9783636015624.jpg


9940.jpg


Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
 
ISBN Print 978-3-86881-535-1 
ISBN E-Book (PDF) 978-3-86414-646-6 
ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-86414-647-3
 
Unsere Web-Adresse
www.redline-verlag.de
 
4., überarbeitete Auflage 2014
© 2014 by Redline Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH,
Nymphenburger Straße 86
D-80636 München
Tel.: 089 651285-0
Fax: 089 652096
 
Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
 
Redaktion: Ulrike Kroneck, Melle-Buer
Umschlaggestaltung: Atelier Seidel Verlagsgrafik, Teising
Autorenfotos: Martina + Markus Jäger, Bielefeld
Illustrationen: Dietrich Hildebrand, Frankfurt/Main
Satz: M. Zech, Landsberg am Lech
E-Book: Grafikstudio Foerster, Belgern

Inhalt

Titel
Impressum
Inhalt

Vorwort von Dr. Prinz Asfa-Wossen Asserate

Ein positives Image
Die Symbiose von Aussehen, Körpersprache und Persönlichkeit
Wechselweise – von innen nach außen und umgekehrt
Stil als Gesamtkonzept

Erfolgsfaktor Business-Look
Kleidung als Kommunikationsmittel
Wirkungsvoll im Business-Outfit: Die 6 Grundregeln
Formell oder entspannt

Was Frau trägt – und wie sie wirkt
Die Qual der Wahl: Kostüm, Anzug oder Kombination
Die Hemdbluse: Ein Must-have im Job
Kleider mit Stil
Von T-Shirts und Pullovern
Komplett im Mantel
Schuhe – Qualität statt Quantität
Der Strumpf dazu
Die wichtigste Nebensache – stilvolle Accessoires
Was Stoffe kommunizieren
Tonangebend – die Kraft der Farbe
Basics für Sie
Kaschieren und Kompensieren
Frisur gibt Kontur
Präsenz zeigen durch Make-up
Körperpflege und mehr
Die Business-Frau unterwegs
Dem Anlass gemäß
Business casual – aufgelockert statt formell
Das Bewerbungsoutfit

Was Mann trägt – und wie er wirkt
Anzug und Kombination
Im Blickpunkt: Das Hemd
T-Shirt, Polo und Strick
Der Mantel
Perfekt auftreten im Business-Schuh
Sicher umgehen mit Accessoires
Stoffe und Kompetenzwirkung
Farben auf den Punkt gebracht
Basics für ihn
Füllig, klein oder sehr groß?
Sympathie durch Körperpflege
Der Business-Mann unterwegs
Dem Anlass gemäß
Business casual – wenn es im Job weniger formell zugeht
Das Bewerbungsoutfit

Gut zu wissen
Das große Missverständnis …
Individualität tut gut
Kleidung genießen

Innere Haltung und Ausstrahlung
Jeder ist einmalig
Wertschätzung – der Grundstein für Wirkungskraft
Interessiert sein
Keine runden Sachen
Optimismus gewinnt
Andere begeistern
Emotionen zeigen
Distanz wahren
Souverän beim Berufseinstieg

Körpersprache
Das Grundprinzip
Was der Körper signalisiert
Haltung bewahren
Von großen Gesten …
… und bewegter Mimik
Das wirkt stimmig
… auch am Telefon
Bestimmen Sie Ihre Gangart
Füllen Sie den Raum …
Distanzverhalten

Abschließend
Über die Autoren
Literatur

Vorwort von Dr. Prinz Asfa-Wossen Asserate

Schon der berühmte römische Rhetoriklehrer Quintilian schärfte seinen Schülern ein: »vestis virum reddit« – Kleidung macht den Mann. »Kleider machen Leute ist im Deutschen zu einer festen Redewendung geworden. Gottfried Keller erzählte in seiner gleichnamigen Novelle die Geschichte eines armen Schneiders, der wegen seines gepflegten Äußeren für einen Grafen gehalten wird und die Liebe einer Frau aus angesehenem Haus gewinnt.

Kleidung spielt heute vor allem im Berufsleben eine bedeutende Rolle. Die Wirkung eines Menschen auf andere hängt zu einem erheblichen Teil von seiner äußeren Erscheinung ab. Die Art sich zu kleiden beeinflusst die Körperhaltung und die Art sich zu bewegen. Manche Personalchefs gehen sogar davon aus, man könne hören, ob das Gegenüber am Telefon eine Krawatte trägt.

