English Expressions

Cover

Über dieses Buch

Wer eine Sprache richtig gut lernen möchte, kommt um ihre Sprichwörter nicht herum. Das Buch enthält rund 1200 Sprichwörter, die sprachlich und sachlich erläutert wie auch zeitlich eingeordnet werden. Eine aufschlussreiche Einleitung führt in den Band ein, die abschließenden Literaturhinweise bieten Anknüpfungspunkte für eine noch intensivere Auseinandersetzung mit dem Thema.

Von »Absence makes the heart grow fonder« bis »Zeal without knowledge is the sister of folly«.

Niveau B1–C1 (GER)

Hinweise zur E-Book-Ausgabe

Die E-Books des Reclam Verlags verwenden entsprechend der jeweiligen Buchausgabe Sperrungen zur Hervorhebung von Textpassagen. Diese Textauszeichnung wird nicht von allen Readern unterstützt.

Enthält das E-Book in eckigen Klammern beigefügte Seitenzählungen, so verweisen diese auf die Printausgabe des Werkes.

Zum Pendantband English Proverbs erscheint nun die aktualisierte Sammlung English Expressions mit 1125 sprichwörtlichen Redensarten, Vergleichen und Zwillingsformeln der angloamerikanischen Sprachkultur. Wer eine Fremdsprache erlernt, kommt nicht umhin, auch diesen traditionellen und allgemein bekannten Ausdrücken eine gewisse Aufmerksamkeit zu schenken. Sie finden in der mündlichen Kommunikation aller sozialen Schichten häufige Verwendung, und selbstverständlich treten sie auch zahlreich in schriftlichen Zeugnissen auf. So ist zum Beispiel die Sprache von Geoffrey Chaucer (1340–1400), William Shakespeare (1564–1616), Charles Dickens (1812–70), Ralph Waldo Emerson (1803–82) und Agatha Christie (1890–1976) besonders reich an sprichwörtlichen Ausdrücken, aber auch die Reden und Schriften von Staatsmännern wie Winston Churchill (1874–1965) oder Harry S. Truman (1884–1972) enthalten zahlreiche Beispiele solcher volkstümlichen Metaphern. Dasselbe gilt für die Schlagzeilen der Tageszeitungen und Zeitschriften, und vor allem bedient sich auch die moderne Werbung sehr häufig der vorgeprägten sprichwörtlichen Formeln.

Es ist daher unerlässlich, dass diese idiomatischen Redewendungen im Fremdsprachenunterricht eine wichtige Rolle spielen. Das vorliegende Buch hat es sich zur Aufgabe gemacht, über tausend solcher gängigen Ausdrücke zusammenzustellen. Dabei wurde besonders darauf geachtet, nur die wirklich geläufigen und häufig verwendeten Redensarten aufzunehmen. Sie repräsentieren also eine Art sprichwörtliches Minimum, das man parat haben sollte,

Die vielen Belege lassen sich in drei Hauptgruppen aufteilen, nämlich in sprichwörtliche Redensarten, Vergleiche und Zwillingsformeln. Was die sprichwörtlichen Redensarten (»proverbial expressions«) betrifft, so ist festzustellen, dass es sich dabei um bildhafte Ausdrücke aus mehreren Wörtern handelt, deren Sinn ein anderer ist als die Einzelbedeutungen der Wörter. Das heißt, die wörtliche Bedeutung ist verlorengegangen, und oft haben auch die darin enthaltenen sprachlichen Bilder ihren ursprünglichen Wirklichkeitsgehalt verloren. Daraus ergibt sich für die meisten sprichwörtlichen Redensarten eine übertragen-bildliche Bedeutung, die gerade für diejenigen, die Englisch als Fremdsprache meistern wollen, mit erheblichen Verständnisschwierigkeiten verbunden ist. Überhaupt gilt für viele figurative Redensarten, und zwar für fremde und einheimische Sprachteilnehmerinnen und Sprachteilnehmer, dass sie einer gewissen Erklärung bedürfen. Selbstverständlich benutzt man Redensarten oft, ohne an ihren herkömmlichen Sinn und die veraltete Bildlichkeit zu denken, aber sobald man sich fragt, was denn eigentlich bei dem Sprachbild wirklich gemeint ist, woher es kommt und welche ursprüngliche Bedeutung es hatte, spürt man nur zu schnell, dass man für die Antworten detaillierte kulturgeschichtliche und sprachliche Forschungen benötigt. Aus

