Vollständige eBook-Ausgabe der Hardcoverausgabe

Text copyright © Sue Bentley, 2008

Illustrations copyright © Angela Swan, 2008

Titel der Originalausgabe: Magic Puppy. Party Dreams

Die Originalausgabe ist 2008 bei Puffin Books (Penguin Books Ltd), London, erschienen.

Original English language edition first published by Penguin Books Ltd, London

The author and illustrator have asserted their moral rights.

All rights reserved

© 2017 arsEdition GmbH, Friedrichstr. 9, 80801 München

Alle Rechte vorbehalten

Text: Sue Bentley

Aus dem Englischen von Katharina Jürgens

Innenillustrationen: Angela Swan

Coverillustration: Andrew Farley

Umschlaggestaltung: Grafisches Atelier arsEdition unter Verwendung einer Illustration von Andrew Farley

Umsetzung eBook: Zeilenwert GmbH

ISBN ebook 978 - 3-8458 - 2178-8

ISBN Printausgabe 978 - 3-8458 - 1894-8

www.arsedition.de

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INHALT

Cover

Titel

Impressum

Widmung

Sturm, mein liebes Hundekind

PROLOG

KAPITEL EINS

KAPITEL ZWEI

KAPITEL DREI

KAPITEL VIER

KAPITEL FÜNF

KAPITEL SECHS

KAPITEL SIEBEN

KAPITEL ACHT

KAPITEL NEUN

Weitere Titel

Leseprobe zu "Auf magischen Pfoten - Im Zauberwald"

Für Molly,
meinen drolligen kleinen Westie-Wirbelwind

PROLOG 

Der junge silbergraue Wolf jagte auf den Fluss zu, der sich durch das schneebedeckte Tal schlängelte. Dann senkte Sturm den Kopf und leckte begierig das klare, eiskalte Wasser auf. Es war ein gutes Gefühl, wieder zurück in der Heimat zu sein.

Plötzlich zerriss ein schauerliches Heulen die Stille.

»Schatten«, keuchte Sturm. Der böse einsame Wolf, der sein Rudel angegriffen und seine Mutter so schwer verwundet hatte, war ganz in der Nähe.

Im nächsten Moment gab es einen heftigen goldenen Lichtblitz und der junge silbergraue Wolf war verschwunden. Dort, wo er gestanden hatte, saß nun ein winziger, schwarz getupfter Dalmatinerwelpe mit blassrosa Schnauze, feuchter schwarzer Nase und riesigen, mitternachtsblauen Augen.

Sturms Welpenherz raste und er begann zu zittern. Er hoffte inständig, dass seine Tarnung ihn schützen würde. Er musste so schnell wie möglich ein Versteck finden.

Ein Stückchen flussaufwärts standen einige schneebedeckte Büsche. So schnell er konnte, lief Sturm schlingernd und stolpernd darauf zu, doch seine Pfoten fanden kaum Halt auf dem harten, gefrorenen Schnee. Als er sie erreichte und gerade hineinspringen wollte, bemerkte er zwischen den Zweigen eine dunkle Gestalt, die sich dicht an den Boden drückte. Ein Wolf!

Sturm schnappte nach Luft. Schatten hatte ihm aufgelauert! Und diesmal würde er ihn nicht entkommen lassen. Es war vorbei.

Die Wolfsgestalt hob den Kopf. »Hierher, Sturm! Schnell!«

»Mutter!«, keuchte Sturm erleichtert, als er das gütige Gesicht der Wölfin erkannte.

Er kroch zu ihr unter die Büsche und wedelte zur Begrüßung mit seinem kurzen dünnen Schwanz.

Canista brummte liebevoll und leckte ihrem als Welpen getarnten Sohn über sein glattes Fell. »Ich bin froh, dich wiederzusehen, Sturm«, sagte sie sanft. »Aber du bist hier nicht sicher. Schatten will unser Rudel anführen, doch solange du lebst, werden ihm die anderen nicht folgen.«

Sturm grollte und seine mitternachtsblauen Augen funkelten vor Zorn und Furcht. »Schatten hat meinen Vater und meine drei Geschwister getötet, aber ich werde nicht zulassen, dass er das Rudel übernimmt. Ich werde mich ihm entgegenstellen und kämpfen!«

Canista nickte. »Ja, eines Tages wirst du das, mein Sohn. Aber noch bist du zu jung, und ich bin zu geschwächt von Schattens vergiftetem Biss, um dir zu helfen. Nutze die Tarnung und geh in die andere Welt, bis du größer und stärker geworden bist.« Sie brach ab und ein schmerzhafter Ausdruck trat in ihre Augen.

Sturm jaulte vor Mitgefühl und blies einen goldenen Funkenschwarm über Canistas verletzte Pfote. Die Funken wirbelten für einen Moment um ihr Bein herum, dann senkten sie sich herab und verschwanden in ihrem dunklen Fell.

»Danke, Sturm. Der Schmerz lässt schon nach«, seufzte Canista erleichtert.