Die Kleiderordnung ist hier keine Frage individuellen Geschmacks. Alle sind bis über beide Ohren in den Stil ihrer Zeit hi­nein getunkt. Der Dresscode, wie er in vielen Branchen üblich ist, soll ein bestimmtes Image transportieren. Wer darüber nicht Bescheid weiß, kann sich viele Möglichkeiten verbauen. Karriere macht man heute nur selten im Schlabberlook.

Aber die richtige Krawatte reicht nicht, um aus einem Schneider einen Grafen zu machen. Ordentliche Kleidung ist wie höfliches Benehmen keine leere Form. Sie drückt Achtung und Respekt vor dem Gegenüber aus. Man zeigt dem Anderen dadurch seine Wertschätzung. Diese Haltung des Höflichen ehrt ein jeder: Sie erleichtert den Umgang miteinander und fördert auch das Geschäft.

Solange einem Menschen aber der entsprechende Charakter fehlt, wird alles, was er tut und anzieht, um sich besser darzustellen, artifiziell und aufgesetzt wirken. Der persönliche Stil ist eine Symbiose aus Form und Inhalt. Wobei die Form auch den Inhalt prägt. Daher ist es sehr hilfreich, zunächst gewisse Regeln zu beachten, die man lernen kann.

9349.png 

Dr. Prinz Asfa-Wossen Asserate,

Unternehmensberater und Autor des Bestsellers Manieren

Ein positives Image

»Image« liegt im Trend. Firmen beschäftigen Agenturen, um ihr Image aufzupolieren oder überhaupt erst eines zu kreieren. Waren und Dienstleistungen wird ein Image verpasst, um sie besser zu vermarkten. Aufwendige Imagekampagnen sorgen dafür, Personen der Öffentlichkeit ins rechte Licht zu rücken. Und so mancher »Star« wird erst durch ein bestimmtes Image erschaffen. Weshalb ist es heute so wichtig, ein wirkungsstarkes Image nach außen zu transportieren? Leben wir in einer Welt der Oberflächlichkeit, in der Inhalte nicht mehr erkannt werden? Oder sind diese Inhalte gar nicht mehr vorhanden und es zählt nichts als die kunstvolle Verpa­ckung?

In der Tat, nicht selten überdeckt ein perfekt inszeniertes Image die unzulänglichen Eigenschaften eines Produktes, Unternehmens oder einer Person. Auf der anderen Seite bietet eine seriöse Imagepflege, die den Wert des Imageträgers auf ehrliche Weise widerspiegelt, einen nicht zu unterschätzenden Gewinn. Schließlich leben wir in einer Welt des Überflusses, Bedürfnisse müssen nicht mehr gedeckt, sondern geweckt werden. Um erfolgreich bestehen zu können, sind daher Strategien unerlässlich, die besondere Eigenschaften, Leistungen und Kompetenzen auf wirkungsvolle Weise sichtbar machen.

Die Symbiose von Aussehen, Körpersprache und Persönlichkeit

Unser Buch handelt weder von Produktkonzepten, die Kaufentscheidungen beeinflussen, noch von unternehmerischen Kampagnen, die eine Marke positionieren. Es geht allein um Sie und Ihre ganz persönliche Marketingstrategie, also darum, wie Sie sich möglichst erfolgversprechend darstellen.

Hierzu sollten wir den Begriff »Image« genauer beleuchten. Image kommt aus dem Lateinischen: »imago« heißt Bild. Was bedeutet das in unserem Kontext? Stellen Sie sich dazu irgendeine Person vor, vielleicht jemanden, der prominent ist oder einen Menschen aus Ihrem direkten Umfeld. In Ihrem Kopf erscheint sofort ein Bild. Woraus setzt es sich zusammen? Das Erste ist der visuelle Eindruck. Wie sieht die Person aus, ist sie groß oder klein, kräftig oder schlank? Was trägt sie? Ist die Kleidung auffallend oder zurückgenommen, billig oder teuer? Hinzu kommt die Körpersprache, was sagen Mimik und Gestik aus? Vergessen wir die Stimme nicht. Auch sie trägt dazu bei, Ihr inneres Bild zu formen. Bestimmt verbinden Sie mit dieser Person aber auch ein ganz charakteristisches Verhalten. Gibt sie sich höflich oder abweisend, kumpelhaft oder reserviert? Vielleicht hat sie sogar bestimmte Macken, die Sie sympathisch oder aber unangenehm finden. Vor Ihrem geistigen Auge sehen Sie jene Person nicht nur, Sie empfinden sie. Image ist demnach mehr als ein pures Abbild. Es ist ein »Stimmungsbild«, das sich zusammensetzt aus Aussehen, Körpersprache und Persönlichkeit.

