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HOCHBEET-PRAXIS

Hochbeete sind bequem zu bearbeiten und ein Blickfang im Garten. Durch verrottendes Pflanzenmaterial im Inneren des Beets entsteht ein Mikroklima, das den Gemüseertrag mehr als verdoppeln kann.

Eine alte Idee wird wiederentdeckt

Die Idee, Kulturpflanzen wie Gemüse und Kartoffeln nicht ebenerdig, sondern auf erhöhten Beeten anzubauen, ist nicht neu. Vorläufer des Hochbeets waren sehr wahrscheinlich verschiedene Formen von Hügelbeeten. Solche Beete werden zum Beispiel schon seit mehreren Jahrtausenden in Südchina oder seit Jahrhunderten in verschiedenen tropischen Bergwaldregionen angelegt, um dort Gemüse zu ziehen. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Da in den Tropen die fruchtbare oberste Bodenschicht oft nur sehr dünn ist, entstehen durch das beetweise Aufhäufen von Erde bessere Kulturbedingungen.

In Europa machte man sich im Mittelalter ein ganz ähnliches Prinzip zunutze. So legte man beispielsweise in der Po-Ebene und in der Lombardei hügelartige Beete aus dem fruchtbaren Schlamm an, den die Flüsse mit sich führten und ablagerten.

Vom Hügel- zum Hochbeet

Vor allem in mittelalterlichen Klostergärten wurde diese Art des Anbaus weiterentwickelt. Da nicht auf der ganzen Gartenfläche guter Boden vorhanden war, häufte man fruchtbare Erde beetweise auf. Damit das kostbare Substrat beim Gießen oder durch heftigen Regen nicht weggeschwemmt wurde, kam man schließlich auf die Idee, ein »Hügelbeet im Kasten« anzulegen, indem man die Erde mit einem festen Rahmen umgab. Allerdings erhoben sich diese frühen Hochbeete oft nur 10–20 cm über das Bodenniveau. Sie wurden mit Brettern oder mit niedrigen Zäunen aus Weidenflechtwerk eingefasst.

Was als Verbesserung für Nutzpflanzenkulturen begann, wurde schließlich mehr und mehr zum Gartenkunstwerk. So zeigten zum Beispiel aufwendige, italienische Renaissancegärten, dass sich Hochbeete exzellent zur Gartengestaltung eignen.

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Hier wächst alles üppig: Neben Blumen finden nährstoffliebende Gemüse wie Kürbis und Zucchini ideale Bedingungen und laufen auf dem Hochbeet zu Topform auf.

Die Vorteile von Hochbeeten

Die vielen Vorzüge, die moderne Hochbeete in sich vereinen, lassen immer mehr Menschen zu begeisterten Hochbeet-Fans werden.

Hochbeete bieten Wärme

Hochbeete bieten den Pflanzen aus zweierlei Gründen höhere Temperaturen, die sich vor allem beim Anbau von Salat und Gemüse günstig auswirken.

Höher gelegte Beete sind regelrechte Wärmeinseln. Da kalte Luft schwerer ist als warme, bleibt sie auf flachen Beeten oft lange Zeit dicht über dem Erdboden liegen. Dies verzögert die Keimung von Aussaaten und behindert das Wachstum der Jungpflanzen. Auf einem Hochbeet hingegen können sich die Pflanzen ungestört von der bodennahen Kälte gut entwickeln.

Vor allem aber entsteht in einem Hochbeet durch den sogenannten Komposteffekt zusätzliche Wärme. Das Innenleben des Beets besteht aus mehreren Lagen unterschiedlichen organischen Materials wie Ästen, Zweigen, Grassoden oder Kompost (>/>). Durch die lagenweise Aufschichtung und anschließende Zersetzung entsteht Verrottungswärme. Diese zusätzliche Wärme kommt den Pflanzen direkt zugute. Denn die Temperatur in einem Hochbeet kann 1–4 C höher als in Bodenbeeten in vergleichbarer Lage sein. Die Pflanzen keimen und wachsen besser und gleichmäßiger, bringen höhere Erträge und sind deutlich früher erntereif. Zwei bis drei Ernten im Jahr sind nicht ungewöhnlich. Besonders für ausgesprochen wärmeliebende Zierpflanzen, Gemüse und mediterrane Kräuter ist ein Hochbeet daher ein idealer Standort.

