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Die Kultur, nicht politische oder ökonomische Strukturen, unterscheidet die Stadt vom Land. Nach Georg Simmel ist es das »Geistesleben«, das die Metropole zu einem besonderen Ort macht. An diesen Gedanken knüpft Walter Siebel an. Heute, so seine zentrale These, charakterisieren zwei Merkmale die urbane Lebensweise: die Entlastung von notwendigen Arbeiten und die ständige Begegnung mit Fremden. In seiner historisch und theoretisch umfassenden Monographie entwirft Siebel ein detailliertes Bild dieser Kultur der Stadt, zeichnet ihre ambivalenten Entwicklungen nach und begründet daraus die Renaissance der Stadt und ihre kulturelle Produktivität.

 Walter Siebel, geboren 1938, ist Professor em. für Soziologie an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Im Suhrkamp Verlag erschienen zuletzt Die europäische Stadt (als Herausgeber, es 2323) und (gemeinsam mit Hartmut Häußermann und Dieter Läpple) Stadtpolitik (es 2512).

 

 

Walter Siebel

Die Kultur der Stadt

Suhrkamp

 

 

eBook Suhrkamp Verlag Berlin 2015

Der vorliegende Text folgt der 1. Auflage der edition suhrkamp 2698.

© Suhrkamp Verlag Berlin 2015

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Satz: Satz-Offizin Hümmer GmbH,Waldbüttelbrunn

Umschlag gestaltet nach einem Konzept

von Willy Fleckhaus: Rolf Staudt

 

eISBN 978-3-518-74301-0

www.suhrkamp.de

Für Hartmut Häußermann (1943-2012)

Inhalt

Einleitung

1. Teil: Das Ende der bürgerlichen Stadt?

1.1 Die Aushöhlung der kommunalen Selbstverwaltung oder das Ende der europäischen Stadt als politisches Subjekt

1.2 Das Verschwinden des Stadtbürgers

1.3 Die Erosion der Polarität von Öffentlichkeit und Privatheit

1.3.1 Ende des öffentlichen Raums?

1.3.2 Virtueller öffentlicher Raum?

1.4 Die Illusion der Privatheit

2. Teil: Die Stadt als Maschine zur Entlastung von Arbeit und Verpflichtungen

2.1 Verstädterung

2.2 Urbanisierung

2.2.1 Urbanisierung und Wandel der Lebens-weise

2.2.2 Der sanfte Zwang der gebauten Umwelt

2.3 Reurbanisierung

2.3.1 Suburbanisierung, Desurbanisierung, Reurbanisierung

2.3.2 Die neue Nachfrage nach Stadt

2.4 Versuch einer Bilanz

2.4.1 Das Janusgesicht der Stadtmaschine

3. Teil: Reurbanisierung und die Rolle der Kulturwirtschaft

3.1 Die neue Ökonomie der Stadt

3.1.1 Wissensökonomie

3.1.2 Kultur- und Kreativwirtschaft

3.2 Schöne neue Welt?

3.3 Die Stadt als Wechselstube

3.3.1 Gentrifizierung – die Stadt als Kampfplatz

3.3.2 Aufwertung durch Kultur

3.3.3 Die Heritage-Industrie

3.4 Die Kulturalisierung der Stadtpolitik

3.4.1 Stadtkronenpolitik

3.4.2 Die Politik der großen Ereignisse

3.5 Die Indienstnahme der Kultur

3.6 Kritik der Stadtkultur

4. Teil: Die Stadt als Ort, an dem Fremde leben

4.1 Drei Gründe für die Stadt als Ort der Fremden

4.2 Eine kurze Geschichte des Fremden

4.3 Stadtkultur als Kultur der Differenz

4.3.1 Andersartigkeit: die kulturelle Differenzierung der Stadt

4.3.2 Ungleichheit: die soziale Differenzierung der Stadt

4.3.3 Ungleichzeitigkeit: die zeitliche Differenzierung der Stadt

4.3.4 Vielfalt der Funktionen: die städtebauliche Differenzierung der Stadt

4.4 Die Produktivität der Stadt

4.4.1 Die ökonomische Produktivität der Stadt

4.4.1.1 Die kreative Klasse

4.4.1.2 Agglomerationsvorteile

4.4.1.3 Face-to-face-Kontakte

4.4.1.4 Innovative Milieus

4.4.2 Fremde, Juden, Großstädter: die kulturelle Produktivität der Stadt

4.5 Die Pervertierung der Diversität: die Stadt als Ort der Ausgrenzung

4.6 Integration ohne Vernichtung von Differenz

4.7 Die Stadt als Schule des Möglichkeitssinns

4.8 Die Räume des Übergangs

5. Teil: Urbanität

5.1 Die Zumutungen der Urbanität

5.2 Halbierte Urbanität: Babylon und Jerusalem als mythische Gegenentwürfe zur urbanen Stadt

5.3 Planbare Urbanität?

Dank

Quellenverzeichnis

Verwendete Literatur