Über Matthias Politycki

Foto: Mathias Bothor/photoselection

Matthias Politycki, 1955 geboren, lebt in Hamburg und München. Er publiziert seit 1987 Romane, Erzählungen, Essays sowie Gedichte und zählt zu den wichtigen Vertretern der deutschen Gegenwartsliteratur. Sein Werk erscheint seit 2001 im Hoffmann und Campe Verlag – zuletzt der Abenteuer- und Untergangsroman »Samarkand Samarkand« (2013), von der Kritik gefeiert als »das Gebirgigste, Steinigste, Wildeste, Kühnste und Gefährlichste, was es an deutscher Romanliteratur derzeit zu lesen gibt.« (Hajo Steinert, Deutschlandfunk)

Fußnoten

1

So der gängige Begriff, obwohl hierfür kein Amt zuständig ist, sondern ein vom DLV anerkannter Streckenvermesser, der nach den Richtlinien des AIMS (Association of International Marathons and Distance Races) arbeitet. S. Km 5.

2

Bezeichnend, daß man einem, sagen wir, Taucher oder Skifahrer kaum je solche Fragen stellt. Viele scheinen Laufen für eine Sportart zu halten, die nur aus Fitnessgründen betrieben wird und nicht, um Glück dabei zu empfinden.

3

Läuferdeutsch für »Persönliche Bestzeit«.

4

Neugraben, 1.4.2013; London, 21.4.2013.

5

Beim Blankeneser Heldenlauf kulminiert die Beschallung vor dem Start in der Wiedergabe eines Herzschlags – auch das haut richtig auf den Brustkorb.

6

Marathoni darf sich nennen, wer seinen dritten Marathon gerannt ist.

7

Neben der Gesamtwertung für alle weiblichen bzw. männlichen »Finisher« gibt es bei jedem Rennen auch Alterswertungen mit den entsprechenden Ergebnislisten; M60 z.B. umfaßt alle Männer zwischen 60 und 64 Jahren.

8

Die Sprengung gibt den Höhenunterschied von der Ferse bis zum Vorfuß an. Sie liegt zwischen 0 (»Natural running«) und 13 mm, sorgt für mehr oder weniger Dämpfung, Laufkomfort und Wohlbefinden – je nachdem, ob sie auch wirklich zum eignen Fuß paßt.

9

Eine neue Erfahrung – wer nicht trainiert, kann davon richtig Muskelkater bekommen.

10

Isotonisches Getränk mit jeder Menge Mineralstoffen; nicht zu verwechseln mit den landläufigen Energy Drinks.

11

Andernfalls finge die Uhr zu piepen an, weil sie keinen Impuls vom Herzfrequenzsensor empfängt (der mit dem Brustgurt angelegt wird).

12

»Pulver zur Herstellung eines Kohlenhydrat-Eiweiß-Getränkes«, vornehmlich aus Molke und Hafer.

13

In den Vorbereitungskursen zum Marathon werden die Teilnehmer in (Durchschnitts-)Tempogruppen eingeteilt, die 7:00er-Gruppe läuft jeden Kilometer in exakt 7 Minuten – das ergibt bei gleicher Laufzeit eine entsprechend kürzere Strecke als in der 6:30er- oder gar 6:00er-Gruppe. Hubert war dafür, daß er das Maul so voll nahm, eigentlich zu langsam.

14

In der Läuferszene kursiert die These, jedes Kilo Körpergewicht weniger mache einen um 6 Sekunden pro Kilometer schneller. Der »Gewichts-Laufzeit-Rechner« auf der Website von Marathon-Guru Peter Greif verspricht pro abgenommenem Kilo eine »erzielbare Leistungssteigerung« von 1,13 %.

15

Eine GPS-Uhr zeichnet den Streckenverlauf in Google Maps auf; wichtige Abschnitte lassen sich dann ggf. per Street View nachbereiten.

16

»Wo gehen wir hin?« – »Immer nach Hause.« (Novalis: Heinrich von Ofterdingen, zit. nach: Ders.: Werke in einem Band. Hamburg 1959, S. 257)

17

Kein Kalauer, es gibt Ketten für Laufschuhe.

18

Bei großen Rennen wird die Zeit automatisch per Transponder am Schuh gemessen oder mit einem Chip, der bereits auf der Rückseite der Startnummer angebracht ist. Selbstverständlich wird »real time« gemessen, also die individuelle Netto-Zeit ab Überqueren der Startlinie. Alle paar Kilometer läuft man über Matten, hier werden die Zwischenzeiten genommen, die man sich nach dem Rennen online ansehen kann, um den Lauf zu analysieren.

19

Wer darauf hofft, daß das Bombardement mit Mails nach dem Lauf eingestellt würde, täuscht sich. Das Marketing dafür geht rund ums Jahr.

20

Ganz abgesehen davon, daß man einen Startplatz sowieso nur im Paket bei einem der lizenzierten Reisebüros kaufen konnte, also die komplette Reise incl. Hotel und Flug. Letzterer ausschließlich bei United zu buchen, die zu den Sponsoren des NY-Marathons gehören.

21

Verbund der weltgrößten Marathons, s. Km 21.

22

Kostet extra, je nach Anmeldezeitraum 4055 Dollar pro Person.

23

Denn dann wird die Verrazano Bridge, die Staten Island mit Brooklyn verbindet, für den Marathon gesperrt.

24

»Rock, folk, rap, blues, country, gospel, metal, funk, reggae – you name it, this is NYC!« (NYRR-Rundmail vom 2.11.2013) Daß Seb bei seinem NY-Marathon (2014) wieder mal nur knapp die Hälfte der avisierten Bands zählte, mag an Seb gelegen haben – oder am Prinzip.

25

Bei »meinem« NY-Marathon am 3.11.2013.

26

http://forum.spiegel.de/showthread.php?t=78223&page=2, 17.12.2012.

27

Rennsteig-Marathon, Thüringen; streng genommen ist damit auch er – nicht nur der offiziell am selben Tag abgehaltene 7274 km-Lauf auf dem Rennsteig – bereits ein (sehr kurzer) Ultramarathon.

28

Two Oceans, Kapstadt.

29

Biel, Schweiz.

30

Marathon des Sables, Marokko. Das ist nur ein berühmter, beileibe nicht der längste Ultramarathon.

31

Abgesehen vom Rennsteiglauf, bei dessen 2014er-Ausgabe die beiden Spitzenläufer an einer nicht gekennzeichneten Abbiegung geradeaus liefen, irgendwann den Fehler erkannten, zurückliefen und … mit ihren zusätzlich absolvierten Kilometern entsprechend abgeschlagen ins Ziel kamen. Auch der spätere Sieger lief an besagter Stelle falsch, kehrte aber eher um. (S. Thüringer Allgemeine, 19.5.2014) Vermutlich hatte er den Streckenplan gründlicher studiert als die beiden Favoriten.

32

Altbekannte Aspekte derselben sind in eine neue Verbindung zueinander geraten, nicht selten sogar in eine logisch erscheinende Abfolge.

33

Im Grunde sind bzw. waren es nur ein paar Höhenmeter, kein Vergleich z.B. zum Rennsteig-Marathon, wo’s kurz vor dem Ziel in Schmiedefeld noch mal richtig raufgeht. Dennoch hat der Hamburger Veranstalter die Strecke hier ab 2013 entschärft. Dafür geht’s nun auf der Zielgeraden Richtung Messehallen bergan.