Glaubwürdig auftreten. Es geht um Ihren »Auftritt«. Streng genommen beginnt der schon am frühen Morgen, nämlich dann, wenn Sie den ersten Fuß aufsetzen, um aus dem Bett zu steigen. Interessant wird er, wenn Sie die »Bühne« betreten, indem Sie Ihr Zuhause verlassen und anderen Menschen begegnen. Eine neue und weitreichende Dimension bekommt Ihr Auftritt, wenn Sie die Schwelle zur Firma überschreiten. Denn gerade dort ist es besonders wichtig, glaubwürdig und souverän aufzutreten.

Beherzigen Sie eine wichtige Regel: Aufmachung und Persönlichkeit sollten immer in Einklang sein. Beispiel: Die eher distanzierte Geschäftsführerin, die an ihrer temperamentvollen Freundin auffällig bedruckte Schals liebt, wirkt ihrerseits mit derartigen Accessoires verkleidet. Genauso erscheint der nüchterne Jungmanager deplaziert im gestylten Designeranzug, der seinem modeinte­ressierten Kollegen vortrefflich steht. Aber Vorsicht! Das bedeutet nicht, dass zurückhaltende Menschen sich zurückhaltend kleiden sollen, um authentisch zu wirken. Gerade im Berufsleben würde sie das »unsichtbar« machen. Besser ist, sich solcher Stilmittel zu bedienen, die die individuelle Ausdruckskraft steigern und dennoch der Persönlichkeit Rechnung tragen. Das heißt, die oben erwähnte Managerin kann durchaus einen Schal nutzen, um ihre Präsenz zu steigern. Allerdings sollte sie Farben wählen, die zwar wirkungsvoll, doch niemals schrill sind. Nur so wirkt sie authentisch.

Wechselweise – von innen nach außen und umgekehrt

Durch Persönlichkeit und äußere Erscheinung formen Sie also Ihr Image. Interessant dabei: Diese beiden Faktoren beeinflussen sich gegenseitig. Dass Sie von innen nach außen wirken, ist unumstritten. Mit Sicherheit kennen Sie von Grund auf positiv denkende Menschen, die durch ihre aufhellende Art überall willkommen sind und andere vom Typ »Miesepeter«, die immer und überall das Haar in der Suppe suchen und demzufolge auf wenig Sympathie stoßen. Eigenschaften wie positive Grundeinstellung, Lebhaftigkeit und Begeisterungsfähigkeit lassen uns erstrahlen. Diese Persönlichkeitsmerkmale spielen in Bezug auf das Outfit eine große Rolle. Ein lebhafter und quirliger Mensch verwandelt so manches Spießerteil in ein Star-Modell.

Bemerkenswert ist jedoch, dass Sie umgekehrt die äußere Erscheinung nutzen können, um Ihre innere Einstellung zu optimieren. Beispiel: Der Tag beginnt schleppend. Sie stehen »mit dem verkehrten Fuß« auf. Mental ist alles grau. Sie können wählen: Behalten Sie Ihre Stimmung bei und lassen sich hängen, oder »straffen« Sie sich, indem Sie zum Beispiel Ihr Äußeres auf Vordermann bringen. Die Aufhellung beginnt bereits mit der Dusche. Eine vitalisierende Körperpflege tut das Übrige. Ziehen Sie jetzt noch ein gepflegtes, ansprechendes Outfit an, spüren Sie buchstäblich, wie sich Ihre Stimmung hebt. Plötzlich nehmen Sie sich viel positiver wahr. Das stärkt Ihr Selbstbewusstsein, Sie treten ganz anders auf. Was ist die Folge? Mehr Attraktivität und somit eine positive Ausstrahlung.

