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Werte Leserinnen und Leser,

mit Ausgabe 5 unseres Special-Interest Magazins halten wir uns wieder etwas näher am ursprünglichen Format des Heftes, wie unser Vorgänger Der einsame Schütze oder Ausgabe 1 und 2 des Magazins. Mit Ausgabe 3 und 4 haben wir im Kleinformat experimentiert, um eher in den Bereich der Taschenhefte zu gelangen, verwerfen aber dieses Ziel mit Ausgabe Nr. 5 nun endgültig. Das Großformat bietet eben auch die Vorteile, größeren Inhalt entsprechend zu präsentieren, was im Kleinformat nicht voll überzeugen konnte.

Eine weitere Neuerung ist, das wir das Magazin ab dieser Ausgabe ausschließlich im Vollfarbdruck herausgeben, was die Lesequalität für den Leser auf jeden Fall erhöht. Wir hoffen, dass Ihnen das neue Format gefällt.

Inhaltlich bieten wir wieder einen Themenmix aus dem großen Spektrum der Anomalistik, Forteanik und den Grenzwissenschaften. So ist eines der Themen in dieser Ausgabe Phantome und Schatten. Viele Menschen nehmen diese nur aus den Augenwinkeln wahr, andere werden von diesen regelrecht verfolgt.

Ein weiteres Thema dieser Ausgabe sind Begegnungen mit dem Unsichtbaren, Fälle von Menschen, die von unsichtbaren Mächten regelrecht angegriffen werden. Ein faszinierendes Thema, welches wir in einer der kommenden Ausgaben nochmals aufgreifen werden.

Wir wünschen viel Vergnügen beim Studium dieser Ausgabe.

Ihre Redaktion

 

 

Geisterstimmen

Technische Geräte auf der Jagd nach Stimmen aus dem jenseits

 

 

Auszug aus einem Leserbrief: „Plötzlich und unerwartet meldete sich eine sonderbare Stimme am zweiten Walky-Talky, sie klang verzerrt und unheimlich.“

Was diesem Leser zufällig passiert ist, das Einfangen von „Geisterstimmen“, ist inzwischen zu einem festen Bestandteil auf der Jagd nach Hinweisen für die Existenz von paranormalen Ereignissen geworden. Gemeint ist die Jagd nach Stimmen von übernatürlichen Wesen, den sogenannten EVP, ESP oder auch Tonbandstimmen.

Der Begriff Tonbandstimmen entstammt einer Zeit, in der entsprechende Aufnahmen durch das Fehlen technischer Alternativen lediglich mit Tonbandgeräten hergestellt wurden. Diese Bezeichnung wurde beibehalten, auch wenn durch die technische Entwicklung Aufnahmen, die solche Stimmen enthalten können, heutzutage mit den unterschiedlichsten elektronischen Geräten (z.B. Radio, Fernseher, Computer) sowie mit speziellen PC-Programmen und Aufzeichnungsformaten wie Tonbändern, Musik- und Videokassetten erzeugt werden können. Die synonyme englische Bezeichnung Electronic Voice Phenomenon (EVP), auf Deutsch Elektronisches Stimmen-Phänomen (ESP) ist jedoch zutreffender.

Was heute jedoch zum Standard an Werkzeugen für den modernen Geisterjäger gehört, wird faktisch erst seit den 1960ern wirklich erforscht.

Der Begriff der Tonbandstimmen geht auf den schwedischen Kunstmaler und Opernsänger Friedrich Jürgenson zurück, der im Jahr 1959 mit einem Tonbandgerät Aufnahmen von Vogelstimmen anfertigte und nach mehrmaligem Anhören der Bänder glaubte, neben den Vögeln auch Stimmen zu hören, die ihn persönlich mit den Worten „Friedrich, du wirst beobachtet“ anzusprechen schienen und Dinge sagten, die nur er selbst wissen konnte. Er widmete sich seit dieser Erfahrung der Erforschung dieses Phänomens und veröffentlichte im Jahr 1967 sein Buch Sprechfunk mit Verstorbenen.

Zeit seines Lebens war er nun darum bemüht, seine Entdeckung aus wissenschaftlicher Sicht untersuchen zu lassen. Hierzu führte er Gespräche mit Rundfunktechnikern, genauso wie mit Physikern und Psychologen. Auch das Parapsychologische Institut der Universität Freiburg unter der Leitung von Hans Bender in Zusammenarbeit mit Jürgenson führte in den Jahren 1964 und 1970 Untersuchungen durch, die die Existenz des Phänomens zwar grundsätzlich bestätigten, jedoch nicht weitergeführt wurden, da die erzielten Ergebnisse den strengen Anforderungen der verwendeten Analyseverfahren nicht genügten.

