Cover-Bild von Früher war ich auch mal jung

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Es war mein Anliegen, meine Erinnerungen so authentisch wie möglich zu erzählen. Zum Schutz der Persönlichkeitsrechte habe ich Namen, Begebenheiten und Personen leicht verfremdet, was jedoch an dem Gesamteindruck, wie ich alles erlebt habe, nichts ändert.

 

© Piper Verlag GmbH, München 2022

Fotografien: © privat

Zitate: Fjodor M. Dostojewski Der Jüngling. München 1996 (17. Auflage) S. 8; Jack Kerouac, Unterwegs. Reinbek bei Hamburg 1977 (11. Auflage), S. 11; Reiner Kunze Die wunderbaren Jahre. Frankfurt am Main 1976, im Klappentext; Robert Musil Tagebücher, Bd. 1. Hg. v. Adolf Frisé. Reinbek bei Hamburg 1983, S. 717

Gestaltung Bildteil: Daniel Sluka | Design ∙ www.daniel-sluka.de

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Covermotiv: Sebastian Fuchs

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Ich habe soeben überlesen, was ich geschrieben habe, und muss sagen, dass ich viel klüger bin, als das Geschriebene vermuten ließe. Woher kommt es nur, dass selbst das von einem klugen Menschen Ausgesprochene immer so viel dümmer wirkt als das, was unausgesprochen in ihm zurückbleibt?

Fjodor M. Dostojewski, Der Jüngling

 

So ähnlich geht’s mir auch mit dem Tagebuch. Ich meine immer, dass es mir doch nicht gelingt, all das, was mich bewegt und beschäftigt, so schriftlich festzuhalten, wie es wirklich ist. Es bleibt immer vieles ungesagt, wahrscheinlich auch deshalb, weil die Gedanken, sobald man sie aufgeschrieben hat, eben keine Gedanken mehr sind, sondern Worte. Jaja, so ist das.

Aus meinem Tagebuch am 14. November 1981

 

Prolog:
Ich will auf komische Gedanken kommen

»Weißt du, Kind«, sagte meine Lieblingstante einmal zu mir, »dass ich schon 80 Jahre alt bin, merke ich eigentlich nur, wenn ich mich im Spiegel sehe. In mir drin bin ich immer noch 20.« Ich habe mich damals darüber gewundert, fand die Vorstellung aber beglückend, dass das Ich offenbar weniger altert, als das Äußere es vermuten lässt. Gut, die Tante war keine ganz normale 80-Jährige. Sie war aufgeschlossen, weltoffen und diskussionsfreudig, und sie hatte viel Verständnis für uns Jüngere. Das lag wahrscheinlich daran, dass sie im Gegensatz zu meinen Eltern weit gereist war und viele Jahre im Ausland gelebt hatte.

Heute bin ich selbst über 60 und frage mich oft, was diese Zahl eigentlich bedeutet. Im Kopf fühle ich mich frisch und wach, immer neugierig auf das Leben und alles, was es zu entdecken gibt. Meistens jedenfalls. Von meiner inneren Verfassung hängt auch ab, wie ich mein Äußeres wahrnehme. Bin ich gut gelaunt, finde ich es cool, in Jeans und Sneakers mit wallender Lockenmähne herumzulaufen. Manchmal erwische ich mich aber auch dabei, wie mich ein peinliches Gefühl beschleicht, wenn ich mich auf Fotos betrachte, die mich in ungünstigem Licht aus unvorteilhafter Perspektive erwischt haben. (Mein Mann fotografiert gut, aber dieses Talent zeigt sich deutlicher, wenn er Tiere oder Landschaften vor der Linse hat.)

Seit unsere Kinder aus dem Haus sind, musste ich häufiger an meine längst verstorbene Tante und ihre Bemerkung denken. Bleibt man wirklich in seinem Inneren immer 20? Macht uns das Leben mit all seinen Höhen und Tiefen, all dem Glück und all der Trauer, den Erfahrungen und Enttäuschungen nicht unweigerlich reifer, weiser und auch abgeklärter? Ist es vielleicht klug, sich auf unser jüngeres Ich zurückzubesinnen, weil es in seiner Unschuld und Unmittelbarkeit die Dinge auf eine Art gefühlt und auch verstanden hat, die uns mit zunehmendem Alter verloren gegangen ist?

Nun ist das mit dem Zurückblicken ja so eine Sache. Auch wenn wir glauben, Ereignisse, zwischenmenschliche Begegnungen und Gefühle Jahrzehnte später noch ganz genau zu erinnern, spielt unser Gehirn uns Streiche. Es belügt uns und lässt die Dinge im Nachhinein oft ganz anders erscheinen, als sie in Wirklichkeit waren. Es verzerrt, verharmlost oder dramatisiert. Manchmal erfindet es auch Dinge dazu, andere wiederum löscht es einfach aus, ohne dass wir es bemerken. Wie also die Wahrheit herausfinden?

