Krk

Der praktische Reiseführer

für Ihren Inseltrip

 

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Impressum

Copyright © 2015 by arp

Herausgeber by arp

Ledererstraße 12, 83224,Grassau, Deutschland

Ausgabe Juli 2019

Alle Rechte vorbehalten

Das Werk ist urheberrechtlich geschützt und darf auch auszugsweise nur mit Genehmigung des Herausgebers wiedergegeben werden.

Covergestaltung by arp

Coverfoto: Küste bei Njivice

Fotos und Text Angeline Bauer

Sie erreichen uns per E-Mail unter info@by-arp.de

 

Haben Sie Lust, sich auf einen Fotostreifzug über die Insel Krk zu begeben? Dann klicken Sie hier

 

Vorwort

Dieser Reiseführer ist ein praktischer Begleiter für Ihren Inseltrip. Wir beschreiben Land und Leute, informieren Sie über Geschichtliches und die vorhandenen Sehenswürdigkeiten. Erwarten Sie jedoch nichts Spektakuläres. Es handelt sich um Zeugnisse der Vergangenheit, Landschaften, Pflanzen oder Tiere, die den Charme der Insel ausmachen. Dazu kommen wichtige Adressen, Links und Telefonnummern, die Ihnen in der Vorbereitungsphase für Ihre Reise mühevolles Recherchieren ersparen.

Zur besseren Übersicht haben wir den Reiseführer in zwei Bereiche aufgeteilt. Westküste mit Baška im Süden und Mittelkrk mit Ostküste. Wir beginnen mit Omišalj, dem ersten interessanten Ort nach der Brücke und führen Sie von da aus südwärts. Im zweiten Teil beginnen wir auf der Höhe von Malinska und führen Sie Richtung Osten, zuerst südwärts nach Vrbnik, dann nordwärts bis zur Höhle Biserujka. Wir haben uns ganz bewusst dafür entschieden, die Ortschaften in Reihenfolge zu beschreiben und nicht, wie in anderen Verlagen üblich, nach dem ABC. Wer auf einer Insel eine Rundfahrt macht, springt ja nicht von hier nach da, sondern fährt eben weiter zum nächsten Ort.

Sogenannte ‘Geheimtipps‘ finden Sie bei uns nicht. Diese Insel ist ein ‘kleiner Ort‘. Hier ist alles bekannt, unentdeckte oder unerforschte Ecken gibt es nicht. Zudem wäre ein Geheimtipp, der in einem Reiseführer steht, keiner mehr. Auch empfehlen wir weder Hotels noch Restaurants (letztere nur in Ausnahmefällen), denn wir wären genötigt, all diese Betriebe ständig neu zu beurteilen.

Dass Sie in unserem Reiseführer nur verhältnismäßig wenige Fotos und kein Kartenmaterial vorfinden, hat folgenden Grund: Die Lizenz für Kartenmaterial sowie der Druck von Farbfotos sind sehr teuer. Würden wir Karten und mehr Fotomaterial einbinden, würde sich das ganz enorm auf den Kaufpreis auswirken. Die Reiseführer müssten also sehr teuer werden, und das würden Sie nicht bezahlen wollen. Große Verlage können viel Fotomaterial einfügen, weil sie hohe Auflagen erzielen. Mit einer Insel wie Krk lassen sich aber keine hohen Auflagen erzielen, also beschäftigen sich große Verlage gar nicht erst mit diesem Reiseziel. Auch uns bleiben vom Verkaufspreis nur Centbeträge, sodass sich genaugenommen die ganze Arbeit nicht lohnt. Umso mehr haben wir diesen Reiseführer mit Herzblut geschrieben und uns bemüht, unseren Lesern die Insel näherzubringen und die nötigen Informationen für einen schönen und interessanten Urlaub an die Hand zu geben.

Auch bei E-Books sind Fotos ein Problem, da sich ein Buch mit ausgedehntem Fotomaterial auf ein Smartphone nur sehr langsam hochladen lässt. Damit Sie sich trotzdem Fotos ansehen können, haben wir jedoch ein ‘Fotoalbum‘ ins Internet gestellt. Den Link finden Sie weiter oben. Und Kartenmaterial erhalten Sie in jeder Touristeninfo, oft sogar kostenlos!

