Für Heshy
In den deutschen Harry-Potter-Ausgaben werden die Gerichte teilweise anders bezeichnet. In diesen Fällen folgen die in diesem Buch genannten Speisen den Bezeichnungen der englischen Originaltexte.
Für Harry Potter ist der erste Kontakt mit Hogwarts eine Offenbarung: Die Dursleys haben ihn zwar nicht völlig darben lassen, doch er durfte niemals so viel essen, wie er wollte. Bei seinem ersten Festessen in Hogwarts darf er nun zum ersten Mal in seinem jungen Leben so richtig schlemmen (siehe Harry Potter und der Stein der Weisen, Kapitel 7).
Zum Schuljahresbeginn findet in der Großen Halle von Hogwarts stets ein Festmahl statt. Beim jungen Harry müssen diese wunderbaren Festessen unweigerlich einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben, hatte er doch während des Zusammenlebens mit seiner Muggelfamilie immer nach mehr gehungert. Das Gefühl von Verwandtschaft und Familienzugehörigkeit hatte ihm gefehlt. Es hatte ihn danach verlangt, von seiner nebulösen Vergangenheit zu erfahren, die die abscheulichen, heuchlerischen Dursleys, seine Tante und sein Onkel, um jeden Preis vor ihm geheim halten wollten. Vor allem aber dürstete es ihn danach zu wissen, wer er wirklich war – er, der in zwei grundverschiedenen Welten lebte: in der eintönigen Welt der Muggel und in der faszinierenden Welt der Zauberer, seiner eigentlichen Heimat.
Da wir Muggel niemals in den Genuss kommen werden, die Welt der Hexenmeister zu erleben, müssen wir uns mit dem Probieren der Speisen begnügen, die Rowling so wunderbar beschreibt. In ihren sieben Romanen spielt Essen – Frühstück, Mittag- und Abendessen sowie kleine Snacks – eine wichtige Rolle. Es ist eine grundlegende Zutat der Bücher, die es uns ermöglicht, ein vollständiges Bild vom Leben in Hogwarts zu gewinnen. Das gilt vor allem für diejenigen Leser, die mit traditionellen britischen Gerichten wenig vertraut sind.
Glücklicherweise teilen wir aber die Leidenschaft für einige Speisen, die in Rowlings Romanen und in diesem Kochbuch genannt werden. Die auf der ganzen Welt beliebte Eiscreme, die keiner Erklärung bedarf, steht dabei an erster Stelle.
Doch auch wenn Süßigkeiten bei jedermann hoch im Kurs stehen, kommen Zauberer in den Genuss von Leckereien, die für Muggel nicht erhältlich sind, wie etwa Gummischnecken, Zischende Wissbies und Zuckerwattefliegen (siehe Harry Potter und der Gefangene von Askaban, Kapitel 10). Rowlings köstliche Hauptgerichte, Desserts und Süßspeisen können wir uns nur in unserer Fantasie ausmalen und hungrig auf weitere Informationen über ihr Aussehen und ihren Geschmack warten. Wir können zwar die von Muggeln kreierten Versionen in The Wizarding World of Harry Potter im Universal Orlando Resort probieren, doch diese sind mit Sicherheit ein schlechter Ersatz.
Was bleibt uns also an Genuss? Die traditionelle britische Küche, die uns Dinah Bucholz in diesem wunderbaren Buch nahebringt. Muggel, die Appetit auf ein Stück England haben, finden hier eine Auswahl von verführerischen Rezepten vor. Mit Gerichten, die jeder Muggel zumindest einmal in seinem Leben gekostet haben sollte, hat dieses Kochbuch einen Platz in jeder Küche verdient. Wer den Mumm hat, von seinem gewohnten Schnitzel, Toastbrot oder Eintopf über den Tellerrand zu blicken, taucht mit diesen Rezepten in eine neue Welt voller Köstlichkeiten ein.
Ich erhebe mein Glas mit schäumendem Butterbier – dem in den Harry-Potter-Romanen am häufigsten erwähnten Getränk – auf Dinah, deren über 150 Rezepte den Appetit von Muggeln in aller Welt stillen werden. Wer hat Lust auf Toad in the Hole, Cock-a-Leekie, Haggis oder Gulasch? Dann bitte hierher! Hey, wo willst du denn hin? Komm zurück, probier wenigstens einen Happen!
Das inoffizielle Harry-Potter-Kochbuch wird den Geschmack jedes konservativen Feinschmeckers treffen, der bereit ist, seinen kulinarischen Horizont um traditionelle britische Gerichte zu erweitern – und sei er noch so penibel.
Guten Appetit!
George Beahm, Autor von Muggles and Magic und Fact, Fiction, and Folklore in Harry Potter’s World
Dieses Buch verleiht seinen Lesern große Macht. Es lässt sich nicht ändern: Wenn ein Muggel mit einem Zauberstab herumwirbelt und Beschwörungsformeln murmelt, wird nicht mehr passieren, als dass seine Mutter lautstark mahnt: »Sei vorsichtig mit diesem Stab, sonst stichst du deinem Bruder noch die Augen aus!« Doch verzage nicht, lieber Muggel! Ein Bereich der Zauberei steht dir dennoch offen: die Kochkunst, die Elemente des Zaubertranks, der Transfiguration, der Kräuterkunde und des Wahrsagens vereint. Nach Gamps Gesetz der elementaren Transfiguration (siehe Harry Potter und die Heiligtümer des Todes, Kapitel 15) kann gutes Essen nicht aus Nichts entstehen – doch es kann aus diesem Buch hervorgehen. Auf den folgenden Seiten findest du Anleitungen für die Zubereitung von großartigen Gerichten, köstlichen Getränken, schmackhaften Snacks und süßen Leckereien und lernst, irdische Zutaten in magische Meisterwerke zu verwandeln.
Lesern, die nicht von den Britischen Inseln stammen, sind die in den Harry-Potter-Romanen erwähnten Gerichte vermutlich kaum bekannt. Dieses Buch gibt einen Leitfaden an die Hand: Es enthält nicht nur Anleitungen und Rezepte, es führt auch die lange und faszinierende Geschichte der Speisen vor Augen. Lerne die Gerichte, die einen zentralen Bestandteil der britischen und irischen Kultur bilden, kennen. Lies die spannenden Geschichten über ihre Entdeckung oder Erfindung. Dann probiere die Gerichte – und du wirst sie aus einem völlig neuen Blickwinkel betrachten!
Wenn du so schlau bist wie Hermine, weißt du, dass blind den Rezepten eines Buchs zu folgen nicht den gewünschten Erfolg garantiert. Manchmal ist das Rezept nicht korrekt, manchmal stimmt die Technik nicht. Vielleicht wünschst du dir oft, ein Halbblutprinz würde dir über die Schulter blicken und sagen: »Ich kenne eine bessere Art, diesen Zaubertrank zu brauen!« Die hier zusammengestellten Anleitungen sind eine Kombination aus den besten existierenden Rezepten. Sie wurden so lange getestet, erneut ausprobiert und wieder getestet, bis die einfachste und schmackhafteste Zubereitungsart für jedes Gericht gefunden war.