Weil die Wahrheit meist unbequem ist, habe ich diese Frage lange vor mir hergeschoben, obwohl ich wusste, dass irgendwo in unserem Haus unbestechliche Zeugen meiner Jugend schlummerten, die ich nur hervorzuholen brauchte: meine Tagebücher. Von meinem 14. bis zum 30. Lebensjahr habe ich mehr oder weniger regelmäßig aufgeschrieben, was mich bewegte, wusste aber nicht mehr, wo ich diese streng geheimen Aufzeichnungen nach mehreren Umzügen verstaut (oder versteckt) hatte.

»Schatz, wo sind eigentlich meine alten Tagebücher?«, fragte ich meinen Mann, nachdem ich alle Bücherregale in meinem Büro vergeblich nach ihnen durchsucht hatte.

»Keine Ahnung, woher soll ich das wissen? Wahrscheinlich irgendwo im Keller in den Kartons mit deinen alten Sachen. Vielleicht habe ich sie auch beim Renovieren aus Versehen weggeworfen.« Entsetzt sah ich ihn an.

»Das ist nicht dein Ernst«, rief ich und wusste nicht, ob ich weinen oder wütend werden sollte. »Ich brauche sie ganz dringend. Ich muss herausfinden, wie ich früher war. Ich will mein jüngeres Ich wiederentdecken.« Udo sah mich verständnislos an.

»Wieso das denn? Man soll die Vergangenheit ruhen lassen, das bringt einen nur auf komische Gedanken.«

»Aber ich will ja auf komische Gedanken kommen!« Aufgebracht sah ich zu, wie er seufzend die Zeitung zur Seite legte und sich aus seinem Sessel erhob.

»Du bist 61 Jahre alt, meine Süße«, sagte er und nahm mich in den Arm, »äußerlich und innerlich. Und an manchen Tagen sieht man das auch.« Das war der Moment, in dem ich einsah, dass es zwecklos sein würde, in dieser Angelegenheit auf große Unterstützung seinerseits zu hoffen. Ich begab mich also allein auf die Suche.

Über mehrere Wochen hinweg stellte ich das ganze Haus auf den Kopf, durchwühlte jedes Regal, jeden Schrank, jede Kiste. Ich förderte Unglaubliches zutage: Kindergartenbasteleien, Schulhefte, Hunderte von alten Fotos, körbeweise Briefe, sogar unsere Hochzeitseinladungen, die Geburtsanzeigen der Kinder, Girlanden, Stofftiere, Karnevalsverkleidungen – ich hatte einfach alles aufbewahrt. Nur die Tagebücher konnte ich nicht finden.

Eines Abends krochen mein Mann und ich (mittlerweile tat ich ihm leid) auf allen vieren unter ein Holzpodest in der dunkelsten Ecke unseres Kellers und entdeckten dort zwischen vielen Aktenordnern unsere Examensarbeiten, das »gute Geschirr« meiner Großeltern und unseren Kinderwagen, den seit 23 Jahren niemand mehr von der Stelle bewegt hatte. Irgendwann setzte ich mich völlig frustriert im Schneidersitz auf den Boden und fing an zu weinen.

»Es kann doch nicht sein, dass meine gesamten Jugenderinnerungen einfach so auf dem Müll gelandet sind!«, jammerte ich.

»Eine letzte Chance gibt’s noch«, sagte Udo und klaubte mir die Spinnweben aus den Haaren. »Den Schreibtisch deines Großvaters. Der steht eingeklemmt hinter dem Schrank mit der Weihnachtsdekoration. Da kommt man ganz schwer ran, aber den hast du doch früher mal benutzt.« Wir kämpften uns durch bis zu dem antiken Möbelstück und stellten fest, dass die Schubladen verschlossen waren und nirgendwo ein Schlüssel steckte.

»Wir brauchen einen Draht«, sagte mein Mann und bahnte sich seinen Weg zurück Richtung Werkzeugkeller. Minuten später hatte er die Schubladen entriegelt. Selten habe ich ein intensiveres Glücksgefühl empfunden als in dem Moment, als ich sah, was da im trüben Kellerlicht zum Vorschein kam. Ein Stapel bunter, leicht zerfledderter Hefte.

