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André Ekama

Sheti - Das verwirrte Herz

Liebe im Zig Zag-Kurs


Ich danke herzlich Mirjam Sohler, die mir beim Lektorat unterstützt hat. Mein Dank geht an meine Familie und alle Leser, die mir während diesen Jahren des Schreibens Ihre Kritik mitgeteilt haben.


BookRix GmbH & Co. KG
80331 München

Vorwort

Sheti war eine bildhübsche Frau, die in Zayolibre aufwuchs und mehrmals heiratete. Die meisten Ehen hielten nur ein paar Jahre. Dass sie in der kleinen Ortschaft sehr bekannt war, störte sie nicht weiter. Sie behielt ihre raffinierte Art Männer anzusprechen bei. Sie sah gut aus und konnte mit ihrer charmanten Stimme die Männer in ihren Bann ziehen. Oft unterhielten sich die Leute in den Kneipen darüber, dass sie zur Miss Zayolibre gekürt werden solle.

Sheti war offen für Gespräche solange der Gesprächspartner nicht offensichtlich nur die eine Absicht im Visier hatte, aber für einen charmanten Flirt mit Stil war sie gern zu haben.

Sie konnte auch aufbrausend werden, wenn man sie zu plump ansprach. Sie sprach auch mithilfe ihrer Augen, um ihr Desinteresse oder Interesse zu zeigen. Waren ihre Augen breit und starr, so bedeutete dies ein klares Nein. Bei leicht geschlossenen Augen hatte man ihre Seele berührt und ihr Interesse geweckt. Niemand, der sich in ihrer Nähe aufhielt, konnte sich auf Dauer ihrer Anmut entziehen, aber dennoch trauten sich einige nicht, sie anzusprechen. Sheti war einfach auch irritiert, weil sie von vielen mit Distanz betrachtet wurde. Sie hielt es für ein Problem, das schöne Frauen öfters haben. Die  Männer denken sie seien unerreichbar. Diese Angst, die Männer vor ihr hatten, ließ sie manchmal an sich selbst zweifeln  und ihre Reaktionen wechselten zwischen Humor und Verdrossenheit. Wenn ihr etwas gegen den Strich ging, unterdrückte sie ihr Gefühl nicht, sondern zeigte es deutlich. Ob dies der eigentliche Grund dafür war, dass Männer wohl Angst vor ihr hatten? Diese Idee kam ihr nicht in den Sinn.

Ihre Freundin Bea, kannte diese Probleme nicht. Ihre gute Laune öffnete ihr ganz einfach die Tür, wenn sie sich selbst nicht traute. Sie suchte jedes Gespräch und thematisierte die Sachverhalte so, wie sie damit vertraut war. Im Laufe der Zeit bemerkte Bea das Problem ihrer Freundin. Sie wollte ihr einfach ein paar Ratschläge geben. Ob diese Ratschläge etwas bringen würden wusste auch  Bea nicht, denn jeder ist anders. Je älter man wird, desto mehr sucht man nach Liebe und Geborgenheit, wenn man sie gerade noch nicht gefunden hat oder nicht mehr hat. Bea hatte die Liebe schon gefunden, denn ihr Freund machte ihr einen Heiratsantrag. Sie war erfreut darüber, dass dies noch vor ihrem dreißigsten Geburtstag geschah. Sie hatte sich ihr Leben so vorgestellt, dass sie mit dreißig einen Ehemann und spätestens mit dreiunddreißig ihr erstes Kind bekommen sollte. Bea meinte, dass alles geplant werden müsse, nichts solle dem Zufall überlassen werden. Sie schürte mit ihrem rationalen Denken die Begeisterung in ihrem Freundeskreis.

Wenn man sie fragte, ob sie an ihr Schicksal glaube, relativierte sie ihre Antwort.

Sie besaß eine ungeheure Überzeugungskraft und nutzte diese in ihrem Job als Schuhverkäuferin in einem kleinen Kaufhaus. Ihr Motto lautete, dem Kunden so ins Herz zu lachen, dass er am Ende den Schuh mit ihr verwechselt. Sie erzählte einmal von einem Kunden, der meinte, dass er eigentlich nichts kaufen wollte, ihr allein zuzuschauen sei schon eine Ehre. Darauf antwortete sie, dass es schön sei und sie ihm ihren Blick verkaufen werde. Sie bewegte ihn ein paar Schuhe anzuprobieren und er kaufte schließlich eines der probierten Paar Schuhe. So gelang es Bea immer wieder durch ihren Charme und positive Ausstrahlung letztendlich über ihre Sympathieschiene zum Verkaufserfolg zu kommen.