GESUND MIT KOKOSÖL

Was Sie damit erreichen können:

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PROF. DR. JÜRGEN VORMANN

Ernährungswissenschaftler

MALIKA STENGER

Bachelor of Science in Ernährungswissenschaften

»Kokosnuss – nicht nur gut in exotischen Drinks, sondern neu entdeckt als tägliches ›Superfood‹ für unsere Gesundheit.«
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NEU ENTDECKTE KOKOSNUSS

Seit Langem verbinden wir mit Palmen angenehme Urlaubsgegefühle, und wir träumen davon, »unter Palmen zu liegen«. Die Frucht der Palme, die Kokosnuss, wird ebenfalls als wohlschmeckender, aber für uns eher exotischer Bestandteil mancher Nahrungsmittel und Rezepte gesehen.

Eine weite Verbreitung haben die Kokosnuss oder daraus hergestellte Lebensmittel in unserer täglichen Nahrung allerdings bisher nicht gefunden. Dies muss man bedauern, da in zunehmendem Umfang von der Forschung erkannt wird, dass die Kokosnuss für unsere Ernährung äußerst gesunde Inhaltsstoffe enthält.

Mit diesem Buch wollen wir Ihnen zeigen, wie sinnvoll die regelmäßige Einbeziehung von Kokosnussprodukten in unsere tägliche Ernährung ist und wie man mit ihnen vorzügliche Gerichte zubereiten kann. Darüber hinaus möchten wir darlegen, wie Kokosprodukte als »Functional Food« wirken und wie wir mit ihnen Krankheiten bekämpfen und unsere Gesundheit erhalten können. Besonders die im Kokosöl enthaltenen Fettsäuren und die daraus entstehenden Ketone leisten einen wichtigen Beitrag zur Vermeidung und Behandlung vieler gesundheitlicher Probleme. Sie stärken und entlasten das Immunsystem und helfen bei vielen Krankheiten. Darüber hinaus trägt das Kokosöl zur Schönheit von Haut und Haaren bei und hilft, das Gewicht zu regulieren. Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen und Nachkochen.

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GRUNDNAHRUNGSMITTEL KOKOSNUSS

IN DIESEM KAPITEL ERFAHREN SIE, WAS DIE KOKOSNUSS SO BESONDERS MACHT. AUSSERDEM LESEN SIE, WELCHE FUNKTION UND WELCHEN GESUNDHEITLICHEN WERT DIE MITTELKETTIGEN FETTSÄUREN IM KOKOSÖL HABEN.

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WISSENSWERTES ÜBER DIE KOKOSNUSS

In den Tropen und Subtropen ist die Kokospalme (Cocos nucifera) eine charakteristische und für die Einheimischen extrem wichtige Pflanze. Als einer der ersten Europäer beschrieb Marco Polo im Jahr 1280 die Früchte dieser Palme, die Kokosnüsse. Über den Handel mit Kokosnüssen erzählte schon Sindbad der Seefahrer in dem Märchen »Tausendundeine Nacht«. Portugiesische Seefahrer um Vasco da Gama brachten diese Früchte dann Ende des 15. Jahrhunderts erstmals von Indien nach Europa.

Der Artname nucifera im wissenschaftlichen Namen der Kokospalme bedeutet übersetzt »nusstragend«. Allerdings handelt es sich bei dieser Frucht im botanischen Sinn gar nicht um eine Nuss, sondern um eine Steinfrucht, wie unsere Pflaumen oder Kirschen. Das heißt, der Samen wird von einer harten Fruchtwand umschlossen.

Von Kokospalmen und Kokosnüssen

Kokospalmen gedeihen am besten nahe am Meer in Gegenden mit häufigen Regenfällen. Für ein ertragreiches Wachstum benötigen sie viel Wärme, idealerweise mit einer mittleren Jahrestemperatur von 27 °C. Obwohl die Palmen kurzfristig Temperaturen bis zum Gefrierpunkt aushalten können, sollte es nicht längere Zeit kälter als 12 °C werden. Zudem brauchen die Palmen vor allem intensive Sonneneinstrahlung. Daraus ergibt sich eine Verbreitung im tropischen und subtropischen Bereich der Erde.