»Da sind sie!«, rief ich fassungslos. »Ich muss sie da eingeschlossen haben. Wahrscheinlich wollte ich nicht, dass sie jemand findet und darin liest.«

»Na, das ist dir ja gut gelungen«, kommentierte mein Mann nüchtern. »Viel Spaß mit deinem jüngeren Ich, meine Mission ist hiermit erledigt.«

Ganz behutsam nahm ich die Tagebücher in die Hand. Neun Stück waren es, manche dicker, manche dünner, alle sorgfältig durchnummeriert, verziert mit »Atomkraft? Nein danke« und anderen Aufklebern und bekritzelt mit Sprüchen. Auf einigen der Hinweis: »STRENG PERSÖNLICH!«

Versonnen betrachtete ich meinen endlich gehobenen Schatz. Was mochte sich darin alles verbergen? Vorsichtig transportierte ich die historischen Dokumente in mein Büro und legte sie auf den Schreibtisch. Ein paar Tage umkreiste ich den angestaubten Stapel und traute mich nicht hineinzusehen. Sollte ich sie doch besser ruhen lassen, die Person, die ich mal gewesen bin? Möglicherweise würde mir mein junges Ich gar nicht sympathisch sein, vielleicht sogar peinlich?

Irgendwann wagte ich es. Wochenlang konnte ich mich gar nicht mehr lösen von der versunkenen Welt, die da plötzlich wieder auftauchte. Tag für Tag, Jahr für Jahr ließ ich meine Vergangenheit Revue passieren. Was ich in all den fein säuberlich aufgeschriebenen Zeilen entdeckte, stimmte mich nachdenklich und ließ mich innehalten.

Wie habe ich mit 14 Jahren die Welt gesehen, wie mit 20, mit 30 – und wie sehe ich sie heute? Woran habe ich geglaubt, wovon geträumt? Und was ist aus meinen Träumen geworden? Welche Zukunftspläne habe ich geschmiedet, wovor hatte ich Angst? Was hat mich aus der Bahn geworfen, was hat mir Halt gegeben, wie wichtig waren Eltern, Familie, Freundinnen und Freunde? Bin ich heute der Mensch, der ich sein wollte?

Ich habe viel erfahren über mich, ich musste lachen, weinen und war oft überrascht von diesem jungen Mädchen, der jungen Frau, die ich mal war. Gelegentlich habe ich mich für mich selbst geschämt, manchmal habe ich mich einfach nur gewundert. Und ja, am Ende bin ich tatsächlich auf »komische Gedanken« gekommen. Darauf nämlich, dass wir, wenn wir uns unserem jüngeren Ich stellen, viel von ihm lernen können. Erwachsensein sollte nicht bedeuten, die Dinge und uns selbst nicht mehr infrage zu stellen. Wenn wir das Verdrängte, Durchlebte und Abgehakte bewusst wieder hervorholen, stellen wir am Ende vielleicht fest, dass der Blick zurück auch ein Blick nach vorn sein kann.

Es mag abgedroschen klingen, aber ich habe mir tatsächlich nach langer Zeit mal wieder intensiv die Frage nach dem Sinn gestellt und danach, ob ich heute das Leben lebe, nach dem ich mich früher gesehnt habe. Oder ob ich mich umgekehrt heute ein bisschen nach der Person zurücksehne, die ich früher einmal war. Vielleicht geht das eine nicht ohne das andere. Vielleicht musste ich mir auch diese unbequemen Fragen stellen, um herauszufinden, was Glück heute für mich bedeutet.

Eins haben wir alle gemeinsam: Wir waren mal jünger. Ich lade Sie ein zu einer Zeitreise in meine Vergangenheit – und wenn Sie Lust haben, sich darauf einzulassen, auch in Ihre eigene. Wir werden zusammen lachen, weinen und in längst vergangenen Erinnerungen schwelgen. Auf geht’s – vom Hier und Jetzt ins Damals und wieder zurück. Möglicherweise wirkt das nachhaltiger als jede Anti-Aging-Creme.

Kapitel 1
»Die größte Aufgabe der Welt ist, den Frieden aufzubauen«

Zwischen Rebellion und Anpassung

10. Mai 1974

A B R Ü S T E N !

Dieses Buch sollten sie alle lesen. Alle! Diese blöden, gekünstelten, unechten Scheißkerle! Zeigen ihre Zähne und versprechen abzurüsten, und hinter unserem Rücken stecken sie ein neues Atomversuchsfeld ab. Aber ich glaube, man könnte ihnen 20 Bücher voller tiefsinnigster, bester Friedensbemühungen schicken, sie würden ein kleines Kind streicheln, lächeln und mit dem Kopf nicken. Und gleichzeitig befehlen sie, eine neue Bombenladung abzuwerfen. Aber warum eigentlich? Sind die denn völlig verblendet? Was wollen die denn noch? Lauert denn hinter allem immer nur das eine: Habgier und Herrschsucht? Gibt es eigentlich keine Zufriedenheit mehr? Aber ich gebe nicht auf. Ich sage keinem was, aber ich muss etwas tun, wenn es auch unnütz ist, wenn man immer und immer wieder mit dem Kopf gegen eine Wand rennt, bröckelt sie vielleicht etwas ab! Ich bin klein, ich habe Angst vor allem Möglichen. Ich Idiot, warum mach ich mir Gedanken? Ich tu’s, ich muss, und ich tue es weiter! Und es bleibt dabei! Die größte Aufgabe der Welt ist, den Frieden aufzubauen.

