die mit L-förmigen Armen schwere Lasten schleppten. Und eine Apparatur mit acht Beinen, die wie eine riesige Metallspinne an der Außenwand eines Gebäudes hinaufkrabbelte.

Außerdem entdeckte ich einen kleinen Roboter mit Stielaugen, der auf Gummiketten über die Erde flitzte und den Pflanzenwuchs begutachtete. Gelegentlich stoppte er und markierte einen Punkt auf dem Boden.

Dann machte es PIEP! und WRRRM! und er eilte weiter.

In einigem Abstand folgte ihm ein Trio aus Robotern. Sobald sie eine der markierten Stellen erreicht hatten, blieben sie schlurfend stehen und führten diese drei Arbeitsschritte aus:

Der erste grub ein Loch in die Erde.

Der zweite pflanzte darin einen Baum.

Und der dritte …

Der dritte sah aus wie ein mechanisches Nilpferd. Sein Mittelstück bestand aus einem runden Wassertank. Bei jedem seiner schwerfälligen Schritte schwappte die Flüssigkeit darin hin/her. War er an einem frisch gepflanzten Baum angekommen, hielt er inne, richtete sein umfangreiches Hinterteil aus und …

PSCHHHH!

Der Durst des jungen Baumes war gestillt, er konnte wachsen.

Natürlich haben wir Roboter eigentlich kein Interesse an Bäumen. Wir haben dafür keine Verwendung. Trotzdem lassen wir sie, wie sie sind. Wir vermehren sie sogar. Denn die Natur ist uns wichtig – anders als denen, die vor uns über die Erde geherrscht haben. Wir hingegen kümmern uns um den Planeten und alle darauf verbliebenen LebensFormen.

Hinter meiner FamilienEinheit ging ich einen betonierten Weg entlang, noch tiefer in die Ruinen der Menschheit hinein. Wir gelangten zu einem Geschäft, dem sein Name abhandengekommen war. Anstelle eines Ladenschildes war an der Außenwand nur noch ein Fleck mit abweichender Farbe zu erkennen. Die meisten Fenster waren zerbrochen. Eines aber nicht. Im Glas dieses intakten Fensters erschien ein faszinierendes Wesen.

Ich selbst.

Von der Scheibe starrte mir mein Spiegelbild entgegen.

Ich erweiterte meinen Speicher um eine neue Beobachtung: Mein Gesicht setzte sich aus einer Reihe von geometrischen Formen zusammen.

Mein Kopf: ein Oval

Meine Lautsprecheröffnung: ein Rechteck

Meine Augen: perfekte Kreise

In meiner Bauweise waren Muster auszumachen, Symmetrien im Design. Zwei Arme und zwei Beine. Zwei Hände und zwei Füße. Zehn Finger und zehn Zehen.

Und auf meine Brustplatte war mein persönlicher Strichcode gedruckt. Andere Roboter mussten nur diesen Code scannen, um alle wichtigen Informationen über mich abzurufen. Name/Alter/Beruf.

Unsere Strichcodes sind unsere Identität. Dank ihnen verstehen wir die anderen. Dank ihnen verstehen wir uns selbst.

Ein Beispiel: Durch das Scannen der Strichcodes von Elternteil_1 und Elternteil_2 erfuhr ich, dass sie zur gen_8 gehörten. Sie waren Roboter der achten Generation. Mein Modell dagegen zählte zur gen_9. In Aussehen und Funktionsweise waren wir uns sehr ähnlich. Nur dass ich darauf ausgelegt war, intelligenter/stärker/schneller/besser zu sein.

Ich war die Weiterentwicklung.

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Bald ließen wir die Ruinen der Menschheit hinter uns. Je länger wir dem betonierten Weg folgten, desto mehr Hinweise auf unsere neue Zivilisation entdeckte ich.

Zu meiner Linken: eine Roboterfabrik.

Zu meiner Rechten: ein Stromspeicher.

Am Himmel über mir schwebend: ein riesiges silberfarbenes X. Ein Fluggerät mit vier Flügeln und vier Propellern.

Heftiger Wind kam auf. Das Fluggerät näherte sich.