Neben Jürgenson beschäftigte sich auch der lettische Schriftsteller Konstantin Raudive (1909–1974) langjährig mit dem Tonbandstimmenphänomen. 1968 erschien sein Buch Unhörbares wird hörbar. Raudive war wie Jürgenson bestrebt, das Phänomen unter wissenschaftlich kontrollierten Bedingungen zu beweisen. Mittels der Mikrofonmethode gelang ihm im März 1971 durch die Einspielung von Stimmen in einem Faraday’schen Käfig im abgeschirmten Laboratorium der Firma Belling & Lee Ltd. in London eine entsprechende Aufnahmereihe unter kontrollierten Bedingungen. Skeptiker indes bezweifeln die Aussagekraft dieser frühen Untersuchungen, da unklar sei, ob die getroffenen Vorkehrungen wirklich geeignet waren, um äußere Einflüsse auszuschließen.

Seit der Entdeckung dieser Tonbandstimmen beschäftigen sich eine Vielzahl an Hobbyforschern und Experten mit diesem Thema. Es wird mit allem geforscht, angefangen von Radio- und Funkgeräten, bis hin zu Tonbändern, und seit der Entwicklung der Digitaltechnik mit digitalen Aufzeichnungsmethoden.

Doch kann man mit diesen Medien tatsächlich Stimmen aus dem Jenseits einfangen?

Schon seit Beginn der Tonbandstimmenforschung versucht man mittels der technischen Möglichkeiten Geisterstimmen zu „jagen“, man erforscht, ob diese elektrischen und elektronischen Geräte paranormale Botschaften empfangen können.

Unter Geisterjägern und Forschern geht man heute von der Theorie aus, elektronische Empfangsgeräte können die aus einer anderen Dimension gesendeten Töne oder Stimmen tatsächlich im nichthörbaren Spektrum aufzeichnen. Bewusst nimmt man diese Töne und Stimmen nicht direkt wahr, oder eben nur als leises Begleitgeräusch. Erst bei der Analyse lassen sich dann diese Frequenzbereiche hörbar machen.

Wie diese Töne oder Stimmen jedoch auf die Aufnahmen gelangen, ist immer noch ein ungelöstes Rätsel. Hierbei gehen die Meinungen der Forscher auf diesem Gebiet auseinander.

Skeptiker lehnen generell Tonbandstimmen als aussagekräftige Indizien ab, da das Vorkommen von auf Tonträgern befindlichem Schall, in dem stimmliche oder stimmenähnliche Laute wahrgenommen werden können, aus technischer Sicht je nach verwendeter Aufnahmemethode mit Artefakten (elektromagnetische Immission, Vormagnetisierung der Tonbänder, usw.) erklärbar sei. Einfache Wahrnehmungstäuschungen würden dabei erheblich dazu beitragen, um in undeutlicher Akustik Stimmen mit sinnvollem Inhalt oder persönlich erscheinendem Bezug zu interpretieren. Die Behauptung unerklärlicher Geschehnisse sei deshalb unbedacht getroffen, voreilig oder gänzlich falsch.

Befürworter halten jedoch dagegen, dass in gegen Funkfrequenzen abschirmten Laboratorien Versuche durchgeführt wurden, die auf geheimnisvolle Weise dennoch Stimmen und Töne aufzeichneten. Man benutzte Oszilloskope, Stimmenprinter und Videobänder, um eine Einwirkung von außen auszuschließen.

So geht man unter den Befürwortern davon aus, dass diese Stimmen am Rande des von Menschen hörbaren Frequenzbereichs liegen und oft nur mit einem sichtbaren Sprachdiagramm analysiert werden können.

An solchen Projekten beteiligen sich auch Toningenieure und Elektroniker aus allen Ländern, um die Technik weiter zu verfeinern.

Einige Theorien gehen davon aus, dass der Mensch die Fähigkeit besitzt, seine Gedanken auch auf große Entfernungen direkt auf ein Magnetband übertragen zu können. Laut dieser Theorie der mentalen Gedankenaufzeichnung wären es die die Aufnehmenden oder Personen aus deren Umfeld, die quasi unbewusst für diese Stimmphänomene verantwortlich wären.

Geisterjäger, die diese Technik verwenden, gehen von der Schlussfolgerung aus, es wären die sogenannten „Toten“, die versuchen mit uns Kontakt aufzunehmen, was jedoch im normalen Hörbereich des Menschen wie gesagt nicht oder kaum hörbar stattfindet.

So lassen sich zwei Haupthypothesen zusammenfassen, wie diese Tonbandstimmen auf die Aufzeichnungen gelangen:

1. Man vermutet, dass die Stimmen von Geistern und übernatürlichen Erscheinungen stammen.

2. Alle Aufzeichnungen von aufgenommenen Stimmen stammen aus unserem Unterbewusstsein und werden durch Psychokinese auf das Band projiziert. Diese These wird von vielen Parapsychologen vertreten.

Einen faktischen Beweis indes gibt es für keine dieser Thesen. Dennoch gibt es etliche Versuche, die beide Thesen mit Indizien untermauen können.

So gab es mehrere Versuchsreihen von Parapsychologen, die sich der Thematik der Psychokinese annahmen. Bei Versuchen