Da sich Gegebenheiten von einem Tag auf den anderen ändern können, freuen wir uns, falls Sie etwas anders vorfinden, als von uns beschrieben, über Ihre Rückmeldung.

 

Tipp: Lesen Sie die informativen Artikel am Ende dieses Reiseführers bereits vor Abreise, damit Sie sich auf die örtlichen Gegebenheiten einstellen können und vor unangenehmen Überraschungen sicher sind. Da sich Preise und Öffnungszeiten von touristischen Einrichtungen jederzeit ändern können, geben wir Links oder Telefonnummern an, damit Sie sich selbst erkundigen können.

 

Wissenswertes über Krk

Geschichte

Die Westküste und Baška im Süden

Omišalj

Fulfinum

Altchristliche Basilika von Mirine

Njivice

Malinska

Porat

Glavotok

Fährhafen Valbiska und Pinezići

Stadt Krk

Stadtrundgang

Vela Placa

Der Dom (Marienkathedrale) und die Kirche des Hl. Kvirin

Das Frankopan Kastell

Franziskanerkloster und –kirche

Kirche der Heiligen Mutter der Gesundheit

Kornić und die Kirche des Heiligen Dunat

Punat

Insel Košljun

Stara Baška

Jurandvor und Batomalj

Jurandvor

Batomalj

Baška

Kirche Clava Sv. Ivana (Johannes der Täufer)

Die barocke Pfarrkirche ‚Sveti Trojice‘

Und sonst in Baška …

Wandern rund um Baška

Mittelkrk und die Ostküste

Gabonjin und Kras

Dobrinj

Šilo

Die Bucht von Soline mit den Orten Klimno, Soline und Čižići

Höhle Biserujka

Vrbnik

Feste in Vrbnik

Inselinfos

Krk mit Rollstuhl

Auf Krk mit Hund

Was Sie wissen sollten

Touristeninfos

Zeitumstellung und Klima

Einkaufen

Feiertage

Wasser und Strom

Post, Telefon und Internet

Öffentliche Verkehrsmittel

Der Inselbus

Fähren zu den Nachbarinseln

Geld/Umtausch

Zoll/ Mehrwertsteuer

Was tun wenn ... Tipps, Telefonnummern und Adressen für Notfälle

Gesundheit

Notfallnummern und Botschaften

Falls Ihre Geldkarte verloren ging

Pannen- und Notfallhilfe der Automobilclubs

Autofahren auf Krk

Essen und Trinken

Boot fahren und Tauchen

Wandern auf Krk

Angeln auf Krk

Veranstaltungen

Die wichtigsten Vokabeln

Weitere Reiseführer und Bücher von by arp

Inhaltsverzeichnis:

 


Wissenswertes über Krk

Der Name der Insel ist viel einfacher auszusprechen, als es scheint, denn vor dem R, das gerollt wird, fügt man ein kurzes I ein. Versuchen Sie es einmal so: Stellen Sie sich vor, Sie spielen mit einem Baby und machen „brrrrr“, dabei lassen Sie die Zunge vorne am Gaumen vibrieren. Nun versuchen Sie es mit Ki-rrr-K. Vor allem Franken dürften damit kein großes Problem haben.

Die Insel Kirk liegt südöstlich von Rijeka in der Kvarner-Bucht und ist zusammen mit der gleichgroßen Nachbarinsel Cres die größte Insel Kroatiens und die zweitgrößte in der Adria. Sie hat 405,78 Quadratkilometer und eine Länge von 38 Kilometern, die Küstenlänge beträgt 189,3 Kilometer, der höchste Gipfel (Obzova) ist 569 Meter hoch.

Befindet man sich an der nördlichen Westküste, sieht man auf Rijeka, Opatija und die Nordostküste von Istrien. Ab Malinska blickt man auf Cres bzw. die kleine vorgelagerte Insel Otok Plavnik. Von der Ostküste aus sieht man das Kvarner Festland.