Stil als Gesamtkonzept

Ihr Image offenbart etwas ganz Besonderes, Ihren Stil. Bevor wir uns mit einem wichtigen Stilelement, nämlich der Kleidung, konkreter beschäftigen, sollten wir klären, was »Stil« ganz allgemein bedeutet.

Den Begriff genau zu definieren, ist gar nicht so einfach. Bestimmt kennen Sie Situationen, in denen Sie jemandem begegnen und denken: Dieser Mensch hat Stil. Allerdings können Sie nur schwer beschreiben, woran das genau liegt. Grundsätzlich ist Stil Ausdrucksform der Persönlichkeit. Dabei umfasst er so etwas wie ein »Gesamtlebenskonzept« und geht somit weit über die äußere Erscheinung hinaus. Wie richten wir uns ein? Was lesen wir? Welchen Stellenwert hat Kultur in unserem Leben? Individuelle Temperamentslage, Umgangsformen und Haltung anderen Menschen gegenüber, die Einstellung zur Natur und überhaupt zum Leben – das alles formt den persönlichen Stil. Dabei ist eines ausschlaggebend: Stil sollte, egal auf welchem Gebiet, immer in Zusammenhang mit Wertempfinden und Wertschätzung stehen – nur dann handelt es sich um »guten Stil«.

Erfolgsfaktor Business-Look

Im Folgenden beschäftigen wir uns ausführlich mit einem entscheidenden Imageträger, dem »Business-Look« und der Frage: Wie können Sie im Geschäftsumfeld durch perfekten Kleidungsstil Ihre Überzeugungskraft und Professionalität steigern?

Kleidung als Kommunikationsmittel

Das Thema unserer Zeit ist die Kommunikation. Dazu offerieren die unterschiedlichsten Anbieter Seminare und Workshops mit Inhalten wie Rhetorik, Präsentation oder Konfliktbewältigung. Ein wesentlicher Bestandteil dieser Trainings ist, wie wir in bestimmten Situationen verbal kommunizieren.

Doch wo fängt Kommunikation überhaupt an? Führen Sie sich dazu folgende Situation vor Augen: Im Rahmen eines Bewerbungsgesprächs erwarten Sie einen potenziellen Mitarbeiter. Dieser betritt Ihr Büro. Was nehmen Sie als Erstes wahr? Seine äußere Erscheinung, denn vorrangig erfassen Sie Ihr Gegenüber visuell … und das blitzschnell, nämlich innerhalb von wenigen Sekunden. Das ist ein Relikt aus grauer Vorzeit. Unsere Vorfahren mussten rasend schnell erkennen, ob es sich um Freund oder Feind handelte. Schließlich ging es um Leben oder Tod.

Gott sei Dank sind dermaßen gravierende Entscheidungen längst Vergangenheit, doch die Mechanismen sind geblieben. Der erste Eindruck wird zu knapp 60 Prozent von nonverbalen Signalen wie Aussehen, Kleidung und Körpersprache bestimmt. Stimme und Sprache machen immerhin über 30 Prozent aus. Im Vergleich dazu fallen nur etwa sieben Prozent auf das, was wir inhaltlich zum Ausdruck bringen. Wen wundert es also, dass der äußeren Erscheinung eine so große Bedeutung zukommt.

Nun gibt es Stimmen, die den ersten Eindruck für überbewertet halten, nach dem Motto: Richtig lernt man einen Menschen sowieso erst nach mehrmaligen Kontakten kennen und häufig muss man da­raufhin den ersten Eindruck revidieren. Zweifelsohne stimmt das. Doch hat man den ersten Eindruck verpfuscht, bietet sich häufig gar keine Gelegenheit mehr für weitere Kontakte. Gerade im Berufsleben, wenn Sie neue Geschäftspartner kennenlernen oder sich um eine lukrativere Position bewerben, kann der positive erste Eindruck entscheidend für Ihren weiteren Erfolgsweg sein. Warum es sich also schwer machen und dem Äußeren die notwendige Sorgfalt verwehren?

