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Das Buch

Du bist, was du isst? Dieser Frage stellte sich die selbsternannte Diät-Veteranin Rebecca Harrington und testet in einem wagemutigen Selbstversuch die berühmtesten und berüchtigtsten Promi-Diäten. Jeweils zehn Tage lang wird sie konsequent essen wie ein Star, trainieren und sich kleiden wie ein Star – und sich am Ende bestenfalls auch so fühlen. Sie frühstückt rohe Eier in warmer Milch à la Marilyn Monroe und isst Schwertfisch nach Liz Taylor, der schmeckt wie ein alter Schuh. Mit Karl Lagerfeld trinkt sie zehn Cola light pro Tag, mit Gwyneth Paltrow verbannt sie die bösen Lebensmittel vom Teller und mit Victoria Beckham schließlich fast alle anderen. Intelligent, ehrlich und umwerfend komisch schreibt Harrington über ihre diätetischen Abenteuer und zeigt en passant die skurrilsten Blüten des Diätwahns.

Die Autorin

Rebecca Harrington arbeitet seit ihrem Studium in Harvard und an der Columbia-Universität als Journalistin und Autorin in New York. Sie schreibt unter anderem für The New York Times, New York Magazine und Elle.

Rebecca Harrington

Schöner essen

Mit Promidiäten zur Traumfigur

Aus dem Amerikanischen
von Sybille Uplegger

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Ullstein

Besuchen Sie uns im Internet:
www.ullstein-buchverlage.de

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Wir wählen unsere Bücher sorgfältig aus, lektorieren sie gründlich mit Autoren und Übersetzern und produzieren sie in bester Qualität.

ISBN 978-3-8437-1128-9

© für die deutsche Ausgabe Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin 2015
© 2015 by Rebecca Harrington
First published in the UK in 2015 by Virago
Titel der Originalausgabe: I’ll Have What She’s Having:
My Adventures in Celebrity Dieting
Umschlaggestaltung: ZERO Werbeagentur, München
Titelabbildung und Illustrationen: © Joan Wong
Illustrationen bei Miranda Kerr und Liz Hurley: © Alexander Klein

Alle Rechte vorbehalten. Unbefugte Nutzungen, wie etwa Vervielfältigung, Verbreitung, Speicherung oder Übertragung können zivil- oder strafrechtlich verfolgt werden.

E-Book: Pinkuin Satz und Datentechnik, Berlin

Für meine Großmutter,
die mich von jeher in meiner Liebe zu alten Filmen
bestärkt hat
und die immer glamourös ist,
ohne auch nur ein einziges Wachtelei zu essen.