Die Insel ist geprägt von Höhlen und Grotten, engen Tälern und Dolinen. Ihre Küsten sind felsig - die Westküste läuft flach aus, die Ostküste ist tiefer. Neben den künstlich geschaffenen Betonstränden gibt es viele Buchten mit Kiesstränden, doch man findet auch vereinzelte Sandstrände. Die größten Buchten sind ‚Soline‘, in der es Heilschlamm (Fango) gibt, und ‚Puntarska draga‘. Umlagert wird Krk von etwa zwanzig kleinen Inseln, Felsenriffen und aus dem Meer ragenden Klippen.

Es gibt zwei Seen auf Krk (Jezero und Ponikva), sowie drei Flüsse (Veli oder Dobrinjski potok, Vretenica und Vela Rika).

Mit knapp achtzehntausend Einwohnern, die in achtundsechzig Ortschaften leben, ist Krk die meistbesiedelte Insel Kroatiens.

Die Einwohner sind traditionell katholisch. Einnahmequellen der Bevölkerung sind die Fischerei, die Schifffahrt, der Schiffsbau, die Landwirtschaft (Oliven, Wein, Feigen und Viehzucht) und seit dem 19. Jahrhundert auch der Tourismus.

Die erste Ansichtskarte erschien in Stadt Krk bereits im Jahr 1866. Vor allem Deutsche und Österreicher, aber auch Touristen aus Italien oder dem ehemaligen Ostblock verbringen ihren Urlaub gerne auf dieser Insel.

Im mittleren und westlichen Teil der Insel findet man hauptsächlich Wälder, Obst- und Gemüseanbau, Weingärten und Olivenhaine. Im nördlichen und südlichen Teil dominiert die Viehzucht. Auf den kargen Weideflächen werden meist Schafe und nur selten Rinder gehalten.

In der Gemeinde Vrbnik wird traditionell die Weißweinsorte Žlahtina angebaut, in anderen Teilen der Insel werden vermehrt Olivenbäume kultiviert. Davon abgesehen bietet Krk relativ wenige Möglichkeiten zur Landwirtschaft, weshalb die Einwohner das Karstland schon seit Jahrhunderten zur Zucht von Schafen nutzen, um Wolle, Fleisch und Käse zu erwirtschaften.

In unserem Kulturkreis ist die Zahl 7 eine Glückszahl, denn sie ist die Summe von drei (steht für Geist und Seele) und vier (steht für Körper). Sieben ist also eine Ganzheitszahl, und das spiegelt sich auch auf Krk wieder. Es gibt sieben historische Kastelle und sieben Verwaltungseinheiten - Stadt Krk, Omišalj, Malinska, Punat, Baška, Vrbnik und Dobrinj. Es werden auf der Insel sieben Bräuche gepflegt, sieben Tänze getanzt und sieben Nationaltrachten getragen, und es werden sieben Variationen des tschakawischen Dialekts der kroatischen Sprache gesprochen.

Wenn man über die Insel fährt und die Grundstücke neben den Straßen betrachtet, gewinnt das Wort ‚Steinreich‘ plötzlich seine urtümliche Bedeutung: Hätten ihre Besitzer so viel Geld wie Steine, könnten sie ein Leben in Saus und Braus führen.

Trotzdem bietet die Insel eine reichhaltige Fauna und Flora. Etwa 1300 verschiedene Pflanzenarten existieren auf Krk, darunter charakteristische Baumarten wie Stein- und Flaumeiche, die Europäische Hopfenbuche oder die Orientalische Hainbuche.

Auch Vogelliebhaber finden auf Krk ein wahres Paradies vor. Mehr als 220 Vogelarten wurden bislang nachgewiesen – vor allem aber sieht man immer wieder den Eichelhäher mit seinem schönen, blau-braun-schwarzen Gefieder. Er zählt zu den Rabenvögeln, was er durch lautes Krächzen kundtut, und lebt gerne in Eichenwäldern, von denen es auf Krk genügend gibt.

Darüber hinaus dient die Insel zahlreichen mittel- und nordeuropäischen Vögeln als Rastplatz, und einige Arten überwintern sogar auf der Insel. An der Steilküste zwischen Glavina und Mala Luka (südlich von Vrbnik) nisten Gänsegeier (Gyps fulvus Habl.), der dortige Küstenstreifen wurden deshalb bereits 1969 zum ornithologischen Schutzgebiet erklärt.