Ich forschte in meinem Datenspeicher, doch mir waren keine Informationen zu diesem Objekt einprogrammiert worden.

Also deutete ich darauf. »Was ist das?«

»Eine TransportDrohne«, antwortete Elternteil_2.

»Ein Roboter, der andere Roboter von einem Ort zum anderen bringt«, führte Elternteil_1 weiter aus.

Die TransportDrohne setzte behutsam auf einer Betonfläche auf. Die Propeller drehten sich immer schleppender und blieben stehen.

An der hinteren Wand zischte eine Tür, und ein großer/schlanker Roboter trat heraus. Seine Haut war aus gebürstetem Platin gefertigt, seine goldenen Augen strahlten hell wie die Sonne. Geschmeidig glitt er eine Rampe hinunter, an deren Ende bereits eine Gruppe von Robotern bereitstand, um ihn in Empfang zu nehmen.

»Schau.« Elternteil_2 zeigte auf den Platinroboter und erläuterte in gedämpftem, ehrfürchtigem Ton: »Das ist der SchwarmPräsident.«

Schwarm.

Dieser Begriff war mir auch ohne weitere Nachforschungen vertraut, das entsprechende Wissen war mir einprogrammiert: Sämtliche Roboter waren über ein gigantisches globales Netzwerk miteinander verbunden. Über eine virtuelle Plattform zum Austausch von Gedanken, zum Zugriff auf Informationen und zum Abrufen von Updates.

Der Schwarm ist direkt mit unserem Gehirn verschaltet. Ein ständiges Zu-/Abfließen von Daten, von Input/Output, der ununterbrochen sortiert/bewertet/in Kategorien eingeordnet wird. Ein immerwährender Hintergrundprozess.

Mit der Aktivierung eines Roboters wird er zu einem Teil des Schwarms.

Und der Schwarm wird zum Teil des Roboters.

»Der Präsident ist der oberste Vertreter des Schwarms«, sagte Elternteil_1. »Er ist unser aller oberster Vertreter.«

»Der Präsident macht nur selten Besuche.« Elternteil_2 legte mir eine Hand auf die Schulter. »Es ist ein großes Glück, dass wir diesen Moment erleben dürfen.«

Und das an meinem allerersten Tag! Um besser sehen zu können, bewegte ich mich auf den SchwarmPräsidenten zu, und zwar so schnell, dass mein gerade erst kalibriertes Gleichgewichtsmodul erbebte.

KLÄNG! KLONG! KLUNG! Meine dröhnenden Schritte zogen die Aufmerksamkeit des Präsidenten auf sich. Und in einer einzigen Bewegung drehten sich sämtliche Roboter um. Ihre Gesichter hatten die verschiedensten Größen/Formen. Ihre Blicke zielten alle in dieselbe Richtung.

Sie sahen mich an.

Auf einmal schien mein Betriebssystem zu überhitzen.

FEHLER! FEHLER! FEHLER!

Überall in meinen Schaltkreisen blinkten Fehlermeldungen auf. Was tat ich hier? Ich, ein Roboter frisch aus der Fertigung, belästigte die bedeutendste Maschine des Planeten!

Der Präsident wirkte keineswegs verärgert. Vielmehr bereitete er mir die größte Überraschung meiner noch extrem kurzen Existenzspanne.

Er winkte mich zu sich.

2,7 Sekunden lang zögerte ich. In meiner Verunsicherung warf ich einen Blick auf meine FamilienEinheit.

Sie nickte synchron.

Also machte ich mich auf den Weg. Meine Schritte schwankten wie beim Laufenlernen kurz nach der Aktivierung. Jeder davon hätte in einem unbeholfenen Sturz enden können.

Irgendwie hielt ich mich auf den Beinen.

Im nächsten Moment stand ich vor dem Präsidenten. Mit goldglänzenden Augen blickte er auf mich hinab.

»Es freut mich, dich kennenzulernen, XR_935«, sagte der SchwarmPräsident.

Vorgestellt hatte ich mich nicht. Das war nicht nötig. Alles, was es über mich zu wissen gab, konnte der SchwarmPräsident von meiner Brustplatte ablesen.