 

Der erste Eintrag in meinem ersten Tagebuch – ein dünnes rotes Schulheft. »Scheiß-schöne Welt« steht in Großbuchstaben auf dem Umschlag, daneben ein Peace-Zeichen. Die linierten Blätter sind eng beschrieben, Zeile für Zeile in ordentlicher Schreibschrift. Was mag mich mit 14 Jahren dazu veranlasst haben, meinem Zorn über »die da oben« auf diese Weise Ausdruck zu verleihen? Was hat mich so wütend gemacht?

Meine Pubertät in einer Reihenhaussiedlung in Wuppertal-Elberfeld war so aufregend wie ein Hallenbad mit Bademützenzwang. Mit 14 war ich weit davon entfernt, eine Rebellin zu sein. Ich war ein freundliches, fröhliches Mädchen. Die langen hellbraunen Haare trug ich brav mal zum Pferdeschwanz, mal zu lockeren Zöpfen gebunden. In der Schule gehörte ich zu den Klassenbesten, war aber keine, die gern in der ersten Reihe saß oder sich im Unterricht auffällig oft zu Wort meldete. Fleißig, aber zurückhaltend.

Einen Fernseher gab es bei uns zu Hause aus weltanschaulichen Gründen nicht, folglich auch keine Tagesschau oder andere Nachrichtensendungen. Meine Eltern bezogen ihre Informationen aus dem Radio und hatten mehrere Zeitungen abonniert, unter anderem DIE ZEIT. Politische Diskussionen fanden bei uns gelegentlich am Küchentisch statt. Sie wurden meistens durch meine zehn Jahre ältere Schwester und deren damaligen Mann angeregt. Da prallte dann das religiös-konservative Weltbild meiner Eltern auf einen Hauch von linkem Idealismus. Alle Reizthemen dieser Zeit kamen zur Sprache: Willy Brandt (schon zur Zeit des Misstrauensvotums trug ich als 12-Jährige stolz meine »Willy wählen«-Plakette auf dem Schulhof spazieren), die Ostverträge, Brandts Rücktritt, der Kalte Krieg, die Angst vor einem Atomschlag, die Anfänge der Friedensbewegung … Ich fand das alles spannend, ohne es richtig einordnen zu können. An wem sollte ich mich orientieren? Mit 14 war ich noch nicht so weit, die Meinung der Eltern ernsthaft infrage zu stellen.

»Knallköpfe« nannte mein Vater gern alle, deren Ansichten er nicht nachvollziehen konnte. Und wenn er in Diskussionen in die Enge getrieben wurde, machte er dicht und beendete jeden Widerspruch mit dem Argument: »Ich will jetzt nichts mehr davon hören. Wartet, bis ihr in mein Alter kommt, dann werdet ihr das alles anders sehen.« Während meine große Schwester und mein Schwager in solchen Momenten die Augen verdrehten, hielt meine Mutter sich diplomatisch mit politischen Kommentaren zurück, setzte neues Teewasser auf und wechselte geschickt das Thema.

Ich erinnere mich daran, dass ich alles interessiert aufsaugte, aber auf meine Fragen keine zufriedenstellenden Antworten bekam. Anstatt mich vor der eigenen Zukunftsangst und Unsicherheit in pubertären Trotz und Aggressivität zu flüchten, dachte ich viel nach, verschlang Bücher – und beschloss offenbar in jenem Mai 1974, von nun an meine Überlegungen in einem Tagebuch festzuhalten. Von einer klaren Linie in meiner Haltung kann allerdings keine Rede sein, denn schon kurz nach meinem Weltverbesserungsanfall ist zu lesen:

5. Juni 1974

Im Moment bin ich eigentlich ganz zufrieden. Ich habe nämlich gemerkt, dass es sich sehr viel zufriedener leben lässt, wenn man sich einen Dreck um das kümmert, was in der Welt geschieht. Man regt sich ja doch nur auf! Und ändern kann ich nichts, du auch nicht. Wer denn schon? Na ja, meine Meinung wird sich sowieso wieder ändern.

 

Wen meinte ich mit »du auch nicht«? Habe ich damals etwa schon mit eventuellen Lesern gerechnet? Eher habe ich wohl mein Tagebuch als Gesprächspartnerin gesehen. Ich habe den Seiten anvertraut, was ich mich Freundinnen gegenüber nicht zu sagen traute. Selbstzweifel, Unsicherheit, Gefühlsschwankungen und eben auch Kommentare zum Weltgeschehen konnten ungefiltert zur Sprache kommen, ohne dass ich befürchten musste, belächelt oder verspottet zu werden.

