Mit der Überzeugung auf ein Wiedersehen in der
Ewigkeit widme ich dieses Buch meiner über alles
geliebten Frau Annelies Tanzer.

Lieber Schatz!
Mit Dir durfte ich über 40 Jahre meines Lebens
verbringen und mit Deiner außerordentlichen Liebe und
Zuneigung eine wunderschöne Zeit gestalten.

Wenn Du mir auch vorausgegangen bist:
Unvergänglich wie der Gedanke dieses Buches,
sind auch meine Gefühle und Zuneigung zu Dir, die ich
mein ganzes weiteres Leben mit Dir teilen werde.

Vergelt’s Gott

WAS MAN TIEF IN SEINEM HERZEN BESITZT,
KANN MAN NICHT DURCH DEN TOD VERLIEREN

JOHANN WOLFGANG VON GOETHE

Alfons Tanzer

HISTORISCH WERTVOLL, ABER ÖFFENTLICH VERKANNT

Methodikentwicklung zur Sanierung historischer Bauzeugnisse – am Beispiel Mesnerhaus zu Ellbögen

Department für Bauen und Umwelt der Donau-Universität Krems (Hrsg.)

Geleitwort

Liebe Leserinnen und Leser,

unsere Gesellschaft befindet sich im Wandel und deshalb werden immer wieder Gebäude und Landschaften verändert, ohne dass man sich vorher deren Wert bewusst ist. Mit dem vorliegenden Buch gelingt es Alfons Tanzer, unseren Blick für das historisch Wertvolle zu schärfen und unseren Fokus auf unsere Geschichte zu lenken.

Wir sind heute eine Wissensgesellschaft, gleichzeitig vergessen oder verdrängen wir das große Wissen unserer Ahnen. Indem wir Gebäude aus alten Zeiten erhalten und sanieren, ihren Wert schätzen und sie als Teil unserer großartigen Kultur anerkennen, zollen wir den Erbauern aus vergangenen Zeiten unseren Respekt. Es ist an uns, wertvolle Zeugnisse traditioneller Baukunst zu schützen und es ist an uns, modernes Wissen für die Erhaltung dieser Gebäude einzusetzen.

Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern eine interessante und – im wahrsten Sinne des Wortes – erbauliche Lektüre. Auch danke ich Alfons Tanzer für sein großes Engagement für seine Gemeinde und für die Erhaltung des Mesnerhauses in Ellbögen.

Günther Platter

Landeshauptmann von Tirol

 

Ein historisch wertvolles, 600 Jahre altes Gebäude, das „Mesnerhaus in Ellbögen“ soll zu neuem Leben erweckt werden:

Denkmalpflege will historische Substanz bewahren. Die darin enthaltenen Informationen werden für die Zukunft konserviert. Erhalten bedeutet dabei nicht das Einfrieren eines bestimmten Zustandes, sondern vielmehr eine dynamische Neugestaltung. Daher lassen sich Denkmäler in der Regel besser sichern, wenn sie nachhaltig genutzt werden. Um dies zu erreichen, sind bauliche Veränderungen meist unumgänglich, mit welchen allerdings das Risiko verbunden ist, dass historische Substanz unwiederbringlich verloren gehen könnte. Zur Vermeidung dessen ist die exakte Kenntnis des gesamten Baubestandes Grundvoraussetzung für die richtige Vorgehensweise bei der Renovierung und Revitalisierung eines unter Denkmalschutz stehenden Objektes.

Vor Beginn jeder geplanten Erhaltungsmaßnahme empfiehlt sich daher die gründliche Erforschung und Dokumentation des Ist-Zustandes.

Im Namen der Gemeinde Ellbögen möchte ich dir, lieber Alfons, herzlichen Dank aussprechen. Aus deinem unermüdlichen, persönlichen Engagement für das Mesnerhaus ist eine Masterarbeit von unschätzbarem Wert in Kooperation mit der DonauUniversität Krems, dem Bundesdenkmalamt, Gemeindesekretär Peter Peer und vielen weiteren enthusiastischen Personen entstanden.

