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Es war eine Mutter

die hatte vier Kinder

den Frühling den Sommer

den Herbst und den Winter.

Aalmutter fang an dann rede ich.

Ich spreche nicht nützlich.

Ich sage zum Spindelgesicht

dein Auge sticht dreht sich nicht.

Ich habe kein Gespür für mich selbst

aber ein Gespür für Licht.

Ich bin ich auf der Welt.

Das zu sagen bedeutet nichts.

Lies mich Text webt der Knecht.

Spinne seilt sich ab.

Die Worte die ich denke hören mich vibrieren.

Ich sage Aalmutter fang an zu zittern.

Ich zitier dich dann.

FRÜHLING

Selten so einen Frühling erlebt.

Im April immer noch null Grad.

Der Ostwind fegt vom Ural bis in die Mittelgebirge.

Krähen brechen ihren Nestbau ab.

Zugvögel treibt es zurück.

Alles ist durchsichtig weil Laub fehlt.

Das ist wie Leben unter dem Röntgengerät.

Der Morgen dickt mein Blut zu einer Suppe aber kalt

tropft es durch den Leib

und kippt von einem Organ ins andere.

Ist doch schön in sich zu ruhn

lächeln die Harpyien verbissen.

Das Ohr an der Wand hör ich sie wimmern.

Luft die durchs Fenster zieht.

Ich sitze am Fenster bis das Telefon schrillt

betrachte die Bäume ob Wind sie bewegt

während der Krankenwagen seine Kreise zieht.

Jede Umkreisung formt einen Baumring.

Ich rede kaum.

Mein Atem ist laut.

Ich halte meine Hand an den Bauch.

Das Wasser schwappt gegen den Rand.

Die Waage zittert leicht.

Ich bin eine Höhle davor eine leere Hülle danach.

Taub leckt die Zunge die Mundöffnung ab.

Nur meine Hände arbeiten der Körper ruht.

Du bist noch ein Fremdwort.

Atmest schwerelos in deinen Miniaturweltraum.

Verzeih diese Zwangsabgeschiedenheit.

Das übrig bleibende Nichtstun.

Ich denke was soll ich sonst tun.

Bin längst aus der Zeit geschwommen

die mich wie ein Blutstrom umfließt.

Eine Frau vom Stamm der Frauen

sitzt auf ihrem Kind wie gepfählt.

Von nun an bin ich an die Erde genäht.

Ich kann mir die Zukunft noch nicht genau vorstellen.

Wird die Kommode jetzt schon verrückt

oder hängt nur das Bild zu weit links an der Wand?

Dagegen die Dinge die zuverlässig sind.

Morgens die Zeitung und Post am Nachmittag.

Husten wenn etwas die Luftröhre berührt.

Beim Aufstehen schießt das Blut in die Beine zurück.

Jeder Glockenschlag hackt Scheite vom Wimmelbild.

Die Wörter greifen vor reichen nicht zurück.

Alle Vergleiche münden ins Nichts.

Phantomschmerzen von dem was man vermisst.

Warten ist ein Ort für sich.

Heute ist ein unruhiger Tag.

Überall laufen die Maschinen.

Heute ist ein reger Tag.

Die Maschinen laufen nicht sie mähen Gras

und die Knospen an den Bäumen kleben.

Seit Tagen besteigen Männer den Schornstein im Hof.

Sie haben gute Laune.