11. Juli 1974

Wenn ich mich so zurücklehne und in den Himmel gucke, fühle ich mich irgendwie gefangen. Ich möchte jetzt am liebsten rausgehen. Diese Scheiß-Schularbeiten machen mich noch mal verrückt!! Ich hab einfach keine Lust! Alles, was ich noch mache, sind Schularbeiten. Je länger ich in dieses Buch schreibe, desto unzufriedener werde ich. Immer dasselbe, rundherum und rundherum und so weiter, immer im Kreis.

Das Leben ist wie eine Hühnerleiter, kurz und beschissen. Aber zwischen den einzelnen Stufen liegen Blumen.

Gerade, als ich das schrieb, ist eine Blume von dem Blumenstrauß auf meinem Tisch abgefallen. Sie will mich daran erinnern, dass man die Blumen nicht vergessen darf. Das tröstet mich.

 

Dass ich das Leben schon mit 14 gelegentlich als beschissen empfunden habe, gehört zu den Erinnerungen, die ich verdrängt hatte.

»War ich ein melancholisches Kind?«, habe ich meine Schulfreundin Anna neulich gefragt. Denn auch wenn so ein Jugendtagebuch ein verlässlicher Zeitzeuge sein sollte, war ich anfangs nicht sicher, wie ich meine eigenen Aufzeichnungen einzuschätzen hatte.

»Melancholisch?«, fragte Anna verblüfft. »Nicht, dass ich wüsste. Du warst kritisch und nachdenklich. Soweit ich mich erinnere, haben wir aber über unsere Gefühle in dem Alter noch wenig gesprochen.«

Stattdessen verriet ich meiner imaginären Freundin, was mich am Heiligabend 1974 bewegte.

24. Dezember 1974

Heute ist Weihnachten. Wieder ein Jahr um. Was uns wohl das nächste Jahr bringt? Das Leben ist schön, ja ja … Ich bin verliebt, haha. Möchtest wohl wissen, in wen, was? Na ja, ich spinn schon a bisserl. Also, vor dem nächsten Jahr werde ich hier wohl nicht mehr reinschreiben. Dann Adjö! Und: Immer schön fröhlich bleiben! Take it easy. Oh yeah, such is life!

 

Wahrscheinlich war ich müde vom Feiern und vom Rumtopf, den es bei uns Heiligabend traditionell zum Nachtisch gab, und hatte vor dem Einschlafen noch kurz das Bedürfnis gehabt, mich mitzuteilen. Leider kann ich nicht mehr rekonstruieren, von welchem meiner unzähligen Schwärme hier die Rede ist. Es mag Leo aus dem Bus Nummer 13 gewesen sein, vielleicht aber auch Jochen aus dem 36er oder Fritz, der sich nur ab und zu mal nach der Schule in der Fußgängerzone sehen ließ. Offenbar hegte ich romantische Hoffnungen auf mehr, die sich aber im Jahr darauf nicht erfüllten. Stattdessen wurde ich »politisch aktiv« – im Rahmen meiner bescheidenen Möglichkeiten. Ich nahm an der ersten von insgesamt drei Demonstrationen meines Lebens teil.

5. Februar 1975

Letzten Samstag war in der Stadt ’ne Schüler-Demonstration gegen Fahrpreiserhöhungen. Wir haben mitgemacht, es war gut. Wir haben die ganze Zeit gesungen: »Wehrt euch, leistet Widerstand, gegen Fahrpreiserhöhungen im Land, schließt euch fest zusammen, schließt euch fest zusammen …« Da waren ’ne Menge Leute, die wir kannten.

 

Ich weiß noch, dass ich mich enorm mutig und widerständlerisch gefühlt habe und ein bisschen Angst hatte, festgenommen zu werden. Das zweite Mal protestierte ich Jahre später gegen Franz Josef Strauß, wahrscheinlich im Rahmen seiner Kanzlerkandidatur. Damals ergriff mich leichte Panik, weil die Menschenmassen plötzlich außer Kontrolle gerieten und ich befürchtete, niedergetrampelt zu werden. Meine dritte und letzte Demo-Teilnahme richtete sich irgendwann in den Achtzigern gegen Helmut Kohl. Keine Ahnung, warum ich damals mit der Trillerpfeife auf dem Münsteraner Marktplatz antrat, ich glaube, ich mochte ihn und alles, wofür er stand, einfach nicht. Mehr Demo-Erfahrung habe ich nicht vorzuweisen. Alle, die sich damals wie heute todesmutig von Wasserwerfern bespritzen lassen oder sich gar an Gleise ketten, dürfen mich jetzt mitleidig belächeln. Mein Drang, für oder gegen etwas auf die Straße zu gehen, hält sich nach wie vor in Grenzen. Ich mag einfach das Gefühl nicht, in einer Herde mitzulaufen und im Chor Parolen zu rufen, ganz egal um welche gute Sache es geht.