Deine Studie ist aber nicht nur eine herausragende, wissenschaftliche Arbeit, die du der Öffentlichkeit und damit auch der Gemeinde Ellbögen als wertvolles Nachschlagewerk zur Verfügung stellst, sondern vielmehr der oben erwähnte, essentielle Grundstein für die bevorstehende Revitalisierung und Nutzung unseres kostbaren Mesnerhauses.

Walter Hofer

Bürgermeister von Ellbögen

 

Unscheinbar und doch wertvoll? – Das alte Mesnerhaus zu St. Peter im Wipptal verkörpert in geradezu symbolträchtiger Weise einen Vertreter all jener bescheiden erscheinenden Bauten unserer trauten Alltagsumgebung, die aus aller Selbstverständlichkeit einfach da stehen und deren historische Bedeutsamkeit und Prägnanz für die Örtlichkeit kaum oder gar nicht wahrgenommen werden. Allenfalls erst nach deren Abtragung werden Facetten deren Signifikanz erkannt.

Dass es im vorliegenden Fall nicht so weit gekommen ist – das Mesnerhaus hätte einer Straßenverbreiterung weichen sollen –, ist dem Autor des vorliegenden Schriftwerks zu verdanken. Im Rahmen seines postgradualen Studiums an der DonauUniversität Krems gab er sich einer akribische Auseinandersetzung mit dem Objekt hin, die einerseits auf einer profunden Bau- und Geschichtsforschung basierte und andererseits eine gesamtheitlichen Analyse der ökologischen, ökonomischen und sozialen Charakteristiken beinhaltete.

Die Ergebnisse der Arbeit waren wahrlich überraschend. Dass es sich hierbei um eines der ältesten Bauten des Wipptals handelt, war nicht unmittelbar zu erwarten. Auch die historische Spurenfüllen aus den ganzen Jahrhunderten vermochte ausgesprochen zu beeindrucken. Aber auch die Darstellung des hohen Entwicklungspotentials eines ortsmittig liegenden, identitätsstiftenden Gebäudes vermochte die bisherige Perspektive auf das alte Mesnerhaus maßgeblich begründen.

Es war notwendig all diese Fakten und Sachverhalte zu erschließen und den Bürgern, den Politikern und den Behörden darzustellen und zu vermitteln. Die in der Arbeit entwickelte stufenweise Revitalisierungsstrategie, die letztlich auf der Wertschätzung zum Objekt basiert, wurde in der Folge auch erfolgreich umgesetzt. Mit viel ehrenamtlicher Unterstützung und einigen Spenden konnte das über Jahrzehnte leerstehende Gebäude repariert, gereinigt und für Besucher hergerichtet werden.

Anlässlich des Tags des Denkmals im September 2012 wurde das Mesnerhaus im Rahmen einer Feierlichkeit von über 500 Personen besucht. Es handelt es sich in der Geschichte von St. Peter um die erste Großveranstaltung, die von allen örtlichen Vereinen gemeinsam mitgetragen wurde. Zahlreiche Ideen für die künftige Nutzung des Gebäudes wurden von den Besuchern eingebracht; es kristallisierte sich dabei eine Nutzung als „Haus der Vereine“.

Es ist gelungen, mit minimalen finanziellen Mitteln und mit ehrenamtlicher Zuwendung ein für die Ortschaft identitätsstiftendes Monument zu erhalten und zugleich das soziale und auch kulturelle Leben des Ortes zu bereichern. Die Existenz des alten Mesnerhauses stellt heute niemand mehr in Frage, vielmehr erfährt es vielseitige Unterstützung seitens der Gemeinde und breiten Teilen der örtlichen Bevölkerung.

Dieser Modellfall wird mittlerweile an mehreren Universitäten und Kongressen abgehandelt und die „Revitalisierung nach Tanzer“ auch im Rahmen von internationalen Projekten an anderen Objekten geprüft und weiterentwickelt. In dieser Weise möge das modeste Mesnerhäuschen zu St. Peter die Grundlage für die Bewahrung einer Vielzahl weiterer vergleichbarer, verkannter Preziositäten der Alltagsarchitektur verkörpern.