Dasselbe gilt natürlich auch für die vielen sprichwörtlichen Vergleiche (»proverbial comparisons«), die die zweite Gruppe dieser festgefügten Redewendungen ausmachen. Während es sich bei den sprichwörtlichen Redensarten hauptsächlich um verbale Ausdrücke wie etwa »to pay through the nose« (Nr. 689) oder »to put someone through the wringer« (Nr. 1123) handelt, die sich durch ihre oft groteske Bildlichkeit auszeichnen und beliebig in einen Satz eingebaut werden können, dreht es sich bei den Vergleichen vor allem um zwei Gruppen mit unterschiedlicher Struktur. Einmal sind es die vielen Vergleiche wie »as black as a crow« (Nr. 68) oder »as white as a sheet« (Nr. 1084), die alle auf der formelhaften Struktur »as X as Y« beruhen. Die zweite Gruppe basiert auf einem verbalen Vergleich mit dem Wort »like«, wie z. B. »to grin like a Cheshire cat« (Nr. 431) oder »to leak like a sieve« (Nr. 583). Beide Arten der Vergleiche treten sehr häufig auf, und auch sie beruhen in der Regel auf ironischen oder grotesken Sprachbildern, die einen gesunden Volkshumor erkennen lassen.

Die dritte Gruppe bilden die sogenannten Zwillingsformeln (»twin formulas«), wobei es sich um tradierte Wortpaare handelt, die durch Stabreim oder Endreim verschmolzen sind, wie etwa »slowly but surely« (Nr. 898) und »to go through thick and thin« (Nr. 984). Wie die hinzugefügten Daten der Erstbelege zeigen, handelt es sich gerade bei diesen Zwillingsformeln um recht alte festgeprägte Ausdrücke, die auch heute noch sehr beliebt sind.

Es überrascht immer wieder, wie alt einige der wirklich populären Redensarten sind. Das gilt besonders für die Texte aus der klassischen Antike und aus der Bibel, die durch Lehnübersetzungen bis heute in den europäischen Sprachen im Umlauf sind. Aus der Antike wären zu nennen »Achilles’ heel« (Nr. 2), »Pandora’s box« (Nr. 718), »a Pyrrhic victory« (Nr. 762), »stone of Sisyphus« (Nr. 934), »the sword of Damocles« (Nr. 968) und natürlich »to be between Scylla and Charybdis« (Nr. 825). All diese klassischen Redensarten sind auch im Deutschen gängig geworden, und sie ergeben beim Erlernen einer europäischen Fremdsprache kaum Schwierigkeiten. Da jedoch heute der mythologische Hintergrund dieser Texte nicht mehr so bekannt ist, wurden kurze Erläuterungen im Glossar hinzugefügt. Zu bemerken wäre diesbezüglich noch, dass mit dem Verlust kultureller

Auch die Redensarten aus der Bibel sind weiterhin sehr beliebt, wobei man sich natürlich nicht immer vergegenwärtigt, dass das traditionelle Sprachbild seinen Ursprung in der Bibel hat. Deshalb werden im Glossar für solche Texte die genauen Bibelbelege verzeichnet, wie z. B. »to be the apple of the eye« (Nr. 11; 5. Mose 32,10; Sprüche 7,2), »to wash one’s hands of something« (Nr. 458; Matthäus 27,24), »the land of milk and honey« (Nr. 572; 2. Mose 3,8), »to throw pearls before swine« (Nr. 723; Matthäus 7,6) und »by the sweat of one’s brow« (Nr. 960; 1. Mose 3,19). Meist sind sich die Sprachteilnehmerinnen und Sprachteilnehmer auch nicht mehr bewusst, dass Redensarten wie »to be a dog in a manger« (Nr. 249), »sour grapes« (Nr. 422) oder »to blow hot and cold« (Nr. 535) auf Äsop oder andere Fabeldichter zurückgehen. Die längeren Fabeltexte sind kaum noch bekannt, aber als redensartliche Schwundstufen kursieren ihre Ideen weiterhin.