Nach der Lektüre meiner ersten Tagebucheinträge habe ich mich gefragt, was mich mit der halbherzigen Revoluzzerin von damals, die sich nicht zwischen Aufbegehren und Aufgeben entscheiden konnte, verbindet. Wenn ich morgens Zeitung lese oder abends Tagesschau oder Heute sehe, schwanke ich zwischen Wut, Verzweiflung und Resignation. Einerseits will und muss ich als Journalistin natürlich Bescheid wissen und auch in öffentlichen Gesprächen gut informiert nachfragen können. Andererseits würde ich oft gern die schlechten Nachrichten einfach ausblenden und mich nur noch an den schönen Dingen des Lebens erfreuen. Es ist kein Zufall, dass ich heute weder Hart aber fair moderiere noch als Investigativ-Reporterin Skandalen auf der Spur bin. Ich habe großen Respekt vor den Kolleginnen und Kollegen, die sich dieser Herausforderung stellen, sehe meine Stärke aber mehr im heiteren, unterhaltsamen Plauderton.

Hätte aus mir in einem anderen Umfeld auch eine Greta Thunberg werden können? Wohl kaum, dazu war ich schon damals nicht radikal genug, auch wenn mich Politik nach wie vor interessierte. Ein großes Thema war die Bundestagswahl 1976. Ich als Willy-Brandt-Fan hoffte natürlich, dass sein Nachfolger Helmut Schmidt sich weiter an der Macht halten würde.

21. September 1976

Im Moment ist hier ja vielleicht was los! Von wegen Wahl und so. Mami und Vati sind wohl in schweren Gewissensnöten. Kann ich nicht verstehen, es gibt doch nur eine Alternative. Meine Gründe ganz krass ausgedrückt: lieber Kommunismus und Frieden als Wohlstandsstaat und Krieg. Nee danke, die Logik und die Panikmache von CDU/CSU stinkt mir. Na ja, kann mich ja eigentlich sowieso kaltlassen, ich kann ja doch noch nicht wählen.

 

An unserem Küchentisch ging es damals hoch her. Meine Eltern fühlten sich als gläubige Christen dem großen C der Christdemokraten verpflichtet, waren aber ansonsten eher der Entspannungspolitik der SPD zugeneigt. Für mich war damals Kommunismus gleichbedeutend mit Frieden und Kapitalismus mit Krieg. Offenbar war mir der Wahlkampfslogan der CDU/CSU »Freiheit statt Sozialismus« suspekt. Mein Herz schlug eindeutig links: Die Rückseite meines Tagebuchs ziert ein Aufkleber mit dem Spruch »SPD. Den Frieden wählen«.

Wie einfach mir damals die Welt erschien! Schwarz und Weiß, Gut und Böse war ganz eindeutig aufgeteilt.

Am Wahlabend notierte ich dann auch zufrieden:

3. Oktober 1976

Wahl ist vorbei, natürlich gewonnen! War ja klar. Zwar knapp, aber immerhin.

 

Das Volljährigkeitsalter und damit auch das Wahlrecht war 1974 zwar auf 18 Jahre herabgesetzt worden, aber zu meinem Ärger durfte ich 1976 immer noch nicht wählen, da ich erst 16 war. Demnächst dürfen 16-Jährige an den Bundestagswahlen teilnehmen, was ich richtig finde, auch wenn mir heute mein damaliger Glaube an Frieden und Gerechtigkeit naiv erscheint. Warum eigentlich?

Greta war auch erst 16, als sie beschloss, freitags die Schule zu bestreiken und damit auf die Bedrohung unserer Erde durch den Klimawandel aufmerksam zu machen. Sie war noch nicht wahlberechtigt, als sie vor den Vereinten Nationen ihre berühmte »How dare you«-Rede hielt. Diese junge Frau hat mit ihrer Hartnäckigkeit und ihrem Idealismus Millionen Gleichaltrige motiviert, sich ihr anzuschließen – und die Proteste von Fridays for Future verändern unsere Welt. Es geht um die Zukunft der nachfolgenden Generationen, und die haben keine Lust mehr, sich den Mund verbieten zu lassen. Man muss nicht volljährig sein, um die Welt zu verbessern.