34

Ich denke, sie meint: … fast so wichtig wie einen der Eliteläufer, für die die blaue Linie ja eigentlich gezogen wurde.

35

Außer beim Marathon in New York, wo sie angeblich 1980 erfunden wurde. Hier läuft die blaue Linie immer mitten auf der Straße, ist also bloße Markierung, der man als Läufer keinesfalls folgen sollte.

36

Beim Berlin-Marathon wird sie übrigens systematisch vom Hauptsponsor Adidas als Werbemittel mißbraucht, die Strecke ist dort alle paar Meter mit drei kurzen Strichen markiert, dem Logo der Marke. Versteht sich, daß es auf der Website des Veranstalters sogar ein Video gibt, in dem das Aufsprühen der Linie/des Logos dokumentiert ist.

37

Riskante These, schließlich kommt Rudy Project vom Radsport. Auch Oakley produziert eher für alle möglichen Action- und Fun-Sportarten.

38

Die Glaubwürdigkeit beider Marken ist aufgrund ihres Schwerpunkts in der Straßenkleidung alias »Streetwear« unter Läufern umstritten. Eine Nischenmarke »Von Läufern für Läufer«, beispielsweise Kossmann oder Skinfit, hat dagegen ebenso unhinterfragt einen exzellenten Ruf.

39

Der passionierte Nichtläufer Johannes Nawrath fühlt sich als Spaziergänger an der Hamburger Außenalster von der offensiven Nacktheit mancher Läufer belästigt: »Statt der früheren Parkwächter sollte man in öffentlichen Grünanlagen Bustierwächter anstellen.«

40

Bei jedem Rennen zu sehen: »Laufhasen«, »-miezen« oder »-katzen«.

41

Als Geheimtip wird in der Szene Teebaumöl genannt: wenige Tropfen pro Waschgang, danach soll selbst Gore nach frischer Minze riechen.

42

Auch bei zeitgenössischen Marathons bricht immer mal wieder einer tot zusammen. Nicht jeder schafft es zuvor noch über die Ziellinie wie die 86jährige Joy Johnson, die beim New-York-Marathon 2013 in 7:57:41 ankam und tagsdrauf verstarb. Ich hoffe sehr, daß sie dabei – wie alle Finisher des NY-Marathons am Tag nach dem Lauf – ihre Medaille umgelegt hatte. (The ING New York City Marathon 2013 Official Results Magazine, S. 20)

43

Neben den üblichen Preisgeldern für die Erstplazierten winken lukrative Preise fürs witzigste Kostüm.

44

Auch in München oder am Rennsteig wird wenige Kilometer vor dem Ziel Bier ausgeschenkt.

45

Beim Osaka-Marathon reicht man bei Km 32 immerhin Sushi.

46

Der tatsächliche Sieger wird mit Weinflaschen aufgewogen, das ist die Prämie. Dafür geht kein Kenianer an den Start.

47

Ein gewisser Pfalzgraf hat diesen Lauf 2011 als bester deutscher Teilnehmer absolviert.

48

»At Marathon, Security Wins«. New York Times, 4.11.2013.

49

Auf Spiegel Online bzw. in seinen Büchern (»Achilles’ Verse« u.a.).

50

Lauf und Wahn. Darmstadt 1988, S. 26. – Das Siegestor markiert den Beginn der Münchner Leopoldstraße.

51

Gern als »Glückshormon« bezeichnet.

52

Oder die Stunde der Farbbeutel: Beim Color Run (5 km), der in verschiednen englischen Städten angeboten wird, werden die Läufer gleich am Start und dann jeden Kilometer mit einer anderen Farbe eingesprüht, der Veranstalter verspricht ihnen »the happiest run of your life« (http://www.thecolorrun.co.uk). Hinter dem Glücksversprechen steht ein Lack- und Farbenhersteller als Hauptsponsor all dieser Rennen.

53

Als bester Regenerationsdrink soll sich in Tests allerdings Apfelsaft erwiesen haben, wahlweise Apfelschorle.

54

Man zerbeißt sie und läßt die Teile in den Wangentaschen zergehen – schnellstmögliche Energiezufuhr über die Mundschleimhäute.

55

Eine Art Power-Gummibärchen mit reichlich Kohlehydrat.

56

Und doch hilft alles Vorab-Ausprobieren manchmal nicht: Ein Squeezy Energy Super Gel mit Koffein kann bei einem Trainingslauf eine stimulierende Wirkung haben, beim Wettkampf hingegen eine verheerende.

57

Open-Window-Effekt: Neben Kohlehydraten sollen dann vor allem Aminosäuren zugeführt werden. – Es gibt auch einen Open-Window-Effekt, der die erhöhte Anfälligkeit für Infekte direkt nach der Trainingseinheit bezeichnet – nämlich bei übertrainierten Läufern, die keine ausreichenden Regenerationsphasen eingehalten haben.

58

Wer ernsthaft trainiert, darf allenfalls mal ein Glas Rotwein trinken.

59

Kleist, Heinrich v.: Über das Marionettentheater. In: Ders.: Sämtliche Werke und Briefe. München 1982, Band 3, S. 342.

60

Bei vielen Marathons wird eine vom Veranstalter organisierte »Pasta-Party« am Vorabend des Rennens ausgerichtet: für angereiste Läufer eine gute Option, die Kohlehydratspeicher zu füllen, ohne sich mit einer exotischen Speise im allerletzten Moment noch das Rennen zu verderben.

61

Ausschreibungskriterien unter http://www.bmw-frankfurt-marathon.com/de/teilnehmer/anmeldung/sonderwertungen/marathonmanager.html

62

Handelsblatt, 17.–19.1.2014.

63

Auf der offiziellen Seite des Frankfurt-Marathons als Download abrufbar: http://live.bmw-frankfurt-marathon.com/2012/

64

Wovon ich rede, wenn ich vom Laufen rede. Köln 2008, S. 97.

65

Seit 2005 gibt es in Deutschland sogar eine Autorennationalmannschaft.

66

Christopher McDougall: Born to Run. München 2010, S. 202.

67

Wortlaut beider Liedtexte, mal mit reichlich, mal ohne Interpunktion, nach http://www.hpmmusik.de/html/body_rennsteiglauf.html

68

S. Km 16.

69

Gern! Nicht immer. Nicht alle.

70

Es tut mir leid, diese Marke hier und im folgenden so hervorheben zu müssen – aber ich habe nun mal eine Polar-Uhr, genau genommen die RC3, und kann also auch nur das daran gekoppelte Internetportal beurteilen. Schon für die Polar V800 sieht die digitale Aufbereitung eines Laufs und die Vernetzung mit der weltweiten Läufer-Community ganz anders aus. Sigma, Garmin & Co. bieten auf ihren Websites gewiß ähnliche Indices, Balkendiagramme und Kurven an wie Polarpersonaltrainer.com.

71

https://www.polarpersonaltrainer.com/user/toolkit/calculators/runningindex.ftl

72

S. Km 6 und 11.

73

Bestandteile: Rosmarinöl und Cayennepfeffer, wirkt angeblich wie Omas Schlangensalbe.