Das Hochbeet als Nährstoffproduzent

Neben dem Wärmeeffekt sorgt die Zersetzung der organischen Substanzen außerdem für ein besonders hohes Nährstoffangebot. Davon profitieren vor allem in den ersten zwei bis drei Jahren Gemüsekulturen wie Tomaten oder Zucchini, die ausgesprochen nährstoffhungrig sind. Ein praktischer Nebeneffekt: Durch die Anlage und die regelmäßige Neubefüllung des Hochbeets wird im Garten anfallendes organisches Material sinnvoll entsorgt.

Schutz vor Schnecken

Ungebetene Gartengäste wie Schnecken lassen sich auf einem Hochbeet weit besser im Zaum halten als auf bodenebenen Beeten. Zum einen haben die gefräßigen Tiere Mühe, die Pflanzen zu erreichen.

Zum anderen entdecken Sie einen Befall meist früher, weil die Pflanzen nahezu auf Augenhöhe wachsen, und können rechtzeitig entsprechende Schutz- und Vorbeugemaßnahmen ergreifen. Schaffen es einige Schnecken doch, das Beet in luftiger Höhe zu erklimmen, sollten Sie die Tiere regelmäßig mithilfe eines Köders – zum Beispiel halbierten Kartoffeln – oder mit Bierfallen fangen. Alternativ können Sie einen Schneckenzaun direkt am Hochbeet anbringen (>).

Nicht bücken – gut für den Rücken!

Für jeden, der nach längerer Gartenarbeit schon einmal von Rückenschmerzen geplagt wurde, ist ein Hochbeet eine wunderbare Entdeckung. Säen, pflanzen, pflegen und ernten – alles geht leicht und rückenschonend von der Hand. Das wissen nicht nur ältere Menschen zu schätzen. Inzwischen finden sich bearbeitungsfreundliche und ansprechend gestaltete Hochbeete sowohl in Kindergärten, Wohn- und Bürogärten als auch in Senioreneinrichtungen, in Blinden- und Behindertengärten sowie in öffentlich zugänglichen Gartenanlagen.

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Bequemlichkeit geht vor – Säen, Pflanzen, Pflegen und Ernten lassen sich in praktischer Höhe erledigen.

Für jeden Garten das passende Hochbeet

Hochbeete lassen sich sehr vielfältig nutzen und gestalten – die Palette reicht von der rustikalen »Bio-Kiste« für die Anzucht von verschiedenen Gemüsen über elegante Stein-Hochbeete mit Zierpflanzen als Raumteiler im Garten bis zum pfiffigen Tisch-Hochbeet mit Kräutern auf der Terrasse.

Bevor Sie ein Hochbeet anlegen, sollten Sie zunächst überlegen, welcher Beet-Typ Ihre Ansprüche am besten erfüllt. Das Material wählen Sie dann je nach Geldbeutel und Ihren persönlichen Vorlieben aus. Achten Sie dabei aber auch darauf, dass das Hochbeet zum Stil von Haus und Garten passt.

Soll das Hochbeet eher ein Bestandteil des Nutzgartens sein und in erster Linie einen praktischen und rückenfreundlichen Anbau von Gemüse und Salat ermöglichen? Dann bietet sich eine rechteckige, preisgünstige Variante aus Brettern oder aus Rundholz an. Mit ein wenig handwerklichem Geschick und etwas Zeit können Sie diese Art von Hochbeeten leicht selber bauen (>/>).

Noch schneller und einfacher zu errichten sind Hochbeete aus vorgefertigten Kunststoffelementen. Der Handel bietet auch Bausätze für Komposter aus Holzlatten, die sich leicht zum Hochbeet umfunktionieren lassen (>/>, Abb. 2).

Holz ist nicht gleich Holz. Wenn Sie etwas mehr investieren können, sollten Sie für das Hochbeet teureres, aber dafür deutlich länger haltbares Holz wählen (>/>).

Soll Ihre Hochbeet-Konstruktion noch dauerhafter sein? Dann sind Hochbeete aus Stein die erste Wahl. Sie sind allerdings aufwendiger zu bauen und kostenintensiver als Modelle aus Holz (>/>).

Wenn das Hochbeet nicht dem Gemüseanbau, sondern der Umgestaltung und Verschönerung Ihres Gartens dient, sollten Sie das Material besonders sorgfältig wählen. Neben Stein-Hochbeeten bieten sich in diesem Fall auch Hochbeete aus Metall, aus Weidenflechtwerk oder beispielsweise aus Gabionen an (>/>).