Dass wir Menschen mit unserer Erde nicht verantwortungsvoll genug umgehen, hat mich als 16-Jährige anscheinend auch schon beschäftigt, denn ich zitierte aus einem meiner damaligen Lieblingsbücher Die wunderbaren Jahre des DDR-Dissidenten und Schriftstellers Reiner Kunze:

3. November 1976

»Die Bewohnbarkeit der Erde ist die Voraussetzung menschlichen Glücks. Ob Dichter, Politiker oder Maurer – sie taugen in dem Maße nichts, in dem sie die Erde nicht bewohnbarer machen.«

 

Wenn mein Mann und ich mit unseren erwachsenen Kindern heute darüber diskutieren, ob Marktwirtschaft und Kapitalismus noch zeitgemäß sind, oder ob es nicht doch höchste Zeit für eine gerechtere Umverteilung ist, zitiert er immer wieder gern den häufig fälschlicherweise Churchill zugeschriebenen Spruch: »Wer mit 20 Jahren kein Kommunist ist, hat kein Herz. Wer mit 40 noch Kommunist ist, hat keinen Verstand!«

Und auch ich ertappe mich gelegentlich dabei, wie ich sage: »Man muss im Leben nun mal Kompromisse machen«, obwohl ich doch weiß, wie sehr ich genau solche Argumente in meiner Jugend gehasst habe. Meine Kinder haben meine jugendliche Weltanschauung deshalb sehr erfreut zur Kenntnis genommen. Wenn mir nun Sätze herausrutschen, die so ähnlich auch mein Vater oder meine Mutter hätten sagen können, erinnern sie mich daran. Aber auch wenn ich nicht der Typ Mensch bin, der Revolutionen anzettelt, teile ich heute trotzdem mehr denn je die Meinung, dass wir radikal umdenken müssen, um eine Chance zu haben. Ein ewiges »Weiter so« wird irgendwann in einer Katastrophe enden.

Doch zurück ins Jahr 1976. Das Weltgeschehen beschäftigte mich auch nach der Wahl – sofern der »stressige« Alltag einer 16-Jährigen das zuließ.

5. November 1976

Nach der Schule nach Hause hetzen. Für Opi und mich Essen aufwärmen. Anschließend spülen. Dann schnell Französisch gemacht. Um halb fünf habe ich mich mit Uli in der Stadt getroffen. Dann zu Anna gefahren. Wir haben viel gegessen, geraucht (ich nicht) und geredet. Haben heiß über Jürgen Bartsch, Ulrike Meinhof und Mord im Allgemeinen diskutiert. In zwei Wochen wollen wir uns wieder treffen. Abends noch ganz leise Klavier geübt. Alles in allem ein schöner Tag.

 

Regelmäßig traf ich mich damals mit Freundinnen zu einer Art Debattierclub, wo alles auf den Tisch kam, das uns Sorgen bereitete oder wütend machte. Stundenlang erhitzten wir uns zum Beispiel über den Fall Jürgen Bartsch. Der Mann war ein pädophiler Serienmörder, der vier Jungen sadistisch gequält und umgebracht hat. Sein Prozess vor dem Landgericht Wuppertal erregte riesiges öffentliches Aufsehen. 1976 starb er während einer Operation, durch die er sich kastrieren lassen wollte. Es gab unendlich viel Presse und Literatur über ihn und seine Verbrechen, somit war es nicht verwunderlich, dass er uns damals so beschäftigt hat. In unseren Gesprächen ging es um »das Böse« im Allgemeinen und darum, wie sehr ein Mensch durch traumatische Kindheitserlebnisse geprägt und sein Handeln in falsche Bahnen gelenkt werden kann.

Auch die RAF war eins unserer immer wiederkehrenden Diskussionsthemen. Hin- und hergerissen zwischen Sympathie für Ulrike Meinhof und Gudrun Ensslin und ihrem anfangs friedlichen, zum Teil ja sogar religiös motivierten Idealismus und Abscheu gegenüber den späteren menschenverachtenden Taten der Terroristen, redeten wir uns die Köpfe heiß und waren ganz und gar nicht immer einer Meinung. Diese Treffen und der Austausch waren uns wichtig.

Wir identifizierten uns auch mit den politischen Liedermachern der 70er-Jahre wie Franz Josef Degenhardt, Hannes Wader und Konstantin Wecker. Meine jüngere Schwester und ich spielten begeistert ihre Lieder auf der Gitarre und sangen dazu.

»Steht in deinem Tagebuch auch, dass wir mal bei einem steifen Familientreffen ein Lied von Hannes Wader vorgetragen haben?«, fragte meine Schwester mich neulich.

»Nein«, sagte ich. »Was haben wir gesungen?«

»Heute hier, morgen dort«, sagte sie. Man sah ihr an, dass sie noch heute ihren Spaß an dieser kleinen Frechheit hatte. »Wir haben das Lied umgetextet und uns dezent über die spießige Familie lustig gemacht. Die meisten konnten darüber gar nicht lachen.«

Als mehr als 30 Jahre später Hannes Wader zu Gast in meiner Sendung war, war ich tatsächlich ein bisschen aufgeregt.