74

»Mitunter muß ich sie [meine Muskeln], wenn sie so verhärtet sind, mit einem Stock schlagen.« (A.a.O., S. 78)

75

Lt. Onkel meist dann, wenn das Lauftempo niedriger wird als 6:30.

76

Zumindest solange keine extra Manager-Startnummern vergeben werden, s. Km 12.

77

Natürlich nur bei professionell gestalteten Anzeigen für Großevents, z.B. für den Berlin- oder Frankfurt-Marathon. Bei den kleineren Volksläufen dominiert traditionellerweise der Schnappschuß mitten in die Läufermenge.

78

Herburger berichtet von »drei sorgfältig geschminkten Mädchen« beim Swiss-Alpine-Marathon (a.a.O., S. 181); auch die Siegerin des Spartathlon (ein Ultramarathon über 246 km von Athen nach Sparta) habe sich nach 33 Stunden Laufen vor dem Zieleinlauf erst mal hinterm Busch geschminkt (ebd., S. 199).

79

Die berühmte Ausnahme, der Women’s Only Marathon San Francisco, wird ab 2014 auch nur noch als Halbmarathon ausgerichtet. (http://www.runkarlarun.com/2014/06/05/nike-women-half-marathon-san-francisco/)

80

Marion Krispin: Laufen ist mehr als Bewegung. Eine empirische Studie zu den Motiven und Wirkungen des Laufsports bei Frauen. Hamburg 2003. – Zitat von F. Haug: Sexualisierung der Körper. Hamburg 1991, in: Krispin, a.a.O., S. 9.

81

»Oder es trainieren auf Dauer nur die, die sowieso schon eher Kumpel waren.« Bei andrer Gelegenheit schränkt er freilich ein: »Vielleicht sind es ja nur die deutschen Frauen, die als Marathonläuferinnen so kumpelhaft sind bzw. werden?«

82

S. Km 13.

83

Friedrich Schiller: Über Anmut und Würde. In: Ders.: Sämtliche Werke. München 1975. Bd. 5, S. 435; S. 434: »Anmut ist eine bewegliche Schönheit; eine Schönheit nämlich, die an ihrem Subjekte zufällig entstehen und ebenso aufhören kann. Dadurch unterscheidet sie sich von der fixen Schönheit, die mit dem Subjekte selbst notwendig gegeben ist.«

84

POL s. Km 6.

85

McDougall, a.a.O., S. 108.

86

A.a.O., S. 475.

87

Als Lauftempo wird stets die Zeit angegeben, in der ein Kilometer zurückzulegen ist; der Schnitt wird von GPS-Uhren während des Laufs ständig aktualisiert, so daß man entsprechend anziehen oder nachlassen kann. Einen Kilometerschnitt von 6:507:00 zu laufen, ist auf seine Weise anstrengend, weil langsam.

88

SO = Stride Outs, in JPs Definition: »Leicht, schnell und perfekt laufen, 3090 m lang, 8088 % Hfmax [maximale Herzfrequenz], schnelle lange Schritte, aber kein Streß!«

89

Ein lauffreier Tag ist kein trainingsfreier Tag. Hier ist Schwimmen o.ä. angesagt, Stichwort Crosstraining.

90

»40 m Langsprint bergauf, bergab locker, dann 2 Minuten leichtes Traben vor der nächsten Einheit« (JP).

91

Der Streß geht nach dem Laufen weiter: Alles, was man innerhalb von 30 Minuten nach einer Trainingseinheit ißt und trinkt, wirkt deutlich schneller. Das gilt es vor allem durch Aufnahme von Flüssigkeit zu nützen, die dem Körper möglichst viel davon zurückgibt, was ihm der Lauf gerade entzogen hat. Vgl. Open-Window-Effekt, Km 11.

92

Schwabbelmatte aus Schaumstoff, vor allem für Gleichgewichtsübungen. Die Yogamatte des Mannes.

93

Besonders plausibel auf http://www.lsf-muenster.de/wettkampfsport/Trainingsplaene-Marathon.html

94

Z.B. 3:59 oder 2:59, um nur die Zeiten zu nennen, die unter Läufern am häufigsten Gesprächsstoff sind.

95

Bzw. dem Fuelband von Nike, 2006 (mit Hilfe von Apple) auf den Markt gebracht – der Beginn der Verschmelzung von sportlichem und digitalem Lifestyle.

96

Bei anstrengenderen Einheiten bleibt es entsprechend länger grün; nach dem New-York-Marathon wurde es erst am vierten Tag danach wieder rot.

97

Andre Uhren reden etwas gewählter mit ihren Besitzern: »Du hast Deine Ermüdungswiderstandsfähigkeit verbessert.« Wußte man bis zu dieser Meldung überhaupt, daß man zu einer solchen Fähigkeit in der Lage ist?

98

Z.B. Epikur oder Zen-Philosophen wie Shizuteru Ueda.

99

Die These vom naiven und sentimentalischen Laufen in Anlehnung an Schillers »Über naive und sentimentalische Dichtung«.

100

Besonders kenntnisreich: Toby Tanser: More Fire. How to run the Kenyan Way. Yardley, PA, 2008.

101

Tanser, a.a.O., S. 5f.

102

Lt. Sebs Uhr; Angaben von Veranstalterseite gibt es dazu keine. Urs Weber schreibt in »Traumziel Marathon« (München 2014, S. 20) pauschal von »happigen 1500 Höhenmetern«; aber er behauptet ja auch: »Die Zuschauer sorgen für eine heitere und begeisternde Stimmung.« (S. 21) In Wirklichkeit stehen sie, und auch nur das erste Drittel der Strecke, absolut schweigend am Straßenrand und warten darauf, daß die Straße wieder für den Verkehr freigegeben wird, sprich, daß sie mit dem nächsten Bus zur Arbeit fahren können. »Warmherzig spenden sie Beifall, feuern an und motivieren mit allem, was Krach macht«, schreibt U. Weber (ebd.). Es muß zwei Kilimandscharo-Marathons geben.

103

McDougall, a.a.O., S. 357.

104

https://www.on-running.com/de-de/about; auch die folgenden Zitate, falls nicht anders angegeben, aus dem »Über On«-Text.

105

Christopher McDougall: Born to Run. New York 2009.

106

Beides von Nike: Flyknit Lunar 2 bzw. Nike+.

107

Zitate hier und im folgenden von der Adidas-Seite, Stand November 2014.

108

S. Km 6, Km 13.

109

Das Originalzitat aus »Jenseits von Gut und Böse« lautet: »Misstrauen wir vor Allem, meine Herren, unsren ersten Regungen! (…) Sie sind fast immer gut«. In: Ders.: Sämtliche Werke. Bd. 5, S. 387.

110

Die Hersteller sprechen gern von All-Terrain-Laufschuhen. Dahinter verbirgt sich meist ein Straßenschuh mit griffigerer Sohle, gegebenenfalls auch mit wasserabweisender Beschichtung oder Membran.

111

Genau genommen ist es kein Kompaß (der ja auch »nur« immer nach Norden zeigen würde), sondern eine kompaßähnlich gestaltete Display-Oberfläche, deren Richtungspfeil sich aus den per GPS aufgezeichneten Laufdaten ergibt.