Plötzlich fiel ein dunkler Schatten über den Busch, unter dem sich Sturm und seine Mutter versteckt hielten. Eisenharte Pfoten kratzten über den gefrorenen Schnee, als der böse Wolf immer näher kam.

»Komm heraus, Sturm, und lass uns die Sache zu Ende bringen!«, forderte er ihn heraus.

»Los, Sturm! Rette dich!«, drängte Canista.

Sturm winselte leise und seine dunklen Augen weiteten sich, als er die Kraft in seinem kleinen Körper wachsen spürte. Glitzernde Funken begannen in seinem getupften Fell aufzuleuchten. Das goldene Licht wurde heller und heller …

KAPITEL EINS 

Schmollend saß Paige Riley im Auto ihres Stiefvaters Keith auf dem Rücksitz. Es war so unfair! Sie waren gerade völlig vertieft ins Pläneschmieden für ihre bevorstehenden Geburtstagspartys gewesen, als er einfach aufgetaucht war, um sie abzuholen.

»Warum ist Mum denn nicht gekommen, wie es abgemacht war? Dann hätte ich bestimmt noch eine Stunde länger bei Amy und Tori bleiben können«, murrte sie. »Mum weiß schließlich, dass wir immer ein wenig aufgeregt sind, weil wir alle drei bald Geburtstag haben.«

»Es tut mir leid, Schatz. Ich wollte es dir erst sagen, wenn wir allein sind, aber deine Mutter ist im Krankenhaus«, erklärte Keith und fuhr los. »Sie haben ein paar Untersuchungen gemacht. Ihr und dem Baby geht es gut, aber bis zur Geburt muss sie jetzt dortbleiben.«

Paige war froh, dass es nichts Ernstes zu sein schien. »Arme Mum. Sie hasst Krankenhäuser. Das wird ihr gar nicht gefallen, dass sie nun wochenlang dort bleiben muss. Zum Glück fangen morgen die Herbstferien an, dann kann ich sie jeden Tag besuchen und sie aufmuntern.«

Keith schaute zu ihr nach hinten. »Na ja, jeden Tag vielleicht nicht. Die nächsten zwei Wochen habe ich Spätschicht, deshalb haben deine Mum und ich entschieden, dass es das Beste ist, wenn du für diese Zeit bei meiner Mutter bleibst.«

Paige verzog das Gesicht. Sie hatte Keiths Mutter noch nie gesehen, aber sie wusste, dass sie irgendwo in einem kleinen Dorf mitten im Nirgendwo wohnte. »Muss ich? Ich könnte doch hier in der Stadt bleiben und bei Oma und Opa Riley wohnen«, sagte sie.

»Ich fürchte, das geht nicht. Deine Großeltern sind im Urlaub«, erklärte Keith. »Ich weiß ja, dass Brookton ein bisschen ab vom Schuss ist, aber ich verspreche dir, dass ich dich so oft wie möglich abhole und dich zu deiner Mutter ins Krankenhaus fahre. Ach ja, und nenn meine Mutter besser nicht Oma. Sie ist ein wenig empfindlich, wenn es um ihr Alter geht.«

»Wie soll ich sie denn dann nennen?«

»Sie heißt Deborah, aber alle nennen sie Debs«, sagte Keith.

Paige schnaubte. Debs! Was war das denn bitte schön für ein Name für eine Stiefoma? »Warum muss ich überhaupt zu irgendwem anders? Ich kann schon sehr gut auf mich selbst aufpassen, ich bin schließlich kein Baby mehr. In zwei Wochen werde ich zehn!«

Keith lächelte. »Das weiß ich. Und du bist wirklich schon sehr erwachsen und vernünftig für dein Alter. Aber du wärst ja nicht nur tagsüber, sondern auch die ganze Nacht allein, und das möchte ich dann doch nicht. Und deiner Mum ist auch wohler, wenn sie weiß, dass sich jemand richtig um dich kümmert. Und in ihrer aktuellen Situation sollten wir alles tun, damit sie sich keine Sorgen macht, nicht wahr?«, sagte er.

Dagegen konnte Paige natürlich nichts einwenden. Sie musste sich geschlagen geben. »Und was ist mit meinen Sachen? Ich brauche doch etwas zum Anziehen. Jeans und Sneakers und –«

»Ich habe schon eine Tasche für dich gepackt«, unterbrach Keith sie. »Und wenn du sonst noch irgendetwas brauchst, bringe ich es dir die nächsten Tage mit. In Ordnung?«

Paige ließ die Schultern hängen und nickte bedrückt. Nichts war in Ordnung. Im Gegenteil! Irgendwie hatte es dieses Baby geschafft, alles durcheinanderzubringen, noch bevor es überhaupt geboren war. Wahrscheinlich könnte sie nun nicht einmal ihren Geburtstag richtig feiern.

Wehmütig dachte Paige an Amy und Tori, die weiter Partypläne schmieden konnten und überlegen, was sie anziehen würden. Für sie dagegen war das Pläneschmieden erst einmal vorbei.