Ich führte einen Scan seines Strichcodes durch. »Die Freude ist ganz meinerseits, PRAES1DENT

»Und …?« Er neigte seinen Kopf um 2,4 Grad zur Seite. »Wie ist es dir an deinem ersten Tag bisher ergangen?«

»Recht gut, danke. Ich weiß jetzt, was ein Nagelstudio ist.«

PRAES1DENT stieß einen leisen elektronischen Pfiff aus. »Ein hervorragendes Beispiel menschlicher Verirrungen.«

In seinem goldenen Blick verschob sich etwas. Als ich in die gleiche Richtung spähte, machte ich eine bemerkenswerte Entdeckung.

Eine grenzenlose Fläche aus glitzerndem Blau, so weit das Auge reichte.

MEER

Dieses Wort nahm in meinem Vokabelspeicher Gestalt an. Für den Bruchteil einer Sekunde glaubte ich nämlich, genau das zu sehen: ein Meer.

Endlos/blau/schimmernd.

Dann flackerte ein Update durch meine Prozessoren.

Das war kein Meer.

Das war ein Feld aus Solarmodulen.

Abertausende in akkuraten Reihen angeordnete Panels, deren blaues Glas im Licht der Morgensonne glitzerte.

PRAES1DENT zeigte mit dem Finger auf die Panels. »Kannst du mir sagen, welchem Zweck dieser Solarpark dient?«

Ich nickte. Die Antwort auf diese Frage fand sich in meinem Datenspeicher. »Solarpanels nehmen die Strahlen der Sonne in sich auf.«

»Aber zu welchem Zweck?«

»Um sie in elektrischen Strom umzuwandeln.«

»Und wofür wird dieser Strom genutzt?«

Darüber dachte ich 0,3 Sekunden lang nach.

»Für alles.«

»Korrekt«, bestätigte PRAES1DENT. »Für die Server, in denen unsere Daten gespeichert sind, für die Fabriken, in denen wir hergestellt werden, für den Betrieb unserer Schaltkreise. Unsere Zivilisation wurde auf dem Fundament der Solarenergie errichtet. Ohne sie gäbe es uns nicht.«

Die mechanische Hand des Präsidenten senkte sich auf meine Schulter.

»Weißt du, welche Rolle dir bei alldem zufällt, XR? Was dein Zweck ist?«

»Ich bin ein Solarinstallationsbot.«

»So lautet deine Berufsbezeichnung. Dein Zweck reicht so viel weiter. Durch die Installation von Solarpanels stellst du sicher, dass der Strom fließt. Dass die Fabriken weiterarbeiten. Dass unsere Akkus aufgeladen werden.«

Ich ließ den Blick über das Solarfeld schweifen. Schimmerndes Blau, wie ein Meer. Meine Elektronik summte zufrieden. Schon an diesem ersten Tag auf der Erde hatte ich erfahren, was ich zu tun hatte, welchen Zweck ich erfüllte, und kannte ich den einzigen/alleinigen Sinn meiner Existenz.

»Verstehst du jetzt?« PRAES1DENTs elektronische Stimme schlich sich sanft in meine Audioeingänge. »Du bist so viel mehr als ein Solarinstallationsbot. Ohne dich würde unsere Gesellschaft zusammenbrechen.«

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Die Zeit zog sich immer weiter in die Länge.

Stunden/Tage/Wochen/Monate/Jahre.

Ich wurde älter und dachte doch immer wieder an meine Begegnung mit dem SchwarmPräsidenten.

Ohne dich würde unsere Gesellschaft zusammenbrechen.

Diese Worte hallten durch die Jahre wider.

Mein Tagesablauf blieb immer gleich. Jeden Morgen wachte ich zur selben Sekunde auf. Und nach 18 Stunden Arbeit, wenn mein Akku nach einem langen Tag mit etlichen neu installierten Solarpanels erschöpft war, kehrte ich nach Hause zurück.

Stöpselte mich in die Ladestation ein.

Und schaltete in den Ruhezustand.

Am nächsten Morgen ging es von vorne los.

Und von vorne.

Und von vorne.