112

Angaben des Veranstalters (http://www.rennsteiglauf.de/wettkampf/strecken/marathon/); meine Uhr hat +875/-920 m gemessen.

113

Big-Five-Marathon in Südafrika.

114

Die Meldegebühr für den Nordpol-Marathon beträgt derzeit 11900 €; dazu kommen Flüge, Spezialausrüstung, Verpflegung. (U. Weber, a.a.O., S. 32)

115

Von Men’s Health seit 2006 weltweit vermarktetes Konzept, seit 2010 auch in Hamburg: 12 km mit 13 Hindernissen.

116

Derzeit 5 verschiedene Austragungsorte in Deutschland, über 30 in USA, x weitere auf der ganzen Welt. Deutlich ruppiger angelegt als der Urbanathlon.

117

2007 nicht ganz zufällig auf einem Truppenübungsplatz in Münster zum ersten Mal ausgerichtet; mittlerweile Kultlauf am Nürburgring, aber auch in etlichen weiteren europäischen Orten. Strecke 2014: 23,6 Kilometer, 2x17 Hindernisse.

118

http://toughmudder.de/was-ist-tough-mudder/

119

Jedenfalls bei Tough Mudder. Jens Hungermann: Erwachsene und ihre Lust auf eine Schlammschlacht. Die Welt, 14.7.2013.

120

http://www.fishermansfriend.de/strongmanrun/nuerburgring-2/streckenplan-nuerburgring-2014/

121

Online-Werbekampagne für die 2014er-Veranstaltungen in Deutschland. Tatsächlich sind unter den Finishern von Schlammcrossläufen etwa 10 % Frauen.

122

Tanser, a.a.O., S. 23.

123

Gemeint ist hier wie im Folgenden stets die internationale Elite, also vorwiegend kenianische und äthiopische Läufer. Die Frage wäre, wo genau »Elite« überhaupt beginnt – bei der Olympia-Norm (2:15 für Männer)? Die hat 2012 nicht mal der schnellste deutsche Läufer geschafft – und war doch trotzdem Elite? Wo beginnt schließlich die lokale Elite einer Stadt, bei 2:30 oder 2:40 oder –? Für uns (Onkel, Seb usw.) ist schon alles unter 3:00 Elite.

124

Der Begriff »Hochgeschwindigkeitsneger« ist von ihm übrigens positiv gemeint: Er motivierte sich während seines Berlin-Marathons, indem er an sie dachte. A.a.O., S. 43.

125

Den Weltrekord bei den Frauen hält die Britin Paula Radcliffe mit 2:15:25, bereits 2003 in London gelaufen. S. Km 37.

126

Falk Cierpinski, 2:17:25, Platz 19.

127

Beim Berlin-Marathon 2014 gewann die Äthiopierin Tirfi Tsegaye in 2:20:18; als beste Deutsche kam Anna Hahner mit 2:26:44 auf den 7. Platz.

128

Im folgenden s. Tanser, a.a.O.

129

Bezieht sich auf männliche Läufer.

130

Die Punkte 14 aus diversen sportwissenschaftlichen Studien, wie sie oft ohne weitere Detailkenntnis und vor allem völlig unabhängig von deren konkreten Ergebnissen in Läuferkreisen immer wieder angeführt werden.

131

Tanser (a.a.O., S. 119 et passim) hat viele Zitate von kenianischen Läufern dazu gesammelt.

132

Mitunter tun sie das wirklich. (Tanser, a.a.O., S. 132)

133

In Kenia werden Jungen und Mädchen beschnitten. Äußerungen kenianischer Läufer s. Tanser, a.a.O., S. 7.

134

Aufgrund überlappender Wertungszyklen wird die Summe sogar jährlich ausgeschüttet. Details s. https://www.worldmarathonmajors.com/about/how-it-works/

135

Für einen neuen Weltrekord waren beim Dubai-Marathon 2009 eine Million Dollar Extraprämie ausgelobt; der damalige Weltrekordhalter Haile Gebrselassie verpaßte seine eigne Bestmarke jedoch um 28 Sekunden und konnte lediglich die Siegprämie in Höhe von 250000 Dollar einstreichen. (http://de.takethema gicstep.com/haile-verpasst-die-weltrekord-dollar-million-in-dubai-knapp/)

136

Gemeint ist Meb Keflezighi, »America’s #1 marathoner« (eritreischer Herkunft). Er wirbt für Sketchers Gorun Ride.

137

S. Km 19.

138

Der dritte Gewinner im Bunde sind die Sportartikelhersteller, die den weltweiten Laufzirkus als Sponsoren in Bewegung halten.

139

Halbmarathon-Marke (21,0975 km).

140

Asphalt ist freilich nicht gleich Asphalt, s. Km 32. Aber selbst im härtesten Fall immer noch besser als Kopfsteinpflaster (wie z.B. teilweise beim Prag-Marathon).

141

Läuferdeutsch, s. Km 15.

142

Die Atlantikschwimmer, 1976.

143

S. Km 5.

144

Es gibt jede Menge Studien, die darauf hinauslaufen. Blutwerte und Herz-Kreislauf-Erkrankungen spielen dabei die zentrale Rolle. Eine der interessantesten Begründungen (z.B. bei Herbert Steffny: Das große Laufbuch. München 2012, S. 25): Das Herz eines Läufers schlägt (außerhalb der Trainingseinheiten) langsamer als das eines Untrainierten; Spitzenläufer haben einen Ruhepuls um die 30! Doch auch das Herz des Durchschnittsläufers schlägt viel seltener und arbeitet also ökonomischer als beim Nichtläufer. Damit ist es geringerem Verschleiß ausgesetzt und hält, zumindest theoretisch, länger.

145

Prof. Dennis Bramble, University of Utah. Zit. nach: McDougall, a.a.O., S. 338ff.

146

http://www.greif.de/laufzeiten-im-alter-berechnen.html – Als optimales Laufalter für die Marathondistanz nennt Greif übrigens 2335 Jahre.

147

5:40:04, Toronto.

148

8:25:16, ebenfalls in Toronto.

149

Läuferdeutsch für: »Klar doch, lauf zu, ich komm schon zurecht. Das ist dein Tag, nicht der meine, kein Problem.« S. Km 15.

150

Bei einem kleinen Rennen wie dem in Neugraben werden keine Zwischenzeiten genommen, ich kann es nur vermuten.

151

Ein gängiges System zur Zeitmessung, der Transponder wird vor dem Lauf mit den Schnürsenkeln am Schuh befestigt.

152

Bei Frauen, gerade bei solchen, die exzessiv trainieren, nicht unbedingt, wie Marion herausgefunden haben will: »Der ursprüngliche Leistungsgedanke wirkt vorgeschoben, um sich der Schlankheitsnorm anzupassen.« (Krispin, a.a.O., S. 32)

153

Den Weltrekord hält seit 2004 der Chinese Xu Zhenjun mit 3:43:39 Stunden.

154

Jan Skorkovsky lief den Prag-Marathon am 8.7.1990 in 7:18:15, permanent dabei einen Fußball jonglierend – Guinness-Buch der Rekorde. (http://www.skorkovsky.cz/)

155

Die Siegerzeit (der Zweistundenplus-Läufer) ins Verhältnis setzen zum Weltrekord, die Minutendifferenz verdoppeln (für die Vierstundenplus- oder -minusläufer, die wir selber sind) und zur eignen PB addieren.