Denken in Klischees. Bedenken Sie auch immer, wie schnell der Mensch durch sein Äußeres in eine Schublade gesteckt wird. Denn zwischenmenschliche Abläufe funktionieren nach ganz bestimmten Mustern: Wir denken in Klischees, das heißt nach festgefahrenen Vorstellungen. Oftmals werden diese über Generationen weitergetragen. »Männer zeigen keine Emotionen« oder »Frauen sind zickig«, Sie alle kennen solche oder ähnliche Gemeinplätze. Ob diese längst überholt, richtig oder falsch sind, wird oft gar nicht mehr hinterfragt.

Auch im Job stecken Sie schneller in einer Schublade, als es Ihnen lieb ist. Wie schnell wecken leuchtend rote Lippen zu wallenden, lockigen Haaren die Assoziation von »Vamp« oder längere Haare und Dreitagebart das Bild eines »Playboys«. Im Grunde wäre das nicht weiter schlimm. Doch bringen Sie derartige Assoziationen auf Ihrem Karriereweg weiter? Sicherlich nicht. Seien Sie sich stets solcher Mechanismen bewusst. Denn hat Ihr Gegenüber Sie erst einmal in eine Schablone gedrängt, kann es ganz schön mühselig sein, da wieder rauszukommen.

Wirkungsvoll im Business-Outfit: Die 6 Grundregeln

Ein wirkungsvolles Business-Outfit unterstützt in hohem Maße Ihre fachliche Kompetenz und gehört somit zum Fundament für Ihren geschäftlichen Erfolg. Aber wodurch zeichnet es sich aus? Einen einheitlichen Dresscode gibt es nicht. Denn es ist ein Unterschied, ob Sie in einer Managementberatung oder einer Werbeagentur tätig sind. Dennoch existieren Richtlinien – sogenannte Grundregeln – für das Kompetenz ausstrahlende Business-Outfit. Diese orientieren sich an den folgenden Schlagworten:

Gepflegtheit. Ein supergepflegter Auftritt ist prägend für Ihr gesamtes Erscheinungsbild. Weshalb? Erstens gewinnen Sie nachhaltig an Attraktivität. Studien belegen, dass Attraktivität als Erfolgsfaktor für die Karriere eine entscheidende Rolle spielt, steht sie doch für Gesundheit, Lebenskraft und Leistungsfähigkeit. Zweitens bekunden Sie durch ein gepflegtes Äußeres »Wertschätzung«, und das nicht nur sich selbst, sondern auch anderen gegenüber. Die Folge: Auch Ihre Umwelt begegnet Ihnen mit wertschätzender Achtung.

Angemessenheit. Hier knüpfen wir an den oben erwähnten Unterschied in Sachen Dresscode an: Ihr Bekleidungsstil sollte zur Branche passen. Empfehlenswert ist, sich auf die Erwartungen von Geschäftspartnern und Kunden einzustellen. So sieht der Kunde, der zur Bank geht, seine Beraterin im »präzisen« Zweiteiler mit heller Hemdbluse. Siebzigerjahre-Jeans, T-Shirt und Lederjacke wären eindeutig fehl am Platz. In der Werbe- oder Modebranche sieht das ganz anders aus. Wer hier zu klassisch auftritt, wird als spießig und unkreativ abgetan. Häufig bestehen firmeninterne Gepflogenheiten in puncto Dresscode. Diese sollten Sie registrieren und vor allem respektieren, indem Sie Ihr Outfit jener Erwartungshaltung anpassen. Ein wichtiger Aspekt ist auch Ihre Stellung innerhalb des Unternehmens. Wo stehen Sie in der Firmenhierarchie, welcher Art sind Ihre Repräsentationspflichten? Ist Ihre Kleidung dieser Posi­tion angemessen? Im Allgemeinen gilt: Je exponierter Ihre Stellung, desto formeller Ihr Kleidungsstil.

Klarheit. Wir leben heute in einer Welt der Geschwindigkeit. Schnelle Entscheidungen und klare Aussagen sind gefordert. Dazu gehört Klarheit im Outfit. Ein perfekt geschnittener Hosenanzug in edlem Material mit einem gezielt platzierten Schmuckstück signalisiert eine klare Stellungnahme und damit Kompetenz und Glaubwürdigkeit. Dagegen vermittelt »unübersichtliche« Schnittführung und ein Zuviel an Accessoires sehr schnell den Eindruck von Unentschlossenheit und mangelnder Entscheidungsfreude.