Univ.-Prof. Dr. sc. techn. Dipl. Arch. ETH Christian Hanus

Dekan der Fakultät für Bildung, Kunst und Architektur

Donau-Universität Krems

 

Die Wahrnehmung ist eine phantastische Gabe. Innert Sekundenbruchteilen finden wir uns in Raum und Zeit zurecht. Im Raum orientieren wir uns an Mustern, Formen und Landmarken. Eine solche Landmarke ist das Mesnerhaus in Ellbögen. Unser Gesichtssinn erfasst sofort das stimmige Ensemble auf der Hügelkuppe von St. Peter.

Wie aber nimmt man die Zeit wahr? Der Fachmann bemüht die Bau- und Geschichtsforschung mit all ihren technischen und naturwissenschaftlichen Instrumenten. Der Laie hingegen nimmt historische Landschaften, Gebäudegruppen und Einzelhäuser intuitiv wahr. Er verankert dieses Erleben genauso schnell und so stark in einer anderen Kategorie von Wahrnehmung, die man gemeinhin Heimatgefühl nennt. Diese Wahrnehmung teilen wir alle, die einen bewusst, die anderen unbewusst, die einen rechtzeitig, die anderen zu spät. Am deutlichsten wird sie wahrgenommen, wenn im gewachsenen Orientierungshorizont eine Lücke entsteht, plötzlich etwas fehlt, ein Stück Heimat weggebrochen ist.

Alfons Tanzer hat den Wert des Mesnerhauses rechtzeitig erkannt. Er hat sich an der Donau Universität Krems das fachliche Rüstzeug erworben und die wissenschaftliche Beweisführung angetreten. Er hat aufgezeigt, dass das Mesnerhaus in Ellbögen sowohl eine Landmarke als auch ein historischer Ankerpunkt ist. Damit hat er dem Denkmal ein Denkmal gesetzt.