156

http://www.runnersworld.de/wettkampfzeit

157

http://www.lauftipps.ch/lauftraining-tools/wettkampfrechner-laufzeitprognose/

158

http://www.greif.de/laufzeiten-berechnen.html

159

Bei Stadtrennen gibt es Zugläufer, deren Zielzeiten nicht selten auf Ballons geschrieben sind (»Ballonläufer«).

160

Das tat er 1992 tatsächlich, im Netz kann man sogar reichlich Bilder dazu sehen.

161

Zitate im folgenden von http://www.virginmoneylondonmarathon.com/

162

Rätselhafterweise wirft das Programm auf seinen verschiednen Ebenen leicht unterschiedliche Plazierungen aus. Für einen Läufer meiner Klasse spielt es letztlich keine Rolle, ob ihm in der Kategorie »Place overall« mal der 8890., mal der 8919. oder sogar der 8927. Platz zugewiesen wird. Bei den Dreistundenläufern würden 37 Plätze Unterschied allerdings sehr viel mehr bedeuten.

163

Bedenkt man, daß selbst in der Altersklasse M75 (also bei den 75- bis 79jährigen) – und nicht etwa nur in London, sondern bei jedem größeren Stadtmarathon – einige Läufer unter der magischen Vierstundengrenze (und also mehr oder weniger gleichzeitig mit einem wie mir) ankommen, dann … ist das Glas verschwunden und auch der Tisch vollkommen leer.

164

Der Hamburger Rykä-Frauenlauf wirbt freilich ausgerechnet damit: »Ganz ohne das übliche ›Arme hoch‹-Gehabe haben wir hier einen gemütlichen, entspannten und vor allem unaufgeregten Lauf um die Alster im Programm. Natürlich mit Moderatorin, Streckenchefin und vielen, vielen Helferinnen. Und ziemlich schicken Funktionsshirts, Erdbeersekt und betreuter Kinderhüpfburg.« (BMS-Newsletter, Sommer 2013)

165

So die Faustregel. Vier Wochen Laufpause tun’s nach einem Marathon auch. Vor allem, falls man sie auf kenianische Weise einhält. (S. Km 21)

166

http://www.genusslaeufer.de

167

http://www.genusslaeufer.de/archiv-13-bericht.html

168

Außer JP natürlich. Der weiß gar nicht mehr genau, wieviele er gelaufen ist.

169

McDougall, a.a.O., S. 58f.

170

Vielleicht hat es in Rom angefangen; s. Nikola Haaks: Sight Jogging: Rom in Bestzeit! Brigitte Heft 22/2007.

171

Ein Klassiker. Gibt es nicht nur beim London-, sondern zum Beispiel auch beim Jungfrau-Marathon (und werweißwo noch).

172

Crossmarathons wie der Rennsteig, die als Sightseeing-Attraktion »nur« Landschaft zu bieten haben, setzen musikalische Akzente verhaltener als Großstadtmarathons, aber nicht weniger wirkungsvoll: einen Leierkastenmann mitten im Wald. Beim Big-Sur-Marathon soll auf der Bixby Bridge ein Konzertpianist am Flügel sitzen. (Weber, a.a.O., S. 49)

173

So im entsprechenden Video vom London-Marathon 2013. Noch Monate nach dem Lauf hatte ich felsenfest behauptet, dort wäre »Have you more to give?« gestanden. Eigentlich glaube ich es trotz des Videos noch heute. Das (möglicherweise falsch abgespeicherte) Erlebnis ist stärker als die filmische Dokumentation.

174

Als Typus von Walter Benjamin u.a. in »Das Paris des Second Empire bei Baudelaire« festgehalten: Der Flaneur habe »Formen des Reagierens aus[gebildet], wie sie dem Tempo der Großstadt anstehen«. In: Ders.: Gesammelte Schriften I.2. Hg. v.R. Tiedemann u. H. Schweppenhäuser. Frankfurt 2003, S. 511604, hier: S. 543.

175

Über die Hälfte der US-Amerikaner sei beim New-York-Marathon mit Smartphone unterwegs, stellt U. Weber kopfschüttelnd fest: Derlei gehöre doch nicht auf die Ausrüstungsliste eines Marathonläufers (a.a.O., S. 150). 7:00er-Hubert würde ergänzen: Allein das Gewicht!

176

Blur; nämlich mit der 14. auf die 15. Sekunde des Stückes.

177

Der Perlacher Mugl ist ein Schuttberg, der mit seinen 587 Metern (= 27 m Nettohöhe gegenüber den Waldwegen lt. Landesamt für Vermessung und Geoinformation Bayern, Blatt 7935) knapp über die Spitzen des umgebenden Forstes hinausragt – ein beliebter Aussichtspunkt für Spaziergänger, aber auch für Läufer, die den Mugl als eine der wenigen Erhebungen am südlichen Stadtrand von München nützen, um Hügelläufe zu trainieren.

178

Zit. nach: München 1964, S. 10ff.

179

War einer der Gründerväter des israelischen Staates und dessen erster Premierminister (19491954, 19551963), also auch zum Zeitpunkt, als Kishons Satire geschrieben wurde.

180

Sie finden in der Regel am Tag vor dem Marathon statt und führen über 45 km.

181

A.a.O., S. 13.

182

München 2002.

183

http://www.runsim.ru/en/ice/all/about

184

Рождественский полумарафон

185

Zit. nach: Berlin 2004, S. 2. Er bzw. der Klappentexter des Verlages meint eigentlich »Antiläufer«.

186

A.a.O., S. 68, 23, 28.

187

A.a.O., S. 23, 47.

188

A.a.O., S. 298.

189

A.a.O., S. 233.

190

Die Haltung, die man als Barfuß- bzw. Vorderfußläufer einübt, ist natürlich eine ganz andere. S. Km 19.

191

http://nl.wikipedia.org/wiki/Aad_de_Koning

192

Es ist erstaunlich, wie wenig man über Marathonregeln überhaupt in Erfahrung bringen kann. Nicht mal auf der Seite des DLV gibt es dazu irgendeinen Hinweis.

193

Der Caballo-Blanco-Ultramarathon in ebenjenen mexikanischen Copper Canyons ist nach ihm benannt; s. http://www.ultracb.com/#main

194

http://toughmudder.de/kosten-und-rabatte/

195

http://toughmudder.de/was-ist-tough-mudder/ Das Ehrenwort, das man dann gleich herunterladen kann, ist … man reibt sich die Augen, es ist tatsächlich eine Art Gelöbnis. Ich kannte derlei bislang nur vom Militär. Auch hier sind zwei der fünf Punkte dem Teamgeist gewidmet.

196

McDougall, a.a.O., S. 103, 357.

197

Tanser, a.a.O., S. 119.

198

Nicht eingetragener Verein.

199

Sarg: Badwater Ben (McDougall, a.a.O., S. 174;); Busen: Mike Sweeney (ebd., S. 177); Kung-Fu: Scott Jurek (http://en.wikipedia.org/wiki/Scott_Jurek).

200

Jörg: »Alles ist gut – solange es aus Schokolade ist.«

201

Er lief 17 km in einer Stunde, also einen 3:30-Schnitt.