Wie erwartet, lassen sich bei William Shakespeare oft die ersten schriftlichen Belege für sprichwörtliches Sprachmaterial finden. Damit ist nicht unbedingt gesagt, dass er sie als erster formuliert hat, denn oft wird er sie aus dem mündlichen Sprachgebrauch übernommen haben (vgl. dazu die speziellen Sammlungen aus Shakespeare in den

Erstbelege solcher Art lassen sich auch bei Schriftstellern und anderen geschichtlichen Persönlichkeiten späterer Jahrhunderte finden. Die beliebte Redensart »to be an albatross around one’s neck« (Nr. 6) geht zum Beispiel zurück auf Samuel Taylor Coleridges (1772–1834) Gedicht »The Rime of the Ancient Mariner« (1798), in Charles Dickens’ Roman Pickwick Papers (1836) liest man zum ersten Mal die Redensart »put that in your pipe and smoke it« (Nr. 737), mit Abraham Lincoln (1809–65) steht die Redensart »to swap horses in midstream« in Verbindung, und Ralph Waldo Emerson ist tatsächlich der Urheber von »to hitch one’s wagon to a star« (Nr. 1045). Doch auch in diesen Fällen sind diese Assoziationen meist nicht mehr bekannt.

Das ist auch der Fall mit der erheblichen Anzahl von Redensarten und Vergleichen, die gewisse Namen enthalten. Oft ist längst in Vergessenheit geraten, wer die betreffende Person eigentlich war. Zu einigen dieser Redensarten gibt es daher auch umfangreiche Forschungsliteratur, ohne dass die Rätsel voll und ganz gelöst werden. Folgende Beispiele seien hier nur kurz hervorgehoben: »it’s Hobson’s choice« (Nr. 180), »to send someone to Coventry« (Nr. 204), »that’s all my eye and Betty Martin« (Nr. 305), »before you can say

Natürlich lassen sich aus diesen über tausend Beispielen auch gewisse Gruppen von Redensarten feststellen. So fällt etwa auf, dass Substantive aus dem Bereich des menschlichen Körpers sehr häufig auftreten: »ear« (Nr. 275–281), »eye« (Nr. 304–311), »face« (Nr. 312–317), »feet/foot« (Nr. 332–336 und Nr. 375–379), »finger« (Nr. 341–349), »hand« (Nr. 448–459), »head« (Nr. 474–482), »heart« (Nr. 483–487), »nose« (Nr. 680–693), »skin« (Nr. 880–885) und »thumb« (Nr. 996–1000). Aus der Tierwelt gibt es regelrechte Beispielreihen zu »cat« (Nr. 155–163), »dog« (Nr. 249–255), »horse« (Nr. 526–533) und »wolf« (Nr. 1102–1105). Hier haben sich ganz alltägliche Beobachtungen und Erfahrungen in metaphorischen Ausdrücken niedergeschlagen, deren Verständnis kaum Schwierigkeiten bereitet. Es lässt sich mit diesen Sprachbildern jedoch manches auf indirekte Weise ausdrücken, was man vielleicht mit normalem Vokabular nicht direkt sagen würde.

Eine ganze Reihe von Redensarten kommt auch aus der populären Sprache des Spiels und des Sports. Für Ball- (Nr. 32–36) und Kartenspiele (Nr. 70, 119, 146–150, 298, 397, 539) sind die Ausdrücke am zahlreichsten, aber hierher gehören auch Ausdrücke wie »to cash in one’s chips« (Nr. 179) und »to hit the jack-pot« (Nr. 555). Aus dem amerikanischen Baseballspiel stammen »(not) to get to first base«

Andere Reihen ergeben sich aber auch aus ideengleichen Redensarten, die eine gewisse Aussage in immer wieder andere Sprachbilder übersetzen. Besonders aufschlussreich ist zum Beispiel die Art und Weise, wie humorvolle, groteske oder auch paradoxe Metaphern verwendet werden, um zu zeigen, dass jemand absolut verrückt ist. Sprichwörtliche Redensarten mit dieser Bedeutung sind »to have a bee in one’s bonnet« (Nr. 51), »to have bats in the belfry« (Nr. 41), »to be out of one’s mind« (Nr. 643), »to be nuts« (Nr. 699), »to be off one’s rocker« (Nr. 790) und »to have a screw loose« (Nr. 823). Hinzu kommen aber noch die sprichwörtlichen Vergleiche »as crazy as all get-out« (Nr. 207), »as mad as a hatter« (Nr. 626) und »as mad as a [March] hare« (Nr. 627). Sie alle bedeuten in etwa dasselbe, und erst der Kontext kann entscheiden, welcher dieser seit Jahrhunderten überlieferten Ausdrücke angewendet wird. Eine solche Vielfalt von Redewendungen lässt aber auch erkennen, welche breiten Innovationsmöglichkeiten der Volkssprache gegeben sind.

