Fußnoten

1 Siehe Lehmann: Mit Teufelsg’walt. Ariadne 2009

2 Carlos Ruiz Zafón, 2001. Deutsch: Der Schatten des Windes. Insel Verlag 2003

3 Siehe Lehmann: Gaisburger Schlachthof. Ariadne 2006

4 Siehe Lehmann: Vergeltung am Degerloch. Ariadne 2006

5 Jörg Schröder: Schröder & Kalender, http://blogs.taz.de/schroederkalender/2008/01/

6 Bondage & Discipline, Dominance & Submission, Sadism & Masochism

7 Dominique Aury, 1954

8 Siehe Lehmann: Höhlenangst. Ariadne 2005

9 John Christopher, 1970. Deutsch: Die Wächter. Ravensburger 1975, Neuauflage 2006

10 Stuttgarter Zeitung, 23. Juli 2010, Reportage

11 Madeleine L’Engle: Meet the Austins, 1960. Deutsch: Erika Klopp Verlag 1963

12 Youtube: »Der Tod Benno Ohnesorgs kommentiert von Ulrike Meinhof«, Ausschnitt aus dem Dokumentarfilm Keine Insel von Alexander Binder, 2006

13 Welt online: »Augenzeuge belastet …«, 16. Juni 2009, http://www.welt.de/politik/article3936989/

14 Wieso Richard seinen Namen ändern musste, steht in Lehmann: Gaisburger Schlachthof. Ariadne 2006

15 Aus Rezensionen abgeschrieben und für meine Zwecke umgebogen.

16 Die Figur gehört dem SWR und ist Protagonist in den Hörspielen der SWR-Radio-Tatort-Folgen. Sie wurde von der SWR-Hörspielredaktion und meiner Kollegin Uta-Maria Heim erdacht und erstmals von mir zu Gehör gebracht in Himmelreich und Höllental, 2008.

17 Siehe Lehmann: Pferdekuss. Ariadne 2008

18 Auf dem endlosen Weg zum Hause des Nachbarn, hg. v. Regine Möbius. Steidl Verlag 2000

19 Fahrenheit 451, Roman: Ray Bradburry (1953), Film: François Truffaut (1966)

20 Siehe Lehmann: Allmachtsdackel. Ariadne 2007

21 Helfen wir Lisa: Gustav Struve (1805–70), Revolutionär und im Vormärz kurz Redakteur des Mannheimer Journals; Christian Friedrich Daniel Schubart (1739–91), Dichter und Journalist, der Absolutismus und Dekadenz des Herzogtums Württemberg anprangerte. Er saß zwar in der Bergfestung Asperg, starb aber dort nicht. Hier irrt der Gewerkschafter.

22 Franz Beckenbauer, Vizepräsident des DFB, Ehrenpräsident von Bayern München

23 Siehe Lehmann: Nachtkrater. Ariadne 2008

24 Die Unterstellung des Tatvorsatzes ist, genauso wie der Schuss auf Richard und Marie, reine Fiktion. Wahr ist nur die Tatsache, dass Benno Ohnesorg angeschossen wurde und an den Folgen des Schusses starb.

25 Schwäbisches Schimpfwort: einer, der den Bach hinunterpinkelt

Lisa Nerz, Ritterin von Zweifels Gnaden, reitet mitten zwischen die Windmühlen des deutschen Literaturbetriebs, während Sancho Richard Weber mit süffisanter Melancholie seine ganz eigenen Strippen zieht – was für ein Spektakel!

Malefizkrott ist ein Fest der zugespitzten Widersprüche und ein erzählsportliches Pokalspiel. In der Bücherbranche sind ja die Gut-Böse-Rollen klar verteilt: Schriftsteller/innen sind unterbezahlt, Verlage sind Ausbeuter (wobei die kleineren es sich selbst besorgen), Kritiker sind dünkelhaft, und Leser/ innen sind (leider) naiv genug, Bestsellerlisten für Qualitätsbeweise zu halten. Gegenwärtig verfällt überhaupt die Kultur: Konzerne erdrosseln die Vielfalt, TV und Internet buhlen um die letzte Freizeit verdienender Konsumenten, und wer am Elektronikhype verdient, erklärt gedruckte Bücher prinzipiell für überflüssig. Warenwirtschaft ist der Weg, Erfolg ist sexy, dies rechtfertigt jede Praxis von Personalschwund bis Bäumefällen. Längst ist erwiesen, wer den Vorteil und wer das Nachsehen hat: Opfer sind die kleinen Buchläden, die liebevoll beraten und sich auskennen. Täter sind Onlinekaufhäuser und gigantische Buchketten, für die Kultur nichts als Ware ist. Na und? Schluss mit dem nostalgischen Getue. Selber schuld, wer dem Geist der Zeit nicht gerecht wird. Die Politik hat auf den Markt gesetzt und darf bei Todesstrafe nicht gegen den Favoriten wetten. Gell?