202

In der Praxis durchaus bewährt, um das ausgeschwitzte Salz schnell zu ersetzen.

203

Weber, a.a.O., S. 85.

204

https://www.youtube.com/watch?v=F5XVQquN67U&feature=youtu.be

205

http://www.thamespathchallenge.com/; mit ebenjenem Slogan werden auch andere Veranstaltungen beworben, z.B. der Isle of Wight Challenge, der London2Brighton Challenge oder der Grand Union Challenge.

206

R. Lutz: Laufen und Läuferleben. Frankfurt 1989, S. 23f.

207

U. Bartmann: Laufen und Joggen. Stuttgart 1991, S. 10.

208

R. Olney: Laufen macht Spaß. Ravensburg 1980, S. 14.

209

Krispin, a.a.O., S. 30.

210

Er könnte allerdings auch einfach weiterlaufen, Stichwort »Läufergrün« (Km 15), weil er die Schmerzen des Wiederloslaufens vermeiden möchte.

211

Läufer haben in ihrer Trainingsphase eher Gelenk- und Sehnenkater.

212

Wie zur Bestätigung weist Majorna darauf hin, daß Jogger oft Allroundschuhe trügen, zum Beispiel aus den Streetwear-Serien von Adidas – woran man sie also erkennen könne.

213

Produziert wird, neben dem üblichen Sortiment, vor allem auch für den Golfsport, was dem Markenimage bei Läufern leicht abträglich ist.

214

Je mehr lange Läufe man absolviert hat, desto früher fängt der Körper an, von Kohlehydrat- auf Fettverbrennung umzustellen. Wenn der Mann mit dem Hammer zum Schlag ausholt, hat man die kritische Phase bereits überwunden – jedenfalls in der Theorie.

215

Die Lemosho-Route, die ganz in der Nähe am Londorossi Gate beginnt, sieht für den ersten Tag einen 34stündigen Anstieg über 6 km vor, dabei werden ca. 500 Höhenmeter überwunden.

216

Herburger, a.a.O., S. 23.

217

»Ich konnte meine Leistung nicht abrufen.«

218

Herburger erwähnt Gebete und Grasopfer der Stammesältesten für »ihre« Läufer beim Mount Cameroon Race, einem Bergmarathon (ebd., S. 230). Alles, was Oliver Becker in seinem Buch »Voodoo im Strafraum – Fußball und Magie in Afrika« (München 2010) beschrieben hat, gilt analog auch im Laufsport.

219

Direkt vor dem Rennen sind wir alle Skeptiker und Zweckpessimisten.

220

Habe ich selber ausprobiert, weil ich den ersten Halbmarathon, für den ich mich angemeldet hatte, unbedingt laufen wollte. Und weil ich von den Risiken, die man auf diese Weise eingeht, damals noch nichts wußte. Bei Kilometer 17 war mir so schwindlig, daß mich Onkel stützen mußte, wir gingen ein Stück, mit wackligen Knien lief ich durchs Ziel.

221

In abgeschwächter Variante: Hatte gerade ’ne Erkältung überstanden. Es versteht sich von selbst, daß man da keinesfalls schon wieder mit der üblichen Energie an den Start gehen konnte.

222

Die »Marathon«-Strecke des Rennsteigs hat eine Länge von 43,5 km. In der Ergebnisliste wird für jeden Läufer aber auch die tatsächliche Marathon-Zeit bei Km 42,195 als Zwischenzeit angezeigt. Genau genommen rechnete Jörg mit unsren Marathon-Zwischenzeiten.

223

2014: Heiko Ludewig, 2:42:15; Marathon-Zwischenzeit 2:36:52.

224

2014: Julian Flügel, 2:15:39.

225

Ich habe es lieber nie nachgerechnet. Wer wollte womöglich einen Fehler entdecken, der einem selber genützt hätte?

226

Lt. JP, weil die Sehnen leicht entzündet sind.

227

Die Kraft muß beim Laufen aus der Hüfte kommen, daher zielt ein Großteil der Kraftübungen darauf.

228

In »Lauf und Wahn« berichtet Herburger von Ermüdungs- (S. 153) bis Rippenbrüchen nach Sturz (S. 174), vom Furunkel im Schritt bis zur Eiterzehe: »Ich […] schnitt den [Lauf-]Schuh auf, Tritt für Tritt konnte der Eiter hervorsickern.« (S. 129f.) Der Leser erfährt von Erfrierungen (S. 135), Augenproblemen, »ausgelöst durch Streß in Läuferbeinen« (S. 138), und dem Beginn einer »gewöhnliche[n] Elephantiasis am Beinende« (S. 151). Die Kernbotschaft Herburgers: »[Ich] war entsetzt, lief aber weiter, um Schmerzen zu verdrängen.« Selbst eine »brennende Schienbeinseuche« (entzündete Knochenhaut) »ließ sich zunächst überrennen« (S. 189, 193).

229

Murakami, a.a.O., S. 42, 76f., 78.

230

Ebd., S. 160.

231

Nämlich einer vom Typus PB-Läufer. Ein Genußläufer wie Peter geht lieber ein paar hundert Meter, als daß er sich das Erlebnis vermiest. – S. Km 23.

232

Ebd., S. 160.

233

Der weiße Fächer. Zit. nach: Ders.: Gesammelte Werke. Gedichte Dramen I. Hg. B. Schoeller. Frankfurt 1979, S. 468.

234

Der Reykjavík-Marathon ist einer der wenigen Stadtläufe, die gleichzeitig auch als Halbmarathon gestartet werden. Etwa bei Km 17 trennen sich beide Strecken.

235

Er heißt Klaus Knapp, hat 2012 seinen 71. Marathon bzw. Ultramarathon gelaufen; davon 28 allein in Berlin. Seine PB, als er noch gesund war: 3:27! (http://www.germanroadraces.de/24-0-31534-berlinmarathon-einer-startet-allein-klaus-knapp.html)

236

In akuten Fällen hilft kein Magnesium.

237

http://www.marathonfitness.de/schneller-laufen-fuer-maenner/

238

A.a.O., S. 9, 77.

239

http://en.wikipedia.org/wiki/Paula_Radcliffe

240

Vogts war von 1990 bis 1998 Bundestrainer. Auch unter seinen Nachfolgern Ribbeck und Völler hielt ebenjene Kritik an der deutschen Elf an – unattraktive Spielweise rein aus den »deutschen Tugenden« heraus (die englischen Medien bezeichnen das deutsche Team deshalb gern als »Der Panzer«). Also bis ca. 2004, als Klinsmann/Löw die Nationalelf tatsächlich völlig neue Tugenden lehrten.

241

http://www.spiegel.de/sport/fussball/deutschland-ist-weltmeister-das-sagen-loew-goetze-schweinsteiger-a-980822.html

242

Unstrittig spielte das kämpferische Moment im WM-Endspiel gegen Argentinien eine entscheidende Rolle.

243

Weber, a.a.O., S. 88; s. auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Sisu

244

Vielleicht sprechen sie ja von »alten kenianischen Tugenden«. Wahrscheinlich sprechen sie gar nicht darüber, nutzen die Zeit stattdessen für eine weitere Trainingseinheit.