Inhalt

Über das Buch und die Autorin

Titelseite

Impressum

Widmung

Motto

1. Eine Reise beginnt

2. Ich versuche mich an Gwyneth Paltrows Diät

Vorbereitung

Tag 1

Tag 2

Tag 3 und 4

Tag 5

Tag 6 und 7

Tag 8

Tag 9

Tag 10

3. Ich versuche mich an Elizabeth Taylors Diät

Vorbereitung

Tag 1

Tag 2

Tag 3

Tag 4

Tag 5, 6 und 7

Tag 8

Tag 9, 10 und 11

Tag 12 und 13

Tag 14

Tag 15

4. Ich versuche mich an Karl Lagerfelds Diät

Vorbereitung

Tag 1

Tag 2

Tag 3

Tag 4

5. Ich versuche mich an Marilyn Monroes Diät

Vorbereitung

Tag 1

Tag 2

Tag 3

Tag 4

Tag 5

Tag 6

Tag 7, 8 und 9

Tag 10

6. Ich versuche mich an Cameron Diaz’ Diät

Vorbereitung

Tag 1

Tag 2

Tag 3

7. Ich versuche mich an Madonnas Diät

Vorbereitung

Tag 1

Tag 2

Tag 3

Tag 4

Tag 5 und 6

Tag 7

Tag 8

Tag 9 und 10

8. Ich versuche mich an Greta Garbos Diät

Vorbereitung

Tag 1

Tag 2

Tag 3

Tag 4

Tag 5

Tag 6

Tag 7 und 8

Tag 9

Tag 10

9. Ich versuche mich an Victoria Beckhams Diät

Vorbereitung

Tag 1

Tag 2

Tag 3

10. Ich versuche mich an Beyoncés Diät

Vorbereitung

Tag 1 und 2

Tag 3

Tag 4

Tag 5 und 6

Tag 7 und 8

Tag 9

Tag 10

11. Ich versuche mich an Jackie Kennedys Diät

Vorbereitung

Tag 1

Tag 2

Tag 3

Tag 4

Tag 5

Tag 6

Tag 7

Tag 8

Tag 9 und 10

Tag 11

12. Ich versuche mich an Sophia Lorens Diät

Vorbereitung

Tag 1

Tag 2

Tag 3

13. Ich versuche mich an Pippa Middletons Diät

Vorbereitung

Tag 1

Tag 2

Tag 3 und 4

Tag 5

Tag 6 und 7

Tag 8

Tag 9

Tag 10

14. Ich versuche mich an Carmelo Anthonys Diät

Vorbereitung

Tag 1

Tag 2

15. Ich versuche mich an Dolly Partons Diät

Vorbereitung

Tag 1

Tag 2

Tag 3

16. Ich versuche mich an Miranda Kerrs Diät

Vorbereitung

Tag 1

Tag 2

Tag 3, 4 und 5

Tag 6

Tag 7

Tag 8

17. Ich versuche mich an Liz Hurleys Diät

Vorbereitung

Tag 1

Tag 2

Tag 3

Tag 4

18. Und jetzt: ein Stück Pizza

Danksagung

Literaturverzeichnis

Feedback an den Verlag

Empfehlungen

Essen ist wichtiger Bestandteil einer
ausgewogenen Ernährung.

Fran Leibowitz

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1. Eine Reise beginnt

Ich habe mich schon immer für Diäten interessiert. Diäten sind überall. Man kann keine Frau sein, ohne das Gefühl zu haben, eine Diät machen oder sich einer Gesichtstransplantation unterziehen zu müssen. (Am besten lässt man sich das Gesicht einer berühmten Person transplantieren, dann kann man nie mehr verlorengehen.) Aber Diäten zur Kenntnis zu nehmen ist etwas völlig anderes, als eine ganze Reihe von Diäten hintereinander auszuprobieren. Wer würde auf so eine Idee kommen? Ich. Dies ist die Geschichte.

Die allererste Diät, die ich je gemacht habe, war die von William Howard Taft. William Howard Taft war der dickste Präsident der Vereinigten Staaten, und auf seine Diät bin ich auf einer Website über Schlafapnoe gestoßen, zu der mir jemand den Link geschickt hatte. Auf dieser Seite wurde behauptet, dass »kein amerikanischer Präsident, Lincoln vielleicht ausgenommen, sich jemals größeren Herausforderungen gegenübersah« als Taft – eben weil dieser möglicherweise unter Schlafapnoe litt. Gesichert ist Tafts Schlafapnoe-Diagnose bis heute nicht. Er schlief immer am Kartentisch ein.

Ein kleiner Teil der Website widmete sich einer Diät, der sich Taft 1905 unterzogen hatte. Taft wurde andauernd in irgendwelche Ämter berufen, weil die Leute ihn mochten (obwohl sein bester Freund und seine Frau ein Buch darüber geschrieben hatten, wie sehr sie ihn hassten). Zum fraglichen Zeitpunkt war er gerade von Roosevelt zum Kriegsminister ernannt worden und wollte entsprechend in Form sein. Also machte er eine Diät, die zum Frühstück pochierten Fisch, zum Abendessen Hammel und als Imbiss zwischendurch klebrige, weiche Brötchen vorsah. Er nahm sehr viel ab, weil das eklig ist.

Diese Diät ließ mich nicht mehr los. Keine Ahnung, warum. Ich machte sie ohne besonderen Grund. Das Schwierigste waren die Brötchen. Ich musste sie selber backen und benutzte eine Shampooflasche, um den Teig auszurollen. Manchmal las ich die Briefe von Major Archibald Butt, Tafts bestem Freund, der ihn gehasst hat. Aber meistens kochte ich mir einfach nur Seezunge zum Frühstück und aß sie mit Worcestershire-Sauce.

Nachdem ich eine ganze Zeit lang gekochten Fisch als Morgenmahlzeit genossen hatte, erzählte ich meinen Freunden von dieser tollen Diät, die ich gerade machte und bei der ich noch kein Gramm abgenommen hatte.

Einige waren verwirrt, weil sie nicht verstanden, weshalb ich mich für die Essgewohnheiten von Taft interessierte. (»Na, weil er eine Kuh hatte, die Pauline hieß!«, sagte ich dann immer.) Andere schlugen vor, ich solle die Diäten echter Stars ausprobieren, für die sich die Leute interessierten, und da ich ohnehin zu der Erkenntnis gelangt war, dass berühmte Personen sehr viel merkwürdigere Dinge essen als Normalsterbliche, sagte ich ja, und mein Diät-Abenteuer war geboren.

Woher kommt unsere fortwährende Faszination für die Essgewohnheiten Prominenter? Mit das Kurioseste, was mir bei meinen Recherchen auffiel, war, wie kinderleicht wir herausfinden können, was berühmte Leute tagtäglich essen. Die Öffentlichkeit scheint von dem Thema regelrecht besessen zu sein! Bei Schauspielerinnen ist es praktisch das Einzige, was man über sie erfährt – allenfalls liest man noch, wie spannend der gemeinsame Dreh mit irgendwelchen Kollegen gewesen sei, die einem selbst eher langweilig vorkommen.