Wertigkeit. »Wertvolle Kleidung unterstreicht wertvolle Worte, und wertvolle Worte stehen für fachliche Kompetenz«. Das bedeutet nichts anderes als: Gute Kleidung spiegelt das hohe Maß Ihrer Fähigkeiten wider. Doch wertvolle Kleidung hat nichts mit protzigem Auftreten gemein und heißt auch nicht, dass Sie nur in Teurem schwelgen sollen. Denn auch Feingefühl, Kombinationsgeschick und Sinn für Ästhetik bestimmen Ihr wertiges Erscheinungsbild – und das hat nicht immer etwas mit dem Preis zu tun.

Wohlgefühl. Kleidung darf weder Fremdkörper noch Störfaktor sein. Sicher und souverän aufzutreten, setzt voraus: Sie fühlen sich wohl in dem, was Sie tragen. Nur so gewinnen Sie an Wirkungskraft und Ausstrahlung.

Modernität. Ein Begriff, der Ihnen in diesem Buch immer wieder begegnet und der infolgedessen einer Definition bedarf. »Modern« ist keinesfalls zu verwechseln mit »modisch«. Modisch heißt: Jeden Tag ein neuer Look, eine Richtung ist nicht erkennbar. Dagegen bedeutet modern zu sein, sich einerseits am Zeitgeist zu orientieren, andererseits aber immer seinen persönlichen Stil zu wahren.

Formell oder entspannt

Wie gesagt, der Einheits-Business-Look existiert nicht. Gemeinhin unterscheiden wir jedoch zwei Richtungen: den formellen und den entspannten Business-Look.

Formeller Business-Look. Formell ist »in«. Beobachten Sie die Musikszene? Gerade hier werden Zeitgeist und unterschiedliche Strömungen besonders deutlich. Während männliche Popstars noch vor einigen Jahren vorwiegend im Streetwear-Look begeisterten, präsentieren sich viele Idole unserer Zeit smart und ordentlich im Anzug. Offensichtlich liegt die Rückbesinnung auf gesellschaftliche Konventionen absolut im Trend. Das gilt gleichermaßen oder insbesondere fürs Business. Es besteht kein Zweifel, als Karrierefrau oder -mann im Management bringen Sie Ihre Ambition am deutlichsten in formeller Kleidung zum Ausdruck. Denn damit signalisieren Sie Stärke und Souveränität. In konventionellen Unternehmen wie beispielsweise Banken oder Consulting-Firmen der Wirtschaft herrscht ohnehin der formelle Business-Look vor. Und wie sieht dieser aus? Hier die Kurzversion: Kostüm oder Anzug mit passender Bluse für Frauen, Anzug, Hemd und Krawatte für Männer. Ausführliches dazu erfahren Sie später.

5391.png 

Business formell

Entspannter Business-Look. Hier handelt es sich keinesfalls um einen lässigen Look à la »Zipper-Pulli, Cargohose und Sneakers«. Es ist vielmehr ein »angezogener« beziehungsweise repräsentationstauglicher Kleidungsstil gemeint, der lediglich »entspannter« interpretiert wird. Das bedeutet für Frauen: Statt Kostüm oder Anzug können Sie eine Kombination, statt klassischem Blazer eine modifizierte Jackenform tragen. Eine gute Alternative zur Bluse bieten T-Shirt oder Strickteil. Sie können mit Stoffen, Farben und Accessoires spielerischer umgehen.

Welche Möglichkeiten haben Männer? Es gilt Ähnliches wie bei den Frauen: Die Kombination kann den Anzug ersetzen oder ein Poloshirt das Hemd. Sie dürfen auf die Krawatte verzichten. Und Jeans? Warum nicht, wenn sie in Ihr Geschäftsbild passen.

9411.png

 

Entspannter Business-Look

Situationsbedingt. Nicht selten ist die Wahl Ihres Outfits situationsabhängig. Auch wenn es Ihre Branche gelassen nimmt, können Sie punkten, wenn Sie zum besonders wichtigen Termin in Anzug und Krawatte erscheinen. Umgekehrt kann im traditionellen Business ein salopperes Erscheinungsbild durchaus von Vorteil sein, beispielsweise, wenn es beim Meeting im internen Kreis entspannter zugeht und ein strenger Kleidungsstil eher hinderlich wäre. Beziehen Sie solche Aspekte stets in Ihre Überlegungen mit ein.