245

Auch in UK gibt es auffallend schöne Marathon-Medaillen, s. http://www.sammler.com/medaillen/laufmedaillen_gross_britannien.htm

246

Die Medaille des 2012er Berlin-Marathons zum Beispiel wurde in Südafrika geprägt; auf der Homepage des Veranstalters konnte man sogar mitverfolgen, wie sie eingeschifft wurde.

247

Sie bekommen im Ziel zunächst die normale Medaille, bei der Siegerehrung zusätzlich eine weit aufwendiger gefertigte oder einen Pokal.

248

Beim Ultramarathon gibt es je nach Zielzeit unterschiedliche Medaillen (oder Gürtelschnallen). Beim südafrikanischen Comrades(Ultra-)Marathon sogar deren sechs, zum Beispiel für Läufer unter siebeneinhalb Stunden in Silber, für Läufer, die zwischen neun und elf Stunden brauchen, in Bronze.

249

http://www.thejournal.ie/dublin-city-marathon-medal-shortage-654067-Oct2012/

250

Marathonmessen gibt es natürlich nur bei den großen Stadtläufen.

251

Auch auf der Rückseite der Medaille kann man sich gleich nach (fast) jedem größeren Rennen die Zielzeit eingravieren lassen.

252

NYRR-Rundmail vom 25.9.2013.

253

Übrigens wird – zumindest beim Frauen-Halb- bzw. -Marathon in San Francisco – als Streckenverpflegung auch Schokolade und im Zielbereich Maniküre/Pediküre angeboten.

254

http://www.laufen-in-koeln.de/lik4.php?aid=A-6734

255

Sie sind fast immer blond.

256

Das Gewicht der Hamburger Marathon-Medaillen schwankt je nach Jahrgang zwischen 53 g (2007) und 71 g (1999); ich habe hier das Gewicht meiner eigenen Medaille (2012) angegeben, immerhin ist sie ja noch 1 g schwerer als »Berlin«. – Im übrigen schwankt natürlich auch das Gewicht aller anderen Medaillen, ihr Aussehen nicht minder.

257

Halbmarathon-Medaillen sind in der Regel leichter (und kleiner) als die für Marathons. Ja, auch das heißt etwas.

258

Also zum Hinstellen gedacht, nicht zum Aufhängen. Sie hat auch gar nicht erst ein Band.

259

Der Maratona de Lisboa gehört zur »Rock’n’Roll Marathon Series« (in Europa außerdem noch Madrid und Liverpool), deshalb.

260

Steffny, a.a.O., S. 61.

261

Zeit ab (erstem) Startschuß. Relevant für alle, die aus der ersten Reihe starten. Für den Rest zählt die Netto-Zeit, die im Zielportal per Transponder registriert wird und sofort in die Datenbank der Ergebnisliste einfließt.

262

Und wird doch bei manchen Rennen rigoros so gehandhabt, beispielsweise beim Comrades Marathon.

263

Es war ein norwegischer Seemann, der ursprünglich nur einer Wette wegen von Paris nach Moskau lief. (McDougall, a.a.O., S. 281)

264

Beide Läufe fanden 2003 und 2009 statt, ca. 5000 bzw. 4500 km lang. Sie wurden jeweils in 64 Etappen gelaufen. S. http://www.transeuropalauf.de

265

So heißt der Hauptgipfel des Kilimandscharo-Massivs.

266

Im Vorjahr hatten sich einige der ausländischen Teilnehmer deshalb verlaufen.

267

Und zwar den Start von Schloß Windsor aus. 1921 wurde die Strecke des Londoner Olympialaufs verbindlich als Marathondistanz festgesetzt.

268

http://www.spiegel.de/gesundheit/ernaehrung/weltrekordhalter-hottas-hat-mehr-als-2000-marathons-absolviert-a-953291.html

269

Marion hat die Erfahrung gemacht, daß »den meisten« nach ca. 5 Jahren auch ein Marathon nicht mehr reicht. Dann hören sie mit dem Laufen entweder wieder ganz auf – oder sie verschärfen die Zielvorgaben und/oder wechseln zu den Ultraläufern.

270

So wird es z.B. rund um den New-York-Marathon ständig verkündet. Ohnehin wird im angelsächsischen Raum ein Volkslauf mit vielerlei guten Zwecken verbunden, also dem Einsammeln von Spendengeldern für »Run for Kids«, »Fred’s Team« (gegen Krebs) oder welche wohltätige Organisation auch immer.

271

Dies die Botschaft des Kilimandscharo-Marathons.

Starterbereich

Seit über vierzig Jahren laufe ich. Zunächst nur um den Häuserblock herum und in meinen Adidas Rom, mit denen ich auch zur Schule ging, auf den Bolzplatz oder eine Party. Irgendwann auf Wald- oder Feldwegen und mit speziell gedämpften Laufschuhen, Nike Air, die damals noch längst nicht von der HipHop-Szene entdeckt waren. Seit einigen wenigen Jahren schließlich auf amtlich vermessenen Marathonstrecken1 und in, nunja, mal diesem, mal jenem Schuh, mittlerweile besitze ich so ziemlich für jeden Anlaß das passende Paar. Obwohl ich das früher nicht mal im Traum für möglich, ja, geradezu für abwegig gehalten hätte.

Seit über vierzig Jahren schreibe ich. Zunächst nur Gedichte auf irgendwelchen herausgerissenen Seiten meiner Schulhefte. Irgendwann … Und schließlich … Erst im Rückblick fällt mir auf, daß ich beides gleichzeitig angefangen habe, das Laufen und das Schreiben. Wobei ich die ersten Jahrzehnte nur nebenbei lief, Fußball war wichtiger, Skifahren, Squash oder Tauchen. Dennoch lief ich. Mal mehr, mal weniger, ohne Ambitionen. Die kamen erst mit Mitte fünfzig – wahrscheinlich weil ich mit all meinen Lieblingssportarten »durch« war und in einem Alter, in dem man es noch mal neu und anders wissen will. Wie intensiv ich aber auch lief, die Nichtläufer stellten mir Fragen: Warum ich das denn tue? Was mir das am Ende bringe? Ob es nicht furchtbar langweilig sei? Und obendrein ungesund?2 Von den frühen Siebzigern, wo ich mit mir und meiner Leidenschaft alleine war, bis heute, wo das Laufen zum globalen Breitensport geworden ist, die Fragen blieben im Prinzip die gleichen. Und kamen so regelmäßig, daß ich sie mir über die Jahre auch immer wieder selber stellte, in letzter Zeit dann auch meinen Laufkumpeln. Bei einem unsrer langen Läufe im Frühjahr 2013, wir trainierten für den London-Marathon, entstand die Idee zu diesem Buch.

Nein, eine weitere Lauffibel wollte ich nicht schreiben; dazu fehlen mir dann doch einige zehntausend Kilometer an Erfahrung, und statt Pokalen und Legenden habe ich nur Teilnehmermedaillen und Anekdoten gesammelt. Ich bin nicht mal einer dieser Aficionados wie Günter Herburger oder Haruki Murakami, beide Ultramarathonis und entsprechend drauf, wie man in ihren Büchern nachlesen kann. Nein, ich lebe nicht fürs Laufen. Aber ohne Laufen wäre mein Leben nicht mein Leben, das schon.