Die Anzahl von Schmetterlingen ist ebenso beeindruckend. Ein Lepidopterologe (Schmetterlingskundler) konnte innerhalb von nur vier Jahren 852 Schmetterlingsarten registrieren.

Auch Amphibien und Reptilien gibt es auf Krk mehr als auf Cres oder Sizilien, nämlich 34 verschiedene Arten, darunter zwölf Schlangenarten. Einzige Giftschlange ist die Europäische Hornotter, zu erkennen an ihrem schönen Zackenmuster und dem Horn auf der Nase. Weitaus häufiger sind die nicht giftigen Balkan-Zornnatter, die Gelbgrüne Zornnatter sowie die Äskulapnatter.

Dagegen ist die Anzahl der Säugetierarten, die auf der Insel vorkommen, relativ gering, und die meisten von ihnen wurden von Menschen eingeführt. Es kommt aber auch hin und wieder vor, dass Braunbären vom Festland über den Velebit-Kanal schwimmend auf die Insel gelangen.

Für Menschen gibt es dreierlei Möglichkeiten, Krk zu erreichen. Per Fähre von den Nachbarinseln Cres oder Rab aus, mit dem Flugzeug, denn der internationalen Flughafen von Rijeka (Zračna luka Rijeka) liegt auf der Insel, oder über eine imposante Stahlbetonbrücke vom Festland aus. Sie besteht aus zwei Bögen, wovon der erste über den Tihi-Kanal auf die kleine unbewohnte Insel Sv. Marco reicht, der zweite, etwas kürzere, von dort über den Burni-Kanal bis auf Krk. Insgesamt hat sie eine Länge von 1,3 Kilometern und eine Höhe von 67 Metern. Als die Brücke1980 erbaut wurde, hieß sie noch ‚Tito-Most‘ und war die weltweit größte ihrer Bauart. Erst siebzehn Jahre später wurde sie von der Wanxian Bridge in Chicago übertroffen.

Die Brücke ist mautpflichtig. Man bezahlt jedoch nur, wenn man auf die Insel fährt, der Preis für die Rückfahrt ist bereits inbegriffen.

Die Bora (kroatisch Bura) ist ein trockener, kalter und böiger Fallwind, der zwischen Triest, der kroatischen und der montenegrinischen Adriaküste vorkommt. Auch über Krk fegt er beizeiten hinweg. Winde vom Bora-Typ gehören zu den stärksten der Welt, Spitzengeschwindigkeiten einzelner Böen erreichen Werte von bis zu 250 km/h. Es versteht sich von selbst, dass dann die Brücke zwischen Krk und dem Festland gesperrt wird. In diesem Fall steht die Ampel an der Brücke auf Rot. Auf Grün zu warten wäre sinnlos. Man kehrt um (Wendekreis ist vorhanden) und wartet auf der Insel, bis alles vorbei ist. Das kann in wärmeren Jahreszeiten bis zu drei Tage, im Winter auch einmal zwei Wochen dauern. Manchmal wird die Brücke auch nur für LKW und Campingfahrzeuge gesperrt.

 

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Foto: Eine Kiesbucht an der Westküste

Geschichte

Seit mehr als 10 000 Jahren leben Menschen auf Krk. Davon legen Höhlen aus dem Neolithikum bei Vrbnik und in der Bascanska Draga Zeugnis ab. Auch archäologische Überreste aus der Bronze- und Eisenzeit wurden gefunden. Um 1000 vor Chr. besiedelten Japoden und Liburnier, zwei illyrische Stämme, die Insel und nannten sie Kurik, was so viel bedeutet wie ‚die Steinerne‘. Einige Wälle, Grabhügel und Überreste von Trockenmauerwerk aus dieser Epoche sind noch vorhanden.

Die Römer folgten. Sie gaben der Insel den Namen Curicta, nannten sie wegen ihres natürlichen Reichtums aber auch ‚insula aurea‘ - goldene Insel. Diesen Beinamen trägt Krk bis heute.