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Der Prototyp: In einem rechteckigen Hochbeet aus schlichten, aber schön gehobelten Brettern machen Salate, Sellerie & Co. Lust auf Vitamine.

Der richtige Platz für das Hochbeet

Egal, in welche Ecke Ihres Gartens Sie ein Hochbeet platzieren möchten, es muss auf jeden Fall auf unversiegeltem Boden stehen, d. h. nicht auf einer gepflasterten oder betonierten Fläche. Nur so können zum einen Bodenlebewesen in das Substrat des Hochbeets einwandern und ihre wichtige Arbeit bei den Zersetzungsprozessen leisten, zum anderen können Regen- und Gießwasser ungehindert ablaufen. Eine Ausnahme sind mobile Hochbeete, die eher geschlossenen Pflanzgefäßen gleichen (>/>).

Obwohl Hochbeete sich für Hanglagen ebenso eignen wie für flache Standorte, müssen für sie jeweils ebene Grundflächen vorhanden sein oder geschaffen werden.

Die richtige Lage Für Hochbeete, die aus gestalterischen Gründen angelegt werden, wählen Sie den Standort nach den Gegebenheiten Ihres Grundstücks, d. h., Sie platzieren sie dort, wo sie am besten aussehen und ihre Funktion als Blickfang oder Raumteiler erfüllen (ab >/>).

Ob Sie Ihr Hochbeet an einem sonnigen, halbschattigen oder schattigen Platz errichten, hängt von der gewünschten Bepflanzung ab. Gemüsehochbeete positionieren Sie so im Garten, dass sie das Sonnenlicht möglichst optimal ausnutzen. Dafür hat sich eine Nord-Süd-Ausrichtung der Längsachse der Hochbeete als günstig erwiesen. Für besonders wärmeliebende Gemüse- oder Obstkulturen eignen sich auch Hochbeete, die direkt an eine südexponierte Wand oder Mauer gebaut werden.

Hochbeete mit Zierpflanzen können Sie dagegen sowohl in sonnigen als auch in halbschattigen oder schattigen Lagen platzieren. Wählen Sie aber in jedem Fall solche Pflanzen aus, die sich für den jeweiligen Standort optimal eignen.

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Hochbeet-Varianten auf einen Blick

GEMÜSE-HOCHBEETESolche Beete brauchen einen sonnigen, warmen, windgeschützen Platz. Entweder errichtet man sie im Gemüsegarten oder platziert sie nah an Haus oder Terrasse – dann sind die Erntewege kurz. Wichtig: Bei mehreren Hochbeeten ausreichend Platz für Wege zur regelmäßigen Pflege lassen. Und bedenken Sie: Gemüse-Hochbeete erfordern alle paar Jahre etwas Aufwand bei der Erneuerung des Beet-Substrats.

HOCHBEETE FÜR ZIERPFLANZEN Solche Hochbeete lassen sich an fast allen Plätzen verwirklichen – zur Gliederung und Aufwertung des Gartens. Ein Pluspunkt: Das Beet-Substrat muss nur in seltenen Fällen erneuert werden.

RECHTECKIGE HOCHBEETE Sie sind die platzsparendste und am einfachsten anzulegende Variante und lassen sich auch in kleinen Gärten gut integrieren. Noch ein Vorteil: Sie sind geeignet für Frühbeet-Aufsätze, Folientunnel u. Ä.

RUND, VIELECKIG ODER GESCHWUNGEN Solche Hochbeete sind erstklassige Gestaltungselemente. Sie brauchen aber mehr Platz und sind aufwendiger im Bau als rechteckige Formen.

Die Klassiker: Hochbeete aus Holz

Holz ist das am häufigsten verwendete Baumaterial für Hochbeete. Es ist in Baumärkten, im Holzfachhandel oder in Forstbetrieben leicht zu beschaffen und hinsichtlich Transport und Verarbeitung einfacher zu handhaben als etwa Stein.

Welche Holzart eignet sich?

Je nach Holzart lassen sich preisgünstige, aber auch hochwertige, teurere Hochbeete verwirklichen.

Preiswertes Weichholz Sogenanntes Weichholz, dazu gehören zum Beispiel Fichte, Kiefer, Douglasie oder Pappel, ist in der Anschaffung ausgesprochen preisgünstig, es ist jedoch meistens nur einige Jahre haltbar, insbesondere, wenn es mit feuchter Erde in Berührung kommt. So hält sich zum Beispiel unbehandeltes Fichtenholz ca. drei bis vier Jahre.

Stabiles Hartholz