Lisa Nerz betritt diese Szene mit entschlossener Ignoranz – sie weigert sich, Bücher zu verherrlichen – und sägt an allen Klarheiten, ganz wie es ihre Art ist. Und doch pflastern in diesem heißen Roadmovie Bücher ihren Weg, führen irre, verheißen Ruhm und enthalten Fährten, weisen Taten nach und Narben auf. Alles hängt mit allem zusammen, und die Spur führt vom Stuttgarter Bahnhof über Berlin ’68, Facebook und Waldidyll bis zur Buchmesse 2010. Malefizkrott ist Actionthriller, Burleske und Medienromanze, ein Abenteuerroman im Literaturdschungel. Tod der Unterwerfung! Es lebe das Buch.

Else Laudan

Dr. Christine Lehmann, geboren 1958, lebt in Stuttgart und Wangen (Allgäu) und ist als Nachrichten- und Aktuellredakteurin beim SWR tätig. Mit Lisa Nerz schuf sie eine provokante Serienheldin, die der hiesigen Krimikultur frische Impulse verpasst. Christine Lehmann schreibt Romane und Kurzkrimis, Kriminalhörspiele (Radio Tatort), Glossen und Artikel (z. B. für Das Argument) und verfasste mit Fahnder Manfred Büttner Von Arsen bis Zielfahndung – ein Handbuch für Krimiautorinnen und Neugierige.

Coverskulptur von Wolfgang Thiel: *1951 in Zweibrücken, lebt in Stuttgart, bestückt seit den 80ern Stadt und Land mit seinen quietschbunten Plastiken. War einmal der Kunstlehrer der Autorin. Sein Thema ist der Mensch – meist Madonnen, Engel, Mannequins, Amazonen, Weibsbilder. www.atelier-thiel.de

Christine Lehmann

Malefizkrott

Ariadne Krimi 1185

Argument Verlag

Ariadne Krimis

Herausgegeben von Else Laudan

www.ariadnekrimis.de

Christine Lehmann bei Ariadne:

Vergeltung am Degerloch (Ariadne Krimi 1165)

Gaisburger Schlachthof (Ariadne Krimi 1167)

Pferdekuss (Ariadne Krimi 1171)

Harte Schule (Ariadne Krimi 1157)

Höhlenangst (Ariadne Krimi 1161)

Allmachtsdackel (Ariadne Krimi 1169)

Nachtkrater (Ariadne Krimi 1173)

Mit Teufelsg’walt (Ariadne Krimi 1179)

Notorisch Nerz – Storys (Ariadne Krimi 1181)

Malefizkrott (Ariadne Krimi 1185)

Zusammen mit Manfred Büttner:

Von Arsen bis Zielfahndung – Das aktuelle Handbuch
für Krimiautorinnen und Neugierige

Deutsche Originalausgabe

Alle Rechte vorbehalten

© Argument Verlag 2010

Glashüttenstraße 28, 20357 Hamburg

Telefon 040/4018000 – Fax 040/40180020

www.argument.de

Umschlag: Martin Grundmann, unter Verwendung einer

Skulptur von Wolfgang Thiel

Lektorat & Satz: Iris Konopik

1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2013

ISBN 9783867549509

Erste Auflage 2010

Warnung

Dies ist ein Buch über den lustigen Literaturbetrieb, zu dem Verleger, Vertreter, das Feuilleton, Buchhändlerinnen und Buchhändler, Väter und – ach ja – auch Schriftsteller/innen gehören. Nichts in dem Buch ist in Wirklichkeit so gewesen, wie ich es schildere. Ich habe Typen, Typisches und Historisches, selbst die heilige Literatur benutzt und verfälscht, wie ich es brauchte, um meine Geschichte zu erzählen. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen – insbesondere Autor/innen, Verleger/innen und Buchhändler/innen – sind nicht beabsichtigt. Trotzdem werden Sie versucht sein, den einen oder die andere wiederzuerkennen, einfach, weil sie Unikate waren oder sind. Doch nicht über die Unikate im Literaturbetrieb habe ich geschrieben, sondern über den ganz normalen Wahnsinn.

Christine Lehmann

Ein Kenner der Buchmacherey wird – als Verleger – nicht erst darauf warten, daß ihm von schreibseligen allzeit fertigen Schriftstellern ihre eigene Ware zum Verkauf angeboten wird; er sinnt sich – als Direktor einer Fabrik – die Materie sowohl als die Façon aus, welche mutmaßlich – es sei durch die Neuigkeit oder auch Skurrilität des Witzes, damit das lesende Publikum etwas zum Angaffen und zum Belachen bekomme – welche, sage ich, die größte Nachfrage oder allenfalls auch nur die schnellste Abnahme haben wird.

Immanuel Kant, Über die Buchmacherey
zwei Briefe an Herrn Friedrich Nicolai
, 1798