Gerade als »ambitionierter Freizeitläufer«, wie man mich und meinesgleichen in der Fachliteratur nennt, bin ich wahrscheinlich kein ganz untypischer Vertreter unsrer Zeit, in der Laufen fast so etwas wie den Minimalkonsens einer neuen Weltgemeinschaft gestiftet hat. Wo auch immer ich gerade bin, sobald ich aus der Haustür trete, kommen mir Läufer entgegen. Wo auch immer ich Leute treffe, kommen sie irgendwann aufs Laufen zu sprechen. Jeder dritte ist bereits infiziert, der Rest fragt sich, ob das alles nur ein besonders erfolgreicher Hype ist oder ob er nicht vielleicht doch etwas verpaßt. Etwas Entscheidendes womöglich.

Ja, was ist »das alles« denn, so frage auch ich mich, das uns seit einigen Jahren so an- und um- und bei jedem Wetter hinaustreibt aus der Geborgenheit unsrer Behausungen? Was geht in uns vor, wenn wir laufen, was denken wir dabei und danach und darüber, wie gehen wir mit unsern Schmerzen um, mit unsern Hoffnungen? Was kommt zur Sprache, wenn wir unter uns sind? Was treibt uns an und läßt uns nicht mehr los, was lieben oder hassen wir am Laufen, und was erzählt das über uns selbst?

Wir, das sind zunächst einmal all jene, mit denen ich während der letzten Jahre lief und weiterhin laufe. Auch durch dies Buch laufen sie mit, zumindest als Figuren gleichen Namens. Indem sie mit ihren Ansichten gegenhalten oder beipflichten, stehen sie freilich für etwas, das über das begrenzte »Wir« einer konkreten Läufergruppe hinausweist: Mögen die Meinungen in andern Läufergruppen anders verteilt und gewichtet sein, der Austausch darüber wird ähnlich unverblümt und ehrlich ablaufen – das abzubilden war mir wichtig. Laufen ist gut und schön; mit Freunden laufen ist besser und schöner. Insofern liegt im Untertitel des Buches ein Bekenntnis, das niemanden vereinnahmen will, jedoch all jene gern mit einschließt, die sich vom Wir-Gefühl der virtuellen Läufergemeinschaft angesprochen fühlen.

Wir, das ist in meinem konkreten Fall ein ziemlich heterogener Haufen, vom Werbedesigner bis zum Handelsvertreter, vom Bauleiter bis zum … ach, das ist doch eigentlich egal. Sobald wir unsre Laufschuhe schnüren, zählen ganz andre Kriterien. Wir, das ist dann ein ziemlich heterogener Haufen mit ziemlich krassen Thesen. Manche sprechen mir aus dem Herzen. Manche regen mich auf. Doch selbst dort, wo ich andrer Meinung bin, zeigen sie, wie offen kontrovers unter Läufern diskutiert wird. Weswegen sie unbedingt in dies Buch hineingehören.

Bei einem unsrer Trainingsläufe für London stand ein paar Kilometer lang sogar die These im Raum: Wer sich mit dem Laufen beschäftige, nämlich all dem, was man als Randparameter dieses Sports bezeichnen könne, der beschäftige sich unweigerlich mit der Verfaßtheit des Menschen schlechthin, des Menschen in der postmodernen Eventgesellschaft. Man müsse vielleicht nur mal ein Protokoll dessen anfertigen, was uns während eines solchen 30 km-Laufs, besser noch: während eines Marathons so alles durch den Kopf gehe, schon hätte man womöglich … Wahrscheinlich liefen wir an der anaeroben Schwelle und wollten uns mit derlei Thesen zum Durchhalten animieren.

Was nun gedruckt vorliegt, ist bestimmt kein Buch für ambitionierte Läufer, die wissen wollen, wie sie noch schneller werden. Derlei gibt es, und auch ich, als Läufer, war eine Zeitlang scharf darauf. Als Schriftsteller interessiert mich etwas andres: eine Phänomenologie des Laufens, wie man es früher vielleicht genannt hätte. Ein Buch auch für all jene, denen schon beim Lesen der Schweiß ausbricht. Die kopfschüttelnd an der Strecke stehen, wenn wieder mal die Innenstadt eines Marathons wegen gesperrt ist. Die uns anfeuern, obwohl sie’s gar nicht begreifen können, wie man sich 42,195 km freiwillig antun kann.

In erster Linie geschrieben habe ich freilich für diejenigen unter uns Läufern, die sich nicht nur mit Trainingsplänen, Nahrungsmittelzusätzen und der neuesten Generation an Wettkampfschuhen beschäftigen, sondern auch damit, was hinter all dem Laufzirkus, dem Laufzauber und -zinnober stehen mag als unser Antrieb und unsre Sehnsucht. Die sich mit mir fragen, worauf wir eigentlich zulaufen, jenseits aller Ziellinien. Geschrieben habe ich auch für alle, die uns als Ehepartner oder Freunde auf unsern Wegen begleiten, ohne selbst mitzulaufen, auf daß sie (noch) besser verstehen mögen, warum wir nicht lassen können, was wir tun. Nicht geschrieben habe ich für all jene, die bei einem Rennen in der ersten Welle starten; sie laufen und leben in einer andern Welt, die ich mit PB3 1:40 und 3:524 gar nicht beurteilen kann.

 

MP, 30/12/14

Start

Dem Tod davonrennen

Monatelang hast du darauf hingelebt, nun ist es soweit. Wenn der Startschuß fällt, beginnt das Rennen deines Lebens. Jedes Rennen ist das Rennen deines Lebens, auch wenn du zuvor überall herumposaunt hast, du gingest es diesmal locker an. Aber du bist Läufer, umgeben von Läufern, und jeder von euch will’s heute wissen. Du auch, du kannst gar nicht anders. Hast dein Lauftempo auf die Sekunde genau vorher ausgerechnet, hast dir die Zwischenzeiten auf den Unterarm geschrieben, hast einen Plan. Doch dann passiert jedes Mal dasselbe, laufen die andern viel zu schnell los. Du hast dir vorgenommen, sie diesmal einfach nicht zu beachten, stur dein Tempo zu halten. Aber schon bist du selbst einer der andern und Teil des Problems – wer hätte je eine Stampede aufgehalten? Wenn du nicht mitziehst, treten sie dir die Hacken ab. Dreißig Kilometer später werden sie es büßen, aber das wissen sie jetzt nicht. Keiner weiß in diesen ersten Minuten wirklich was außer … daß er dabei ist, mittendrin im prallen, schnellen, wilden Leben.

Wer heute stehen bleibt, setzt sich morgen hin und sieht den fallenden Blättern zu, ist übermorgen tot. Du nicht. Solange du rennst, kannst du nicht sterben. Du kannst nicht einmal daran denken, der Tod ist schlechterdings undenkbar geworden. Wo andre fallende Blätter sehen, siehst du an einem Tag wie diesem nur Sonnenstrahlen, wie sie mit Macht durchs Geäst fahren. Ist es nicht großartig? Der Start, das Rennen, das Leben? Und hat es nicht gerade erst angefangen? Zigtausend Läufer können nicht irren, und wenn die Sonne tatsächlich mitspielt, sind diese ersten Minuten des Rennens so voller Energie, als wäre man gerade eben erst ein ganzer Kerl geworden und forever young.