Dr. phil. Jürg Goll

Leiter Archäologie Müstair

Inhaltsverzeichnis

Geleitworte

Inhaltsverzeichnis

1 Vorwort, Danksagung

2 Einleitung

3 Bauforschung am Mesnerhaus

3.1 Bauliche Untersuchungen am Mesnerhaus

3.1.1 Befundungen Gang im Erdgeschoß

3.1.2 Befundungen Stube im Erdgeschoß

3.1.3 Befundungen Küche im Erdgeschoß

3.1.4 Zusammenfassung der Befundungen im Erdgeschoß

3.2 Befundungen in der Zwischenebene

3.2.1 Befundungen Zwischenebene Nord

3.2.2 Befundungen Zwischenebene Süd

3.2.3 Zusammenfassung der Befundungen in der Zwischenebene

3.3 Befundungen im 1. Stock

3.3.1 Befundungen Zimmer Nord im 1. Stock

3.3.2 Befundungen Zimmer Süd im 1. Stock

3.3.3 Befundungen Tränke im 1. Stock

3.3.4 Befundungen Stall Nord im 1. Stock

3.3.5 Befundungen Stall Ost im 1. Stock

3.3.6 Zusammenfassung der Befundungen im 1. Stock

3.4 Befundungen Dachstuhl im 2. Stock

3.4.1 Befundungen Zimmer im 2. Stock

3.4.2 Befundungen Schupfen im 2. Stock

3.4.3 Zusammenfassung der Befundungen im 2. Stock

3.5 Zusammenfassung der Befundungen und Beurteilung der Ergebnisse

3.6 Die Befundaufnahme ergänzenden gebäudespezifischen Informationen aus der Gemeinde

3.6.1 Beschaffenheit Küche

3.6.2 Stubensanierung

3.6.3 Zimmer

3.6.4 Stallerweiterung

3.6.5 Stallentwässerung

3.6.6 Zimmer im 2. Stock

3.6.7 Kaminsanierung

3.6.8 Zusammenfassung der persönlichen Befragung

3.7 Dendrochrono logische Analyse

3.7.1 Begriff Dendrologie

3.7.2 Zwischenebene

3.7.3 Balken in der Zwischenebene

3.7.4 Decke im Zimmer Nord des 1. Stockes

3.7.5 Stall

3.7.6 Dachstuhl

3.8 Feststellung des ersten Errichtungszeitraumes mit Hilfe einer dendrochronologischen Analyse

3.8.1 Auszüge aus dem Gutachten der Fa. Pfeifer

3.8.2 Dendrochronologische Ergebnisse

3.8.3 Zusammenfassung der dendrochronologischen Untersuchungen

3.9 Zusammenfassung der Ergebnisse der baulichen Untersuchungen

3.9.1 Baualter in Relation zu Kulturepochen

3.10 Das Raumbuch als wertvolle Hilfe zur Bauaufnahme und deren Dokumentation

3.10.1 Raumbuch Erdgeschoß

3.10.2 Raumbuch Zwischenebene

3.10.3 Raumbuch 1. Stock

3.10.4 Raumbuch 2. Stock

3.11 Räumung des Gebäudes

3.11.1 Räumungen im Erdgeschoß

3.11.2 Räumung in der Zwischenebene

3.11.3 Räumung im 1. Stock

3.11.4 Räumung Tränke und Stall im 1. Stock

3.11.5 Räumung Tenne und Zimmer im 2. Stock

3.12 Sicherungsarbeiten

3.12.1 Dach

3.12.2 Wand an der Südseite im Bereich der Stallerweiterung

3.12.3 Gesimse oberhalb der Zwischenebene

3.12.4 Eingangsbereich

4 Das Haus im Dorf

4.1 Das Mesnerhaus als ein Teil des Ortes von St. Peter

4.1.1 Denkmalschutz

4.2 Das Dorf St. Peter

4.2.1 Widum

4.2.2 Altes Schulhaus

4.2.3 Pfarrkirche

4.2.4 Gasthaus St. Peter

4.2.5 Schandlhof

4.2.6 Haus Sitzer

4.2.7 Schandlschneiderhaus

4.2.8 Jagerhof

4.2.9 Ortsbildschutzgesetz

4.2.10 Zusammenfassung

5 Erarbeitung verschiedener Nutzungsmöglichkeiten

5.1 Wohnen im Mesnerhaus

5.2 Nutzung des Gebäudes für museale Zwecke

5.3 Schaffung eines Kompetenzzentrums der Gemeinde

5.3.1 Landwirtschaftliche Betriebe im Vollerwerb

5.3.2 Landwirtschaftliche Betriebe im Nebenerwerb

5.3.3 Weitere Betriebe

5.4 Kulturhaus

5.4.1 Allgemeines

5.4.2 Krippenbauverein, Malkreis, Kirchenchor

5.4.3 Musikschule

5.4.4 Theaterverein

5.4.5 Jugendraum

5.4.6 Kirchenlager

5.4.7 Zusammenfassung

5.5 Wohnen im Alter

5.6 Umsetzung, Gründung eines Vereins zur Erhaltung des Mesnerhauses

5.6.1 Vereinsgesetz

5.6.2 Vereinsgründung

5.6.3 Möglichkeiten zum Betrieb des Mesnerhauses

5.6.4 Sensibilisierung der Öffentlichkeit

6 Ergebnisse

7 Entwickelte Methodik

7.1 Ausgangslage

7.1.1 Gebäudebestand in Tirol

7.1.2 Aufbau der Methodik

7.1.3 Bauforschung

7.1.4 Raumbuch

7.1.5 Räumung

7.1.6 Sicherung

7.1.7 Das Haus im Dorf

7.1.8 Nutzungsmöglichkeiten

7.1.9 Sensibilisierung der Öffentlichkeit

7.1.10 Zusammenfassung

7.1.11 Tafel der Methodik

8 Ergebnisse, Schlussfolgerungen

9 Literaturverzeichnis

10 Abbildungsverzeichnis

11 Anhang

11.1 Befundungen im Erdgeschoß

11.2 Befundungen in der Zwischenebene

11.3 Befundungen im 1. Stock

11.4 Befundungen im 2. Stock

11.5 Zusammenfassung Besichtigung mit DI Walter Hauser

1 Vorwort, Danksagung

Die profanen Denkmäler bilden einen nicht unwesentlichen Teil des Hausbestandes in Tirol. Zu ihnen zählen Bauwerke wie Burgen, Schlösser und Ansitze, Ruinenanlagen, Monumentalbauten, ganze Altstadtensembles, Bürgerhäuser, technische Denkmäler bäuerliche Objekte und historische Gartenanlagen. Der zeitliche Bogen dieser Bauwerke spannt sich dabei vom Mittelalter bis in das 20. Jahrhundert.

