Schulgeschichten vom Franz

1. Wie der Franz Angst-Bauchweh hatte

Der Franz ist sieben Jahre alt und geht in die erste Klasse. Er ist das kleinste Kind in der Schule. Weder in der 1a noch in der 1b noch in der 1c gibt es ein kleineres Kind als den Franz.

Den Franz stört das ziemlich. Aber seit der Papa dem Franz zweimal die Woche den Kopf ratzekahl rasiert, hält ihn wenigstens niemand mehr für ein Mädchen. Früher ist das dem Franz oft passiert. Das hat ihn nicht bloß gestört, das hat ihn wütend und traurig gemacht.

Der Franz hat eine Mama und einen Papa und einen großen Bruder, den Josef. Der Franz hat eine Freundin, die Gabi.

Die Gabi wohnt in der Wohnung neben dem Franz. Sie ist auch sieben Jahre alt und geht auch in die erste Klasse. Aber leider geht sie in die 1a, und der Franz muss in die 1b gehen.

Der Franz hat immer fest damit gerechnet, später einmal, in der Schule, neben der Gabi zu sitzen. Als er mit der Mama zum Anmelden in der Schule gewesen ist, hat er der Frau Schuldirektor noch extra gesagt:

„Aber ich möchte unbedingt mit der Gabi Gruber in eine Klasse kommen.“

„Wird gemacht, Franz“, hat die Frau Schuldirektor gesagt und genickt. Doch am ersten Schultag dann klebte ein großes Blatt Papier am Schultor. Darauf stand, welche Kinder in welche Klasse gehörten.

Bei 1a stand Gabi Gruber, bei 1b stand Franz Fröstl.

„Da ist ein Irrtum passiert“, sagte die Mama zum Franz. „Komm, wir gehen zur Frau Direktor.“

Weil der Franz aber damals mit der Gabi gerade zerstritten war, erklärte er: „Nein! Ich will eh nicht mit der Gabi zusammen sein!“

„Franz, das wird dir leidtun“, warnte ihn die Mama. Doch der Franz blieb stur.

„Nie im Leben“, sagte er und ging in die 1b hinein.

Drei Tage später vertrugen sich der Franz und die Gabi wieder gut. Und der Franz war kreuzunglücklich, weil er nicht mit der Gabi in einer Klasse war.

„Mama, ändere das um“, verlangte er.

Doch die Mama schüttelte den Kopf. „Jetzt ist es zu spät“, sagte sie. „Das hättest du dir am ersten Schultag überlegen müssen, lieber Franz.“

Den Franz stört an der Schule auch sonst noch allerhand. Das Lernen geht ihm zu langsam. Vier Wochen sitzt er jetzt schon in der Schule herum, aber schreiben kann er noch immer nicht richtig.