»Würden Sie zusammen mit mir »Heute hier, morgen dort« singen?«, fragte ich ihn. Und so kam es, dass der Norden ein ungleiches Duett über sich ergehen lassen musste. Bei meiner Lieblingsstelle »und so ist mir längst klar, dass nichts bleibt, dass nichts bleibt, wie es war« konnte ich kaum noch an mich halten und musste fast weinen, kriegte aber gerade noch die Kurve, als ich sah, wie Wader mich irritiert von der Seite ansah.

Die Gitarre war eine ständige Begleiterin meiner Jugend, ob in meinem Zimmer, beim Mädelstreffen oder am Lagerfeuer auf der großen Wiese am Rand der Reihenhaussiedlung. Meine Schwester und ich nahmen Unterricht an der Wuppertaler Volkshochschule, fanden aber das Zupfen klassischer Solos, das wir dort erlernten, weit weniger spannend als die Songs im Liederheft »Student für Europa«, die mit ein paar Akkorden leicht zu begleiten waren. »Suzanne« von Leonard Cohen, »Wish You Were Here« von Pink Floyd und »The Boxer« von Simon & Garfunkel konnten wir schnell in- und auswendig und fanden uns so professionell, dass wir uns während eines Urlaubs in Frankreich sogar einmal als Straßenmusikerinnen versuchten. Leider wurde kein Talentscout auf uns aufmerksam.

Inbrünstig sangen wir auch die kämpferischen Klassiker: »Vorwärts und nicht vergessen, worin unsere Stärke besteht …«, das berühmte Solidaritätslied von Bertolt Brecht, Ernst Busch und Hanns Eissler, oder die sozialistische Hymne »Avanti Popolo«.

»Wie warst du denn drauf damals?«, fragte meine Tochter belustigt, als ich ihr meine frühen Tagebuchaufzeichnungen zum ersten Mal zeigte. »Voll die kleine Revoluzzerin.«

Ich kann mich nicht erinnern, meine Kinder und ihre Freunde in diesem Alter beim Intonieren linker Balladen oder bei heftigen politischen Debatten erwischt zu haben. Das mag auch daran liegen, dass es zur Zeit ihrer Pubertät nicht viel gab, wogegen man hätte aufbegehren müssen. Beide sind in der bräsig-bequemen Ära Merkel aufgewachsen.

Wenn wir heute an unserem großen Holztisch beim Frühstück oder Abendessen zusammensitzen, diskutieren wir viel. Nach dem Abitur sind beide Kinder lange und weit umhergereist und kamen jedes Mal voller Eindrücke und Inspirationen zurück. Sie brachten die weite Welt ins Haus und damit auch die großen Fragen und Probleme wie Gerechtigkeit, Gesellschaftssysteme, Freiheit und Armut.

Ein Punkt, bei dem wir mit unserem Nachwuchs bis heute immer mal wieder aneinandergeraten, ist der Fleischkonsum. Beide Kinder sind mittlerweile Vegetarier und können nicht verstehen, warum ihre Eltern nicht längst auch auf Fleisch verzichten.

»Ihr wisst doch genau, wie sehr ihr dem Klima damit schadet«, predigt Pia bei jedem gemeinsamen Essen, auch wenn in diesem Moment nur Couscous und Gemüse auf dem Tisch stehen. »Es kann doch nicht so schwer sein, Fleisch mal wegzulassen. Indisches Curry schmeckt mit Tofu und Kichererbsen genauso gut wie mit Hähnchen.«

Obwohl ich im Gegensatz zu meinem Mann das Fleisch nicht wirklich vermisse, wenn wir uns ein paar Tage nacheinander rein vegetarisch ernähren, bin ich auch nicht so dogmatisch, gleich den Weltuntergang vor Augen zu haben, falls ich mal eine Bratwurst auf den Grill lege. Trotzdem finde ich es gut, dass immer mehr junge Menschen uns zeigen, wie man durch Konsumentscheidungen eine politische Haltung ausdrücken kann. Wenn wir Älteren den Anschluss nicht verpassen wollen, müssen wir miteinander im Gespräch bleiben – das hält wach im Kopf.

Über all diese Fragen diskutieren wir natürlich auch mit Freunden, obwohl es mich manchmal müde macht. Gelegentlich tut es gut, einmal nicht über das große Ganze, die Zukunft unseres Planeten und den Sinn des Lebens zu philosophieren, sondern sich bei Wein und Bier lustige Geschichten zu erzählen und zu später Stunde zu den alten Liedern ums Feuer zu tanzen. Auch das habe ich schon immer gerne gemacht.