Die größte Belastung für die profanen Denkmäler bildet der Veränderungsdruck durch neue Nutzungen und geforderte Anpassungen an die sich ändernden Arbeitsund Lebensgewohnheiten. Diese Feststellung gilt besonders für Revitalisierungen von Wohn- und Wirtschaftsgebäuden, angefangen von Altstadtbauten bis hin zu den bäuerlichen Objekten im ländlichen Raum. Die genaue Kenntnis der Objekte ist daher Vorbedingung, um trotz Veränderungen das Wesentliche zu bewahren.1

Aus diesem Blickwinkel ist das Mesnerhaus von St. Peter in Ellbögen ein Beispiel, das seinesgleichen sucht. Über viele Generationen hinweg bot das Haus Unterkunft und war Basis für ein karges Leben, welches wir heute in unseren mitteleuropäischen Vorstellungen schon längst nicht mehr kennen. Gerade die vergangenen Generationen haben mit ihrem Fleiß, ihrem Einsatz und ihrer Leistungsbereitschaft viel dazu beigetragen, dass wir heute unter Bedingungen leben dürfen, die beileibe nicht selbstverständlich sind. Es muss unserer Gesellschaft bewusst gemacht werden, dass die derzeitig herrschende ungebremste Konsumgesellschaft auf Kosten vieler Erdbewohner geht und sicher nicht ins völlig Unendliche fortgeführt werden kann.

Es ist mir daher ein Bedürfnis, mit dieser Arbeit einen Beitrag zu leisten, um zur Reflexion und zum Erhalt eines aus meiner Sicht historisch wertvollen, von der Öffentlichkeit verkannten, baulichen Zeugnisses beizutragen.

Dieses Bestreben hat mir schon sehr viel an Kritik eingebracht. Was würde die Sanierung einer Ruine schon bringen? Außer Kosten gar nichts. Die Zeit für ein solches Haus sei abgelaufen, man könne da nicht mehr wohnen. Diese und andere Argumente sind nicht einfach aus den Köpfen der Menschen herauszubringen.

Nach meinem nun über vier Jahrzehnte langen beruflichen Wirken darf ich mit Freude feststellen, dass ich neben meinen technischen Tätigkeiten in privaten, öffentlichen und industriellen Bereichen auch viele Sanierungsarbeiten und Neubauten mitgestalten durfte. Dass sich all diese baulichen Tätigkeiten durch einen Abbruch und den darauf folgenden Neubau abspielten, ging nicht spurlos an mir vorüber. Mit jedem Abriss eines alten oder eines bestehenden Gebäudes ging ein Teil meiner Erinnerungen verloren. Dies betrifft nicht nur den materiellen Wert der Baumaterialien, die oft Jahrhunderte alt waren, sondern vor allem den kulturellen Wert dieser Gebäude. Auf Grund dieser gesammelten Erfahrungen wuchs in mir zunehmend mein Verantwortungsbewusstsein gegenüber der uns nachfolgenden Generationen. Mir wurde bewusst, dass vieles, das ich persönlich erlebte und gestalten durfte, auf Kosten unserer nachfolgenden Generationen erfolgte. Mit der vorliegenden Arbeit möchte ich einen Beitrag dazu leisten, um ein historisch wertvolles, öffentlich verkanntes, bauliches Zeugnis vor einem möglichen Abbruch zu bewahren.