Um tatsächlich repräsentativ zu sein, wurden auch einige anstößige Ausdrücke aufgenommen, da diese nun einmal eine wichtige Rolle in der mündlichen (und auch

Es wurde bereits darauf hingewiesen, dass eine beachtliche Anzahl der hier vorgestellten Redensarten ein erhebliches Alter aufzuweisen hat. Es wäre jedoch ein großer Fehler anzunehmen, dass das moderne Zeitalter keine neuen Redensarten mehr in Umlauf brächte. Im Gegenteil, ein flüchtiger Blick auf die Daten der Erstbelege macht sofort deutlich, dass es weiterhin sprachschöpferische Talente auf dem Gebiet der sprichwörtlichen Volkssprache gibt. Sehr verbreitete Redensarten aus dem 20. Jahrhundert sind z. B. »to be the cat’s pajamas (meow, whiskers)« (Nr. 157), »to be the cream of the crop« (Nr. 208), »to be in the doghouse« (Nr. 254), »to drag one’s feet« (Nr. 333), »to be the frosting on the cake« (Nr. 390), »the honeymoon is over« (Nr. 516), »to get (pick) a lemon« (Nr. 590) und »to be the sixty-four (thousand) dollar question« (Nr. 765). Auffallend ist dabei, dass sich auch Redensarten aus der technischen Welt

Zum Schluss sei noch darauf hingewiesen, dass es in der modernen Welt auch weiterhin zu Lehnübersetzungen von Redensarten kommt. So wie früher einmal die vielen klassischen und biblischen Redensarten in die europäischen Sprachen lehnübersetzt wurden, so werden heute angloamerikanische Ausdrücke durch die internationalen Massenmedien und die immer mehr zunehmenden englischen Sprachkenntnisse in die Nationalsprachen übersetzt. So gibt es seit ungefähr 1935 die bereits erwähnte Redensart »to throw in the towel« (Nr. 919) auch im Deutschen als »das Handtuch werfen«. Von besonderem Interesse dürfte auch sein, dass die im Englischen seit 1584 überlieferte Redensart »to be in the same boat« (Nr. 81), die wiederum bereits eine Lehnübersetzung aus Ciceros (106–43 v. Chr.) brieflicher Aussage »in eadem es navi« von 53 v. Chr. ist, bald nach 1945 als »im selben (gleichen) Boot sitzen« ins Deutsche übersetzt wurde, wo sie inzwischen sehr geläufig geworden ist. Der Weg europäischer Redensarten ins Angloamerikanische ist jedoch seltener, wofür Ausdrücke wie »to build castles in Spain (in the air)« (Nr. 154), »to play hook(e)y« (Nr. 520), »point-blank« (Nr. 749) und »to tilt at (fight) windmills« (Nr. 1095) usw. als Beispiele gelten könnten. Die deutsche Redensart »das Kind mit dem Bade ausschütten« schließlich, die seit Martin Luther (1483–1546) belegt ist, wurde bereits 1853 ins Englische entlehnt und erfreut sich heute als »to throw the baby out with the bathwater« (Nr. 24) immer größerer Beliebtheit.

Wolfgang Mieder

1. From A to Z. (1809)

 

2. Achilles’ heel. (1774)

 

3. Not to know someone from Adam. (1840)

 

4. To be full of hot air. (1899)

 

5. To disappear (vanish) into thin air. (1609)

 

6. To be an albatross around someone’s neck. (1798)

 

7. To be alive and kicking. (1834)

 

8. To be right up someone’s alley. (1905)

 

9. To run amuck. (1672)

 

10. To have ants in one’s pants. (1935)

 

 

12. Not to be worth a rotten apple. (1370)

 

13. To upset the apple-cart. (1788)

 

14. To be in apple-pie order. (1813)

 

15. To be tied to someone’s (one’s mother’s) apron-strings. (1542)

 

16. To cost an arm and a leg. (1970)

 

17. To twist someone’s arm. (1950)

 

18. To be up in arms. (1774)

 

19. To make an ass of someone (oneself). (1595)

 

20. Not to know one’s ass from a hole in the ground. (1933)

 

 

22. To avoid someone (something) like the pest (plague). (1741)

 

23. To have an ax to grind. (1810)