Statt die Angelegenheit allein dem Magazin Us Weekly zu überlassen, haben heutzutage viele Promis beschlossen, selbst Kapital aus ihren Ernährungsgewohnheiten zu schlagen. Sie bringen Kochbücher und Work-out-DVDs und allen möglichen anderen Lifestyle-Schnickschnack heraus. Ein Diätplan gehört für Prominente inzwischen zum Job. In unserer glutenfeindlichen, Gentechnik fürchtenden Kultur bedeutet das meistens, dass Promis sich für einen »gesunden« Lebensstil und eine Ernährung ohne industriell verarbeitete Lebensmittel aussprechen müssen, selbst wenn das eine Lüge ist und sie ihre schlanke Linie in Wahrheit einer Kombination aus exzellenten Genen und Zigaretten verdanken. Ich glaube, Promis liefern uns eine Anleitung, wie wir sie nachahmen können. Zu diesem Zweck ist es wesentlich unproblematischer, einen Ernährungsplan vorzustellen, als irgendetwas über Gene und Zigaretten zu erzählen – es verheißt leichtere Erfolge, schürt weniger Eifersucht und lässt sich besser vermarkten. Wenn Goji-Beeren einem das Aussehen von Jessica Biel verleihen könnten, dann würde man doch Goji-Beeren essen, oder?

Mein Interesse für Star-Diäten entsprang nicht unbedingt meinem Wunsch nach idealen Körpermaßen (ich weiß ohnehin, dass ich zu gedrungen bin – wie ein Rebhuhn, das übers Feld watschelt), sondern meiner Liebe zu Filmen und wissenschaftlichen Selbstversuchen in der Tradition eines Benjamin Franklin. Wahrscheinlich schlummert eine Philosophin der Aufklärung in mir – obwohl meine Diät-Erlebnisse vermutlich mehr Ähnlichkeit mit den Geständnissen eines englischen Opiumessers haben als mit irgendeinem anderen wegweisenden Text der Weltliteratur. Ich aß, und dann schilderte ich die Wirkung dessen, was ich gegessen hatte, mit kaum verhohlenem Vergnügen und geheuchelter Abscheu.

Folgende Regeln habe ich für mich aufgestellt: Erstens würde ich versuchen, so zu essen, wie die Stars normalerweise essen. Sicher, es hätte lustig werden können, Christian Bales lebensgefährlichen Ernährungsplan nachzuahmen, mit dem er sich für Der Maschinist auf die Körpermaße eines Besenstiels heruntergehungert hat – allerdings war das für mich, Ben Franklin, nicht wissenschaftlich genug. Zweitens würde ich jedes Kochbuch kaufen, das der betreffende Star auf den Markt gebracht hat, selbst wenn es nach Schund aussah. Drittens würde ich mich auch in Sachen Fitnessprogramm, Kleidungsstil und Dinnerpartys am jeweiligen Star orientieren, sofern mir dies machbar und angemessen erschien.

Doch mit der beinahe herkulischen Aufgabe konfrontiert, mich für längere Zeit wie ein Star zu ernähren und darüber Protokoll zu führen, musste ich mir einige Fragen stellen: Wie würde es um mich stehen, nachdem ich eine Million Star-Diäten durchprobiert hatte? Würde ich noch leben? Würden meine Freunde bis zum Ende zu mir halten, selbst wenn ich sie zum Essen einlud und ihnen Gerichte vorsetzte, von denen sie mir ganz unverblümt sagten, dass sie ungenießbar waren? Würde ich Ausschlag auf der Wange bekommen, und würde der wieder verschwinden? Konnte ich mein Körperideal erreichen? Mein Persönlichkeitsideal (eine Mischung aus Liz Taylor und Liz Taylor)? Außerdem wollte ich die Antwort auf eine Frage finden, von der ich nie so recht gewusst habe, ob es sich nun um eine rhetorisch geniale Zuspitzung oder eine absolut sinnleere Floskel handelt: Ist man wirklich, was man isst?

Möglicherweise stammt die Vorstellung, man sei das, was man esse, von Ludwig Feuerbach, einem ehrbaren Philosophen, den George Eliot ins Englische übersetzt hat. Aber vielleicht stammt sie auch von dem großen Esser und Diäthalter Jean Anthelme Brillat-Savarin, der sowohl der Erfinder der kohlehydratarmen Ernährung als auch der Verfasser mehrerer Bände über Kochkunst ist. Ist der Gedanke eine philosophische Meditation über die Bedeutung der Nahrungsaufnahme an sich oder der Sirenengesang aller Diät haltenden Stars? Ich würde es bald erfahren!

GwynethPaltrow.tif