Umso mehr darf ich dankbar anmerken, dass mir einige nachhaltig denkende Personen bei meiner Arbeit wertvolle Hilfe boten. Vieles wurde mir zugetragen, um diese Arbeit zu erstellen. Dabei wurde sehr viel Positives transportiert, für das ich allen „Danke“ sagen möchte.

Einen wesentlichen Faktor bildete die Ausbildung an der Donau-Universität Krems. Es ist anzumerken, dass an dieser Universität Spezialisten am Werk sind, die den Studierenden in allen Bereichen optimale Unterstützung zukommen lassen.

Obwohl es jeder einzelne verdient hätte, erwähnt zu werden, erlaube ich mir, stellvertretend Herrn Univ.-Prof. Dr. Christian Hanus zu nennen. Er ist der Steuermann, der auch in schwierigsten Situationen das Schiff der „Sanierer“ auf dem rechten Weg hält und dieses umsichtig in den Hafen „Master“ geleitet.

Was wäre eine Bildung ohne Kollegen? Eigentlich keine. Gerade die Kolleginnen und Kollegen weckten in mir eine Menge von Intentionen, die ich bereits aus dem Gedächtnis verloren hatte. Vor allem aber motivierte mich das praxisnahe Wissen meiner Studienkolleginnen und -kollegen für meine Ziele. Sich in einer solchen Gruppe zu finden, motiviert einfach. Daher geht mein wirklich ehrlicher Dank an alle Studienkolleginnen und Studienkollegen dieses Lehrganges.

Während der letzten Jahre wurde mir sehr viel Vertrauen und Bereitschaft entgegengebracht, wodurch diese Arbeit erst möglich wurde. Es sei auch gestattet, einige Personen zu nennen.

Ein spezieller Dank geht an Herrn DI Walter Hauser vom Bundesdenkmalamt, Landeskonservatorat für Tirol. Mit seiner außerordentlichen Erfahrung und seiner Bereitschaft zur Unterstützung war er Auslöser zur genauen Erforschung des Mesnerhauses und Motivator zugleich. Ein herzliches DANKE dem Gemeindesekretär der Gemeinde Ellbögen Peter Peer für seine Schilderungen und Erfahrungen als Bewohner des Hauses.

Mit den dendrochronologischen Untersuchungen, durchgeführt von Herrn Dr. Klaus Pfeifer, ist es gelungen, den ursprünglichen Errichtungszeitraum des Hauses einzugrenzen. Das damit gesicherte Ergebnis war für mich Ansporn und Motivation zugleich. Ich danke Herrn Dr. Pfeifer für seine Bemühungen und sein Entgegenkommen.

Mein Betreuer, Herr Ministerialrat Dr. Bruno Maldoner, ermutigte mich während der gesamten Zeit. Nicht nur seine fachlichen Informationen lernte ich zu schätzen, sondern vor allem auch seine Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft, Uneigennützigkeit und Sympathie.

Als Endfünfziger darf ich voll Freude konstatieren, dass mich meine Familie in allen Belangen unterstützte. Ich möchte auch meinen Kindern für ihr Verständnis danken. Meine Tochter Elisabeth und mein Sohn Michael schafften nicht nur den Einstieg in das Berufsleben, sondern verfolgen zielstrebig ihren Weg und achten dabei ihre Eltern. Dass dies so ist, verdanke ich im Wesentlichen meiner Frau Annelies. Sie hat in schweren Zeiten Kraft und Stärke gezeigt und stand stets hinter mir. In tiefer Trauer muss ich erkennen, dass ich Gleichwertiges nicht mehr zurückgeben kann.

Für die wohlwollende und großartige finanzielle Unterstützung durch das Bundeskanzleramt Österreich, Abteilung Kultur in Wien, sowie durch das Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Kultur, bedanke ich mich herzlich. Ohne ihre finanziellen Zuschüsse wäre es mir nicht möglich gewesen, diese Publikation zu erstellen.

Allen, wirklich allen, ein herzliches Danke.

Ellbögen, im November 2014

Alfons Tanzer

1 Vgl. Aushang im Gang des Bundesdenkmalamtes, Landeskonservatorat für Tirol, Burggraben 31, 6020 Innsbruck