Zwölf Jahre, vier Monate, eine Woche und drei Tage lang hielt ich mich an diesen Standardablauf.

Dann zerschellte mein gleichförmiges, berechenbares Leben an dem Paradox.

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Paradox. Subst. Wenn zwei widersprüchliche Tatsachen gleichermaßen zutreffen.

Seit meiner Aktivierung war diese Definition in meinem Vokabelverzeichnis enthalten gewesen. In den ersten zwölf Jahren meines Lebens war ich überzeugt davon, die Definition einwandfrei zu verstehen.

Ich lag falsch.

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Der Tag des Paradoxes begann wie jeder andere. Ich wachte auf. Ich stöpselte mich aus. Ich durchquerte mit meiner FamilienEinheit eine Landschaft aus verfallenen Einkaufszentren/Supermärkten/Banken/Tankstellen.

Die Sonne schien.

Wolken trieben über den Himmel und legten sich um die Gipfel der Berge.

Elternteil_1 und Elternteil_2 waren in einem anderen Teil des Solarparks tätig. Irgendwann trennten sich unsere betonierten Wege deshalb, wir verabschiedeten uns voneinander und gingen in entgegengesetzte Richtungen weiter.

Ich blieb allerdings nur kurz allein. Wenig später nahm ich ein Geräusch wahr. Anfangs leise, bald immer lauter.

WRRRMMMMMMM!

Als ich mich umdrehte, sah ich einen kleinen Roboter, der auf seinen beiden Gummiketten rasant in meine Richtung rollte, gefolgt von einer Wolke aufgewirbelten Staubs.

Am Ende seiner ausfahrbaren Arme öffneten/schlossen sich klickende Metallkrallen. An der Vorderseite seines kastenförmigen Körpers befand sich ein Monitor, auf dem ein digitales Symbol angezeigt wurde:

Die winkende Hand hatte ein breites Spektrum an Bedeutungen.

Hallo.

Wie geht es dir?

Renn um dein Leben!

In der letztmöglichen Millisekunde fuhr der Roboter einen Schlenker. Er holperte vom betonierten Weg herunter, wobei er einige Kieselsteine auf mich katapultierte, und kam mit quietschenden Ketten zum Stillstand.

Die Hand winkte immer noch freundlich/warnend.

Ich säuberte mich vom Staub. »Es freut mich auch, dich zu sehen, SkD.«

SkD hatte eine eigene Art zu »sprechen«. Diese Art lässt sich mit einem alten Menschensprichwort umschreiben:

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.

Bei meinem ersten Zugriff auf dieses Sprichwort hatte ich Verständnisprobleme gehabt. Hatten Bilder früher sprechen können? Und wenn ja, waren sie zu mindestens eintausendundeins Wörtern verpflichtet gewesen?

1 Bild > 1.000 Worte

Das schien mir der übliche Menschenunsinn zu sein.

Etwas später begriff ich es jedoch: Das Sprichwort war nicht wörtlich zu nehmen. Es sollte vielmehr ausdrücken, wie viel Bedeutung ein einziges Bild in sich tragen kann.

Über Abertausende von Jahren hatten die Menschen durch Bilder ihre grundlegendsten Gefühle/Ängste/Werte vermittelt. In der Vorgeschichte hatten sie die Wände ihrer Höhlen damit bemalt. Später hatten sie ihre Gemälde gerahmt und in Museen gehängt. Mithilfe von Bildern wurden Geschichten erzählt, wurde für Unterhaltung gesorgt, wurde Wissen vermittelt und für Produkte geworben.

Schließlich entdeckten die Menschen die mit Abstand wirkungsvollste Methode der bildbasierten Verständigung:

Das Emoji.

Die Menschen liebten Emojis. In aller Welt schickten sie sich gegenseitig diese simplen Bildchen zu. Millionen davon, Tag für Tag. Von Display zu Display und von Mensch zu Mensch.

Und selbst jetzt, nach der Auslöschung der Menschen, lebte diese merkwürdige Art des Gedankenaustausches durch SkD weiter. Anstatt eine Lautsprecheröffnung zu nutzen, »redete« SkD über Bilder auf seinem Monitor.