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Über den Autor

PROFESSOR DR. INGO FROBÖSE ist Universitätsprofessor für Prävention und Rehabilitation an der Deutschen Sporthochschule Köln, der weltweit größten Sporthochschule. Dort leitet er als Sportwissenschaftler mit dem Arbeitsschwerpunkt Gesundheitswissenschaften das Zentrum für Gesundheit. Sein Lehr- und Forschungsgebiet ist die Gesundheitsförderung, die Prävention und die Sporttherapie. Er ist wissenschaftlicher Berater zahlreicher gesetzlicher Krankenkassen und hält regelmäßig Vorträge zum Thema Fitness, Rücken, Gesundheit. Als einer der führenden Gesundheitsexperten in Deutschland berät er fast alle großen deutschen Magazine und ist auch im Fernsehen präsent. 2012 begleitete er im WDR ein Jahr lang Frauen, die gesünder, fitter und schlanker werden wollten. Bei GU hat er bereits einige erfolgreiche Titel geschrieben, u. a. »Das Anti-Jojo-Prinzip« und »Rücken-Akut-Training«.

DIE RICHTIGE ERNÄHRUNG FÜR DEN STOFFWECHSEL

Sie wollen abnehmen und Sie sollen keine Diät machen. Wie das zusammenpasst und wie Sie mit den richtigen Nahrungsmitteln und Getränken auch noch Ihren Turbo-Stoffwechsel unterstützen, erfahren Sie hier.

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WEGE AUS DEM ERNÄHRUNGSDSCHUNGEL

Wenn Sie schon die eine oder andere Diät ausprobiert haben, kennen Sie dieses Phänomen aus eigener Erfahrung: Liest man die unterschiedlichen Ratgeber, aber auch die wissenschaftliche Literatur, dann kann einem schummrig werden.

Denn was und vor allem wie viel und wovon gegessen werden soll, muss oder darf, verliert sich in einem Dschungel von Empfehlungen, die mehr verwirren als helfen. Für alles gibt es zwar eine wissenschaftliche Studie, eine evolutionäre oder eine genetische Begründung. Jedoch hilft diese meist nicht weiter. Es gibt Konzepte, die eine hohe Zufuhr von Kohlenhydraten empfehlen, aber auch Gegner dieser Methode. Ältere Schlankheitskuren schwören oft darauf, die Fettmengen zu reduzieren, neuere Konzepte sprechen sich für einen hohen Anteil von Eiweiß in der Ernährung aus. Wie können solche Unterschiede und Widersprüche, alle angeblich ganz wissenschaftlich, zustande kommen?

Ganz einfach: Meist ist die Auswahl der Versuchspersonen in den Studien so unterschiedlich, dass man sie kaum miteinander vergleichen kann. In der Regel werden zudem gänzlich andersartige Messparameter herangezogen, die einen Vergleich ebenfalls unmöglich machen. Und zu guter Letzt sind Inhalte, Dauer und Umfang der »Interventionen« oft völlig unklar.

Warum ich Ihnen trotzdem noch ein weiteres Ernährungskonzept vorstelle? Ganz einfach: In meinem Konzept geht es gar nicht darum, kurzfristig durch einen hohen Gewichtsverlust zu imponieren. Der kommt mit der Zeit von ganz alleine! Es geht mir darum, dass wir Ihren Organismus, Ihren Stoffwechsel, Ihren Metabolismus wieder auf Vordermann bringen. Ihn so zu verändern, dass er wieder der »alte« wird und sich zu dem Turbo-Stoffwechsel entwickelt, der Energie verbraucht, statt sie in Fettdepots zu speichern. Sie finden auf den nächsten Seiten also keine Diät, bei der bestimmte Nährstoffe eingespart werden, sondern ausschließlich eine Handlungsempfehlung zum Wiederaufbau Ihres Stoffwechsels.

WICHTIG

Nehmen Sie sich wirklich Zeit zum Essen. Essen Sie nicht im Stehen, das registriert Ihr Organismus gar nicht als richtige Nahrungsaufnahme und signalisiert weiterhin Hunger. Essen Sie auch nicht hastig. Denn nur gut gekaute und vorbereitete Vitalstoffe kann der Stoffwechsel für sich nutzen. Heruntergeschlungene Vitalstoffe würden ihn viel zu sehr bei der Bearbeitung belasten und Energie kosten. Langsam essen, Pausen einlegen, lange kauen und immer nur kleine Portionen auf einmal – das sind die Voraussetzungen dafür, dass dieser mittägliche Boxenstopp den Turbo-Stoffwechsel unterstützt.