Die ursprüngliche Heimat der Kokospalme liegt vermutlich im indonesisch-malaiischen Raum. Da Kokosnüsse aber dank ihrer harten Schale mit der Meeresströmung weite Strecken überwinden können, hat sich die Palme um den ganzen Äquator herum verbreiten können. Zusätzlich wurde sie vom Menschen aktiv in allen geeigneten Gegenden angepflanzt. Kokospalmen kann man daher heutzutage in mehr als 90 Ländern der Erde häufig antreffen.

Im Alter von etwa sechs bis zehn Jahren bilden die Palmen erstmals ihre Früchte, die Kokosnüsse. Der Reifungsprozess der Nüsse dauert ungefähr ein Jahr. Ein einzelner Baum kann bis zu 100 Nüsse tragen, ein jährlicher Ertrag von 50 Nüssen wird jedoch bereits als gut angesehen. An einer Palme können gleichzeitig Blüten und Früchte in verschiedenem Reifezustand vorhanden sein, sodass von einer Palme mehrfach pro Jahr Nüsse geerntet werden können. Aus kommerzieller Sicht tragen Kokospalmen ausreichend viele Früchte bis zu einem Alter von etwa 50 Jahren. Nach ungefähr 100 bis 120 Jahren geht die Kokospalme ein.

INFO

WIE DIE KOKOSNUSS ZU IHREM NAMEN KAM

Da die braune, faserige äußere Schale der Nuss mit den drei dunklen Keimlöchern einem Affenkopf und Affengesicht, für manche auch einem Hexen- oder Geistergesicht ähnelt, erhielt die Palme den Namen »Kokos«, abgeleitet von dem spanischen und portugiesischen Wort für »Grimasse«: »coco«. Auch heute noch bedeutet das Wort »coco« im Spanischen »Kinderschreck«.

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Weltweit werden pro Jahr über 60 Millionen Tonnen Kokosnüsse verwertet. An der Spitze der Weltproduktion steht das tropische Asien mit Indonesien, den Philippinen und Indien. In diesen Ländern werden insgesamt rund drei Viertel der Weltproduktion von Kokosnüssen geerntet.

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Makaken werden darauf trainiert, die reifen Kokosnüsse in den Palmen zu ernten.

Ernte der Kokosnüsse

Kokosnüsse müssen geerntet werden, wenn sie reif, aber noch nicht zu Boden gefallen sind. Am effektivsten geschieht die Ernte durch Makaken, eine Affenart. Insbesondere in Thailand ist das die übliche Art der Ernte. Dabei werden über tausend dieser speziell trainierten Tiere eingesetzt. Die Makaken klettern die Palmen hoch, selektieren die reifen Früchte und werfen sie nach einem gekonnten Dreh vom Ast auf den Boden. Früher wurden die Affen mit Gewalt trainiert, heute geschieht dies jedoch durch tiergerechtes Training nach dem Belohnungsprinzip. Pro Tag kann ein solcher Makake problemlos 300 Kokosnüsse pflücken.

Weniger ergiebig ist die Ernte durch Menschen. Das Erklettern der Palmen ist für sie mühsam und gefährlich. Auch ein geübter Palmenkletterer kann nicht mit den Affen mithalten. Alternativ werden Kokosnüsse deshalb auch mithilfe von Messern geerntet, die an langen Stangen befestigt sind.

Eine der wichtigsten Nutzpflanzen der Welt

Die Kokospalme wird in den Tropen insbesondere wegen ihrer vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten angebaut. Millionen Menschen sind auf Kokosnüsse als wesentliche tägliche Nahrungsquelle angewiesen.

Prinzipiell kann jeder Teil der Pflanze vom Menschen in irgendeiner Weise verwendet werden und besitzt eine wichtige wirtschaftliche Bedeutung siehe >. Dies drückt sich auch in der Bezeichnung der Palme in verschiedenen Sprachen aus. So wird sie im Sanskrit als »Baum, der alle zum Leben notwendigen Dinge bereitstellt« beschrieben. Auf Malaiisch heißt sie »pokok seribu guna«: »Baum der tausend Verwendungen«.

Neben den Blättern der Kokospalme und dem Holz des Stammes ist vor allem die Kokosnuss von wirtschaftlicher Bedeutung.