DIE GRUNDLAGEN DER STOFFWECHSEL-ERNÄHRUNG

Seit Jahrtausenden hat sich daran nichts -geändert: Die Hauptnährstoffe für uns Menschen sind und bleiben Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße. Alle drei braucht unser Organismus – und zwar täglich sowie in der richtigen Menge und Qualität!

Der Anteil der einzelnen Hauptnährstoffe am gesamten Kalorienbedarf lässt sich genau beziffern und sollte pro Tag betragen:

In unserer westlichen hochtechnisierten Gesellschaft steht uns fast zu jeder Tages- und Nachtzeit genügend Nahrung zur Verfügung und wir geben dem Organismus alles, was er benötigt. Dabei decken wir nicht nur unseren Kalorien- und Nährstoffbedarf, sondern wir gönnen uns weit mehr, als wir verbrauchen. Denn es schmeckt uns und es steht uns zur Verfügung. Die Folgen sind auf unseren Straßen allseits gegenwärtig: Es gibt immer mehr übergewichtige Menschen. Die Evolution hat uns so angelegt, dass wir beherzt zugreifen, wenn es etwas Gutes zu essen gibt. Schließlich wusste man in früheren Zeiten nicht, wann sich wieder eine entsprechende Gelegenheit bieten würde. Ein Fettpolster konnte nicht schaden, denn es wurde beim nächsten langen Marsch, bei der harten täglichen Arbeit oder spätestens im folgenden Winter aufgezehrt. Dieses Essverhalten haben wir bis heute beibehalten, obwohl sich unser Lebensstil in den letzten hundert Jahren sehr verändert hat: Die Entwicklung von der Industrie- zur Dienstleistungs- und Informationsgesellschaft hat einerseits dazu geführt, dass sich die meisten Menschen im Alltag kaum noch körperlich anstrengen und bewegen müssen, also auch viel weniger Energie aus der Ernährung und damit Kalorien verbrauchen. Andererseits ist Nahrung nicht nur ständig und in Massen verfügbar, sondern sie wurde stark industriell verändert, sodass sie zwar viele Kalorien, aber oft wenig Vitalstoffe enthält. Machen Sie es sich einmal bewusst: Ein Riegel Schokolade beispielsweise hat so viele Kalorien wie ein großer Teller Salat. Ihn zu vernaschen, dauert aber vielleicht gerade einmal eine Minute. In dieser kurzen Zeit merken wir kaum, dass wir etwas essen, und auch der Magen ist nicht gefüllt. Kein Wunder, dass wir öfter zugreifen ... und dicker werden. Es ist daher an der Zeit, Verhalten und Bedarf wieder in Einklang zu bringen.

Damit Sie die Hauptnährstoffe Kohlenhydrate, Fett und Eiweiß in vernünftigen Mengen zu sich nehmen, empfehle ich Folgendes:

Essen Sie oft und viel:

Genießen Sie gelegentlich:

Greifen Sie selten bis gar nicht zu:

TIPP

Der glykämische Index oder noch besser die glykämische Last geben Auskunft darüber, welche Lebensmittel zu einer schnellen oder langsamen und damit unproblematischen Insulinreaktion führen. Auf einer spannenden Homepage der Universität Sydney (www.glycemicindex.com) können Sie den Wert für nahezu alle bekannten Lebensmittel finden.

Kohlenhydrate – ohne sie geht nichts

Kohlenhydrate bilden in Form von Stärke und Zucker eine schnell verfügbare Energiequelle für den Körper. Gerade in den letzten Jahren wird jedoch regelrecht vor ihnen gewarnt. Sie werden für die grassierende Epidemie des Übergewichts allein verantwortlich gemacht. Anlass für diese Diskussion und deren Auswüchse ist die absolut berechtigte Betrachtung der meist überschießenden Reaktion des Blutzuckerspiegels auf die zugeführten Kohlenhydrate.